Wirtschaftsbericht Irland - Juni 2021

Die Seite wird erstellt Frank Adler
 
WEITER LESEN
Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten
                          Schweizerische Botschaft in Irland

Formular CH@WORLD: A754

                                                                                500.0 – CSH

Wirtschaftsbericht Irland

Juni 2021
Schweizerische Vertretung: Dublin
  Land: Irland                                 Datum des letzten Berichts: 25. Juni 2021

Inhalt

0. Zusammenfassung          3
1. Wirtschaftliche Probleme und Herausforderungen           4
    1.1     Allgemeines                                                                     4
    1.2     Reaktion auf die sozioökonomischen Folgen der Pandemie                          5
    1.3     Zukünftige Zusammenarbeit zwischen der EU und VK                                6
    1.4     Fiskalpolitik und Budget                                                        6
2. Internationale und regionale Wirtschaftsabkommen         8
    2.1     Irlands politische Prioritäten                                                  8
    2.2     Doppelbesteuerungsabkommen                                                      8
    2.3     Ausblick für die Schweiz                                                        8
3. Handel      10
    3.1     Entwicklung und allgemeine Aussichten                                          10
    3.2     Bilateraler Handel                                                             11
4. Direktinvestitionen 12
    4.1     Entwicklung und allgemeine Aussichten                                          12
    4.2     Bilaterale Investitionen                                                       12
5. Handels-, Wirtschafts- und Imageförderung der Schweiz             14
    5.1     Instrumente zur Förderung des Aussenhandels                                    14
    5.2     Interesse Irlands an der Schweiz                                               14

                                                                                            2
0. Zusammenfassung

Mit dem Brexit und der Covid-19 Pandemie hatte Irland im Jahr 2020 gleich mit zwei grossen
Krisen zu kämpfen. Mehrere sogenannte «Lockdowns» brachten weite Teile der Wirtschaft, ins-
besondere Tourismus und Gastgewerbe, zum Erliegen. Trotz strenger Massnahmen, welche im
europäischen Vergleich deutlich länger anhielten als in anderen Ländern, hat Irlands Wirtschaft
die Covid-19 Krise bis zum jetzigen Zeitpunkt überraschend gut gemeistert. Im Jahr 2020 konnte
Irlands Wirtschaft gar als einzige der EU-Staaten ein Wachstum von insgesamt 3,4% verzeich-
nen. Dies steht in Kontrast zu einem durchschnittlichen EU-Rückgang von -6,8% und einem
starken Rückgang von -11% in Spanien und -10% in Griechenland.1 Dieser Anstieg des Brutto-
inlandprodukts (BIP) war hauptsächlich auf das starke Wachstum des multinationalen Sektors
zurückzuführen, während die Aktivität der Binnenwirtschaft um 5,4% zurückging.2

Der Haushaltsplan 2021 wurde auf der Grundlage pessimistischer Annahmen im Zusammen-
hang mit einem No-Deal-Brexit und der Nichtverfügbarkeit eines Coronavirus-Impfstoffe erstellt.
Dass keines dieser Szenarien eingetreten ist, wirkt sich positiv auf die irische Wirtschaft aus.
Hingegen sind die enormen Auswirkungen der dritten Coronavirus-Welle jedoch weitaus belas-
tender als erwartet.

Die seit knapp einem Jahr amtierende Koalitionsregierung steht noch vor weiteren Herausfor-
derungen, welche sich schon vor der Pandemie abzeichneten. Dazu gehören die Modernisie-
rung der öffentlichen Infrastruktur (Digitalisierung, Wohnen, Gesundheit) und die Umsetzung
der Ziele zum Kampf gegen den Klimawandel, zu denen langfristig der Weg zur wirtschaftlichen
Erholung hinzugefügt werden sollte. Ausserdem müssen die für Irland so wichtigen Handelsbe-
ziehungen zum Vereinigten Königreich (VK) langfristig geregelt werden.

Im Frühjahr 2021 kündigte die Regierung eine Rentenreform an. Momentan gibt es in Irland
eine Vielzahl an oft sehr kleinen Rentensystemen, welche ein gewisses Risiko verzeichnen. Die
geplante Reform dürfte das Wachstum von grösseren «Master Trusts» vorantreiben. Ein höhe-
res staatliches Renteneintrittsalter und eine automatische Einschreibung scheinen zudem fast
sicher zu sein.

Durch die Covid-Pandemie und die damit einhergehende Schliessung ganzer Wirtschafts-
zweige ist die Arbeitslosenquote in Irland im Jahr 2020 zwischenzeitlich dramatisch gestiegen.
Für das Gesamtjahr 2020 rechnet die Regierung mit einer Arbeitslosenquote von 13,9%.

Die am 13. Juni 2019 von der Schweiz und Irland unterzeichnete Änderung des Protokolls zum
Doppelbesteuerungsabkommen vom 8. November 1966 wurde Ende 2019 von Irland ratifi-
ziert. Am 21. Oktober 2020 ist diese in Kraft getreten.3

1
    https://www.irishtimes.com/business/economy/ireland-only-eu-economy-to-grow-in-2020-1.4482192
2
    https://www.lawsociety.ie/gazette/top-stories/multinationals-kept-irish-economy-growing-in-2020/
3
    https://www.estv.admin.ch/estv/de/home/internationales-steuerrecht/fachinformationen/laender/irland.html
                                                                                                               3
1. Wirtschaftliche Probleme und Herausforderungen

1.1 Allgemeines

Die Leitthemen der irischen Wirtschaftspolitik sind auch 2021 weiterhin Brexit und die Folgen
der Covid-19 Pandemie. Trotz dieser grossen Herausforderungen war Irland 2020 zum fünften
Mal in Folge das Mitgliedsland der Europäischen Union (EU) mit dem höchsten Wirtschafts-
wachstum. Aufgrund der Auswirkungen der neuartigen Coronavirus-Pandemie war Irland im
Jahr 2020 mit 3,4% Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP) sogar das einzige EU-Land,
welches ein Wirtschaftswachstum verzeichnen konnte, dies trotz strenger Pandemiemassnah-
men.

Ab Mitte März 2020 hat die Übergangsregierung restriktive Massnahmen zum Schutz der Be-
völkerung und des Gesundheitssystems eingeführt. Ein grosser Teil des Wirtschaftsapparats
wurde komplett geschlossen. Mit Blick auf andere für 2020 verfügbare makroökonomische Indi-
katoren befand sich Irland dennoch in einer günstigen wirtschaftlichen Phase, die es auf eine
solide Basis stellt, um dem wirtschaftlichen Schock standzuhalten, der seit dem Beginn der
Pandemie stattgefunden hat. Da auch zum jetzigen Zeitpunkt weder das Ausmass noch die
Dauer der Krise bekannt sind, sollten die in diesem Bericht enthaltenen wirtschaftlichen Aus-
sichten für 2021 und darüber hinaus eher in Form von Szenarien als in Form von Prognosen
betrachtet werden. Neuesten Erwartungen der OECD zur Folge darf Irland aber durchaus opti-
mistisch sein, was die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie angeht. Trotz strenger Mas-
snahmen, die bis Anfang Juni anhielten, soll die irische Wirtschaft 2021 um 4,2% wachsen.
Dank aufgestauten Konsumausgaben wird im Jahr 2022 ebenfalls ein Wachstum von 5,1% er-
wartet. Die OECD hatte in einer Ende Dezember 2020 veröffentlichten Prognose für dieses Jahr
noch ein bescheideneres Wachstum von 3% prognostiziert.4

Mit Blick auf die Republik wird erwartet, dass das Abklingen der Unsicherheiten im Zusammen-
hang mit dem Brexit die Aussichten für Unternehmensinvestitionen verbessern werden. Die In-
vestitionen dürften jedoch unter dem historisch hohen Niveau von 2019 bleiben.

Die Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP lag 2020 bei 59,8% und ist gegenüber dem Vor-
jahr (2019, 57,4%) nur geringfügig gestiegen.5

Die modifizierte Inlandsnachfrage (MDD) hat 2020 um 5,4% abgenommen. Der Rückgang liegt
jedoch deutlich unter den prognostizierten 8,3%.6 Die MDD-Berechnung im ersten Quartal 2021
deutet bereits auf einen jährlichen Rückgang von rund 4% hin.

Die Steuereinnahmen sind im Jahr 2020 um 2,1 Mrd. EUR oder 3,6% gegenüber 2019 gesun-
ken. Die Einnahmen aus Ertragsteuern gingen gegenüber 2019 um 224 Mio. EUR, oder 1%,
zurück. Dies ist ein geringerer Rückgang als erwartet, was unter anderem auf starke PAYE7-
renditen zurückzuführen ist. Die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer fielen um 2,7 Mrd. EUR
geringer aus als 2019, da die Covid-Massnahmen die Verbraucherausgaben stark beeinflusst
haben. Der einzige grössere Steuersatz, der im Jahr 2020 gestiegen ist, war die Körperschafts-
teuer, die um 945 Mio. EUR oder fast 9% gestiegen ist.

Das gesamtstaatliche Defizit belief sich im Jahr 2020 auf 18,4 Mrd. EUR aufgrund der Auswir-
kungen von COVID-19 auf die Einnahmen und Ausgaben des Staates. Die Einnahmen des
Staates beliefen sich im Jahr 2020 auf 85,8 Mrd. EUR und die Ausgaben auf 104,2 Mrd. EUR.
Im Jahr 2019 konnte Irland noch einen Überschuss von 1,8 Mrd. EUR verzeichnen.

4
    https://www.irishtimes.com/business/economy/irish-economy-poised-for-strong-recovery-with-growth-of-4-2-this-year-1.4579811
5
    Country Report, Economist Intelligence Unit
6
    https://www.gov.ie/en/publication/43a6dd-stability-programme-update-2020/
7
    «Pay-as-you-earn tax» ist ein Einbehalt von Steuern auf Einkommenszahlungen an Arbeitnehmer. Einbehaltene Beträge wer-
      den als Vorauszahlungen auf fällige Einkommensteuer behandelt.
                                                                                                                              4
Der 2011 einsetzende Rückgang der Arbeitslosigkeit hielt bis März 2019 an. Ende 2019 suchten
5% der Erwerbsbevölkerung Arbeit. Im April 2020 hatten die restriktiven Massnahmen der Re-
gierung zur Bekämpfung der Verbreitung von Covid-19 rasch erhebliche wirtschaftliche Folgen.
Insbesondere die Arbeitslosigkeit hat eine Aufwärtskurve genommen. Die Arbeitslosigkeit er-
reichte Ende April 2020 28,2% der Erwerbsbevölkerung.8 Für das Gesamtjahr 2020 rechnet die
Regierung mit einer Quote von 13,9% .

Nach neuen Zahlen der Central Bank stieg das Vermögen der irischen Haushalte im zweiten
Quartal 2020 auf ein Rekordhoch von 817 Mrd. EUR. Die Verschuldung der privaten Haushalte
hat 2020 abgenommen, liegt jedoch noch immer deutlich über dem EU-Durchschnitt.9

1.2 Reaktion auf die sozioökonomischen Folgen der Pandemie

Beschränkungen zur Verhinderung der Ausbreitung des COVID-19-Virus haben in einigen Sek-
toren zu Geschäftsschliessungen und zum Verlust von Arbeitsplätzen geführt, insbesondere in
Unternehmen, die persönliche Dienstleistungen anbieten. Dies hat die Einführung erheblicher
staatlicher Unterstützung für Unternehmen und Arbeitnehmer erforderlich gemacht. Im Sommer
2020 zeigte sich Irland extrem vorsichtig, was die Verbreitung des Virus anging und grosse Teile
des öffentlichen Lebens blieben geschlossen, während andere europäische Staaten ihre Ein-
schränkungen bereits wieder lockerten. So wies Irland im Herbst vergleichsweise niedrige Co-
vid-19-Fallzahlen auf. Die kurzzeitige Lockerung der Covid-19 Massnahmen im Dezember 2020
hatte dann jedoch einen abrupten Anstieg der Infektionszahlen zur Folge, was wiederum zu
einem dritten nationalen Lockdown führte, welcher teilweise noch immer in Kraft ist. Eine schritt-
weise Öffnung des Gastrosektors erfolgt ab Juni 2021.

Ab Mitte März 2020 gab die damalige Übergangsregierung Unterstützungszahlungen für von
der Pandemie betroffene Arbeitnehmer frei. Im Juli wurde von der neuen Koalitionsregierung
ein Rekordhilfspaket, das sogenannte «July Jobs Stimulus Package», in Höhe von 7,4 Mrd.
EUR beschlossen. Neben der Direkthilfe und Investitionen in die öffentliche Infrastruktur kamen
450 Mio. EUR der Unterstützung von Unternehmen zu. Im September vergangenen Jahres
wurde ausserdem das neue COVID-19-Kreditgarantiesystem in Höhe von 2 Mrd. EUR einge-
setzt, um irischen Unternehmen, einschliesslich Unternehmen aus den Bereichen Landwirt-
schaft und Fischerei, Zugang zu kostengünstigen Darlehen zu gewähren.10 Im Gegensatz zur
Reaktion auf die Finanzkrise von 2008 konnte die Regierung mit den erwähnten Hilfszahlungen
eine antizyklische Finanzpolitik verfolgen. Experten gehen davon aus, dass die wirtschaftlichen
Auswirkungen von Covid-19 wohl doppelt so schlimm gewesen wären, wenn die Regierung Ar-
beitnehmern und Unternehmen keine grossen vorübergehenden Unterstützungszahlungen be-
reitgestellt hätte. Irlands Anstieg der öffentlichen Ausgaben im Jahr 2020 ist der zweithöchste
im Euroraum.11 Laut einem Bericht der irischen Central Bank betrug die Summe im Jahr 2020
24,6 Mrd. EUR.

Am 1. Juni 2021 beschloss die Regierung, nochmals 3,6 Mrd. EUR in die wirtschaftliche Erho-
lung des Landes zu investieren. Das Kabinett hat auch einer Verlängerung des 9%-Mehrwert-
steuersatzes für das Gastgewerbe bis September 2022 zugestimmt, mit Optionen zur Überprü-
fung der Unterstützung für den Sektor in der Zukunft. Gleichzeitig sollen die Covid-Hilfszahlun-
gen in den kommenden Monaten wieder reduziert werden. Der Vorsitzende des irischen Fiscal
Advisory Council (Ifac) wies allerdings bereits daraufhin, dass es sinnvoll wäre die Zahlungen
in den betroffenen Sektoren gezielter bis 2022 zu verlängern.12 Bereits beschlossen ist, dass

8
    https://www.gov.ie/en/publication/43a6dd-stability-programme-update-2020/
9
  https://www.irishtimes.com/business/personal-finance/household-wealth-at-all-time-high-with-each-irish-adult-worth-166-051-
     1.4408565
10
   https://www.gov.ie/en/press-release/c8047-2-billion-covid-19-credit-guarantee-scheme-open/
11
   https://www.irishtimes.com/business/economy/ireland-s-increase-in-public-spending-in-2020-second-highest-in-euro-area-
    1.4517055
12
   https://www.irishtimes.com/business/economy/fiscal-council-says-pandemic-welfare-supports-will-be-needed-into-2022-
    1.4577041
                                                                                                                                5
das Notlohnzuschusssystem (EWSS) in unveränderter Form bis Ende September 2021 verlän-
gert wird. Darüber hinaus sollen im Rahmen des Plans mehr als 50‘000 Ausbildungsplätze zu
digitalen und grünen Jobprogrammen geschaffen werden.

1.3 Zukünftige Zusammenarbeit zwischen der EU und VK

Irlands wichtigste bilaterale Beziehung besteht trotz Brexit mit dem VK, einem seiner wichtigsten
Handelspartner und das einzige Land, mit welchem Irland eine Landgrenze teilt. Durch das
Nordirland-Protokoll des Brexit Deals konnte eine harte Grenze zwischen der Republik Irland
und Nordirland verhindert werden. Die De-facto-Grenze für den freien Warenverkehr ist somit
die Seegrenze zwischen der irischen Insel und Grossbritannien. Im Januar 2021 ist der Handel
zwischen Grossbritannien und Irland nach dem Ende des freien Warenverkehrs um 65% einge-
brochen.13 Neue Zoll-, Export- und Gesundheitszertifizierungsanforderungen für Waren, die von
Grossbritannien nach Irland befördert werden, hatten den Frachtfluss erheblich beeinträchtigt,
wobei Fährgesellschaften, die auf der Route Holyhead-Dublin Port verkehren, im Januar einen
erheblichen Verkehrsrückgang meldeten. Die teilweise chaotische Situation zu Beginn des Jah-
res hat sich mittlerweile beruhigt.

Einige Handelsmuster passen sich bereits an. Am sichtbarsten ist der direkte Transport von
deutlich mehr Gütern von irischen Häfen, hauptsächlich Rosslare, zu kontinentalen EU-Häfen,
ohne dass die Landbrücke durch das VK verwendet wird. Zudem zeigen Zahlen des Central
Statistics Office auch eine dramatische Zunahme im Warenverkehr zwischen Nordirland und
der Republik. Der Wert der Exporte in die Republik Irland soll sich im Februar 2021 im Vergleich
zum Vorjahresmonat fast verdoppelt haben und stieg von 145 Mio. EUR auf 283 Mio. EUR.14
Aufgrund des Nordirland-Protokolls befindet sich Nordirland momentan gleichzeitig im britischen
Zollgebiet als auch im EU-Binnenmarkt, somit unterliegt der Warenverkehr zwischen Nordirland
und der Republik keinen Zollkontrollen. Es scheint, dass einige in Grossbritannien ansässige
Händler diesen Umstand nutzen und den Warenverkehr mit Irland über neue Stützpunkte in
Nordirland fortsetzen. Der Warenhandel zwischen Grossbritannien und Irland hingegen hat
nicht nur aufgrund der neuen Seegrenze in den vergangenen zwei Jahren bereits abgenommen.
Die Vereinbarung eines zollfreien Handelsabkommens zwischen der EU und dem VK beseitigte
eine grosse Bedrohung für irische Exporteure und das Risiko eines drastischen Anstiegs der
Preise für Lebensmittelimporte. Es können jedoch weiterhin Zölle auf aus dem VK stammende
Waren aufgrund von Vorschriften zu den Ursprungsbestimmungen gelten.15 Momentan können
keine genauen Prognosen für die weitere Entwicklung erstellt werden.

Während die Handelsbeziehungen durch den Brexit belastet werden, versucht Irland doch ins-
besondere seine Beziehungen zu Nordirland zu stärken. Ein weitläufiges Projekt in Zusammen-
arbeit mit dem VK ist die im Oktober 2020 lancierte «Shared Island Initiative». Die irische Re-
gierung möchte damit den Dialog und die Zusammenarbeit mit Nordirland auf Basis des Kar-
freitagsabkommen von 1998 fördern. Momentan sind rund 500 Mio. EUR für grenzübergreifende
Projekte eingeplant. Beispielsweise ist ein gesamtirisches Forschungszentrum mit dem Schwer-
punkt auf einer CO2-neutralen Wirtschaft, Cybersicherheit, Ernährungssicherheit sowie Krebs-
behandlung und biomedizinischen Geräten der nächsten Generation vorgesehen. Des Weiteren
sind Investitionen in die grenzübergreifende Infrastruktur geplant. So etwa die A5, die Ulster-
Kanal-Verbindung von Clones zum Upper Lough Erne, sowie die Narrow Water Bridge.

1.4 Fiskalpolitik und Budget

Durch die weitreichenden Massnahmen im Zuge der Covid-Pandemie ist Irlands Haushaltsbi-
lanz nach moderaten Überschüssen in den letzten Jahren wieder in ein Defizit gefallen. Der
Staat stellte Unternehmen und Haushalten, die von den staatlichen Massnahmen im Bereich
der öffentlichen Gesundheit besonders betroffen sind, direkte Hilfsmittel in Höhe von 20 Mrd.
EUR zur Verfügung, darunter 11,4 Mrd. EUR für Arbeitsmarktunterstützung wie Arbeitslosenun-
terstützung und Lohnzuschüsse. Das erste Budget der Koalitionsregierung, das am 13. Oktober

13
     https://www.theguardian.com/business/2021/mar/18/brexit-blamed-for-british-exports-to-ireland-falling-65-in-january
14
     https://www.irishtimes.com/news/ireland/irish-news/cabinet-meets-to-finalise-3-5bn-post-pandemic-stimulus-plan-1.4580899
15
     https://www.irishtimes.com/business/economy/the-brexit-squeeze-on-the-irish-economy-is-only-just-starting-1.4576886
                                                                                                                                6
2020 veröffentlicht wurde, trägt bis 2021 zu höheren Ausgaben bei, sowohl im Hinblick auf die
Bekämpfung des Coronavirus als auch für öffentliche Dienstleistungen und Dekarbonisierung.
Die Staatsverschuldung ist daher von 57,4% des BIP im Jahr 2019 gestiegen, obwohl robuste
Körperschaftsteuereinnahmen den Umsatzrückgang begrenzt haben. Experten gehen davon
aus, dass die Verschuldung im Jahr 2021 mit über 60% ihren Höhepunkt erreichen wird. Bis
2022 dürften die ausserordentlichen öffentlichen Ausgaben nachlassen und das Defizit bis 2025
auf 0,2% des BIP senken.16

16
     Country Report, Economist Intelligence Unit
                                                                                            7
2. Internationale und regionale Wirtschaftsabkommen

2.1 Irlands politische Prioritäten

Die USA blieben 2020 Irlands wichtigster Handelspartner. Rund 30% von Irlands Gesamtexpor-
ten im Wert von 44,1 Mrd. EUR gingen 2020 in die USA. Der Handel zwischen Irland und den
anderen EU-Mitgliedstaaten macht knapp 40% der Gesamtexporte aus. Die Importe aus EU-
Ländern haben sich im vergangenen Jahr jedoch stark von 58% auf 35,5% (30,3 Mrd. EUR)
verringert.

Der Handel mit dem VK hat sich 2020 in Folge des Brexit wieder weiter leicht verschlechtert.
Der traditionell grösste Handelspartner Irlands wurde im vergangenen Jahr zahlenmässig von
Belgien und Deutschland überholt. Experten erwarten den Bruchpunkt der Handelsbeziehungen
zwischen den beiden Ländern nach dem Brexit in diesem Jahr.

Irland schätzt die bisherige Unterstützung der EU und anderer Mitgliedstaaten für ihre Grenz-
bedenken zu Nordirland im Rahmen des Brexit. Andererseits hat die Republik bei der Prüfung
der Handelszahlen die seit 2016 zur Verfügung stehende Zeit nicht genutzt, um neue Märkte zu
erobern. Darüber hinaus hängt Irland von der Europäischen Kommission für die Verwaltung der
aktuellen Handelsakten ab (Kanada, Mercosur, Mexiko). In dieser Hinsicht wird die irische Re-
gierung früher oder später mit einer Abwägung der Interessen konfrontiert sein, die von natio-
nalen Interessengruppen erzeugt werden. Das umstrittene CETA-Handelsabkommen wurde zu
diesem Zeitpunkt noch immer nicht ratifiziert. Im Jahr 2020 verzeichnete Irland einen Handels-
überschuss von 1,7 Mrd. EUR mit Kanada, wobei irische Waren im Wert von 2,1 Mrd. EUR
exportiert wurden. Mitglieder der Green Party zeigen sich skeptisch gegenüber dem Abkommen.
Andere Parlamentsmitglieder betonen hingegen, dass ein Versäumnis das Abkommen zu rati-
fizieren, sich negativ auf Irlands Erholung nach der Covid-Pandemie auswirken werde.

Nach dem Brexit setzt Irland grosse Hoffnungen in seine Funktion als Brücke zwischen den
USA und Europa. Diese Hoffnungen wurden mit dem Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden,
der selbst irische Wurzeln hat und diese gerne betont, noch verstärkt. So wurden beispielsweise
die mehrmaligen Aufforderungen der Amerikaner, das Karfreitagsabkommen unter allen Um-
ständen zu wahren, von den Iren positiv zur Kenntnis genommen. Bereits zeigen sich jedoch
erste Unstimmigkeiten. Die Biden-Regierung scheint beispielsweise im Bereich Steuern einem
multilateralen Ansatz nicht abgeneigt zu sein. So legte sie etwa konkrete Pläne für einen globa-
len Mindestsatz in Höhe von 21% für die internationalen Gewinne amerikanischer Unternehmen
vor. Die Iren zeigen sich von diesem Vorschlag wenig begeistert. Befürchtet wird ein Verlust an
Standortattraktivität und damit einhergehende ausländische Investitionen. Zudem werden bei
der Einführung eines solchen globalen Mindestsatzes auch Steuereinbussen von bis zu 2 Mrd.
EUR erwartet.

2.2 Doppelbesteuerungsabkommen

Irland hat Doppelbesteuerungsabkommen (Double Tax Avoidance Agreements, DBA) mit ins-
gesamt 74 Staaten abgeschlossen, von denen 73 in Kraft getreten sind. Die am 13. Juni 2019
von der Schweiz und Irland unterzeichnete Änderung des DBA-Protokolls vom 8. November
1966 wurde Ende 2019 von Irland ratifiziert. Seit dem letzten Wirtschaftsbericht vom 30. Juni
2020 wurde am 21. Oktober 2020 das Änderungsprotokoll von 2019 auch von der Schweiz
ratifiziert und ist damit in Kraft getreten.

2.3 Ausblick für die Schweiz

Aus irischer Perspektive ist die Schweiz in Sachen Exporte zurückgefallen und liegt nun auf
Rang 9 der Hauptexportländer (6. in 2019). Bei den Importen konnte die Schweiz vom 7. Auf

                                                                                               8
den 6. Rang aufsteigen. Allerdings haben die Importe aus der Schweiz, sowie die Gesamtim-
porte, zahlenmässig abgenommen. Insgesamt blieben die Handelsbeziehungen zwischen Ir-
land und der Schweiz seit 2014, als die Erholung nach der Finanzkrise einsetzte, stabil.

Die wichtigsten Abkommen zwischen den beiden Ländern sind neben DBA das Freihandelsab-
kommen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und der Schweiz von 1972 sowie die bila-
teralen Abkommen I und II. Seit längerem bemüht sich die Schweiz um ein Betrugsbekämp-
fungsabkommen mit Irland. Der Ratifizierungsprozess durch Irland hat sich allerdings immer
wieder verzögert, beispielsweise durch die Auflösung des irischen Parlaments Anfang 2020 und
den kurz darauf erfolgten Ausbruch der Covid-19 Pandemie in Europa. Das schweizerische
Parlament hat den Weg für das Abkommen am 13. Juni 2019 freigemacht. Ein Referendum
wurde nicht ergriffen.

                                                                                           9
3. Handel

3.1 Entwicklung und allgemeine Aussichten

Die Berechnung des irischen Wirtschaftswachstums wird durch die Verzerrungseffekte der Bi-
lanzbewegungen ausländischer multinationaler Unternehmen mit Hauptsitz im Land erschwert.
Diese Verzerrungen machen Irlands offizielle BIP-Zahlen zu einem unzuverlässigen Messin-
strument für die Inlandstätigkeit. Dies ist besonders akut im externen Sektor, wo die offiziellen
Exportwachstumszahlen im Jahr 2020 insgesamt um 6,2% stiegen, während die Importe um
10% zurückgingen. Diese Entwicklung kam vor allem aufgrund der Aktivitäten grosser Pharma-
konzerne in Irland zustande und repräsentiert eher Bilanzbewegungen von Unternehmen als
echte inländische Aktivitäten. Diese Leistung und die gestiegenen Staatsausgaben konnten ei-
nen starken Rückgang des realen privaten Verbrauchs um über 9% und der gesamten Anlage-
investitionen um mehr als 32% mehr als ausgleichen. Das irische BIP wuchs im vergangenen
Jahr um 3,4% und macht Irland somit zum einzigen grossen EU-Land, welches ein Wachstum
verzeichnen konnte. Für 2021 und 2022 wird ein reales BIP-Wachstum von 4,2% bzw. 5,1%
erwartet. Ein Grossteil davon wird auf die rasche Rückkehr des privaten Konsums auf das Vor-
krisenniveau zurückzuführen sein, nachdem die noch immer bestehenden Covid-Massnahmen
aufgehoben wurden, und nicht auf neue Aktivitäten.

Warenhandel

Wie bereits im Vorjahr erreichten die irischen Exporte 2020 ein neues Allzeithoch. Vorläufige
Zahlen für 2020 zeigen, dass die Warenexporte einen Wert von 160,8 Mrd. EUR erreichten.
Dies entspricht einer Steigerung von 8,28 Mrd. EUR oder 5% gegenüber 2019.17

Die grösste Exportkategorie waren medizinische und pharmazeutische Produkte. Diese Waren
machten 39% aller Exporte aus, was 62 Mrd. EUR im Jahr 2020 entspricht. Dies bedeutet noch-
mals eine deutliche Steigerung von 12,5 Mrd. EUR oder 25% gegenüber dem Wert von 2019.
Bereits damals machten Chemikalien und damit verbundene Produkte den Löwenanteil der Ex-
porte aus.

Warenexporte in die EU-Länder nahmen gegenüber 2019 um 7,2 Mrd. EUR zu und stiegen
somit auf rund 63,8 Mrd. EUR. Damit machen Exporte in die EU-Länder knapp 40% der gesam-
ten irischen Warenexporte aus. Rund 30% der irischen Warenexporte gingen in die USA, was
einem Wert von 49,8 Mrd. EUR entspricht.

Während die Exporte gestiegen sind gingen die Importe im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 5,4
Mrd. EUR oder 6% auf 85,3 Mrd. EUR zurück. Der Wert der Warenimporte für 2020 ohne Sons-
tige Transportmittel, einschliesslich Flugzeuge belief sich auf 72,6 Mrd. EUR, was einer Steige-
rung von 3,2 Mrd. EUR oder 5% gegenüber dem entsprechenden Wert von 69,3 Mrd. EUR für
2019 entspricht.18 Die Einfuhren anderer Transportmittel, einschliesslich Flugzeuge, beliefen
sich im Jahr 2020 auf 12,7 Mrd. EUR oder 15% der gesamten Importe. Dies entspricht einem
Rückgang von 8,7 Mrd. EUR oder 41% gegenüber den Importen von 2019. Die Erdölimporte
gingen 2020 um 1,7 Mrd. EUR oder 40% auf 2,5 Mrd. EUR zurück.

Beim Warenhandel zeigen sich auch die Auswirkungen des Brexit deutlich. Die Exporte nach
VK beliefen sich im Jahr 2020 auf 12,4 Mrd. EUR, was einem Rückgang von 1,2 Mrd. EUR oder
9% gegenüber 2019 entspricht. Die Exporte nach VK machten im Jahr 2020 8% der Gesamt-
exporte aus.

17
   https://www.cso.ie/en/releasesandpublications/er/gei/goodsexportsandimportsdecember2020/#:~:text=Goods%20ex-
    ports%20exceeded%20%E2%82%AC160%20billion%20in%202020&text=Preliminary%20fig-
    ures%20for%202020%20show,was%20Medical%20and%20pharmaceutical%20products.
18
   https://www.cso.ie/en/releasesandpublications/er/gei/goodsexportsandimportsdecember2020/#:~:text=Goods%20ex-
    ports%20exceeded%20%E2%82%AC160%20billion%20in%202020&text=Preliminary%20fig-
    ures%20for%202020%20show,was%20Medical%20and%20pharmaceutical%20products.
                                                                                                                  10
Die Importe aus VK beliefen sich im Jahr 2020 auf 19,5 Mrd. EUR, was einem Rückgang von
861 Mio. EUR oder 4% gegenüber 2019 entspricht. Dies resultierte in einem Handelsbilanzde-
fizit von 5,4 Mrd. EUR gegenüber VK im Jahr 2020. Die Importe aus VK machten 21% der
gesamten Importe im Jahr 2020 aus.

Dienstleistungen

Die gesamten Dienstleistungsexporte Irlands stiegen im Jahr 2019 um 32,9 Mrd. EUR auf 221,4
Mrd. EUR (2018 188,5 Mrd. EUR). Die gesamten Dienstleistungsimporte stiegen um 91,9 Mrd.
EUR auf 296,7 Mrd. EUR im Jahr 2019 (2018 204,8 Mrd. EUR).19 Die Hauptbeiträge stammen
aus den Bereichen Computerdienstleistungen, Geschäftsdienstleistungen und Finanzdienstleis-
tungen.

3.2 Bilateraler Handel

Warenhandel

Der Handel zwischen der Schweiz und Irland (ohne Edelmetalle und Edelsteine) belief sich nach
Angaben der Bundeszollverwaltung 2020 auf 5,8 Mrd. CHF (2019 rund 8,6 Mrd. CHF). Dies
entspricht 1% des gesamten Handels zwischen der Schweiz und dem Ausland und einem Rück-
gang von 32% gegenüber dem Vorjahr.20

Nach schweizerischen Statistiken hat die Schweiz im Jahr 2020 Güter im Wert von 1,27 Mrd.
CHF nach Irland exportiert und Güter im Wert von 4,57 Mrd. CHF aus Irland importiert. Dies
entspricht einer Zunahme von 21,4% bei den Exporten und eine Abnahme von 39,3% bei den
Importen. Der Handelsüberschuss zugunsten Irlands ist demnach gegenüber dem Vorjahr von
6,5 Mrd. CHF auf 3,48 Mrd. CHF gesunken.

Bei den Importen ist Irland 2020 das 6. Zulieferland der Schweiz (7. in 2019). Sowohl beim
Export als auch beim Import bilden Chemie- und Pharmazeutische Produkte die wichtigsten
Handelsgüter (53,7% Export, 91,5% Import). Ausserdem machen Präzisionsinstrumente, Uhren
und Bijouterie rund ein Fünftel (19,4%) aller schweizerischen Exporte nach Irland aus. Generell
tauschen die beiden Länder sehr ähnliche Produkte aus.

Nach irischen Angaben hat die Schweiz im Jahr 2020 Güter im Wert von 3,2 Mrd. EUR nach
Irland exportiert und Güter im Wert von 4,2 Mrd. EUR aus Irland importiert. Damit haben die
Exporte gegenüber 2019 nochmals um fast 1 Mrd. EUR zugenommen, nachdem diese 2019
gegenüber 2018 bereits fast verdreifacht wurden (724 Mio. EUR).

Dienstleistungen

Nach Angaben der Schweizerischen Nationalbank (SNB) exportierte die Schweiz im Jahr 2020
Dienstleistungen im Wert von 3,7 Mrd. CHF nach Irland (2019 6 Mrd. CHF). Im selben Jahr
importierte die Schweiz aus Irland Dienstleistungen im Wert von rund 2 Mrd. CHF (2019 1,9
Mrd. CHF).

Laut irischen Erhebungen aus dem Jahr 2019 importierte Irland Dienstleistungen im Wert von
7,2 Mrd. EUR aus der Schweiz, womit diese wie bereits im Jahr zuvor den fünften Rang der
grössten Exporteure von Dienstleistungen nach Irland einnimmt. Die Republik exportierte ihrer-
seits Dienstleistungen im Wert von 5,5 Mrd. EUR in die Schweiz. Damit ist die Schweiz der
neuntgrösste Markt für irische Dienstleistungsexporte weltweit (Platz 7 im Jahr 2018).21

19
     https://www.cso.ie/en/releasesandpublications/er/its/internationaltradeinservices2019/
20
     https://www.ezv.admin.ch/ezv/de/home/themen/schweizerische-aussenhandelsstatistik/daten/handelspartner.html
21
     https://data.snb.ch/de/topics/aube#!/cube/bopserva?fromDate=2018&toDate=2020&dimSel=D0(T0,I0),D1(DT),D2(E,A,S)

                                                                                                                      11
4. Direktinvestitionen

4.1 Entwicklung und allgemeine Aussichten

Nach Angaben des Central Statistics Office hat der Bestand an ausländischen Direktinvestitio-
nen in Irland im Jahr 2019 nach einem leichten Rückgang im Vorjahr wieder zugenommen und
belief sich im Vergleich zum Jahr 2018 auf 1'020 Mrd. EUR (2018 915,8 Mrd. EUR). Die Inves-
titionen aus Luxemburg und den USA gingen um 106 Mrd. EUR bzw. 74 Mrd. EUR zurück.
Diese Rückgänge wurden durch Investitionen aus den Niederlanden, der Schweiz, Asien und
Zentralamerika in Höhe von 103 Mrd. EUR, 18 Mrd. EUR, 18 Mrd. EUR bzw. 154 Mrd. EUR
ausgeglichen.22

Die ausländischen Direktinvestitionen erwiesen sich auch im Covid-Jahr 2020 als widerstands-
fähig. Trotz der Pandemie konnte ein Nettozuwachs von fast 9’000 FDI-Stellen verzeichnet wer-
den.23 Der Dienstleistungssektor ist nach wie vor der grösste Sektor für Auslandsinvestitionen
in Irland. Ende 2019 belief sich die Investitionsposition auf 625 Mrd. EUR, was einem Anstieg
von 81 Mrd. EUR gegenüber der Position zum Jahresende 2018 (555 Mrd. EUR) entspricht. Die
Investitionsposition in Finanzintermediation stieg von 203 Mrd. EUR im Jahr 2018 auf 212 Mrd.
EUR im Jahr 2019. Die Verwaltungs- und Unterstützungsaktivitäten stiegen von 60 Mrd. EUR
im Jahr 2018 auf 70 Mrd. EUR im Jahr 2019. Die Investitionen im verarbeitenden Gewerbe
stiegen um 30 Mrd. EUR auf eine Aktienposition von 400 Mrd. EUR im gleichen Zeitraum.

Auslandsinvestitionen von in Irland ansässigen Unternehmen stammen ebenfalls hauptsächlich
aus dem Dienstleistungssektor. Die irischen Direktinvestitionsbestände im Ausland stiegen von
845 Mrd. EUR Ende 2018 auf 967 Mrd. EUR Ende 2019. Mit 67% des Betrags sind die EU-
Länder die Hauptempfänger von Investitionen in Dienstleistungen. 85 Mrd. EUR flossen in In-
vestitionen in das verarbeitende Gewerbe. Es liegen keine Daten für irische Investitionen im
Ausland in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei, Bergbau und Bauwesen
sowie Energieversorgung vor.

4.2 Bilaterale Investitionen

Gemäss SNB-Statistik belief sich der Bestand an Schweizer Anlagen in Irland Ende 2019 auf
80,5 Mrd. CHF und hat somit gegenüber 2018 abgenommen (117,7 Mrd. CHF). Dennoch bleibt
Irland damit nach den USA, Luxemburg und den Niederlanden das 4. Zielland für Schweizer
Direktinvestitionen.24

Laut Statistik des Central Statistics Office lag die Schweiz Ende 2019 mit einem Anlagebestand
von 87,5 Mrd. EUR auf Platz 3 der ausländischen Investoren in Irland.25

Die ansässigen Tochtergesellschaften von Schweizer Unternehmen in Irland beschäftigten
Ende 2019 8’396 Personen, ein leichter Anstieg gegenüber 2018 (8’277 Personen). Seit 2010
steigen die Zahlen kontinuierlich an.26

22
     https://www.cso.ie/en/releasesandpublications/er/fdi/foreigndirectinvestmentannual2019/
23
     https://www.idaireland.com/newsroom/regional-investment-grew-as-foreign-direct-investm
24
   https://data.snb.ch/de/topics/aube#!/cube/fdiausbla?fromDate=2019&toDate=2019&dim-
    Sel=d0(T0,T1,EE,LV,LT,BE,BA,BG,DK,DE,FI,FR,GR,IE,IT,HR,LU,NL,NO,AT,PL,PT,RO,RU,SE,RS,SK,ES,CZ,TR,UA,HU,GB,
    CY,S21,B3,G9,T2,CA,US,T3,AR,BO,BR,CL,CR,EC,GT,CO,MX,PE,UY,VE,PA,T4,BD,CN,HK,IN,ID,IL,JP,JO,QA,KR,LB,MY,P
    K,PH,SA,SG,LK,TW,TH,AE,VN,T5,EG,CI,CM,KE,MA,MU,NG,ZA,TN,TZ,T6,AU,NZ)&dimSel=d0(T0,T1,BE,DE,FR,IE,IT,LU,NL
    ,GB,B3,US,CN,T5,T6)
25
   https://www.cso.ie/en/releasesandpublications/er/fdi/foreigndirectinvestmentannual2019/
26
     https://data.snb.ch/de/topics/aube#!/cube/opanmuauspland?fromDate=2018&toDate=2019&dimSel=d0(IE)
                                                                                                            12
Die SNB gibt an, dass der Bestand an irischen FDI in der Schweiz im Jahr 2019 99,5 Mrd. CHF
erreichte (2018, 51,9 Mrd. CHF).27 Laut irischer Statistik betrug die Höhe der irischen Investitio-
nen in der Schweiz im Jahr 2019 14,3 Mrd. EUR und ist damit gegenüber dem Vorjahr stark
gestiegen (2018 3,5 Mrd. EUR).28

27
     https://data.snb.ch/de/topics/aube#!/cube/fdichbinvla?fromDate=2018&toDate=2019&dimSel=D0(D0_0,D0_1),D1(IE)
28
     https://www.cso.ie/en/releasesandpublications/er/fdi/foreigndirectinvestmentannual2019/
                                                                                                                   13
5. Handels-, Wirtschafts- und Imageförderung der Schweiz

5.1 Instrumente zur Förderung des Aussenhandels

Aussenwirtschaftsförderung, Exportförderung und Investitionsförderung werden vom Swiss Bu-
siness Hub Grossbritannien und Irland (SBH UK + I) durchgeführt, ein Team von 3 Personen
(2,8 Vollzeitäquivalente) mit Sitz in London reist bei Bedarf nach Irland mit Unterstützung der
Botschaft.

Die Nachfrage für Exportaktivitäten hat im ersten Quartal 2021 dank der langsamen Erholung
der globalen Krise wieder etwas zugenommen. Es konnten einige Mandate für Schweizer Un-
ternehmen mit starken technologischen Fähigkeiten ausgeführt werden. Das SBH UK+I Team
hat trotz schwierigen Umständen neue Möglichkeiten zur Kundenunterstützung identifiziert und
ist deshalb auf einem guten Kurs, um alle Export relevanten Ziele (Key Performance Indicators
/ KPI) für 2021 zu erreichen.

Das Team war unter den Pionieren, welche sich früh mit dem Aufbau und Ausbau von Online-
Lösungen befassten und konnte deshalb problemlos wirkungsvolle Online-Veranstaltungen für
Schweizer Unternehmen auf die Beine stellen (z.B. Virtual Retail Innovation Day). Zusätzlich
konnten viele Mandate und Aktivitäten im Bereich „service public“ und „Go-To-Market“ erbracht
werden, die nicht zu den oben genannten KPIs zählten. Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Ge-
gebenheiten und Unsicherheiten durch COVID-19, gelang es dem Team eine nachhaltige Pipe-
line mit Projekten zu generieren. Eine vielversprechende Ausgangslage für das restliche Ge-
schäftsjahr 2021.

Auch im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021 werden sich einige der Exportaktivitäten auf
den öffentlichen Dienst ausrichten. Die auf der Roadmap aufgeführten strategischen Projekte
werden natürlich aufgrund der hohen Relevanz für Schweizer Unternehmen weiterhin verfolgt.
Diese Projekte beinhalten folgenden Sektoren: Personalised Health, Sustainable Food, Perfor-
mance Engineering sowie neu auch Space Technology. Einige dieser strategischen Projekte
werden wahrscheinlich weiterhin in virtuellen oder hybrid Formaten umgesetzt.

Seit Januar 2020 konzentrieren sich die Invest-Aktivitäten auf die Sektoren Artificial Intelligence
und Personalised Health. Der bisherige Austausch mit potenziellen britischen und irischen In-
vestoren erwies sich als äusserst erfolgreich und die Jahresziele 2021 können deshalb mit gros-
ser Wahrscheinlichkeit erreicht werden.

In Irland gibt es keine Schweizer Handelskammer. SIBA (Swiss Irish Business Association) ist
ein Netzwerk irischer Geschäftsleute mit Verbindungen zur Schweiz.

5.2 Interesse Irlands an der Schweiz

Tourismus: Die Zahl der Schweizer Touristen, welche Irland besuchen, steigt seit Jahren stetig
(2017: 110‘900; 2018: 121‘700; 2019: 130‘300). 29 Die Zahl der irischen Touristen, die die
Schweiz besuchen, nimmt ebenfalls zu (2017: 37‘484 Ankünfte und 81‘268 Übernachtungen;
2018: 40‘402 Ankünfte und 92‘639 Übernachtungen; 2019: 41‘969 Ankünfte und 91‘942 Über-
nachtungen).30 Aufgrund der Covid-19 Pandemie erscheint 2020 als Ausnahmejahr, da der in-
ternationale Tourismus durch die gesundheitlichen Massnahmen extrem eingeschränkt wurde.
Unter normalen Bedingungen ist die Schweiz für irische Besucher eine überaus beliebte Desti-
nation im Herzen Europas. Die Schweiz hat einen einzigartigen Charakter und kulturelle Identi-
tät. Weit entfernt vom Massentourismus ist sie das ganze Jahr über ein beliebtes Reiseziel für
unabhängige Reisende.

29
   https://www.cso.ie/de/releasesandpublications/er/ot/overseastravelfebruary2020/ und https://www.failteireland.ie/FailteIre-
    land/media/WebsiteStructure/Documents/3_Research_Insights/Key-Tourism-Facts-2018.pdf?ext=.pdf
30
   https://www.bfs.admin.ch/bfs/fr/home/statistiques/catalogues-banques-donnees/tableaux.assetdetail.12847516.html
                                                                                                                                 14
Das Schweizer Tourismusbüro in London ist verantwortlich für die Förderung der Schweiz als
Reiseziel in der irischen Bevölkerung. Aufgrund des hervorragenden öffentlichen Verkehrsnet-
zes sollte die Förderung der Schweiz in erster Linie die vielen Iren ansprechen, die sowohl im
Sommer als auch im Winter Wander-, Rad- oder Bergtouren planen.

Seit 2017 gibt es mit Cork die erste Flugverbindung zwischen der Schweiz und Irland ausserhalb
Dublins. Diese Flugverbindung wird von Geschäftsleuten und Touristen gleichermassen ge-
nutzt. Momentan sind die Flugverbindungen zwischen Irland und der Schweiz aufgrund der Pan-
demie beeinträchtigt.

Gesundheitswesen: Das Schweizer Gesundheitssystem geniesst in Irland einen hervorragen-
den Ruf, insbesondere aufgrund der hohen Qualifikation des medizinischen und paramedizini-
schen Personals, der erstklassigen medizinischen Ausrüstung und des Service ohne Warteliste.

Bildung: Die Schweiz ist bekannt für ihre Bildungseinrichtungen und hochmodernen For-
schungszentren. Die Iren sind an multikulturellen und mehrsprachigen Bildungsangeboten inte-
ressiert. Manche Eltern schicken ihre Kinder während ihres Übergangsjahres (zwischen 15 und
16 Jahren) für ein Semester oder ein ganzes Schuljahr dorthin, um dort zu studieren. Ausser-
dem haben viele irische Musiker, von denen einige inzwischen berühmt geworden sind, an Mu-
sikkonservatorien in der Schweiz studiert.

Die irischen Universitäten sind bestrebt, Kontakte zu Schweizer akademischen Instituten aufzu-
bauen. Einige von ihnen (Universität Limerick, Universität Cork und University College Dublin)
arbeiten bei konkreten Projekten mit der Schweizer Botschaft in Dublin zusammen.

Schweizer Finanzzentrum: Das Schweizer Finanzzentrum hat in Irland einen guten Ruf. Im
Bereich Finanzdienstleistungen gibt es Geschäftsmöglichkeiten.

                                                                                            15
ANNEXE 1

Wirtschaftsstruktur
                                       Jahr 2014                  Jahr 2019*

Verteilung des BIP**

Primärsektor                                1.4%                        1.2%

Fertigungssektor                           27.9%                       38.3%

Dienstleistungen                           70.7%                       60.5%

- davon öffentliche Dienste                14.3%                       10.2%

                                        Jahr 2014                  Jahr 2020

Verteilung der Beschäftigung***

Primärsektor                                5.5%                        4.7%

Fertigungssektor                           18.6%                       18.9%

Dienstleistungen                           75.9%                       76.4%

 - davon öffentliche Dienste                  n/d                         n/d

* Zum Zeitpunkt dieses Berichts wurden die Statistiken für das Jahr 2020 noch nicht veröffent-
licht.
** Quelle: Central Statistics Office Ireland / CSO (https://www.cso.ie/en/releasesandpublica-
tions/er/na/quarterlynationalaccountsquarter32020/)
*** Quelle: CSO (https://www.cso.ie/en/releasesandpublications/er/lfs/labourforcesurveylfsquar-
ter42020/)

                                                                                             16
ANNEXE 2

Wichtigste Wirtschaftsdaten

                                                                 2019             2020          2021

BIP (US$ mia)*                                                   385              402          476

BIP/pro Kopf (US$)*                                          77’771           80’265         94’555

Wachstumsrate (% des BIP)**                                      5.5              -6.8          4.2

Inflationsrate (%)**                                             0.9              -0.4          1.6

Arbeitslosenrate (%)**                                             5             12.1           5.8

Budgetsaldo (% des BIP)*                                        -0.4            -0.15         -9.83

Kontokorrentsaldo (% des BIP)**                                 -9.5              6.3           7.0

Auslandsverschuldung total (% des BIP)*                           61             57.7          63.2

Schuldendienst (% der Exporte)***                                n/d              n/d           n/d

Reserven (Monate der Einfuhren)***                               n/d              n/d           n/d

*      Quelle: FMI, World Economic Outlook (Oktober 2020)
       https://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2019/02/weodata/index.aspx
**     Quelle: FMI, World Economic Outlook (April 2021)
       https://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2020/01/weodata/index.aspx
***    Quelle: FMI, Artikel IV Konsultation (oder Statistiken des Gastlandes) (Juni 2020])
        https://www.imf.org/en/Countries/IRL

                                                                                                  17
ANNEXE 3
Handelspartner                                   Jahr: 202031

Exporte: EUR 161 Mrd. (+5.4%)                                       Importe: EUR 85 Mrd. (-4.4%)

 Rang         Land             Exporte       Anteil    Var.        Rang      Land               Importe      Anteil   Var.
                               nach                                                             aus Irland
                               Irland                                                           (mio
                               (mio                                                             EUR)
                               EUR)

       1      USA              49’845        30.9%     +6.1%       1         VK                 19’515       22.8%    -4%
       2      Belgien          17’987        11.2%     +14.6%      2         USA                12’383       14.5%    -10.4%
       3      Deutschland      17’449        10.9%     +28.5%      3         Frankreich         9’389        10.9%    -17.4%
       4      VK               12’498        9.0%      -9.1%       4         Deutschland        6’737        7.8%     -10.6%
       5      China            10’560        6.5%      +15.5%      5         China              6’206        7.2%     +21.3
       6      Niederlande      8’552         5.3%      -1.7%       6         Schweiz            4’222        4.9%     +51.1%
       7      Frankreich       5’161         3.2%      -4.8%       7         Niederlande        2’983        3.4%     -3.7%
       8      Italien          4’616         2.9%      +16.4%      8         Belgien            1’841        2.1%     +11.3%
       9      Schweiz          3’221         2.0%      -41.8%      9         Italien            1’716        2%       +16.7%
              EU               63’859        39.7%     -12.1%                EU                 30’329       35.5%    -4.3%

              Total            160’814       100%      +5.4%                 Total              85’367       100%     -4.4%

31
     https://www.cso.ie/en/releasesandpublications/er/gei/goodsexportsandimportsdecember2020/
                                                                                                                       18
ANNEXE 4

Handel (Schweizer Perspektive)32

                      Exporte Verände-               Importe         Verände-        Saldo           Total      Verände-
                     (mio CHF) rung (%)             (mio CHF)        rung (%)       (in mio)       (in mio)     rung (%)
      2012*             707         *)                6'754               *)         -6'047          7'461          10.4
      2013              839       18.7                7'054              4.4         -6'215          7'892           5.8
      2014             1'175       40                 7'196               2          -6'021          8'370           6.1
      2015              968      -17.6                7'008             -2.6         -6'040          7'976          -4.7
      2016             1'011       4.4                7'643              9.1         -6'632          8'653           8.5
      2017              985       -2.5                7'727              1.1         -6'742          8'713           0.7
      2018             1'380      40.1                8'602             11.3         -7'222          9'982          14.6
      2019             1'046     -24.2                7'543            -12.3         -6'497          8'589          -14
      2020 (XII)**     1‘271      20.6                4‘578            -39.3         -3‘305         5‘845          -31.9
      2021 (I)***

*)     Mit Wirkung zum 01.01.2012 wurden methodische Änderungen bei der Berechnung der Importe und Exporte
       vorgenommen. Daher sind Vergleiche zwischen 2012 und Vorjahren nicht mehr möglich.33
**) Veränderung (%) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. file:///C:/Users/csh/Downloads/irland.pdf
***) Zum Zeitpunkt dieses Berichts wurden die Statistiken für das Jahr 2021 noch nicht veröffentlicht.

1.1.1      Hauptprodukte
     Exporte                                                  2019                      2020
                                                          (% des Total)             (% des Total)
Chem. und pharmazeutische Industrie                             54.1                       46.5
Präzisionsinstrumente, Uhren, Schmuck                           19.5                       33.2
Maschinen, Geräte, Elektronik                                   11.6                       11.1
Fahrzeuge                                                        5                          1

     Importe                                                  2018                      2019
                                                          (% des Total)             (% des Total)
Chem. und pharmazeutische Industrie                             91.5                        87
Maschinen, Geräte, Elektronik                                    4.2                        5.8
Präzisionsinstrumente, Uhren, Schmuck                            1.8                         3
Landwirtschaft, Fischerei, Forstwirtschaft                       1.4                        2.6

32
   Eidgenössische Zollverwaltung EZV, Gesamtsumme: einschliesslich Gold in Barren und anderen Edelmetallen, Münzen, Edel-
     steinen sowie Kunstwerken und Antiquitäten. (Gesamt 2) vor 2012 beinhaltet kein Gold, Silber und Münzen. https://www.ezv.ad-
     min.ch/ezv/de/home/themen/schweizerische-aussenhandelsstatistik/daten/handelspartner.html
33
   Importe: Verwendung des Begriffs „Ursprungsland“ und nicht mehr des Begriffs „Produktionsland“. Das Herkunftsland ist das
     Land, in dem die Ware ganz oder überwiegend hergestellt wurde. Das Herstellungsland bezeichnet das Gebiet, in dem ein
     Produkt vor seiner Einfuhr in die Schweiz frei in Verkehr war.
Exporte / Importe: Die Aussenhandelszahlen für Gold, Silber und Währungen sind nach Ländern aufgeschlüsselt und integraler
     Bestandteil der Schweizer Aussenhandelsstatistik (Gesamtsumme) in der Online-Datenbank Swiss-Impex.
                                                                                                                              19
ANNEXE 5

Hauptinvestorenländer             Jahr: 2019

                                                                                               Flüsse im ver-
                                Direktinvestitionen                         Veränderung
 Rang            Land                                         Anteil                           gangenen Jahr
                                (mio EUR, Bestand)                           (Bestand)
                                                                                                 (mio EUR)
1           USA                   221’549                    21.5%            -23.5%             -67‘733

2           Niederlande           89‘921                     8.7%              +16%             -+75‘503

3           Schweiz               87‘552                     8.5%             +20.9%            +18‘233

4           Luxemburg             69‘234                     6.7%             -58.2%             -96‘260

5           VK                    41‘060                      4%              -22.9%             -12‘131

6           Frankreich            22‘594                     2.2%              +7%               +1‘574

7           Spanien               13‘381                     1.3%             +18.5%             +2‘463

8           Kanada                 9‘927                     0.9%              +13%                 nd

9           China                  8‘025                     0.7%             +26.6%             +2‘127

10         Italien                 7‘902                     0.7%              -9.1%              -786

            EU28                  252‘644                    24.6%             -9.5%             -26‘367

            Total (global)       1‘025‘789                   100%             +14.9%            +152‘047

Quelle : CSO (https://www.cso.ie/en/releasesandpublications/er/fdi/foreigndirectinvestmentannual2019/)

                                                                                                            20
Sie können auch lesen