IHK-Breitbandstudie 2018/2019 Hunger nach Bandbreite verlangt Glasfaser bis ins Gebäude - IHK Hanau
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Vorwort Mit seinem Entschluss, ab dem Jahr 2012 ein kreiseigenes Glasfasernetz aufzubauen, ge- hörte der damalige Landrat Pipa deutschlandweit zu den Vorreitern. Doch der Wettbewerb und die Zwänge der Digitalisierung der Bundesregierung lassen keine Zeit zum Verschnaufen. Kaum ein Unternehmer fragt heute noch, was er mit dem schnellen Internet anfangen soll. Vielmehr fordern die Unternehmen für neue, kreative Digitalisierungsprojekten immer mehr Bandbreite. Dem trägt auch der die Verwaltung des Main-Kinzig-Kreises Rechnung, denn in 172 Gewerbegebieten soll die Glasfaser ab 2019 weiter ausgebaut werden. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass aus rechtlichen Gründen im Main-Kinzig-Kreis im Wesentlichen drei Glasfaser-Anbieter tätig sind: die Telekom, Unity-Media und das „Bürgernetz“ des MKK. Da die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern den Glasfaser- ausbau sehr begrüßt und nach Möglichkeit unterstützt, lag es an uns zu ermitteln, wie heute in den Unternehmen das Internet genutzt wird und welche Änderungen in nächster Zeit ge- plant sind. Nach 2014 und 2016 ist dies bereits die dritte Umfrage und ermöglicht uns somit, zu vergleichen, was sich in den vergangenen Jahren verändert hat. Die Ergebnisse unserer dafür durchgeführten IT-Umfrage legen wir hiermit vor. Die Umfrage hat Maren Brühl-Standfest, Referentin Informations- und Kommunikationstech- nologie, durchgeführt und ausgewertet. Unsere Umfrageergebnisse geben eine Momentaufnahme der aktuellen IT- und Web-An- wendungen sowie des Nutzerverhaltens der Unternehmen wieder und sind Baustein in der Prognosereihe künftigen Nutzerverhaltens. Drei Erkenntnisse sind wichtig: das Internet ist für fast alle Unternehmen überlebenswichtig, fast alle Unternehmen haben den Nutzen des Internets erkannt und sind je nach verfüg- barer Bandbreite offener als früher für die unterschiedliche Nutzung des Internets, es herrscht eine viel höhere Zufriedenheit als 2014 und 2016, wenn auch der Upload stimmt. Welche Chancen sich den Unternehmen durch das Internet bieten, lesen Sie auf den folgen- den Seiten. Ihre ganz persönliche Bewertung dazu interessiert uns übrigens auch. Denn wie die IHK ihre Mitgliedsunternehmen bei der Nutzung der Geschäftschancen des schnellen Internets unterstützt, hängt ganz maßgeblich von den vielen Impulsen ab, die wir von den Unternehmen erhalten. Zögern Sie also nicht: Sprechen Sie uns an! Hanau, im März 2019 Dr. Gunther Quidde Maren Brühl-Standfest Hauptgeschäftsführer Referentin Informationstechnologie IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern 2
Inhalt 1. Statistische Vorbemerkung .................................................................................................4 2. Breitbandbedarf und Breitbandqualität...............................................................................5 2.1. Derzeitige Verteilung der leitungsgebundenen Anschlüsse ..........................................5 2.2. Verfügbare Bandbreiten im Download ..........................................................................7 2.3. Verfügbare Bandbreiten im Upload ..............................................................................7 3. Heutige und zukünftige IT- und Internetnutzung .................................................................8 3.1. Status Quo und Entwicklungspotential Internetanwendungen ....................................10 3.1.1. Website ...............................................................................................................11 3.1.2. Telearbeit/Homeoffice/ Mobile Anwendungen ......................................................12 3.1.3. Social Media ........................................................................................................14 3.1.4. Cloud Computing .................................................................................................15 3.1.5 Vernetzung mehrerer Standorte ...........................................................................19 3.1.6 Videodownload .....................................................................................................19 3.1.7. Videoupload ........................................................................................................20 3.1.8. Video - Streaming ................................................................................................22 3.1.9. Online-Shop ........................................................................................................22 3.1.10 Datenaustausch mit Behörden............................................................................25 3.1.11 E-Learning ..........................................................................................................25 4. Zufriedenheit der Unternehmen mit ihrem Internetanschluss ............................................27 5. Schlussfolgerungen ..........................................................................................................31 Anhang………………………………………………………………………………………………..34 Impressum……………………………………………………………………………………………36 3
1. Statistische Vorbemerkung Die Industrie und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern führte von Oktober bis November 2018 eine Unternehmensbefragung durch. Mit der Untersuchung des aktuellen und geplanten IT-Nutzerverhaltens der IHK-Mitgliedsunternehmen im Main-Kinzig-Kreis sol- len Potentiale der Glasfasertechnologie aufgezeigt werden und Impulse zur Weiterentwick- lung von Breitbandnetzen in den kommenden Jahren geben werden. Insgesamt wurden 4.867 ins Handelsregister eingetragene Unternehmen aus allen Wirt- schaftszweigen, unterschiedlichen Unternehmensgrößen und -alter befragt. Mit 301 Rück- meldungen wurde eine Rücklaufquote von sechs Prozent erreicht. Alle in der Auswertung getroffenen Prozentangaben sind auf volle Prozentwerte gerundet. Angaben über 100 Prozent sind aufgrund der eindeutigen Fragestellung nur durch Rundung möglich. Bei allen Aussagen über die Nutzung von Anwendungen in ein bis zwei und in vier bis fünf Jahren wird davon ausgegangen, dass die Unternehmen eine heute schon genutzte Anwen- dung auch in Zukunft weiterführen. Zur Prozentzahl der jetzigen Nutzung wurde deshalb die in der Umfrage für die Zukunft geplante Nutzungshäufigkeiten addiert, so dass die Nutzungs- häufigkeit im Zeitverlauf regelmäßig ansteigt und definitionsgemäß nicht sinken kann. 4
2. Breitbandbedarf und Breitbandqualität Unter den Standortfaktoren ist ein schneller Internetanschluss einer der zwei oder drei wich- tigsten.1 2Daher ist der Breitbandausbau für den Main-Kinzig-Kreis als eine teilweise ländlich geprägte Region unverzichtbar. Bis 2023 wächst der Breitbandbedarf bei über der Hälfte der im Main Kinzig-Kreis ansässigen Unternehmen deutlich. Mit dieser Erhebung soll empirisch ermittelt werden, welches die gegenwärtig verfügbare schnellste Internetverbindung ist und wie sich der zukünftige Bandbreitenbedarf der Unter- nehmen im Main-Kinzig-Kreis entwickelt. Nicht abgefragt wurde, ob die vertraglich vereinbar- te Datenübertragungsrate auch tatsächlich den Unternehmen in vollem Umfang zur Verfü- gung steht. Nicht überall im Main-Kinzig-Kreis haben die Unternehmen die zumindest theore- tische Möglichkeit, ihre verfügbaren Datenübertragungsraten vertraglich aufzustocken. Denn die technischen Voraussetzungen sind nicht überall gegeben. Darüber hinaus hängt die Zu- friedenheit mit der aktuell verfügbaren Bandbreite von der Nutzungsqualität der im Unter- nehmen benutzten Anwendungen ab. Sind Anwendungen nur eingeschränkt oder gar nicht nutzbar, kann hieraus auf zukünftigen Breitbandbedarf geschlossen werden. Sowohl die Ver- fügbarkeit eines Glasfaseranschlusses als auch die Affinität der Unternehmen gegenüber dieser Technologie beeinflussen den zukünftigen Bedarf nach Bereitstellung von leitungsge- bundenen symmetrischen Bandbreiten mit deutlich als 100Mbit/s ebenfalls. 2.1. Derzeitige Verteilung der leitungsgebundenen Anschlüsse Der an Kupferleitungen gebundene DSL-Anschluss3 ist im MKK nach wie vor Standard, ob- wohl die Verbreitung von DSL um 15 Prozentpunkte von 74 Prozent in 2016 auf 59 Prozent in 2018 gesunken ist. Analog dazu steigt die Zahl der Besitzer eines Glasfaseranschlusses unter den Unternehmen kontinuierlich an. Waren es 2014 erst vier Prozent, die einen Glas- faseranschluss nutzen konnten, verfügten in 2016 bereits 16 Prozent darüber.4 Von 2016 bis 2018 hat sich die Anzahl der Nutzer von Glasfaseranschlüssen auf nahezu 32 Prozent ver- doppelt. Weitere Technologien werden kaum als primäre Zugangsquelle für das Firmeninternet her- angezogen. Wichtig ist der Mobilfunk für Unternehmen, um von außerhalb auf die Firmenda- ten im Web und Intranet zuzugreifen. Dazu gehört, dass auch mobil ausreichend Bandbreite vorhanden ist. 1 Dies zeigen auch die Ergebnisse der IHK-Breitbandumfragen 2014 und 2016 sowie am Beispiel ausgewählter Kommen die IHK-Standortumfragen, z. B. jüngst für das Jahr 2018. 2 Vgl.: https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Dokumente-Volkswirtschaft- Kompakt/One-Pager-2017/VK-Nr.-130-April-2017-Standortfaktoren-der-Kommunen.pdf 3 Je nach Art des Anschlusses, gibt es verschiedene Geschwindigkeiten und Anwendungsgebiete - ADSL 6000 bietet Downloadgeschwindigkeiten bis zu 6Mbit/s - ADSL 16.000 bietet Downloadgeschwindigkeiten bis zu 16Mbit/s - VDSL 1 bietet Downloadgeschwindigkeiten bis zu 50 Mbit/s - VDSL 2 bietet Downloadgeschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s - Supervectoring bietet ab 2019 je nach Verfügbarkeit Downloadgeschwindigkeiten bis zu 250 Mbit/s 4 Vgl.: Hunger nach Bandbreite, Schnelles Internet im Main-Kinzig-Kreis: wofür? – Auswertung der Umfrage, 2016, Seite 4 5
Netzzugang 2018: 2014: DSL dominierte Glasfaser holt auf den Netzzugang 4,53% Glasfaser ,35% 3,83% Satellit DSL 31,71% DSL 11% ISDN Funklösung WiMAX/WLAN) 12% Andere 58,88% ,7% Mobilfunk 76% weiß nicht 5 6 Die Tendenz, den DSL-Anschluss gegen einen Glasfaseranschluss zu tauschen, zeigt sich auch in der Verteilung der Anbieter von Breitbandzugängen im Main-Kinzig-Kreis. Fast 86 Prozent des Marktes teilen sich die Telekom Deutschland GmbH mit 44 Prozent und die M- Net Telekommunikations GmbH mit 42 Prozent, die das Glasfasernetz der Breitband Main Kinzig GmbH vermarktet. Weitere Anbieter, die bei den Geschäftsanschlüssen für den Breit- bandzugang über einem Prozent liegen, sind die Unitymedia GmbH mit 9 Prozent Marktbe- teiligung und die 1&1 Telecom GmbH mit 4 Prozent. Anbieterverteilung Breitband im MKK 1% Telekom Unitymedia 42% 44% 1&1 M-Net 9% weiß nicht 4% 5 An dieser Stelle sind die Prozentzahlen abweichend von den anderen Berechnungen mit zwei Dezimalstellen angeben, um alle im MKK genutzten Internetzugangstechnologien anzuzeigen. 6 Vgl.: IHK – Umfrage, Schnelles Internet im Main-Kinzig-Kreis: wofür?, 2014, Seite 16 6
Seit dem Vermarktungsstart des kreiseigenen Glasfasernetzes durch die M-Net Telekommu- nikations GmbH ist aus der Aufholjagd der Breitband Main-Kinzig GmbH mit der Telekom ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen beiden geworden. 2.2. Verfügbare Bandbreiten im Download Insgesamt 59 Prozent der Unternehmen im Main-Kinzig-Kreis nutzen einen Breitbandzu- gang, der eine Geschwindigkeit von mindestens 25 Mbit/s bis mehr als 100 Mbit/s im Down- load bietet. Der klassische DSL Anschluss mit 6 Mbit/s bis zu 16 Mbit/s ist seit 2016 in nur zwei Jahren vom meistgenutzten Internetzugang auf 17 Prozent Nutzungsrate geschrumpft. Der aktuelle Klassiker unter den Internetanschlüssen, den 33 Prozent der Unternehmen im Main-Kinzig-Kreis nutzen, bietet eine Downloadrate von 25 Mbit/s bis zu 50Mbit/s, weitere 15 Prozent der Firmen verfügen über eine Downloadrate von 50 Mbit/s bis zu 100 Mbit/s. Bereits heute verwenden 11 Prozent der Unternehmen, deren Internetanwendungen hohe Bandbreiten verlangen, Anschlüsse mit mindestens 100 Mbit/s oder noch deutlich höheren Datenübertragungsgeschwindigkeiten. Trotz der rasanten Entwicklung im Breitbandbedarf sind heute noch 10 Prozent der Unter- nehmen im Main-Kinzig-Kreis mit einem Anschluss von max. 6 Mbit/s Datenübertragungsrate im Download deutlich unterversorgt. Bandbreite Download 2018 11% 10,% bis zu 6 Mbit/s > 6 bis zu 16 Mbit/s 15,% 17,% > 16 bis zu 25 Mbit/s > 25 bis zu 50 Mbit/s > 50 bis zu 100 Mbit/s 14,% > 100 Mbit/s 33,% 2.3. Verfügbare Bandbreiten im Upload In Zeiten des Cloud Computing werden immer mehr Daten ins Internet verlagert. Deshalb kommt auch der Upload-Geschwindigkeit eine größere Bedeutung als früher zu. Je geringer die Upload-Geschwindigkeit für Daten ins Internet ist, desto langsamer ist auch das Cloud- Computing oder beispielsweise der Upload von Produktdaten mit Fotos in den Online-Shop. Mit 38 Prozent ist die Zahl der Unternehmen im Main-Kinzig-Kreis, die sich mit einer Upload- 7
geschwindigkeit mit maximal 6 Mbit/s begnügen müssen relativ hoch. Die Mehrheit der Un- ternehmen (insgesamt 62 Prozent) setzt im Upload auf höhere Übertragungsraten, denn 27 Prozent der Unternehmen verwenden eine Upload-Rate von 6 Mbit/s bis 16 Mbit/s. Ein wei- teres Viertel der der Unternehmen nutzt schon Bandbreite Upload 2018 3% bis zu 6 Mbit/s 9% > 6 bis zu 16 Mbit/s 38% > 16 bis zu 25 Mbit/s 13% > 25 bis zu 50 Mbit/s 10% > 50 bis zu 100 Mbit/s 27% > 100 Mbit/s eine Datenrate ab 25 Mbit/s bis hin zu Bandbreiten im Upload von mehr als 100 Mbit/s. Auch wenn mit nur 3 Prozent die Quote der Unternehmen eher klein ist, die einen Anschluss von 100 Mbit/s und mehr nutzen, zeichnet sich ab, in welche Richtung die Trendsetter den Weg weisen: der Hunger nach mehr Bandbreite wächst auch im Upload. 3. Heute und zukünftige IT- und Internetnutzung Die Unternehmen im Main-Kinzig-Kreis nutzen das Internet überwiegend für die klassischen Anwendungen. Bereits in den vorangegangenen Untersuchungen in 2014 und 2016 lag On- line-Banking im Spitzenfeld der Internetnutzungen. Auch in der aktuellen Befragung liegt On- line-Banking mit 96 Prozent Nutzungsquote klar auf dem ersten Platz der Internetanwendun- gen, dicht gefolgt von Online-Beschaffung/Einkauf mit 95 Prozent. Damit kauft nahezu jedes befragte Unternehmen über das Internet ein und tätigt Bankgeschäfte online. Mit jeweils 88 Prozent gehören der Internetauftritt mit einer eigenen Website und der Versand großer Da- teien/Pläne/Fotos ebenfalls in das Spitzenviertel der 16 abgefragten Nutzungsarten. Die ge- nannten Funktionen sind Standardanwendungen, die kein großes Wachstum mehr erfahren werden. Das zweite Viertel der häufigsten Internetanwendungen wird mit 82 Prozent angeführt von geografischer Nutzung wie beispielsweise Google Earth. Die Prognose aus der Umfrage von 2016, dass die Nutzungshäufigkeit von Anbindungen an das Unternehmen wie Telear- beit/Homeoffice/ 8
Mobile Anwendungen stark ansteigen wird7, ist mit 81 Prozent aktueller Nutzungshäufigkeit eingetroffen. Der mittlere Bereich der genannten Nutzungen wird mit 74 Prozent Häufigkeit angeführt vom Datenaustausch mit Behörden, dazu gehören zum Beispiel die E-Bilanz, Zollanwendungen, die E-Rechnung sowie Gewerbemeldungen. Unter Sonstige werden bei den Nutzungen ver- schiedene Anwendungen subsumiert, beispielsweise Hosting, Fernwartung oder Telemati- kanwendungen im Gesundheits- oder Verkehrswesen. Voice over IP (VoIP) wurde in dieser Erhebung nicht mehr explizit abgefragt, da die Telekom in 2018 generell auf VoIP umgestellt hat und die benötigte Bandbreite bei einem aktiven Telefonat gering ist. Auch die Nutzung von Social Media gehört mit einer Nutzungsrate von 62 Prozent zu den eher mittelmäßig nachgefragten Anwendungen, obwohl die Platzhirsche Facebook, YouTube, Instagram und SnapChat als Erfolg versprechende Instrumente für das Online-Marketing gelten. Mit Werten um die 50 Prozent liegen die Nutzungsquoten von Cloud Computing und die Ver- netzung von mehreren Standorten nahezu gleichauf. Videostreaming und Videoupload lie- gen mit 42 Prozent Anwenderquote weit abgeschlagen hinter den beschriebenen „download- lastigen“ Standardanwendungen im Spitzenfeld. Dabei ist nicht zu unterschätzen, welchen Einfluss das Medium Video auf das Onlinemarketing und damit auf das Konsumentenverhal- ten über die Plattform YouTube gewonnen hat. „Mit über einer Milliarde Zugriffen pro Tag ist YouTube das meistbesuchte Videoportal. Zehn Prozent des weltweiten Datenverkehrs im 8 Internet soll auf YouTube stattfinden.“ Zielgruppe von YouTube ist zu großen Teilen die Al- 9 tersgruppe von 14 bis 29 Jahren. Selbst die Bundesregierung nutzt die Plattform erfolgreich zum Beispiel für Rekrutierungskampagnen der Bundeswehr, hierfür wird die Zahl der Abrufe auf 750 Millionen geschätzt. 10 Das Schlusslicht in der Beobachtung der Nutzungshäufigkeit bildet wie auch in den Jahren zuvor der Online-Shop, der nur für 30 Prozent aller befragten Unternehmen betrieben wird. Gerade die Internetanwendungen, die eine hohe Uploadgeschwindigkeit voraussetzen, um die Daten ins Internet einzuspeisen, liegen in der Nutzungshäufigkeit auf den hinteren Plät- zen. Hier stellt sich die Frage, ob die Unternehmen mangels Interesse oder mangels Band- breite im Upload das Potential von Kommunikations-/Marketingkanälen wie Video oder den Online-Shop nicht ausschöpfen. 7 Vgl.: Hunger nach Bandbreite, Schnelles Internet im Main-Kinzig-Kreis: wofür? – Auswertung der Umfrage, 2016, Seite 6 8 Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/meistbesuchtes-videoportal-der-welt-wirtschaftsmacht- youtube.976.de.html?dram:article_id=344229 9 https://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/youtube/zahlen-und-fakten-youtube-nutzung-in-deutschland/ 10 Vgl.: https://motherboard.vice.com/de/article/4358d3/so-viel-gibt-die-regierung-fuer-werbung-auf-facebook- instagram-und-youtube-aus-sponsored-posts https://de.wikipedia.org/wiki/Vice_(Magazin) 9
Nutzungshäufigkeit Internetanwendungen im MKK 2018 Online-Banking 96% Online-Beschaffung / Einkauf 95% Eigene Website 88% Versand großer Dateien / Pläne / Fotos 88% Geografische Anwendungen (z.B. Google Earth) 82% Telearbeit / Homeoffice / Mobile Anwendungen 81% Datenaustausch mit Behörden 74% Sonstiges 63% Soziale Netzwerke 62% Videodownload 58% E-Learning 57% Cloud Computing 50% Vernetzung mehrer Standorte 49% Videoupload 42% Videostreams 42% Online-Shop 30% 0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% 3.1. Status Quo und Entwicklungspotential Internetanwendungen Das Ranking der von den Unternehmen im Main-Kinzig-Kreis genutzten Internetanwendun- gen zeigt die Spitzenreiter der untersuchten Internetanwendungen wie das Online-Banking und den Online-Einkauf im Unternehmen. Im folgenden Abschnitt sollen ausgewählte, mög- licherweise treibende Internetnutzungen näher betrachtet werden, die mutmaßlich künftig eine vergleichbare Bedeutung erlangen. 10
3.1.1. Website Die Website ist – mittlerweile – aus dem Unternehmensalltag nicht wegzudenken. Sie ist ein wichtiger Bestandteil im Marketingportfolio des Unternehmens und dient zur Kundengewin- nung und -bindung. Als „digitale Vistenkarte“ erhöht die Website die Chance des Unterneh- mens, im Internet gefunden zu werden. Mit immer umfangreicheren technischen Möglichkei- ten erlaubt sie es Unternehmen mit entsprechender Tracking-Software, Daten zu sammeln, die entsprechend aufbereitet wertvolle Informationen beispielsweise zu Interessenten- und Kundenverhalten liefern. Für 88 Prozent der Unternehmen im Main-Kinzig-Kreis gehört die Website schon seit Jahren zum Standardportfolio im Marketing. In den Branchen personen- oder unternehmensbezo- gene Dienstleistungen, Industrie und Handel verfügen schon heute sogar zu über 90 Prozent der Unternehmen über einen Auftritt im Web. Weil Handwerk und Immobilienwirtschaft zu- sammen mit dem Gastgewerbe mit jeweils 66 Prozent ein wenig hinterherhinken, zeigt sich hier für die Zukunft deutliches Nachholpotential. Eine schnelle Website und ein schneller Webzugriff für eigene Recherchen im Web sind für die Unternehmen somit unabdingbar. Im Rennen um die Vorherrschaft, welchem Medium die Unternehmen den Vorzug geben, wenn sie ihre Website administrieren, obsiegt die Glasfa- ser knapp Internetzugang mit DSL. 91 Prozent der Unternehmen, die einen Glasfaserzugang zum Internet nutzen, betreiben auch eine Website, im Vergleich dazu haben nur 86 Prozent der Unternehmen die einen DSL- Anschluss nutzen eine Website. Damit ist die Glasfaser im Bereich Websiteerstellung und Websiteadministration die Internetzugangstechnologie der Zukunft im MKK. Nutzung Website nach Internetzugang 100% 98% 5% 8% 96% 0% 2% keine Nutzung 94% später 92% erstmalig in 3-4 Jahren 2% erstmalig in 1-2 Jahren 90% 1% wird bereits genutzt 88% 91% 86% 86% 84% 82% Glasfaser DSL 11
3.1.2. Telearbeit/Homeoffice/ Mobile Anwendungen Für die Internetanwendung „Telearbeit/Homeoffice/Mobile Anwendungen“ haben wir auf Ba- sis der Umfrage des Jahres 2016 eine hohe Zuwachsrate von 20% prognostiziert.11 Die ak- tuelle Entwicklung hat uns bestätigt. In der vorliegenden Erhebung wurde nicht unterschieden, ob die Unternehmen Ihren Mitar- beitern feste Telearbeitsplätze gemäß §2 Absatz 7 Arbeitsstättenverordnung12 eingerichtet haben oder ob sogenanntes „Mobiles Arbeiten“13 vorliegt, das nicht eindeutig gesetzlich defi- niert ist. Eines haben beide Formen der Arbeit außerhalb des Büros in der Firma jedoch ge- meinsam: Nur ein stabiles Internet macht Arbeiten im Home Office oder von unterwegs mög- lich und erlaubt, jederzeit auf wichtige Daten zu zugreifen. Mit dem rasanten Anstieg der Nutzer von Telearbeit/Homeoffice/Mobile Anwendungen ist die Zuwachsrate über alle Unternehmensalter nahezu ausgeschöpft. Die jungen Unternehmen haben im Vergleich zur Umfrage von 2016 ihre Vorreiterrolle verloren, während die älteren Unternehmen diese Anwendung für sich und ihre Mitarbeiter entdeckt haben, so dass sich hier nahezu ein Gleichstand ergibt. Unabhängig von der bisherigen Dauer ihres Bestehens bieten mehr als 80 Prozent der Unternehmen flexible Arbeitsformen an. Das entkräftet die Forderung, eine gesellschaftlich gewünschte Ausweitung von Homeoffice erfordere den Zwang des Gesetzgebers. Je mehr Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt sind, desto höher ist auch die Bereitschaft, Mitarbeiter vom Homeoffice aus arbeiten zu lassen. Über alle Unternehmensgrößen bis 150 Mitarbeiter hinweg bewegt sich die Nutzungsquote zwischen 77 und 85 Prozent mit klarer Tendenz zu noch stärkerer Nutzung in der Zukunft. Ab einer Unternehmensgröße von mehr als 150 Mitarbeitern nutzen alle Unternehmen die Möglichkeiten zu Telear- beit/Homeoffice/Mobile Anwendungen. In Abhängigkeit zur Branche sind die Schwankungen der Nutzungszahlen und ihr Steige- rungspotential in der Telearbeit/ Homeoffice/Mobile Anwendungen zu betrachten. Das Gast- gewerbe bildet mit 33 Prozent ohne eine Steigerungsprognose für die Zukunft das Schluss- licht der Branchen. Als nächstes folgt die Immobilienbranche mit eher schwachen 50 Prozent und lässt auch im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen mit einer möglichen Zuwachsrate von nur 8 Prozent auf eher geringes Interesse schließen. Mit Werten zwischen 77 und 83 Prozent folgen die personenbezogenen Dienstleistungen (77 Prozent), Industrie (83 Pro- zent), Handel (78 Prozent), Handwerk (79 Prozent) sowie Verkehr und Logistik (80 Prozent). Steigerungsraten zwischen 6 und 14 Prozentpunkten lassen die genannten Branchen künftig 11 Vgl.: Hunger nach Bandbreite, Schnelles Internet im Main-Kinzig-Kreis: wofür? – Auswertung der Umfrage, 2016, Seite 6 12 https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/A225- arbeitsstaettenverordnung.pdf?__blob=publicationFile 13 „(…)“ Diese Arbeitsform zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass sie weder an das Büro, noch an den häusli- chen Arbeitsplatz gebunden ist. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen können von beliebigen anderen Orten über das mobile Netz ihre Arbeit erledigen. Dank leistungsfähiger moderner Geräte wie Laptop, Tablet und Smartpho- ne kann die Arbeit unabhängig von festen Arbeitszeiten und festen Arbeitsplätzen verrichtet werden. (…)“. Quelle: Deutscher Bundestag: Telearbeit und Mobiles Arbeiten Voraussetzungen, Merkmale und rechtliche Rahmenbe- dingungen, Seite 5 https://www.bundestag.de/blob/516470/3a2134679f90bd45dc12dbef26049977/wd-6-149-16- pdf-data.pdf, 12
unter die Spitzenreiter als Anbieter flexibler Arbeit aufsteigen. Absoluter Spitzenreiter ist die Informationswirtschaft mit nahezu 100 prozentiger flexibler Arbeit über das Internet. Nutzung Telearbeit / Homeoffice / Mobile Anwendungen nach Internetzugang 100% 9% 14% 1% 90% 5% keine Nutzung 80% 70% später 60% 50% 86% 80% erstmalig in 3-4 Jahren 40% 30% erstmalig in 1-2 Jahren 20% 10% wird bereits genutzt 0% Glasfaser DSL Vor dem Hintergrund, dass Telearbeit/Homeoffice und mobile Anwendungen im Main- Kinzig-Kreis fest etabliert sind und im Hinblick auf die stetig steigenden Datenmenge, die sich weltweit alle zwei Jahre verdoppelt14, werden die Ansprüche der Unternehmen an ihre verfügbaren Bandbreiten gerade auch im Upload künftig weiter wachsen. Neben steigenden Datenvolumina wird auch immer komplexere Software höhere Übertragungsgeschwindigkei- ten fordern, beides braucht Bandbreite, insbesondere wenn Abläufe in Echtzeit erfolgen sol- len. Im Bereich der Telearbeit zeigt sich wiederum sehr deutlich das Kopf- an Kopfrennen der Zugangstechnologien. Die Glasfaser liegt bei den Unternehmen, die Telearbeit anbieten, mit 86 Prozent um sechs Prozentpunkte vor der DSL-Technologie. Die weiteren Umfrageergeb- nisse platzieren die Glasfaser auch zukünftig für Telearbeit/Homeoffice/ Mobile Anwendun- gen auf dem ersten Platz der Zufriedenheit als bevorzugtes Datenübertragungsmedium. 14 vgl. Statista https://de.statista.com/statistik/daten/studie/267974/umfrage/prognose-zum-weltweit-generierten- datenvolumen/ 13
3.1.3. Social Media Zusätzlich zur ihrer ursprünglichen Funktion, die individuellen Web-Nutzer untereinander im Internet zu vernetzen, um Austausch zu verschiedenen Themen zu betreiben, haben sich Soziale Medien professionalisiert und ihren Platz im Online-Marketing der Unternehmen ero- bert. Dabei sind die verfolgten Ziele nicht unbedingt den einzelnen Medien klar zuzuordnen. Es zeichnet sich jedoch inzwischen deutlich ab, wo Unternehmen vertreten sein sollten. Das Deutsche Institut für Marketing (DIM Deutsches Institut für Marketing GmbH, April 2018) ka- tegorisiert im Rahmen der Untersuchung „Social Media Marketing in Unternehmen 2018“ die am häufigsten genutzten Social Media Marketing Instrumente in drei Sparten: „Plicht-Instrumente: Facebook, YouTube, Twitter, Blogs, XING, LinkedIn. Kann-Instrumente: Google+, Instagram, Nutzer- und Diskussionsforen, eigene Communities, Podcasts, Kununu, Slideshare, Live-Chat, WhatsApp, Pinterest, Wikis, Vimeo Kür-Instrumente: Tumblr, Flickr, Yelp, Snapchat, Social Bookmarkings“15 Wenn Social Media geschäftlich genutzt werden, sind die verfolgten Ziele vielschichtig, denn beispielsweise kann neben Steigerung der Bekanntheit durch Interaktion mit den Kunden als Selbstzweck auch eine Verbesserung des Images angestrebt werden. Darüber hinaus kön- nen neue Kunden angesprochen werden, um den Umsatz zu steigern. Social Media können heute neben speziellen Job-Portalen auch gezielt zur Personalgewinnung eingesetzt wer- den. Im zeitlichen Verlauf unserer IT-Umfragen zeigt sich ein kontinuierlicher Zuwachs an Unter- nehmen im Main-Kinzig-Kreis, die Social Media nutzen. Tummelten sich 2014 nur 39 Prozent der Unternehmen in den sozialen Medien, hatte 2016 bereits knapp die Hälfte(49 Prozent) das dort schlummernde Potential für sich entdeckt. Die in der Umfrage von 2016 erst für 2020 erwartete Nutzerquote von 62 Prozent16 wurde bereits 2018 dank eines Anstiegs um 13 Prozentpunkte vorzeitig erreicht. Während 2014 und 2016 die jungen Unternehmen bis zu 5 Jahren die Trendsetter waren, haben die älteren Firmen deutlich aufgeholt. Als Überraschung positioniert sich bei einem genaueren Blick auf die Branchenverteilung das Gastgewerbe an der Spitze der Unternehmen, die Social Media einsetzen. Das Gastge- werbe profitiert insbesondere bei Restaurantbetrieben von der Aktualität dieser Art von Mar- keting, denn hier ist direktes Interagieren mit den Kunden möglich und auf Bewertungen durch die Kunden kann zeitnah und schnell reagiert werden. Anbieter unternehmensbezogener Dienstleistungen (80 Prozent), Banken und Versicherun- gen (71 Prozent) und der Handel (70 Prozent) stehen den Social Media ebenfalls sehr auf- geschlossen gegenüber. Die weiteren Branchen setzen Social Media deutlich 15 DIM Deutsches Institut für Marketing GmbH,Köln, April 2018, Seite 17 16 Vgl. Vgl.: Hunger nach Bandbreite, Schnelles Internet im Main-Kinzig-Kreis: wofür? – Auswertung der Umfrage, 2016, Seite 10 14
Social Media Nutzung nach Branchen Handwerk 35% 42% Verkehr und Logistik 36% 45% Industrie 41% 44% Informationswirtschaft 50% 37% Immobilienwirtschaft 54% 36% wird bereits genutzt erstmalig in 1-2 Jahren Sonstige 61% 30% erstmalig in 3-4 Jahren später Dienstleistungen, personenbezogen 61% 30% keine Nutzung Handel 70% 25% Banken und Versicherungen 71% 14% Dienstleistungen, unternehmensbezogen 80% 18% Gastgewerbe 100% 0% 0% 20% 40% 60% 80% 100% zurückhaltender ein, möglicherweise weil Social Media interaktiv sind und ihr Einsatz im Un- ternehmen mindestens regelmäßige, wenn nicht sogar tägliche Aufmerksamkeit verlangt. Je nachdem, was in den Sozialen Medien präsentiert wird, ist wie auch bei der Administrati- on der Website eine entsprechende Bandbreite im Upload notwendig, um die Seiten mit In- halten zu versorgen. Gerade im Hinblick auf die Datenschutzgrundverordnung und die kom- mende E-Privacy-Verordnung sind Voraussagen zu einem möglichen Nutzungsanstieg von Social Media in den Unternehmen nur sehr vorsichtig zu treffen. 3.1.4. Cloud Computing Cloud Computing beinhaltet Technologien und Geschäftsmodelle, um Ressourcen dyna- misch zur Verfügung zu stellen und ihre Nutzung nach flexiblen Bezahlmodellen abzurech- nen. Anstelle IT-Ressourcen, beispielsweise Server oder Anwendungen, in unternehmensei- genen Rechenzentren zu betreiben, sind diese bedarfsorientiert und flexibel in Form eines 15
dienstleistungsbasierten Geschäftsmodells über das Internet oder ein Intranet verfügbar.17 Cloud Computing gehört im Main-Kinzig-Kreis zu den Internetanwendungen, die in dieser Erhebung mit 50 Prozent Nutzung noch nicht auf den vorderen Rängen der Nutzungsarten zu finden sind. Damit liegt der Main-Kinzig-Kreis im deutschlandweiten Vergleich deutlich zurück, denn hier setzen 66 Prozent der Unternehmen auf die Cloud und lediglich für 13 Prozent ist sie gar kein Thema. 18 Bei der Nutzung von Cloud Computing spielt das Unter- nehmensalter keine Rolle mehr: Unter den Firmen, die die Cloud nutzen, sind junge und alte Unternehmen gleichwertig vertreten. Spannender ist der Blick auf die Branchenverteilung von Cloud-Nutzern. Klarer Spitzenreiter unter den Branchen ist die Informationswirtschaft mit 87 Prozent Nutzungsquote, was vor dem Hintergrund, dass diese Branche auch in der Tele- arbeit führend ist, nicht überraschend ist. Cloudnutzung heute und morgen Informationswirtschaft 87% 12% unternehmensbezogene Dienstleistungen 58% 5% 33% 1% Immobilienwirtschaft 58% 8% 33% Handel 52% 5% 7% 34% wird bereits genutzt Sonstige 51% 8% 13% 27% erstmalig in 1-2 Jahren erstmalig in 3-4 Jahren Banken und Versicherungen 50% 16% 33% später Industrie 47% 2% 35% keine Nutzung 7% 7% personenbezogene Dienstleistungen 38% 15% 3% 42% Verkehr und Logistik 30% 30% 10% 30% Handwerk 21% 7% 7% 64% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Unsere Umfrage zeigt, dass insbesondere die Branchen Verkehr und Logistik (30 Prozent) und personenbezogene Dienstleistungen (15 Prozent) sowie die Immobilienbranche (8 Pro- zent) in den kommenden ein bis zwei Jahren Cloud-Lösungen einsetzen wollen. Das Handwerk will ebenfalls mit insgesamt 14 Prozentpunkten Zuwachs in den kommenden Jahren auf Cloud-Services setzen. 16 Prozent der Banken und Versicherungen planen, in drei bis vier Jahren ihre IT-Landschaft mit Cloud-Anwendungen zu erweitern. Doch Cloud- 17 Vgl. Definition Cloud Computing im Gabler Wirtschaftslexikon - https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/cloud-computing-53360/version-276453 18 Vgl. KPMG und Bitkom Research GmbH, Cloud Monitor 2018, Seite 5, https://hub.kpmg.de/hubfs/LandingPages-PDF/KPMG%20Cloud- Moni- tor%202018_BF_PDF_SEC.pdf?utm_campaign=Cloud%20Monitor%202018&utm_source=hs_automation&utm_ medium=email&utm_content=63682097&_hsenc=p2ANqtz- 9aPHsZdSwlyPpGjTIL3HnLkftwp9apcSy5naDdr8Sec4OaEex_yCe8M_HRAN7YKj- flM5TC8rp5jhc5GJC_rxkhkKogTaR9ZK8ZTFw11c2ZjMuGOo&_hsmi=63682097, 16
Dienste erfordern, wenn große Datenmengen in die Cloud geladen werden sollen, hohe Up- load-Geschwindigkeiten und fördern damit den Trend zu symmetrischen Datenraten. Je größer die verfügbaren Bandbreiten sind, desto eher nutzen die Unternehmen auch die Cloud in ihrer IT-Landschaft. Der Trend, große Datenmengen über die Cloud zur Verfügung zu stellen, ohne dass sie lokal auf dem Rechner gespeichert werden, macht sich auch in der Hardware bemerkbar. PCs und Notebooks werden anstatt mit großen physikalischen Fest- platten mit schnellen SSDs (Solid State Disk) ausgestattet, die eine hohe Geschwindigkeit des Rechners ermöglichen und ihn sehr leicht transportabel machen. Selbst Tablets können so als mobile Arbeitsgeräte eingesetzt werden. Der Zugriff auf die benötigten Daten erfolgt dann über die Cloud, wenn die Bandbreiten im Down- und ganz besonders im Upload hoch genug sind. Sind sie zu langsam, dauert das Hochladen von Inhalten ins Web viel zulange, oder bricht möglicherweise ab. Dies kann sich schnell negativ auf die Zufriedenheit von Kun- den-, Lieferanten und Mitarbeitern auswirken. Im Main-Kinzig-Kreis wird die Cloud überwiegend von Unternehmen genutzt (64 Prozent), die mindestens 25 Mbit/s im Download nutzen können. Cloud Computing Cloud Computing/ /Bandbreite Download Bandbreite Upload 120% bis zu 6 bis zu 6 60% Mbit/s Mbit/s Down- Upload load 50% 100% > 6 bis > 6 bis zu 16 zu 16 Mbit/s Mbit/s Down- Upload load 40% 80% > 16 bis > 16 bis zu 25 zu 25 Mbit/s 30% Mbit/s Down- Upload 60% load > 25 bis > 25 bis zu 50 20% zu 50 Mbit/s Mbit/s Down- Upload 40% load > 50 bis 10% > 50 bis zu 100 zu 100 Mbit/s Mbit/s 20% Down- Upload load 0% > 100 > 100 Mbit/s Mbit/s 0% Down- Upload wird in 1-2 in 3-4 später keine load bereits Jahren Jahren Nutzung genutzt erstmalig erstmalig 17
44 Prozent der Unternehmen, die nur über eine Bandbreite bis zu 6 Mbit/s im Upload verfü- gen, wollen nicht in die Cloud. Im Gegensatz dazu plant ein Drittel der Firmen, die über diese Bandbreite im Upload verfügen, in ein bis zwei Jahren die Cloud einzusetzen. Offen ist die Frage, ob sie dann ihren Internetanschluss hinsichtlich der Uploadgeschwindigkeit aufsto- cken werden. Die größte Gruppe der Cloudnutzer (26 Prozent) arbeitet mit Bandbreiten von 6 Mbit/s bis 16Mbit/s. im Upload. In ein bis zwei Jahren wollen weitere 27 Prozent der Unternehmen, die über diese Bandbreite im Upload verfügen, die Cloud ebenfalls nutzen, so dass dann 53 Prozent der Unternehmen mit dieser Upload-Geschwindigkeit Cloud Computing einsetzen. Im Hinblick auf die im Zusammenhang mit der Digitalisierung erwarteten Veränderungen von Geschäftsmodellen und Geschäftsprozessen weist das Cloud Computing im Main-Kinzig- Kreis deutliches Wachstumspotential auf. Insgesamt 65 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass für sie der Einsatz von Cloud Computing zunehmend wichtiger wird. Cloud Computing wird zunehmend wichtiger 16% Trifft total zu 7% 42% Trifft zu Trifft weniger zu 12% trifft kaum zu trifft nicht zu 23% Darüber hinaus geht aus der Erhebung deutlich hervor, dass auch beim Cloud-Computing die Internetzugänge, die über einen Glasfaseranschluss erfolgen, die Nutzung eines DSL- Zugangs um 6 Prozentpunkte überholt haben. Internetzugang bei Cloud-Computing wird bereits genutzt DSL 48% 8% 6% 38% erstmalig in 1-2 Jahren erstmalig in 3-4 Jahren Glasfaser 54% 7% 34% später keine Nutzung 0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% 18
3.1.5 Vernetzung mehrerer Standorte Unternehmensstrukturen können auch in kleinen und mittleren Betrieben sehr weitläufig sein. Um Effizienz, Produktivität und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten, ist eine intelligente Ver- netzung von Firmenzentrale, Rechenzentrum, Produktionsstandorten, Lagern und Home- offices unabdingbar. Je größer das Unternehmen und je vielschichtiger standortübergreifen- de Unternehmensprozesse werden, desto wichtiger ist eine schnelle Internetanbindung. Im Vergleich zu 2016, als 37 Prozent der Unternehmen angaben, Standorte miteinander zu vernetzen, ist der Prozentsatz 2018 um 12 Prozentpunkte auf 49 Prozent gestiegen. Die Un- ternehmen erfüllen damit die Prognose aus 2016 bereits zwei Jahre früher als erwartet. Bei den kleinen Unternehmen kann davon ausgegangen werden, dass auch Homeoffice- Arbeitsplätze als Standort definiert werden. Das erklärt auch, warum 34 Prozent der Unter- nehmen mit ein bis fünf Mitarbeitern angeben, mehrere Standorte zu betreiben. Die zuneh- mende Digitalisierung verändert Unternehmensstrukturen stark, auch kleine Unternehmen können Kosten sparen, wenn keine Büroräume mehr für alle Mitarbeiter angemietet werden müssen. Für Meetings mit Kunden, Lieferanten oder auch Mitarbeitern eigenen sich auch Co-Workspaces, die mit einer guten Internetverfügbarkeit ausgestattet, entsprechende Räu- me nach Bedarf anbieten und abrechnen. Im Main-Kinzig-Kreis entstanden 2018 die ersten Co-Workspaces. Je größer die Unternehmen werden, desto mehr geben auch an, Standorte zu vernetzen. 77 Prozent der Unternehmen, die mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigen, verbinden mehrere Standorte miteinander. 85 Prozent der Unternehmen, die zwischen 150 und 500 Mitarbeiter haben, vernetzen mehrere Standorte. Bis 2022 werden nahezu alle Unternehmen dieser Größenklasse mehrere Standorte vernetzen. Bei mehr als 1000 Mitarbeitern verfügen schon jetzt alle Unternehmen über mehrere miteinander vernetzte Standorte. In der Branchenverteilung sind die Spitzenreiter der Unternehmen, die über mehrere Stand- orte verfügen, die Banken und Versicherungen mit 89 Prozent. An die zweite Stelle rückt mit 62 Prozent die Informationswirtschaft und verspricht in ein bis zwei Jahren eine Steigerung von 12 Prozentpunkten auf 74 Prozent. An dritter Stelle bei der Vernetzung von mehreren Standorten liegen die unternehmensbezogenen Dienstleistungen mit 57 Prozent. Hier wird in den kommenden ein bis zwei Jahren eine Steigerung von 5 Prozentpunkten erwartet. Für die Zukunft kann davon ausgegangen werden, dass die Vernetzung von Standorten im- mer mehr synonym mit Cloud Computing verstanden wird, weil die Bereitstellung von Soft- ware und Daten aus der Cloud ortsunabhängiges Arbeiten ermöglicht. 3.1.6 Videodownload Mehr als die Hälfte der Unternehmen im Main-Kinzig-Kreis lädt Videos aus dem Internet. Im Zeitverlauf unserer Untersuchungen ist der erwartete Zuwachs ausgeblieben, tendenziell ist die Nutzung sogar zurückgegangen. Stieg die Nutzerzahl von 45 Prozent im Jahr 2014 auf 19
63 Prozent im Jahr 201619, so ist im Jahr 2018 die Nutzung um 7 Prozentpunkte auf 58 Pro- zent gesunken. Dies bedeutet nicht unbedingt, dass das Interesse an Videos aus dem Inter- net zurückgegangen ist. Vielmehr ist es ein Hinweis auf die steigende Bedeutung von Streaming-Diensten. Wir werden das bei der nächsten Umfrage näher betrachten. 3.1.7. Videoupload Videos werden zunächst gedanklich mit Unterhaltung und Freizeit verbunden. Doch viele Unternehmen haben erkannt, dass Videos sehr gut dazu geeignet sind, in der Kommunikati- on des Unternehmens verschiedene Probleme zu lösen. Komplexe Inhalte werden im Video visuell aufbereitet und beispielsweise als Dokumentation, Imagefilm, Animationsfilm oder Erklärvideo den Kunden oder Mitarbeitern zugänglich gemacht. Im Marketing kann so die Kundenbindung erhöht werden oder gezieltes Employer-Branding verfolgt werden. Aber auch unternehmensintern können Videos für effizientes Wissensmanagement genutzt wer- den. Im Ranking der Internetanwendungen im Main-Kinzig-Kreis gehört der Videoupload, der in dieser Erhebung erstmalig abgefragt wurde, zu den weniger populären Internetnutzungen. Nur 42 Prozent der Unternehmen geben an, Content dieser Art ins Internet hoch zu laden. Dabei ist diese Entscheidung unabhängig vom Unternehmensalter. An der Spitze der Anwender liegen Unternehmen der unternehmensbezogenen Dienstleis- tungen (51 Prozent), dicht gefolgt mit 50 Prozent von der Informationswirtschaft. Auch der Handel mit 49 Prozent und die Industrie mit 47 Prozent gehören zu den Firmen, für die der Upload von Videos ins Internet ein Bestandteil der Unternehmenskommunikation ist. In die- sen Branchen zeichnet sich auch ein solides Zuwachspotential für die kommenden ein bis vier Jahre zwischen neun und 17 Prozentpunkten ab. Damit gehört der Videoupload zu den Internetnutzungen der Zukunft, denn insbesondere Bedienungsanleitungen und Erklärungs- videos, die zur Visualisierung von Sachverhalten dienen, werden von Kunden zunehmend genutzt. Möglicherweise ist das eine der Ursachen dafür, dass das Handwerk (13 Prozent), eines der Schlusslichter in der Rangfolge der Umfrageergebnisse zum Upload von Videos, für die Zu- kunft ein überraschend großes Interesse zeigt, diesen Kanal zur Kommunikation zu nutzen. Mit einer Zuwachsrate von sieben Prozentpunkten in den nächsten ein bis zwei Jahren scheint es zunächst im Mittelfeld angesiedelt, für später jedoch will das Handwerk um 33 Prozentpunkte zulegen. Die Immobilienwirtschaft liegt mit 18 Prozent Nutzungsquote an dritt- letzter Stelle unter den zum Videoupload befragten Unternehmen. Trotzdem in den kom- menden ein bis zwei Jahren noch weitere neun Prozent der Immobilienunternehmen Videos ins Internet laden wollen, bleiben die restlichen 72 Prozent der Immobilienbranche dem Vi- deoupload gegenüber skeptisch und planen keine Nutzung. 19 Vgl.: Hunger nach Bandbreite, Schnelles Internet im Main-Kinzig-Kreis: wofür? – Auswertung der Umfrage, 2016, Seite 12 20
Videoupload - Bandbreiten Upload keine Nutzung 37% 29% 13% 7% bis zu 6 Mbit/s Upload später 50% 14% 21% 14% > 6 bis zu 16 Mbit/s Upload > 16 bis zu 25 Mbit/s Upload in 3-4 Jahren erstmalig 66% 0% 0% > 25 bis zu 50 Mbit/s Upload in 1-2 Jahren erstmalig 35% 35% 7% 21% > 50 bis zu 100 Mbit/s Upload > 100 Mbit/s:Upload wird bereits genutzt 34% 26% 13% 8% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Aktuell nutzen die Unternehmen, die mit bis zu 6 Mbit/s Bandbreite im Upload versorgt sind, die Möglichkeit, Videos ins Internet zu stellen, am häufigsten (34 Prozent). Generell scheinen die Unternehmen, trotz aktuell niedriger Uploadgeschwindigkeit20, diesen Kanal künftig zur Kommunikation stärker nutzen zu wollen. Möglicherweise ist auch ein Wechsel zu mehr Bandbreite im Upload geplant? Medium zum Videoupload wird bereits genutzt DSL 41% 5% 7% 47% erstmalig in 1 - 2 Jahren erstmalig in 3 - 4 jahren 42% 6% 3% 45% später Glasfaser keine Nutzung 0% 20% 40% 60% 80% 100% Wie auch die vorangegangenen „uploadlastigen“ Internetanwendungen birgt auch der Vide- oupload Wachstumspotential21und wird zukünftig nach mehr Bandbreite hungern. Auch im Videoupload schlägt die Glasfaser den DSL-Anschluss aktuell mit einem hauchdünnen Vor- sprung. 20 Die Upload-Dauer z. B. eines Videos ist abhängig von der Bandbreite: 1 GB mit 6 Mbit/s: 22 Minuten und 13 Sekunden 1 GB mit 10 Mbit/s: 13 Minuten und 20 Sek. 1 GB mit 50 Mbit/s: 2 Minuten und 40 Sekunden 1 GB mit 100 Mbit/s: 1 Minute und 20 Sekunden Quelle: https://www.onlinekosten.de/internet/download-upload-geschwindigkeit.html, 21 Hintergrund: Der durchschnittliche Upload von Videomaterial bei YouTube pro Minute in ausgewählten Mona- ten von Mai 2013 bis Juli 2015 (in Stunden) stieg von 100 Stunden auf 400 Stunden. Siehe dazu https://de.statista.com/statistik/daten/studie/207321/umfrage/upload-von-videomaterial-bei-youtube-pro-minute- zeitreihe/ View am 23.02.2019 21
3.1.8. Video - Streaming Je schneller der Internetzugang, desto besser ist die Qualität des Videostreamings. Streaming bedeutet, dass Bilder, Videos und Ton am PC oder einem anderen Endgerät wie- der gegeben werden, ohne dass sich der eigentliche Inhalt auf dem lokalen Speicher des Geräts befindet. Eine besondere Form des Streamings ist der Livestream. Nachrichten zu visualisieren und sie als Video ins Internet zu stellen, wird in der Kommunikation der Unternehmen immer be- liebter. Während in der klassischen Videokommunikation ein je nach Budget und Anspruch an die Qualität vorab produziertes Video ins Internet geladen wird, werden im Live-Streaming Inhalte in Echtzeit ins Internet gestellt. Unternehmen können sich so transparent und kun- dennah in Szene setzen, wirken dadurch innovativ und fördern ihr Firmenimage. Geschickt platzierte Sonderaktionen oder Imagekampagnen animieren den Zuschauer in den meist interaktiven Streams direkt zu kommentieren. „Wie viel Daten ein Stream benötigt hängt von zwei Faktoren ab: der eingestellten Auflösung und dem Bildinhalt von der Übertragung. (…) Je nach Auflösung und Bildinhalt benötigt ein Stream für die selbe visuelle Qualität eine unterschiedliche Datenrate.“22 Somit kann das Streaming auch zu den uploadintensiveren Internetanwendungen gezählt werden. Die Unternehmen im Main-Kinzig-Kreis nutzen diese Möglichkeit eher verhalten, zeigen aber deutliches Interesse an einem möglichen zukünftigen Einsatz von Streaming. Unklar ist da- bei auch, ob eher konsumiert oder kommuniziert wird. Die Firmen, die unternehmensbezo- gene Dienstleistungen anbieten, gehören mit 54 Prozent und einer prognostizierten Zu- wachsrate bis 2023 von 10 Prozentpunkten zu den Trendsettern. Auch Banken und Versi- cherungen zeigen deutliche Tendenzen, ihre Nutzungsquote von aktuell 42 Prozent um 28 Prozentpunkte bis 2023 zu steigern. 3.1.9. Online-Shop Der Onlinehandel erfreut sich seit Jahren immer größerer Beliebtheit unter den privaten Kon- sumenten. Der Einkauf erfolgt mittlerweile zu jeder beliebigen Zeit von jedem beliebigen Ort aus, denn der Online-Einkauf wird überwiegend über mobile Geräten wie Smartphone oder Tablet abgewickelt. 22 Quelle: Linda und Sören Steinmann GbR - Video-Stream-Hosting, https://www.video-stream- hosting.com/about/ 22
Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostiziert für den Onlinehandel von 2018 bis 2019 einen Zuwachs von 9,1 Mrd. Euro und damit eine Steigerung um 4,9 Prozent.23 Der Onlinehandel ist damit der Gewinner im Handel um fast 20 Mrd. Euro von 35,6 Mrd. Euro im Jahr 2014 auf 53,4 Mrd. Euro in nur vier Jahren gestiegen. Auch 95 Prozent aller Unterneh- men im Main-Kinzig-Kreis kaufen im B2B-Bereich, also von Business zu Business, schnell und unkompliziert ein. Anders sieht es aus, wenn die Unternehmen die Rolle tauschen und vom Einkäufer zum Verkäufer werden. Nur 30 Prozent aller befragten Unternehmer geben an, einen Online- Shop zu betreiben. Damit ist die Zahl im Vergleich zu 2016 (37 Prozent) sogar gesunken. Die geringe Nutzungsquote für den Betrieb eines Online-Shops erklärt sich im Hinblick auf die Branchenstruktur , denn im Main-Kinzig-Kreis sind überwiegend Zuliefer-Unternehmen ansässig, deren Zielgruppe nicht der Endverbraucher ist. Nutzung eines Online-Shops Handel 42% 18% 35% wird bereits genutzt unternehmensbezogene 35% 11% 47% erstmalig in 1-2 Jahren Dienstleistungen erstmalig in 3-4 Jahren personenbezogene Dienstleistungen 25% 7% 60% später keine Nutzung Industrie 23% 6% 65% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Der Online Shop ist sehr branchenabhängig. Unternehmen aus den Branchen Handel (42 Prozent), unternehmensbezogene Dienstleistungen (35 Prozent), personenbezogene Dienst- leistungen (25 Prozent) und Industrie (23 Prozent) betreiben einen Online-Shop. Im Handel wird mit 18 Prozentpunkten Zuwachs in den nächsten ein bis zwei Jahren dann mit 60 Pro- zent mehr als die Hälfte aller ansässigen Handelsunternehmen im Main-Kinzig-Kreis einen Online Shop betreiben. Auch 11 Prozent der Firmen, die unternehmensbezogene Dienstleis- tungen anbieten, geben an, in den kommenden ein bis zwei Jahren einen Online-Shop ein- richten zu wollen. Die Mehrheit der Online-Shop-Betreiber begnügt sich dabei mit geringen Bandbreiten im Upload von bis zu 6 Mbit/s. Auch das zukünftige Interesse, einen Online-Shop zu betreiben ist bei Nutzern der Upload-Bandbreiten von bis zu 6 Mbit/s und > 6Mbit/s bis 16 Mbit/s eher stärker ausgeprägt. 23 Vgl. https://einzelhandel.de/presse/zahlenfaktengrafiken/861-online-handel/11865-wachstumsdifferenz-im- handel und https://einzelhandel.de/presse/zahlenfaktengrafiken/861-online-handel/1889-e-commerce-umsaetze 23
Upload Bandbreiten bei Online-Shop Betreibern > 50 bis zu 100 Mbit/s Upload 13% 4% 0% 15% 7% wird bereits genutzt > 25 bis zu 50 Mbit/s Upload 10% 16% 0% 23% 13% in 1-2 Jahren erstmalig > 16 bis zu 25 Mbit/s Upload 8% 8% 0% 7% 12% in 3-4 Jahren erstmalig > 6 bis zu 16 Mbit/s Upload 27% 33% 25% 15% 25% später 40% 37% 75% 38% 35% keine Nutzung bis zu 6 Mbit/s Upload 0% 20% 40% 60% 80% 100% Inwieweit bei steigenden Ansprüchen der Kunden an die Warenpräsentation im Internet die- se Bandbreite im Upload für den Betrieb eines Online-Shops ausreicht, wird die Zukunft zei- gen. Auch bei den Online-Shop-Betreibern hat der Glasfaseranschluss den DSL-Zugang mit ei- nem kleinen Vorsprung überholt. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Anzahl der Glasfaseranschlüsse im Hinblick auf die Geschäftsmodelle im E-Commerce der ansässigen Zuliefererunternehmen in Zukunft entwickeln wird. Internetzugang im Online-Shop 27% 8% 5% 56% DSL wird bereits genutzt erst-malig in 1-2 Jahren erst-malig in 3-4 Jahren später 30% 9% 4% 53% keine Nutzung Glasfaser 0% 20% 40% 60% 80% 100% 24
3.1.10 Datenaustausch mit Behörden Der Datenaustausch mit Behörden hat im Vergleich zu 2016 keinen großen Zuwachs erfah- ren. Eine moderate Steigerung von 71 Prozent im Jahr 2016 auf 74 Prozent im Jahr 2018 verspricht keine extremen Veränderungen, zumal die Entwicklung des eGovernment eher schleppend voranschreitet.24 3.1.11 E-Learning E-Learning kann auf sehr unterschiedlichen Technologien basieren und in unterschiedlichen didaktischen Szenarien realisiert werden. Zum Beispiel kann mit Lernprogrammen gearbeitet werden, die der Lernende zeitlich und räumlich unabhängig nutzt. Dabei findet kein direkter Kontakt mit anderen Lernenden oder dem Lehrenden statt. Anhand von Simulationen kön- nen ebenfalls Lerninhalte über das Internet vermittelt werden. E-Learning kann auch auf kommunikativer Basis als Videokonferenz stattfinden, was einer Präsenzlehre deutlich mehr ähnelt. Darüber hinaus setzen sich Webinare immer mehr durch, hier erfolgt das Lernen im Internet visuell anhand einer Präsentation und akustisch über den passenden Vortrag dazu; interaktiv können je nach Vorgabe des Lehrenden Zwischenfragen gestellt oder im An- schluss Fragen erörtert werden. Insgesamt nutzen 57 Prozent der Unternehmen diese Form der Weiterbildung für ihre Mitar- beiter oder als Informations- und Lehrmethode für ihre Kunden. Die Vorreiter der E-Learning- Anwender sind die Unternehmen aus der Informationswirtschaft, denn dort gehören 87 Pro- zent der Firmen zu den Nutzern. Auch die Banken und Versicherungen setzen mit 85 Pro- zent Nutzungsquote stark auf diese Methode. Zumal es eine Stärke des E-Learnings ist, dass viele Mitarbeiter nacheinander zu unterschiedlichen Zeiten unterrichtet werden können. Während die Unternehmen der Informationswirtschaft angeben, keinen häufigeren Einsatz zu planen, werden nahezu alle Banken und Versicherungen bis 2023 das E-Learning einset- zen. Mit deutlichem Abstand folgen der Spitzengruppe unternehmensbezogene Dienstleistungen (67 Prozent) und Handel (63 Prozent). Auch hier werden die Nutzungszahlen jeweils in den kommenden drei bis vier Jahren auf Werte um die 70 Prozent klettern. In den aktuellen Nutzerzahlen sind Industrie und personenbezogene Dienstleistungen mit jeweils 48 Prozent gleichauf und werden auch in den kommenden drei bis Jahren nicht weit voneinander abwei- chen. 24 Vgl. https://www.normenkontrollrat.bund.de/resource/blob/267760/1536236/1bed 933ea006098d6807ab48bd3c8574/2018-10-10-download-nkr-jahresbericht-2018-data.pdf?download=1 25
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