Works for Viola & Harp - Profil - Peijun Xu, viola Godelieve Schrama, harp - eClassical
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PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 1 Edition Works for Viola & Harp Arnold Bax I Camille Saint-Saëns Profil Günter Hänssler Franz Schubert I Benjamin Britten Peijun Xu, viola Godelieve Schrama, harp
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 2 Works for Viola & Harp Arnold Bax (1883-1953) war ein englischer betreiben. Er schrieb Orchesterwerke (7 Sin- DEUTSCH Komponist irischer Abstammung. Er genoss fonien, Sinfonische Dichtungen, Konzerte, seine musikalische Ausbildung in Klavier und Ballette, Schauspiel- und Filmmusik), Kammer- Komposition an der Royal Academy of Music musik, Klavierkompositionen sowie Chorwerke in seiner Geburtsstadt London. Neben seinen und Lieder. 1937 wurde Bax geadelt und musikalischen Ambitionen war er auch 1942 zum Master of the King’s Music literarisch interessiert. Unter dem Einfluss des gewählt. Bezeichnenderweise starb Bax 1953 irischen Dichters William Butler Yeats, der in Cork, in seinem geliebten Irland. einer der bedeutendsten englischsprachigen Dichter seiner Zeit war und der erste Ire, der Unter seinen kammermusikalischen Werken den Literaturnobelpreis 1923 erhielt, schloss befindet sich die Fantasy Sonata für sich Bax der Irischen Literarischen Bewegung Viola und Harfe, ein imposantes 4-sätziges an. Unter dem Pseudonym Dermot O’Byrne Stück aus dem Jahr 1927. Ein Jahr zuvor hatte veröffentlichte er literarische Arbeiten wie die Bax das russische Grafen-Ehepaar Bencken- Novellen „Sisters“ oder „Green Magic“. dorff kennengelernt. Die Gräfin, Maria Alexandrowna Kortchinska, war eine ausge- Das kompositorische Œuvre von Arnold Bax zeichnete Harfenistin, sowohl virtuos als auch ist vielfältig und vereint Elemente der irischen technisch brillant. Angetan von ihrem Spiel Folklore mit einem spätromantischen Klang- widmete Bax ihr die Fantasy Sonata, die im ideal (er bezeichnete sich selbst als „ehernen Herbst 1927 in der Londoner Wigmore Hall Romantiker“). Der zeitgenössischen Musik von Kortchinska und Raymond Jerry urauf- jener Zeit stand Bax fremd gegenüber. Be- geführt wurde. dingt dadurch, dass er einer wohlhabenden Familie entstammte, konnte Bax seine Kunst- Die Komposition ist vielfältig, streckenweise ausübungen ohne jegliche finanzielle Sorgen sehr vital und energisch angelegt, verwendet 2
PH19069.Booklet.Viola.Harp.qxp Seite 3 Peijun Xu · Godelieve Schrama modale Melodik und irisch beeinflusste Tanz- noch Vorfahre sein.“ (zitiert nach Kammermu- rhythmen und Melodien bis hin zur Walzer- sikführer Ingeborg Allihn hrsg. 1998 Metzler, Intonation. Was besonders interessant ist: Bärenreiter). Beide Instrumente, Bratsche und Harfe, agieren nahezu gleichberechtigt. Saint-Saëns ist bekannt als Komponist der dritten Sinfonie (Orgelsinfonie), der Suite Camille Saint-Saëns (1835-1921) war einer „Karneval der Tiere“, der Oper „Samson et der bedeutendsten französischen Komponisten Dalila“ und anderer großartiger Werke. seiner Zeit. Sein Œuvre ist vielfältig und um- fasst sämtliche damals wichtigen Gattungen, Neben einem Hang zum Experimentieren mit inklusive eines neuen Genres, der Filmmusik den überlieferten Formen (besonders in der (1908 zum kurzen Film L’assassinat du Duc Orchestermusik) entzündete sich die Fantasie de Guise/ Die Ermordung des Herzogs von des Komponisten an den Klangfarben außer- Guise). gewöhnlicher Instrumenten-Kombinationen, so z.B. in der Fantasie opus 124 für Violine Der Komponist wurde seinerzeit geehrt und und Harfe (in vorliegender Einspielung erklingt geachtet, aber auch angefeindet und kritisiert, anstelle der Violine die Viola), ein in seiner was er in einem Brief im Jahre 1910 an Klangfarbe äußerst charmantes Werk mit einer Romain Rolland wie folgt zusammenfasste: Vielfalt musikalischer Einfälle. Die Komposition „Sie loben die Schönheit, Klarheit und Aufrich- steht einer gehobenen Salonmusik nicht fern. tigkeit meiner Gedanken – was will ich mehr? Die Zukunft zu sein, und nicht die Vergangen- Das Werk hat Saint-Saëns für die Eissler- heit? Ich bin die Zukunft gewesen; in meinen Schwestern, die Geigerin Marianne und die Anfängen wurde ich als Revolutionär apostro- Harfenistin Clara Eissler, geschrieben. phiert, und in meinem Alter kann man nur 3
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 4 Works for Viola & Harp Das brillante einsätzige Werk ist für beide Im Jahre 1823 erfand der Wiener Geigen- Instrumente gleichermaßen virtuos. Gekonnt und Gitarrenbauer Georg Stauffer (1778- reiht Saint-Saëns musikalische Bilder aneinan- 1853) ein merkwürdiges Instrument mit dem der, wobei im ersten Abschnitt die Rolle von Namen Arpeggione. Es handelt sich um ein jedem der beiden Instrumente umrissen wird: Streichinstrument von der Größe eines Violon- das Streichinstrument in seiner Melodik, die cellos, dessen Resonanzkörper allerdings die Harfe mit ihren Arpeggien und gebrochenen Form einer Gitarre hat. Die 6 Saiten des Akkorden. Lyrischer Charakter steht im Vorder- Instruments sind wie die einer Gitarre ge- grund. Die Violine (hier Viola) singt eine weit stimmt, es hat 24 Bünde und wird wie ein ausgreifende Linie, die Musik steigert sich Violoncello gespielt. Bereits im Jahr nach der vital. Im Mittelteil, einem Vivo e grazioso, Erfindung komponierte Franz Schubert zeigen sich die Instrumentalisten zunehmend (1797-1828) eine Sonate in a-Moll für als gleichberechtigte Partner. Im intensiv Arpeggione und Klavier (D 821). Dies musizierten Largamente brilliert die Harfe mit vermutlich im Auftrag von Vincenz Schuster, elegantem Figurenwerk und Glissandi. einem Arpeggione-Lehrer und -Virtuosen, der eine Schule für Arpeggione verfasste mit dem Im anschließenden Andante con moto er- Titel „Anleitung zur Erlernung des Stauffer- scheint in der Harfe ein prägnantes Ostinato, schen Guitarre-Violoncells“. Schuster brachte über dem die Violine herrlich und intensiv Schuberts Sonate Ende 1824 zur Urauffüh- variiert. Die ruhige Schlussphase des Werkes rung (jedoch erfolgte die Herausgabe erst spannt emotional einen Bogen zum Anfang 1871). und verdämmert als harmonischer Ausklang in A-Dur. Das Werk erklingt hier in der Version Viola – Harfe, wie in der auch in der Fantasie von Saint-Saëns. Die Timbres beider Instrumente, 4
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 5 Peijun Xu · Godelieve Schrama das volle, weiche, wohlige und dunkle der Benjamin Britten (1913-1976) – Kompo- Viola und jenes der Harfe, das von zartesten nist, Dirigent und Pianist – beherrschte auch Nuancen bis hin zum rauschenden, ja, be- das Instrument der Bratsche, die er neben dem rauschenden vollen Klängen reicht korrespon- Klavier bereits seit seiner Schulzeit spielte. diert hervorragend miteinander. Sein Werk für Viola und Klavier „Lachrymae. Der erste, spielfreudige Satz, Allegro modera- Reflections on a Song of Dowland“, to, ist lyrisch geprägt, wie zahlreiche Sätze op. 48, 1950 entstanden, ist eine seiner in Schuberts Instrumentalwerken. Er zeigt den bedeutendsten Kompositionen für die Bratsche. melodischen Reichtum sowie harmonische Auch hier wird das Tasteninstrument durch die Besonderheiten, etwa durch die Benutzung Harfe ersetzt. der Subdominante. Die Auswahl des Liedes eines der renommier- Der ausdrucksstarke Mittelsatz, Adagio (E-Dur), testen Komponisten des Elisabethanischen beginnt in überaus liedhafter Melodik und Zeitalters seines Heimatlandes England ist bringt in seiner Entwicklung erstaunliche charakteristisch für die Affinität Brittens zur Modulationen. Gefällig, liebenswürdig und englischen Renaissancemusik. etwas ungarisch geht es dann im Finale, einem Rondosatz, zu. Das gefällige eingehen- Den Reflections, eigentlich Variationen, liegt de Thema hat zwei Episoden mit Anklängen Dowlands (1563-1626) ausdruckstiefes Lied an magyarische Musik, deren Wirkung „If my complaints could passions move“ belebend tänzerisch ist und wie auch in den (Wenn meine Klagen Leidenschaft erregen ersten beiden Sätzen zu einem großen Teil könnten) zugrunde. ‚Lachrymae’ bedeutet virtuose Momente für das Saiteninstrument soviel wie ,Tränen’. Britten, ein Künstler des bereithält. 20. Jahrhunderts, vermag es in diesen klang- 5
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 6 Works for Viola & Harp lich wirksamen, z.T. diffizilen Miniaturen Variation 4 ist äußerst kraftvoll und polyphon. traditionelle Elemente mit Modernität (u.a. Ebenso die 5. Variation, in der eine Art Dissonanzen, Atonalität) zu einer Synthese zu Kampf zwischen dem akkordischen Spiel der bringen. Dafür kehrt er die Form der Variation Harfe gegen die wilden Triolen der Bratsche gewissermaßen um. Alles steuert dem Ende stattfindet. Interessant dann die 6. Variation, des Stückes entgegen: Erst im letzten Abschnitt die leidenschaftlich ein weiteres Lied Dow- erklingt das Lied als Thema in seiner origina- lands zitiert: Flow, my tears. In seiner ersten, len Version. instrumentalen Version hieß es „Lachrimae Pavane“ und dürfte somit für den Titel der Zu Beginn, in einem Lento, werden die „Reflections“ Pate gestanden haben. Die 7. Anfangstöne des Liedes in beiden Instrumen- Variation steht im ¾-Takt, überschrieben mit ten zitiert. Die folgenden Variationen sind Alla Valse moderato. Jedoch will der Rhythmus nicht separat angelegt, also durch Pausen von- eines Walzers nicht durchdringen, zumal die einander getrennt, sondern gehen nahtlos in- Harfe erst mit dem zweiten Viertel des Taktes einander über, freilich jeweils mit einer Fermate jeweils einsetzt. Variation 8 ist in der punktiert (und der attacca-Anweisung danach) ver- hüpfenden Melodik von der Viola bestimmt. sehen. Variation 1 bietet einen eigenartig be- wegten, zuweilen gar scherzohaften Dialog Die 9. Variation bietet zunächst einen in den der beiden Instrumente. Die 2. Variation ist oberen Lagen stattfindenden Dialog zwischen gekennzeichnet durch Pizzicato-Figuren in der beiden Instrumenten, eine Art Ruhepol. Viola und dazu ruhenden Akkordklängen der Danach geht es energisch, vorwärts drängend Harfe. Das Ende steht in vierfachem Piano. weiter: Arpeggio-Figuren in er Harfe, rasches, Die 3. Variation enthält rhythmisch versetze unaufhörliches Figurenwerk in der Viola, die Akkordbildungen, bei denen die Harfe hinter schließlich die Führung übernimmt und zum der Viola her hinkt. oben erwähnten Thema, dem Dowland-Lied, 6
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 7 Peijun Xu · Godelieve Schrama leitet, das die Komposition überraschend in Encke. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen klarem C-Dur (!) leise beendet. unten anderen Paul Rivinius, Evgenia Rubinova, Jens Markowsky Jens Peter Maintz, Maria Lott und Veit Hertenstein. Peijun Xu, Viola Peijun Xus Debüt-CD mit Werken von Bach, Peijun Xu, geboren in Shanghai, zählt zu den Schubert, Vieuxtemps, Chopin und Rebecca führenden Bratschisten ihrer Generation. Als Clarke erschien 2012 beim Label ARS. 2014 Solistin war Peijun Xu in namhaften Sälen wie wurde ihre zweite CD mit Werken von der Shanghai Concert Hall, der Laeiszhalle Vieuxtemps, Milhaud, Fauré und Franck bei Hamburg oder der Alten Oper Frankfurt zu Profil Hänssler veröffentlicht. Gast. Sie spielte u.a. mit dem Shanghai Philharmonic Orchestra, den Moscow Soloists, Peijun Xu wurde mehrfach mit internationalen dem Konzerthaus Orchester Berlin, der Preisen ausgezeichnet. Den 1. Preis sowie den Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, den Publikumspreis beim Internationalen Max- Hofer Symphonikern, der Philharmonie Baden- Rostal-Wettbewerb, Berlin; Den 1. Preis sowie Baden, dem Württembergischen Kammer- zwei Sonderpreise beim Internationalen Yuri orchester Heilbronn und der Hamburger Bashmet Viola Wettbewerb in Moskau und Camerata unter Dirigenten wie Muhai Tang, den 2. Platz bei der Lionel Tertis International Yuri Bashmet, Pavel Baleff, Andreas Holtz, Viola Competition in England. Ihre Ausbildung Sebastian Tewinkel, Clemens Schuldt und Ralf erhielt Peijun Xu an der Hochschule für Musik Gothóni. Mehrmals hat sie neue Bratschen und Darstellende Kunst Frankfurt am Main bei Konzerte uraufgeführt wie zum Beispiel das Prof. Roland Glassl, an der Kronberg Aca- Werk 'Peregrina' von Ralf Gothóni, 'Reflet demy bei Prof. Nobuko Imai und an der Hoch- d'un temps disparu' Viola Version von Qigang schule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Chen und 'Water Melodies' von Thorsten Prof. Tabea Zimmermann. 7
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 8 Works for Viola & Harp Peijun Xu ist regelmäßig zu Gast bei Festivals die anlässlich von ihr erteilter Kompositions- und Meisterkursen wie ´Allegro Vivo´ in aufträge entstanden sind. Diese haben unter Österreich oder ´International Mendelssohn anderem zu einer CD mit niederländischen Festival und Summer school´ in Hamburg. Harfenkonzerten geführt. Zudem spielte sie Von 2011-2015 war sie Dozentin für Viola an CD’s mit Werken von u.a. Domenico Scarlatti, die Hochschule für Musik und Darstellende Padre Antonio Soler, Joseph Haydn und Kunst Frankfurt am Main und von 2015-2018 Alberto Ginastera ein. Eine CD mit Werke in der gleichen Position an der Detmold Musik- für Orgel und Harfe erschien im Jahr 2014. hochschule. Seit Oktober 2018 ist Peijun Xu als Professorin für Viola an der Hochschule Kammermusik spielt Godelieve Schrama auf für Musik Köln, Standort Aachen tätig. Festspielen, wie zum Beispiel dem Orlando Festival, dem Delft Chamber Music Festival, Godelieve Schrama, Harfe und die Musikertage Mondsee. Sie tritt dort gemeinsam mit Musikern wie Flötistin Emily Godelieve Schrama, die im Jahre 1996 mit Beynon, Andrea Lieberknecht, das Auryn dem Niederländischen Musikpreis ausgezeich- Streichquartet, Quatuor Danel, Isabelle van net wurde, hat sich seitdem zu einer äußerst Keulen, Liza Ferschtman und der Organist vielseitigen und abenteuerlustigen Musikerin Tomasz Adam Nowak auf. entwickelt. Als Solistin trat sie mit renommier- ten Dirigenten und Orchestern auf. Als Harfe- Seit 2001 ist Godelieve Schrama Professorin nistin des Ensembles Asko|Schönberg spielte für Harfe an der Hochschule für Musik in sie zwischen 1994-2019 viele Werke aus Detmold und wird in dieser Tätigkeit regel- dem Repertoire des 20. und 21. Jahrhunderts mäßig eingeladen Masterklassen und Som- für Ensemble. Neben Aufführungen des be- merkurse zu veranstalten. stehenden Repertoires spielt sie auch Werke, 8
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 9 Peijun Xu · Godelieve Schrama Arnold Bax (1883-1953) was a British symphonies, tone poems, concertos, ballets, ENGLISH composer of Irish extraction. He benefited and incidental music for the theatre and from a musical education in piano and com- cinema), chamber music, piano pieces, works position at the Royal Academy of Music in for choir and songs. Bax was knighted in the city of his birth, London. In addition to his 1937 and was appointed Master of the King’s musical ambitions, he was also interested in Music in 1942. Interestingly, he died in 1953 literature. Under the influence of the Irish poet in Cork, in his beloved Ireland. William Butler Yeats, one of the most im- portant and prolific writers in the English His chamber works include the Fantasy language of his era, and the first Irishman to Sonata for Viola and Harp, an impressive be awarded the Nobel Prize for Literature in 4-movement work composed in 1927. The 1923, Bax joined the Irish Literary Movement. previous year, Bax had made the acquain- Writing under the pseudonym Dermot tance of the Russian Count and Countess O’Byrne he published his works, including Benckendorff. Countess Maria Alexandrovna the novellas “Sisters” and “Green Magic”. Korchinska was an outstanding harp player, a virtuosa possessed of a brilliant technique. Arnold Bax’s musical oeuvre is diverse and Bax was so taken with her that he dedicated combines elements of Irish folklore with a late the Fantasy Sonata to her, and it was pre- Romantic sound concept (in fact, he described miered in the autumn of 1927 in the Wigmore himself as a dyed-in-the-wool Romantic). Hall in London by Korchinska and Raymond Contemporary music of the time was alien to Jerry. The composition is varied in style, very Bax. Thanks to the fact that he came from a sprightly in parts and energetic; it uses modal wealthy family, Arnold Bax was able to melodic technique and Irish-influenced dance pursue his artistic goals without any financial rhythms and melodies and even waltz intona- worries. He composed orchestral works (seven tion. What is particularly interesting is the fact 9
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 10 Works for Viola & Harp that each instrument, viola and harp, is given Saint-Saëns’ fame rests with his Third Sympho- virtually equal weighting. ny (the “Organ Symphony”), his “Carnival of the Animals” suite, the opera Samson et Dalila Camille Saint-Saëns (1835-1921) was and other great works. He loved to ex- one of the best known French composers of periment with traditional forms (especially his time. His works cover a wide spectrum when it came to orchestral music), and his and include all important genres of the era, imagination was fired up by the tone colours including a new one: film music – as witness produced by unusual instrument combinations, his music of 1908 to the short film L’assassinat such as in his Fantasy opus 124 for Violin du Duc de Guise (the murder of the Duke and Harp (in the present recording the violin of Guise). is replaced by a viola). This truly charming work with its appealing tone colours demon- The composer was honoured and revered in strates a host of musical ideas. The composi- his lifetime, though he also encountered tion is closely related to sophisticated salon hostility and criticism, as he described in a music. Saint-Saëns wrote the work for the letter in 1910 to the writer Romain Rolland, Eissler sisters, violinist Marianne and the harp explaining that praise for the beauty, clarity player Clara Eissler. and sincerity of his thoughts was sufficient for him: “What else can I wish for? To be the The brilliant piece, in one movement, de- future, rather than the past? I once was the mands virtuoso skill from both instruments. future; at the beginning I was hailed as a Saint-Saëns masterfully links musical images to revolutionary, and in old age one can only one another, with each instrument sketching be an ancestor.” out its individual role in the first section: the string instrument with its melodic tone, the harp with its arpeggios and broken chords. A 10
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 11 Peijun Xu · Godelieve Schrama lyrical character is paramount. The violin (vio- posed a Sonata in A minor for la on this recording) sings out its wide- Arpeggione and Piano (D 821), probably reaching line, and the music swells vigorously. as a commission from Vincenz Schuster, a In the middle section, a Vivo e grazioso, the teacher of the arpeggione and a virtuoso instrumentalists present themselves increasing- of the instrument, who wrote a tutor for ly as partners of equal rank. In the intensively arpeggione entitled “instruction manual for played Largamente the harp shines with its learning to play the Stauffer guitar-violoncell”. elegant figurative work and glissandos. In the Schuster premiered Schubert’s sonata in late following Andante con moto the harp delivers 1824 (though the work was only published in a succinct ostinato, above which the violin 1871). has an opportunity to indulge in an intensive session of variation. Finally, the calmer closing The work is recorded here in the version for phase builds an emotional bridge to the viola–harp, as with the Saint-Saëns fantasy. beginning of the work and fades out on a The timbres of both instruments; the full- harmonious A major chord. bodied, soft and soothing, dark tone of the viola, and that of the harp, ranging from the In 1823 the Viennese violin and guitar maker tenderest of nuances through to invigorating, Georg Stauffer (1778-1853) invented a strange even intoxicating sounds; complement each instrument called an arpeggione. It is a other wonderfully. stringed instrument the same size as a cello, whose sound box is built in the shape of a The first, fun-loving movement, Allegro mo- guitar. The instrument’s six strings are tuned derato, has a lyrical character, as in so many like those of a guitar, it has 24 frets and is movements of Schubert’s instrumental works. played like a cello. Just a year after its inven- It displays melodic wealth and harmonic tion Franz Schubert (1797-1828) com- features, such as the use of the subdominant. 11
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 12 Works for Viola & Harp The expressive middle movement, Adagio (in renowned English composers of the Eliza- E major), begins with an entirely song-like bethan era is characteristic of Britten’s affinity melody and adds amazing modulations in the to English Renaissance music. course of its development. The finale, a Rondo movement, has a pleasing, endearing manner The Reflections, which are actually variations, with a Hungarian flavour to it. The attractive are based on Dowland’s (1563-1626) expres- opening theme presents two episodes with sive song “If my complaints could passions hints of Magyar music whose effect is both move”. The term “lachrymae” means “tears”. stimulating and dance-like and, as in the first In these tonally effective and in some cases two movements, the finale reveals some vir- very difficult miniatures Britten, a twentieth- tuoso moments for the stringed instrument. century artist, succeeds in bringing together traditional elements with modern forms (in- Benjamin Britten (1913-1976) – compo- cluding dissonances and atonality). To achieve ser, conductor and pianist – was also a viola this, he turns the form of the variation on its player, an instrument he had played, along head, as it were. Everything is aimed at the with the piano, since his school days. end of the piece: only in the last passage does the song itself appear as the theme in its His work for viola and piano, Lachrymae. original version. Reflections on a Song of Dowland, op. 48, composed in 1950, is one of his most At the beginning, a Lento quotes the first notes remarkable compositions for the viola. Here of the song in both instruments. The ensuing too, the keyboard instrument has been variations are not presented separately, i.e. replaced by the harp. distinct from one another through the use of rests; instead, they merge almost seamlessly, The choice of a song by one of the most though always with a short pause (and the 12
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 13 Peijun Xu · Godelieve Schrama attacca indication afterwards). Variation 1 is The ninth variation initially offers a dialogue an unusually agitated dialogue between the between the instruments in the upper registers two instruments, which even has the sense that provides a sort of haven of peace. Then of a scherzo in it. Variation number 2 is things become more animated, with a forward characterised by pizzicato figures in the viola driving force. Arpeggio figures in the harp, and tranquil chord sounds in the harp. The with rapid, unrelenting figure work in the viola end concludes in pppp. The third variation that ultimately takes control and leads to the contains rhythmically shifting chords, in which above mentioned theme, the Dowland song, the harp trails behind the viola. Variation 4 is with which the composition ends in a surpri- very powerful and polyphonic. So too is the singly clear but soft C major. fifth variation, in which a kind of fight takes place between the chordal playing of the harp Jens Markowsky and the wild triplets in the viola. Variation 6 is interesting, since it quotes passionately from Peijun Xu, viola another song by Dowland: “Flow, my tears”. In its first, instrumental version it was called Peijun Xu was born in Shanghai and is one of “Lachrimae” Pavan and so is likely to have the leading violists of her generation. She has been the inspiration for Britten’s “Reflections” guested as a soloist at famous venues such title. The seventh variation is in ¾ time, and as the Shanghai Concert Hall, Laeiszhalle headed Alla Valse moderato. However, the Hamburg and the Alte Oper in Frankfurt. She waltz rhythm does not assert itself, particularly has played with many orchestras including the as the harp only ever comes in on the second Shanghai Philharmonic Orchestra, the beat of the bar. Variation 8 is defined by Moscow Soloists, Konzerthaus Orchester the dotted hopping melody of the viola. Berlin, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, the Hof Symphonic, Philharmonie Baden- 13
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 14 Works for Viola & Harp Baden, the Württemberg Chamber Orchestra special prizes at the International Yuri Bashmet of Heilbronn and the Hamburg Camerata Viola Competition in Moscow and second under conductors such as Muhai Tang, Yuri prize at the Lionel Tertis International Viola Bashmet, Pavel Baleff, Andreas Holtz, Competition in England. Peijun Xu trained at Sebastian Tewinkel, Clemens Schuldt and Ralf the University of Music and Performing Arts in Gothóni. She has premiered many new Frankfurt am Main with Prof. Roland Glassl, at concertos for viola such as “Peregrina” by the Kronberg Academy with Prof. Nobuko Ralf Gothóni, the viola version of “Reflet d’un Imai and the Hanns Eisler University of Music temps disparu” by Qigang Chen and “Water in Berlin with Prof. Tabea Zimmermann. Melodies” by Thorsten Encke. Her chamber- music partners include Paul Rivinius, Evgenia Peijun Xu is a regular guest at music festivals Rubinova, Jens Peter Maintz, Maria Lott and and master classes such as Allegro Vivo in Veit Hertenstein. Austria and the International Mendelssohn Festival and Summer School in Hamburg. Peijun Xu’s debut CD featuring works by Bach, From 2011 to 2015 she was a lecturer in Schubert, Vieuxtemps, Chopin and Rebecca Viola at the University of Music and Per- Clarke was released in 2012 on the ARS forming Arts in Frankfurt am Main and from label. In 2014 her second CD with works by 2015 to 2018 in the same position at the Vieuxtemps, Milhaud, Fauré and Franck was Detmold University of Music. She has been released by Profil Hänssler. Professor of Viola at the Aachen campus of the Cologne University of Music since October Peijun Xu has been awarded many interna- 2018. tional prizes. She won first prize and the audience prize at the International Max Rostal Competition in Berlin; first prize and two 14
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 15 Peijun Xu · Godelieve Schrama Godelieve Schrama, harp Mondsee summer festival in Austria’s Salz- kammergut region. At these events, she makes Godelieve Schrama, who was awarded music with the likes of flautists Emily Beynon the Dutch Music Prize in 1996, has since and Andrea Lieberknecht, the Auryn String developed into a highly versatile and ad- Quartet, Quatuor Danel, violinists Isabelle van venturous musician. She has appeared as a Keulen, Liza Ferschtman and organist Tomasz soloist with renowned conductors and or- Adam Nowak. chestras. As a harpist with the Asko|Schoenberg Ensemble (1994 - 2019) she is familiar with Godelieve Schrama has been Professor of the entire twentieth and twenty-first century Harp at the University of Music in Detmold repertoire for ensemble. since 2001 and is regularly invited to give master classes and summer courses. In addition to performances of existing repertoire she also plays works that she has Translation: personally commissioned. She has released a Janet & Michael Berridge, Berlin CD of just such commissioned harp concertos by Dutch composers. She has also recorded CDs featuring works by the likes of Domenico Scarlatti, Padre Antonio Soler, Joseph Haydn and Alberto Ginastera. A CD with works for organ and harp was released in 2014. Godelieve Schrama plays chamber music at events, such as the Orlando Festival, the Delft Chamber Music Festival and the Musikertage 15
PH19069.Booklet.Viola.Harp. Seite 16 Aufnahmen / Recordings: 29. -31.07.2019, Konzertsaal Marienmünster, Höxter Tonmeister / Director of Recording: THS-Studio Holger Siedler Einführungstext / Programme Notes: Jens Markowsky Übersetzung / Translation: J & M Berridge Photos: Dirk Schelpmeier Graphic Design: Birgit Fauseweh Edition Profil Günter Hänssler & 훿 2020 by Profil Medien GmbH, D – 73765 Neuhausen info@haensslerprofil.de, www.haensslerprofil.de PH19069
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