Wirtschaft + arbeit 02 | 24 - Kanton St. Gallen

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Wirtschaft + arbeit 02 | 24 - Kanton St. Gallen
Kanton St. Gallen
Amt für Wirtschaft und Arbeit

   wirtschaft + arbeit           02 | 24

     Start-up-Kanton St.Gallen
Wirtschaft + arbeit 02 | 24 - Kanton St. Gallen
« A m Anfang stand
   eine Vision»

IMPRESSUM
Ausgabe November 2024
Herausgeber Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons St. Gallen Redaktion Adrian Schumacher, Fabienne Hensel
Redaktionsadresse Amt für Wirtschaft und Arbeit, Unterstrasse 22, 9001 St. Gallen, www.awa.sg.ch, info.vdawa@sg.ch
Copyright Abdruck mit Quellenangabe gestattet Gestaltung TGG Visuelle Kommunikation, St. Gallen
Druck Galledia Print AG, Flawil Fotografie Bodo Rüedi, Ralph Brühwiler Ebnat-Kappel, Archiv AWA

Amt für Wirtschaft und Arbeit, Unterstrasse 22, 9001 St. Gallen, Telefon 058 229 35 60, info.vdawa@sg.ch, www.awa.sg.ch
Wirtschaft + arbeit 02 | 24 - Kanton St. Gallen
Editorial

                                                        4/5                               16
                                                        Schwerpunkt                       Klanghaus Toggenburg
                                                        Start-up-Förderung                •    it grossen Schritten der
                                                                                              M
                                                        •   E in Kanton für Innovation       Eröffnung entgegen

                                                        6/7                               17
                                                        Start-up-Strategie des            Arbeitslosen­
                                                        Kantons St.Gallen                 versicherung
                                                        •    on der Idee bis zum
                                                            V                             •    aus aus der Arbeits­
                                                                                              R
                                                            Erfolg                            losigkeit, rein in

Zarte Pflänzchen                                                                              die Selbständigkeit

sollen starke                                           8/9
                                                        HSG START Accelerator             18/21
                                                                                          Ein Arbeitstag von
Wurzeln schlagen                                             nterstützung für
                                                            U
                                                        •
                                                            Start-ups auf                 •    ilvan Fuchs,
                                                                                              S
                                                            Wachstumskurs                     Projektleiter
Schon des Öfteren haben wir in der Vergangenheit                                              Standortförderung

                                                        10/11
in diesem Magazin darüber berichtet, dass der

                                                                                          22
Kanton St.Gallen ein «gutes Pflaster» für Firmen-
gründungen ist. Und das kommt nicht von unge-           St.Galler Erfolgsge-
fähr: Aufgrund der Nähe zu renommierten Bildungs-       schichte: Meteomatics             News
und Forschungsinstitutionen, aber auch dank zu-         •    ine Weltneuheit mit
                                                            E                             •   eitere E-Services
                                                                                             W
kunftsgerichteter strategischer Entscheide und              lokalem Herzschlag               für Unternehmen
Projekte – denken wir etwa an die IT-Bildungsoffen-                                          aufgeschaltet

                                                        12/13
sive – hat sich hier in den vergangenen Jahren eine                                       • AWA-Barometer
dynamische Start-up-Szene entwickelt.
                                                        Kennzahlen zur
Der Kanton St.Gallen setzt auf seine Stärken. Ent-      Wirtschaft aus dem AWA            23
sprechend hat sich die St.Galler Regierung als eines    •    on Drittstaaten und
                                                            V                             Schlusspunkt
ihrer Schwerpunktziele für die Jahre 2021 – 2031            Expansionen                   •    ertvolle Impulse
                                                                                              W
vorgenommen, die Innovationskraft weiter zu stär-                                             für tunesische Fachkräfte

                                                        14/15
ken. Es versteht sich von selbst, dass Start-ups in
diesen Bestrebungen eine zentrale Rolle spielen. Die
von der Regierung im September 2023 beschlosse-         Arbeitszeitkontrollen
ne Start-up-Strategie verkörpert einen markanten        •    esundes Arbeitsklima
                                                            G
Meilenstein auf dem Weg zum ambitionierten Ziel,            hilft allen
St.Gallen überregional bzw. international als den Ort
auf der Landkarte zu etablieren, wo Gründerinnen
und Gründer ideale Bedingungen vorfinden, um ihr
Business langfristig aufzubauen. Oder anders ge-
sagt: Es sollen bei uns nicht nur Start-ups gegründet
werden. Diese sollen auch im Kanton St.Gallen
bleiben, wachsen und Wertschöpfung generieren.

Wie dies geschehen soll, zeigen wir Ihnen im Rah-
men der aktuellen Ausgabe auf. Darüber hinaus gibt
es auch aus den übrigen Hauptabteilungen unseres
Amts viel Wissenswertes sowie Projekte und Initiati-
ven, über die wir Sie gerne informieren möchten.

+ K A RIN JUNG
Le ite r in A mt für Wir ts chaf t und A r b e it

                                                                                                                       3
Wirtschaft + arbeit 02 | 24 - Kanton St. Gallen
Schwerpunkt Start-up-Förderung

Ein Kanton
für Innovation

Start-ups sind wichtig für
eine leistungsstarke Wirt-
schaftsstruktur. Ihre hohe
Innovationskraft trägt mass-
geblich dazu bei, dass auch
in Zukunft wertschöpfungs-
starke Unternehmen und
attraktive Arbeitsplätze ent-
stehen. Der Kanton St.Gallen
stärkt das bestehende
Start-up-Umfeld und baut
es weiter aus.

                                 Woran denken Sie, wenn Sie das        Erfolgreiche Gründungsszene
                                 Wort Start-up lesen? An risiko­       Es ist erfreulich, dass im Kanton
                                 bereite Visionäre in Turnschuhen,     St.Gallen in den letzten Jahren eine
                                 an Techies, die in der Garage an      erfolgreiche Gründungsszene ent-
                                 bahnbrechenden Technologien           standen ist. Um Start-ups für den
                                 tüfteln oder an unkonventionelle      Kanton St.Gallen zu gewinnen und
                                 Unternehmenskulturen? Start-ups       sie bei uns zu halten, braucht es
                                 sind weit mehr als die gängigen       attraktive Finanzierungsmöglich-

«S tart-ups                     Klischeebilder. Sie innovieren,
                                 schaffen attraktive Arbeitsplätze
                                 und tragen massgeblich zur Wert-
                                                                       keiten und ein ganzheitliches
                                                                       Öko­s ystem. Dazu gehören derzeit
                                                                       Forschungseinrichtungen wie die
  sind mehr                      schöpfung in den Regionen bei.
                                 Kurz: Sie sind ein Gewinn für jeden
                                                                       Universität St.Gallen, die OST –
                                                                       Ostschweizer Fachhochschule,

  als die                        Kanton.                               die Empa und das Kantonsspital
                                                                       St.Gallen. Partnerorganisationen
                                                                       wie «START Global», die Stiftung
  gängigen                                                             «HSG START Accelerator», das Ins-
                                                                       titut für Jungunternehmen oder das

  Klischees»                                                           Jungunternehmerzentrum ergänzen
                                                                       das Ökosystem gewinnbringend.

4
Wirtschaft + arbeit 02 | 24 - Kanton St. Gallen
Schwerpunkt Start-up-Förderung

«D ie erste Wahl
 für Gründerinnen
 und Gründer»

Teil der führenden                       unterstützende Umfeld. Das zeigt,     die Start-up-Förderung weiter
Start-up-Hubs Europas                    dass für die Finanzierung der         ausbauen. Dazu hat er eine
Ein zentraler Dreh- und Angelpunkt       Frühphasen der Jungunternehmen        Start-up-Strategie entwickelt und
des bestehenden Förderangebots           im Kanton St.Gallen bereits gut       Mass­n ahmen ausgearbeitet, um
ist Startfeld. Als Marke der Switzer-    funktionierende Möglichkeiten be-     die erste Wahl für Gründerinnen
land Innovation Park Ost AG ist          stehen. Haben sie diese erste Stufe   und Gründer zu sein. Das unter-
es für die Start-up-Förderung zu-        erfolgreich gemeistert, zeichnet      stützt das Schwerpunktziel der Re-
ständig. Zu dieser gehört auch           sich jedoch ein anderes Bild.         gierung, die Innovationskraft des
die Stiftung Startfeld, die sich um                                            Kantons St.Gallen zu erhöhen – für
die Finanzierung von Start-ups           In einigen Bereichen hinkt der Kan-   einen starken Wirtschaftsstandort
kümmert. Gefördert werden primär         ton St.Gallen in der Entwicklung      St.Gallen.
hochtechnologische Start-ups             und Förderung von Start-ups
mit Räumlichkeiten, Infrastruktur,       anderen Kantonen noch hinterher.      + CL AUD IA ZÜG ER
Coachings, Kursen sowie finanziel-                                             Proje k tle ite r in Ma r keting und
                                                                               Kommunikation, St a ndor t förde r ung
ler Unterstützung. Darüber hinaus        Angebots- und
werden jährlich die innovativsten        Finanzierungslücken
Jungunternehmen ausgezeichnet            Für skalierende Start-ups in der
und mit einem finanziellen Beitrag       frühen Wachstumsphase bestehen
unterstützt. Der Kanton St.Gallen        zurzeit noch unzureichende Mög-
beteiligt sich als Partner von Start-    lichkeiten der Kapitalbeschaffung
feld finanziell an seinen Aktivitäten.   im Kanton St.Gallen. Die Ange-        Start-up erklärt
                                         bots- und Finanzierungslücke          Im Allgemeinen steht der Begriff
Anfangs 2024 wurde Startfeld             führt dazu, dass noch zu viele von    Start-up für junge Unternehmen,
erstmals mit dem renommierten            ihnen in Regionen mit attraktiveren   die sich durch eine innovative
«Financial Times Award» ausge-           Zugängen zu Wachstumsfinanzie-        Geschäftsidee, ambitionierte
zeichnet und gehört damit zu             rungen abwandern. Das gilt es         Wachstumspläne und ein skalier-
Europas führenden «Start-up-             zu vermeiden, denn gerade diese       bares Geschäftsmodell auszeich-
Hubs» dieses Jahres. Schweizweit         Start-ups haben ein besonders         nen. Sie differenzieren und
reichte es mit dem 3. Rang sogar         vielversprechendes Wertschöp-         positionieren sich am Markt häufig
aufs Podest. Der Award würdigt           fungs-, Arbeitsplatz-, Entwick-       durch Technologie.
die Qualität und das Potenzial der       lungs- und Innovationspotenzial.
                                                                               Q ue l le: Ec o no m ie s u is s e (2020)
geförderten Start-ups sowie das          Der Kanton St.Gallen will deshalb

                                                                                                                           5
Wirtschaft + arbeit 02 | 24 - Kanton St. Gallen
Start-up-Strategie des Kantons St.Gallen

Von der Idee bis
zum Erfolg

Damit Ideen nicht nur entste-
hen, sondern auch wachsen
und blühen können, braucht
es einen fruchtbaren Boden
und eine fördernde Umge-
bung. Diese Voraussetzun-
gen möchte der Kanton
St.Gallen mit der Umsetzung
der neuen Start-up-Strategie
schaffen.

                                  Vorhandene Stärken sinnvoll ergänzen, ist das Ziel der Start-up-Strategie

                                  Am Anfang stand eine Vision: Der                   dend zur regionalen Wertschöpfung
                                  Kanton St.Gallen soll als Bindeglied               bei. Das legt die Start-up-Strategie
                                  zwischen Forschung, Bildung,                       das Kantons St.Gallen fest, die
                                  Industrie und Wirtschaft innovativen               im März 2023 von der Standortför-
                                  Projekten und Start-ups optimale                   derung des Kantons St.Gallen in
                                  Wachstums- und Rahmenbedin-                        Auftrag gegeben und vom Center
                                  gungen bieten – von der Gründung                   for Ent­repreneurship der Universi-
                                  bis zur Etablierung. Er unterstützt                tät St.Gallen erarbeitet wurde.
                                  sie mit einem ganzheitlichen                       Um die Vision 2030 aus der Strate-
                                  Ökosystem und trägt so entschei-                   gie zu erreichen, hat die Regierung

                                  «A ngebots- und
                                    Finanzierungslücke
                                    schliessen»
6
Wirtschaft + arbeit 02 | 24 - Kanton St. Gallen
Start-up-Strategie des Kantons St.Gallen

im September 2023 ein Umset-          Stiftung «Startfeld» einmalig mit      Der Kanton St.Gallen steht
zungskonzept mit konkreten            4,6 Millionen Franken gefördert,       Gründerinnen und Gründern mit
Fördermassnahmen verabschie-          damit sie ihre Investmentmöglich-      einem transparenten Angebot als
det. Diese sehen beispielsweise       keiten erweitern kann. Zum             ver­l ässlicher Partner zur Seite.
vor, dass der Kanton St.Gallen als    anderen wird die neu gegründete
Impulsgeber Start-up-Anlaufstellen    Stiftung «HSG START Accelerator»       Zusammenfassend lässt sich fest-
in den Forschungs- und Bildungs-      mit einer Anschubfinanzierung          halten, dass die Start-up-Strategie
institutionen anregt. Weiter wird     von 5,4 Millionen Franken für den      auf den Stärken der bestehenden
er die Zugänge zu Wissens- und        Aufbau und den Betrieb des neuen       Fördermöglichkeiten und des
Technologietransferstellen optimie-   Accelerator-Programms unter-           Umfelds aufbaut und diese sinnvoll
ren. Als Vermittler soll er einen     stützt. In Zukunft soll die Stiftung   ergänzt. Die zusätzlichen Mass-
regelmässigen Austausch zwi-          selbsttragend sein. Welche Ziele       nahmen sollen Start-ups mit ziel­
schen den Anspruchsgruppen und        sie verfolgt und was ihre nächsten     gerichteten Angeboten und mit
Schlüsselakteuren etablieren. Ziel    Schritte sind, verrät der Start-up-    einem integrierten Förderprozess
ist ein Prozess, der den Transfer     Experte und Stiftungsratspräsident     ein florierendes und vielseitiges
von Start-ups mit hohem Potenzial     Prof. Dr. Dietmar Grichnik im          Ökosystem bieten. Damit im
über die verschiedenen Institutio-    Interview auf den Seiten 8 und 9.      Kanton St.Gallen in Zukunft noch
nen hinweg professionalisiert.                                               mehr Ideen entstehen, wachsen
                                      Einfach gründen                        und blühen.
Startschuss für Ausbau der            Herzstück des Massnahmenpakets
Start-up-Förderung                    ist ein digitaler Gründungsschalter,   + CL AUD IA ZÜG ER
Eine essenzielle Massnahme ist        der durch eine physische kantonale     Proje k tle ite r in Ma r keting und
                                                                             Kommunikation, St a ndor t förde r ung
zudem der Ausbau der bestehen-        Start-up-Anlaufstelle ergänzt wer-
den Start-up-Förderung, um die        den soll. Dieses «Rundum-Paket»
derzeitige Angebots- und Finanzie-    umfasst Informationen, persönliche
rungslücke zu schliessen. Dazu        Beratung und Vernetzung sowie
hat der Kantonsrat in der Herbst-     die Abwicklung des formalen Grün-
session 2024 einen Sonderkredit       dungsprozesses. Das vereinfacht
von insgesamt 10 Millionen Fran-      das gesamte Gründungsvorhaben
ken beschlossen. Zum einen            durch die gewinnbringende
wird daraus die bereits etablierte    Bündelung zahlreicher Schritte.

«B indeglied zwischen
  Forschung, Bildung,
  Industrie und
  Wirtschaft»                                                                St a r t- up - Str ate gie für de n Ka nton St.G a lle n

                                                                                                                                    7
Wirtschaft + arbeit 02 | 24 - Kanton St. Gallen
HSG START Accelerator

Unterstützung für
Start-ups auf
Wachstumskurs
Die neue Stiftung «HSG
START Accelerator»
unterstützt Start-ups in der
Wachstumsphase und
soll die St.Galler Gründungs-
szene nachhaltig stärken.
Prof. Dr. Dietmar Grichnik
präsidiert den Stiftungsrat
des Accelerator-Programms
und verrät im Interview,
welche Ziele die Stiftung
verfolgt und welche Schritte
konkret geplant sind.

                                Prof. Dr. Dietmar Grichnik

                                Dietmar Grichnik, können Sie          Start-ups finden im Kanton
                                einem Laien in wenigen Sätzen         St.Gallen bereits heute Unter-
                                erklären, was das «HSG START          stützung. Weshalb braucht es
                                Accelerator»-Programm ist?            ein weiteres Förderinstrument?
                                Das Accelerator-Programm unter-       Das stimmt: Es bestehen bereits
                                stützt nationale und internationale   Förderangebote. Das ist wichtig
                                Start-ups bei der Professionali-      und richtig. Der «HSG START
                                sierung ihrer Unternehmen. Es be-     Accelerator» ergänzt sie sinnvoll.
                                gleitet Jungunternehmen auf ihrem     Wir etablieren schweizweit den
                                Wachstumskurs und bereitet sie        ersten unabhängigen Accelerator
                                gezielt auf die Wachstums­p hase      ohne einschränkenden Branchen-
                                vor. Das Programm hilft ihnen,        fokus. Damit schliessen wir eine
                                ihre Überlebenschancen und ihre       Angebot- und Finanzierungslücke
                                Attraktivität zu erhöhen, insbeson-   und stärken die regionale Grün-
                                dere für Risikokapital­g eber.        dungsszene. Der «HSG START

«Wir ergänzen bestehende Angebote»
8
Wirtschaft + arbeit 02 | 24 - Kanton St. Gallen
HSG START Accelerator

«W ir wollen das                                                             Wie realistisch ist es, dass sich
                                                                              der Kanton St.Gallen bis zum
                                                                              Jahr 2030 zu einem international
 führende Accelerator-                                                        bekannten Hub für Start-ups
                                                                              entwickelt?

 Programm in                                                                  Bis ins Jahr 2030 möchte der
                                                                              Kanton St.Gallen Forschung,
                                                                              Bildung, Industrie und Wirtschaft

 Europa werden»                                                               verbinden und innovativen Projek-
                                                                              ten und Start-ups optimale Wachs-
                                                                              tums- und Rahmenbedingungen
                                                                              bieten – von der Gründung bis
                                                                              zur Etablierung. Dazu will er sie mit
                                                                              einem ganzheitlichen Ökosystem
Accelerator» ist ein Gemein-            aus unterschiedlichen Branchen        unterstützen und so zur regionalen
schaftsprojekt der Universität          daran teil. Die meisten von ihnen     Wertschöpfung entscheidend
St.Gallen zusammen mit dem Swit-        sind aus dem Kanton St.Gallen,        beitragen. Das legt die Vision
zerland Innovation Park Ost (SIP Ost)   gefolgt von nationalen und interna-   2025 aus der Start-up-Strategie
und START Foundation und verbin-        tionalen Start-ups. Der Pilot endet   fest. Aus meiner Sicht verfügt
det so wichtige Akteure des St.Galler   mit dem «Demoday» Mitte Novem-        der Kanton St.Gallen über alle
Start-up-Umfelds. Gemeinsam             ber, einer öffentlichen Veranstal-    Möglich­k eiten und Voraussetzun-
wollen wir das führende Accelera-       tung, bei der die Gründerinnen und    gen, um diese Vision zu erfüllen.
tor-Programm in Europa werden.          Gründer ihre Geschäftsideen und
                                        Produkte potenziellen Investoren      + A D RIA N SCHUM ACHER
Welche Rolle spielen Sie dabei          und Interessierten präsentieren.      Fachsp ezia list Kommunikation

konkret?                                Der erste reguläre Batch startet im
Als Präsident des Stiftungsrates        Frühjahr 2025.
der Stiftung «HSG START Accelera-
tor» verantworte ich gemeinsam          Welchen Stellenwert hat
mit dem Gremium das Programm            die Unterstützung durch den
auf strategischer Ebene. Ziel des       Kanton St.Gallen?
Stiftungsrates ist es, unternehmeri-    Der Kanton St.Gallen spielt eine
sche Talente zu fördern und einen       wichtige Rolle: Der «HSG START
Beitrag für die Gesellschaft und die    Accelerator» ist aus dem Auftrag
Wirtschaft in der Region zu leisten.    der Stand­o rtförderung des Kan-
                                        tons St.Gallen entstanden, eine
Was sind die ersten Schritte?           Start-up-Strategie für den Kanton
Seit der Gründung im Juni 2024          St.Gallen zu entwickeln. Der
ist unsere Stiftung im SIP Ost im       Kanton St.Gallen unterstützt die
Einsatz. Im Oktober 2024 pilotier-      Stiftung «HSG START Accelerator»
ten wir mit den ersten Start-ups ein    zudem mit einer Anschubfinanzie-
einmonatiges Intensivprogramm.          rung für den Aufbau und den Be-
Es nehmen Jungunternehmen               trieb des Accelerator-Programms.

                                                                                                                  9
Wirtschaft + arbeit 02 | 24 - Kanton St. Gallen
St.Galler Erfolgsgeschichte: Meteomatics

Eine Weltneuheit mit
lokalem Herzschlag

Startfeld bringt Start-ups
zum Fliegen. Dass dies mehr
als ein Versprechen ist,
zeigt die Entwicklung des
St.Galler Unternehmens
Meteomatics. Einst von
Startfeld gefördert, hat das
Unternehmen zu einem
eindrücklichen Höhenflug
angesetzt und die Wetter-
prognosen revolutioniert.
Weit über die Ostschweiz
hinaus.

                                  Martin Fengler

                                  «Drohne fliegt zum Diamant» titelte    Die Erfolgsgeschichte startete be-
                                  im Juni 2015 das St.Galler Tagblatt.   reits im Jahr 2012. Martin Fengler,
                                  Das Start-up Meteomatics hatte         Gründer und CEO von Meteo-
                                  mit seiner Meteodrohne eine Welt-      matics, wurde während seiner
                                  neuheit zur Wettervorhersage ent-      Flugausbildung von Turbulenzen
                                  wickelt und damit den begehrten        überrascht – entgegen der Wetter-
                                  Jungunternehmerpreis «Startfeld        vorhersage. Das Flugzeug landete
                                  Diamant» von Startfeld und der         er unversehrt mit einem klaren Ziel
                                  St.Galler Kantonalbank sowie ein       vor Augen: Er wollte die Genauigkeit
                                  Preisgeld von 30’000 Franken           der Prognosen durch hyperlokale
                                  gewonnen. Die Jury schätzte das        Wetterdaten stark verbessern.
                                  Marktpotenzial für die Prognosen       Was er auch tat. Bald darauf grün-
                                  und Produkte als «enorm» ein – und     dete er Meteomatics. Fengler und
                                  behielt Recht. Das sollte nicht das    sein Team durchliefen den gesam-
                                  letzte Mal sein, dass Meteomatics      ten Förderprozess von Startfeld.
                                  Schlagzeilen schrieb.                  Mit Erfolg: Im Jahr 2014 wurden sie

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St.Galler Erfolgsgeschichte: Meteomatics

von der Stiftung Startfeld mit dem      In St.Gallen verwurzelt
höchstmöglichen Startkapital unter-     Die Drohnen werden noch heute in
stützt. Die Stiftung wurde für die      Handarbeit am Hauptsitz im Herzen
Frühfinanzierung von Start-ups ge-      der Stadt St.Gallen zusammenge-
gründet und investiert bis zu maxi-     baut. Hier sind Forschung und Ent-
mal 300’000 Franken pro Unter­          wicklung, die Wettermodelierung
nehmen in Form von Eigenkapital.        und die Software-Entwicklung an-
                                        gesiedelt. Die Räumlichkeiten hat
Weltweit die Besten                     das Team um Fengler im Jahr 2022
Heute nimmt Meteomatics für sich        bezogen, nachdem die Büros bei
in Anspruch, der weltweit führende      Startfeld allmählich aus allen Nähten
Anbieter von Wetterinformationen        platzten.                                Neuer Leiter Start-up-
zu sein und verfolgt die Mission,                                                Förderung am Switzerland
die genauesten Wetterdaten zu           Niederlassungen befinden sich der-       Innovation Park Ost (SIP Ost)
liefern – jederzeit und für jeden Ort   zeit in Berlin, Barcelona, Oslo sowie    Startfeld ist die Start-up-Förde-
auf der Welt. Damit kann die Kund-      in Grossbritannien und den USA.          rung des SIP Ost. Es unterstützt
schaft ihre Produktivität steigern      90 Prozent des Umsatzes wird             ambitionierte Gründerinnen
und Risiken durch Unwetter verrin-      ausserhalb der Schweiz generiert.        und Gründer in allen Phasen der
gern. Ein kleines Kernteam, das         Verwurzelt ist das Unternehmen           Innovation: finanziell, mit Know-
an Meteodrohnen arbeitete, entwi-       in seiner Heimat St.Gallen, wo es        how und einem starken Netzwerk.
ckelte sich zu einem internationalen    bei Startfeld gewachsen und gross
Unternehmen mit über 140 Mitar­         geworden ist.                            Diego Probst hat im August 2024
beitenden, darunter unter anderem                                                die Leitung der Start-up-Förde-
Datenwissenschaftlerinnen,              + D R . A LE X A ND ER STAUCH            rung übernommen. Er tritt in
Meteorologen, Technologinnen,           He ad of Ma r keting, Mete omatic s      die Fussstapfen von Mitgründer
Hydrologen, Physikerinnen,              + CL AUD IA ZÜG ER
                                                                                 Peter Frischknecht, der Startfeld
Drohnen- und Elektro­ingenieure.        Proje k tle ite r in Ma r keting und     seit dem Jahr 2011 leitete und
Zur Kundschaft zählen über 600          Kommunikation, St a ndor t förde r ung   zur führenden Start-up-Organisa-
internationale Firmen aus unter-                                                 tion in der Ostschweiz weiterent-
schiedlichen Branchen, unter                                                     wickelte.
anderem grosse Namen wie
SwissRe, Tesla, Porsche oder
Airbus.

«B ei Startfeld                                                                 mete omatic s.c om

  gewachsen und gross
  geworden»                                                                      ht tps: // innovationspa r k- ost.ch /st a r t- ups /

                                                                                                                                     11
Kennzahlen zur Wirtschaft aus dem AWA

Von Drittstaaten und
Expansionen
                                Unterstützte Expansionen bestehender Unternehmen: Ausbau von Arbeitsplätzen

Durch die vielfältigen Tätig-   900
                                                                                                                                                 Anzahl
keiten der einzelnen Abtei-                                                            778
                                                                                                                                                 Ausbau
                                800
lungen des AWA fällt eine
grosse Menge von Daten an.      700
Das AWA-Barometer hat zum
                                                                                                                                                     584
Ziel, aus diesem Datenschatz    600

einige besonders wichtige
                                500
Kennzahlen für die Öffent-
lichkeit nutzbar zu machen.     400                              385
                                           378                              365

                                300
                                                                                                  262        258
                                                                                                                        228                229
                                200                   183

                                100
                                                                                                                                  60
                                      15         16         14         20         19         15         18         15         6        6         7
                                  0
                                       2013      2014       2015       2016       2017       2018       2019       2020       2021     2022      2023

                                Quelle: Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen

                                Die Wirtschaft braucht ständig                                     förderung, um neue Firmen im
                                Fachkräfte. Einige davon werden                                    Kanton St.Gallen anzusiedeln?
                                im Ausland gesucht, auch ausser-                                   Im AWA gibt es viele Tätigkeiten,
                                halb der EU/EFTA. Wie viele solche                                 die ganz unmittelbar mit dem
                                Drittstaatenbewilligungen erteilt                                  wirtschaftlichen Leben verknüpft
                                der Kanton St.Gallen? Die Betriebe                                 sind. Aber was ist darüber be-
                                versuchen in schlechteren Zeiten,                                  kannt? Und gibt es daraus viel­-
                                Entlassungen zu vermeiden, indem                                   leicht sogar Erkenntnisse zu
                                sie Kurzarbeitsentschädigung be-                                   gewinnen, die etwas über den
                                antragen. Wie viele solcher Anträge                                Gang der Wirtschaft aussagen?
                                sind es eigentlich im aktuellen
                                Monat? Und was tut die Standort-

                                «I nsiderwissen
                                  zugänglich machen»
12
Kennzahlen zur Wirtschaft aus dem AWA

                                                                               Abmeldungen ohne Rückmeldung
«E inblick ins St.Galler                                                      nicht als «Erfolg» gezählt werden.
                                                                               Mehr über den Konjunkturverlauf

 Wirtschaftsgeschehen»                                                         sagen die Zahlen zu Kurzarbeit und
                                                                               Massenentlassungen aus. Erstere
                                                                               können als Indikator gesehen wer-
                                                                               den, wie viele Firmen versuchen,
                                                                               Entlassungen zu vermeiden, letzte-
«Barometer»                              Fachkräfte, Kurzarbeit und            re, bei wie vielen es dann doch
schliesst Informationslücke              Expansionen                           nicht funktioniert hat.
Die Arbeit der Verwaltung ist in den     Alle drei Abteilungen des AWA tra-
vergangenen Jahrzehnten viel             gen dazu bei: Arbeitsbedingungen,     Weniger mit den Risiken als mit den
transparenter geworden, aber viele       Arbeitslosenversicherung und          Chancen des Wirtschaftslebens
Tätigkeiten sind für die breitere        Standortförderung. Die Abteilung      beschäftigt sich die Standort­
Öffentlichkeit immer noch wenig          Arbeitsbedingungen steuert etwa       förderung. In den von ihr zur Ver­
fassbar. Das hat zum Teil sachliche      Kennzahlen zu ausländischen           fügung gestellten Kennzahlen
Gründe, weil Informationen ver-          Arbeitskräften bei. Dabei handelt     spiegeln sich Konjunkturzyklen
traulich sind. Aber vieles, das inter-   es sich um meldepflichtige Arbeit-    besonders ausgeprägt. Dies gilt
essant sein könnte, findet den Weg       nehmende aus dem EU- und              sowohl für die Ansiedlung neuer
an die Öffentlichkeit nicht, weil die    EFTA-Raum sowie Bewilligungen         als auch für die Expansion und
Zeit zur Erhebung, Verarbeitung          für Drittstaatenangehörige aus der    damit Erweiterung bestehender
und Präsentation fehlt oder weil         ganzen Welt. Diese Bewilligungen      Unternehmen, deren Zahl in den
niemand auf die Idee gekommen            sind auch über Konjunkturzyklen       letzten Jahren starken Schwan-
ist, solches «Insiderwissen» zu          hinweg erstaunlich konstant.          kungen unterlag.
publizieren.                             Starke Auswirkungen hatte dage-
                                         gen die Corona-Pandemie. Dazu         Im Ganzen geben diese Zahlen
Um diese Lücke zu schliessen, hat        kommen Zahlen zu industriellen        einen Einblick nicht nur in die
das AWA vor einigen Jahren das           und gewerblichen Baugesuchen          vielfältigen Aktivitäten im AWA,
«AWA-Barometer» aus der Taufe            sowie zu kurzen, befristeten          sondern auch in Aspekte des
gehoben, das kurz und bündig eini-       Arbeitseinsätzen nachts und           St.Galler Wirtschaftsgeschehens,
ge wichtige Kennzahlen aus seiner        an Sonntagen, etwa in der Weih-       die in offiziellen Statistiken oft
Tätigkeit zusammenfasst, grafisch        nachtszeit.                           nicht abgebildet werden.
aufbereitet und mit kurzen, erklä-
renden Texten versieht. Abgerun-         Die Arbeitslosenversicherung hilft    + TH OM AS OEG ER LI
det wird das alles mit einer kurzen      Stellensuchenden zurück in den        Wis se ns chaf tliche r Mit a r b e ite r Fachste lle
                                                                               für St atistik
Synthese, in der erläutert wird,         ersten Arbeitsmarkt. Im Gegensatz
was die dargestellten Entwicklun-        zum Bestand, der starken Schwan-
gen über den möglichen Gang der          kungen unterliegt, liegt der Anteil
Konjunktur aussagen könnten.             an Abmeldungen mit Stellenantritt
                                         konstant zwischen fünfzig und
                                         sechzig Prozent. Die Absorptions-
                                         fähigkeit des ersten Arbeitsmarktes
                                         wird dabei eher unterschätzt, weil    awa-ba romete r.s g.ch

                                                                                                                                   13
Arbeitszeitkontrollen

Gesundes Arbeitsklima
hilft allen

Das kantonale Arbeits­
inspektorat führt seit Anfang
dieses Jahres verstärkt
Arbeitszeitkontrollen in den
Betrieben durch. Davon
profitieren sowohl die Ange-
stellten als auch Firmen.

                                Luzia Meyer

                                Rund ein Drittel der Schweizer Er-    Stichproben und
                                werbstätigen klagt einer aktuellen    Schwerpunktbranchen
                                Studie des Seco zufolge über          Die Durchführung von Arbeits- und
                                häufigen oder sehr häufigen Stress    Ruhezeitkontrollen sowie Beratung
                                bei der Arbeit. Dabei zählen Zeit-    erfolgt durch das kantonale
                                druck, Arbeit in der Freizeit sowie   Arbeitsinspektorat. Die Kontrollen
                                überlange Arbeitstage zu den häu-     werden sowohl stichprobenartig
                                figsten Belastungsfaktoren. Gera-     als auch aufgrund bestimmter
                                de hier zeigt sich die Wichtigkeit    Vollzugsschwerpunkte durchge-
                                einer funktionierenden Arbeits- und   führt. Zudem gehen die Inspekto-
                                Ruhezeiterfassung. Sie unterstützt    rinnen und Inspektoren entspre-
                                die Betriebe dabei, die Arbeitssi-    chenden Hinweisen nach. Bei
                                cherheit und den Gesundheits-         den Kontrollen haben die Arbeit-
                                schutz der Arbeitnehmenden am         nehmenden ein Mitwirkungsrecht.
                                Arbeitsplatz gewährleisten zu         Anhörungen erfolgen vertraulich,
                                können. Das hilft mit, Unfälle und    um eine gerechte und objektive
                                Krankheiten aufgrund von Über­        Bewertung sicherzustellen.
                                müdung oder Überlastung zu ver-
                                meiden.

14
Arbeitszeitkontrollen

Viel Verbesserungspotenzial            Höchstarbeitszeit (50 Stunden)        Sonderschutz gilt den schwange-
vorhanden                              vorsieht. Das Arbeitsgesetz ermög-    ren und stillenden Frauen. In den
Eine korrekte Erfassung der effektiv   licht Überzeit nur unter bestimmten   meisten Betrieben wurde noch
geleisteten Arbeitszeit (inkl. Über-   Voraussetzungen. Für Handwerks-       keine Risikobeurteilung zum Thema
stunden und Überzeit) sowie der        betriebe gilt diesbezüglich eine      Mutterschutz durch­g eführt und
Pausen ist gemäss Arbeitsgesetz        Höchst­g renze von 140 Stunden        die Frauen im gebärfähigen Alter
für alle Betriebe Pflicht. Für das     pro angestellte Person und Kalen-     wurden nicht frühzeitig sowie aus-
Jahr 2024 lag der Fokus der Kont-      derjahr.                              reichend über mögliche Gefahren
rollen auf den Maler-, Gipser- und                                           im Betrieb informiert.
Gartenbaubetrieben im Kanton           Wegzeit ist Arbeitszeit
St.Gallen. Dabei wurde festgestellt,   Bei der Mehrheit der kontrollierten   Der Gesundheitsschutz gehört zu
dass die systematische Erfassung       Betriebe stellte das AWA fest, dass   den Pflichten einer Unternehmens-
von Arbeits- und Ruhezeiten meist      den Arbeitnehmenden fälschlicher-     leitung und somit zur Führungsver-
nicht den gesetzlichen Vorgaben        weise eine pauschale Wegzeit von      antwortung. Durch die Gestaltung
entsprach. Oftmals wurden ledig-       30 Minuten pro Tag von der effektiv   von gesunden Verhältnissen und
lich Stundenrapporte geführt,          geleisteten Arbeitszeit abgezogen     Arbeitsbedingungen können
wo weder die Lage (genauer Tages-      wird. Das Arbeitsgesetz verlangt      Arbeitgebende einen wichtigen
zeitpunkt) noch die Dauer der          jedoch, unabhängig von allfälligen    Beitrag leisten.
Arbeits- und Ruhezeiten klar nach-     vertraglichen Vereinbarungen,
vollziehbar sind. Hier schafft eine    dass die gesamte Arbeitszeit er-      + LUZIA ME YER
klare Dokumentation der Arbeits-       fasst werden muss, in der Arbeit-     A r b e itsinsp e k tor in, A r b e its siche r he it
                                                                             und G e sundhe its s chu t z
und Ruhezeiten ('Kommen – Gehen        nehmende ihren Arbeitgebenden
/ Kommen – Gehen') Abhilfe. Nur        zur Verfügung stehen. Das Arbeits-
so kann gewährleistet werden,          inspektorat stiess zudem auf Fälle,
dass Mitarbeitende genügend Zeit       in denen Jugendliche unter 18 Jah-
zur Erholung haben und damit           ren im Rahmen ihrer Ausbildung
gut ausgeruht wieder zur Arbeit er-    regelmässig über die gesetzlich
scheinen. In einigen vom AWA           erlaubte maximale Arbeitszeit
kontrollierten Betrieben, wurde        von 9 Stunden ar­b eiteten. Dies
regelmässig länger gearbeitet,         verstösst klar gegen den Jugend-
als dies die wöchentlich erlaubte      arbeitsschutz. Ein weiterer

«P auschale Wegzeit
  nicht gesetzeskonform»                                                     A r b e itsinsp e k tor at | s g.ch

                                                                                                                                     15
Klanghaus Toggenburg

Mit grossen Schritten der
Eröffnung entgegen

Im Frühling 2025 wird das
Klanghaus Toggenburg eröff-
net. Musiker, Klanginteres-
sierte, Gäste und Touristen
dürfen sich schon heute auf
ein einmaliges Angebot am
Schwendisee freuen.

Nach 15 Jahren Vorbereitung, einer
kantonalen Volksabstimmung und
Investitionskosten von rund 23,3
Mio. Franken wird im Mai 2025 das
Klanghaus fertiggestellt und dem
Verein Klangwelt als Betreiberin
übergeben. Die letzten Innenaus-
bauarbeiten werden in diesem Jahr
abgeschlossen. Danach darf die       Klanghaus Toggenburg, (Fotografie: Ralph Brühwiler, Ebnat-Kappel)
Klangwelt das akustisch komplexe
Gebäude mehrere Monate einstim-
men und somit für die spätere        Touristische Wertschöpfung                       verfolgen eine gemeinsame Stoss-
Nutzung vorbereiten. Dieser Pro-     im Blick                                         richtung: Die Gäste sollen sich
zess ist ähnlich zu verstehen wie    Das Klanghaus zieht als touristi-                wohlfühlen und – als Konsequenz –
das Einstimmen eines Instruments.    scher «Leuchtturm» neue und                      häufiger und länger ins Toggenburg
Zusätzlich zum Klanghaus entsteht    zusätzliche Gäste in die Region.                 reisen. Konkrete bauliche Mass-
ein Resonanzzentrum als Anlauf-      Diese sollen ab der Inbetriebnahme               nahmen werden aktuell am
stelle für das Publikum. Das Zent-   des Klanghauses ein attraktives                  Jennihaus umgesetzt. Zudem ist
rum ist Teil von diversen weiteren   touristisches Gesamtangebot im                   nördlich des Hotels Stump’s Alpen-
Umbauten und Aktivitäten, die das    Gebiet Schwendi vorfinden. Dazu                  rose ein Kapazitätsausbau mit
Gebiet rund um den Schwendisee       gehört die Verbesserung der Infra-               zusätzlichen Übernachtungsmög-
auf die zusätzliche touristische     struktur und die Erweiterung der                 lichkeiten geplant.
Nachfrage vorbereitet.               Kapazitäten für Beherbergung und
                                     Gastronomie. Die Massnahmen                      + TH OM AS K ELLER
                                                                                      Proje k tle ite r St a ndor t förde r ung

«M ehr Gäste, die
 länger bleiben»                                                                      nr p.s g.ch

16
Arbeitslosenversicherung

Raus aus der
Arbeits­l osigkeit, rein
in die Selbständigkeit
Manche Stellensuchende
nehmen ihre Situation zum
Anlass, den Sprung in die
Selbständigkeit zu wagen.
Die Arbeitslosenversicherung
bietet ihnen dabei Unter­
stützung.

Die mit einem Stellenverlust verbun-
dene finanzielle Unsicherheit und
der Wegfall von Routinen und Struk-
turen bedeuten für Betroffene einen
radikalen Schnitt im Alltag. Aus einer
solchen Situation kann aber auch
eine Chance entstehen – die Chance,
in die Selbständigkeit zu starten und
ein eigenes Unternehmen aufzubau-
en. Die Arbeits­l osen­v ersicherung     Team Fachstelle arbeitsmarktliche Massnahmen
hilft dabei mit einem massgeschnei-
derten Angebot.
                                         können, muss zunächst ein über-                aufgezeigt werden. Innerhalb dieser
90 Tage für Aufbauphase                  zeugender Kurzbeschrieb der Ge-                90 Tage befassen sich angehende
Ziel dieses Angebots der Arbeits­        schäftsidee eingereicht werden,                Selbständige mit Themen wie Busi-
losenversicherung ist es, ihren          der die Tragfähigkeit des Vorhabens            nessplan, Marketing, Buchhaltung
Kundinnen und Kunden eine Pers-          aufzeigt. Hierbei ist es wichtig, dass         und gründungsrechtlichen Fragen.
pektive zu bieten, die über eine         die nötigen Fach- und Branchen-                Diese Themen können online und im
traditionelle Anstellung hinausgeht.     kenntnisse bereits vorhanden sind.             Rahmen von individuellen Coachings
Dabei stehen die Beurteilung des         Neben Taggeldleistungen sind auch              erarbeitet werden. Dadurch erhalten
Projektes bzw. der Geschäftsidee,        die externe Beurteilung und Beglei-            unsere Kundinnen und Kunden
sowie die Begleitung während der         tung des Projektes durch das Insti-            ein solides Fundament, auf dem
gesamten 90-tägigen Aufbauphase          tut für Jungunternehmen (IFJ) in               sie als Gründerinnen und Gründer
im Fokus. In dieser Zeit erhalten        St.Gallen wichtiger Bestandteil die-           aufbauen können.
Stellensuchende weiterhin Ihre Tag-      ser Massnahme. Dadurch sollen
geldleistungen. Um profitieren zu        Chancen und Risiken des Projektes              + BIA NCA ZIEG LER
                                                                                        Le ite r in Fachste lle A M

«S olides Fundament
  für Gründerinnen                                                                      Fö rde r ung Selbst ä ndigkeit | sg.ch

  und Gründer»                                                                                                                   17
Ein Arbeitstag von

Silvan Fuchs,
Projektleiter
Standortförderung
Silvan Fuchs gehört seit dem
Jahr 2019 zum Team der
Standortförderung. Als Pro-
jektleiter betreut er St.Galler
Unternehmen und berät
und begleitet Expansionen
und Ansiedlungen aus dem
In- und Ausland. Sein Herz
schlägt ganz besonders für
die kantonale Start-up-För-
derung, die er verantwortet
und gemeinsam mit internen
und externen Partnern weiter
stärken und ausbauen wird.

                                  Silvan Fuchs

                                  Als kantonale Standortförderung         und zu unterschiedlich. Funktionen
                                  engagieren wir uns für einen attrak-    hingegen lassen sich gut beschrei-
                                  tiven und starken Wirtschafts-, In-     ben. Bei mir sind es drei, die meine
                                  novations- und Tourismusstandort.       Arbeit hauptsächlich prägen:
                                  «Wir» bedeutet im konkreten Fall        Der Berater, der Überzeuger und
                                  ein 13-köpfiges Team mit unter-         der Gestalter.
                                  schiedlichen Förderschwerpunk-
                                  ten, das inhalts- und projektbe­        Der Berater:
                                  zogen in unterschiedlichen Kons-        Am Puls der Unternehmen
                                  tellationen zusammenarbeitet.           Im Fokus unserer Arbeit stehen die
                                  Die Perspektivenvielfalt ist berei-     im Kanton St.Gallen ansässigen
                                  chernd: Gemeinsam gelingt es uns        Firmen. Ihnen stehe ich bei Ent-
                                  besser, über den Tellerrand hinaus-     wicklungsprojekten beratend zur
                                  zublicken bzw. Ideen und Stärken        Seite. Wir pflegen einen regelmäs-
                                  zu bündeln.                             sigen Austausch, um die Bedürf-
                                                                          nisse und Herausforderungen der
                                  «Typische» Arbeitstage gibt es bei      Betriebe zu kennen und diese zu
                                  uns eigentlich nicht. Unsere Projekte   verstehen. So besprechen wir bei-
                                  und die Anfragen, die an uns ge-        spielsweise Expansionsvorhaben,
                                  richtet werden, sind zu zahlreich       beraten bei der Arealsuche oder

18
diskutieren Fragen rund um den             meist per Videocall – massge-         Der Gestalter:
Arbeits- und Fachkräftemangel.             schneidert beraten, die relevanten    Durch Partnerschaften mehr
Es ist mir wichtig, dass es unseren        Stärken aufzeigen und die richtigen   erreichen
Unternehmen gut geht und ich ge-           Argumente einbringen. Gelingt         Um gemeinsam grössere Ziele zu
meinsam mit ihnen Lösungen für             dies, bleiben wir im virtuellen       erreichen, arbeiten wir mit Partner-
ihre Anliegen finden kann.                 Kontakt, klären Fragen und treffen    organisationen und Netzwerken
                                           Abklärungen, bevor es dann hof-       zusammen. So beispielsweise
Der Überzeuger:                            fentlich zu einem Besichtigungs­      bei der Umsetzung der neuen
Mit den richtigen Argumenten               termin vor Ort kommt. Oft sind        Start-up-Strategie des Kantons
zum Ansiedlungserfolg                      die Unternehmen gleichzeitig in       St.Gallen. Ein Herzensprojekt, das
Ausländische Unternehmen, die              Kontakt mit anderen Standorten.       mich zurzeit intensiv beschäftigt.
sich für einen Sitz in der Schweiz         Entsprechend wichtig ist es,          Die Strategie wurde im Jahr 2023
interessieren, möchten wir von der         möglichst schnell und passgenau       im Auftrag der Standortförderung
Wettbewerbsfähigkeit und Attrakti-         auf die Bedürfnisse zu reagieren –    vom HSG-Start-up-Experten,
vität unseres Kantons St.Gallen            eine spannende und sportliche         Prof. Dr. Dietmar Grichnik, und
überzeugen. Dazu arbeiten wir mit          Herausforderung, die mich reizt.      einem Team des Center for Entre-
den anderen Ostschweizer Kanto-                                                  preneurship entwickelt. Wir durften
nen und externen Partnern zusam-           Generell ist Standortpromotion        diesen spannenden Prozess im
men. Wir sprechen gezielt auslän-          aber ein Marathon, kein Sprint.       engen Austausch mit den Expertin-
dische Unternehmen aus unseren             Der persönliche Kontakt ist neben     nen und Experten begleiten. An-
Fokusbranchen an, um sie für den           den harten Standortfaktoren es-       schliessend haben wir basierend
Standort St.Gallen zu gewinnen.            senziell und trägt wesentlich zum     auf der Strategie konkrete Mass-
Das fällt mir leicht, weil ich die Viel-   Standortentscheid bei. Netzwerke      nahmen ausgearbeitet, die wir jetzt
falt unseres Kantons St.Gallen             wollen gepflegt und kontinuierlich    und in den kommenden Monaten
sehr schätze und selbst von seinen         ausgebaut werden – im In- wie         in Kooperation mit internen und ex-
Standortvorteilen überzeugt bin.           auch im Ausland. Ich schätze          ternen Partnern umsetzen werden.
                                           dabei die Internationalität und den   Um Start-ups optimal zu beraten
Bekundet ein Unternehmen Interes-          Kontakt zu den unterschiedlichsten    und zu begleiten – von der Ideen­
se, seinen Standort nach St.Gallen         Menschen sehr.                        entwicklung, über die Gründung
zu verlegen oder in den Kanton                                                   und die Finanzierung bis zur
St.Gallen zu expandieren, ermittle                                               Wachstumsphase – ist für uns die
ich möglichst präzise seine Situati-                                             Zusammenarbeit mit ausgewiese-
on und seine Bedürfnisse. Nur so                                                 nen Profis essenziell. Sie erbringen
kann ich in einem Erstgespräch –                                                 die entsprechenden Dienstleis-

                                                                                                                   19
tungen, während wir als Kanton        innen und Gründer zu schaffen.         90 Ländern nach St.Gallen. Damit
St.Gallen das Ökosystem stärken       Dies ist eine weitere Massnahme,       ist der Summit die grösste von
und die Ver­n etzung und Koordina­    die auf der neuen Start-up-Strate-     Studierenden durchgeführte
tion zwischen den Akteuren sicher-    gie hervorgegangen ist. Gemein-        Start-up-Konferenz in Europa.
stellen.                              sam wollen wir das neue Angebot        Die Stimmung ist jeweils ein­
                                      schärfen. Start-ups sollen von einer   zigartig, wenn St.Gallen zum inter-
Einen wichtigen Meilenstein haben     zentralen Beratungsstelle profitie-    nationalen Start-up-Hub wird
wir im September 2024 erreicht:       ren können, die sie bei Fragen rund    und kreative Köpfe Innovationen
Der St.Galler Kantonsrat hat          um die Gründung optimal unter-         präsentieren und vor Ort erarbei-
grünes Licht gegeben für einen        stützt, begleitet und nach Bedarf      ten. So sollte es immer sein.
Sonderkredit zur nachhaltigen         mit passenden Partnern vernetzt.
Stärkung der St.Galler Gründungs-                                            Am kommenden Summit im März
szene. Nun arbeite ich die ent­       «START Summit» – die Welt zu           2025 möchten wir als Kanton
sprechenden Leistungsverein­          Gast in St.Gallen                      St.Gallen den Start-ups aufzeigen,
barungen mit den alimentierten        Worauf ich mich derzeit besonders      was wir ihnen zu bieten haben und
Stiftungen aus.                       freue, ist der zweitägige «START       weshalb wir für Gründerinnen und
                                      Summit», der im März 2025 statt-       Gründer die erste Wahl sein sollten.
Gemeinsam mit Diego Probst,           findet. Die jährliche Veranstaltung    Ich verrate so viel vorab: Die Liste
dem neuen Leiter von Startfeld,       wird von unserem Partner, «START       der Gründe ist lang. Die Vorberei-
der Start-up-Förderung des            Global», einem studentischen           tungen haben bereits gestartet. Ich
Switzerland Innovation Park Ost,      Verein an der Universität St.Gallen,   freue mich Teil der Arbeitsgruppe
bespreche ich unsere Pläne, eine      durchgeführt. Sie zieht jedes Jahr     zu sein, die diese Präsenz gemein-
kantonale Anlaufstelle für Gründer-   rund 7’000 Teilnehmende aus            sam mit externen Partnerorgani­
                                                                             sationen plant und umsetzt. Damit
                                                                             können wir die Sichtbarkeit als
                                                                             Start-up-Kanton St.Gallen im In-
                                                                             und Ausland erhöhen und zur Stär-
                                                                             kung des Ökosystems beizutragen.

                                                                             Monotonie? Nicht in der
                                                                             Standortförderung!
                                                                             Mein Tag endet selten so, wie er
                                                                             geplant war. Doch genau diese
                                                                             Dynamik und die Vielfalt der Auf­
                                                                             gaben machen meinen Job so
                                                                             spannend. Ob ich ansässige Unter-
                                                                             nehmen berate, internationale
                                                                             Firmen für den Kanton St.Gallen
                                                                             begeistere oder Start-ups unter-
                                                                             stütze – jeder Tag bringt neue
                                                                             Herausforderungen und Chancen
                                                                             mit sich. Die Abwechslung, die
                                                                             Handlungsspiel­r äume und das
                                                                             breite Tätigkeitsfeld in einem tollen
                                                                             Team gefallen mir sehr gut –
                                                                             Monotonie kommt dabei nie auf.

                                                                             + SILVA N FUCHS
                                                                             Proje k tle ite r St a ndor t förde r ung

                                                                             s g.ch /wir ts chaf t-a r b e it /st a ndor t fo e rde r ung.html

20
«P romotion ist ein Marathon,
 kein Sprint»

                                 21
News

Weitere E-Services                   Seit Oktober 2024 stehen den         AWA-Barometer
                                     Unternehmen zudem zwei weitere
für Unternehmen                      behördenübergreifende Leistungen     Die Kennzahlen des AWA-Baro-
aufgeschaltet                        zur Verfügung. Mit dem Unterneh-     meters sowie weitere Konjunktu-
                                     mensumzug können Firmen über         rindikatoren zeigen in keine
Seit Ende August 2024 können         EasyGov eine Adressänderung          ein­d eutige Richtung. Die Arbeits­
St.Galler Unternehmen Gesuche        durchführen, indem sie die neue      losigkeit ist 2024 zwar etwas
für Grenzgängerinnen und             Adresse in einem Durchgang an        stärker gewachsen als erwartet,
Grenzgänger auch digital über        alle relevanten Behörden melden.     dürfte sich im ersten Halbjahr 2025
das EasyGov-Portal des Seco          Dies betrifft insbesondere die       aber den Werten des Vorjahrs
abwickeln. Die Firmen müssen         Meldung bei der Mehrwertsteuer,      annähern. Die Voranmeldungen zur
keine Unterlagen mehr ausdrucken     der Ausgleichskasse, der Unfall­     Kurzarbeit sind auf relativ hohem
und per Post ans Migrationsamt       versicherung und den Arbeitsmarkt­   Niveau stabil, die entschädigten
senden. Mit der direkten Kommu-      behörden. Die Adressänderung         Ausfallstunden liegen höher als
nikation zwischen den verant­        beim Handelsregister wird als        im Vorjahr. Der Bedarf an ausländi-
wortlichen Behörden und den Un-      eigenständiger Prozess im Rahmen     schen Fachkräften sowie die Zahl
ternehmen wird die Zeit bis zur      der Handelsregistermutationen        der kurzfristig meldepflichtigen
Bewilligungs­e rteilung verkürzt.    entwickelt und zu einem späteren     Arbeitnehmenden war zuletzt leicht
                                     Zeitpunkt in den Adressänderungs­    rückläufig. Dies gilt auch für die an-
Registrierte Unternehmen können      prozess integriert. Auch bei der     gekündigten Massenentlassungen.
die Stammdaten der bei ihnen         Meldung an Privatunternehmen         Die Zeichen stehen insgesamt auf
angestellten Grenzgängerinnen        wie z.B. Banken und Versicherun-     Stabilisierung.
und Grenzgänger online verwalten     gen unterstützt EasyGov.
und bearbeiten. Das erleichtert
das Einreichen von Verlängerungs-    Die Behördenleistung «Vollständi-
gesuchen oder von Gesuchen um        ge Unternehmensschliessung»
Wiedererteilung deutlich.            ist wie die Unternehmensgründung
                                     ein behördenübergreifender Pro-
Ende Mai 2024 waren im Kanton        zess. Entsprechend orientiert sie
St.Gallen 12’572 Personen im         sich an der Gründung eines Unter-
Besitz einer Grenzgängerbewilli-     nehmens und beinhaltet alle rele-
gung. Als Grenzkanton erteilt das    vanten Schritte, welche notwendig
Migrationsamt jährlich rund 1’200    sind, um ein Unternehmen zu
neue Bewilligungen, verlängert       schliessen und die rechtlichen
1’000 weitere Bewilligungen und      Voraussetzungen zu erfüllen.
führt ca. 3’000 Arbeitgeberwechsel
durch.

e a sygov.swis s                                                          s g.ch /wir ts chaf t-a r b e it /publikatione n.html

22
Schlusspunkt

Wertvolle Impulse
für tunesische Fachkräfte

Um die wirtschaftliche Ent-
wicklung Tunesiens zu
fördern, hat der Bund ein
Programm lanciert, das so-
wohl bei der in der Schweiz
lebenden tunesischen
Diaspora als auch bei den
jungen Fachkräften vor Ort
ansetzt. Daraus ergeben
sich Chancen für die Arbeits-
märkte beider Länder.

Das von der Direktion für Entwick-
lung und Zusammenarbeit (DEZA)         Junge Tunesier sollen ihre in der Schweiz gemachten Erfahrungen in neue Projekte in der Heimat
und dem Staatssekretariat für          einfliessen lassen

Migration (SEM) finanzierte Pro-
gramm startete bereits im Jahr         zwischen Akteuren des Privat­                     Berufserfahrung zu sammeln, ihre
2022, stiess seither aber noch         sektors und Finanzinstitutionen.                  Kenntnisse anzuwenden und neue
nicht auf eine breite öffentliche                                                        Kompetenzen zu erwerben. Zu
Resonanz. Dabei bieten sich            Andererseits wird die zirkuläre                   diesem Zweck suchen die Pro-
auch Schweizer Unternehmen             Migration von qualifizierten jungen               grammverantwortlichen derzeit
interessante Optionen die es zu        Tunesierinnen und Tunesiern ge­                   nach weiteren interessierten
nutzen gilt.                           fördert, die ihr Studium abge-                    Schweizer Firmen. Angesprochen
                                       schlossen haben oder sich noch                    werden auch Betriebe, die Jugend-
Zwei Schwerpunkte                      in der Berufsausbildung befinden.                 lichen eine Ausbildung in ihrer
Das Programm umfasst zwei              Das Programm schafft Strukturen,                  Niederlassung in Tunesien mit
Schwerpunkte und spricht sowohl        damit Jugendliche mit Schweizer                   anschliessender Anstellung ermög-
die Angehörigen der tunesischen        Unternehmen in Kontakt treten                     lichen möchten.
Diaspora in der Schweiz als auch       können, um neue Kompetenzen
Unternehmen an, die für einen          zu erwerben und nach ihrer Rück-                  + A D RIA N SCHUM ACHER
befristeten Zeitraum an zusätzli-      kehr nach Tunesien ein eigenes                    Fachsp ezia list Kommunikation

chen personellen Ressourcen            Projekt zur beruflichen Wiederein-
interessiert sind. Einerseits sollen   gliederung zu entwickeln.
Investitionen und der Transfer
von Know-how zwischen der              Unternehmen gesucht
Diaspora und den tunesischen           Konkret sollen junge Hochschul­
KMU erleichtert werden. Zu diesem      absolvierende die Möglichkeit
Zweck fördert das Programm             erhalten, während eines Jahres in
den Aufbau von Partnerschaften         einem Unternehmen in der Schweiz                  swis s c ont ac t.org

                                                                                                                                        23
RAV                                      Stellenmeldepflicht                Arbeitsmarkt
+41 58 229 22 00                         arbeit.swiss                       +41 58 229 48 38
rav@sg.ch                                                                   auslaender@sg.ch
                                         Kantonale
Kurzarbeit                               Arbeitslosenkasse                  Arbeitsinspektorat
Voranmeldung                             +41 58 229 47 11                   +41 58 229 35 40
+41 58 229 48 85                         arbeitslosenkasse@sg.ch            arbeitsinspektorat@sg.ch
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                                         Meldungen von                      Gewerbebewilligungen
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