Wirtschaftsplan 2021 Eigenbetrieb Schulen - Wir investieren in Bildung Bildung schafft Zukunft - Kreis Lippe
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Inhalt Vorbericht und Erläuterungen zum Wirtschaftsplan 2021 Erfolgsplan Vermögensplan Mittelfristige Finanzplanung Stellenübersicht Eigenbetrieb Schulen des Kreises Lippe (EBS) Felix-Fechenbach-Str. 5 32756 Detmold Tel. 05231/62-0 Besucheranschrift: Felix-Fechenbach-Str. 6, 32756 Detmold www.kreis-lippe.de www.inselquartiere.de Betriebsleiterin: Manuela Kupsch
EIGENBETRIEB SCHULEN DES KREISES LIPPE: WIRTSCHAFTSPLAN 2021 - VORBERICHT I. Allgemeine Vorbemerkungen .................................................................................................. 1 1. Bildung in und für Lippe gemeinsam gestalten ...................................................................... 1 2. Eigenbetrieb Schulen (EBS) ................................................................................................... 2 2.1 Organisationsform/-struktur und Selbstverständnis ....................................................... 2 2.2 Wirtschaftliche Entwicklung ............................................................................................ 4 3. Rahmenbedingungen, Ziele und Aufgaben in 2021 ............................................................... 5 3.1 Umsetzung der Ergebnisse der Aufgaben- und Strukturanalyse (ASA) ........................ 5 3.2 Entwicklungen und Projekte im Regionalen Bildungsnetzwerk Kreis Lippe .................. 6 3.3 Klimaschutz ................................................................................................................... 9 3.4 Facility Management (FM) .............................................................................................. 9 3.5 Schulen der Zukunft – gemeinsam denken, planen und gestalten .............................. 10 3.6 strategische Entwicklung der Berufskollegs ................................................................. 10 3.7 Strategische Schulentwicklung der weiteren Kreisschulen .......................................... 13 3.8 Entwicklung der Villa Kunterbunt (VKB) ....................................................................... 15 II. Wirtschaftsplan 2021 – wesentliche Veränderungen .......................................................... 15 1. Bildung der Planansätze allgemein ...................................................................................... 15 2. Umsetzung / Fortsetzung bedeutender Bauprojekte in 2021 ff............................................ 16 2.1 allgemeine Erläuterungen ............................................................................................ 16 2.2 Felix-Fechenbach-Berufskolleg (FFB) .......................................................................... 16 2.3 Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg (DBB) ...................................................................... 17 2.4 Hanse-Berufskolleg (HBK) ........................................................................................... 17 2.5 Lüttfeld-Berufskolleg (LBK) .......................................................................................... 17 2.6 Handwerksbildungszentrum (HBZ) ............................................................................... 17 2.7 Neubau Berufsförderzentrum/Mensa und Astrid-Lindgren-Schule (ALS) .................... 18 2.8 Irmela-Wendt-Schule (IWS) ......................................................................................... 19 2.9 Christian-Morgenstern-Schule (CMS) .......................................................................... 19 2.10 Fürstin-Pauline-Schule (FPS) ....................................................................................... 19 2.11 Karla-Raveh-Gesamtschule ......................................................................................... 20 2.12 Phoenix-Contact-Arena (PCA; ehemals Lipperlandhalle) ............................................ 20 3. Inselquartiere –Jugend- und Gästehäuser des Kreises Lippe ............................................. 20 3.1 allgemeine Erläuterungen ................................................................................................... 20 3.2 aktuelle Entwicklungen........................................................................................................ 20 3.3 Kurz- bis mittelfristige Herausforderungen.......................................................................... 21 III. Erläuterungen zum Erfolgsplan (EP) .................................................................................... 22 1. Aufwandsübersicht ............................................................................................................... 22 1.1 Energieaufwand (Ziffer 14) ........................................................................................... 22 1.2 Abschreibungen (Ziffer 21) ........................................................................................... 22 1.3 Personalaufwand (Ziffer 18-20) .......................................................................................... 23
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe 1.4 Schülerbeförderung / Sonstiger Personentransport (Ziffer 16) .................................... 23 1.5 Aufwendungen für Instandhaltung an Gebäuden (Ziffer 22a+c) .................................. 23 2. Entwicklung der Schulbudgets im Erfolgsplan ..................................................................... 25 2.1 Budgets der Berufskollegs ........................................................................................... 25 2.2 Übrige Budgets ............................................................................................................. 25 3. Entwicklung der Erträge im Erfolgsplan ............................................................................... 25 3.1 Ertragsübersicht ........................................................................................................... 25 3.2 Betriebskostenzuschuss des Kreises Lippe (Ziffer 1 im EP)........................................ 26 3.3 Umsatzerlöse Inselquartiere (Ziffer 3) .......................................................................... 27 4. Geplantes Jahresergebnis 2021 .......................................................................................... 27 IV. Erläuterungen zum Vermögensplan (VP) ............................................................................. 27 1. Erhebliche Investitionen in Bildung ...................................................................................... 27 2. Finanzierung des Vermögensplans ...................................................................................... 28 V. Mittelfristige Finanzplanung .................................................................................................. 28 VI. Stellenübersicht ...................................................................................................................... 28 VII. Anlagen zum Vorbericht:........................................................................................................ 28
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe I. Allgemeine Vorbemerkungen 1. Bildung in und für Lippe gemeinsam gestalten Erziehung, Bildung, Ausbildung und Weiterbildung zählen auf kommunaler Ebene zu den wich- tigsten Themen. Sie sind für die Zukunftschancen eines jeden Einzelnen und insbesondere für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region von besonderer Bedeutung. Der Kreis Lippe hat diese Herausforderung früh erkannt und die Profilierung Lippes als Bil- dungsregion zu einem strategischen Ziel bestimmt. Im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes werden die Bereiche Bildung, Erziehung und Betreuung im Sinne einer integrierten Gesamt- verantwortung weiterentwickelt. Ausgehend von der Notwendigkeit des „Lernens im Lebens- lauf“ orientieren sich die Planungen dabei an Bildungsketten entlang der Lebensphasen von der Kindheit bis ins hohe Alter. Dieser umfassende Strategieansatz und die darauf aufbauen- den Entwicklungen bilden auch die Grundlage für das Leitziel „Lippe profiliert sich als innova- tive Bildungsregion für alle“ im „Zukunftskonzept Lippe 2025“ (s. u.). Bei der Profilierung Lippes als innovative Bildungsregion für alle ist der Kreis Lippe in seiner Rolle als Moderator und Koordinator, aber auch als Aufgabenträger besonders gefordert: Mit seinen 12 Schulen verschiedener Schulformen und knapp 10.000 Schüler/-innen gehört er zu den größten und innovativsten Bildungsträgern in OWL. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist, dass der Kreis Lippe die Aufgabenwahrnehmung auf den 2003 gegründeten Eigenbetrieb Schulen (EBS) übertragen hat. Er ist damit bis heute der ein- zige Schulträger in NRW und einer der wenigen in Deutschland, der seine Bildungseinrichtun- gen in einer eigenbetriebsähnlichen Einrichtung zusammengefasst hat. Der EBS leistet mit allen ihm zugeordneten Einrichtungen - neben den o.a. Schulen auch die inklusive Kindertageseinrichtung Villa Kunterbunt, die beiden „Inselquartiere“ auf Langeoog und Norderney sowie das Sport- und Kongresszentrum „Phoenix Contact Arena“ - einen wich- tigen und nachhaltigen Beitrag zur Bildungsentwicklung und damit zur Zukunftsfähigkeit des Kreises Lippe. Dabei ist er in vielfältiger Weise in das Bildungsmanagement und in das regionale Bildungs- netzwerk des Kreises Lippe eingebunden. Die Zusammenarbeit mit den internen Organisati- onseinheiten, dem Fachbereich „Jugend und Familie“, dem Fachbereich „Soziales und In- tegration“ sowie dem Fachdienst „Bildung, Demographie und Zukunftsthemen“ und insbeson- dere auch mit der Lippe Bildung eG ist durch einen engen Austausch geprägt: Vorbericht WP 2021 - Seite 1
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe Von zentraler Bedeutung im Übergang von der Schule in den Beruf ist die bei der Lippe Bildung eG eingerichtete „Koordinierungsstelle Schule-Beruf“ (Schu.B). Getragen vom Kreis Lippe, der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter Lippe und der Netzwerk Lippe GmbH verfügt die Koordinie- rungsstelle mit dem Fachausschuss Schule-Beruf über ein Lenkungsgremium, in dem alle re- levanten Akteure der schulischen und beruflichen Bildung vertreten sind. Die Koordinierungs- stelle nimmt auch die Aufgaben der kommunalen Koordinierung „Kein Abschluss ohne An- schluss“ wahr. Mit dem Fachausschuss „Bildung 4.0“ hat die Bildungsgenossenschaft in 2017 ein weiteres wichtiges Gremium geschaffen, um Bildung im Rahmen der Digitalen Transformation gemein- sam zukunftsweisend weiter zu entwickeln. Einen aktuellen Schwerpunkt bildet dabei die be- rufliche Bildung, wobei die hier abgestimmten Maßnahmen auf regionaler Ebene außerdem durch die enge Zusammenarbeit im Innovationszentrum Berufliche Bildung OWL (IBB) unter- stützt und flankiert werden. Die in Lippe über Jahre gewachsenen und ständig weiterentwickelten Strukturen sind in dieser Form bundesweit einmalig und tragen in besonderer Weise zur Profilierung Lippes als innova- tive Bildungsregion bei. Die von einer Vielzahl von Projekten und Maßnahmen getragene Ent- wicklung findet über die Grenzen von NRW hinaus Beachtung. 2. Eigenbetrieb Schulen (EBS) 2.1 Organisationsform/-struktur und Selbstverständnis Der EBS hat sich seit seiner Gründung sowohl strukturell als auch fachlich und wirtschaftlich ausgesprochen positiv entwickelt und ist damit einer der wichtigsten Leistungsträger im Bil- dungsbereich. Grundlage seiner Arbeit ist eine konsequente strategische Planung, die einge- bettet ist in das Zukunftskonzept 2025 des Kreises Lippe (s. u.). Die Planung orientiert sich dabei an Bildungsketten und Handlungsfeldern und erfolgt in enger Zusammenarbeit insbe- sondere mit den oben aufgeführten Organisationseinheiten des Kreises Lippe und einer Viel- zahl weiterer Kooperationspartner. Vorbericht WP 2021 - Seite 2
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe Politisch gelenkt und begleitet wird der EBS durch den Ausschuss für Bildungsentwicklung, Digitalisierung, Sport und Betriebsausschuss Schulen. In seiner Funktion als Betriebsaus- schuss gemäß der Eigenbetriebsverordnung NRW (EigVO) verfügt dieser darüber hinaus über besondere, umfangreiche Entscheidungskompetenzen. Der EBS versteht sich als Teil seiner Bildungseinrichtungen und übernimmt auch Verantwor- tung für die Bildungsqualität, indem er eng mit den Schulleitungen zusammenarbeitet und die innere Schulentwicklung aktiv fördert. Gerade im Spannungsfeld zwischen inneren und äußeren Schulangelegenheiten hat sich die Organisationsform des Eigenbetriebes mit der zentralen Steuerung durch den Betriebsaus- schuss in der Praxis als überaus erfolgreich bewährt. Damit verbunden sind zahlreiche Vor- teile: schlanke Organisation mit kurzen Wegen ganzheitliche Steuerung – alle Ressourcen gebündelt in einer Einheit hohe Flexibilität ermöglicht prozessorientierte Steuerung hohe Kostentransparenz/Wirtschaftlichkeit durch einrichtungsbezogene Vollkostenrech- nung Schulleitungen als Teilbetriebsleitungen mit eigenem Budget „System Schule / Bildungseinrichtungen“ werden als Bildungsbetrieb wahrgenommen und geführt mit dem Ziel, sie als Ganzes gemeinsam zu denken, zu planen und zu gestalten gegenseitig stärkere Identifikation mit der Gesamtaufgabe Bildungsqualität und Betrieb (fachlich und wirtschaftlich denken und handeln) gemeinsam Verantwortung für Bildungsqualität. Der EBS besteht nach einer internen Umorganisation aus zwei Fachgebieten, wobei die Mit- arbeiter/-innen sich auf die zentrale Verwaltung (seit 2017 in der Nebenstelle Felix-Fechen- bach-Straße 6 in Detmold untergebracht) und auf die 17 Teilbetriebe mit insgesamt 21 Stand- orten (inkl. Schulstation etc.) verteilen. Die nachfolgende Grafik verdeutlicht die Organisationsstruktur und Hauptaufgabenfelder des EBS: Vorbericht WP 2021 - Seite 3
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe 2.2 Wirtschaftliche Entwicklung Bisherige wirtschaftliche Entwicklung Dem EBS ist es seit Gründung im August 2003 gelungen, einschließlich der Ergebnisse der Aufgaben- und Strukturanalyse erhebliche Konsolidierungsbeiträge in zweistelliger Millionen- höhe für den Kreis Lippe zu erbringen. Zudem ist es gelungen, die Entwicklung der Jahreser- gebnisse positiv zu beeinflussen. In 2019 konnte zuletzt sogar das beste Jahresergebnis seit Bestehen des EBS erzielt werden. Zwei Jahre in Folge konnte der EBS somit einen positiven Jahresabschluss erzielen. Das Planergebnis für 2021 sieht einen Jahresverlust in Höhe von 1.338.000 EUR vor. Die Entwicklung der letzten Jahre stellt sich wie folgt dar: 200.000 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 PLAN PLAN -200.000 2020 2021 TGM (bis 2015) -400.000 Inselquartiere -600.000 -800.000 Kern-Eigenbetrieb -1.000.000 -1.200.000 -1.400.000 Rückblick auf das Jahresergebnis 2019 In 2019 hat der EBS einen Jahresüberschuss von gut 201 T€ erzielt. Der EBS lag damit aufgrund von diversen Einmaleffekten rd. 1,25 Mio. € besser als in der Planung. Details kön- nen dem Jahresabschluss 2019 entnommen werden. Dieser ist zusammen mit dem La- gebericht 2019 auf der Homepage des Kreises Lippe (www.kreis-lippe.de) veröffentlicht. Vorbericht WP 2021 - Seite 4
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe Strategische Finanz- und Wirtschaftsplanung Ziel des EBS ist es weiterhin, die übertragenen Aufgaben unter Berücksichtigung der strategi- schen Planungen und im Sinne einer optimalen Bildungsqualität möglichst effektiv und effizient zu erfüllen. Dabei stellen sich aktuell besondere Herausforderungen sowohl durch die umfas- sende Digitalisierung als auch die Pandemie-Auswirkungen auf den Schul- bzw. Einrichtungs- betrieb. Vor diesem Hintergrund sind mittel- bis langfristige Planungen derzeit nur einge- schränkt möglich bzw. müssen an die gewandelten Rahmenbedingungen angepasst werden. Der EBS setzt hierbei insbesondere – wie auch in der Vergangenheit- auf die Akquise von Fördermitteln. Die bereits genehmigten Großprojekte werden weiterhin umgesetzt, sind jedoch tws. bzgl. ein- zelner Maßnahmen zu aktualisieren. Ferner sind neue Förderprojekte hinzu gekommen, über die unter Ziffer I.3.2 bzw. I.3.6 näher berichtet wird. Alle Investitionsmaßnahmen sind dabei wie oben beschrieben eingebettet in die Strategie „Lippe 2025“ sowie in die regionalen Pla- nungen in Lippe bzw. OWL. In Abstimmung mit dem Kämmerer des Kreises Lippe ist auch 2021 geplant, erhaltene För- dermittel dort wo möglich ertragswirksam für größere Gebäudeinstandhaltungsmaßnahmen einzusetzen, um den erforderlichen Betriebskostenzuschuss des Kreises an den EBS unmit- telbar zu entlasten. Dies betrifft in 2021 mit 0,89 Mio. € die auf den EBS anteilig anfallenden Förderungen aus dem „KOMMUNALEN INVESTITIONSFÖRDERGESETZES (KAPITEL II)“ des Bundes (Gesamtfördervolumen 5,7 Mio. € für konsumtive und investive Baumaßnahmen). Ausblick wirtschaftliche Entwicklung in 2021 Die wirtschaftliche Entwicklung des EBS - und damit auch das Jahresergebnis - wird auch 2021 besonders geprägt sein durch den Werteverzehr, dargestellt insbesondere durch die lau- fenden Abschreibungen. Angesichts der finanziell angespannten Lage der kommunalen Haus- halte, die sich durch die aktuellen pandemiebedingten Einnahmeausfälle und höheren Sach- aufwendungen sogar noch verschärft, wird es im Rahmen der Planung erneut nicht möglich sein, die Abschreibungen vollständig über Erträge – insbesondere den Betriebskostenzu- schuss des Kreises Lippe - zu refinanzieren. Insofern kann hier auch von einem strukturellen Defizit gesprochen werden. Dieses Defizit versucht der EBS jedoch unter Berücksichtigung der pädagogischen Belange im Rahmen seiner betriebswirtschaftlichen Möglichkeiten stets zu reduzieren. 3. Rahmenbedingungen, Ziele und Aufgaben in 2021 3.1 Umsetzung/Ergebnisse der Aufgaben- und Strukturanalyse (ASA) Trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklung auf Bundesebene sind die Kommunen auf- grund steigender Soziallasten, der Übertragung neuer Aufgaben und der Defizite aus der Ver- gangenheit weiter erheblich belastet und daher trotz Konsolidierung ihrer Haushalte auf hö- here Zuweisungen und Förderungen des Bundes und Landes angewiesen. Dies gilt auch für den EBS, der bereits in der Vergangenheit nachhaltig zur Konsolidierung der Kreisfinanzen beigetragen hat und auch mit den Ergebnissen der Ende 2013 durchgeführten und nur bis 2017 vereinbarten ASA weiter beitragen wird. Die Einsparvorschläge mit einem Volumen von 1,15 Mio. € jährlich wurden 2013 unter Beteiligung der Schulleitungen und der Mitarbeiter/in- nen des EBS entwickelt. Die Vorschläge und auch die darüber hinaus umgesetzten Konsoli- dierungsmaßnahmen wurden dabei stets unter Berücksichtigung folgender Ziele und Kriterien ausgewählt: Vorbericht WP 2021 - Seite 5
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe Bedeutung von Bildung für den Kreis Lippe und die individuelle Entwicklung der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen Erhalt der Bildungsangebote und der Rahmenbedingungen für deren qualitative Weiter- entwicklung angemessene, vertretbare und die Leistungsfähigkeit berücksichtigende Beteiligung an den Aufwendungen Einsparungen vorrangig bei Betriebskosten und nicht bei den „pädagogischen Aufwendun- gen“ Substanzerhalt im Rahmen der Instandhaltung zur Vermeidung von Folgeschäden. 3.2 Entwicklungen und Projekte im Regionalen Bildungsnetzwerk Kreis Lippe Um das regionale Bildungsnetzwerk unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen wei- ter auszubauen, kooperiert der EBS mit zahlreichen Partnern. Er wirkt aktiv in einer Vielzahl unterschiedlicher interner und externer Gremien und Arbeitskreise mit. Besonders hervorge- hoben werden soll an dieser Stelle die enge Kooperation mit dem Fachdienst „Bildung, Demo- graphie und Zukunftsthemen“ sowie den Fachbereichen „Jugend und Familie, “ und „Soziales und Integration“ des Kreises Lippe sowie der Lippe Bildung eG. In diesem Rahmen gestaltet der EBS diverse eigene und Projekte Dritter: Zukunftskonzept Lippe 2025 – Handlungsfelder des EBS Der Kreis Lippe schreibt im Rahmen des vom Kreistag beschlossenen „Zukunftskonzepts Lippe 2025“ seine strategische Zielplanung fort. Das Zukunftskonzept mit seinen 10 Leitzielen bildet damit eine entscheidende Grundlage für die weitere Entwicklung des EBS und seiner Einrichtungen. Der EBS ist dabei bereits in einer Vielzahl von Handlungsfeldern aktiv, angefangen beim Kli- maschutz und der Stärkung des ländlichen Raums über Digitalisierung, Wirtschaftsförderung und Fachkräftesicherung bis hin zu Integration und Inklusion. Einen Schwerpunkt für die Arbeit des EBS bildet das gemeinsam mit dem Fachdienst „Bildung, Demographie und Zukunftsthe- men“ verfolgte Leitziel „Lippe profiliert sich als innovative Bildungsregion für alle“ mit den vier Handlungsfeldern Strukturen weiterentwickeln - Vernetzte Bildung sichert Erfolge Zugänge ermöglichen - Bildungsangebote mit Zukunft Übergänge gestalten - Zu einem Leben ohne Brüche beitragen N(n)eues D(d)enken - Lernen und Lehren verändern. Unter Berücksichtigung des Zukunftskonzeptes 2025 hat der EBS die vom Kreistag beschlos- senen Maßnahmen eingeplant, seine bereits laufenden Projekte fortgeschrieben und bei der Aufstellung des Wirtschaftsplans 2021 berücksichtigt. Digitale Transformation – Lernen im Digitalen Wandel Die Digitale Transformation als „Megatrend“ durchdringt - mit besonderer Vehemenz vor dem Hintergrund des aktuellen Pandemiegeschehens - alle Lebens- und Arbeitsbereiche und wird diese nachhaltig verändern. Sie ist daher ebenfalls eines der Leitziele des Zukunftskonzepts Lippe 2025. Besondere Bedeutung und Dynamik gewonnen hat die Digitalisierung aktuell im Bildungsbereich. Vorbericht WP 2021 - Seite 6
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe Der EBS verfolgt für seine Schulen bereits seit Langem den Grundsatz „Pädagogik vor Tech- nik“, d. h. die technische Ausstattung orientiert sich an den schulischen Bedarfen. Diese sind abzuleiten aus den jeweiligen Medienkonzepten der Schulen, die teilweise auch in bereits lau- fenden Projekten (s. u.) erarbeitet wurden. Eine solche kooperative, d. h. mit dem EBS abge- stimmte Medienentwicklungsplanung ist im Rahmen bereits angemeldeter bzw. absehbarer Investitionsbedarfe in Medientechnik erforderlich und vielfach auch Voraussetzung, um För- der- und Drittmittel einwerben zu können. Die von den Schulen daraufhin gemeldeten Bedarfe hat der EBS primär über das Budget, in den letzten Jahren aber auch vermehrt über diverse Projektförderungen aus EFRE-, Bundes- und/oder Landesmitteln gedeckt. Dabei ist zu unterscheiden nach der schulischen IT-Infra- struktur (inkl. Breitband-/Glasfaseranschluss, interner Verkabelung, Servern etc.) und nach der Ausstattung (IT-Endgeräte, digitale Werkzeuge und Maschinen etc.). IT-Infrastruktur Der Bund stellt über die „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundes- republik Deutschland“ mit dem „Sonderaufruf Schulen“ Mittel für die Herstellung digitaler Inf- rastruktur in Schulen zur Verfügung. Für die Schulen in EBS-Trägerschaft wurden primär Glas- faseranschlüsse beantragt, wobei die Projektabwicklung über die Städte und Gemeinden er- folgt. Diese haben überwiegend bereits die entsprechenden Zuschläge an die wirtschaftlichs- ten Bieter erteilt und dabei auch die Bedarfe für die kreiseigenen Schulen im Stadtgebiet be- rücksichtigt. Zudem stellen Bund und Land NRW über den „DigitalPakt NRW“ für die kreiseigenen Schulen insgesamt 3.935.593 € bereit, die durch eine 10-prozentige Ko-Finanzierung ergänzt werden. Diese dienen der Etablierung lernförderlicher digital-technischer und Lehr-Lern-Infrastrukturen in den kreiseigenen Schulen des Kreises Lippe und unterstützen insoweit die bisherigen eige- nen Ausstattungsinitiativen des EBS. Detaillierte Erläuterungen sind der Vorlage DS-Nr. 142/2020 zu entnehmen. Darüber hinaus finden sich die entsprechenden Ansätze im Vermö- gensplan wieder. IT-Ausstattung Für die Digitalisierung der Beruflichen Bildung werden die Maßnahmen unter der Dachmarke „Lernfabrik Lippe 4.0“ gebündelt und über Förderprojekte unterstützt: Das durch Bund und Land aus Mitteln des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen - Infrastrukturrichtlinie - unter Einsatz von Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" geför- derte Projekt „Lernfabrik 4.0 mit Lernfilialen“ ist umgesetzt (abschließend ist noch der Verwendungsnachweis zu erstellen). Das Projekt „Innovationsnetzwerk Digitale Berufliche Bildung - Digitale Transforma- tion der Berufskollegs des Kreises Lippe (Inno-LIP)“ wird gefördert durch die EU aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie durch Bund und Land aus Mitteln des RWP-Programms) und läuft noch bis 2021. Vorbericht WP 2021 - Seite 7
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe In beiden Projekten werden insgesamt bis zu 11 Mio. € für Investitionen in die digitale Trans- formation der Berufskollegs aufgewendet. Der EBS als Projektträger erhält dazu jeweils eine 80 %-ige Förderung und leistet eine Ko-Finanzierung durch einen 20 %-igen Eigenanteil. Die Umsetzung erfolgt in enger Abstimmung mit den Berufskollegs. Genehmigt wurde ferner eine Projektförderung für die „Ergänzung von digitalen Arbeitsgeräten für die berufsbezogene Bildung am Fe- lix-Fechenbach-Berufskolleg - DABB“ (vgl. Vorlage DS-Nr. 143/2020), ebenfalls aus Mitteln des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms des Landes Nordrhein-West- falen - Infrastrukturrichtlinie - unter Einsatz von Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" Alle vier Berufskollegs haben in unterschiedlichen Bereichen von dieser digitalen Ausstat- tungsinitiative profitiert und verfügen nun auch mit der cyberphysischen Fabrik (CPF) über einen gemeinsamen 5. Standort beruflicher Bildung im Kreis Lippe: Dieser im ehemaligen Handwerksbildungszentrum angesiedelte Erlebnisort für Indust- rie 4.0 ergänzt die bestehenden Angebote innerhalb des Innova- tion Campus Lemgo und unterstützt insoweit die bundesweit einmalige Vernetzung von Bildung, Forschung und Wirtschaft. Ferner werden die Berufskollegs im Rahmen des „InnovationSPIN“-Verbundprojekts beson- dere Bildungsangebote mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung“ verwirklichen. Sie sind Nutzer der zwei unter dem Motto: „KREIS LIPPE: BILDUNG FÜR MORGEN“ geplanten Innovations- labore: Die Digitale Medienanwendung mit geplanten ca. 450 qm trägt dem Umstand Rechnung, dass sich Ausbildung, Studium und Weiterbildung durch Digitalisierungsprozesse und neue Medien grundlegend verändern werden. Diese Entwicklung soll das Innovationslabor unterstützen und begleiten. CareWork mit einer geplanten Fläche von ca. 470 qm und fünf speziellen Skill-Labs und einer technisch eingerichteten Sanitäreinheit widmet sich Berufen in den Bereichen Sozi- ales, Erziehung, Gesundheit, Pflege und Hauswirtschaft. Im Fokus steht die Qualifizierung von Fachkräften im Kontext der Digitalisierung und des demografischen Wandels. (Weitere Informationen zu dem Projekt sind auf der Internetpräsenz https://innovation-spin.de/ verfügbar.) Ferner begleiten die Berufskollegs zusammen mit dem EBS aktiv die Weiterentwicklung der Idee des „Kreativ Campus Detmold“. Vorbericht WP 2021 - Seite 8
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe 3.3 Klimaschutz Der EBS beteiligt sich auch 2021 an der Umsetzung des Klimaschutzbeschlusses und des Maßnahmenkatalogs im Rahmen des European Energy Awards (EEA) und des Masterplans „100% Klimaschutz Kreis Lippe“ u.a. mit folgenden Schwerpunkten: Umsetzung des Passivhausbeschlusses und Berücksichtigung von Green-Building-Stan- dards für nachhaltiges Bauen im Rahmen des Bauprogramms Unterstützung der Klimaschutzanstrengungen durch verstärkten Einsatz regenerativer Energie zur Strom- und Wärmeversorgung Förderung von Bildungsangeboten zum Thema entlang der Bildungsketten Weiterentwicklung des implementierten Energiemanagementsystems Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeinsparung im Rahmen der Gebäudeinstandhal- tung, finanziert mit Fördermitteln des KInvFG II. Diese Bemühungen bleiben nicht unbeachtet: in 2019 wurde dem Kreis Lippe erneut die Aus- zeichnung „European Energy Award“ (EEA) in Gold verliehen. Der Kreis Lippe schnitt hierbei als bester Landkreis Deutschlands ab. 3.4 Facility Management (FM) Organisation und Ziele Der EBS ist wirtschaftlicher Eigentümer insbesondere der Schulimmobilien und verantwortlich für Planung und Umsetzung aller FM-Aufgaben (Instandhaltung, Investitionen und Betrieb). Er bedient sich zur Aufgabenerfüllung des im Fachbereich „Service, Finanzen und Wirtschaft“ angesiedelten Technischen Gebäudemanagements und verfolgt mit diesem gemeinsam die Ziele: Aufbau eines strategischen Immobilienmanagements (Corporate Real Estate Manage- ment - CREM) mit zentralem Flächenmanagement Investitionsplanung und -umsetzung unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeitsbe- rechnungen unter Einbeziehung der Lebenszykluskosten Umsetzung einer FM-Aufgabenmatrix mit Zusammenführung steuerungs- und fachlich re- levanter Aufgaben im Fachbereich „Service, Finanzen und Wirtschaft“ (strategisches Im- mobilienmanagement und technisches Gebäudemanagement) und die Implementierung einer CAFM-Software zur Planung, Beschaffung und Betrieb des Immobilienbestandes. Fortschreibung und Umsetzung des Bau- und Instandhaltungsprogramms Das umfangreiche Bau- und Instandhaltungsprogramm mit anteiligen Investitionen im Vermö- gensplan 2021 von über 37,6 Mio. € und Instandhaltungsmaßnahmen im Erfolgsplan 2021 von 4,28 Mio. € wurde insbesondere unter folgenden Zielen fortgeschrieben: Optimierung des Flächenmanagements unter Berücksichtigung der Entwicklung der Be- darfe und der Möglichkeiten der außerschulischen Nutzung Erfüllung pädagogischer Anforderungen, insbesondere unter Berücksichtigung von Inklu- sion, Integration und Digitaler Transformation („Architektur als dritter Pädagoge“) Erfüllung der weiter steigenden Anforderungen an die Betriebssicherheit (Brand-, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Amok). Einen Schwerpunkt bildet hier die Prüfung und ggf. Imple- mentierung der für Schulen erarbeiteten neuen DIN VDE V 0827 Notfall- und Gefahren- Reaktions-Systeme (NGRS). Energetische Optimierung (s. auch Ziffer I. 3.3). Vorbericht WP 2021 - Seite 9
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe 3.5 Schulen der Zukunft – gemeinsam denken, planen und gestalten Schulentwicklungsplanung Die strategische und kooperative Schulentwicklung (SEP) stellt einen laufenden Prozess dar, mit dem die grundsätzlichen Planungslinien aufgrund aktueller Entwicklungen und geänderter gesetzlicher Vorgaben kontinuierlich fortgeschrieben werden. Ziel der SEP ist es, die innere Schulentwicklung zu fördern, sie mit den Zielen der äußeren Schulentwicklung zu verbinden und so zur Grundlage der strategischen Entwicklung zu machen. Eine große Herausforderung für alle Beteiligten ist aktuell, dass die pandemiebedingten An- forderungen die grundlegenden Trends (demografische Entwicklung, Inklusion, Integration und Digitale Transformation) noch verstärken und sich allgemein die Rahmenbedingungen der Aufgabenwahrnehmung laufend verändern, allerdings durch den Schulträger nur in wenigen Fällen tatsächlich zu steuern sind. Vor diesem Hintergrund ist die vertrauensvolle und kon- struktive Zusammenarbeit zwischen Schulverwaltung und Schulleitung, aber auch der Schul- aufsicht besonders hervorzuheben. Schulsozialarbeit an den Schulen des Kreises Die Schulsozialarbeit an den kreiseigenen Schulen wird weiterhin sowohl durch eigenes Per- sonal als auch durch das unterschiedlicher Partner gewährleistet und durch den Fachdienst „Bildung, Demographie und Zukunftsthemen“ beim Kreis Lippe koordiniert. Zur näheren Infor- mation wird auf die regelmäßigen Jahresberichte verwiesen. Bildungsfonds „Schulen der Zukunft“ Der Fonds dient der Förderung besonderer Projekte und Maßnahmen im Rahmen der strate- gischen Schulentwicklung. Hierfür wurden erneut 40 T€ eingeplant. 3.6 Strategische Entwicklung der Berufskollegs Besondere Funktion für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Lippe Die Berufskollegs sind die zentralen Netzwerkknoten und Leistungsträger der beruflichen Bil- dung, angefangen von der Berufsorientierung über die duale und vollzeitschulische Ausbildung bis hin zur Weiterbildung (u. a. an den Fachschulen), und leisten einen erheblichen Beitrag zur Fachkräftesicherung und Nachwuchsförderung in Lippe. Sie in allen Funktionen zu stärken ist daher ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region gerade vor dem Hintergrund der demogra- fischen Entwicklung, die sich auch in den Schülerzahlen wiederspiegelt: 12.000 9.959 10.000 7.760 8.000 6.000 6.451 4.000 4.933 2.000 0 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 18/19 19/20 20/21 Kreis-Berufskollegs gesamt umgerechnete Vollzeitschüler Vorbericht WP 2021 - Seite 10
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe Kurz- bis mittelfristig ist nicht verlässlich einzuschätzen, wie sich die Struktur der Schülerzah- len weiter entwickeln wird: Aufgrund der unklaren Entwicklung des Ausbildungsmarkts könnte wie in der Vergangenheit bereits der Anteil der Schüler/-innen in den vollzeitschulisches Bil- dungsgängen steigen. Ziele der Schulentwicklungsplanung für die Berufskollegs Die Schulentwicklungsplanung des Schulträgers folgt dazu grundlegenden Zielen, die im Rah- men eines ganzheitlichen Ansatzes die innere und äußere Schulentwicklung miteinander ver- binden: Umsetzung der Leitziele des Zukunftskonzeptes Lippe 2025 (auch konkretisiert in den wei- teren Spiegelstrichen) Digitale Transformation an den Berufskollegs und in der Beruflichen Bildung (s. o.) Umsetzung der oben beschriebenen Förderprojekte im Rahmen des Netzwerks „Lern- fabrik Lippe 4.0“ unter besonderer Berücksichtigung der cyberphysischen Fabrik (tech- nisch und didaktisch) Umsetzung des NRW-Leitbildes „Lernen im digitalen Wandel“ an den BKs Entwicklung von integralen Medienkonzepten (bezogen auf einzelne Berufskollegs, ggfs. auch BK-übergreifend) Weiterentwicklung von Technik, Ausstattung und Serviceleistungen mit dem Ziel einheitlicher Strukturen und Standards zur Sicherung eines möglichst effektiven, effizienten und wirtschaftlichen Betriebs Optimierung der Rahmenbedingungen der beruflichen Bildung im ländlich strukturierten Raum Vertretung der Interessen des Kreises Lippe unter Berücksichtigung der besonderen strukturellen Anforderungen und der strategischen Ziele, insbesondere im Rahmen des „Innovationszentrum Berufliche Bildung OWL - IBB OWL“, des Intelligenten Bildungs- netzwerkes 4.OWL und über den Landkreistag NRW Bedarfsgerechte Lehrerversorgung Ausbau und Sicherung wohnortnaher und qualitativ hochwertiger Bildungsangebote durch Kooperation an Stelle von Konzentration: So nutzt die Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe (über das tbz Paderborn) einige Werkstätten der Fachschule für Holz- technik (FFB-Nebenstandort), um hier die Überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) für die Tischler/-innen im Kreis Lippe durchzuführen. Dazu wurde die bereits länger beste- hende allgemeine Kooperationsvereinbarung entsprechend ergänzt. Aktuell wird au- ßerdem geprüft, ob und ggfs. unter welchen Rahmenbedingungen auch die zwischen- zeitlich in Paderborn angesiedelten Oberflächenkurse hier angeboten werden könnten. Weiterer Ausbau der Kooperationen der Berufskollegs des Kreises Ausbau der Kooperation der Berufskollegs untereinander Optimierung des Flächenmanagements und der Flächennutzung gemeinsames Informations- u. Marketingkonzept Einbindung in die Handlungsfelder / Projekte der Lippe Bildung eG, insbesondere Institut für Kunststoffwirtschaft OWL Projekt „Backpacker“ Übergangssystem „Kein Abschluss ohne Anschluss“ zdi-Zentrum Lippe.MINT Internationale Bildung Bedarfsgerechte und zukunftsweisende Angebotsentwicklung, u.a. Vorbericht WP 2021 - Seite 11
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe Weiterentwicklung der auf möglichst allen Ebenen vernetzten schulischen und außer- schulischen Nutzung der Berufskollegs in Kooperation mit Hochschulen und Wirtschaft, auch in Bezug auf den Innovation Campus Lemgo/Kreativ Campus in Detmold (s. u.) Entwicklung neuer flexibler Lehr- und Lernformen z. B. im InnoVET-Projekt die „Bil- dungsbrücken OWL“: Der Eigenbetrieb Schulen des Kreises Lippe ist einer der vier Kooperationspartner im Verbundprojekt „Bildungsbrücken OWL“. Dieses Projekt gehört zu den nur 17 in ganz Deutschland geförderten des „Innovationswettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für eine exzellente berufliche Bildung“ (InnoVET). Nähere Erläuterungen zu den Zielen, Inhalten und Projektpartnern sind dem Projektsteck- brief und künftig auch der Projekt-Website zu entnehmen. Bedarfsgerechte Angebote zur vollschulischen Berufsausbildung in Dualen Berufen nach Landesrecht und der BKAZVO. Die langfristige demografische Entwicklung mit rückläufigen Schülerzahlen wird dabei teil- weise überlagert durch unterschiedliche äußere Faktoren wie z. B. aktuell die pandemiebe- dingte Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Daher ist es umso wichtiger, die Berufskollegs flexibel aufzustellen, um rasch auf entsprechende Handlungsbedarfe reagieren zu können. Basis sind neben der sehr guten Ausstattung durch den Schulträger insbesondere die hohe fachliche Kompetenz und das große Engagement aller in Schule Tätigen. Unabhängig davon sind die Berufskollegs jedoch nur dann auf Dauer zukunftsfähig aufgestellt, wenn eine qualitativ und quantitativ ausreichende Lehrerversorgung unter Berücksichtigung der spezifischen Bedarfe, insbesondere in den gewerblichen Bereichen, durch das Land NRW sichergestellt wird. Es ist in besonderer Weise gefordert, im Rahmen einer bedarfsgerechten und vorausschauenden Personalplanung die Versorgung mit Lehrkräften dauerhaft zu ge- währleisten. Dies gilt auch für die Fortbildung, besonders in Bezug auf (digital gestützte) neue Lehr- und Lernformen. Integration der Geflüchteten in die Berufskollegs Die Berufskollegs sind in besonderer Weise qualifiziert zur Förderung der beruflichen Integra- tion der 16- bis 25-jährigen Geflüchteten und haben auch deshalb beginnend ab dem Jahr 2016 Internationale Förderklassen eingerichtet. Es handelt sich dem Grunde nach um einjäh- rige Bildungsgänge, die jedoch für die Schüler/-innen, die bis zum Übergang in das Regelsys- tem etwas mehr Zeit benötigen, um ein weiteres Jahr verlängert werden können. Die Zahlen in den IFK sind zuletzt rückläufig. Zu beobachten ist aber, dass viele der neu zu- gewanderten jungen Menschen neben sprachlichen Defiziten (sowohl der deutschen als ins- besondere auch der berufsspezifischen Fachsprache) auch einen hohen Betreuungsbedarf aufweisen. Erschwerend kommt hinzu, dass die pandemiebedingten Rahmenbedingungen ge- rade diese Schüler/-innen vor erhebliche zusätzliche Herausforderungen stellen. Die Integra- tion dieser jungen Menschen in das Berufsbildungssystem ist daher ein längerfristiger Pro- zess. Vorbericht WP 2021 - Seite 12
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe 3.7 Strategische Schulentwicklung der weiteren Kreisschulen Karla-Raveh-Gesamtschule (KRG) Die Schülerzahlen der sechszügigen KRG sind über die Jahre konstant: 1.500 1.289 1.281 1.000 500 0 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 18/19 19/20 20/21 Die Schulentwicklung erfolgt prozessorientiert unter Berücksichtigung der Schulentwicklung im Einzugsbereich (Gesamtschulen, Gemeinschaftsschulen, Sekundarschulen). Soweit erfor- derlich, erfolgt eine Abstimmung mit den benachbarten Schulträgern, auch in Bezug auf die Inklusion: Die Schule wird seit Langem von Schüler/-innen im Rahmen der Einzelintegration und von förderbedürftigen Schüler/-innen ohne AO-SF-Gutachten (sog. „graue Inklusion“) besucht. Sie hat somit die Inklusion im Schulalltag integriert, auch ohne Ort des gemeinsamen Lernens zu sein. Damit wären ansonsten gravierende Auswirkungen auf die Schulentwicklung im Einzugs- bereich (der bestehende Anmeldeüberhang würde dadurch weiter verstärkt) zu befürchten. Darüber hinaus werden unter der aktuellen Rechtslage grundsätzlich keine weiteren Orte des gemeinsamen Lernens eingerichtet. Entwicklung einer inklusiven Schullandschaft mit Förderschulen Die Entwicklung gerade der Zahl der Schüler/-innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf zeigt die Schwierigkeiten für eine längerfristige strategische Planung: Denn alle Standorte ha- ben sich (zum Teil: grundlegend) anders entwickelt, als es die im Rahmen der Schulentwick- lungsplanung 2014 von der Gutachterin erarbeiteten Szenarien erwarten ließen: 200 189 180 160 165 140 120 116 100 103 101 80 77 60 67 40 32 20 0 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17* 17/18* 18/19* 19/20* 20/21 Astrid-Lindgren-Schule Schule am Teutoburger Wald Irmela-Wendt-Schule Regenbogenschule Christian-Morgenstern-Schule Fürstin-Pauline-Schule Vorbericht WP 2021 - Seite 13
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe Die Schülerzahlen an den Förderschulen in den Schwerpunkten ESE und GE sind in den letz- ten Jahren teilweise deutlich gestiegen und im Förderschwerpunkt Sprache konsolidiert, so- dass alle Standorte weiterentwickelt werden mit dem Ziel einer bedarfsgerechten Ausstattung. Die Entwicklung auf Kreisebene wird eng von der Schulaufsicht, dem Fachdienst „Bildung, Demographie und Zukunftsthemen“, der eine kreisweite Arbeitsgruppe moderiert, und den an- deren kommunalen Schulträgern begleitet. Diese Arbeitsgruppe dient der Abstimmung kreis- weiter Planungslinien unter Berücksichtigung folgender Ziele: Entwicklung bedarfsgerechter und möglichst wohnortnaher Förderangebote Unterstützung der Entwicklungsprozesse in den Schulen inkl. Medienentwicklung/Digitali- sierung Schaffung der erforderlichen Rahmenbedingungen (Räume, Ausstattung, Schülerbeförde- rung, Integrationsleistungen etc.) Fortführung des Härtefonds zur Finanzierung von Beförderungskosten Weiterentwicklung der Raum- und Standortkonzepte unter Berücksichtigung der sich än- dernden Rahmenbedingungen (Klassenfrequenz, Schülerzahlen etc.) Sicherung des Standortes und Finanzierung der Pestalozzi-Schule bedarfsorientierte Fortschreibung/Auswertung der planungsrelevanten Daten. Es ist weiterhin mehr als fraglich, ob der Belastungsausgleich des Landes für die Umsetzung der Inklusion in den Allgemeinen Schulen ausreicht, um die Mehrkosten der Kommunen zu decken. Weiterhin nicht berücksichtigt sind Mehrbelastungen, die den Trägern von Förder- schulen mit den Schwerpunkten Lernen, Sprache sowie Emotionale und Soziale Entwicklung durch landesseitige Änderungen bei Klassenfrequenzen bzw. Schüler-Lehrer-Relation entste- hen. Der daraus z. B. resultierende Bedarf an größeren Klassen- und Fachräumen wird im Rahmen der baulichen Maßnahmen an den einzelnen Standorten berücksichtigt. Astrid-Lindgren-Schule (ALS, Neubau) und Berufsförderzentrum (BFZ) Der Neubau der Astrid-Lindgren-Schule am Vogelsang und damit in direkter Nachbarschaft der Karla-Raveh-Gesamtschule und der Neubau der Berufsförderzentrums auf dem Innova- tion Campus Lemgo zeigen sich als besonders gelungene Beispiele an gelebter Inklusion. So sind im Neubau am Vogelsang auch Flächen für die Gesamtschule vorgesehen, sodass Kinder mit und ohne Behinderung in diesem Gebäude unterrichtet werden. Auch im Berufsförderzent- rum werden sich Schüler/-innen der Astrid-Lindgren-Schule und des Lüttfeld-Berufskollegs all- täglich in den Schulfluren begegnen. Beide Baumaßnahmen liegen im Zeitplan, sodass der Bezug der beiden Gebäude für 2022 vorgesehen ist (näheres s. Ziffer II.2.7). Irmela-Wendt-Schule (IWS) Die Schülerzahl an der IWS hat sich inzwischen bei gut 100 Schüler/-innen stabilisiert. Die Planungen zur baulichen Erweiterung sind in 2021 vorgesehen (näheres s. Ziffer II. 2.8). Schulverband Pestalozzischule, Blomberg Der EBS begleitet die Schulentwicklung als Mitglied des Schulverbandes und unterstützt die- sen im Rahmen der kreisweiten Inklusionsplanung, um den Standort als wohnortnahes För- derschulangebot für die Förderschwerpunkte Lernen und Sprache beizubehalten. In letzterem Bereich sind die Schülerzahlen jedoch deutlich rückläufig (von 49 in 2019 auf 32 in 2020). Vorbericht WP 2021 - Seite 14
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe 3.8 Entwicklung der Villa Kunterbunt (VKB) Die Villa Kunterbunt wurde in den letzten Jahren zu einer inklusiven Einrichtung weiterentwi- ckelt. Die Gruppenstruktur stellt sich aktuell wie folgt dar: bis zum 31.07.2021 gibt es insgesamt 35 reguläre (nach Kinderbildungsgesetz-KIBIZ) und 16 heilpädagogische Plätze davon bis zum 31.07.2021 9 Plätze in der heilpädagogischen Gruppe sowie zwei Integrationsgruppen mit 3 bzw. 4 heilpädagogischen und 12 bzw. 13 Ü3-Plät- zen (nach KiBIZ) und eine U3-Gruppe mit 10 Plätzen (Gruppentyp 2 laut KIBIZ). Es wird zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgegangen, dass die KiTa Villa Kunterbunt auch im KiTa-Jahr 2021/2022 ausgelastet sein wird. Die inklusive Einrichtung verfügt über ein multiprofessionelles Team bestehend aus Heilpäda- gogen, Erzieherinnen, Therapeutinnen (Ergotherapie und Motopädie), Heilerziehungspflege- rinnen und Kinderpflegerinnen. Darüber hinaus ist die VKB zertifizierter Bewegungskindergar- ten. Die Finanzierung der heilpädagogischen Plätze durch den LWL erfolgt seit 2013 auf Basis einer Einzelvereinbarung. Der EBS beobachtet die Entwicklung der Teilbetriebsergebnisse der Einrichtung kritisch, da sich diese mangels Refinanzierungsmaßnahmen tendenziell verschlechtern. Im Teilerfolgs- plan für 2021 geht der EBS von einem Jahresverlust von 205 T€ aus. Die Optimierungsmög- lichkeiten durch den EBS sind hier allerdings weitgehend erschöpft und durch Vorgaben des LWL bzw. durch das KIBIZ begrenzt. II. Wirtschaftsplan 2021 – wesentliche Veränderungen 1. Bildung der Planansätze allgemein Die Bildung der Ansätze erfolgte unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation und der weiter angespannten Haushaltslage des Kreises, unter Beachtung der für die Kernverwaltung geltenden Vorgaben und folgender Rahmenbedingungen: Grundsätzlich wurden die Ansätze aus 2020 überwälzt: Mehrbelastungen durch Mehrauf- wendungen oder Mindererträge wurden nur berücksichtigt, soweit diese gesetzlich bedingt und/oder unabweisbar sind (z. B. tarifliche Steigerungen, Kosten der Integration und Inklu- sion). Streichung des Konsolidierungsbeitrages II der Berufskollegs im Berechnungsmodell der Schulbudgets im Erfolgsplan (bisher 5 %). Die Schulbudgets der BKs werden so ab 2021 um knapp 40 T€ gestärkt. Der Konsolidierungsbeitrag I (10 %) bleibt hingegen unverän- dert. Weitere Umsetzung der ASA-Maßnahmen aus 2013 (Entlastungsvolumen für den Kreis Lippe 1,15 Mio. € p.a.). Baumaßnahmen sind unter Berücksichtigung der bereits gefassten Beschlüsse bzw. unter Vorbehalt noch erforderlicher Beschlüsse eingeplant. Die Investitionsbudgets der Berufskollegs wurden für die Jahre 2021-2023 vor dem Hinter- grund der bislang erfolgten und noch anstehenden Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen im Rahmen mehrerer Förderprogramme (GRW, InnoLip, Digitalpakt etc.) pauschal um 20 % reduziert. Vorbericht WP 2021 - Seite 15
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe 2. Umsetzung / Fortsetzung bedeutender Bauprojekte in 2021 ff. 2.1 allgemeine Erläuterungen Die aktuell in Vorplanung, Planung oder im Bau befindlichen Projekte des EBS belaufen sich auf ein Volumen von über 90 Mio. €. Diese besonders hohen Investitionen sind geprägt von zwei Aspekten: Einerseits der strategischen Zielsetzung, den Kreis Lippe als Bildungsregion zu prägen und zu sichern. Dies wird durch die in den vergangenen Jahren bereits durchge- führten und in den nächsten Jahren geplanten Investitionen in Gebäude, Ausstattung und Inf- rastruktur der Schulen unterstrichen. Auch die gewährten bzw. eingeworbenen Fördermittel (z. B. aus dem Kommunalinvestitions-förderungsgesetz, der GRW- und EFRE-Förderung, Di- gitalPakt NRW) und die damit verbundenen Investitionen führen zu diesem Spitzenwert des Investitionsvolumens. Die Umsetzung der Bauprojekte gestaltet sich aufgrund der vergaberechtlichen Rahmenbe- dingungen zunehmend komplex. Zudem stellt sich die Situation nach wie vor so dar, dass das Baugewerbe konjunkturbedingt immer noch gut ausgelastet ist. Dies führt dazu, dass auf öf- fentliche Ausschreibungen oft nur wenige Angebote eingehen und die Betriebe wegen der bereits bestehenden Kapazitätsengpässe nur zu erhöhten Preisen anbieten. Andere Unter- nehmen scheuen das sehr formale und ständigem Wandel unterliegende öffentliche Vergabe- wesen und beteiligen sich oftmals überhaupt nicht an öffentlichen Ausschreibungen, so dass diese Verfahren wiederholt oder auf andere Vergabeverfahren umgestellt werden müssen. So kommt es bei vielen Projekten zu verspätetem Start und häufig auch zu Verzögerungen wäh- rend der Umsetzung. Nicht zuletzt sind es aber auch die begrenzten eigenen Kapazitäten in der Verwaltung und im Technischen Gebäudemanagement, die durch die große Zahl der för- dermittelinduzierten Projekte zu Verzögerungen in der Abwicklung führen, so dass eine ganze Reihe von Maßnahmen im aktuellen Wirtschaftsplan wiederholt eingeplant werden mussten. Auch dies trägt zu dem Rekordwert der geplanten Investitionen bei. 2.2 Felix-Fechenbach-Berufskolleg (FFB) Hauptstandort Saganer Straße Am FFB werden aktuell weiterhin die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen für den Gebäu- deteil 4 geplant. Zusätzlich verschärft hat sich der Handlungsdruck durch die im Jahre 2020 im Gebäude 4 festgestellten brandschutztechnischen Mängel (vgl. Vorlage 079/2020). Um die pädagogischen, energetischen und brandschutztechnischen Anforderungen zu erfül- len, wird in 2021 der Augenmerk darauf liegen, die Bewertung der möglichen baulichen Alter- nativen (z.B. die Zusammenführung der Standorte Klingenbergstraße und Saganer Straße, kleinere oder größere Teilauslagerungen auf den Kreativ Campus an der Bielefelder Straße) aus Sicht der Verwaltung abzuschließen und der Politik zur Entscheidung vorzulegen. Für 2021 sind im Vermögensplan zunächst 550 T€ zzgl. einer VE in Höhe von 500 T€ für die Sanierungsplanung veranschlagt. Weitere 879 T€ sind im Vermögensplan für die Umsetzung der brandschutztechnischen Erfordernisse vorgesehen. Die im Rahmen des Inno-LIP-Projekts (s. o.) geplanten Investitionen am Hauptstandort Saga- ner Straße können vor diesem Hintergrund nicht vollständig umgesetzt werden (u. a. Verzicht auf den geplanten Umbau des Pavillons zum Fachlabor "Automation/Simulation"), sodass in Abstimmung mit dem Fördermittelgeber nun wo möglich freie Mittel zugunsten anderer Maß- nahmen umgeschichtet wurden. Vorbericht WP 2021 - Seite 16
Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2021 des Eigenbetriebs Schulen des Kreises Lippe Nebenstandort Klingenbergstraße Die Fachschule für Holztechnik ist indirekt von den o. a. Untersuchungen für den Gesamt- standort FFB betroffen; die im Rahmen des Inno-LIP-Projekts hier geplanten Maßnahmen konnten jedoch davon unabhängig bereits fast vollständig umgesetzt werden. Die bisher im Handwerksbildungszentrum Lemgo verortete Überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) für die lippischen Tischler/-innen wird nach Aufgabe des Standortes durch die Hand- werkskammer OWL (s. u.) aktuell an unterschiedlichen Standorten durchgeführt. Ein großer Teil der Kurse wird z. B. seit dem 01.08.2020 durch die Technologie- und Berufsbildungs- zentrum Paderborn gGmbH in der Fachschule für Holztechnik realisiert. Basis ist die bereits seit Jahren bestehende Kooperationsvereinbarung des EBS mit der Kreishandwerkerschaft Paderborn/Lippe, die für diesen Zweck entsprechend erweitert wurde. 2.3 Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg (DBB) An diesem Standort wurden die in beiden o. g. Förderprojekten geplanten Maßnahmen bereits vollständig umgesetzt (Abrechnung steht tws. noch aus). Für das Jahr 2021 könnten ggfs. in Absprache mit dem Fördermittelgeber freie Mittel noch für kleinere Investitionen genutzt wer- den. 2.4 Hanse-Berufskolleg (HBK) Die Vorplanungen für ein zu beauftragendes Sanierungs- und Modernisierungskonzept im Schulgebäude wurden im Wesentlichen abgeschlossen. Aufgrund geänderter schulischer Be- darfe können die Planungen jedoch erst im Jahr 2021 finalisiert und den politischen Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Entsprechendes gilt für die vom HBK im Handwerksbildungszentrum (HBZ) bisher genutzten Räume sowie die Planungen für das im Rahmen des Inno-LIP-Projekts (s. o.) dort vorgese- hene Digitale Leistungszentrum: Dieses soll nun in einem anderen Raum des HBZ unterge- bracht werden, sofern der Fördermittelgeber dem so zustimmt. Um die Maßnahme (Umbau und Ausstattung) noch innerhalb des Projektförderzeitraums umzusetzen, wurde eine Verlän- gerung des Umsetzungszeitraums beantragt. 2.5 Lüttfeld-Berufskolleg (LBK) Am LBK werden im Rahmen des Inno-LIP-Projekts (s. o.) unterschiedliche Maßnahmen um- gesetzt. Insbesondere werden einige Werkstätten, die das LBK im HBZ nutzt, zum „Kompe- tenzzentrum Kunststoff“ umgebaut und umfangreich neu ausgestattet. Die Maßnahme soll im Frühjahr 2021 vollständig abgeschlossen werden. 2.6 Handwerksbildungszentrum (HBZ) Das HBZ steht bereits seit 2010 im Eigentum des Kreises Lippe – Eigenbetrieb Schulen, der hier zuletzt umfangreiche Maßnahmen zum Brandschutz (insbesondere Einbau einer flächen- deckenden Brandmeldeanlage, Vorlage DS-Nr. 164/2017) und zur IT-Netzwerkstruktur umge- setzt hat. Die Handwerkskammer OWL zu Bielefeld (frühere Eigentümerin) hat inzwischen die Überbe- triebliche Ausbildung (ÜBA) größtenteils nach Bielefeld bzw. Paderborn verlagert, daher sämt- liche ihr 2010 vertraglich eingeräumten Nießbrauchsrechte zurückgegeben und dementspre- chend auch den Kaufpreis für die zuletzt noch genutzten Bereiche erhalten (rund 1,4 Mio €). Sie nutzt aber die Kfz-Werkstätten bis auf Weiteres noch für die ÜBA (Mietvertrag bis 2023; für die Tischler-ÜBA s. o. beim FFB). Vorbericht WP 2021 - Seite 17
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