WORKSHOP "Schau mal in den Spiegel" - Der Einfluss von Reflexion bei der Wertebildung - Stefan Vogt 22. Mai 2014 Jahrestagung Netzwerk "Lernen ...
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Stefan Vogt WORKSHOP „Schau mal in den Spiegel“ – Der Einfluss von Reflexion bei der Wertebildung 22. Mai 2014 Jahrestagung Netzwerk „Lernen durch Engagement“ Bensberg
Hintergrundinfos - Die Netzwerkstelle „Lernen durch Engagement“ ist in der Trägerschaft der Freiwilligen-Agentur Halle- Saalkreis e.V. - LdE-Kompetenzzentrum Sachsen-Anhalt - Mitarbeiter*innen: Dana Michaelis 40 Stunden Stefan Vogt 16 Stunden Olaf Ebert (Gesamtkoordination): 6 Stunden Sulamith Fenkl-Ebert (ÖA): 2 Stunden
Qualitätsstandard Reflexion Reflexion Reflexion ist das Bindeglied zwischen Engagement (Service) und Lernen (Learning) und sollte daher in allen Phasen des LdE- Vorhabens umgesetzt werden.
Erfahrungslernen Aus Erfahrung wird man klug! Vielleicht! Wir lernen nicht aus unseren Erfahrungen, wir lernen aus der Verarbeitung unserer Erfahrungen (John Dewey) *** We do not learn from doing, we learn from thinking about what we do.
Erfahrungslernen Dewey zum „Erfahrungslernen“ • „Kein Lernen ohne Erfahrung“ • ABER: „Nicht jede Erfahrung führt automatisch zu Lernen!“ • „Nicht jede Erfahrung ist eine intelligente Erfahrung“ • Es braucht also mehr als die reine Aktion: „Es gibt keinerlei sinnvolle Erfahrung, die nicht ein Element des Denkens enthielte“
Warum Reflexion? Reflexion Verbindet Praxis und Theorie miteinander und ist damit Schlüssel zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit curricularen Themen Ermöglicht ein tieferes Verständnis von fachlichen Lerninhalten Macht Erfolge sichtbar und stärkt Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen und das soziale Verantwortungsgefühl Hilft aus Fehlern zu lernen und stärkt Problemlösungskompetenzen Hilft mit schwierigen und/oder emotionalen Erfahrungen umzugehen Vgl.: Seifert, A., Zentner, S., Nagy, F. (2012): Praxisbuch Service-Learning. „Lernen durch Engagement“ an Schulen. Weinheim: Beltz
Warum Reflexion? Reflexion Unterstützt die Identitätsbildung und stärkt das moralische Bewusstsein Fördert die Motivation, sich in Schule und Gesellschaft aktiv einzubringen Öffnet den Blick für die Perspektiven anderer Ermöglicht es, individuelle Erfahrungen in einem größeren Kontext zu betrachten und zu erkennen, wie das eigenen Engagement, fachliches Wissen und die eigenen Fähigkeiten mit dem Wohl für die Gesellschaft zusammenhängen Vgl.: Seifert, A., Zentner, S., Nagy, F. (2012): Praxisbuch Service-Learning. „Lernen durch Engagement“ an Schulen. Weinheim: Beltz
Was bewirkt Reflexion? Gute und regelmäßige Reflexion als Haupteinflussvariable auf die Wirksamkeit von LdE für Schüler: – Kognitiv: z.B. Abstraktionsfähigkeit, Verstehen komplexer Zusammenhänge – Persönlich: z.B. Metakognition, Planungskompetenz, Wissen über das Selbst – Demokratische Handlungskompetenz: z.B. Perspektivenübernahme, Verantwortungsbewusstsein, Wissen über Demokratie und Zivilgesellschaft
Reflexion Vorüberlegungen: – Welche Fragen wollt Ihr mit Euren Schüler*innen ansprechen? – Zu welchen Themen wollt Ihr zum Nachdenken anregen? – Welcher Schwerpunkt ist Euch besonders wichtig? – Welche Reflexionsmethoden und –formen wählt Ihr aus?
Reflexion Reflexion ist abhängig von: – Alter und Entwicklungsstand der Schüler*innen – Art und Ausgestaltung des Engagements – Den Themen, die inhaltlich durch den Unterricht vermittelt werden sollen – Den Zielen für den Kompetenzerwerb der Schüler*innen – Den logistischen Möglichkeiten die Ihnen zur Verfügung stehen
Was kann man reflektieren? Emotionen Was hat mir gefallen? Was war der schönste Moment? Was hat mich traurig gemacht? Wovor hatte ich bei meinem Engagement am meisten Angst? Was hat mir überhaupt nicht gefallen?
Was kann man reflektieren? Sachebene Welche Stolpersteine gab es? Was hat besonders gut geklappt? Habe ich alles geschafft, was ich schaffen wollte? Wo brauche ich noch Unterstützung? Wie haben sich die Anderen im Projekt verhalten? Waren die angewendeten Methoden angemessen?
Was kann man reflektieren? Wirkungsebene Was habe ich gelernt? Wie haben sich die schulischen Leistungen entwickelt? Was hat sich bei der Zielgruppe verändert? Wer ist zufriedener / Wer ist weniger zufrieden? Wurden die angestrebten Ziele erreicht? Gab es unerwünschte „Nebenwirkungen“?
Was kann reflektiert werden? Reflexion über sich selbst eigene Fähigkeiten, Haltungen und Entwicklungen verstehen Reflexion über den Projektverlauf Probleme lösen , Erfolge sichtbar machen Reflexion über den Zusammenhang von Lernen und Engagement Wissen und Kompetenzen anwenden, Sinn des schulischen Lernens verstehen, Erfahrungen für das Leben nutzen Reflexion über den gesellschaftlichen Kontext des Engagements die eigene Rolle in der Gesellschaft wahrnehmen, Erfahrungen im größeren Kontext betrachten, eigene Werte beleuchten
Was kann reflektiert werden? Reflexion über sich selbst eigene Fähigkeiten, Haltungen und Entwicklungen verstehen Reflexion über den gesellschaftlichen Kontext des Engagements die eigene Rolle in der Gesellschaft wahrnehmen, Erfahrungen im größeren Kontext betrachten, eigene Werte beleuchten
Selbstreflexion und Vorurteile
Vorurteile • Vorurteile sind Bewertungen von Personen, Gruppen oder Sachverhalten, die nicht auf eigener Erfahrung beruhen, sondern auf Generalisierung. Man schreibt Personen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit Eigenschaften zu, ohne diese zu überprüfen. Wie sind Muslime? Wie sehen Homosexuelle aus? Was können Behinderte leisten? Was wissen Schüler*innen? Wie sehen Deutsche aus?
Das Prinzen-Drama
Funktion von Vorurteilen – Vorurteile dienen der Orientierung. Sie reduzieren die eigene Unsicherheit und bieten Verhaltenssicherheit, da sie das Beurteilen von Situationen erleichtern. – Vorurteile ermöglichen die Herstellung und Aufrechterhaltung von Selbstwertgefühl. – Vorurteile haben eine Abgrenzungsfunktion gegenüber anderen Gruppen und deren Werten. Sie ermöglichen die Entwicklung eines besseren Selbstbildes der Eigengruppe und rücken Fremdgruppen in ein schlechteres Licht. Aggressive oder schlechte Gefühle werden auf die Fremdgruppe projiziert und erhöhen damit den Zusammenhalt innerhalb der eigenen Gruppe.
Funktion von Vorurteilen – Vorurteile helfen bei der Angst gegenüber Neuem, Fremdem und Ungewohntem. – Vorurteile dienen der Bereitstellung von „Sündenböcken“. Die Sündenbocktheorie besagt, dass sich unsere Vorurteile gegen Ersatzobjekte oder –personen richten, wenn die wahren Ursachen unserer Frustration entweder unbekannt oder nicht erreichbar sind.
Wertebildung Schlüssel zum Abbau von Vorurteilen ist die Wertebildung
Reflexionsmethoden Gefühle auf hoher See Gruppen- oder Klassentagebuch Zeitkapsel Wort der Woche Bilderreflexion Ich schlüpfe in die Rolle Brief an mich selbst Reflexionskarussell Nähere Informationen auch bei: Seifert, A., Zentner, S., Nagy, F. (2012): Praxisbuch Service-Learning. „Lernen durch Engagement“ an Schulen. Weinheim: Beltz
Gruppenpuzzle Aufgabenstellung für die Expert*innenrunde a) Tauscht Euch darüber aus, ob Euch die beschriebenen Methode bekannt ist und welche Erfahrungen Ihr bereits mit der Methode sammeln konntet. Was sind die wichtigsten Punkte, über die Ihr Eure Kolleg*innen in der Stammgruppe informieren möchtet? b) Wie würdet Ihr die genannte Methode im Rahmen der Wertereflexion eines Lernen durch Engagement-Projekts einsetzen? Passt die Methode an die Wertereflexion an. Welche Chancen und vielleicht auch welche Stolpersteine seht Ihr? c) Sind in Eurer Expert*innenrunde Fragen offen geblieben, die Ihr gerne im Plenum besprechen würdet? Beauftragt den/die Protokollant*in, diese Frage schriftlich festzuhalten.
Sind Fragen offen geblieben?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Netzwerkstelle „Lernen durch Engagement“ Sachsen-Anhalt Mehrgenerationenhaus „Pusteblume“ Zur Saaleaue 51a 06122 Halle (Saale) dana.michaelis@freiwilligen-agentur.de stefan.vogt@freiwilligen-agentur.de 0345-135 027 65 www.engagementlernen.de
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