Wirtschaft für den Detailhandel DHF 1 - Ökonomisches Grundlagenwissen Detailhandelsfachfrau Detailhandelsfachmann - Buchschmide
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Wirtschaft für den Detailhandel DHF 1 Ökonomisches Grundlagenwissen Detailhandelsfachfrau Detailhandelsfachmann Patrik Schedler , Cosimo Schmid 3., vollständig überarbeitete Auflage 2019
Wirtschaft für den Detailhandel DHF 1 Ökonomisches Grundlagenwissen Detailhandelsfachfrau, Detailhandelsfachmann Patrik Schedler und Cosimo Schmid schlossen beide ein Studium an der Universität Zürich ab, sind eidg. dipl. Berufsschullehrer und unterrichten Lerndende im Detailhandel in diversen Fächern. Chipfabrik: Lernchips GmbH, Winterthur Cover & Layout: Lorenz Altermatt Druck: Edubook AG, Merenschwand Grafiken: Lorenz Altermatt / Compendio Bildungsmedien AG, Zürich Korrektorat: Susanne Gündel Mediengestaltung: Barbara Schmid Projektleitung, Redaktion und didaktische Bearbeitung: Cosimo Schmid 3., vollständig überarbeitete Auflage 2019 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vervielfältigung jeder Art oder Verbreitung - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Copyright © 2019, BUCHSCHMIDE Schmid, Rikon ISBN: 978-3-9525109-0-2 ISBN E-Book: 978-3-9525109-1-9 ISBN Lösungen: 978-3-9525109-2- 6 1. und 2. Auflage im Compendio Verlag, Zürich Wirtschaft für den Detailhandel - Band 1: Grundlagenwissen für DHA und DHF ISBN: 978-3-7155-7235-2 ISBN E-Book: 978-3-7155-7310- 6 Besuchen Sie uns im Internet: www.buchschmide.ch Oder kontaktieren Sie uns per E-mail: info@buchschmide.ch Der Verlag ist bemüht, alle Inhaber von Nutzungsrechten zu eruieren. Sollten allfälige Nutzungsrechte geltend gemacht wer- den, so wird gebeten, mit dem Verlag Kontakt aufzunehmen.
10 Inhaltsverzeichnis 11 Vorwort_________________________________________________________________ 5 12 Teil 1 — Grundlagen der Wirtschaft 13 10 Wirtschaft___________________________________________________________ 7 14 11 Bedürfnisse________________________________________________________ 10 12 Güter______________________________________________________________ 12 13 Ökonomisches Prinzip_______________________________________________ 17 15 14 Formen des Geldes_________________________________________________ 19 15 Zahlungsarten______________________________________________________ 21 20 Teil 2 — Gesamtwirtschaftliche Modelle 21 20 Produktionsfaktoren_________________________________________________ 27 21 Einfacher Wirtschaftskreislauf_______________________________________ 31 22 22 Wirtschaftliche Produktion___________________________________________ 33 23 Wirtschaftssektoren________________________________________________ 35 23 Teil 3 — Handel 30 30 Aufgaben des Handels ______________________________________________ 41 31 Aufgaben des Gross- und des Detailhandels__________________________ 44 31 32 Betriebsformen_____________________________________________________ 48 32 Teil 4 — Unternehmensführung 40 40 Organisation und Führung___________________________________________ 59 41 Strategie und Leitbild________________________________________________ 63 42 Struktur (Organisation)______________________________________________ 65 41 43 Unternehmensführung und -kultur____________________________________ 69 44 Zusammenarbeit im Detailhandel_____________________________________ 74 42 45 Veränderungen im Detailhandel______________________________________ 77 43 44 45 A
10 11 Anhang Rechenhilfen mit Aufgaben______________________________________________ 81 12 1 Proportionalität (Dreisatz)____________________________________________ 81 2 Durchschnittsrechnen_______________________________________________ 82 13 3 Verteilungsrechnen_________________________________________________ 84 4 Prozentrechnen_____________________________________________________ 86 14 5 Bruttogewicht, Tara, Nettogewicht___________________________________ 88 6 Preisänderung______________________________________________________ 90 7 Rabatt, Skonto______________________________________________________ 92 15 8 Naturalrabatt (Zugabe)_______________________________________________ 95 9 Provision___________________________________________________________ 97 20 Stichwortverzeichnis____________________________________________________ 99 21 Bilderverzeichnis_______________________________________________________ 102 22 23 30 31 32 40 41 42 43 44 45 A
Vorwort Dieses Lehrmittel richtet sich an Lernende DHF. Es orientiert sich an den schulischen Leis- tungszielen im Fach Wirtschaft. Die Präzisierungen der SPK wurden berücksichtigt. Dieser erste Band deckt den Stoff des ersten Jahres DHF ab. Der zweite Band enthält den Stoff für das zweite und das dritte Lehrjahr DHF. Informationen zu diesem Lehrmittel Jedes Kapitel enthält Aufgaben, deren Lösungen als E-Book gekauft werden können. Lehr- personen können ein kostenloses Exemplar per E-Mail (info@buchschmide.ch) bei uns bestel- len. Weitere interaktive Aufgaben können im E-Book per Link und in der gedruckten Variante als QR-Code abgerufen werden. Wir danken für alle Hinweise und Rückmeldungen und freuen uns weiterhin über konstruk- tive Kritik. Den Lernenden und Lehrenden wünschen wir viel Spass beim Lernen und Vermitteln der Inhalte. Rikon und Warth im Mai 2019 Cosimo Schmid und Patrik Schedler Aktualisierungen und Korrekturen Unter diesem Link finden Sie Aktualisierungen oder allfällige Korrekturen für diese Auflage. So halten wir Sie bis zum Lehrabschluss auf dem neuesten Stand. 5
Teil 4 — Unternehmensführung 10 43 Unternehmensführung und -kultur 11 Lernziel Sie nennen und erklären Führung und Führungsstile. 12 Um die Ziele des Unternehmens zu erreichen, braucht es leitende Mitarbeiter, die das Ver- halten der anderen Mitarbeiter direkt oder indirekt beeinflussen. Die direkte Einflussnahme 13 geschieht durch die persönliche Beziehung. 14 43.1 Strategische und operative Führung Im Unternehmen wird zwischen strategischer und operativer Führung unterschieden. Die strategische Führung gibt die Ziele vor, während die operative Führung für die Mittel sorgt, 15 die es braucht, um die Ziele zu erreichen. In grösseren Unternehmen sind strategische und operative Führung getrennt. In kleineren Unternehmen führt meist eine Person das Unter- nehmen sowohl strategisch als auch operativ. 20 Die strategische Führung ist für das Erstellen und Anpassen der Strategie eines Unterneh- mens, also die Effektivität, zuständig. In einer Aktiengesellschaft ist das hauptsächlich der 21 Verwaltungsrat, der diese Aufgabe übernimmt. Dieser hat zudem die Aufgabe, die opera- tive Führung zu überwachen. Die operative Führung ist zuständig für die Steuerung und Leitung der möglichst effizienten 22 Produktion. Das Alltagsgeschäft wird von den operativ führenden Personen geleitet. 23 43.2 Führungsstile Die Methode, wie die Vorgesetzten die Mitarbeiter zur Zielerreichung bringen, nennt man 30 Führungsstil. Die Mitarbeiterführung ist sehr wichtig, wenn es um das Erreichen der vom Unternehmen gesteckten Ziele geht. Die Ziele müssen den Angestellten in Form von Aufga- ben und Informationen klar sein. Die Mitarbeitenden müssen motiviert, aufgemuntert, aber auch an die geltenden Regeln erinnert werden. Je nach Branche, Unternehmenskultur, Cha- 31 rakter und Fähigkeiten der Vorgesetzten wird ein anderer Führungsstil gewählt. Führungsstile werden nach dem Entscheidungsspielraum der Angestellten unterschieden. 32 Der autoritäre Führungsstil lässt den Angestellten keinen, der demokratische Führungsstil hingegen mehr und der «Laisser-faire»-Führungsstil sehr viel Entscheidungsspielraum. In der Praxis sind Mischformen der Führungsformen üblich. In dieser situativen Führung wird je 40 nach Situation und Entwicklungsgrad der Mitarbeitenden ein anderer Führungsstil angewandt. 41 42 43 44 Demokratischer Führungsstil 45 69 A
10 Wirtschaft für den Detailhandel — Band 1 11 Autoritärer Führungsstil Demokratischer «Laisser-faire»- Führungsstil Führungsstil Die Entscheidungen wer- Die Mitarbeitenden werden Die Vorgesetzte greift 12 den alleine vom Chef oder in die Entscheidungen nur selten in die Abläufe von der Chefin gefällt. Die miteinbezogen. Ihre Vor- der Arbeit ein. Die Mit- Führungsperson befiehlt schläge und Ideen finden arbeitenden lenken und 13 und die Angestellten haben beim Vorgesetzten Gehör. kontrollieren sich selbst. zu gehorchen und das zu Kooperation zwischen den Dieser Führungsstil ist tun, was er oder sie will. Mitarbeitern ist ebenso eher in einem Unterneh- Die Angestellten werden üblich. Weitgehend selb- men mit Breitengliederung 14 kontrolliert und überwacht. ständige Arbeit der Mit- angebracht, wo hochqua- Dieser Führungsstil ist arbeitenden. Dieser Füh- lifizierte und selbständige eher in einem Unterneh- rungsstil ist am häufigsten Mitarbeiter tätig sind. 15 men mit Tiefengliederung anzutreffen. Die Anwendung könnte angebracht, beispielsweise beispielsweise in einer bei der Polizei. Forschungsabteilung oder 20 einem kreativen Unterneh- men funktionieren. Vorteile: Der Vorgesetzte Vorteile: Die Angestellten Vorteile: Mehrere Personen 21 kann alleine und schnell fühlen sich in ihren Anlie- bringen mehr Ideen und entscheiden und die Mit- gen ernst genommen und Vorschläge für die Zielerrei- arbeitenden erhalten klare gute Ideen gehen nicht ver- chung. Offenheit und Frei- 22 Instruktionen. loren. Das Selbstbewusst- heit kann ein Anreiz sein, sein wird gestärkt und eine mehr zu leisten. bessere Zusammenarbeit 23 im Team erreicht. Nachteil: Die Angestellten Nachteil: Die Vorgesetzten Nachteile: Der Vorgesetzte können sich übergangen benötigen mehr Zeit und muss eine hohe Sozialkom- 30 und nicht ernst genommen Sozialkompetenz. petenz mitbringen. Unbe- fühlen und im Extremfall liebte Arbeiten werden aufgeben. nicht ausgeführt. Fehlende 31 Ziele können die Mitarbei- ter verwirren. Die fehlende Rückmeldung kann die 32 Motivation schwächen. 40 43.3 Führungsaufgaben Alle projektorientierten Führungsaufgaben folgen im Normalfall den vier Schritten des PEAK- 41 Modells. Planen 42 43 Kontrollieren Entscheiden 44 Anordnen Ausführen 45 70 A
Teil 4 — Unternehmensführung 10 Planung 11 Es werden Ideen gesammelt und die Projektleitung macht sich ein Bild von der gegenwär- tigen Situation vor Ort (Ist-Zustand). Dabei ist die Bereitschaft zu Selbstkritik und Offenheit nötig. Es werden konkrete Ziele formuliert (Soll-Zustand) und deren Umsetzung entworfen. 12 Dabei muss die Projektleitung bereit und in der Lage sein, den Plan durch Massnahmen und Mitteleinsatz vorzubereiten und umzusetzen. 13 Entscheidung Die Personen, welche die Entscheidungen in bestimmten Projekt- oder Unternehmensbe- reichen fällen können, werden bestimmt (Disposition). 14 Anordnung Aufgaben, welche die Vorgesetzten nicht selbst erledigen, werden delegiert. Die Pläne wer- 15 den in Aktivitäten und Routinen im Unternehmen umgesetzt bzw. realisiert. Erfahrungen werden aufgeschrieben. Wichtig ist hier die Selbstdisziplin. 20 Kontrolle Die Rückmeldungen (Feedbacks) von Mitarbeitenden, Kunden etc., die aufgrund der neuen 21 Abläufe und Aktivitäten eintreffen, und die Beobachtungen der Projektleitenden werden von den dazu bestimmten Vorgesetzten dazu verwendet, die Umsetzung der Ziele zu kontrollie- ren und für eine allfällige Wiederdurchführung die Planung zu verfeinern. 22 Es findet eine Bewertung der Mitarbeitenden oder ein Vergleich mit der Konkurrenz oder mit vergangenen Resultaten des Unternehmens statt. Ähnliche bekannte Modelle sind das Plan-Do-Review-Modell (Orientierung, Planung, Umset- 23 zung, Kontrolle) und die IPERKA-Methode (Informationen beschaffen, Planen, Entscheiden, Realisieren, Kontrollieren, Auswerten). 30 43.4 Führungsinstrumente 31 Führungsinstrumente helfen insbesondere in grösseren Betrieben, die Führungsaufgaben zu bewältigen. Sie dienen dazu, gesteckte Ziele zu erreichen, stellen Leitlinien für die Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter dar und helfen neuen Arbeitnehmern sich schnell im Unter- 32 nehmen zurechtzufinden. Instrumente Beschreibung 40 Strategie Beinhaltet die mittel- bzw. langfristigen geheimen und konkre- ten Ziele eines Unternehmens. 41 Leitbild Ist ein allgemein formuliertes, öffentlich zugängliches Idealbild des Unternehmens. Stellenbeschrei- Umfasst eine genaue Funktionsbeschreibung der Stelle in 42 bung einem Unternehmen. Organigramm Zeigt auf, wer im Unternehmen welche Funktion und welche hierarchische Stellung einnimmt. 43 Funktionsdiagramm Zeigt auf, welche Aufgaben von welchen Personen erledigt werden. 44 45 71 A
10 Wirtschaft für den Detailhandel — Band 1 11 Rechnungswesen Alle Informationen zu Geldflüssen im Unternehmen werden in der Buchhaltung festgehalten. Daraus können diverse Aufstel- lungen wie die Bilanz, die Erfolgsrechnung oder das Budget gewonnen werden. 12 Informationsplan Damit werden zentrale Informationen, z. B. zu Warenflüs- sen und Kundenkontakten, in einem Unternehmen sichtbar 13 gemacht. Mitarbeitergespräch Wird einmal jährlich mit dem Mitarbeiter durchgeführt. Bespro- chen werden die erbrachte Leistung und damit die Entlohnung, 14 die Beförderung und Karriere sowie Rückmeldungen des Ange- stellten als auch des Arbeitgebers. Statistik Zentrale Informationen zum Markt, in dem das Unternehmen 15 tätig ist, werden festgehalten und dienen der Entscheidungs- findung der Unternehmensleitung. 20 43.5 Unternehmenskultur 21 Die Unternehmenskultur ist, obwohl nirgends im Unternehmen aufgeschrieben, eine nicht zu unterschätzende ordnende Kraft in einem Unternehmen. Sie beantwortet die Frage nach dem Sinn. Sie umfasst gemeinsame Einstellungen und Verhaltensweisen, z. B. wie man sich 22 gegenüber einem Kunden zu verhalten hat oder wie man neue Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter begrüsst und empfängt. Kultur kann aber auch auf gemeinsame Erlebnisse oder Rituale zurückgehen, beispielsweise das Zusammengehörigkeitsgefühl, das durch die allmorgendli- 23 che Sitzung entsteht, oder die Freude über den Kuchen, den man zum Geburtstag mitbringt. Aufgabe 43.1 Geben Sie an, welcher Führungsstil in den folgenden Beispielen beschrieben wird. 30 (A) für autoritär, (L) für «laisser-faire» und (D) für demokratisch. Führungsstil A L D 31 A ] Pia arbeitet in einem reinen Onlineshop. Es stehen überall Ses- sel zur Erholung bereit, man darf Pause machen, wann man 32 will. Die Tür des Chefs steht immer offen und man kann jeder- zeit seine Anliegen und Ideen einbringen. B ] Silvio muss jeden Tag nur die Gestelle auffüllen und den Laden 40 putzen. Er hat mit der Chefin ein Gespräch gesucht, aber diese hat ihn angewiesen, wieder an seine Arbeit zurückzugehen. C ] Toni hat eine Idee für die Weihnachtsdekoration und spricht 41 mit seinem Abteilungsleiter darüber. Er ist hoch erfreut, als er einige Tage später beim Deko-Team mitmachen und dort seine Ideen dem Team vorstellen darf. 42 Aufgabe 43.2 Beschreiben Sie die Schlüsselbegriffe dieses Kapitels. 43 44 45 72 A
Teil 4 — Unternehmensführung 10 Lernchips 43 Interaktive Aufgaben 11 12 13 Zusammenfassung Die Struktur (Organisation) zeigt auf, wie die gesteckten Ziele erreicht werden sol- len. Dazu zählen Stellenbeschriebe, Funktionsdiagramme, Organigramme und 14 Arbeitsabläufe. Schlüsselbegriffe Ablauforganisation, Aufbauorganisation, Breitengliederung, Funktionsdiagramm, Hie- 15 rarchiestufen, Kontrollspanne, Organigramm, Stellenbeschreibung, Tiefengliederung 20 21 22 23 30 31 32 40 41 42 43 44 45 73 A
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