EXTRA - Neue Chancen in der Betriebsrente - BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE - cash-online.de

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APRIL 2018

   EXTRA
Cash.

    BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE

    In Kooperation mit: Canada Life . HDI . Swiss Life . xbAV . Zurich

    Neue Chancen
    in der Betriebsrente
    Die Pluspunkte der bAV-Reform für Vertrieb und Kunden
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Grauer Star.
                       Immer selbstbestimmt. Egal, was kommt.
                       Die betriebliche Altersvorsorge lohnt sich – für ein längeres,
                       selbstbestimmtes Leben. längerselbstbestimmt.de

Das Leben ist voller spannender Augenblicke. Damit Sie diese auch
später noch genießen können, gibt es die flexible, betriebliche Alters-
vorsorge von Swiss Life. Mit ihr sparen Sie nebenbei Steuern und
vermehren so Ihr Vermögen. Vertrauen Sie Swiss Life: Ihr zuverlässiger
Partner für ein längeres, selbstbestimmtes Leben.
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CASH.EXTR A EDITORIAL | 3

                         Frank O. Milewski, Cash.-Chefredakteur
                                                                                                INHALT
                         milewski@cash-online.de
                                                                                                Neustart geglückt             4
                                                                                                Die Reform der bAV hat
                                                                                                die Stellschrauben für eine
                                                                                                stärkere Verbreitung neu

                         Große Erwartungen                                                      justiert. Insbesondere dem
                                                                                                Sozialpartnermodell werden
                                                                                                dafür große Chancen
                                                                                                eingeräumt.
                         Die Reform der betrieblichen Altersvorsorge war lange überfällig.
                         Seit Jahresbeginn ist sie nun da und erntet von den Beteiligten ein    „bAV ist die zentrale       10
                         mehrheitlich positives Echo. In der Tat kann und sollte die Be-        Zusatzversorgung“

                         triebsrente neben der privaten Vorsorge zur zentralen Altersver-       Fünf bAV-Experten diskutieren
                                                                                                die Auswirkungen des Betriebs-
                         sorgung werden. War die Marktdurchdringung in der Vergangen-           rentenstärkungsgesetzes auf
                         heit noch nicht zufriedenstellend, könnte sich das durch die ange-     Produkte und Vertrieb
                         stoßenen Reformen jetzt tatsächlich ändern. Speziell in das Sozi-
                         alpartnermodell setzen die Teilnehmer des nachfolgenden Cash.-
                         Roundtables große Hoffnung.
                             Dass diese sich tatsächlich erfüllen könnte, zeigt eine aktuelle
                                                                                                IMPRESSUM
                         Umfrage im bisherigen „bAV-Problemkreis“ von kleinen und
                         mittleren Unternehmen. Das Gros der Mitarbeiter dort ist demnach
                                                                                                Verantwortlich für den
                         bereit, für die Betriebsrente Verzicht zu üben und jährlich bis zu
                                                                                                redaktionellen Inhalt:
                         500 Euro in die bAV zu investieren. Von Seiten der Chefs würde         Frank O. Milewski
                         noch einmal derselbe Betrag zur Verfügung gestellt. Damit wäre         Das Cash.Extra
                         durchaus der Aufbau einer ansehnlichen Betriebsrente möglich.          Betriebliche Altersvorsorge
                                                                                                erscheint als Beilage im
                         Die Erwartungen an die reformierte betriebliche Altersvorsorge
                                                                                                Cash.Magazin 5/2018.
                         im Sinne von Neugeschäft sind bei den Versicherern groß. Aber
                                                                                                Der Nachdruck ist nur mit
                         ebenso groß ist auch ihre Bereitschaft, den Vertrieb mit jedem         Genehmigung des Verlags
                         notwendigen Support auszustatten, um die Verbreitung der bAV           gestattet.
                         in Deutschland weiter zu forcieren. Berater, die auf diesem Gebiet     Anzeigen: Cash.Print GmbH,
FOTO: ANNE-LENA CORDTS

                         unterwegs sind, sollten die allerorts zu spürende Aufbruchsstim-       Hamburg
                                                                                                Vorstufe und Druck:
                         mung nutzen und sich als kompetente Gesprächspartner bei den
                                                                                                Dierichs Druck + Media GmbH
                         Unternehmen positionieren. Dies gilt vor allem auch im Rahmen          & Co. KG, Kassel
                         des Sozialpartnermodells, das sich auf den ersten Blick so gar nicht   Titelfoto: Shutterstock.com
                         als Betätigungsfeld für Berater aufdrängt.                             Fotos: Unternehmen
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BETRIEBSRENTE

Potenziale besser nutzen
Es ist eine Krux mit der betrieblichen Altersversorgung: Das Wissensdefizit
bei Arbeitgebern und Arbeitnehmer ist groß, die Verbreitung gering – vor allem
in kleineren Unternehmen. Die Versicherer hoffen auf Besserung durch
das Betriebsrentenstärkungsgesetz.

E
       s ist alarmierend: Besonders in kleineren Unter-     Entlastung bei der Haftung. Auch Geringverdiener sollen
       nehmen gibt es immer noch extrem große Wis-          häufiger in den Genuss der „Rente vom Chef“ kommen.
       senslücken, was die betriebliche Altersversorgung    Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass die Sozialpart-
(bAV) betrifft – immerhin ein wesentliches Element des      ner Modelle der automatischen Entgeltumwandlung re-
Drei-Schichten-Modells der Altersvorsorge, auf das          geln dürfen. Der steuerfreie Höchstbetrag der Entgeltum-
grundsätzlich jeder Arbeitnehmer in Deutschland einen       wandlung wird für alle Durchführungswege von vier auf
Anspruch hat. Rund die Hälfte der Mitarbeiter in Betrie-    acht Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der Renten-
ben mit bis zu 250 Mitarbeitern (48,9 Prozent) weiß         versicherung (West) angehoben, der sozialversicherungs-
nichts davon, dass für sie bereits seit Langem ein An-      freie Höchstbetrag bleibt bei vier Prozent. Bei Bezug von
spruch auf die bAV besteht. Auch bei vielen Arbeitgebern    Grundsicherung im Alter wird ein Freibetrag von rund
in kleineren Unternehmen herrscht Unkenntnis. Fast ein      210 Euro eingeführt. Für die Auszahlung betrieblicher
Drittel (29,2 Prozent) der Manager weiß nicht, dass sie     Riester-Renten entfällt die Sozialversicherungspflicht. In
ihren Mitarbeitern eine Entgeltumwandlung anbieten          der Ansparphase wird die Grundzulage von 154 auf 175
müssen. Das hat erst kürzlich eine repräsentative Studie    Euro pro Jahr angehoben.
des Beratungsunternehmens Aon Hewitt ergeben, für die           Dass es richtig ist, mit der Reform besonders auf
1.000 Arbeitnehmer und 500 Verantwortliche aus Unter-       KMU abzuzielen, hat der „Alterssicherungsbericht 2016“
nehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern befragt wurden.          des Bundesarbeitsministeriums deutlich gemacht: Denn
                                                            während der Anteil der Beschäftigten mit bAV-Anwart-
    Das Fazit der Studienautoren klingt ernüchternd:        schaften in Betrieben mit weniger als zehn Arbeitneh-
Mangelnde Information verhindere, dass das Potenzial        mern nur bei 28 Prozent lag, erwarben in Betrieben mit
der Betriebsrenten ausgeschöpft wird. So haben rund         50 und mehr Beschäftigten bereits 44 Prozent der Arbeit-
zwei Drittel der Arbeitnehmer noch nichts vom Betriebs-     nehmer eine Anwartschaft. In Betrieben mit mehr als
rentenstärkungsgesetz (BRSG) gehört, das Anfang 2018        1.000 Beschäftigten lag der Anteil sogar bei 83 Prozent.
in Kraft getreten ist. Dabei fallen die Unterschiede zwi-   Insgesamt stieg die Zahl der sozialversicherungspflichti-
schen kleineren Betrieben mit weniger als 250 Beschäf-      gen Beschäftigten mit Anwartschaften zwar von 17,1
tigten (69,9 Prozent) und Großbetrieben (65,7 Prozent)      Millionen im Januar 2011 auf 17,7 Millionen im Jahr
kaum ins Gewicht. Lediglich die Mitarbeiter bei Banken,     2015. Da aber im gleichen Zeitraum die Zahl der sozial-
Versicherungen und anderen Finanzdienstleistern sind        versicherungspflichtigen Beschäftigten von 29 Millionen
von Berufs wegen besser informiert. Aber auch in dieser     auf 31 Millionen wesentlich stärker stieg, ging der Anteil
Branche haben 40 Prozent der Mitarbeiter noch nichts        der Beschäftigten mit bAV von 58,8 Prozent im Jahr 2013
von dem neuen Gesetz gehört.                                auf 57 Prozent im Jahr 2015 zurück. Reformbedarf war
    Dabei soll durch das BRSG doch eigentlich alles         also gegeben.
besser werden. Mit den von der damaligen Bundesar-              Bei Beratungshäusern aus der Versicherungsbranche
beitsministerin Andrea Nahles (SPD) angeschobenen           stößt das BRSG denn auch auf Zustimmung. Nach Ein-
Neuregelungen will der Gesetzgeber die bAV besonders        schätzung von Dr. Reiner Schwinger, Managing Director
für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU)           bei Willis Towers Watson, besteht mit den Neuregelun-
attraktiver machen – durch steuerliche Förderung und        gen nicht nur das Potenzial, die bisherigen „weißen Fle-
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                         Rund die Hälfte der Mitarbeiter in Betrieben mit bis zu 250 Mitarbeitern weiß laut einer aktuellen Studie nichts davon, dass für sie
                         ein Anspruch auf die bAV besteht. Auch bei vielen Arbeitgebern in kleineren Unternehmen herrscht Unkenntnis.

                         cken“ der deutschen bAV-Landkarte zu schließen, son-                    „Bei Arbeitnehmern mit niedrigerem Einkommen, die
                         dern auch die bereits bestehenden Versorgungslandschaf-                 bisher eher meinten, für sie lohne sich das eh nicht, baut
                         ten nachhaltig zu beeinflussen. Michael Hoppstädter,                    sie durch den Freibetrag auf die Anrechnung bei Grund-
                         Geschäftsführer des Pensionsberaters Longial, bezeich-                  sicherung weitere Hemmnisse ab. Und sie schafft Anrei-
                         net die Reform gar als „großen Wurf“.                                   ze für Arbeitgeber, ihrer sozialen Verantwortung gerecht
                                                                                                 zu werden“, so Rapp.
                             Auch die Teilnehmer des Cash. Roundtables zum                           Aus Sicht von Fabian von Löbbecke, Vorstandsvor-
                         Thema bAV äußern sich positiv. „Die Regelungen und                      sitzender der Talanx Pensionsmanagement und verant-
                         Verbesserungen des BRSG sind durchaus dazu geeignet,                    wortlich für die bAV bei HDI, eröffnet das BRSG neue
                         die Verbreitung der bAV zu stärken und auszubauen“,                     Gestaltungsmöglichkeiten und Chancen. Für ihn hat die
FOTO: SHUTTERSTOCK.COM

                         sagt Bernhard Rapp, Direktor Marketing und Produkt-                     Reform drei große Pluspunkte: „Erstens verstärkt der
                         management und stellvertretender Niederlassungsleiter                   obligatorische Arbeitgeberzuschuss die Anreize für Ar-
                         bei Canada Life Deutschland. Unabhängig von der Pro-                    beitnehmer, Entgeltumwandlung zu betreiben, deutlich.
                         duktrendite biete die bAV schon durch die steuerliche                   Zweitens werden Arbeitgeber motiviert, auch Geringver-
                         Förderung und die damit verbundene Systemrendite in                     diener in betriebliche Versorgungssysteme einzubinden.
                         fast allen Konstellationen Vorteile für die Arbeitnehmer.               Zum Dritten: Tarifvertragsparteien können mit dem
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Andrea Nahles (SPD) hat die Neuregelungen des BRSG in ihrer Zeit als Bundesarbeitsministerin auf den Weg gebracht.

Sozialpartnermodell ganz neue Wege gehen.“ Er sei                 den. Eine reine Zusage über die Höhe der Beiträge soll
überzeugt, dass das BRSG die Betriebsrente stärken                genügen, wenn sich Arbeitgeber und Gewerkschaften
wird. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass die neuen               darauf verständigen. Aus Sicht von Dr. Peter Schwark,
Regelungen zusätzliche Komplexität schaffen. „Das er-             Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtverbandes der
zeugt enormen Aufklärungs- und Informationsbedarf“,               Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), ist es nicht
betont von Löbbecke.                                              richtig, ganz auf die Garantien zu verzichten, vielmehr
    Für Martin Bockelmann, Vorstandschef von xbAV,                sollte der Wettbewerb das Angebot und die Nachfrage
gibt es bei der Reform zwei wesentliche Punkte: „Auf der          danach regeln. Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer
einen Seite besteht ein klares Commitment der Regie-              des Bundesverbands Investment und Asset Management
rung zum Thema bAV, mit entsprechender Planungssi-                (BVI), sieht das anders. Er sprach in Dortmund von ei-
cherheit für alle Beteiligten.“ Aus seiner Sicht war das          nem „verzerrten Wettbewerb“ durch die Garantien, die
die Bedingung dafür, dass wieder Ressourcen und Geld              Versicherer wollten unbedingt ihr Alleinstellungsmerk-
in dieses Thema investiert werden. „Und auf der anderen           mal behalten. Die bAV-Reform sei deshalb ein „Meilen-
Seite bringt das BRSG natürlich Vorteile für den Ver-             stein“. Das Garantieverbot werde den Wettbewerb stär-
trieb, die er sehr gut nutzen kann“, so Bockelmann. Denn          ken, nicht schwächen.
in den nächsten Monaten und Jahren müsse sich jeder                   Auch bei der Frage, welche Folgen die Reform für
Arbeitgeber mit der bAV neu oder zu ersten Mal ausein-            Makler und Vermittler haben wird, ist man sich nicht
andersetzen.                                                      immer einig. Glaubt man Manfred Baier, Vorsitzender des
                                                                  Bundesverbands pauschaldotierter Unterstützungskassen,
    Doch nicht alle Regelungsinhalte sind in der Bran-            werden die Folgen eher negativ sein. Er erwartet, dass der
                                                                                                                               FOTO: DPA/PICTURE ALLIANCE

che unumstritten. Insbesondere das Garantieverbot der             Markt und die Möglichkeiten für Vermittler durch das
„neuen“ bAV sorgt für heftige Debatten, wie sich in einer         neue Gesetz sehr viel enger werden, weil die Hoheit über
Podiumsdiskussion auf der letztjährigen DKM in Dort-              die bAV künftig hauptsächlich bei den Tarifparteien lie-
mund zeigte. Das neue Modell sieht vor, dass Unterneh-            gen werde. Die Teilnehmer des Cash. Roundtables teilten
men künftig nicht mehr garantieren müssen, dass Be-               diese Befürchtung nicht. Das Gegenteil sei der Fall, sagt
triebsrenten in einer bestimmten Höhe ausgezahlt wer-             Hubertus Harenberg, Bereichsleiter bAV und Konsortial-
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SWISS LIFE

                         Hubertus Harenberg, Swiss Life Deutschland, Bereichsleiter bAV und Konsortialgeschäft

                         BRSG 2018: Chancen in der bAV jetzt nutzen!
                         Die Erwartungshaltung des Gesetzge-                                                                          Arbeitgeber 30 Prozent dieses Beitrags
                         bers ist klar: Mit Inkrafttreten des Be-                                                                     über die Lohnsteuer zurück. Ein ganz
                         triebsrentenstärkungsgesetzes (BRSG)                                                                         wichtiger Baustein ist zudem der neu
                         seit Januar 2018 soll die betriebliche                                                                       eingeführte Freibetrag bei der Anrech-
                         Altersversorgung (bAV) nicht nur                                                                             nung auf die Grundsicherung. Dieser
                         deutlich gestärkt werden, sondern sich                                                                       kann unter bestimmten Voraussetzun-
                         darüber hinaus langfristig zur wich-                                                                         gen bis zu 208 Euro monatlich betra-
                         tigsten Säule neben der gesetzlichen                                                                         gen. Das sorgt für eine echte Motivati-
                         Rentenversicherung für die Altersvor-                                                                        on zur Eigenvorsorge für Menschen
                         sorge der Menschen entwickeln. Jetzt                                                                         mit Durchschnittseinkommen. Das
                         gilt es, die Vorteile und Chancen, die                                                                       Zeichen, was hier gesetzt wird, lautet
                         das BRSG gerade auch für die beste-                                                                          ganz klar: Vorsorge lohnt sich jetzt
                         hende bAV-Welt bietet, zu nutzen.                   Arbeitgeber und Arbeitnehmer                             wirklich für alle! Neben diesen hand-
                              Für dieses Ziel braucht es an erster           müssen jetzt beraten werden                              festen Argumenten sollten Arbeitgeber
                         Stelle die Unterstützung der Arbeitge-                                                                       auch den Image-Zugewinn im Recrui-
                         ber, vor allem in den kleinen und mitt-             rahmen durchgehend dynamisch ge-                         ting neuer Mitarbeiter durch ein solides
                         leren Unternehmen – bieten hier doch                staltet. Sozialversicherungsfrei bleiben                 bAV-Angebot nicht unterschätzen.
                         viele Arbeitgeber ihren Mitarbeitern                wie bisher übrigens vier Prozent.
                         die betriebliche Altersversorgung als                    Sowohl für die neue als auch die                    Bester Zugang für Vermittler
                         Lösung überhaupt noch nicht, oder nur               bisherige bAV-Welt gibt es einen Zu-                     Die neuen Spielregeln in der bAV bie-
                         in unzureichender Form an. Dabei ist                schuss des Arbeitgebers zur Entgeltum-                   ten also viele Vorteile, dennoch bleibt
                         bei den meisten Arbeitnehmern der                   wandlung in Höhe von 15 Prozent, der                     die Herausforderung, wie auch in den
                         Hebel zum Aufbau einer Versorgung                   sich an den eingesparten Sozialabgaben                   Jahren zuvor, dieselbe: Arbeitgeber
                         aufgrund der staatlichen Förderung                  durch die Umwandlung orientiert. Die-                    und Arbeitnehmer müssen über die
                         durch die Steuer- und Sozialversiche-               ser Zuschuss wirkt für die Arbeitneh-                    Chancen einer guten betrieblichen Al-
                         rungsfreiheit der Beiträge im Vergleich             mer wie ein Renditeturbo, denn er fließt                 tersversorgung nicht nur informiert,
                         zu anderen Vorsorgeformen regelmä-                  direkt in deren Verträge. Der Zuschuss                   sondern am Ende auch davon über-
                         ßig am stärksten.                                   gilt verpflichtend für neue Verträge ab                  zeugt werden. Swiss Life hat jahrzehn-
                                                                             dem 1. Januar 2019 und für Bestands-                     telange, internationale Erfahrung, um
                         bAV-Vorteile kommunizieren                          verträge ab 1. Januar 2022.                              die passende Lösung für jeden Arbeit-
                         Umso wichtiger also, dass die bAV-                       Viele Arbeitgeber nutzen aber                       geber und Arbeitnehmer zu ermitteln
                         Vermittler jetzt auf die Arbeitgeber und            schon jetzt die Möglichkeit und fördern                  – und das in allen fünf Durchführungs-
                         Arbeitnehmer zugehen, und die Chan-                 die betriebliche Altersversorgung ihrer                  wegen der alten bAV-Welt.
                         cen aufzeigen, die es jetzt schon zu                Mitarbeiter mit 15 Prozent oder auch                         Darüber hinaus sind wir in den
                         nutzen gilt: In den versicherungsförmi-             mehr. Der Gesetzgeber hat einen steu-                    beiden größten Branchenversorgungs-
                         gen Durchführungswegen wurde die                    erlichen Anreiz geschaffen, damit Ar-                    werken MetallRente und KlinikRente
                         Höhe der steuerfrei einzahlbaren Bei-               beitgeber ihren Arbeitnehmern bei ei-                    vertreten und können den Vermittlern
                         träge von vier auf acht Prozent der                 nem Einkommen von bis zu 2.200                           einen einzigartigen Marktzugang zur
                         Beitragsbemessungsgrenze angeho-                    Euro im Monat eine rein arbeitgeberfi-                   Verfügung stellen. Denn auch für das
                         ben. Da die Beitragsbemessungsgrenze                nanzierte Zusage von mindestens 240                      BRSG haben beide Versorgungswerke
FOTO: SHUTTERSTOCK.COM

                         zur Rentenversicherung die Basis für                Euro bis maximal 480 Euro im Jahr                        individuelle Lösungen für ihre Be-
                         diese Beiträge bildet, ist dieser Förder-           zukommen lassen. Dafür erhält der                        schäftigten im Angebot.

                                        Kontakt: Swiss Life Deutschland . Zeppelinstraße 1 . 85748 Garching b. München . Tel: 089 / 38 109 0 . Fax: 089 / 38 109 41 80
                                                                           E-Mail: info@swisslife.de . Internet: www.swisslife.de
EXTRA - Neue Chancen in der Betriebsrente - BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE - cash-online.de
8 | CASH.EXTR A BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE

geschäft bei Swiss Life Deutschland: „Beratung ist noch         „Unsere Vertriebspartner bestätigen den hohen Bera-
wichtiger geworden, zum Beispiel um die Vorteile klar       tungsbedarf, aber auch das große Interesse der Arbeitge-
herauszustellen, die das BRSG bietet. Hier liegen eine      ber, sich rund um das BRSG ‚aufschlauen‘ zu lassen“, so
Menge konkreter Chancen für die spezialisierten bAV-        von Löbbecke. Besonders bei tarifgebundenen Arbeitge-
Berater, um neue Gesprächsanlässe zu schaffen und auf       bern sei derzeit Unsicherheit zu spüren, da die Sozialpart-
die Arbeitgeber zuzugehen.“ So biete gerade die alte bAV-   ner sich oft noch nicht entschieden hätten, ob sie ein
Welt Arbeitgebern die Möglichkeit zur Differenzierung,      Sozialpartnermodell anbieten werden und wenn ja, wie
um personalpolitische Wirkung zu erzielen, neue Mitar-      sie es ausgestalten wollen.
beiter zu werben und langfristig an ihr Unternehmen zu          Aus Sicht von Lars Golatka, Leiter des Geschäftsbe-
binden. „Dieses Alleinstellungsmerkmal wird in den          reichs bAV bei der Zurich, wird die Betriebsrente eine
nächsten Jahren immer wichtiger“, erwartet Harenberg.       Belebung durch das neue Gesetz erfahren: „Es gibt An-
Bei Swiss Life erhalte man regelmäßig Anfragen aus dem      sprachemöglichkeiten und Beratungsbedarf, weil es je-
Vertrieb, die sich auf die Neuerungen durch das BRSG        den Arbeitgeber trifft. Das eröffnet den kompetenten
beziehen. Die Ansprache der Arbeitgeber zu den Chancen      Vertrieben in der bAV enorme Chancen. Das gilt übri-
der bAV sei sehr gut angelaufen.                            gens auch für das Sozialpartnermodell. Auch dort sehen
                                                            wir vertrieblich Chancen.“ Letztendlich müsse man sich
                                                            damit auseinandersetzen, dass der Gesetzgeber Druck
                                                            auf Courtagen und auf gezillmerte Tarife ausüben wolle.
                                                            „All diese Themenfelder sind für Vertriebe nicht schön.
                                                            Beratung muss auch Geld kosten dürfen. Deshalb sind
                                                            dies Sorgen, die die Vertriebe zu Recht umtreiben“, so
                                                            Golatka. Er habe eine sehr große Bandbreite an Reakti-
                                                            onen aus dem Vertrieb festgestellt. „Sie reicht von einer
                                                            großen Distanz mit vielen Fragen hinsichtlich der Chan-
                                                            cen, die das BRSG bietet, bis hin zu einer echten Auf-
                                                            bruchstimmung, die meistens von den erfolgreichen bAV-
                                                            Vertrieblern ausgeht, sowohl von Maklerseite als auch
                                                            von Seiten der Stammorganisation.“ Gute bAV-Makler
                                                            erkennen laut Golatka sehr schnell die Chance, einmal
                                                            wieder mit ihren Unternehmenskunden über die bAV zu
                                                            sprechen.

Peter Schwark, GDV: „Der Wettbewerb sollte das Angebot          Ob es mithilfe des BRSG gelingen wird, die Ver-
und die Nachfrage nach Garantien regeln.“                   breitung der bAV zu erhöhen, und inwiefern die Vermitt-
                                                            ler von den Neuregelungen profitieren werden, bleibt
    „Alle Arbeitgeber sind vom BRSG betroffen, egal ob      abzuwarten – die Umsetzung der Reform hat gerade erst
groß oder klein, tarifgebunden oder nicht“, ergänzt von     begonnen. „Das BRSG bietet gute Rahmenbedingungen,
Löbbecke. Jeder Unternehmer müsse seine bAV jetzt auf       jetzt beginnt die eigentliche Arbeit“, sagt Longial-Ge-
den Prüfstand stellen, der Informationsbedarf sei enorm     schäftsführer Hoppstädter. Ein wenig Hoffnung macht
hoch. „Berater, die Arbeitgebern jetzt als Wegweiser zur    auch die eigentlich so alarmierende Studie von Aon He-
Seite stehen, können nachhaltig punkten. Darüber hinaus     witt – denn offenbar ist durchaus die Bereitschaft bei den
wird das BRSG auch die bewährte bAV beflügeln – den-        Arbeitgebern vorhanden, sich in Sachen bAV zu engagie-
ken wir nur an den obligatorischen Arbeitgeber-Zu-          ren. Nur bei den Kleinstbetrieben mit bis zu zehn Mitar-
schuss, höhere Dotierungsspielräume und die Geringver-      beitern gibt es mit etwas mehr als einem Viertel (26,1
diener-Förderung. All das schafft neuen Beratungsbedarf     Prozent) noch eine nennenswerte Zahl von „Totalverwei-
– und damit verantwortungsvolle Aufgaben für Vermitt-       gerern“. Deren Anteil schrumpft bei den Unternehmen
ler“, sagt er. Welche Rolle die Vermittler im Sozialpart-   zwischen 51 und 250 Mitarbeitern auf 4,3 Prozent. Das
nermodell spielen werden, sei zwar noch offen. Fest stehe   klingt dann schon weniger ernüchternd.
                                                                                                                          FOTO: GDV

aber, dass mehr Komplexität immer auch zu mehr Bera-
tungsbedarf führe.                                                                               Kim Brodtmann, Cash.
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CANADA LIFE

Bernhard Rapp, Direktor Marketing und Produktmanagement, stellvertretender Niederlassungsleiter Deutschland

Renditechance und Garantie für mehr bAV
Mehr Menschen für eine bAV                         somit nicht vom Sozialpartnermodel                       talmärkte gepaart mit endfälligen Ga-
gewinnen, damit sie im Alter                       profitieren. Doch das BRSG stärkt                        rantien. Der hinterlegte Unitised-With-
finanziell besser dastehen – das                   auch die alte bAV-Welt: durch den ver-                   Profits (UWP)-Fonds investiert zu fast
ist das Ziel der Canada Life. Mit                  pflichtenden Arbeitgeberzuschuss bei                     50 Prozent in Sachwerte. Das Modell
renditeorientiertem Produkt und                    Entgeltumwandlung, sofern Sozialver-                     ist bereits sehr erfolgreich: 5,9 Prozent
umfangreichen Services unterstützt                 sicherungsbeiträge gespart werden,                       durchschnittliche Wertentwicklung
der Lebensversicherer kleine und                   den Freibetrag zur Grundsicherung,                       jährlich erreichte der Fonds seit Aufle-
mittlere Unternehmen bei der                       die Erhöhung des Förderrahmens bei                       gung im Januar 2004 zum Ende Feb-
Altersversorgung ihrer Mitarbeiter.                Entgeltumwandlung und den zusätzli-                      ruar dieses Jahres.
                                                   chen steuer- und sozialabgabenfreien                          Zugleich sichern die endfälligen
                                                   Förderbetrag bei Geringverdienern. So                    Garantien Versicherte zu Rentenbe-
                                                   kann auch mit kleinen Beiträgen etwas                    ginn gegen Schwankungen an den
                                                   für die Altersversorgung getan werden.                   Kapitalmärkten ab. Man kann sich hier
                                                                                                            zwei Konten vorstellen: Das Konto
                                                   Beratung bleibt das A&O                                  „Garantie“ beinhaltet einen geglätte-
                                                   Um jedoch die passende Lösung für                        ten Wert und das Konto „Renditechan-
                                                   den eigenen Betrieb zu finden, brau-                     ce“ den tatsächlichen Wert. Beide
                                                   chen Arbeitgeber Hilfe. Eine gute Be-                    Konten werden zum Rentenbeginn
                                                   ratung ist daher unerlässlich. Vermitt-                  separat betrachtet. Der höhere Wert
                                                   ler spielen hier eine ganz zentrale Rol-                 wird ausgezahlt, wenn die bedin-
                                                   le: Ihre Aufgabe besteht darin, ge-                      gungsgemäßen Garantievoraussetzun-
                                                   meinsam mit den Arbeitgebern die                         gen erfüllt sind. Der geglättete Wert
                                                   Situation des Betriebes zu analysieren                   beträgt zu Rentenbeginn mindestens
                                                   und eine darauf zugeschnittene pass-                     ein Prozent. Damit erzielt das UWP-
Bernhard Rapp, Canada Life                         genaue bAV-Lösung zu erstellen. Mit                      Prinzip für die Kunden in jeder Markt-
                                                   einem ganzheitlichen Beratungsansatz                     lage das bestmögliche Ergebnis.
    Das Betriebsrentenstärkungsge-                 unterstützt Canada Life sie dabei.
setzt (BRSG) tut einiges, um die be-                                                                        Gute bAV auch ohne
triebliche Altersversorgung zu stär-               Altersvorsorge braucht                                   Mehraufwand
ken. Aber auch bei uns Versicherern                Renditechancen                                           Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
liegt die Verantwortung, gute Angebo-              Altersvorsorge, egal in welcher                          muss sich also nichts ändern, um auch
te für alle Kunden bereitzuhalten. Ca-             Schicht, braucht zudem möglichst gu-                     in Zukunft von einer guten renditeori-
nada Life bietet hier gezielt Lösungen             te Rendite, um eine auskömmliche                         entierten Lösung bei der bAV zu pro-
für kleine und mittlere Unternehmen                Rente zu erwirtschaften. Gleichzeitig                    fitieren – und trotzdem noch Garantien
(KMU) an. Denn gerade bei ihnen                    wünschen Kunden sich aber auch Si-                       zu haben. Ein wichtiges Argument
sind viele Mitarbeiter angestellt, die             cherheit. Es liegt in unserer Hand, hier                 also, das helfen kann, Arbeitgeber und
heute noch keine bAV besitzen. Cana-               attraktive Produkte anzubieten. Cana-                    -nehmer von den Vorteilen der bAV zu
da Life konzentriert sich dabei weiter-            da Life kommt diesem Wunsch auch                         überzeugen. Es unterstützt uns dabei,
hin auf die alte bAV-Welt.                         bei der bAV schon seit Jahren durch                      die bAV noch weiter zu verbreiten und
    Diese Durchführungswege bleiben                den Tarif GENERATION business                            so möglichst vielen Menschen eine
wichtig, denn viele KMU sind eben                  nach: Hier profitieren Versicherte von                   sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen
nicht tariflich organisiert und können             den Renditemöglichkeiten der Kapi-                       Rente zu ermöglichen.

              Kontakt: Canada Life Assurance Europe plc . Postfach 1763 . 63237 Neu-Isenburg . Tel: 06102 / 30619 00 . Fax: 06102 / 30619 01
                                          E-Mail: maklerservice@canadalife.de . Internet: www.canadalife.de
EXTRA - Neue Chancen in der Betriebsrente - BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE - cash-online.de
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Bernhard Rapp, Canada Life                           Fabian von Löbbecke, Talanx Pensionsmanagement

ROUNDTABLE

„Die bAV ist die zentrale
Zusatzversorgung“
Das Betriebsrentenstärkungsgesetz bewirkt eine ganze Reihe von Veränderungen
in der betrieblichen Altersvorsorge. Cash. diskutiert mit fünf bAV-Experten, wie sich
die Reform auf die Verbreitung der bAV sowie auf den Vertrieb auswirkt.

Versicherer, Verbände und Beratungshäuser feiern die         betreiben, deutlich. Zweitens werden Arbeitgeber moti-
Reform der Betriebsrenten als „großen Wurf“. Was sind        viert, auch Geringverdiener in betriebliche Versorgungs-
aus Ihrer Sicht tatsächlich die größten Pluspunkte des       systeme einzubinden. Zum dritten: Tarifvertragsparteien
BRSG?                                                        können mit dem Sozialpartnermodell ganz neue Wege
von Löbbecke: Das BRSG eröffnet der bAV und allen, die       gehen. Ich bin überzeugt: Das BRSG wird die Betriebsren-
an ihr beteiligt sind, neue Gestaltungsmöglichkeiten und     te stärken. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die neuen
Chancen. Die drei größten Pluspunkte für mich persönlich:    Regelungen zusätzliche Komplexität und neuen Beratungs-
Erstens verstärkt der obligatorische Arbeitgeberzuschuss     bedarf schaffen. Das erzeugt enormen Aufklärungs- und
die Anreize für Arbeitnehmer, Entgeltumwandlung zu           Informationsbedarf.
CASH.EXTR A BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE | 11

                                                                            Martin Bockelmann, xbAV                           Hubertus Harenberg, Swiss Life                       Lars Golatka, Zurich

                                                                            Rapp: Die Regelungen und Verbesserungen des BRSG sind           Harenberg: Bei der Beratung der Arbeitgeber und auch der
                                                                            durchaus dazu geeignet, die Verbreitung der bAV zu stär-        Arbeitnehmer zum Betriebsrentenstärkungsgesetz müssen
                                                                            ken und auszubauen. Denn unabhängig von der Produkt-            wir jetzt vor allem die verbesserten Fördermöglichkeiten,
                                                                            rendite bietet die bAV schon durch die steuerliche Förde-       die im Gesetz eingebaut wurden, angefangen vom 15-pro-
                                                                            rung und die damit verbundene Systemrendite für fast alle       zentigen Arbeitgeberzuschuss über den Freibetrag auf die
                                                                            Konstellationen Vorteile für die Arbeitnehmer. Bei Arbeit-      Grundsicherung bis hin zur achtprozentigen Steuerfreiheit
FOTOS: FRANK REINHOLD, CHRISTIAN DAITCHE, FLORIAN SONNTAG (2), SWISS LIFE

                                                                            nehmern mit niedrigerem Einkommen, die bisher eher              nach vorn stellen. Im Moment beschäftigen wir uns noch
                                                                            meinten, für sie lohne sich das eh nicht, baut sie durch den    immer sehr stark damit, was man hätte besser machen
                                                                            Freibetrag auf die Anrechnung bei Grundsicherung weite-         können und was mich als Anbieter oder Vermittler daran
                                                                            re Hemmnisse ab. Und sie schafft Anreize für Arbeitgeber,       hindern könnte, diese Vorteile den Menschen zugute kom-
                                                                            ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden.                 men zu lassen. Beim Sozialpartnermodell wird es vermut-
                                                                                                                                            lich bis 2019 dauern, bis es implementiert ist. Und es wird
                                                                                                                                            mit sehr niedrigen Beiträgen starten. Wir sprechen hier
                                                                             DIE TEILNEHMER                                                 sicherlich über zwanzig, dreißig Euro Monatsbeitrag in der
                                                                             Bernhard Rapp, Direktor Marketing und                          Startphase, die sich über Jahre und Jahrzehnte steigern
                                                                             Produktmanagement, Canada Life                                 werden und erst jungen Menschen eine echte Zusatzversor-
                                                                             Martin Bockelmann, Vorstandsvorsitzender xbAV                  gung bieten werden. Wir müssen aber heute beginnen,
                                                                             Lars Golatka, Leiter bAV der Zurich Gruppe                     Altersversorgung für die Menschen aufzubauen.
                                                                                                                                            Golatka: Ein ganz entscheidender Punkt ist, dass die Poli-
                                                                             Hubertus Harenberg, Bereichsleiter bAV und
                                                                             Konsortialgeschäft, Swiss Life Deutschland                     tik das Thema bAV zu einem Thema gemacht hat. Das hilft
                                                                             Fabian von Löbbecke, Vorstandsvorsitzender der
                                                                                                                                            uns in der Betriebsrente, und zwar unabhängig vom Sozi-
                                                                             Talanx Pensionsmanagement                                      alpartnermodell, selbst unabhängig von den Veränderun-
                                                                                                                                            gen im BRSG. Das merkt man auch in den politischen
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                                                               heren Hebel beim Aufbau von Altersversorgung zu erzie-
                                                               len. Diese Rolle muss die bAV übernehmen.
                                                               Golatka: Aus unserer Sicht muss die bAV diese Rolle tat-
                                                               sächlich auch spielen, um die Einkommenslücken zu schlie-
                                                               ßen. So wie in Deutschland die Altersvorsorge aufgebaut
                                                               ist, funktioniert es tatsächlich nur in diesem Dreiklang. Ich
                                                               brauche die gesetzliche Rente, die private Vorsorge und ich
                                                               brauche eine ergänzende betriebliche Altersversorgung,
                                                               und zwar für beide Blöcke, sowohl für die Rentenzeit als
                                                               auch für die Erwerbsminderungszeit. Das BRSG ist des-
                                                               halb der erste wirklich richtige und wichtige Schritt. Jetzt
                                                               ist es an uns, das System zum Fliegen zu bekommen.
                                                               Bockelmann: Als unabhängiger Technologieanbieter ba-
                                                               siert unser Geschäftsmodell auf der bAV. Aber wir strecken
                                                               unsere Fühler schon heute auf das gesamte Thema Alters-
                                                               vorsorge aus und werden alle Versorgungssysteme digita-
                                                               lisieren. Ich sehe die Systeme komplementierend und nicht
                                                               in Konkurrenz zueinander. Wie von Herrn Golatka ausge-
Bernhard Rapp: „Die Regelungen und Verbesserungen des          führt, brauchen wir alle drei Bereiche in einer starken
BRSG sind durchaus dazu geeignet, die Verbreitung der bAV      Ausprägung. Die Stärkung der betrieblichen Säule ist ein
zu stärken und auszubauen.“
                                                               wichtiger Schritt.
                                                               von Löbbecke: Sozialpartnermodelle können die bewähr-
Diskussionen, die dazu führen, die Arbeitgeber zu sensi-       te bAV nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen. Letztlich
bilisieren, sich damit tatsächlich zu beschäftigen. Deshalb    werden beide Systeme nebeneinander koexistieren. Noch
sollten wir als Branche dieses Momentum jetzt auch             ist unklar, welche Tarifpartner sich für ein Sozialpartner-
nutzen.                                                        modell entscheiden werden und wie sie die Modelle ausge-
Bockelmann: Für mich gibt es zwei wesentliche Punkte.          stalten wollen. Doch eines ist sicher: Neue Modelle dürfen
Auf der einen Seite besteht ein klares Commitment der          bestehende, gut funktionierende Betriebsrentensysteme
Regierung zum Thema betriebliche Al-tersversorgung mit         nicht gefährden – so hat es auch der Gesetzgeber gewollt.
entsprechender Planungssicherheit für alle Beteiligten. Aus    Meine Prognose: Viele Tarifverträge zum Sozialpartner-
meiner Sicht war das die Bedingung dafür, dass wieder          modell werden Öffnungsklauseln enthalten, die Arbeitge-
Ressourcen und Geld in dieses Thema investiert werden.         bern und auch Arbeitnehmern persönlichen Entscheidungs-
Und auf der anderen Seite bringt das BRSG natürlich Vor-       spielraum geben.
teile für den Vertrieb, die er sehr gut nutzen kann. Denn in   Inwieweit wird das primäre Ziel, die Verbreitung der bAV
den nächsten Monaten und Jahren muss sich jeder Arbeit-        in kleinen und mittelständischen Betrieben auszubauen,
ge-ber mit der betrieblichen Altersversorgung neu oder         mit der Reform erreicht?
überhaupt zum ersten Mal auseinandersetzen.                    Harenberg: Zunächst zum Sozialpartnermodell: Wir glau-
Welchen Stellenwert rechnen Sie der bAV nach der Re-           ben nicht, dass Unternehmen, die außerhalb von Tarifver-
form im Konzert der anderen Versorgungssysteme zu?             trägen organisiert sind, in einen Tarifvertrag gehen, nur
Harenberg: Der Gesetzgeber hat mit dem Betriebsrenten-         aufgrund des Sozialpartnermodells. Wir haben übrigens ja
stärkungsgesetz sehr deutlich gemacht, dass er die bAV als     auch bisher gezeigt, dass wir mit richtigen Produkten und
die zentrale Zusatzversorgung in Deutschland sieht. Die        einer richtigen Beratung eine bAV einrichten können, ohne
gesetzliche Rente ist zwar ein stabiles System, aber Alters-   dass Haftungsrisiken für den Arbeitgeber daraus resultie-
armut lässt sich in der Breite mit ihr nicht verhindern. Das   ren. Unsere langjährigen Kundenbeziehungen bestätigen
ist ganz erheblich mit der Frage verbunden, wer sich bei       das. Unternehmen, die außerhalb von Tarifverträgen ste-
einem Durchschnittsverdienst überhaupt den Aufbau von          hen, werden weiterhin in der bekannten bAV-Welt bleiben
                                                                                                                                FOTO: CANADA LIFE

privat finanzierter Vorsorge leisten kann? Die Antwort:        und die dort vorhandenen Angebote nutzen. Deshalb sind
Leider können das nur die wenigsten. Deswegen benötigen        wir jetzt gefragt, die Steuervorteile oder Fördervorteile, die
wir ein System, das aus den Quellen Staat, Arbeitgeber und     das BSRG mit sich bringt, in die Unternehmen zu kommu-
Eigenbeitrag des Mitarbeiters gespeist wird, um einen hö-      nizieren. Das Sozialpartnermodell innerhalb von Tarifver-
DAMIT MEIN GEHALT AUCH
                                                              FÜR MICH ARBEITET.
                                                              CANADA LIFE hat die richtige Lösung in der betrieblichen
                                                              Altersversorgung – vom Angestellten bis zum Chef.

Canada Life Assurance Europe plc                                 Canada Life Assurance Europe plc,                   Frischer Wind.
unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienst-      Niederlassung für Deutschland, Höninger Weg 153a,   Klare Flüsse.
leistungsaufsicht (BaFin) und der Central Bank of Ireland.       50969 Köln, AG Köln, www.canadalife.de
                                                                                                                     Feste Wurzeln.
14 | CASH.EXTR A BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE

                                                               es im BRSG einige elementare Änderungen, die darauf
                                                               einzahlen. Beispiele sind der verpflichtende Arbeitgeberzu-
                                                               schuss oder auch die Tatsache, dass Betriebsrenten künftig
                                                               nicht in voller Höhe auf die Grundsicherung ange-rechnet
                                                               werden können. Diese Punkte schaffen nicht nur eine höhe-
                                                               re At-traktivität, sondern auch eine höhere Rentabilität von
                                                               Betriebsrenten. Das wird, wenn es medial aufgegriffen wird,
                                                               zu deutlich mehr Nachfrage bei den Beschäftigten führen.
                                                               Die Nachfrage der eigenen Mitarbeiter bewegt die kleinen
                                                               und mittelständischen Betriebe am meisten, aus meiner
                                                               Sicht sogar noch mehr als die personalpolitische Komponen-
                                                               te. Das BRSG geht in die richtige Richtung.
                                                               Golatka: Insbesondere die Themen Effizienz, Kosten und
                                                               Rendite werden ein extrem wichtiger Block sein, mit dem
                                                               wir uns auseinandersetzen müssen. Es werden hocheffizi-
                                                               ente Systeme auf den Markt kommen, die deutlich rentab-
                                                               ler sein werden. Es gibt diesbezüglich immer noch viele
                                                               Zweifler, denen ich mich aber nicht anschließen kann. Denn
Hubertus Harenberg: „Unternehmen, die außerhalb von            wenn die Eigenkapitalbindungskosten und die Garantiekos-
Tarifverträgen stehen, werden weiterhin in der bekannten       ten entfallen und die Kapitalanlage anders gestaltet werden
bAV-Welt bleiben und die dort vorhandenen Angebote nutzen.“
                                                               kann, werde ich selbst bei der gleichen Allokationen am
                                                               Ende mehr Rendite generieren. Wenn die KMU jetzt eine
trägen hat sicherlich den sozialpolitischen Charme, dass       Möglichkeit bekommen, auf Großkundenniveau bAV an-
gleich ganze Gruppen, ganze Industriebereiche und damit        zubieten, kann das ein echter Mehrwert auch gegenüber
auch tarifvertragsgebundene KMU in eine Versorgung             den Rahmenverträgen sein, die sie bisher mit einem Versi-
gebracht werden können. Hier sind wir dann aber schon in       cherer abschließen konnten. Viel wird davon abhängen, ob
der Sozialpolitik und nicht mehr in der Personalpolitik.       diese Unternehmen Kenntnis davon erhalten. Ein Selbst-
Durch das Sozialpartnermodell bin ich als Arbeitgeber wie      läufer ist es sicher nicht, sondern wir werden weiterhin ei-
jeder andere tarifvertragsgebundene Arbeitgeber der Bran-
che in Deutschland gestellt. Wenn ich allerdings erkannt
habe, dass die bAV für mich personalpolitisch ein wichtiges
Instrument ist, muss ich zusätzlich tätig werden. Dann
werden wir erleben, dass neben dem Sozialpartnermodell
auch die anderen Modelle, die es in Deutschland jetzt schon
gibt, auch weiterhin genutzt werden.
von Löbbecke: Das Sozialpartnermodell zielt auf tarifge-
bundene Unternehmen ab, und das sind 15 Prozent aller
Betriebe in Deutschland. Kleine und mittelständische Un-
ternehmen (KMU) ohne tarifvertragliche Bindung sind
nicht automatisch erfasst – auch wenn ein freiwilliger
Beitritt möglich ist. In KMU arbeiten aber rund 60 Prozent
aller Beschäftigten in Deutschland. Es bleibt abzuwarten,
                                                                                                                              FOTOS: SWISS LIFE, FLORIAN SONNTAG

wie sich nicht-tarifgebundene Arbeitgeber positionieren
werden. Meine Vermutung: Viele KMU werden auch künf-
tig auf die personalpolitische Kraft und Gestaltungsfreiheit
der bewährten bAV setzen.
Bockelmann: Das Sozialpartnermodell wird die bAV-Ak-
zeptanz in den KMU stärken – das ist unbestritten. Die
                                                               Lars Golatka: „Insbesondere die Themen Effizienz, Kosten und
Frage ist eher, wie lässt sich in den nicht tarifgebundenen    Rendite werden ein extrem wichtiger Block sein, mit dem wir
Unternehmen die Verbreitung steigern. Diesbezüglich gibt       uns auseinandersetzen müssen.“
Betriebliche Altersversorgung

Wenn es darauf ankommt,
in der bAV neue Wege zu gehen.
Bieten Sie Ihren Kunden einen zeitgemäßen Anreiz, um für morgen vorzusorgen und trotzdem schon heute
davon zu profitieren. HDI bAV PlusCashback macht‘s möglich: Das neue Konzept kombiniert unterschiedliche
Steuervorteile und minimiert den finanziellen Aufwand für beide Seiten. Das Besondere: Mit ihrer eigenen
Prepaid Kreditkarte machen Arbeitgeber die bAV für Arbeitnehmer erlebbar.

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16 | CASH.EXTR A BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE

                                                                   Unternehmen Teilen des Tarifvertrages beitreten bezie-
                                                                   hungsweise diese für sich nutzen kann. Bisher gibt es aber
                                                                   noch keinen Tarifvertrag, der das Sozialpartnermodell
                                                                   beinhaltet. Die betroffenen Unternehmen haben ja auch
                                                                   ihre Gründe, warum sie nicht tarifgebunden sind. Und dass
                                                                   das nicht-tarifgebundene Unternehmen, welches Teile des
                                                                   Tarifvertrages beitritt, keinerlei Einflussnahmemöglichkei-
                                                                   ten auf zukünftige Änderungen beispielsweise am Sozial-
                                                                   partnermodell hat, macht dieses Modell nicht unbedingt
                                                                   attraktiver.
                                                                   Ich würde Sie gern in diesem Zusammenhang noch mit
                                                                   einer anderen Umfrage konfrontieren. 62 Prozent der
                                                                   Personalverantwortlichen von Mittelständlern wissen
                                                                   nach einer Umfrage des FAZ-Instituts noch nicht, ob der
                                                                   eigene Betrieb die Möglichkeiten des BRSG aufgreifen
                                                                   wird, 18 Prozent schließen einen Ausbau des eigenen
                                                                   bAV-Angebots bereits jetzt aus. Ein erster Fingerzeig,
                                                                   in welche Richtung sich die bAV entwickeln könnte?
Fabian von Löbbecke: „Ich vermute, dass viele KMU auch             Rapp: Ich denke nicht: Wir stellen zunehmend fest, dass
künftig auf die personalpolitische Kraft und Gestaltungsfreiheit   die bAV ein wesentlicher Punkt beim „war of talents“ ist.
der bewährten bAV setzen.“
                                                                   Dies bekommen wir von unseren Kunden und Geschäfts-
                                                                   partnern widergespiegelt. Aber auch wir als wachsendes
nen Beratungsbedarf haben. Die Vorstellung des Gesetz-             Unternehmen erleben dies bei der Suche nach qualifizierten
gebers, dass dies ganz ohne Beratung und ohne Informati-           Mitarbeitern. Bei der Mitarbeiterbindung wird sie ebenfalls
on funktioniert, teile ich eher nicht.                             immer wichtiger: Unternehmer haben eine soziale Verant-
Rapp: Auch die alte bAV-Welt wird durch das BRSG ge-               wortung gegenüber ihren Mitarbeitern. Wenn sie gute
stärkt. Sie wird auch beim nicht-tarifgebundenen Mittel-           Fachkräfte halten wollen, ist die bAV hierfür ein entschei-
stand durch die verbesserten Rahmenbedingungen positive            dendes Kriterium.
Impulse erhalten. Garantien, die Wahl einer Kapitalauszah-
lung und gesetzlicher Insolvenzschutz sind die entscheiden-
den Qualitätsmerkmale der reformierten alten bAV-Welt.
Und gerade KMU haben die Chance, sich mit eigenständi-
gen bAV-Konzepten und einer individuellen Arbeitnehmer-
information am Arbeitsmarkt abzuheben. Aber es ist wei-
terhin hoher Beratungsbedarf gegeben – Vermittlern
kommt hier eine verantwortliche Rolle zu, die auch vergü-
tet werden muss.
Aber die Wahrscheinlichkeit, wie eben schon gehört, ist
doch eher gering, dass Unternehmen einem Tarifvertrag
beitreten, nur um in den Genuss des Sozialpartnermo-
dells zu kommen. Wie passt das zusammen?
Golatka: Es ist nicht auszuschließen, dass es sogar separa-
te Tarifverträge speziell im Rahmen der bAV geben wird.
                                                                                                                                  FOTOS: JOHN M. JOHN, CANADA LIFE

Ein Beitritt ist dann natürlich eine sehr viel geringere
Hürde, als vollumfänglich alles nutzen zu müssen. Ent-
scheidend ist, dass es eine Motivation dazu gibt, wenn es
also etwa die Wettbewerbsfähigkeit betrifft, und dass die
bürokratischen Hürden nicht unüberwindbar sind.                    Bernhard Rapp: „Gerade beim Sozialpartnermodell ist nicht
Rapp: Es kommt auf den Tarifvertrag und die darin festge-          klar geregelt, wie die Beratung stattfinden soll beziehungs-
legten Bedingungen an, wie ein nicht-tarifgebundenes               weise wie diese in die Produkte eingepreist wird.“
HDI

Sandra Spiecker, Spezialistin für betriebliche Altersversorgung bei der HDI Lebensversicherung AG

Betriebsrente (fast) zum Null-Tarif
Fürs Alter vorsorgen oder doch lieber                       Kern des Konzepts ist eine Pre-                             Die Prepaid-Kreditkarte bietet
ein neues Smartphone kaufen? Diese                      paid-Kreditkarte für Arbeitnehmer.                         dem Arbeitnehmer maximale Flexibi-
Frage stellen sich viele Arbeitnehmer                   Diese lädt der Chef jeden Monat mit                        lität, denn er kann sie – anders als
in Deutschland, denn bisher führte                      einem fixen Betrag auf, den der Mit-                       beispielsweise Tank- oder Essensgut-
Vorsorge oft zu spürbarem Konsum-                       arbeiter für Einkäufe seiner Wahl aus-                     scheine – an weltweit rund 36 Millio-
verzicht. Damit macht HDI bAV Plus-                     geben kann. In der Gehaltsabrech-                          nen Akzeptanzstellen gebührenfrei
Cashback Schluss. Durch die Kombi-                      nung wird dieser Betrag als steuer-                        einsetzen. Lediglich Bargeld abheben
nation von zwei Fördertöpfen können                     und sozialabgabenfreier Sachbezug                          oder Überweisungen tätigen ist nicht
Arbeitnehmer mit minimalem Netto-                       erfasst. Der Mitarbeiter kann im Ide-                      erlaubt, um steuerrechtlich den Cha-
Aufwand eine stattliche Betriebsrente                   alfall den größten Teil der Aufwen-                        rakter des Sachbezugs sicherzustellen.
aufbauen. Das BRSG steigert die Bei-                    dungen für seine bAV kompensieren.                         Für den Arbeitgeber wiederum ist die
tragseffizienz sogar noch weiter.                       Der Arbeitgeber finanziert die Gut-                        Kreditkarte kostengünstig, flexibel
                                                        schrift teilweise durch die Lohnne-                        und online zu verwalten.
                                                        benkosten, die er einspart, weil die                            HDI bAV Plus Cashback kann ab
                                                        bAV-Beiträge seines Mitarbeiters                           einem Entgeltumwandlungsbetrag von
                                                        auch für ihn innerhalb gesetzlicher                        100 Euro und maximal acht Prozent
                                                        Grenzen sozialabgabenfrei sind.                            der Beitragsbemessungsgrenze West
                                                                                                                   (2018: 520 Euro) monatlich angeboten
                                                        Effizienzvorteil durch BRSG                                werden. Viele Chefs laden die Prepaid-
                                                        Zusätzliche Anreize schafft der Arbeit-                    Kreditkarte monatlich mit 40 Euro auf.
                                                        geberzuschuss, der im neuen Betriebs-                      Um das Arbeitgeber-Image zu för-
                                                        rentenstärkungsgesetz (BRSG) veran-                        dern, wird die Karte mit dem Firmen-
                                                        kert ist. Chefs müssen ab 2019 neue                        logo des Arbeitgebers bedruckt, auf
                                                        bAV-Verträge ihrer Mitarbeiter mit 15                      Wunsch auch mit Hintergrund-Bild.
                                                        Prozent bezuschussen. Bei bestehen-
                                                        den bAV-Verträgen gilt das ab 2022.                        Leistungsfähiges personal-
                                                        Für Arbeitnehmer macht das HDI bAV                         wirtschaftliches Instrument
                                                        PlusCashback zusätzlich attraktiv.                         Cashback hilft Arbeitgebern und Ar-
                                                        Denn mit minimalem Effektivauf-                            beitnehmern, staatliche Fördermög-
Sandra Spiecker                                         wand erreichen sie künftig einen noch                      lichkeiten optimal auszuschöpfen. Der
                                                        höheren monatlichen Sparbeitrag.                           Arbeitnehmer kann – ohne sich heute
    Trotz staatlicher Förderung blei-                       Arbeitgeber können das Konzept                         wesentlich einzuschränken – eine Zu-
ben viele Arbeiter und Angestellte                      nutzen, um neue Mitarbeiter zu akqui-                      satzrente aufbauen. Der Chef erhält
beim Aufbau einer betrieblichen Al-                     rieren und erfahrene Fachkräfte zu                         mit geringem Netto-Aufwand ein per-
tersversorgung (bAV) außen vor. Da-                     binden. Zwei gute Gründe, die künfti-                      sonalwirtschaftliches Instrument, mit
bei tut Vorsorge dringend not. Das                      gen Anforderungen des BRSG schon                           dem er sich von Wettbewerbern abhe-
Konzept „bAV Plus Cashback“ schafft                     heute umzusetzen, obwohl sie erst spä-                     ben kann. Ein Arbeitgeberzuschuss
Abhilfe. Es ermöglicht Arbeitnehmern                    ter verpflichtend werden. Ein weiterer                     gerät schnell in Vergessenheit. Mit
den Aufbau einer bAV ohne spürbaren                     Vorteil: Die Versorgungsordnung des                        HDI bAV Plus Cashback wird der Mit-
Konsumverzicht. Arbeitgeber erhalten                    Unternehmens kann heute schon zu-                          arbeiter jedes Mal, wenn er beim Ein-
ein zusätzliches Instrument, um Mit-                    kunftsfest gestaltet werden. Das er-                       kaufen mit der Prepaid-Kreditkarte
arbeiter zu gewinnen und langfristig                    spart dem Arbeitgeber spätere Anpas-                       bezahlt, daran erinnert, dass der Ar-
an sich zu binden.                                      sungen an die neue Rechtslage.                             beitgeber ihm etwas Gutes tut.

   Kontakt: HDI Lebensversicherung AG . Charles-de-Gaulle-Platz 1 . 50679 Köln . Tel: 0221 / 144 0 . E-Mail: bAV.Fachservice@hdi.de . Internet: www.hdi.de/cashback
18 | CASH.EXTR A BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE

Harenberg: Auch ich würde das so nicht interpretieren. Wir
müssen akzeptieren, dass das Thema bAV kein Selbstläufer
ist. Kein Arbeitgeber und keine Personalabteilung ist per se
erfreut, nur weil beispielsweise die steuerliche Förderung
verbessert oder ein Sozialpartnermodell geschaffen wurde.
Das Thema betriebliche Altersversorgung ist kein originä-
res Thema einer Firma. Deshalb werden wir auch weiterhin
sehr viel Kraft investieren müssen, um die bAV in die Be-
triebe zu tragen und sie möglichst geräuschlos durchzusteu-
ern. Je besser sich das realisieren lässt, desto höher wird
auch die Verbreitung sein.
von Löbbecke: Euphorie sieht sicherlich anders aus. Aber
andererseits ist diese anfängliche Zurückhaltung auch
nachvollziehbar. Aus unserer Perspektive mag das BRSG
ein großer Wurf sein, aber aus Sicht kleinerer und mittel-
ständischer Unternehmen ist es zunächst einmal eine neue
und hochkomplexe Materie. Arbeitgeber müssen sich zu-
nächst orientieren, bestehende Systeme anpassen und ihre
Handlungsspielräume neu ausloten. Das Sozialpartnermo-         Martin Bockelmann: „Es besteht ein klares Commitment der
dell ist ohnehin für alle Unternehmen Neuland. Kurzfristig     Regierung zum Thema betriebliche Altersversorgung mit ent-
                                                               sprechender Planungssicherheit für alle Beteiligten.“
führt diese Situation in vielen Fällen zu Verunsicherung
und einem Entscheidungsstau. Mittel- bis langfristig bin ich
aber optimistisch: Arbeitgeber werden die Chancen des          Idee zu beschädigen und haben dies teilweise bereits
BRSG erkennen und sich für ihre Personalstrategien zu-         getan. Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände sehen
nutze machen.                                                  es derzeit als die größte Herausforderung an, den Arbeit-
Bockelmann: Beim Arbeitgeber geht es weniger um die            nehmern die Rentensystematik zu erklären – ihnen zu
Attraktivität der bAV als vielmehr darum, die Hemmnisse        erklären, dass das ein starkes System ist, obwohl es nicht
weiter zu reduzieren, die bAV möglichst so zu implemen-        mit Garantien unterlegt ist.
tieren, dass man keine Fachkraft oder einen Ansprechpart-      von Löbbecke: Deutschen Arbeitnehmern sind Garanti-
ner im Unternehmen braucht, der vielleicht sogar noch          en wichtig: Eine Aon-Hewitt-Studie aus 2017 zeigt, dass
speziell ausgebildet sein muss. In diesem Zusammenhang         nur ein Viertel von ihnen bereit ist, für mehr Rente mehr
kann insbesondere Digitalisierung wie wir sie zur Verfü-       Risiko in Kauf zu nehmen. Das macht deutlich, dass es
gung stellen, einen großen Beitrag leisten. Darüber hinaus     für Sozialpartner und Anbieter eine große Herausforde-
geht es darum, beim Konsumenten das Produkt attraktiver        rung sein wird, bei Arbeitnehmern das Vertrauen in ga-
zu machen, was durch das BRSG definitiv geleistet wird.        rantiefreie Rentensysteme zu wecken. Auf der anderen
Um die Attraktivität einer Kapitalanlage zu erhöhen,           Seite bietet das Gesetz ja garantiehaltige Alternativen,
ist es zumindest hierzulande immer von Vorteil, eine           die unverändert für die Durchführung einer bAV genutzt
Garantie mit einzubauen. Nun gilt in der reformierten          werden können. Ich sehe keine Gefahr, dass die bewähr-
bAV ein Garantieverbot, während es das in der klassi-          te bAV die Reform unterminiert. Im Gegenteil: Das
schen bAV nicht gibt. Nicht selten wird im Zusammen-           BRSG wird dann zum Erfolg, wenn künftig mehr Arbeit-
hang mit der Zielrente auch von der Lotto-Rente oder           nehmer eine Betriebsrente abschließen – in welchem
Poker-Rente gesprochen. Wie groß ist die Gefahr, dass          System, ist zweitrangig.
aus dem Kreis der Arbeitnehmer eher der Wunsch nach            Bockelmann: Gerade die Zielrente ist eines der wenigen
einer mit Garantien unterlegten bAV geäußert wird und          Themen, bei dem man zehn Experten befragen kann und
                                                               zehnmal die gleiche Antwort erhält, nämlich dass die
                                                                                                                            FOTOS: FLORIAN SONNTAG

dadurch die Reform der Betriebsrente unterminiert
wird?                                                          Wahrscheinlichkeit, mehr Rente zu generieren, dadurch
Harenberg: Diese Gefahr sehe ich ganz deutlich. Es muss        deutlich steigt. Deshalb habe ich großes Vertrauen, dass
bei den Mitarbeitern Akzeptanz für das neue Modell             dieser Aspekt verstanden wird. Bei der gesetzlichen
geschaffen werden. Das wird nicht leicht, schließlich          Rentenversicherung haben wir auch eine Art Zielrente,
haben die von Ihnen genannten Begriffe die Kraft, diese        bei der wir nicht wissen, wie hoch sie am Ende exakt sein
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                                                                 Harenberg: Diese Befürchtung teile ich ganz und gar
                                                                 nicht. Das Gegenteil ist der Fall: Beratung ist noch wich-
                                                                 tiger geworden, zum Beispiel, um die Vorteile klar her-
                                                                 auszustellen, die das BRSG bietet. Hier liegen eine
                                                                 Menge konkreter Chancen für die spezialisierten bAV-
                                                                 Berater, um neue Gesprächsanlässe zu schaffen und jetzt
                                                                 auf die Arbeitgeber zuzugehen. So bietet gerade die alte
                                                                 bAV-Welt Arbeitgebern die Möglichkeit zur Differenzie-
                                                                 rung, um personalpolitische Wirkung zu erzielen, um
                                                                 neue Mitarbeiter zu werben und langfristig an ihr Unter-
                                                                 nehmen zu binden. Dieses Alleinstellungsmerkmal wird
                                                                 meines Erachtens nach in den nächsten Jahren immer
                                                                 wichtiger.
                                                                 von Löbbecke: Alle Arbeitgeber sind vom BRSG betrof-
                                                                 fen, egal ob groß oder klein, tarifgebunden oder nicht.
                                                                 Jeder Unternehmer muss seine bAV jetzt auf den Prüf-
                                                                 stand stellen. Der Informationsbedarf ist enorm hoch.
                                                                 Berater, die Arbeitgebern jetzt als Wegweiser zur Seite
Lars Golatka: „Es gibt Ansprachemöglichkeiten und einen          stehen, können nachhaltig punkten. Darüber hinaus wird
echten Beratungsbedarf, weil es jeden Arbeitgeber trifft. Das    das BRSG auch die bewährte bAV beflügeln – denken
eröffnet kompetenten Vertrieben in der bAV enorme Chancen.“
                                                                 wir nur an den obligatorischen Arbeitgeber-Zuschuss,
                                                                 höhere Dotierungsspielräume und die Geringverdiener-
wird. Und die Bürger gehen völlig normal damit um.               Förderung. All das schafft neuen Beratungsbedarf – und
Dass das System „Zielrente“ aller Voraussicht nach das           damit verantwortungsvolle Aufgaben für Vermittler.
renditestärkere ist, das ist unstrittig. Entsprechend bin ich    Welche Rolle die Vermittler im Sozialpartnermodell
zuversichtlich, dass man das transportieren kann.                konkret spielen werden, ist zwar noch offen. Fest steht
Rapp: Die Deutschen sind immer noch sehr sicherheits-            aber: Mehr Komplexität führt immer auch zu mehr Be-
bewusst, Garantien spielen bei ihnen gerade bei der Al-          ratungsbedarf.
tersvorsorge eine große Rolle. Ich sehe aber nicht, dass         Bockelmann: Insbesondere der Arbeitgeberzuschuss und
durch den Wunsch nach Garantie die Reform der Be-                das Thema, wie ich mit bestehenden Verträgen in Sachen
triebsrente unterminiert wird. Im Gegenteil, die alte bAV        Arbeitgeberzuschuss ab 2022 umgehe, ist extrem bera-
ist durch das BRSG ebenfalls aufgewertet worden und              tungsintensiv ist und aus meiner Sicht für den Vertrieb
bietet für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sehr gute An-            ein Türöffner. Jedes Unternehmen muss sich damit aus-
reize, die dafür geeignet sind, die Verbreitung der bAV          einandersetzen. Die wenigsten werden das aufgrund der
gerade in Klein- und mittelständigen Unternehmen zu              Fachlichkeit intern schaffen: Sie holen sich einen exter-
stärken und auszubauen.                                          nen Berater dazu. Mindestens seit 2005, seit dem An-
Golatka: Ich war ja von Anfang an Verfechter für beide           spruch auf Portabilität, wahrscheinlich aber sogar seit
Modelle. Im Sozialpartnermodell hat die Garantie auch            2002, seit dem Anspruch auf Entgeltumwandlung, ist das
wirklich nichts zu suchen. Sonst vermischen wir die              BRSG das Gesetz mit der größten Wirkungskraft für den
Modelle. So habe ich eine gute bAV-Welt mit Garantien,           Vertrieb.
die ihre Zielgruppe hat und auch behalten wird. Und ich          Rapp: Gerade beim Sozialpartnermodell ist nicht klar
habe eine neue Welt, die vollständig ohne Garantien              geregelt, wie die Beratung stattfinden soll beziehungs-
funktioniert. Und nur weil es keine Garantien gibt, heißt        weise wie diese in die Produkte eingepreist wird. Den-
das nicht, dass die Sicherheit fehlt. Das ist die Message,       noch wird auch hier von Seiten der Unternehmer ein
die es zu transportieren gilt.                                   Beratungsbedarf bestehen. Durch das BRSG ist die bAV
Aus dem Kreis der Vermittler werden immer wieder                 komplexer geworden, dies erfordert eigentlich mehr Be-
Befürchtungen geäußert, dass ihre Tätigkeit durch das            ratung. Für den Vertrieb gibt es deutliches Potenzial bei
BRSG weniger gefragt, also auch weniger Geschäft die             der bAV. Denn gerade durch die Änderungen, die die
Folge sein könnte. Teilen Sie die Ängste? Welche                 alte bAV-Welt betreffen, erhalten Vermittler viele gute
Chancen für den Vertrieb sehen Sie?                              Ansatzpunkte, um das Gespräch mit ihren Firmenkun-
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