Wohnraum für Flüchtlinge in NRW - Achim Dahlheimer
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Zusätzliche Wohnungsbaunachfrage durch die Zuwanderung von Flüchtlingen nach Nordrhein-Westfalen • Mittelfristige zusätzliche Wohnungsnachfrage durch den Zuzug von Flüchtlingen in den Jahren 2015 und 2016 und nachfolgendem Familiennachzug: rund 200.000 Haushalte • Mobilisierbarer Wohnungsleerstand: rund 80.000 Wohnungen • Mittelfristiger Bedarf an zusätzlichem Wohnraum nach Nutzung des Leerstands je nach Verteilung der Haushalte zwischen rund 120.000 und 130.000 Wohnungen Achim Dahlheimer
Landesweite Strategie Das Land kann für die Kommunen nur Instrumente zur Verfügung stellen, bzw. vorhandene optimieren, um Anreize zu schaffen. Der Bedarf an Wohnraum wird durch die Steigerung des Neubaus von Sozialwohnungen alleine nicht gedeckt werden können. Für längere Zeit werden Zwischenlösungen notwendig sein. I. Leerstände mobilisieren II. Wohnungsbauquote steigern III. Zwischenlösungen / temporäre Bauten fördern Achim Dahlheimer
Grundlagen • Unterbringung im geförderten Bestand • NRW.BANK-Programm „Flüchtlingsunterkünfte“ • Förderrichtlinie RL Flü Achim Dahlheimer
Unterbringung im geförderten Bestand • Flüchtlinge, insbesondere Asylbewerber, haben in der Regel keinen Anspruch auf einen WBS, solange sie nicht anerkannt sind. • Bezug einer „freigestellten“ geförderten Wohnung durch Flüchtlinge und Asylbewerber ist grundsätzlich möglich z. B. bei Leerstand Achim Dahlheimer
NRW.BANK-Programm „Flüchtlingsunterkünfte“ • Finanzierung von sämtlichen Investitionen zur Unterbringung von Flüchtlingen in den Kommunen (sehr breiter Ansatz: von Erwerb, Neubau, Modernisierung oder Ausstattung von Flüchtlingsunterkünften bis hin zu Containerlösungen) • Investor ist die Kommune selbst (auch mögl.: Eigenbetrieb) • Das Programm wird gut angenommen: Bis Mitte November 2015 lagen der NRW.BANK insgesamt 127 Anträge mit einem Volumen von 120,6 Mio. € zur Schaffung von rund 11.160 Unterkunftsplätzen Aber: Nicht erreicht werden Wohnungsunternehmen Achim Dahlheimer
Förderrichtlinie RL Flü • Ziel: Beitrag zur Herstellung oder Bereitstellung von Wohnraum für Flüchtlinge und Asylbewerber leisten, die aus den Erstaufnahmeeinrichtungen zugewiesen werden • Adressat: Wohnungswirtschaftliche Investoren und kommunale Wohnungsunternehmen, Privatpersonen • Förderung: Darlehensbasis (einschließlich erweiterter Tilgungsnachlässe) Achim Dahlheimer
Neues Geld Die Zusage des Bundes, die Kompensationsmittel in den Jahren 2016 bis 2019 um jeweils 500 Mio. € anzuheben (Anteil NRW ca. 20 %), eröffnete die Möglichkeit, die Attraktivität der Förderung • des Neubaus von Mietwohnungen und der Neuschaffung im Bestand gemäß WFB und • der Schaffung von Wohnraum aller Art für die Unterbringung von Flüchtlingen gemäß RL Flü zu erhöhen. Achim Dahlheimer
Zwei Maßnahmen I. Erstmalige Einführung bzw. Erhöhung der Tilgungsnachlässe in den WFB und der RL Flü II. Standardabsenkung beim Neubau von Wohnraum für Flüchtlinge gemäß RL Flü durch Aufschub der Herrichtung von Freisitzen Achim Dahlheimer
Tilgungsnachlässe WFB Neubau Mietniveau der Höhe des Tilgungsnachlasses Gemeinde neu bisher M1 10 % 0% M2 10 % 0% M3 15 % 0% M4 25 % 10 % Achim Dahlheimer
Tilgungsnachlässe RL Flü Mietniveau der Höhe des Tilgungsnachlasses Gemeinde neu bisher M1 20 % 10 % M2 20 % 10 % M3 25 % 10 % M4 35 % 20 % Achim Dahlheimer
Umsetzung Option gemäß Erlass vom 20.10.2015: • Zeitpunkt der Errichtung von Freisitzen wird nur verschoben (Beschleunigung) • deshalb keine Kürzung der Förderpauschalen • Verpflichtung in der Förderzusage die Freisitze spätestens nachzurüsten, wenn Bedarf für Flüchtlingsunterbringung entfällt • dann Nachfolgenutzung wie nach den WFB geförderter Wohnraum Achim Dahlheimer
Besonderheiten der RL Flü gegenüber den Wohnraumförderungsbestimmungen Verbesserte Konditionen: • erstmalige bzw. erhöhte Tilgungsnachlässe auf die Förderpauschalen • erhöhten Pauschalen für Gemeinschaftsräume • Zuschläge zur Miete können zugelassen werden (z. B. für Möblierung oder erhöhte Fluktuation) Achim Dahlheimer
Wichtige Eckpunkte der RL Flü • Fördervoraussetzungen: Bedarf und Qualitäten • Zweckbindung: Zunächst ausschließlich Besetzungsrecht für (nicht wohnberechtigte) Flüchtlinge und Asylbewerber, anschließend Folgenutzung als geförderter Wohnungsbestand • Miete: auch Globalmietverträge mit Kommune oder Sozialträgern zugelassen • Mietbindung: Bewilligungsmiete wie bei WFB, zuzüglich Betriebskostenumlage, neu: Zuschläge zur Miete Achim Dahlheimer
Förderpauschalen nach RL Flü Förderpauschalen pro m² Wohnfläche Mietniveau Neubau Neubeschafffung Tilgungsnachlass im Bestand M1 1.100 € 825 € 20 % M2 1.300 € 975 € 20 % M3 1.500 € 1.125 € 25 % M4 1.650 € 1.240 € 35 % Weitere Zusatzdarlehen für Passivhausstandard und Mieteinfamilienhäuser sind möglich. Achim Dahlheimer
Finanzierungsbeispiel: Neubau nach RL Flü • 10 WE mit je 50 qm Wfl. in Mietenstufe 3 • zusätzlicher Aufzug Achim Dahlheimer
Miete nach RL Flü • je nach Mietniveau (4,25 bis 6,25 Euro/qm) • jährliche Steigerung um 1,5 % • neu: Zuschläge für Möblierung oder hohe Fluktuation sind möglich • neu: Generalmietvertrag mit Kommune somit kein Leerstandsrisiko oder Mietausfallwagnis Achim Dahlheimer
Gering investive Herrichtung • Darlehenshöhe bis zu 650 € pro qm Wohnfläche • Keine Eigenleistung erforderlich • Tilgungsnachlass in Höhe von 30 % auf das gesamte Darlehen • Mietpreis- und Belegungsbindung 10 Jahre • Zinsen: in M 1 und M 2: 0,5 % p.a. fest in M 3 und M 4: 0,0 % p. a fest • Tilgung 4 % Achim Dahlheimer
Qualitäten bei Herrichtung • geeigneter Wohnraum aus dem Bestand • Sozial- oder Ausländeramt bestätigt Bedarf • Umnutzung von Nichtwohnraum möglich • Standort u. U. auch in Gewerbegebieten • Folgenutzung ist nicht verpflichtend Achim Dahlheimer
Die Wohnungswirtschaft im Westen Herausforderungen aus Sicht der Wohnungswirtschaft Alexander Rychter Verbandsdirektor VdW Rheinland Westfalen Wohnraum für Flüchtlinge – Strategien, Handlungsansätze und Praxislösungen Düsseldorf, 26. November 2015 VdW Rheinland Westfalen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Migration und Flüchtlinge Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 2 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Fehler aus den 1970er und 1990er Jahren nicht wiederholen Was die Wohnungswirtschaft nicht braucht: Keine Konzentration von Flüchtlingen in einzelnen Gebäuden Keine Einrichtung von dauerhaften Unterkünften am Rande von Städten Keine neuen Großsiedlungen ohne die notwendige Infrastruktur am Rande der Gesellschaft Seit 1999 Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 3 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Fertiggestellte Wohnungen in Deutschland und Wanderungssaldo 1949 - 2014 2014 Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 4 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V. Quelle: Statistisches Bundesamt, Bautätigkeitsstatistik, BAMF
Derzeitige Bautätigkeit und zukünftiger Wohnungsbedarf bis 2020 Fertigstellungen und Baugenehmigungen seit 1996 700 000 Bautätigkeit Bedarfsprognose Neubaubedarf p.a. bei zusätzlicher 600 000 Berücksichtigung des 500 000 Baugenehmigungen Baufertigstellungen aufgestauten Wohnungen Nachholbedarfs 400 000 400.000 284.900 272.000 300 000 Neubaubedarf p.a. 200 000 2014: BBSR Prognose 245.325 fertiggestellte Wohnungen 245.325 100 000 130.000 MBWSV-Prognose für NRW - Quelle: BBSR Wohnungsmarktprognose 2030 Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 5 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Entwicklung der Bauwerkskosten (2000 – 2014) Gestehungskosten im Wohnungsbau massiv verteuert • Preisentwicklung im Wohnungsbau liegt mit einem Anstieg von ca. 27% ungefähr auf dem Niveau der Lebenshaltungskosten • Aber: Entwicklung bei den Bauwerkskosten im gleichen Zeitraum fällt mit ca. 45 % deutlich höher aus Quelle: Studie „Kostentreiber für den Wohnungsbau“ / Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 6 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Baugenehmigungen 01/2015 – 06/2015 9.614 WE in Gebäuden mit 2 Wohnungen 30.709 31.053 44.706 WE 61.762 WE Miet- Eigentums- in Gebäuden in Gebäuden wohnungen wohnungen mit 1 Wohnung mit 3 oder mehr Wohnungen Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 7 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V. Quelle: Destatis
Zehn Erfolgsfaktoren für die Stabilisierung multiethnischer Quartiere – GEWOS-Studie Mai 2015 1 Akzeptanz der Vielfalt auf allen Ebenen der Unternehmensorganisation 2 Quartiers- und Sozialmanagement als selbstverständliche Aufgabe der Wohnungswirtschaft 3 Systematisches Quartiersmonitoring 4 Mitarbeiter als „Sensoren“ direkt im Quartier 5 Quartiers-Know-how bei Belegungsentscheidungen einbinden 6 Integrationsmaßnahmen in Quartiersmaßnahmen einbetten 7 (Interkulturelle) Kontakte fördern 8 Bestehende Netzwerke nutzen 9 Jugend, Bildung und Sicherheit als zentrale Themen 10 Öffentlichkeitsarbeit Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 8 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Einsatz von Wohnungen zur Flüchtlingsunterbringung und Motivationslage Quelle: GdW-Gremienfolgeumfrage NRW, Unterbringung von Flüchtlingen, 22.- 25.06.2015; n=24 Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 9 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Bewertung der Rahmenbedingungen in den letzten 3 Monaten Quelle: GdW-Gremienfolgeumfrage NRW, Unterbringung von Flüchtlingen, 22.- 25.06.2015; n=24 Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 10 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Bewertung des Engagements des Landkreises / der Kommune (1 = sehr gut; 5 = mangelhaft) Quelle: GdW-Gremienfolgeumfrage NRW, Unterbringung von Flüchtlingen, 22.- 25.06.2015; n=24 Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 11 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Unterbringung von Flüchtlingen in Gelsenkirchen Neubauvorhaben Aufnahmezentrum Katernberger Straße • Eigentümer: Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH • drei Wohngebäude sowie Aufnahmezentrum • Belegungsdichte: 6 x 17 WE x 3 Gebäude = 306 Personen • Für eventuelle Nachnutzung als normale Wohnungen ist eine spätere Ertüchtigung planerisch bereits vorgesehen • Herstellungskosten für Bauabschnitt 1: 7,2 Mio. € zzgl. Grundstück, Erschließung, Hausanschlüsse und eigener Leistungen Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 12 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Unterbringung von Flüchtlingen in Mülheim/Ruhr Zentrale sowie dezentrale Unterbringung im Bestand • Eigentümer: swb Service-Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft Mülheim • 42 Wohnungen zur zentralen Unterbringung von Asylsuchenden • Bis zu 120 Wohnungen stehen der Stadt per Kontingentvertrag zur Verfügung • Integrationslotsen helfen bei der Eingewöhnung • Kapazitäten sind erschöpft: Neubau von weiteren 28 Wohnungen bis Herbst 2015 Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 13 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Unterbringung von Flüchtlingen in Espelkamp Neubau von Einfamilienhäusern für Flüchtlingsfamilien • Eigentümer: Aufbaugemeinschaft Espelkamp GmbH • Bau von acht Reihenhäusern • Geeignet für Flüchtlingsfamilien und ggf. zur Nachnutzung auch durch andere Mietergruppen • Vermietung an die Stadt Espelkamp für die kommenden acht Jahre • Intensive Betreuung für die Bewohner Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 14 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Unterbringung von Flüchtlingen in Bottrop Neubauvorhaben Tannenstr. / Ecke Trappenstr. • Eigentümer und Bauherr: Gesellschaft für Bauen und Wohnen Bottrop mbH • 2 Mehrfamilienhäuser mit 18 WE öff. gef. nach RL Flü, Baubeginn 01/2016 • Generalanmietung durch die Stadt Bottrop für 10 Jahre mit Optionsrecht • 2.100 m² großes Grundstück • 2,7 Mio € Investitionssumme Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 15 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Unterbringung von Flüchtlingen in Essen Neubauvorhaben Essen-Fischlaken • Eigentümer: Allbau AG • Im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen baut die Allbau AG eine Erstaufnahmeeinrichtung für 800 Menschen • Übergabe soll Ende 2015 erfolgen • Investitionssumme: Rund 30 Millionen Euro Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 16 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Unterbringung von Flüchtlingen in Bielefeld Umbau einer ehemaligen Wäschefabrik Eigentümer: Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH • 30 Wohnungen im nicht mehr zeitgemäßen Standard wurden zu 170 Plätzen für Flüchtlinge • Ermöglicht wird ein großes Maß an Privatheit und zugleich sozialer Kontakt über Gemeinschaftsräume • Bürobereiche der BGW vor Ort sichern soziale Kontrolle Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 17 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern – GdW- Resolution vom 3. September 2015 • Zusätzliche zweckgebundene Bundesförderung als Zuschuss (keine Zinsverbilligung) für mindestens 5 Jahre für Neubau sowie Instandsetzung leerstehender Immobilien • Aussetzung der EnEV 2016, bis 2020 befristete Absetzabsenkung auf Niveau EnEV 2009 bei Beibehaltung der aktuellen KfW-Förderkonditionen • Einführung von standardisierten Baugenehmigungen (Containerbauweise, Massenbauweise), Verkürzung des Instanzenwegs sowie Einführung von Eilverfahren • Befristete Absenkung von Standards (Emissions- und Nachbarrecht, Nat Naturschutz, Vergaberecht, Denkmalschutz und Stellplatzvorgaben) • Wohnungsversorgung als kommunale Chefsache – Kommunen sollen Wohnungsbaukoordinator benennen Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 18 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Politische Wegmarken im September/Oktober/November 2015 • Bund-Länder-Gipfel am 24. September 2015 • Erhöhung Kompensationsmittel um 500 Millionen Euro (zweckgebunden) • Vereinfachung von Baustandards • Änderung Musterbauordnung mit bundeseinheitlicher Geltung • Typengenehmigung zur Beschleunigung von Bauprozessen • Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz 2. und 3. Lesung am 1. Oktober 2015 sowie Beschluss Bundesrat am 2. Oktober 2015 • 127. Bauministerkonferenz am 29/30. Oktober 2015 in Dresden • Neukonzeption von EnEV und EEWärmeG • Überprüfung der LBOs • Steuerliche Anreize sowie weitere Erhöhung der Bundesmittel um 500 Millionen Euro auch nach 2019 • Neuer Baugebietstyp „Urbanes Mischgebiet“ Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 19 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Wohnungsbauoffensive NRW • Pressekonferenz Bündnis für Wohnen NRW zusammen mit Minister Michael Groschek am 13. November 2015 in der Landespressekonferenz im nordrhein-westfälischen Landtag zum aktuellen Stand der Flüchtlingsunterbringung in NRW • Eckpunkte: • besserer Zugriff auf 80.000 leerstehende WE über neue Web-Plattform • fehlende 120.000 WE sollen entstehen durch Bauland- und Leerstandsmobilisierung, Bauerleichterungen, steuerliche Vergünstigungen sowie verbesserte Absprachen • Anpassung der Störfallverordnung • Mehr Nachverdichtung, Bau in der Vertikalen • Umdenken in den Städten: Vorfahrt für Wohnungsbau Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 20 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Fachtagung Unterbringung von Flüchtlingen • Vorstellung modularer, serieller Systeme sowie konkreter Projektbeispiele am 23. Oktober 2015 in Bochum • Projekte von VdW-Mitgliedsunternehmen und –genossenschaften in den Bereichen Bestandsunterbringung, Neubau sowie Umbau • Beratung über das ergänzte NRW-Förderprogramm Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 21 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
VdW-Aktivitäten im 4. Quartal 2015/1. Quartal 2016 • VM-Sonderheft Oktober 2015 • Aufbau Online-Plattform Flüchtlingsunterbringung für Städte und Gemeinden in Zusammenarbeit mit dem MBWSV, Bereitstellung von Musterverträgen sowie weiteren Hilfsmitteln • Forum Kommunale Wohnungsunternehmen im Spannungsfeld der Flüchtlingspolitik am 25. November 2015 beim EBZ in Bochum • Kommunaler Flüchtlingskongress am 3. Dezember 2015 in Essen • Fachveranstaltung GdW/Hauptverband der deutschen Bauindustrie zum seriellen/modularen Bauen am 26. Januar 2016 in Berlin Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 22 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Die Wohnungswirtschaft VdW Rheinland Westfalen 23 Im Westen Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V.
Holzbauten für Flüchtlinge Sachstand und Konzeption der Informationsplattform - Holzbauten mit Flüchtlingen Dr. Rainer Joosten
Stärken des modernen Holzbaus sehr schnelle Bauzeiten und Bezugsfertigkeit durch hohen Vorfertigungsgrad (IT basierte Planung und Fertigung von Holzbauelementen „in der Werkhalle“) Bauausführung in der kalten Jahreszeit weit unterhalb der Frostgrenze möglich Standardisierte Konzepte (modulare Bauweise und Typisierung) steigern die Effizienz und senken die Baukosten Einsatz umfassender Brandschutzkonzepte Umsetzung hoher Standards im Bereich der Gebäudehülle, daraus resultierend geringe Betriebskosten; ganzheitliche Einbindung der Gebäude- und Energietechnik Hohe Flexibilität bei der Umsetzung planerischer und gesetzlicher Vorgaben, insbes. in Bezug auf die Ausführung von Sozialbauten und Gemeinschaftsunterkünften
Gründe für die Einrichtung der Plattform erheblicher Informationsbedarf. Kontakte zur Holzbranche bzw. spezialisierten Planern sind i.d.R. oftmals nicht vorhanden Angebot des Holzbaus auf einer zentralen Plattform schnelle Hilfestellungen bei der Umsetzung von Holzbauprojekten zur Unterbringung von Flüchtlingen gegeben werden.
Holzbauten für Flüchtlinge Zielsetzung & Aufgaben Zentrale Anlaufstelle für die (Bau-) Entscheidungsträger in den Kreisen, Städten und Gemeinden in NRW sowie private Investoren bei der Umsetzung von Holzbauprojekten zur Bereitstellung von Wohnraum für Flüchtlinge. Einrichtung einer zentralen Telefon-Hotline und des Internetportals www.holzbauten-fuer-fluechtlinge.nrw.de Holzbau-Fachberatung bei der Projektumsetzung, auch im Rahmen der „Vor-Ort-Beratung“
Zielsetzung & Aufgaben Bereitstellung von spezifischen Fachinformationen (z.B. Ausschreibungstexte, Qualitätssicherung Holzbauten) Sammlung und Aufbereitung eines qualifizierten Angebots von Planern und Holzbauunternehmen im Rahmen eines digitalen Anbieterverzeichnisses Plattform und Koordinierungsstelle für die weitere Entwicklung und Umsetzung standardisierter Flüchtlingsunterkünfte in Holzbauweise Einbindung regionaler holzwirtschaftlicher Cluster und Netzwerke als Multiplikatoren
Holzbauten für Flüchtlinge Träger der Plattform Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen Fachbereich Holzwirtschaft, Forschung, Klimaschutz Zentrum HOLZ; 59939 Olsberg Partner: Landesbeirat Holz NRW e.V. Landesclustermanagement Wald und Holz NRW
Informationsplattform Holzbauten für Flüchtlinge Zielsetzung Informationsplattform für ganzheitliche Lösungen des modernen Holzbaus zur Bereitstellung von Flüchtlingsunterkünften Zielgruppen: öffentliche Bauentscheider & private Investoren Vorstellung und Arbeitsbeginn: 22. Oktober 2015 (EBH Köln)
Services zentrale Telefon-Hotline & digitale Kommunikationsplattform Holzbau-Fachberatung für die Umsetzung von Projekten, auch im Rahmen der „Vor-Ort-Beratung“ Webportal www.holzbauten-fuer-fluechtlinge.nrw.de Digitale Bieterdatenbank (Holzbaukonzepte & Anbieter) Bereitstellung von spezifischen Fachinformationen (z.B. Qualitätssicherung & Zertifizierungen, Brandschutz) Quelle: Brüggemann Holzbau GmbH, Neuenkirchen (NRW)
Fachberatung Holzbau Dipl.-Ing. Architekt Dipl.-Ing. Annette Clauß Johannes-Ulrich Blecke
Services / Kontakte Aachen Hennef Niederzier Alfter Herne Radevormwald Ascheberg Hilchenbach Siegburg Bottrop Horn-Bad Meinberg St. Augustin Dahlem Hörstel Stadtlohn Dormagen Hünxe Sprockhövel Dortmund Kaarst Waldbröl Dülmen Korschenbroich Wenden Emmerich Leichlingen Wermelskirchen Hamm Netphen Hamminkeln Neuss Rheinisch-Bergischer Kreis Havixbeck Niederkassel Märkischer Kreis Kreis Mettmann Kreis Wesel
Weitere Kommunikation Weitere Kommunikation der Plattform und begleitenden Aktivitäten durch den Städte- und Gemeindebund NRW (wesentlicher Multiplikator) Einbindung (regionaler) holzwirtschaftlicher Cluster und Netzwerke Informationsaustausch mit BLB, Bezirksregierungen Einbindung MBWSV Austausch mit anderen Bundesländern regionale Informationsveranstaltungen & Workshops Berichterstattung in den Medien (z.B. Fertigstellung von Projekten)
Wohnraum für Flüchtlinge – Nutzung von Gebäudebestand – Praxisbeispiel 25.11.2015 Seite 1
Agenda 1. Vorstellung VAB 2. Vorstellung Objekt Mevissenstraße 4 3. Planung 4. Umsetzung 5. Resümee 25.11.2015 Seite 2
Das Wohnungsunternehmen der Stadt Viersen VAB Wohnen Wohnungsgesellschaft der Stadt Viersen ( 100 % ) Viersen: Stadt mit 78.500 Einwohnern am Niederrhein ca. 3.600 eigene und verwaltete Einheiten rd. jeder zehnte Bürger der Stadt wohnt bei uns Schwerpunkte Wohnungsfürsorge, soziale Infrastruktur, Quartiersarbeit, Mitwirkung an städtebaulicher Entwicklung zur Realisierung der Ziele seit langem intensive Zusammen- arbeit mit Förderbehörden und Nutzung öffentlicher Förder- mittel auch jetzt wieder mit FlüWo aufgreifen neuer Chancen 25.11.2015 Seite 3
Fördermöglichkeiten und erstes Projekt Altbau Mevissenstraße 4 in Viersen 6 Wohneinheiten mit 335 m² Nutzung der FlüWo-Förderung (für geringinvestive Herrichtung) durch die Viersener Aktien-Baugesellschaft AG bei Herrichtung des Altbaus Mevissenstraße 4 25.11.2015 Seite 4
Objekt Mevissenstraße 4 25.11.2015 Seite 5
Objekt Mevissenstraße 4 25.11.2015 Seite 6
Objekt Mevissenstraße 4 25.11.2015 Seite 7
Objekt Mevissenstraße 4 25.11.2015 Seite 8
Objekt Mevissenstraße 4 25.11.2015 Seite 9
Objekt Mevissenstraße 4 Dilemma Haus in historischem Kontext geschlossene Baureihe nur zwei Geschosse plus Dach für Neubau unwirtschaftlich Folge Wohnraum stand weitgehend leer Haus wartete auf Verkauf schlechter Zustand kein angemessener Erlös zu erwarten 25.11.2015 Seite 10
Objekt Mevissenstraße 4 25.11.2015 Seite 11
Objekt Mevissenstraße 4 FlüWo wendet das Bild! positive Aspekte der neuen Förderung zur geringinvestiven Her- richtung von Wohnraum eine 100% Finanzierung durch Herrichtung statt Modernisierung ermöglicht Durchführung, auch zusätzlich zur laufenden Investitionsplanung Verzicht auf starre Standards ermöglicht die Reaktivierung von Altbauten für einfache Wohnbedürfnisse und vermeidet unnötige Aufwendungen 25.11.2015 Seite 12
Objekt Mevissenstraße 4 FlüWo wendet das Bild! Verzicht auf starre, formalisierte Eignungsprüfung zugunsten einer ungebundenen Beurteilung im Ermessen der örtlichen Bewilligungsbehörden pragmatische Einschätzungen ortsbezogener Situationen Bleiben die Fragen Was kann man für 650,- €/m² realisieren? Ist dieser Ansatz auskömmlich? 25.11.2015 Seite 13
Objekt Mevissenstraße 4 25.11.2015 Seite 14
Objekt Mevissenstraße 4 Was wir machen wollten: Einbau Zentralheizung Einbau neuer Bäder mit 2 Waschtischen Erneuerung der Elektroinstallation Renovierung Treppenhaus Renovierung der 6 Wohneinheiten (Türen, Wände, Decken und Böden) Renovierung der Fassaden (insbesondere Gartenseite) Renovierung der Fenster (inkl. Splitterschutzfolie) Sanierung der maroden Decke Herrichtung der Aussenanlagen 25.11.2015 Seite 15
Objekt Mevissenstraße 4 Was wir nicht machen können: vollflächige, türhohe Verfliesung in den Bädern 2. Waschtisch in den Bädern Vorrichtung Türsprechanlagen schalloptimierte Fussbodenbeläge Fassadenrenovierung Straßenseite Herrichtung Kellerräume Herrichtung der Aussenanlagen 25.11.2015 Seite 16
Objekt Mevissenstraße 4 Was wir für 650,- €/m² machen: Einbau Gaszentralheizung und Einbau neuer Bäder Erneuerung der Elektroinstallation inkl. Zählerfeld Renovierung Eingangsbereich und Treppenhaus Renovierung der 6 Wohneinheiten (Wände, Decken in einfachster Ausführung und Böden mit Laminat) neue Wohnungseingangstüren in allen Wohneinheiten neue Wohnungsinnentüren im EG und OG einfacher Anstrich der Gartenfassade Renovierung der Fenster inkl. Splitterschutzfolie Sanierung der maroden Decke 25.11.2015 Seite 17
Resümee Unser Fazit Es sind nur einfache Standards möglich, aber die Reaktivierung ansonsten perspektivloser Altbausubstanz mit dem Förderbaustein geringinvestive Herrichtung nach FlüWo ist möglich. Der Förderbetrag ist etwas zu gering, aber hilfreich. Wünschenswert wären ca. 150 Euro mehr um weitere nachhaltigere Renovierungen vornehmen zu können. Prinzipiell wichtig: 650,- Euro Fördergrenze darf nicht heißen 650,- Euro Aufwandsgrenze (Überschreitung muss im Ermessen der Investoren bleiben). 25.11.2015 Seite 18
Resümee Unser Fazit Möglichkeit zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn sollte vor dem Hintergrund der Situation und Zielsetzung ( schnell Raum für Flüchtlinge zu schaffen) gegeben und auch praktiziert werden. Dann kann dieses Instrument unseres Erachtens erfolgreich für die Reaktivierung alten und leerliegenden Wohnraums genutzt werden! 25.11.2015 Seite 19
Resümee Wir meinen daher: Der neue Förderbaustein geringinvestive Herrichtung von Wohnraum ist sinnvoll, hilfreich und erfreulich pragmatisch. Man sollte ihn nutzen. 25.11.2015 Seite 20
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 25.11.2015 Seite 21
IMPRESSUM HERAUSGEBERIN KONTAKT Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Büro Arndt Klocke MdL Im Landtag NRW Sprecher für Bauen, Wohnen und Verkehr Platz des Landtags 1 Telefon 0211/884-4336 40221 Düsseldorf Telefax 0211/884-3507 http://gruene-fraktion-nrw.de arndt.klocke@landtag.nrw.de Christian Gaumitz wissenschaftlicher Mitarbeiter Telefon 0211/884-2168 christian.gaumitz@landtag.nrw.de 2
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