Wissen entscheidet - Aktuelle Kapitalmarktsituation und Perspektiven COVID-19 - Auswirkungen, Einschätzungen, Ausblick - Helaba-Invest

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Wissen entscheidet.

Aktuelle Kapitalmarktsituation und Perspektiven
        COVID-19 – Auswirkungen, Einschätzungen, Ausblick

                Assetmanagement Wertpapiere, 24. April 2020
Wissen entscheidet - Aktuelle Kapitalmarktsituation und Perspektiven COVID-19 - Auswirkungen, Einschätzungen, Ausblick - Helaba-Invest
Agenda

1   COVID-19: Ein Virus hält die Welt in Atem          3

2   Kapitalmärkte im Liquiditätsstress                 8

3   Volkswirtschaftliche Auswirkungen                 18

4   Hilfsprogramme: Fiskal- und Geldpolitik spannen   28
    Sicherheitsnetze
5   Kapitalmarktszenarien                             34

6   Exkurs: Corona-Krise vs. Lehman-Krise             38

2
Wissen entscheidet - Aktuelle Kapitalmarktsituation und Perspektiven COVID-19 - Auswirkungen, Einschätzungen, Ausblick - Helaba-Invest
Agenda

1   COVID-19: Ein Virus hält die Welt in Atem          3

2   Kapitalmärkte im Liquiditätsstress                 8

3   Volkswirtschaftliche Auswirkungen                 18

4   Hilfsprogramme: Fiskal- und Geldpolitik spannen   28
    Sicherheitsnetze
5   Kapitalmarktszenarien                             34

6   Exkurs: Corona-Krise vs. Lehman-Krise             38

3
Zusammenfassende Einschätzung
Volkswirtschaftlicher Einfluss von COVID-19

                                      /   Seit dem ersten Auftreten von COVID-19 in der chinesischen Stadt Wuhan stellt das
                                          Virus frühere Epidemien deutlich in den Schatten. Harte Maßnahmen der Behörden:
                                          Großstädte unter Quarantäne, Arbeitsstopp im ganzen Land, etc.
                                      /   Eine internationale Ausbreitung des Virus konnte nicht verhindert werden.
                                          Inzwischen gibt es COVID-19 in mehr als 180 Ländern und auf allen Kontinenten. Die
                                          Fallzahlen steigen. Gegenmaßnahmen haben zu massiven wirtschaftlichen
                                          Einschnitten geführt.
                                      /   Zunächst reagierten insbesondere Rohstoffe und Werte mit Bezug zu China auf
                                          Nachrichten zum Corona-Virus. Mit der zweiten Ansteckungswelle begann dann ein
                                          dramatischer Ausverkauf an den globalen Aktien- und risikobehafteten
                                          Rentenmärkten. Ein Grund dafür ist die Angst vor möglichen volkswirtschaftlichen
                                          Schäden. Das Virus trifft sowohl die Angebots- (z. B. Produktionsstopps) als auch die
                                          Nachfrageseite (u.a. Tourismus).
                                      /   Das Welt-BIP könnte 2020 sogar negativ ausfallen. Eine schwere Rezession in Europa
                                          und den USA ist zu erwarten.
                                      /   Geld- und fiskalpolitisch wurde sukzessive reagiert, eine expansive Ausrichtung wird
                                          uns auf längere Sicht wohl erhalten bleiben.

Quelle: The Economist, Februar 2020
Stand April 2020
4
COVID-19 Ausbreitung
Betroffene Regionen am 02. April 2020

Quelle: Johns Hopkins University
Stand: 02.04.2020
5
COVID-19 Vergleich
Wachsende Infektionszahlen auf globaler Ebene – Stabilisierung in China

 COVID-19 im Vergleich zu SARS (2003)                                  Todesfälle (Tsd.)         Von der Epidemie…
Infektionen (Tsd.)                                                        Covid-19
                                                                                       200
                                                                          2.556.891              /   Seit dem ersten Auftreten von COVID-19 in der chinesischen
2.500
                                                                              176.717                Stadt Wuhan stellt das Virus frühere Epidemien, wie z.B. SARS
2.000                                                                                     150
                                 Beschleunigung
                                                                                                     im Jahre 2003, deutlich in den Schatten.
 1.500                            der Fallzahlen                                          100
                                außerhalb Chinas                                                 /   Die chinesischen Behörden reagierten mit entschiedenen
1.000         Anpassung der                                                                          Maßnahmen:
             Fallzahlmethodik                                                  SARS       50
  500                                                                          8.436
                                                                                                     Bspw. wurden mehrere Großstädte unter Quarantäne gestellt,
              (Provinz Hubei)
                                                                                812                  landesweit Verkehrswege geschlossen und ein mehrwöchiger
     0                                                                                    0
         0       10    20      30      40     50    60     70    80      90     100                  Arbeitsstopp ausgerufen.
                Tage nach erster offizieller Meldung von Krankheitsfällen

  Anzahl neugemeldeter Infektionen pro Tag
 in Tausend                                                                                      …zur Pandemie
 120

 100
                                                                                                 /   Eine internationale Ausbreitung des Virus konnte nicht
                                                                                        83.058
                                                                                                     verhindert werden. COVID-19 tritt in über 120 Ländern auf.
  80
                                                      Außerhalb                                  /   Seit Mitte Februar verzeichnen viele Länder einen ähnlich
  60
                                                      Chinas*                                        rapiden Anstieg der Fallzahlen wie China. Europa steht
  40                                                                                                 gegenwärtig im Mittelpunkt einer zweiten Infektionswelle.
                                China
  20                                                                                             /   Auch hier mussten Schulen und Universitäten, Restaurants,
                                                                                        36
   0                                                                                                 Cafés und Geschäfte geschlossen werden. Das öffentliche
    21.01     31.01  10.02 20.02 01.03             11.03   21.03     31.03   10.04 20.04             Leben steht noch bis mind. Mitte April weitestgehend still.
   Quellen: Johns Hopkins, WHO, NHC                            *Teils exponentiell geglättet

Stand: 21.04.2020
6
COVID-19 Phasen
Spiel auf Zeit: Die Auswirkungen von COVID-19 in fünf Phasen

 Entwicklung der Fallzahlen in ausgewählten Ländern                                                    /   Phase 1: Die Anzahl der infizierten Personen ist noch gering. Ggf. kann
 Log-Skalierung                                                                                            über die Identifizierung von Kontaktpersonen und die Anwendung von
 1.000.000                                                                  USA                            individuellen Quarantänemaßnahmen die Ausbreitung verhindert
                                                                              Deutschland                  werden. Die wirtschaftliche Aktivität wird nur geringfügig beeinflusst.
                      Zählweise für                                Spanien
                    Frankreich wurde                                                   Italien         /   Phase 2: Aufgrund gestiegener Fallzahlen ist der Nachvollzug der
                       angepasst                                             Frankreich        China
                                                                                                           Ausbreitung nicht mehr möglich; großflächigere Quarantäne-
   100.000
                                                                                                           maßnahmen sind notwendig. Die Wirtschaftsaktivität einzelner
                                                                               Iran
                                                                   Großbritannien
                                                                                                           Regionen ist betroffen, der landesweite Reiseverkehr geht zurück.
                                                         Indien                                            Beispiel: Japan.
                                                                                       Japan           /   Phase 3: Ohne signifikante, staatliche Intervention ist die Epidemie nicht
    10.000
                                                                                          Südkorea         zu stoppen. Unternehmen und öffentliche Institutionen werden
                                                                                                           landesweit geschlossen. Ein vorübergehender, negativer konjunktureller
                                                                                                           Impuls muss in Kauf genommen werden. Beispiel: USA, Deutschland.
                                                                                                       /   Phase 4: Eine überraschend schnelle Ausbreitung führt zur Überlastung
      1.000                                                                                                des Gesundheitssystems. Das „künstliche Koma“ der Wirtschaft muss
                                                                                                           verlängert werden. Ohne staatliche Unterstützung drohen Konkurse und
                                                                                                           ein Arbeitslosigkeitsanstieg. Sind mehrere Länder betroffen, kommt es
                                                                                                           zur Störung internationaler Lieferketten. Beispiel: Italien.
        100                                                                                            /   Phase 5: Die Anzahl der Fälle stagniert, aktive Infektionen gehen zurück.
              0        5     10    15   20   25    30    35   40       45    50   55     60      65
                                                                                                           Die Unternehmen nehmen schrittweise den Normalbetrieb auf. Durch
                                             Tage seit dem 100. Fall                                       Vorsichtsmaßnahmen und der Verunsicherung des Konsumenten dauert
  Quellen: Johns Hopkins, WHO, NHC
  Quellen: Johns Hopkins, WHO, NHC                                                                         die Erholung jedoch länger als der ursprüngliche Einbruch (U-förmige
                                                                                                           Entwicklung). Beispiel: China, Südkorea.

Stand: 21.04.2020
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Agenda

1   COVID-19: Ein Virus hält die Welt in Atem          3

2   Kapitalmärkte im Liquiditätsstress                 8

3   Volkswirtschaftliche Auswirkungen                 18

4   Hilfsprogramme: Fiskal- und Geldpolitik spannen   28
    Sicherheitsnetze
5   Kapitalmarktszenarien                             34

6   Exkurs: Corona-Krise vs. Lehman-Krise             38

8
Kapitalmärkte in Liquiditätsstress
Selbst Staaten und Firmen mit hoher Bonität temporär im freien Fall

Performance seit Ausbruch der COVID-19-Krise

      Aktien mit stärksten                                  Nur Leitzinssenkungs-    Corporates global
      Verlusten seit 2008                                  begünstigte Renten mit      unter Druck
                                                            Diversifikationseffekt
                         DAX                                  Bundesanleihen            Credits IG
                      -18,1%                                      +0,4%                   -5,1%
           EURO STOXX 50                                     Staaten Eurozone           Credits EM
                      -20,7%                                       -2,5%                  -11,6%
                    S&P 500                                    US-Treasuries            Credits HY
                      -10,9%                                       +6,4%                 - 10,8%

Datenbasis Indizes, Quellen: Bloomberg, iBoxx, JPM, BAML
Zeitraum 01.02 - 20.04.2020

9
Kapitalmärkte in Liquiditätsstress
     Wertentwicklung ausgesuchter Aktienmärkte im laufenden Jahr

     Quelle: eReporting
     Stand: 16.04.2020

10
Kapitalmärkte in Liquiditätsstress
Wertentwicklung ausgesuchter Rentenmärkte im laufenden Jahr

/   Begriff der Safe-Haven-Assets verliert Trennschärfe, einzig US-Leitzinssenkung bleibt als Performance-Treiber.
/   Rezessionsängste und stillgelegte Konjunktur sorgen für durchweg massive Spreadausweitungen.
Quelle: eReporting
Stand: 16.04.2020
11
Kapitalmärkte in Liquiditätsstress
Nach turbulentem März zuletzt Beruhigung bei Bundesanleiherenditen

Quelle: eReporting
Stand: 22.04.2020
12
Kapitalmärkte in Liquiditätsstress
Spreads von Peripherieanleihen zuletzt wieder weiter

Quelle: eReporting
Stand: 22.04.2020
13
Kapitalmärkte in Liquiditätsstress
Stabilisierung bei Creditspreads nach scharfer Ausweitung

Quelle: eigene Darstellung
Stand: 22.04.2020
14
Kapitalmärkte in Liquiditätsstress
Europäische, insbesondere deutsche Aktien besonders stark betroffen

  Entwicklung ausgewählter Indizes normalisiert                                /   Aktienindizes in entwickelten Märkten in etwa gleich stark
  110
                                                                                   betroffen
 100
  90
                                                                               /   Chinesische Indizes nach Gegenbewegung in Folge der
                                                                                   Stabilisierung der Fallzahlen in China noch am robustesten
  80
  70                                                                           /   Asset Allocation schlägt Timing:
  60                                                                               DAX notiert z.B. weiterhin über 2008er Vor-Crash-Niveaus,
  50                                                                               EUROSTOXX 50 deutlich darunter
         31.     7.   14.     21.   28.    6.   13.  20. 27.   3.    10. 17.
        Jan.    Feb. Feb.    Feb.   Feb. Mrz. Mrz. Mrz. Mrz. Apr. Apr. Apr.
                                                                               /   Besonders zyklische und Value-Aktien betroffen,
               DAX                       EUROSTOXX50         SP500                 Automobil- und Finanzwerte mit großen Wertverlusten
               MSCI EM                   CSI300              Nikkei225

   10-Tages-Vola
 140
 120
                                                                               /   Volatilität insbesondere auf dem US-Markt mit historischen
 100                                                                               Höchstständen, was die Absicherung teuer und
  80                                                                               Transaktionen zeitsensitiver macht
  60
                                                                               /   Maßgebliche Risikoindikatoren zeigen an, mit Aktienkäufen
  40
  20
                                                                                   noch zu warten
   0                                                                           /   Die Corona Krise zwingt Unternehmen über die
         31.    7.     14.    21.   28.   6.   13. 20.  27.   3.   10.  17.
        Jan.   Feb.   Feb.   Feb.   Feb. Mrz. Mrz. Mrz. Mrz. Apr. Apr. Apr.
                                                                                   Einflussnahme von Staat/Aufsicht/EZB aktuell Dividende zu
                DAX                      EUROSTOXX50         SP500                 kürzen, mittelfristig bleiben Dividenden aber ein
                MSCI EM                  CSI300              Nikkei225
                                                                                   Gütesiegel für eine erfolgreiche Unternehmensführung
                                                                                   und wichtige Ertragskomponente
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen
Stand 20.04.2020
15
Kapitalmärkte in Liquiditätsstress
 Der Atlantik-Spread läuft rein, EU Länder-Spreads zuletzt wieder raus
  10J Spreads US-Staatsanleihen vs. Bundesanleihen
2,0                                                                                       /   Kurzfristige Annäherung der U.S. Treasury-Renditen an
                                                                                              Bundrenditen durch massive Zinssenkungen der Fed.
 1,5
                                                              Atlantik-Spread
                                                                                          /   Nachdem Bundrenditen dem Leitzins folgend schon
 1,0
                                                                                              Jahrzehnte im Abwärtstrend sind, nähern sich nun auch US-
0,5                        US-Treasuries                                                      Renditen der Nulllinie.
0,0                                                                                       /   Atlantik-Spread in der Folge mit leichter Einengung.
-0,5
                                                            Bundesanleihen
-1,0
    1. Mrz.    8. Mrz.    15. Mrz. 22. Mrz. 29. Mrz.     5. Apr.   12. Apr.    19. Apr.

  EU Länder-Spreads zu Bundrenditen                    19. März                           /   Tourismusabhängige EU-Peripherie, insbesondere Italien,
  3,0                                                  EZB PEPP                               stark von COVID-19 betroffen.
  2,5                                                                                     /   Länderspreads reagierten zunächst mit massiver
                                                                         Italien
  2,0                                                                                         Ausweitung.
  1,5                                                              Portugal               /   Neuerliche EZB-Anleihekaufprogramme (v.a. das PEPP)
  1,0
                                                               Irland       Spanien           stützen das Anlegervertrauen und führen zu einer initialen
  0,5                                                                                         Beruhigung der Spreads.
                                                                        Frankreich
  0,0
     1. Feb.   11. Feb.   21. Feb.   2. Mrz. 12. Mrz. 22. Mrz. 1. Apr.      11. Apr.

 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen
 Stand: 20.04.2020
 16
Kapitalmärkte in Liquiditätsstress
Insgesamt dynamische Kapitalmarktreaktion auf Maßnahmenpakete
                       15. Feb.                                        6. März                                  25. März
                   Erstes offizielles                                Russland löst                          Senat stimmt US-
                    Todesopfer in                                   OPEC-Krise aus                           Fiskalpaket zu
                        Europa                                                                                                                  Seit April
                                              24. Feb.                                   15. März
                   105                                                                                                                     Gedankenspiele über             8
                                        Italien riegelt die                             FED lockert
                                                                                                                                                Covid-19-
                                        ersten Städte ab                             Geldpolitik weiter
                                                                                                                                              Exitstrategien
                                                                                                                                                                           7
                   100

                                                                                                                                                                               Effektive Rendite [in %]
                                                                                                                                                                           6
     Performance

                    95                                                                                                                                                     5

                                                                                                                                                                           4
                   90                                                                                                                                                      3

                                                                                                                                                                           2
                    85
                                                                                                                                                                           1

                   80                                                                                                                                                      0
                       10. Feb.         17. Feb.         24. Feb.       2. Mrz.       9. Mrz.         16. Mrz.      23. Mrz.    30. Mrz.       6. Apr.          13. Apr.
                                                   Perf. Investment Grade                       Perf. Emerging Markets                Perf. High Yield
                                                   Eff. Rendite Investment Grade                Eff. Rendite Emerging Markets         Eff. Rendite High Yield

Quelle: Bloomberg, BofA ICE Indices
Stand 16.04.2020

17                 Musterseiten
Agenda

1    COVID-19: Ein Virus hält die Welt in Atem          3

2    Kapitalmärkte im Liquiditätsstress                 8

3    Volkswirtschaftliche Auswirkungen                 18

4    Hilfsprogramme: Fiskal- und Geldpolitik spannen   28
     Sicherheitsnetze
5    Kapitalmarktszenarien                             34

6    Exkurs: Corona-Krise vs. Lehman-Krise             38

18
Volkswirtschaftliche Auswirkungen
Starker wirtschaftlicher Einbruch nicht zu vermeiden

   Wirtschaftswachstum Deutschland in %                                                Rezession durch Einschränkungen im öffentlichen
  10                                                                                   Leben
   5                                                                                   /   Deutlicher Wirtschaftseinbruch am aktuellen Rand. Zweite
   0                                                                                       Hälfte des ersten Quartals und das zweite Quartal mit starkem
        Dez. 19          Mrz. 20             Jun. 20               Sep. 20   Dez. 20       Einbruch – vsl. um bis zu 20% gegenüber Vorjahr.
  -5
  -10                                                                                  /   Eine kräftige Erholung ist sehr wahrscheinlich. Diese sollte im
  -15                                                                                      dritten Quartal einsetzen und weit ins nächste Jahr tragen.
 -20
                                                                                           Ausgefallener Konsum und Investitionen werden nachgeholt.
                                                                                       /   GDP Rückgang in Deutschland von -6% bis -7% erwartet

   Inflation Eurozone in %                                                             Langfristig stärkere Inflationsgefahren
    2
 1,8                                                                                   /   In der Rezessionsphase ist ein Preisdruck nur bei knappen
 1,6                                                                                       Versorgungsgütern zu erwarten. Die Nachfrage nach
 1,4                                                                                       langlebigen Gütern kommt zum Erliegen, was das gesamte
  1,2
    1
                                                                                           Preisniveau niedrig hält.
 0,8                                                                                   /   Bei einsetzendem Aufschwung können Kapazitätsengpässe zu
 0,6
                                                                                           einem deutlichen Preisauftrieb in einzelnen Marktsegmenten
 0,4
 0,2                                                                                       führen. Es besteht längerfristig die Gefahr eines breiten
    0                                                                                      Preisanstiegs, auch aufgrund üppiger Geldversorgung und ggf.
        Dez. 19          Mrz. 20              Jun. 20              Sep. 20   Dez. 20       deutlich anziehender Rohstoffpreise.
Schematische Darstellung, Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen
19
Volkswirtschaftliche Auswirkungen
Höhere Arbeitslosigkeit und neue Geschäftsmodelle sind die Folge

  Arbeitslosenquote EZ in %                                                                  Beschäftigung wird zunächst erkennbar sinken
 12
                                                                                             /   Deutlich sinkende Beschäftigung. In der ersten Phase werden
 10                                                                                              Minijobber (z. B. Restaurant) und Freelancer freigesetzt.
  8
                                                                                             /   Kurzarbeitergeld in Deutschland mildert den Anstieg der
  6                                                                                              vorübergehenden Arbeitslosigkeit merklich. Nach der Krise
  4
                                                                                                 werden sich die Unternehmen neu ausrichten. Dabei dürften
                                                                                                 auf breiter Front Arbeitskräfte freigesetzt werden.
  2

  0
      Dez. 19           Mrz. 20             Jun. 20           Sep. 20             Dez. 20

      Chinesische Exporte in EZ in Mio. EUR                                                  Veränderungen im Konsumverhalten und in den
                                                                                             Lieferketten
300000
250000                                                                                       /   Die vorübergehenden Einschränkungen im Konsum- und
200000                                                                                           Freizeitverhalten werden den Trend zum Onlinehandel
150000                                                                                           verstärken und den lokalen Einzelhandel weiter unter Druck
100000                                                                                           setzen.
 50000                                                                                       /   Die Abhängigkeit von globalen Lieferketten wird durch eine
        0                                                                                        verstärkte Fokussierung auf regionale Produktion und kürzere
        Dez. 91   Dez. 95   Dez. 99      Dez. 03   Dez. 07   Dez. 11    Dez. 15    Dez. 19
                                                                                                 Lieferketten reduziert. Deglobalisierungstendenzen könnten
                                                                                                 sich verschärfen.
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen
Stand: 06. 04.2020
20
Volkswirtschaftliche Auswirkungen
Einkaufsmanagerindizes sacken in rotes Terrain

                                                  Umfrage bei Einkaufsmanagern im verarbeitenden Gewerbe (Manufacturing PMI)
                    Feb. 2019             Mrz. 2019                   Jun. 2019                 Sep. 2019                 Dez. 2019                         Mrz. 2020
 Deutschland
 Niederlande
 Österreich
 Frankreich
 Italien
 Spanien
 Eurozone
 USA (ISM)
 Japan
 UK
 Schweden
 China
 Brasilien
 Indien
 Russland
 Südafrika
 Global
                       44       45   46      47        48       49       50       51      52       53       54      55         56     57           58           59
                                                                                                                                           Quelle: Markit, ISM, Bloomberg

/     Steiler Absturz der Einkaufsmanagerindizes in den entwickelten Märkten (Ausnahme Niederlande).

/     China hatte den Einbruch schon im Februar. Im März jetzt wieder deutliche Erholung. Diese trägt vermutlich
      nicht lange, da gerade Aufträge aus Europa und den USA storniert werden

Stand: 31.03.2020

21      Musterseiten
Volkswirtschaftliche Auswirkungen
Arbeitslosigkeit steigt in den USA mit ungekannter Vehemenz

/    Mit den Maßnahmen zur Eindämmung von Covd-19 haben die Unternehmen umgehend Arbeitskräfte
     freigesetzt. Binnen vier Wochen wurden rund 22 Millionen Menschen entlassen. Eine solche
     Entlassungswelle ist ohne Beispiel. Auch nicht in der Depression der 1930er Jahre.

/    Betroffen sind v.a. Dienstleistungsberufe – insbesondere Einzelhandel und Restaurants.

22    Musterseiten
Volkswirtschaftliche Auswirkungen
Unternehmensgewinne: Massiver Einbruch erwartet

 Gewinnschätzungen

                             Europa                    USA                   Japan                   China

                     2020             2021    2020           2021    2020            2021    2020            2021

 31.12.2019          7,7%             8,4%    9,6%           10,6%   7,1%            8,3%    11,8%           13,7%

 14.04.2020         -15,2%            19,6%   -8,7%          18,2%   0,4%            11,5%   2,7%            16,8%

 Delta YTD          -22,9%            11,2%   -18,3%         7,6%    -6,7%           3,1%    -9,1%           3,1%

/ Weltweite Shutdowns hinterlassen tiefe Spuren in den 2020er-Gewinnprognosen.
/ Auch in der anlaufenden Zwischenberichterstattung für das erste Quartal dürften die Ausblicke für deutliche
  Anpassungen bei den Gewinnschätzungen sorgen.
/ Die Richtung scheint klar, bevor es besser werden kann, ist vorerst mit weiterhin negativen Nachrichten auch
  auf der Gewinnseite zu rechnen.

Quelle: FactSet
Stand: 14.04.2020

23
Volkswirtschaftliche Auswirkungen
Aktienmärkte: Leugnen Aktienmärkte die Schwere der Krise?

Anleger setzten bereits auf die Zeit nach Corona und bewegen sich damit auf dünnem Eis
STOXX Europe 600                                              S&P 500
Gewinn-                                                       Gewinn-
entwicklung Geschätzte Gewinne der nächsten 12 Monate KGVe    entwicklung Geschätzte Gewinne der nächsten 12 Monate KGVe
 105        (zum Jahresanfang rebasiert auf 100)         18    105        (zum Jahresanfang rebasiert auf 100)         22
 100                                                     17    100                                                     21
                                                         16                                                            20
  95                                                            95                                                     19
                                                         15                                                            18
  90                                                            90
                                                         14                                                            17
  85 Kurs-Gewinn-Verhältnis auf                                 85 Kurs-Gewinn-Verhältnis auf                          16
                                                         13
  80 Basis der geschätzten Gewinne                       12     80 Basis der geschätzten Gewinne                       15
                                                                                                                       14
  75 der nächsten 12 Monate                              11     75 der nächsten 12 Monate                              13
  70                                                     10     70                                                     12
  Jan. 2020     Feb. 2020     Mrz. 2020        Apr. 2020        Jan. 2020     Feb. 2020     Mrz. 2020        Apr. 2020
                      YTD Performance: -19,2%                                 YTD Performance: -11,4%
                Performance seit dem 23.03.: +19,2%                     Performance seit dem 23.03.: +27,4%

/ Der von Analysten prognostizierte Gewinneinbruch tut der seit Ende März laufenden Erholung keinen
  Abbruch. In der Folge steigen Kennziffern wie das KGVe innerhalb kürzester Zeit wieder auf Vorkrisen-Niveaus.
/ Dass der Aktienmarkt bereits zulegt, während die Gewinne und Gewinnerwartungen noch sinken, ist im
  Prinzip nichts ungewöhnliches – so frühzeitig nach einem Crash jedoch sehr untypisch.

Quelle: Bloomberg
Stand: 14.04.2020

24
Volkswirtschaftliche Auswirkungen
Aktienmärkte: Bewertung bietet jedoch mittel- bis langfristig Chancen

  Relative Bewertung

                            Gewinnrendite*                      10j-Staatsanleihen-                         Inflationsrate                Risikoprämie für        Relatives
                                                                      rendite                                                                 Aktien**          Attraktivitäts-
                                                                                                                                                                  niveau***
                                                                                                                                                             (0 = günstig, 100 = teuer)

  Europa                             6,0%                                   -0,5%                                   1,4%                       7,9%                     37

  USA                                4,6%                                   0,6%                                    2,1%                       6,1%                     31

  Japan                              7,5%                                   0,0%                                    0,2%                       7,7%                     20

  China                              7,7%                                   2,6%                                    4,3%                       9,5%                     36
*) Inverses 12M-Forward KGV
**) Gewinnrendite abzüglich realer 10j-Staatsanleihenrendite
***) Abgeleitet aus dem Längsschnitt-Perzentil der jeweiligen Aktienrisikoprämien (seit 30.06.2003 bzw. bei China seit dem 31.12 .2006)

/ Die relativ zu Renten bereits sehr niedrige Bewertung der internationalen Aktienmärkte macht Hoffnung, dass
  die bisherigen Tiefstände nicht nochmal signifikant unterschritten werden.
/ Auch wenn kurzfristig nochmalige Kursrückgänge nicht auszuschließen sind, überwiegen für mittel - bis
  langfristig orientierte Anleger aus unserer Sicht die Chancen.

Quelle: Bloomberg, MSCI
Stand: 20.04.2020
Volkswirtschaftliche Auswirkungen
Ölmärkte: Nachfrageschock bedingt durch Corona-Virus

                                                                   US Nachfrage*                                                                                                                                                      Crude Brent Preis
         22                                                                                                                                                                   140
                                                                                                                                                                              120
         20                                                                                                                                                                   100
                                                                                                                                                                               80
         18                                                                                                                                                                    60
         16                                                                                                                                                                    40
                                                                                                                                                                               20
         14                                                                                                                                                                     0

                                                                                                                                                                                                        Nov. 14

                                                                                                                                                                                                                                                Jul. 16

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nov. 19
                                                                                                                                                                                                                            Sep. 15

                                                                                                                                                                                                                                                                    Mai. 17
                                                                                                                                                                                                                  Apr. 15

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Apr. 20
                                                                                                                                                                                                                                      Feb. 16

                                                                                                                                                                                                                                                                              Okt. 17
                                                                                                                                                                                    Jan. 14

                                                                                                                                                                                                                                                          Dez. 16
                                                                                                                                                                                              Jun. 14

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Mrz. 18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Aug. 18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Jan. 19
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Jun. 19
                                                                                                                                                                    Apr. 20
              Jan. 14

                                                                                                                                      Jan. 19
                                                                                    Dez. 16
                        Jun. 14

                                                                                                                                                Jun. 19
                                  Nov. 14

                                                                                                                                                          Nov. 19
                                            Apr. 15

                                                                          Jul. 16

                                                                                              Mai. 17

                                                                                                                  Mrz. 18
                                                                                                                            Aug. 18
                                                      Sep. 15
                                                                Feb. 16

                                                                                                        Okt. 17

     /        Nicht nur angebotsseitig wird Druck auf den Ölpreis ausgeübt. Auf der Nachfrageseite macht sich die
              Corona-Krise bereits durch einen Rückgang der US Nachfrage deutlich.

     /        Der hieraus resultierende deutliche Preisverfall am Ölmarkt macht Fracking weitestgehend unprofitabel.

     /        Es besteht die Gefahr, dass es hierdurch zu Insolvenzen in der Fracking-Industrie kommt.

     /        Kreditausfälle bei Banken wären die logische Folge und könnten eine Kettenreaktion in Gang setzen
              (Contagion).

Quelle: Bloomberg; DOE Crude Oil Implied Demand (Millionen Barrels pro Tag).
Stand: 20.04.2020 (Crude Brent Preis) bzw. 10.04.2020 (US Nachfrage)

26
Volkswirtschaftliche Auswirkungen
Ölmärkte: Überangebot durch „Kartellversagen“

                        90                                                                                                                                                                                                                                                                                                      12

                        80
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                10
                        70

                        60                                                                                                                                                                                                                                                                                                      8
     Mio. Barrels/Tag

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Mio. Barrels/Tag
                        50
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                6
                        40

                        30                                                                                                                                                                                                                                                                                                      4

                        20
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                2
                        10

                         0                                                                                                                                                                                                                                                                                                      0
                             Mrz. 13

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mrz. 20
                                                           Dez. 13
                                                                     Mrz. 14

                                                                                                              Mrz. 15

                                                                                                                                                                                              Mrz. 17

                                                                                                                                                                                                                                      Mrz. 18
                                                                                                                                            Dez. 15
                                                                                                                                                      Mrz. 16

                                                                                                                                                                                                                                                                    Dez. 18
                                                                                                                                                                                                                                                                              Mrz. 19
                                       Jun. 13
                                                 Sep. 13

                                                                               Jun. 14
                                                                                         Sep. 14
                                                                                                    Dez. 14

                                                                                                                        Jun. 15
                                                                                                                                  Sep. 15

                                                                                                                                                                                                                            Dez. 17

                                                                                                                                                                                                                                                Jun. 18
                                                                                                                                                                Jun. 16
                                                                                                                                                                          Sep. 16
                                                                                                                                                                                    Dez. 16

                                                                                                                                                                                                        Jun. 17

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Jun. 19
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Sep. 19
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Dez. 19
                                                                                                                                                                                                                  Sep. 17

                                                                                                                                                                                                                                                          Sep. 18
                                                           OPEC *                                  Rest Welt*                                  Russland**                                     Saudi Arabien**                                             USA Schieferöl**

Quelle: Bloomberg
*Linke Achse, wobei Balken aufeinander gestapelt sind **Rechte Achse
Stand: 31.03.2020
27
Agenda

1    COVID-19: Ein Virus hält die Welt in Atem          3

2    Kapitalmärkte im Liquiditätsstress                 8

3    Volkswirtschaftliche Auswirkungen                 18

4    Hilfsprogramme: Fiskal- und Geldpolitik spannen   28
     Sicherheitsnetze
5    Kapitalmarktszenarien                             34

6    Exkurs: Corona-Krise vs. Lehman-Krise             38

28
Hilfsprogramme
Immense Stimuli der Zentralbanken und der Fiskalpolitik

         Leitzinssenkungen in %-               zus. Anleihekäufe in Mrd.                 Notenbanken schöpfen ihr Repertoire aus…
                 Punkten
                                                                                         /   Die Leitzinsen wurden z. T. heftig gesenkt, in den USA um
                                              BoE
 PBoC                                                                                        1,5%, in Großbritannien um 0,6%.
   BoJ
                                              EZB
                                                                                         /   QE, TLTRO, praktisch unlimitierte Repos, unkonventionelle
   BoE                                                                                       Liquidität, Aufweichung der Regularien: Die Zentralbanken
  EZB                                                                                        tun alles, um Liquidität für die Banken bereitzustellen. Die
                                              FED
  FED                                                                                        Mittel sind hier weitestgehend ausgeschöpft.
         0          2          4          6         0         2000        4000    6000   /   Bei den Anleihekäufen sind die Grenzen noch nicht erreicht,
                  2020    2008                                2020        2008
                                                                                             die EZB hat hier kürzlich ein deutliches Signal an den Markt
                                                                                             gesendet („Pandemic Emergency Purchase Program“).

                             Fiskalmaßnahmen                                             …und Staaten zeigen die Bazooka
2500                                                                         10
                                                                                         /   Kreditlinien, direkte Staatshilfen für Unternehmen, Schecks
2000                                                                         8               vom Finanzamt – auch die Staaten zeigen Einfallsreichtum
1500                                                                         6               und zum Teil erhebliche Mittel, um die Folgen der Krise
1000                                                                         4
                                                                                             abzumildern.

 500                                                                         2
                                                                                         /   Kehrseite der Medaille ist die Angst vor einer zu stark
                                                                                             steigenden Staatsverschuldung und damit einhergehend ein
    0                                                                        0
             DE      FR        IT        JP   UK        US           CN
                                                                                             erheblicher Zinsanstieg trotz der Staatsanleihekäufe der
                                                                                             Notenbanken.
                     Absolut (EUR/USD/GBP)     % BIP (r.S.)
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen
Stand: 14.04.2020
29
Hilfsprogramme: Euroland
Schätzung der Neuverschuldung und Steuerausfälle in 2020

 Die Fiskalprogramme sind allesamt schuldenfinanziert.
     Volumen (Mrd. EUR)                  Programm / Land                                   Anteil am BiP *
     Neuverschuldung +
     Steuerausfälle
     122 + 34                            Nachtragshaushalt und Steuerausfall Deutschland             5,1%
     45 + 25                             Nachtragshaushalt und Steuerausfall Frankreich              3,1%
     50 + 33                             Nachtragshaushalt und Steuerausfall Italien                 5,0%
     25 + 25                             Nachtragshaushalt und Steuerausfall Spanien                 4,0%

      Weitere fiskalische Maßnahmen sind in der Diskussion.
                 In Italien beispielsweise zusätzliche 75 bis 90 Mrd. EUR.

* Schätzung auf Basis des BiP von 2019

Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen
Stand 09.04.2020

30
Hilfsprogramme: Euroland
EZB - Übersicht wichtiger Programme

/ PEPP – Anleihekäufe im Volumen von bis zu 750 Mrd. Euro im Jahr 2020. Laufzeit kann verlängert
  werden „bis die Pandemie eingedämmt ist“.
   − Temporäre Abweichungen vom Kapitalschlüssel möglich
   − die selbst auferlegte Grenze von 33% pro Wertpapier (Staaten) bzw. 50% für Supranational wird flexibel
     gehandhabt
   − Keine Festlegung, welche Anlageklassen gekauft werden
   − Ratingrestriktionen fallen ebenfalls
/ APP – 120 Mrd. Euro (neu) + 189 Mrd. Euro (bereits 2019 beschlossen) aus dem bereits
  bekannten QE-Kaufprogramm bis Ende 2020.
/ (T)LTRO – weiter vergünstigte Refinanzierung für mit bis zu 25 Basispunkten unterhalb des
  Depot-Satzes.
Es sind jederzeit weitere unkonventionelle Maßnahmen vorstellbar. Die EZB will stabilisieren.

Stand 09.04.2020
Hilfsprogramme: Euroland
Möglichkeiten der EWU weitreichend, aber Einigung notwendig

     /   Erste Verteidigungslinie:
         Ankaufprogramm der EZB (Pandemic Emergency Purchase Program, PEPP)
     /   Zweite Verteidigungslinie:
         ESM → Hier sind 410 Mrd. Euro verfügbar.
         Problem: Verfahren beruht auf Konditionalität. Wenn jetzt ESM ohne Konditionalität auszahlt, könnte
         Präzedenz geschaffen werden.
     /   Dritte Verteidigungslinie:
         Corona-Bonds bzw. Euro-Bonds → Prinzip: Wirtschaftliche Folgen der Pandemie werden durch
         gemeinsame Anleihen bekämpft. Idee eines Recovery-Fonds finanziert durch die Emission von Corona-
         Bonds.
         Problem: EU-Verträge stehen dem entgegen (Artikel 125). In einigen Kernstaaten weiterhin nicht gewollt.
     /   Sonstiges:
         z.B. bilaterale Garantien für einzelne Staaten.
         Problem: noch unwahrscheinlicher als Corona-Bonds.

Stand 09.04.2020

32
Hilfsprogramme: USA
Fiskalpolitik – CARES (Coronavirus Aid, Relief and Economic Security)

Erstes großes Fiskalpaket in den USA. Gesamtvolumen von über 2 Billionen USD.
 Summe             Begünstigte                            Maßnahmen                                           Details
 (Mrd. $)
          532 Große Unternehmen                           Finanzielle Hilfen und Kredite                      61 Mrd. $ für Fluggesellschaften
          377 Kleinere Unternehmen                        Kredite und Garantien
          290 Private Haushalte                           Direkte Zahlungen “Helikoptergeld“                  1.200 $ Erwachsener, 500$ Kinder
          290 Private Haushalte                           Steuererleichterungen
          260 Private Haushalte /                         Verbesserung der Leistungen der
              Unternehmen                                 Arbeitslosenversicherung
          150 Bundesstaaten / Kommunen                    Kosten für Eindämmung des
                                                          Coronavirus, Bildung
          385 Sonstiges                                   Gesundheit, Soziales Netz,                          126 Mrd. $ Gesundheitssystem
                                                          Lebensmittelmarken                                  45 Mrd. $ Katastrophenschutz
                                                                                                              27 Mrd. $ Impfstoffe
Zahlen variieren je nach Quelle leicht. Insbesondere die Zahlungen an die Haushalte nur Schätzung. Quelle: Bloomberg

Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen
Stand 31.03.2020

33
Agenda

1    COVID-19: Ein Virus hält die Welt in Atem          3

2    Kapitalmärkte im Liquiditätsstress                 8

3    Volkswirtschaftliche Auswirkungen                 18

4    Hilfsprogramme: Fiskal- und Geldpolitik spannen   28
     Sicherheitsnetze
5    Kapitalmarktszenarien                             34

6    Exkurs: Corona-Krise vs. Lehman-Krise             38

34
Kapitalmarktszenarien
Kernthesen: Staaten und Notenbanken gehen „All-in“

/ Staaten und Notenbanken versuchen die Probleme des Lockdowns zu begrenzen. Die umfangreichen
  Rettungs-, Unterstützungs- und angekündigten Wiederaufbaupakete könnten den „Restart“ der Wirtschaft
  erleichtern.
/ Die massive geld- und fiskalpolitische Liquiditätsflutung der Märkte sollte auf Sicht Risiko -Assets unterstützen.
/ Kurzfristig dürften aber sowohl schwache makroökonomische Daten als auch eine schlechte
  Unternehmensberichterstattung das Marktgeschehen beherrschen.
/ Erst bei einer breitflächigen Öffnung der Wirtschaft erscheint eine nachhaltige Stabilisierung der
  Kapitalmärkte wahrscheinlich.
/ Bis dahin bleibt „Liquidität Trumpf“, d.h. Positionen in Risiko-Assets sollten taktisch primär in liquideren
  Assetklassen eingegangen werden. Illiquidere Assets sollten b.a.w. nur strategisch aufgebaut werden.
/ Im Kalenderjahr 2021 könnte die Weltwirtschaft hingegen einen deutlichen Wachstumsschub verzeichnen. Die
  Risikomärkte dürften diese Konjunkturerholung im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2020 einpreisen.
/ Mittelfristig dürften die steigende Staatsverschuldung aber auch ein möglicher Inflationsdruck Themen sein,
  die an den Märkten zunehmend diskutiert werden.

35
Kapitalmarktszenarien
Recovery wird maßgeblich von Virusverlauf und Politik determiniert
                           10% Best Case                              70% Base Case                               20% Worst Case
                              >> Rezession > Schwere Rezession > Globale tiefe Rezession
Kapitalmarktszenarien
Strategischer Ausblick für Assetklassen (auf Sicht 12 Monate)
                          10% Best Case                                70% Base Case                              20% Worst Case
                              >> Rezession > Schwere Rezession > Globale tiefe Rezession 250bp, HY
   Credits                                                    HY 550bp, EM 520bp)
               / Potenzial für Spreadeinengung                                                            >800bp, EM >700bp)
                                                            / Anstieg der Ausfallraten und fehlende
(IG, HY, EM)     (Ziele: IG
Agenda

1    COVID-19: Ein Virus hält die Welt in Atem          3

2    Kapitalmärkte im Liquiditätsstress                 8

3    Volkswirtschaftliche Auswirkungen                 18

4    Hilfsprogramme: Fiskal- und Geldpolitik spannen   28
     Sicherheitsnetze
5    Kapitalmarktszenarien                             34

6    Exkurs: Corona-Krise vs. Lehman-Krise             38

38
HI-Multi Asset Strategie Portfolio „Rendite“ als Beispielportfolio
Volatilität – Corona Schock größer als Lehman

                                                    Vola* Spikes
 18%
                                                                                                   / Aktueller Vola-Anstieg stellt den
 16%                                                                                                 von 2008 in den Schatten
 14%
 12%
 10%
     8%
     6%
                                                                                                   / Kurz vor Beginn der
     4%                                                                                              Markturbulenzen kündigt sich die
     2%                                                                                              Krise bereits durch einen kleinen
     0%
                                                                                                     Spike an (Corona erst sehr spät!)
             1    4 7 10 13 16 19 22 25 28 31 34 37 40 43 46 49 52 55 58 61
                                                            Tage**

                                                  Lehman               Corona

     *EWMA-Filter (exp 0,94).
     **Im Falle von Lehman beginnend am 31.07.2008; im Falle von Corona beginnend am 31.12.2019.
39
HI-Multi Asset Strategie Portfolio „Rendite“ als Beispielportfolio
Einbruch der Korrelationen – Corona Schock größer als Lehman

                                          Sinkende Diversifikation*
 0,6
                                                                                                            / Aktuell stärkerer
                                                                                                              Diversifikationsverlust verglichen
  0,5
                                                                                                              mit 2008
 0,4

  0,3

  0,2
                                                                                                            / Korrelationen brechen ein, wenn
     0,1                                                                                                      sie am meisten benötigt werden

      0
           1    4 7 10 13 16 19 22 25 28 31 34 37 40 43 46 49 52 55 58 61
                                                               Tage**
                                                    Lehman                Corona

*Diversifikation gemessen anhand des Verhältnisses aus Portfolio -Volatilität zu gewichteter Volatilität.
**Im Falle von Lehman beginnend am 31.07.2008; im Falle von Corona beginnend am 31.12.2019.

40
HI-Multi Asset Strategie Portfolio „Rendite“ als Beispielportfolio
Corona Schock mit deutlich höheren Tagesverlusten als Lehman
                                                                                                                                                              12. März 2020

                          1,5
                          1,0
                         0,5
     Tagesrenditen [%]

                         0,0
                         -0,5
                         -1,0
                         -1,5
                         -2,0
                         -2,5
                         -3,0
                                1   3    5   7   9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59 61
                                                                                                        Tage**

                                        Tagesverluste Lehman        Tagesverluste Corona                     VaR 99,9*                           VaR 99,95*
                                        CVaR 99,9*                  CVaR 99,95*                              Maximalverlust*

* Risikoparameter: Tagesdaten 02.01.2007 bis 31.12.2019 (d.h. Historie seit 2007 inkl. Lehman ohne Corona), VaR / CVaR: Stichproben-VaR / CVaR
**Im Falle von Lehman beginnend am 31.07.2008; im Falle von Corona beginnend am 31.12.2019.

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