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Geburtshilfe / Frauen-Heilkunde / Strahlen-Heilkunde / Forschung / Konsequenzen Heim K, Hofmann H, Lang U, Oberaigner W, Helmer H Husslein P Einheitliche Definition geburtshilflicher Begriffe für das Geburtenregister Österreich Speculum - Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe 2008; 26 (1) 6-10 Homepage: www.kup.at/speculum Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche
26. Jahrgang, 1/2008 stimmige Auswertung dar. Nur so können in Folge die zutreffenden Schlussfolgerun- gen gezogen werden und ggf. die richtigen Einheitliche Definition Veränderungen veranlasst werden. Neben der Vollständigkeit und Plausibilität geburtshilflicher Begriffe der Daten erweist es sich als besonders wichtig, dass alle bei der Dateneingabe un- für das Geburtenregister ter bestimmten Dingen das Gleiche mei- nen. Daher war es eine der ersten Aktivitä- ten des 2005 gegründeten Beirates zum Österreich Geburtenregister, durch eine Arbeitsgruppe einheitliche Definitionen bei wichtigen ge- burtshilflichen Begriffen/Parametern zu fin- den. Es war dabei nicht oberstes Ziel, die „letzte Wahrheit“ zu finden (oder festzule- gen), sondern einen Konsens für eine in K. Heim, H. Hofmann, U. Lang, ganz Österreich einheitliche Verwendung W. Oberaigner, H. Helmer, P. Husslein herzustellen. Die ersten österreichweiten Aus- wertungen zeigten insbesondere bei be- stimmten Parametern unplausibel große Arbeitsgruppe Definitionen des Streubreiten. Beirates des Geburtenregisters Österreich Im Zuge der Recherchen und Erhebun- gen war erstaunlich, wie unterschiedlich selbst bei täglichen in Verwendung befind- lichen und häufig gebräuchlichen geburts- F ür Verbesserungen oder Änderungen hilflichen Begriffen in Lehrbüchern und in der geburtshilflichen Tätigkeit Publikationen unterschiedliche Definitio- spielt insbesondere der Vergleich nen zu finden waren [1–5]. nach außen eine wichtige Rolle. Ex- terne Qualitätssicherung erfordert Es war der Arbeitsgruppe auch ein Anlie- eine Zusammenführung und Aufbereitung gen, mit der deutschen Perinatalerhebung von Daten aus möglichst vielen vergleich- möglichst kompatibel zu bleiben, um die Ver- baren Institutionen/Abteilungen. Ähnlich gleichbarkeit mit diesem größten deutsch- wie in Deutschland die Perinatalerhebung sprachigen geburtshilflichen Qualitätssiche- hat nun Österreich (ausgehend von Tirol) rungsprojekt nicht zu verlieren. seit 2005 ein Geburtenregister aufgebaut, in dem nun 79 Abteilungen (das sind 91 %) Ein weiterer zu berücksichtigender Um- ihre geburtshilflichen Daten freiwillig ein- stand waren die beiden am häufigsten im bringen. Am Institut für Klinische Epidemi- Einsatz befindlichen Dokumentationspro- ologie in Innsbruck ist die zentrale Daten- gramme. Beide wurden in Deutschland für sammlung, das „Geburtenregister Öster- die deutsche Perinatalerhebung entwickelt reich“, beheimatet und dort erfolgt auch die und wesentliche Änderungen in der Soft- weitere Datenbearbeitung. Allen Abteilun- ware sind de facto nur in Abstimmung mit gen wird vierteljährlich eine Auswertung der den Anwendern und Anforderungen in eigenen Abteilungsdaten und im Vergleich Deutschland durchführbar. Das hatte leider dazu aller anderen Abteilungen zusammen im Einzelnen auch Einfluss auf den Spiel- zur Verfügung gestellt. Seit Jänner 2007 er- raum der Definitionsfestlegungen bei uns folgt auch noch eine Unterteilung in drei in Österreich. Gruppen von Abteilungen: Abteilungen mit < 500 Geburten, Abteilungen mit > 500 Insgesamt hat aber die Arbeit der Arbeits- Geburten und Perinatalzentren. Im Rahmen gruppe schlussendlich zu medizinisch ge- einer Abfrage bei den Abteilungen erfolgte leiteten und konsensualen Definitionen ge- die Zuteilung selbst. führt, die zuletzt von allen Mitgliedern des Beirates des Geburtenregisters Österreich Jede Datensammlung und Auswertung ist zustimmend beurteilt wurden und auch aber nur so gut wie die eingebrachten Da- der Österreichischen Gesellschaft für Gy- ten. Eine entsprechende Qualität der Daten näkologie und Geburtshilfe (OEGGG) zur 6 stellt eine wichtige Voraussetzung für eine Kenntnis gebracht wurden. For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
26. Jahrgang, 1/2008 Damit die Qualitätsvergleiche im Ge- nahmen/Wehenhemmung, Überlebenschancen burtenregister Österreich valide sind, der Kinder, Einleitungsmaßnahmen, operative ist es unbedingt notwendig, dass die im Interventionen, akute Indikationen für Kaiser- schnitte usw.) gibt, gibt es auch in den Lehrbü- Folgenden beschriebenen Definitionen chern [1–6] und in der Literatur [7] höchst un- ab 1.1.2008 verbindlich eingehalten terschiedliche Beschreibungen. werden. Die Definitionen werden im Zuge des 3. Quartalsberichtes 2007 an Da der Geburtsbeginn in der Rechtsprechung auch eine wesentliche Rolle in der Unterschei- alle Abteilungen versandt und auch im dung zwischen Leibesfrucht und Mensch, d. h. Internet auf der Homepage des Insti- folglich zwischen Schwangerschaftsabbruch und tuts für Klinische Epidemiologie (IET)/ Tötungsdelikt (z. B. Mord), spielt [7], gibt es Geburtenregister publiziert werden dazu auch dort Festlegungen, die zwar medizi- (www.iet.at). nisch nicht zwangsweise richtig oder verbind- lich sein müssen, also durchaus auch korrigiert werden könnten, aber doch Beachtung finden Damit die Definitionen möglichst gut und müssen. schnell kommuniziert werden und ab Jahresbeginn 2008 auch „in alle Köpfe ge- Insbesondere der spontane Blasensprung wird langen“, wäre es sehr wichtig, dass in den in älteren Definitionen noch vielfach berück- sichtigt. Unter heutiger Sichtweise kann er Abteilungen diese Definitionen auch allen nicht mehr sinnvoll zur Definition des Geburts- Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen (Hebammen, beginns herangezogen werden. Blasensprünge Ärzten) im Rahmen einer Besprechung oder können insbesondere bei niedrigen Schwanger- Informationsveranstaltung mitgeteilt wer- schaftswochen Tage oder Wochen vor dem Be- den. ginn von Geburtswehen (Beginn muttermunds- wirksamer Wehen, die in Folge zur Geburt füh- Wir versprechen uns durch Vereinheit- ren) oder einer Sectio stattfinden. Therapeuti- sche Maßnahmen können zudem nach Blasen- lichung der Begriffe eine weitere Ver- sprung Geburtswehen verhindern oder hinaus- besserung der Datenqualität und in zögern. Bei Berücksichtigung des Blasensprun- Konsequenz wesentlich zuverlässigere ges würden tage- oder gar wochenlange Ge- Aussagen. burtsdauern resultieren. Es erschien dem Beirat nicht zielführend und für Auswertungen nicht Es wurden nun in einer ersten Runde die aussagekräftig, den Blasensprung in die Defini- tion einzubinden. Der Zeitpunkt des Blasen- uns am vordringlichsten erscheinenden sprunges wird in der Dokumentation erhoben Begriffe bearbeitet. Die Arbeitsgruppe wird und getrennt festgehalten und kann im Zusam- im kommenden Jahr weitere Definitionen menhang mit dem Zeitpunkt der Geburt gut bearbeiten. ausgewertet werden. Obwohl die Unterscheidung von Schwanger- schafts-, Vorgeburts- und Geburtswehen nicht immer leicht ist, sollte der Zeitpunkt des unge- Definitionen fähren Beginns von muttermundswirksamen We- hen, die dann auch zur Geburt führen (!), meist eingegrenzt werden können. Es ist an sich nicht ■ Geburtsbeginn der Zweck, dies auf die Minute genau festzuma- chen, für eine Datenerhebung und Berechnun- • Der Geburtsbeginn wird mit dem Be- gen ist es aber leider unumgänglich, einen be- stimmten plausiblen Zeitpunkt in (Halb-) Stun- ginn der Geburtswehen festgelegt denschritten auszuwählen. (ein vorzeitiger Blasensprung wird nicht berücksichtigt). • (Geburts-) Wehenbeginn wird defi- niert als Zeitpunkt des Beginns von ■ Einleitung wiederkehrenden bzw. regelmäßigen Wehen, die zur Eröffnung des Mut- termundes und zur Geburt führen • Jede medikamentöse Maßnahme und/ (= „geburtsrelevante Wehen“). oder Blasensprengung (artifizielle Eröffnung der Fruchtblase) mit dem Ziel, die Geburt zu erreichen. Kommentar: • Die Medikamente sind beschrieben Der Geburtsbeginn als zeitpunktmäßiger Be- durch Oxytocine und Prostaglandine ginn der Geburt ist biologisch nicht festzuma- (Gel, Bändchen, vaginale und orale chen. Da es ein Zusammenwirken verschiedener Tabletten). Faktoren (v. a. Wehen und Blasensprung, Zeit- punkt der Schwangerschaft, therapeutische Maß- 7
26. Jahrgang, 1/2008 Hinweis: däre Sectio“ für die deutsche Perinatal- und Geburtenregister-Dokumentation exportieren. Nicht zu den hier gemeinten Einleitun- Selbst wenn man rein beschreibende Begriffe gen zählen andere Maßnahmen wie Ein- bei dem unmittelbaren Eingabefeld hinterlegen lauf, Akupunktur, Homöopathie u. dgl. würde, müssen sie dann doch im Hintergrund in die beiden Begriffe „primär“ und „sekundär“ Kommentar: verschlüsselt werden und es ergibt sich vor Ort in jeder Abteilung wieder das Problem, wie diese Wir haben aus Gründen der Vergleichbarkeit Zuordnung (für den Datenexport) erfolgen soll- die Auswahlmöglichkeiten der deutschen Peri- te. Es ist derzeit nicht möglich, diese Verschlüs- natalerhebung zur Definition von Einleitung ja/ selung zentral (d. h. im Geburtenregister) vor- nein herangezogen [8]. Daher sind andere Maß- zunehmen. Daher können die Auswertungen im nahmen nicht berücksichtigt. Nachhinein nicht, auch nicht zentral, nach ver- schiedenen Aspekten variiert werden. Bei allem Für und Wider haben wir einem ■ Primäre/sekundäre Sectio Auswertungsziel schlussendlich Priorität gege- ben. Es sollten alle Sectiones als primäre Sec- • Als primäre Sectio wird eine Sectio tiones bezeichnet werden, die vor dem Geburts- beginn, ohne Blasensprung, ohne unmittelba- vor Geburtsbeginn und ohne Blasen- ren Einleitungsversuch und ohne einen akuten sprung sowie ohne vorangegange- Anlass stattfinden, d. h. alle elektiven, geplan- nen unmittelbaren Einleitungsversuch ten Sectiones ohne diese begleitenden mög- oder akuten Anlass bezeichnet. lichen Risikofaktoren. Hier sind wir bewusst von der publizierten Definition der deutschen Perinatalerhebung abgewichen [8]. Hinweis: Es kommt noch hinzu, dass im angloameri- kanischen Sprachraum der Begriff „primary Eine sekundäre Sectio ist daher z. B. cesarean section“ eine Erstsectio (erste Sectio, auch eine Sectio, die an sich geplant/ gleichgültig ob schon vaginale Geburten vor- terminisiert war, tatsächlich aber nach ausgingen) bezeichnet und der Begriff „secon- Geburts(wehen)beginn und/oder Blasen- dary cesarean section“ nicht vorkommt [7]. Es sprung durchgeführt wurde, eine Sectio gibt dort den Begriff „elective cesarean section“ im Anschluss an eine frustrane Einlei- für wahlweise und geplante Kaiserschnitte. tung, eine Sectio nach jedem vorzeiti- gen Blasensprung, eine Sectio vor Ge- burtsbeginn und ohne Blasensprung, ■ Scheidenriss jedoch bei bedrohlichen Blutungen, aku- tem Abdomen (z. B. V. a. Sitzlösung, • Nur Scheidenrisse, die zur Gänze V. a. Appendizitis), eklamptischem An- oberhalb des Hymenalsaumes begin- fall, pathologischem CTG ohne Wehen, nen. Status febrilis unklarer Genese, V. a. Amnioninfektionssyndrom ohne Bla- sensprung, mütterlichem Schock (z. B. Hinweis: allergischer Genese, kardialer Ursache, Dammrisse (I. bis IV. Grades) sind bei Lungen-/Fruchtwasserembolie), müt- praktisch immer Scheidendammrisse terlicher Erkrankung(sverschlechterung) [2]! Wenn also ein kleiner Scheiden- (z. B. bei Herz- oder Kreislauferkran- riss noch das Hymen und/oder den kungen, Lebererkrankungen), V. a. Uterus- Scheidenvorhof (Introitus) erreicht, ruptur, Nabelschnurvorfall od. dgl. soll er als Scheidendammriss I. Grades klassifiziert werden. Zusätzliche Risse Kommentar: in der Scheide bei einem Dammriss Einer der umstrittensten Begriffe war und ist und/oder einer Episiotomie (auch in die Bezeichnung „primäre“ bzw. „sekundäre“ Form eines deutlichen Weiterrisses Sectio. Einer der wesentlichen Aspekte liegt oder Zusatzrisses) sollen auch zusätz- einerseits in dem Umstand, ob die Geburt schon lich als Scheidenrisse dokumentiert begonnen hat, andererseits ob eine Sectio als Geburtsmodus schon ausgewählt worden ist werden. bzw. geplant gewesen ist. Das Dilemma ist, dass beide Aspekte sich nicht in einem Begriff verei- Kommentar: nen lassen. Die Auswertungen zeigten große Unterschiede Weiters besteht der dzt. nicht veränderliche in der Rate der Scheidenrissverletzungen. Da- Umstand, dass beide im Einsatz befindlichen her wurde der Bedarf nach einer einheitlichen gängigen Computerprogramme letztendlich Definition unterstellt. Mutmaßlich wurden klei- 8 nur die Begriffe „primäre Sectio“ und „sekun- ne Scheidendammrisse, die sich vor allem in-
26. Jahrgang, 1/2008 nerhalb des Hymenalsaumes ausdehnten, als Kommentar: Scheidenrisse dokumentiert und nicht als (Scheiden-) Dammrisse I. Grades. Dieser für die Erhebung der mütterlichen Mor- bidität sehr bedeutsame Begriff ließ in der Ver- Es ist dzt. über die Art der Dokumentations- gangenheit zu viel Interpretationsspielraum of- möglichkeit beider gängiger Computerpro- fen. Daher haben wir ihn auf obige Definition gramme leider nicht zwischen tiefen und hohen festgelegt. Es ist hier nicht bedeutend, ob eine Scheidenrissverletzungen zu unterscheiden, ob- Revision im Sprachgebrauch generell eine Ope- wohl die Lokalisation eine deutliche Rolle in der ration bedingt oder ob sie im OP stattgefunden Risikozuteilung spielt. haben muss, wichtig ist nur eine einheitliche Verwendung des Begriffes. Damit eine eindeuti- ge Situation als Marker für Wundheilungsstö- ■ Plazentalösungsstörung rungen beschrieben wird, haben wir uns ent- schieden, für „revisionsbedürftig“ eine operati- ve Sanierung im OP als hartes Kriterium zu be- • Operativ behandelte Störung der Pla- stimmen (in der englischen Literatur oft als zentalösung (d. h. manuelle Lösung, „back to the theater“ bezeichnet). Nachtastung und/oder Kürettage). ■ Sepsis Hinweis: Die Art der Plazentalösung bei Sec- tiones ist hier nicht relevant und wird I. Nachweis eines infektiösen Ursprungs nicht ausgewertet. der Inflammation (mindestens eines der folgenden Kriterien): Kommentar: – mikrobiologisch gesicherte Infek- Insbesondere der Begriff „Plazentalösungsstö- tion rung“ führte zu einer großen Anzahl von Miss- – klinisch gesicherte Infektion verständnissen. Er wird so in einem Item (ohne – vermutete Infektion Zusatz) im deutschen Perinatalerhebungsbogen verwendet. Nur in einem zusätzlichen vielseiti- II. Nachweis einer systemischen inflam- gen Erläuterungspapier wird beschrieben, dass matorischen Wirtsreaktion (SIRS) darunter obige operative Eingriffe zu verstehen (mindestens zwei der folgenden Kri- sind [8]. terien): In beiden gängigen Computerprogrammen – Hypo- (< 36 °C) oder Hyperther- wird dieser Begriff leider auch ohne Erklärung mie (> 38 °C) oder Zusatz verwendet. Daher haben bisher of- – Tachykardie (> 90/min) fensichtlich viele Dateneingeber diesen Begriff – Tachypnoe (> 20/min) und/oder missverstanden bzw. falsch verwendet. Die Fol- ge waren „unerklärlich“ hohe Unterschiede in arterielle pCO2 < 4,3 kPa den Raten von Plazentalösungsstörungen unter (33 mmHg) und/oder maschinelle den Abteilungen, und ein reeller Vergleich war Beatmung nicht mehr möglich. – Leukozytose > 12000/µ µ l oder Obwohl man durchaus streiten könnte, ob Leukopenie < 4000/µ µ l und/oder nicht auch Plazentalösungen, die z. B. einen Linksverschiebung > 10 % im Zug an der Nabelschnur erforderten oder medi- Differenzialblutbild kamentös unterstützt werden mussten, als „Plazentalösungsstörungen“ gelten könnten, ha- ben wir uns im Gleichklang mit Deutschland für die obige Definition entschieden. Wichtig ist in Hinweis: diesem Falle wieder besonders, dass alle bei der Datendokumentation das Gleiche verstehen, I und II müssen erfüllt sein. nicht so sehr, ob dies die „letzte“ inhaltliche oder sprachliche „Wahrheit“ darstellt. Kommentar: ■ Revisionsbedürftige Wund- Dieser für die Erhebung der mütterlichen Mor- heilungsstörung bidität ebenfalls sehr wichtige Begriff wurde bisher verschieden interpretiert. Bei der zu erwar- tenden niedrigen Inzidenz sind jedoch schon • Wundheilungsstörung, die operativ in kleine Zahlenunterschiede bedeutend, umso einem OP behandelt werden musste. mehr muss auf eine exakte und einheitliche De- finition geachtet werden, um falsche Interpre- Hinweis: tationen und Schlussziehungen zu vermeiden. Es war hier naheliegend und außer Diskussion, Damit ist die Definition unabhängig die Kriterien der Deutschen Sepsis-Gesellschaft davon, ob eine Narkose notwendig war. (DSG) zu verwenden [9, 10]. 9
26. Jahrgang, 1/2008 ■ Verlegung Kind LITERATUR: 1. Martius G. Lehrbuch der Geburtshilfe, 12. Auf- lage. Thieme, Stuttgart, 1988. • Verlegung des Kindes weg von der 2. Pschyrembel W, Dudenhausen JW. Praktische üblichen Unterbringung der Mutter Geburtshilfe, 18. Auflage. De Gruyter, Berlin, New bzw. des Kindes, unabhängig von York, 1994. der Schwere des Grundes. 3. Schneider H, Husslein P, Schneider KTM. Die Geburtshilfe, 2. Auflage. Springer, Berlin, Heidel- berg, New York, 2004. 4. Kürzel W. Geburt I und II. In: Bender HG, Hinweis: Diedrich K, Künzel W (Hrsg). Klinik der Frauen- Zum Beispiel sind dies Verlegungen heilkunde und Geburtshilfe, Band 6 und 7, 4. Auflage. Urban & Fischer, München, 2002. weg von der Wochenstation, also auch 5. Strauss A. Geburtshilfliche Basics. Springer, Ber- in eine Intermediate-Care-Einheit oder lin, Heidelberg, 2006. auf eine Kinderstation im selben Kran- 6. Cunningham GF, Leveno KJ, Bloom SL, Hauth kenhaus. JC, Gilstrap III LC, Wenstrom KD. Williams Obstet- Der in Programmen und Erläuterun- rics, 22nd ed. McGraw-Hill, New York, 2005. 7. Helmer H, Leon J. Definitionen in der Geburts- gen verwendete Begriff „Kinderklinik“ hilfe: Geburtsbeginn. Speculum – Zeitschrift für ist für Österreich irreführend, da in Gynäkologie und Geburtshilfe 2006; 24: 6. Deutschland damit alle Kinderabtei- 8. Ausfüllhinweise Geburtshilfe (16/1), Stand 31. lungen gemeint sind und nicht wie in März 2006 (BQS-Spezifikation 9.0 SR3) (http:// Österreich nur bestimmte Kinderkli- www.bqs-online.de/boegen-2006/Ausfuellhin- weise_16_1.htm) zum Datensatz Geburtshilfe (16/1) niken. ab 01.01.2006, BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitäts- sicherung gGmbH Deutschland. 9. Konsensuskonferenz – Kriterienkatalog für die Kommentar: Diagnose der Sepsis. Homepage der Deutschen Es bestand Konsens, dass für die Mutter-Kind- Sepsis-Gesellschaft (http://webanae.med.uni-jena.de/ Beziehung/Bonding und die Stillerfolge eine WebObjects/DSGPortal.woa/WebServerResources/ große räumliche Nähe von Mutter und Kind sepsis/info_m_2.html). mitentscheidend ist. Daher ist eine Unterbrin- 10. Reinhart K, Brunkhorst FM, Bone HG, Gerlach gung des Kindes außerhalb des mütterlichen H, Gründling M, Kreymann G, Kujath P, Marggraf Patientenzimmers bzw. der Wochenstation ein G, Mayer K, Meier-Hellmann A, Peckelsen C, wesentlicher potenzieller „Störungsfaktor“. So Putensen C, Quintel M, Ragaller M, Rossaint R, Stüber F, Weiler N, Welte T, Werdan K. Diagnose sollten nach Meinung des Beirates alle Verle- und Therapie der Sepsis. S-2 Leitlinien der gungen der Kinder weg von der Wochenstation, Deutschen Sepsis-Gesellschaft e. V. (DSG) und der sei es in Intermediate-Care-Einheiten, Kinder- Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für In- abteilungen des eigenen Krankenhauses oder tensiv- und Notfallmedizin (DIVI) (http://webanae. gar von anderen Krankenhäusern, als Verlegun- med.uni-jena.de/WebObjects/DSGPortal.woa/ gen gelten und so dokumentiert werden. WebServerResources/sepsis/dokumente/Guide- Es ist inoffiziell bekannt, dass Krankenhäuser linesZeitschriften_18.01.06_001.pdf). Verlegungen auf die Kinderstation des eigenen Krankenhauses nicht als Verlegungen angeben. Korrespondenzadresse: Dies führt leider zu falschen Vergleichsdaten. Institut für Klinische Epidemiologie (IET) Wichtig ist auch hier wieder vorrangig die A-6020 Innsbruck, Anichstraße 35 Einheitlichkeit der Datenerhebung. www.iet.at 10
A N T W O R T FA X SPECULUM Name Hiermit bestelle ich Anschrift ein Jahresabonnement (mindestens 4 Ausgaben) zum Datum, Unterschrift Preis von ¤ 36,– (Stand 1.1.2008) (im Ausland zzgl. Versandspesen) Einsenden oder per Fax an: Krause & Pachernegg GmbH, Verlag für Medizin und Wirtschaft, Postfach 21, A-3003 Gablitz, FAX: +43 (0) 2231 / 612 58-10 Bücher & CDs Homepage: www.kup.at/buch_cd.htm
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