Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020 - Daten, Fakten, Marktstrukturen EHI-STUDIE - DEHOGA Niedersachsen
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Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] EHI-STUDIE Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020 Daten, Fakten, Marktstrukturen
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Liebe Leserinnen und Leser, Rund 225 Milliarden Euro wurden im Jahr 2019 an sichtliche Entlastung der Kreditwirtschaft seiner- den Kassen des Einzelhandels per Karte umgesetzt. seits immer noch mit Gebühren „bestraft“ wird. Nachdem bereits im Jahr 2018 alle Kartensysteme Das EHI dankt allen Händlern, die sich an der zusammengenommen die Barzahlung als stärkste diesjährigen Studie beteiligt haben. Die Ergebnisse Zahlungsart abgelöst hatten, ist deren Umsatzanteil sind für alle Beteiligten – ob Händler, Banker oder nun erstmals auf über 50 Prozent gestiegen – mit 4 IT-Dienstleister – wichtiger Impulsgeber. Prozentpunkten Vorsprung auf das Bargeld. Gemeinsam mit unserem seit dreieinhalb Jahr- Auch wenn der prozentuale Umsatzrückgang zehnten aktiven Arbeitskreis „Zahlungssysteme“und beim Bargeld – verglichen mit vielen anderen Län- der seit 2012 bestehenden Arbeitsgruppe „Online- dern – noch in kleinen Schritten erfolgt, so zeigt dies und Mobile-Payment“ steuern wir die Forschungs- doch, dass die Verbraucher immer mehr Gefallen und Dienstleistungsaktivitäten zu diesem wichti- an innovativen Bezahlprodukten finden. Die aktu- gen Thema. elle Situation im Zusammenhang mit der Corona- Köln, im Juni 2020 Pandemie, insbesondere die Hygienemaßnahmen des Handels und der schon vorher feststellbare, ein- deutige Trend zum kontaktlosen (und mobilen) Be- zahlen, werden die Entwicklung in 2020 nochmals deutlich beschleunigen. Paradox, dass gleichzeitig – bedingt durch den Michael Gerlingi massiven Abbau von Geldausgabeautomaten durch Geschäftsführeri EHI Retail Institutei die Kreditwirtschaft – das Thema „Bargeldaus- zahlung am PoS“ immer wichtiger wird. Ein gutes Drittel der großen Unternehmen, vor allem der Lebensmittelhandel und die Drogeriemärkte, bie- ten ihren Kunden diesen Service. Dabei werden Horst Rüter bereits 2,8 Prozent des Bargeldumsatzes dieser Leiter Forschungsbereich Unternehmen wieder an die Kunden ausgezahlt. Zahlungssysteme, Mitglied der Geschäftsleitung Ebenso paradox ist, dass der Handel für diese offen- EHI Retail Institute EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Inhalt 4 KARTENZAHLUNG EN VOGUE 46 BARGELDAUSZAHLUNG AM POS 7 STRUKTURDATEN DER ERHEBUNG 2020 49 AKTUELLE TECHNISCHE INFRASTRUKTUR UND TECH- 12 DEUTSCHLAND: DEBIT NOLOGIEINNOVATIONEN SCHLÄGT KREDIT 54 Infrastrukturinvestitionen Payment 17 UMSATZANTEILE DER 55 Ausstattung ZAHLUNGSARTEN 58 DIE ENTWICKLUNG DER 27 TRANSAKTIONSANTEILE DER KREDITKARTENAKZEPTANZ ZAHLUNGSARTEN 69 DER EINSATZ VON KUNDEN- 32 DIE ENTWICKLUNG DES GIRO- UND GUTSCHEINKARTEN IM CARD-SYSTEMS DER DEUT- EINZELHANDEL SCHEN KREDITWIRTSCHAFT 73 Gutscheinkarten im Einzelhandel 41 DIE ENTWICKLUNG 74 KÜNFTIGE ENTWICKLUNGEN DES SEPA-LASTSCHRIFT VERFAHRENS 77 ANHANG 77 Abbildungsverzeichnis 78 Tabellenverzeichnis 80 Impressum Ein Großteil der in der vorliegenden Studie abgebildeten Grafiken ist in unserer Online-Statistik-Datenbank www.handelsdaten.de verfügbar und kann als xls-, pdf- und jpg-Datei heruntergeladen werden. Die Grafiken finden Sie auf unserer Handelsthemenseite „Zahlungssysteme“ unter: https://www.handelsdaten.de/ handelsthemen/zahlungssysteme EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Kartenzahlung en vogue Kontaktloses Bezahlen, Händlerinvestitionen und die Corona-Krise sorgen für einen kräftigen Umsatz- und Investitionsschub beim kartengestützten Bezahlen im Einzelhandel Der per Karte erzielte Umsatz ist im stationären Demgegenüber hat das unterschriftbasierte deutschen Einzelhandel in 2019 um 15,5 Milliarden EPA-Lastschriftverfahren erneut deutlich um S Euro auf 224,6 Milliarden Euro gewachsen. Damit 2,2 Prozentpunkte auf 34,7 Milliarden Euro ein- lag der Umsatzanteil bei 50,5 Prozent des gesamten gebüßt. Sein Anteil liegt mit 7,8 Prozent nur noch Einzelhandelsumsatzes i.e.S. (445 Mrd. Euro). Nach- knapp über dem der Kreditkarte. Hier haben sich dem ein Jahr zuvor erstmals der Kartenumsatz weiterhin die bereits ein Jahr zuvor festgestellten knapp vor dem mit Bargeld gelegen hatte, ist der Wechseleffekte einiger großer Händler zum giro- Vorsprung kartengestützter Bezahlsysteme im ver- card-System ausgewirkt. Mit 0,1 Prozentpunkten gangenen Jahr somit nun auf 4 Prozentpunkte ge- ebenfalls leicht rückläufig sind die im Umbruch be- wachsen. findlichen internationalen Debit Schemes Maestro Haupttreiber dieses dynamischen Wachstums und V PAY. war einmal mehr das girocard-System der Deut- schen Kreditwirtschaft, das an den Kassen des KONTAKTLOS WIRD ZUM STANDARD Wesent- Einzelhandels um 3,5 Prozentpunkte (19,9 Mrd. licher Faktor für den Erfolg des girocard-Systems Euro) auf 149,5 Milliarden Euro zulegen konnte. ist die extrem hohe Akzeptanz kontaktlosen Be- Ebenfalls seit drei Jahren in einem stärkeren Auf- zahlens bei Händlern und Verbrauchern. 87,1 Pro- wind ist – mit deutlichem Abstand – die Kredit- zent der girocard-Akzeptanzstellen bieten zurzeit karte, die ihren Anteil um 0,7 Prozentpunkte auf 7,6 girocard kontaktlos. Ein etwa ebenso hoher Anteil Prozent des Umsatzes erhöhen konnte. der girocard Terminals unterstützt das kontaktlose Bezahlen. 26,5 Prozent der girocard-Transaktionen EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Kartenzahlung en vogue 5 „Die pandemiebedingte Krisen- situation, insbesondere in den Monaten März und April 2020, dürfte denn auch zu einem außer- ordentlichen prozentualen Wachs- tum kartengestützter Zahlungs- betreiber und Acquirer mit erheblichen Corona-be- dingten Umsatzrückgängen konfrontiert waren. systeme geführt haben.“ Das EHI schätzt in Abänderung seiner Vor- Horst Rüter jahresprognose, dass der Kartenanteil durch die EHI Retail Institute Corona-bedingte Veränderung des Verbraucherver- haltens bis zum Jahr 2022 nicht mehr nur von 50,5 Prozent auf 54,8 Prozent, sondern auf 58,1 Pro- zent steigen wird. waren im Jahr 2019 kontaktlos, im Dezember lag dieser Wert bereits bei 35,7 Prozent und ist nach AUCH KLEINBETRÄGE PER KARTE Aufgrund der einer Sondererhebung des EHI während der deutlich sinkenden durchschnittlichen Einkaufs- Corona-Krise auf ca. 45 Prozent gestiegen. beträge für Kartenzahlungen – im EHI-Panel mit Die pandemiebedingte Krisensituation, ins- starker Gewichtung des Lebensmittelhandels ist in besondere in den Monaten März und April 2020, den letzten zwei Jahren der girocard-Bon von dürfte denn auch zu einem außerordentlichen pro- 43,76 Euro auf 40,85 Euro und der Kreditkartenbon zentualen Wachstum kartengestützter Zahlungs- sogar von 54,91 Euro auf 41,72 Euro zurückgegangen systeme geführt haben. In den geöffneten Lebens- – haben sich auch in der Transaktionsanteils mittelbetrieben und Drogeriemärkten lag im März betrachtung deutliche Veränderungen ergeben. In 2020 der Kartenumsatz, ganz anders als der Bar- etwa 14,58 Milliarden Barverkäufen stehen nun zahlungsanteil, um ca. ein Drittel höher als im März 5,21 Milliarden kartengestützte Zahlungsvorgänge 2019. Explizit haben die meisten Händler in dieser sowie 0,21 Milliarden sonstige unbare Trans- Zeit auf die Bevorzugung kontaktloser Karten- aktionen (Rechnung/Überweisung, Finanzkäufe, zahlung hingewiesen und sind bis heute auch dabei Gutscheintransaktionen etc.) gegenüber. In einem geblieben. Besonders fällt dies in Bäckereien auf – Jahr hat die Barzahlung damit 640 Mio. Trans- eine Branche, die sich viele Jahre mit der Akzeptanz aktionen oder 3,2 Prozentpunkte Anteil auf immer- unbarer Bezahlarten besonders schwer getan hatte. hin aber noch 72,9 Prozent eingebüßt. girocard ge- Hier ist es nach wenigen Wochen schon völlig nor- winnt 3,4 Prozentpunkte (680 Mio. Transaktionen), mal, wenn in Anbetracht markanter Hygiene die Kreditkarte 0,9 Prozentpunkte (180 Mio. Trans- hinweise die Kunden ihre Brötchen im einstelligen aktionen). Euro-Betrag mit girocard oder Kreditkarte und eben Die Entwicklung bei Kreditkarten dürfte nicht nicht mehr bar bezahlen. Einzig die Frage nach dem zuletzt auch durch das wachsende mobile Bezahlen Kassenbon hat sich auch mit der Bonpflicht nur in erheblich gestärkt werden. Sowohl bei Google Pay seltenen Fällen geändert. als auch bei Apple Pay sind Kreditkarten virtuell Während sich die Lebensmittelhändler und hinterlegt. Eine Hinterlegung der girocard ist zur- Drogeriemarktbetreiber in diesem Monat über zeit nur bei den bankeigenen Mobile-Payment-Apps einen zusätzlichen Kartenumsatz von knapp möglich. Leider gibt es noch immer kein verläss- 2,6 Milliarden Euro freuen durften, ist dieser aller- liches Reporting der Systembetreiber bzw. der dings aufgrund der krisenbedingten Schließung Acquirer, die exakte Rückschlüsse auf das genaue nahezu des gesamten Nonfood-Handels dort um Volumen mobiler Transaktionen zulassen würden. ca. 75 Prozent oder 8,2 Milliarden Euro einge Die Corona-Krise dürfte aber auch hier zu einem brochen, sodass unter dem Strich auch Netz- erheblichen Push geführt haben. Die EHI Mobile- EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Kartenzahlung en vogue 6 „Wachsender Beliebtheit erfreut sich – sieht man vom aktuellen Corona-bedingten Einbruch ab – die Bargeldauszahlung am PoS.“ Horst Rüter EHI Retail Institute change-Gebühr in Höhe von durchschnittlich 0,38 Prozent (Mastercard) und die vergleichsweise moderate Gebühr für den Acquirer, die nur rund ein Zehntel des Gesamtdisagios ausmacht. Schon vor der Corona-Krise war die In- vestitionsbereitschaft der Händler in Payment- Payment-Initiative, in der führende Systembe Infrastruktur deutlich angezogen. Aktuell planen treiber organsiert sind, wird die Aufklärungsarbeit 55 Prozent der Händler (nach 44,8 % im Vorjahr) auch in diesem Punkt weiter vorantreiben. Investitionen, wobei vor allem neue, leistungs- stärkere Kartenlesegeräte auf dem Einkaufszettel GEBÜHREN BLEIBEN THEMA Das Wachstum bei stehen. Da nur 37,3 Prozent der aktuell im Einzel- den Kreditkarten ist nach wie vor für die meisten handel installierten Terminals später als 2016 ins- Händler ein zweischneidiges Thema. Zum einen talliert wurden, ergibt sich hier in den nächsten ein können innovative Bezahlformen mit der Akzeptanz bis zwei Jahren ein erheblicher Modernisierungs- von Kreditkarten schneller unterstützt und dadurch bedarf. vor allem technologie-affine Kunden besser erreicht Wachsender Beliebtheit erfreut sich – sieht werden, andererseits liegen die Gebühren, die der man vom aktuellen Corona-bedingten Einbruch Händler abzuführen hat, wieder bei einem Viel- ab – die Bargeldauszahlung am PoS. Ein gutes Drit- fachen dessen, was ihn die girocard-Akzeptanz kos- tel der großen Unternehmen des EHI-Panels bietet tet. Insbesondere die von Mastercard in den letzten bereits diesen Service, wobei davon drei Viertel Jahren massiv erhöhten Card Scheme Fees sind den Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels sind. Händlern ein Dorn im Auge. Sie machen bereits ein In Verbindung mit einem Einkauf in Höhe von 0,01 Drittel des gesamten Mastercard-Disagios aus und Euro (meist 5, 10 oder 20 Euro) ist die Bargeldaus- liegen mit 0,21 Prozent vom Umsatz allein bereits zahlung bis zu einem Betrag von 200 Euro möglich. deutlich höher als die durchschnittliche girocard- Der durchschnittliche Auszahlungsbetrag liegt mo- Autorisierungsgebühr von 0,183 Prozent. Dazu kom- mentan bei 96,49 Euro. Rund 2,8 Prozent des Bar- men dann bei den Kreditkarten noch die Inter- geldumsatzes werden wieder an die Kunden aus- gegeben. Ärgerlich auch hier: Zwischen 0,11 und 0,18 Prozent des Auszahlungsbetrags muss der Händler als Gebühren an die Kreditwirtschaft abführen … dabei unterstützt er ja durch diesen „Fremdservice“ den Abbau von Geldausgabeautomaten und dabei die Kostenreduzierung eben durch die Kreditwirt- schaft. Von einer durchaus angebrachten Win-Win- Situation kann damit leider keine Rede sein … EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] 60,3 Prozent des Gesamtumsatzes des Einzelhandels im engeren Sinne repräsentieren die 403 Unternehmen im Erhebungspanel „Zahlungs- systeme im Einzelhandel“ des EHI. Strukturdaten der Erhebung 2020 403 Unternehmen im EHI-Panel Mit einem in 2019 erzielten Umsatz in Höhe von der Förderer des EHI zählen. Des Weiteren gehen 281,5 Milliarden Euro, wovon 268,4 Milliarden Euro in die Erhebung auch die Statistiken der Deutschen für die Erhebung unmittelbar relevant sind, reprä- Kreditwirtschaft (DK) zum girocard-System ein. sentieren die aktuell 403 Unternehmen im Erhe- Das Erhebungsspektrum erstreckt sich über bungspanel „Zahlungssysteme im Einzelhandel“ des alle Zahlungsarten, ausgehend von der Barzahlung EHI ca. 60,3 Prozent des gesamten Einzelhandels- über die Debitkartensysteme girocard, SEPA-Last- umsatzes in Deutschland im engeren Sinne. schriftverfahren (ELV) und die internationalen Hauptumsatzträger sind die im EHI-Arbeits- Brands Debit Mastercard/Maestro/V PAY, die Uni- kreis „Zahlungssysteme“ vertretenen großen Unter- versalkreditkarten (Mastercard, Visa, American nehmen des Einzelhandels. Darüber hinaus sind Express, Diners Club, Discover, JCB) bis zu unter- die 274 mittelständischen, im Handelsverband nehmenseigenen Kundenkarten mit und ohne Deutschland (HDE), in der European Fashion Group Zahlungsfunktion sowie Gutscheinkarten, die eben- (BTE/EFG) und im Verband Mittelständische falls eine große Bedeutung – insbesondere für das Lebensmittelfilialbetriebe (MLF) organisierten Marketing im Einzelhandel – haben. Wichtig ist Unternehmen von großem Wert für die Ein- auch die Einschätzung der Handelsunternehmen schätzung der Akzeptanz von Zahlungssystemen an zum Investitionsverhalten und zu innovativen Be- der „breiten Basis“. zahltechniken (kontaktlos, mobil). Eine Analyse der Die Erhebung umfasst nahezu alle Handels- Dienstleistungspartner für den kartengestützten branchen und Unternehmensgrößenklassen vom Zahlungsverkehr rundet die Erhebung ab. kleinsten Unternehmen mit einem Jahresumsatz Zum Online-Payment hat das EHI in diesem von rund 100.000 Euro bis zum Big Player mit Jahr zum neunten Mal eine separate Studie einem zweistelligen Milliardenumsatz. vorgelegt. Wichtige Anregungen zur Gestaltung der Er- hebung geben in jedem Jahr die im Arbeitskreis vertretenen Dienstleister, die allesamt zum Kreis EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Strukturdaten der Erhebung 2020 8 EHI-JAHRESERHEBUNG 2020 „ZAHLUNGSSYSTEME IM EINZELHANDEL“ UNTERSUCHUNGSBEREICHE: UNTERSUCHUNGSUMFANG Zahlungsmittelanteile, Transaktionen, durch- EHI-ERHEBUNGSPANEL „ZAHLUNGS- schnittliche Einkaufsbeträge SYSTEME“: Gebühren (girocard, Maestro/V PAY/Debit 403 Unternehmen (ca. 85.000 Betriebe) aus Mastercard, versichertes Lastschriftverfahren, 35 Branchen mit einem Bruttoumsatz (2019) von Kreditkarten) 281,5 Milliarden Euro, davon relevant: 268,4 Mil- girocard und Maestro/V PAY/Debit Mastercard liarden Euro (ca. 60,8 % des Einzelhandels- (Verbreitung, Entwicklung, Perspektiven) umsatzes i.e.S. in Höhe von 445 Mrd. €) SEPA-Lastschriftverfahren (Art/Ausfälle/Markt- darunter 274 mittelständische, u.a. im Handels- anteile) verband Deutschland (HDE), in der European Kreditkarten (Umsatzanteile/Akzeptanz/ Fashion Group (BTE/EFG) und im Verband Gebührenbestandteile) Mittelständische Lebensmittelfilialbetriebe Handelseigene Kartenlösungen/Gutscheinkarten (MLF) organisierte Unternehmen (Verbreitung, Volumina, Perspektiven) Großbetriebe: Mitglieder des EHI-Arbeitskreises Netzbetreiber, Acquirer und Terminalhersteller „Zahlungssysteme“ und Teilnehmer des EHI Pay- Technische Infrastruktur, Investitionspläne, mentkongresses ergänzt um Angaben der Deut- kontaktloses und mobiles Bezahlen schen Kreditwirtschaft (DK). Sonderbereiche: Verhandlungsoptionen, System- stabilität allgemein (Erfahrungen), Cashback (Bar- STRUKTUR NACH BRUTTOJAHRES- geldauszahlung am PoS), Perspektive nationaler UMSATZ*: Verfahren Große Unternehmen: UNTERSUCHUNGSZEITRAUM UND 16 Unternehmen > 5 Mrd. Euro -METHODIK: 32 Unternehmen > 1 bis 5 Mrd. Euro Februar bis Mai 2020 für das Berichtsjahr 2019 53 Unternehmen > 100 Mio. bis 1 Mrd. Euro (wird 2021 fortgesetzt); achtseitiger schriftlicher 28 Unternehmen > 30 bis 100 Mio. Euro Erhebungsbogen und Online-Erhebungstool mit identischen Fragen (insbesondere für mittel- Mittelständische Unternehmen: ständische Unternehmen); sechswöchige Ver- 80 Unternehmen > 5 bis 30 Mio. Euro längerung aufgrund von COVID-19 79 Unternehmen > 1 bis 5 Mio. Euro 100 Unternehmen < 1 Mio. Euro 15 Unternehmen ohne Umsatzangabe BRANCHEN/BETRIEBSTYPEN: City-Kaufhäuser, SB-Warenhäuser, große und kleine „Die EHI-Payment-Studie ist ein Produkt fundierter Supermärkte, Lebensmitteldiscounter, Drogerie- Arbeit des EHI sowie der breiten Partizipation des märkte, Parfümerien, Möbel-/Einrichtungshäuser, Arbeitskreises bzw. der EHI-Mitglieder. Auf das Baumärkte, Elektronikfachmärkte, Tankstellen- Produkt können wir gemeinsam sehr stolz sein, shops, GPK-Geschäfte, Getränkefachhändler, Spiel- denn die intensive Nutzung der Payment-Studie als warenhändler, Zweiradhändler, Buch-/Medien- Informations- und Faktenquelle ist der beste Beweis händler, Textil- und Sportfachhandel, Schuh-/ Lederwarenhandel u.v.a.m. für Qualität, Repräsentativität und auch jahrelange Kontinuität und Verbesserung im Detail.“ Olaf Schrage EHI-Arbeitskreisvorsitzender und Geschäftsleitung IT/CIO, Deichmann SE, Essen * Tankstellen: ohne Mineralölumsatz. EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Strukturdaten der Erhebung 2020 9 EHI-Arbeitskreis „Zahlungssysteme“ Mitglieder aus dem Handel (Abb. 1) EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Strukturdaten der Erhebung 2020 10 EHI-Arbeitskreis „Zahlungssysteme“ Dienstleistungspartner des Handels (Abb. 2) Köln POSPartner® Loyalty Giftcard EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Strukturdaten der Erhebung 2020 11 Payment im Einzelhandel – immer mehr Alternativen (Abb. 3) Universal- Co-Branding- Kundenkarte Kundenkarte Kreditkarte/ Kreditkarte/ mit Zahlungs- ohne Zahlungs- Chargekarte Chargekarte funktion funktion Maestro/V PAY/ Kontaktloses girocard SEPA-Lastschrift- Debit Mastercard und mobiles (electronic cash) verfahren Bezahlen Konventionelle/ Finanzkauf/ Gift Cards/ 10 Spezielle Internet- Barzahlung 10 Rechnung Gutscheine Zahlverfahren 10 Quelle: EHI Sicher, preiswert, schnell … 4-Säulen-Modell des EHI für erfolgreiche Zahlungssysteme (Abb. 4) Inverser Quotient 3 2,42 2,27 2,29 2 1,89 1,88 1,74 1,55 1,54 1,57 1,14 1,14 1,12 1 0 Sicherheit Kosten Geschwindigkeit Investitionsschutz 2016 2018 2020 Quelle: EHI 2016, 2018 und 2020 Die Unternehmen sollten die vier Bausteine (2,55). Der Baustein Investitionsschutz (3,57) Sicherheit/Datenschutz, niedrige Kosten, hohe wurde von mehr als zwei Drittel der Unter- Geschwindigkeit und Investitionsschutz/Zu- nehmen auf Rang 4 gesetzt. Im Vergleich zu den kunftsorientierung in eine von ihnen präferierte beiden Vorjahren sind Sicherheit und Ge- Reihenfolge von 1 bis 4 bringen. schwindigkeit als Erfolgsfaktoren etwas höher be- Sicherheit wurde als wichtigster Baustein (= 1) wertet worden. bewertet (Mittel = 1,75), mit deutlichem Abstand Daraus wurde für die Darstellung der inverse vor den Kosten (2,13) und der Geschwindigkeit Quotient (4/Mittel) berechnet. EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] 209 Mrd. € 2018 In 25 Jahren haben Debit-Karten- systeme ihren Anteil von 2,5 Prozent auf 42,2 Prozent vervielfacht, wäh- 21 Mrd. € rend Kreditkarten nur von 3,3 Prozent 1994 auf 7,6 Prozent gestiegen sind. Retrospektivbetrachtung der Erhebungen 1994–2019 Deutschland: Debit schlägt Kredit Kartenumsatz im Einzelhandel in 25 Jahren um 204 Milliarden Euro verzehnfacht Aufgrund der im internationalen Vergleich späten heute SEPA-Lastschriftverfahren) und ab 1990/1991 Marktreife kartengestützter Zahlungssysteme in dann flächendeckend parallel auch das electronic- Deutschland hat es hierzulande erst in der zweiten cash-System (heute girocard-System) der Deut- Hälfte der 1990er-Jahre und dann ab 2004/2005 schen Kreditwirtschaft eingeführt. signifikante Strukturveränderungen beim Bezahlen 1994 hatte der Scheck aber immerhin noch an den Einzelhandelskassen gegeben. Der erste Im- einen Umsatzanteil von 8,3 Prozent – mehr als alle puls ging vom gemeinsamen Wunsch der Kredit- kartengestützten Zahlungssysteme zusammen wirtschaft und des Handels nach einem Ersatz für (6,2 %). Bis zum Entfall der Scheckgarantie im Jahr den ungeliebten Euroscheck aus. Die RGH, eines der 2001 konnte dieser Anteil von den beiden Debit- beiden Vorläuferinstitute des EHI, hatte bereits 1984 kartensystemen mit bereits mehr als 20 Prozent die erheblichen Bearbeitungskosten von Papier- deutlich übertroffen werden. In demselben Zeit- schecks im Handel herausgestellt und mit den Kos- raum konnten die Kreditkarten ihren Anteil – aus- ten des Bargelds und den schon teilweise akzeptier- gehend von 3,3 Prozent im Jahr 1994 auf 4,5 Prozent ten Kreditkarten verglichen. Aus dem daraus – nur minimal steigern. Zu diesem Zeitpunkt (vor abgeleiteten Wunsch nach mehr Rationalisierung 19 Jahren) lag die Relation zwischen unterschrift- beim Bezahlen wurde zunächst ab 1985 auf Initia- basierten ec-Lastschriftumsätzen und PIN-ge- tive des Handels das ec-Lastschriftverfahren (ELV, stützten electronic-cash-Umsätzen bei 3:1. EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Deutschland: Debit schlägt Kredit 13 Dies änderte sich in der Folge vor allem durch seits und die große Affinität der Deutschen zu Ihrem den Markteintritt der führenden umsatzgewichtigen Girokonto und den damit verbundenen Debitsyste- Lebensmitteldiscounter, die „versüßt“ durch groß- men andererseits waren lange Zeit eine zu hohe zügige Rückvergütungsregelungen der Kreditwirt- Hürde für größere Anteilssprünge. Gerade einmal schaft einen durch electronic cash voll garantierten 5,3 Prozent des Umsatzes und damit nur ein Sieb- und beleglosen Zahlungsverkehr in den Vorder- tel des Anteils der Debitkarten entfielen bis 2014 auf grund stellten. Mit der Einstellung des PoZ-Verfah- Kreditkarten. Verbunden mit der Deckelung der rens durch die Kreditwirtschaft, der parallelen Interchange-Sätze im Dezember 2015 auf einen Akzeptanz beider Verfahren in den meisten Unter- Maximalwert von 0,3 Prozent (Ausnahme: Corpor nehmen und zwischenzeitlich gestiegenen ate Cards, Non-EU-Cards) stieg bereits im Vorfeld Zahlungsausfällen beim ELV konnte das electronic- die Zahl der Akzeptanzstellen im Einzelhandel cash-Verfahren seinen Anteil bis 2014 auf 23,7 Pro- deutlich an. Die führenden Lebensmitteldiscounter zent sprunghaft erhöhen, während das ec-Last- zeigten sich einmal mehr als Treiber. So konnten be- schriftverfahren ausgehend von 17,3 Prozent im Jahr reits in der Studie 2016 auf 5,7 Prozent erhöhte 2003 auf 12,0 Prozent in 2008 zurückfiel. Danach Kreditkartenumsatzanteile ausgewiesen werden, stiegen die Anteile von ELV bis auf 14,2 Prozent wie- 2018 waren es bereits 6,5 Prozent, 2020 dann sogar der an. Grund dafür war einerseits eine verbesserte 7,6 Prozent. Absicherung durch Anbindung an Dienstleister und Handelseigene Kartenlösungen mit Zahlungs- Nutzung des KUNO-Sperrsystems der Polizei und funktion stagnieren seit einem kurzen Hype nach andererseits der gelungene europäische Transfer Abschaffung von Rabattgesetz/Zugabeverordnung und die damit verbundene Bestandsgarantie des im Handelsdurchschnitt bei weniger als 1 Prozent. Verfahrens im SEPA-Zahlungsraum. Erst mit der Allerdings gibt es mit den Karten von Breuninger, EU-weiten Deckelung der Debitgebühren auf 0,2 Douglas und Ikea mehrere Beispiele sehr erfolg- Prozent (Autorisierungsgebühr), die auch das giro- reicher und beständiger Kundenbindungspro card-System umfasst, und dem Verhandlungsgebot gramme mit Zahlungsfunktion, die erheblich höhere des Bundeskartellamts für girocard-Gebühren hat Umsatzanteile erreichen. das SEPA-Lastschriftverfahren seinen wesentlichen Der Umsatzanteil der Barzahlung ist seit Mitte Kostenvorteil eingebüßt und verliert seit 2016 suk- der 1990er-Jahre um mehr als ein Drittel zurück- zessive Anteile an das girocard-System der Deut- gegangen. Damals wurde von Deutschland – nicht schen Kreditwirtschaft. ganz zu Unrecht – noch als einem klassischen Während die Debitzahlverfahren in den ver- Barzahlerland gesprochen. Heute liegt der Umsatz- gangenen 25 Jahren ihre Marktführerschaft sehr dy- anteil der Barzahlungen mit 46,5 Prozent schon namisch immer weiter ausgebaut haben, war der deutlich hinter der der Kartenzahlung (50,5 %). Zuwachs der Kreditkarten ausgesprochen verhalten. Während höhere Barzahlungen in der Ver- Die hohen Akzeptanzkosten von Kreditkarten einer- gangenheit in immer stärkerem Ausmaß durch ELV- oder girocard-(electronic cash-)Zahlungen ab- gelöst wurden, werden kleinere Beträge nach wie vor überwiegend bar bezahlt. Die bereits im Jahr „Die hohen Akzeptanzkosten einerseits und 1996 eingeführte Geldkarte konnte ihrem Anspruch, ebendiese Kleinbetragszahlungen abzulösen, im die große Affinität der Deutschen zu Ihrem Einzelhandel nicht gerecht werden. Als Kontaktlos- Girokonto und den damit verbundenen technologieplattform im Rahmen von girogo wurde Debitsystemen andererseits waren lange seit 2012 ein weitgehend erfolgloser Versuch der Wiederbelebung unternommen. Mit girocard Zeit eine zu hohe Hürde für größere Anteils- kontaktlos wird das Thema seit nun drei Jahren von sprünge von Kreditkarten.“ der Deutschen Kreditwirtschaft technisch und kon- Horst Rüter zeptionell neu angegangen und hat sich seitdem zu EHI Retail Institute einer echten Erfolgsstory entwickelt. Im Februar 2020 haben über 87 Prozent der girocard-Akzeptanz- stellen die Möglichkeit kontaktlosen Bezahlens angeboten, mit dem Ergebnis, dass ausgehend von 26,5 Prozent im Gesamtjahr 2019 und 35,7 Prozent im Dezember 2019 die Anteile im März 2020 wäh- EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Deutschland: Debit schlägt Kredit 14 rend der Corona-Krise auf ca. 45 Prozent an- oogle Pay in Deutschland aktiv, seit Dezember G gestiegen sind. Bei den Kreditkarten, die schon deut- 2018 Apple Pay. Darüber hinaus werden vor allem lich früher über die NFC-Ausstattung der Karten an Standorten mit hoher Besuchsfrequenz chinesi- Kontaktloszahlungen ermöglicht haben, liegen die scher Touristen zunehmend die in China markt- Umsatzanteile sogar noch deutlich höher. Das führenden Mobilbezahlsysteme Alipay (der Alibaba kontaktlose Bezahlen hat sich seit drei Jahren zu Unternehmensgruppe) und WeChat-Pay (des einem Treiber des gesamten kartengestützten Be- Tencent-Konzerns) angeboten. Und auch die Deut- zahlens entwickelt. Dabei werden auch in immer sche Kreditwirtschaft hat über die Mobilbezahl- stärkerem Umfang Barzahlungen von kontaktlosen Apps der Sparkassen und Genossenschaftsbanken Kartenzahlungen abgelöst. Der Durchschnittsbon seit der zweiten Jahreshälfte 2018 Position bezogen. kontaktloser girocard-Transaktionen (inkl. Unter- Die EHI Mobile-Payment-Initiative hat sich seit nehmen außerhalb des Handels) lag 2019 mit 33,93 Herbst 2018 zum Ziel gesetzt, die Entwicklung des Euro deutlich unter dem girocard-Bon von 46,86 mobilen Bezahlens in Deutschland wissenschaft- Euro. lich zu begleiten und den Handel über die am Markt Mobile Bezahlungen im stationären Einzel- befindlichen Systeme aufzuklären. handel spielen zumindest gemessen am Umsatz Zahlungen auf Rechnung sind im stationären noch keine tragende Rolle, haben aber im Rahmen Einzelhandel Jahr für Jahr leicht rückläufig. Sie der Kontaktlos-Euphorie viele neue Freunde ge- hatten Mitte der 1990er-Jahre noch einen Anteil von funden. Die Corona-Krise dürfte diesen Effekt wei- 6,5 Prozent. 20 Jahre später können nur noch An- ter beschleunigen, auch wenn es an exakten Zahlen teile von rund 2,5 Prozent festgestellt werden – und wegen fehlender Reporting-Tools der Netzbetreiber das inklusive der in Deutschland im internationalen und Acquirer mangelt. Vergleich eher schwach ausgeprägten Finanzkäufe. Einer der Pioniere mobilen Bezahlens war Letztere sind insbesondere im Möbel- und Netto Marken-Discount mit einer individuellen Elektronikfachhandel und in der vom EHI nicht Lösung. Seit Mitte 2016 ist auch das führende deut- untersuchten Kfz-Handelsbranche von größerer sche Bonuspunktesystem Payback mit einer optio- Bedeutung. nalen Mobilbezahlfunktion nutzbar. Mehrere große Partner wie dm drogerie-markt, real, Rewe oder Alnatura bieten bereits seit vier Jahren Mobil- zahlungen über Payback an, und dies mit moderat steigenden Umsatzanteilen. Andere Systeme wie Bluecode sind bereits ebenfalls in Deutschland ge- startet. Pilotanwender sind hier Konsum Dresden, Globus St. Wendel und eine ganze Reihe kleinerer Akzeptanzstellen. Seit Ende Juni 2018 ist auch EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Deutschland: Debit schlägt Kredit 15 Anteile der Zahlungsarten am Umsatz des stationären Einzelhandels im Jahr 1994 (Abb. 5) in Prozent 78,7 8,3 6,5 0,3 6,2 Bar Scheck Rechnung Sonstige Kartenzahlung ec-Lastschrift/ELV 1,7 % ec-cash 0,8 % Kreditkarte 3,3 % Handelskarte 0,4 % EH-Umsatz i.e.S. = 340 Milliarden Euro (exkl. Kfz, Mineralöl, Apotheken, Versandhandel) Quelle: EHI-Erhebung 1995 EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Deutschland: Debit schlägt Kredit 16 Anteile der Zahlungsarten am Umsatz des stationären Einzelhandels im Jahr 2018 (Abb. 6) 48,3 in Prozent 2,5 0,6 48,6 Bar Rechnung/Finanzkauf Sonstige Kartenzahlung SEPA-Lastschrift 10,0 % girocard 30,1 % Kreditkarte 6,3 % Maestro/ VPAY/Debit Mastercard 1,0 % Handelskarte 0,6 % EH-Umsatz i.e.S. = 430 Milliarden Euro (exkl. Kfz, Mineralöl, Apotheken, E-Commerce/Versandhandel, inkl. Tankstellen-Shopumsätze) Quelle: EHI-Erhebung 2018 EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] 50,5 Prozent des Einzelhandelsumsatzes entfallen 2020 auf kartengestützte Zahlungssysteme. Umsatzanteile der Zahlungsarten Kartenumsatzanteil steigt auf über 50 Prozent – 4 Prozentpunkte Vorsprung auf Bargeld – girocard und Kreditkarte mit deutlichen Zugewinnen Im Jahr 2019 hat sich der Kartenumsatz im deut- Der Vorjahrestrend hat sich dabei nochmals schen Einzelhandel weiter um 15,5 Milliarden Euro estätigt: Mit einem Plus von 19,9 Milliarden Euro b (nach einer Steigerung von 12,4 Milliarden Euro im oder 3,5 Prozentpunkten ist das girocard-System Vorjahr) auf nun 224,6 Milliarden Euro erhöht. seit vier Jahren der Treiber beim unbaren Bezahlen Damit entfallen bei der auf 445 Milliarden Euro im Einzelhandel. Insgesamt konnten 149,5 Milliar- erhöhten Umsatzbasis nun 50,5 Prozent auf karten- den Euro darüber an den Kassen des Einzelhandels gestützte Zahlungssysteme. Das sind 1,9 Prozent- abgewickelt werden. Das SEPA-Lastschriftverfah- punkte mehr als im Vorberichtsjahr. Der Barzah ren verliert weiter deutlich und kommt mit einem lungsanteil liegt nun mit 46,5 Prozent bereits vier Minus von 2,2 Prozentpunkten auf 34,7 Milliarden Prozentpunkte hinter der Kartenzahlung, nachdem Euro. Einen vergleichsweise sehr dynamischen die beiden Bezahlvarianten ein Jahr zuvor noch Zugewinn können die Kreditkarten mit 0,7 Prozent- nahezu gleichauf waren. punkten auf nun 33,7 Milliarden Euro verzeichnen Mit einem Anteil von 42,3 Prozent (girocard: und liegen nur noch minimal hinter dem Last- 33,6 %, SEPA-Lastschriftverfahren: 7,8 %, und schriftverfahren. Mit einem minimalen pro- Maestro/V PAY/Debit Mastercard: 0,9 %) haben die zentualen Rückgang von 0,1 Prozentpunkten folgen Debitkarten weiterhin einen sehr großen Vorsprung mit nun 0,9 Prozentpunkten Maestro/V PAY und vor Kreditkarten (7,6 %) und Kundenkarten mit Debit Mastercard. Zahlungsfunktion (unverändert 0,6 %). EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Umsatzanteile der Zahlungsarten 18 Die Stärke von girocard lässt sich mit den deut- des Handels ausbleiben und die Zuwächse be- lich reduzierten Gebühren infolge der EU-Inter- grenzen. Das girocard-Verfahren kann hingegen change-Deckelung und dem Verhandlungsgebot des durch girocard kontaktlos und möglicherweise auch Bundeskartellamts erklären. Dies ermöglicht den durch die digitale girocard als Mobilbezahllösung Netzbetreibern eine Höhergewichtung des girocard- weitere positive Impulse erhalten. Es gibt allerdings Anteils im Parallelbetrieb mit dem SEPA-Last- auch eine Reihe von Unternehmen, die aus unter- schriftverfahren. Gleichzeitig ist die Zahl der giro- schiedlichen Gründen weiter am SEPA-Lastschrift- card Pureplayer im Einzelhandel mit einem Anteil verfahren festhalten werden. Dadurch könnte der von 30,9 Prozent bei den großen Unternehmen wei- sich aus einer Substitution beider Debitverfahren ter gestiegen. Insbesondere die breit akzeptierte ergebende Umsatzzuwachs begrenzt werden. Kontaktlosfunktionalität der girocard, dürfte in Bei der langfristigen Perspektive ist auch der Kombination mit den reduzierten Gebühren für den Einfluss neuer Technologien (kontaktloses und mo- kräftigen Wachstumsschub gesorgt haben. Auf- biles Bezahlen) auf Kleinbetragszahlungen zu be- grund des technischen Abwicklungsprozesses wer- rücksichtigen. Bei den kleinen Beträgen und damit den Debitkontaktloszahlungen im Mischbetrieb beim Großteil der Bezahltransaktionen in Deutsch- zurzeit üblicherweise als girocard-kontaktlos-Zah- land ist noch immer eine große Treue der Deutschen lungen und nicht als SEPA-Lastschrift-kontaktlos- zum Bargeld festzustellen. Das zeigt sich auch Transaktionen abgewickelt, d.h., bei Beträgen ober- daran, dass Kioske nach wie vor die letzten weißen halb von 25 Euro (ab Mitte 2020: 50 Euro) wird i.d.R. Flecken auf der Kartenakzeptanzseite sind. Vermut- die PIN und nicht die Unterschrift als Authenti- lich hält sich hier aber auch die Nachfrage der Kun- fizierungskriterium genutzt. den in engen Grenzen, solange einige Euros und Der seit fünf Jahren zu beobachtende Anstieg Cents in der Hosentasche als geradezu kultig und bei den Kreditkarten dürfte ebenfalls unmittelbar als ein Gefühl von Freiheit angesehen werden. mit der EU-weiten Gebührendeckelung zu erklären Mit Payback-Pay ist im Juni 2016 die mobile Be- sein. Insbesondere die Einführung bei den Lebens- zahlvariante des führenden deutschen Bonus- mitteldiscountern hat dabei für einen deutlichen punkteprogramms an den Start gegangen. Das zu- Umsatzschub gesorgt. nächst in Österreich eingeführte Bluecode-System Die weitere Entwicklung ist auch in Zukunft wurde 2017 in Deutschland eingeführt. Während sehr stark an die Gebührenpolitik der System- Payback-Pay und Bluecode, ähnlich wie die chine- betreiber gebunden. Sollten die Zusatzgebühren sischen Mobilvarianten AliPay und WeChatPay (Card Scheme Fees) bei Kreditkarten auf hohem zurzeit optische Leseschnittstellen nutzen, setzen Niveau verbleiben oder sogar weiter ausgebaut wer- andere auf die vom kontaktlosen Bezahlen ge- den und die Gesamtbelastung der Akzeptanzstellen wohnte NFC-Schnittstelle: Google Pay ist Ende Juni kontinuierlich weiter in Richtung der Zeit vor der 2018 in Deutschland gestartet, Apple Pay im Regulierung steigen, wird eine aktive Unterstützung Dezember 2018. Auch die Mitte 2018 eingeführten Mobilbezahlvarianten der Sparkassen und Ge- nossenschaftsbanken nutzen eine NFC-Schnitt- stelle. Deutschlands Händler sind damit ohne (grö- ßere) Zusatzinvestitionen offen für Mobilzahlungen. Für die weitere Entwicklung der internationalen „Die weitere Entwicklung ist auch in Debit Brands der Kreditkartenunternehmen gilt Zukunft sehr stark an die Gebührenpolitik Ähnliches wie auch für deren Kreditkartenprodukte. der Systembetreiber gebunden.“ Wenn sich der Erfindungsreichtum bei Card Scheme Fees und Funds weiter fortsetzt, wird sich Horst Rüter EHI Retail Institute die Zahl neuer Freunde im Handel in engen Gren- zen halten. Schon jetzt ist ein weit weniger starkes Wachstum als prognostiziert zu beobachten. Das gilt auch für die neue Debit Mastercard, die zum Teil das altbekannte ec-Logo verwendet und bereits von mehreren Banken als Alternative zur girocard an- geboten wird. Es zeichnen sich bei den Debit Brands der Kreditkartengesellschaften Veränderungen ab. Nach Mastercard wird auch Visa eine neue inter- EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Umsatzanteile der Zahlungsarten 19 „So wird sowohl in Drogeriemärkten als auch in den kleinflächigen Lebensmittel- geschäften heute schon weit mehr als ein Drittel unbar umgesetzt.“ Horst Rüter 14 Euro liegt, wird in den großflächigen Lebens- EHI Retail Institute mittelgeschäften durchschnittlich für etwas weni- ger als 30 Euro eingekauft, in Textil- und Sport- häusern für rund 50 Euro und im Möbeleinzelhandel noch weit darüber hinaus. Doch gerade die Branchen mit geringen Durch- schnittsbons haben in den letzten Jahren die größ- ten Zuwächse beim bargeldlosen Bezahlen zu ver- netfähige Debitkarte a uf den Markt bringen und zeichnen. So wird sowohl in Drogeriemärkten als V PAY sukzessive auslaufen lassen. Debit Master- auch in den kleinflächigen Lebensmittelgeschäften card und Debit Visa werden dann künftig Maestro heute schon weit mehr als ein Drittel unbar um- und V PAY als Marken ersetzen. gesetzt. Wenn man bedenkt, dass die Lebensmittel- discounter Aldi und Lidl erst in den Jahren 2003 bis Es ist zu erwarten, dass der Kartenanteil – un- 2005 die Kartenzahlung flächendeckend e ingeführt abhängig von einem Durchbruch des mobilen Be- haben, erkennt man die besondere Wachstums- zahlens – bis zum Jahr 2022 auf über 58 Prozent und dynamik. In den Textil- und Sportfachgeschäften, damit um mehr als 3 Prozentpunkte stärker als noch City-Kauf- und Warenhäusern, aber auch in Schuh- in der Vorjahresstudie prognostiziert steigen wird. geschäften sowie Bau- und Gartenmärkten wurde Dabei ist ein moderater, nachhaltiger Effekt durch die Barzahlung schon lange als stärkste Zahlungs- die Corona-Krise berücksichtigt. art von der „Karte“ abgelöst. Ebenso unterschiedlich wie die durchschnitt- Recht unterschiedlich ist auch die Gewichtung lichen Einkaufsbeträge in den verschiedenen Bran- der einzelnen kartengestützten Zahlungssysteme. chen und Betriebstypen des Handels sind dort auch Während Lebensmitteldiscounter fast geschlossen die Zahlungsmittelanteile. Während der Durch- auf das girocard-Verfahren setzen und in Textilkauf- schnittsbon in Drogeriemärkten im Mittel bei knapp häusern die Relation immerhin noch bei rund 2:1 liegt, liegen in Textilfachmärkten SEPA-Lastschrift und girocard noch fast gleichauf. Die höchsten Kreditkartenanteile sind in den Brachen außerhalb des Lebensmitteleinzelhandels zu finden, wobei die City-Kauf- und Warenhäuser sowie die Textil- und Sportkaufhäuser/ -fachgeschäfte besonders hervor- zuheben sind. EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Umsatzanteile der Zahlungsarten 20 Anteile der Zahlungsarten am Umsatz des stationären Einzelhandels im Jahr 2019 (Abb. 7) 46,5 in Prozent 2,4 0,6 50,5 Bar Rechnung/Finanzkauf Sonstige Kartenzahlung SEPA-Lastschrift 7,8 % girocard 33,6 % Kreditkarte 7,6 % Maestro/ VPay/Debit Mastercard 0,9 % Handelskarte 0,6 % EH-Umsatz i.e.S. = 445 Milliarden Euro (exkl. Kfz, Mineralöl, Apotheken, E-Commerce/Versandhandel, inkl. Tankstellen-Shopumsätze) Quelle: EHI-Erhebung 2020 Erhöhung Bezugsgröße von 430 auf 445 Milliar- SEPA-Lastschrift verliert wieder deutlich (2,2 Pro- den Euro zentpunkte) und sinkt auf 34,7 Milliarden Euro. Karte erstmals über 50 Prozent! Kartenumsatz Maestro/V PAY inkl. Debit Mastercard prozentual rund 224,6 Milliarden Euro (+ 15,5 Mrd. €) mit minimalem Rückgang bei ca. 0,9 Prozent; ca. Bar-Umsatzanteil sinkt um 1,8 Prozentpunkte, 0,15 Prozentpunkte Debit Mastercard; Debit Mas- auch in 2019 stärker als im 10-Jahres-Mittel! tercard und Debit Visa werden künftig Maestro/ girocard steigt erneut sehr stark um 3,5 Prozent- V PAY ersetzen. punkte (= 19,9 Mrd. €) auf 149,5 Milliarden Euro. Kreditkarten mit 0,7 Prozentpunkten Plus auf 7,6 Prozent (33,7 Mrd. €) EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Umsatzanteile der Zahlungsarten 21 Entwicklung und Prognose: Anteile der Zahlungsarten 1994–2022* (Abb. 8) in Prozent vom Umsatz 50 Debitkarte + PIN (electronic cash/girocard, Maestro/V PAY/Debit Mastercard) Debitkarte + Unterschrift Corona-Effekt (ELV, OLV, SEPA-Lastschrift) 40 Kreditkarten Kundenkarten mit Zahlungsfunktion Euroscheck 30 Umstellung von SEPA-Lastschrift auf girocard Sättigung/ bei vielen Händlern 20 Bearbeitungsaufwand (Risiko) Wechseleffekt zum sicheren Verfahren Mobile-Payment-Effekt 10 Wechseleffekt zwischen sicheren Verfahren 0 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 * Prognose 2020–2022 Quelle: EHI 2020 EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Umsatzanteile der Zahlungsarten 22 Entwicklung und Prognose: Einflussfaktoren Erläuterung zu Abbildung 8 (Tab. 1) Timeline Ereignis Einfluss auf Entfall der Scheckgarantie 2001 Aufhebung Rabattgesetz/Zugabe VO 2002–2004 Dual Acquiring 2003 Discounteffekt Lidl Start 2005 Discounteffekt Aldi Start Risk-Management 2006 Start KUNO PoZ-Einstellung 2005–2006 Einbindung Kreditkarten in Bonusprogramme 2007–2009 SEPA 2009–2010 Migration girocard Datenschutzdiskussion 2010 T.A. 7.0/EMV 2009–2012 EU-Regulierung 2011 Start kontaktloses Bezahlen, Mobile Payment 2013 SEPA-Begleitgesetz Einbindung Kreditkarten in Bonusprogramme 2013–2015 Interchange-EU-Regulierung 2015 Regulierungsknick SEPA-Lastschrift 2016 Start Payback-Pay Start girocard kontaktlos 2017 Start Debit Mastercard Start Mobilbezahl-Apps Sparkassen, Genossenschaftsbanken 2018 Start Google Pay, Apple Pay 2020 Corona-Pandemie Debitkarte + PIN (electronic cash/girocard, Maestro/V PAY/Debit Mastercard) Debitkarte + Unterschrift (ELV, OLV, SEPA-Lastschrift) Kreditkarten Kundenkarten mit Zahlungsfunktion Euroscheck Quelle: EHI 2020 EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Umsatzanteile der Zahlungsarten 23 Anteile des kartengestützten Umsatzes am Gesamtumsatz des Einzelhandels 1994–2022* (Abb. 9) Anteile in Prozent 60 0,6 9,8 50 5,9 1,1 40 30 40,7 20 10 0 2020* 2021* 2022* 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 electronic cash/girocard Maestro/V PAY/Debit Mastercard ELV, OLV, SEPA-Lastschrift Kreditkarten Kundenkarten * Prognose Quelle: EHI-Erhebungen 1995–2020 Der Kartenanteil wird von 50,5 Prozent in 2019 Der Anteil der Debitkarten am gesamten karten- bis zum Jahr 2022 auf ca. 58,1 Prozent steigen gestützten Umsatz lag 1994 bei 40,3 Prozent, 2016 (Vorjahresprognose: 54,8 %). Dabei ist ein mo- bei 85,3 Prozent und wird bis 2020 nur leicht auf derater, nachhaltiger Effekt durch die Corona- 82,1 Prozent zurückgehen! Krise berücksichtigt. Die hohen Umsatzanteile haben das Thema Karte Das mobile Bezahlen stützt vor allem die weitere zu einem strategischen Erfolgsfaktor im Einzel- Entwicklung der Kreditkarten. handel gemacht. EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Umsatzanteile der Zahlungsarten 24 Durchschnittliche Einkaufsbeträge nach Branchen 2019/2020 über alle Zahlungsarten im EHI-Panel (Abb. 10) Gewichteter Durchschnitt in Euro Drogeriemärkte 13,82 Supermärkte 15,89 Textil-FM/-Disc. 16,95 LM-Discounter 17,68 Gesamt 22,09 Große Supermärkte 23,12 City-Warenhäuser 26,63 SB-Warenhäuser 29,35 Sonstige 30,44 Schuh-/Lederwaren-FG 36,05 Baumärkte/DIY 41,87 Textil-/Sport-KH/FG 50,11 Möbel/Einrichtung 76,94 Quelle: EHI-Erhebungen 2020 Das EHI schätzt die Gesamtzahl der jährlichen Lebensmittelhandel dürfte der durchschnittliche Transaktionen im stationären deutschen Einzel- Einkaufsbetrag im Gesamthandel bei einem Um- handel auf ca. 20 Milliarden. Aufgrund leicht über- satz von 445 Milliarden Euro etwa bei 22,25 Euro durchschnittlich erfasster Transaktionen aus dem liegen. EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Umsatzanteile der Zahlungsarten 25 Prozentuale Anteile der Zahlungsarten am Umsatz nach Branchen 2019 (2018) (Tab.2) girocard + Rechnung/ SEPA- Kunden- Bar Maestro/ Kreditkarte Finanzkauf/ Lastschrift karte V PAY Sonstige Drogeriemärkte 55,9 6,3 29,5 + 1,3 5,6 1,4 – (ca. 20 Mrd. Euro) (58,6) (5,3) (28,6 + 1,3) (4,4) (1,8) Lebensmitteldiscounter 56,2 2,4 36,7 + 0,7 3,9 0,1 – (ca. 88 Mrd. Euro) (58,4) (3,8) (34,2 + 0,6) (2,9) (0,1) Supermärkte 51,8 2,1 39,9 + 0,5 5,1 0,1 0,5 (400 – 2.500 qm) (55,1) (7,5) (31,9 + 0,5) (4,4) (0,1) (0,5) (ca. 46 Mrd. Euro) Große Supermärkte 50,9 4,5 39,4 + 0,3 4,3 0,1 0,5 (2.500 – 5.000 qm) (54,4) (10,3) (30,4 + 0,3) (4,0) (0,1) (0,5) (ca. 18 Mrd. Euro) SB-Warenhäuser 47,2 7,8 36,4 + 1,1 6,7 0,1 0,7 (> 5.000 qm) (49,1) (7,4) (35,7 + 1,1) (5,9) (0,1) (0,7) (ca. 30 Mrd. Euro) (City-)Kauf-/Warenhäuser 36,2 9,3 31,5 + 0,8 12,4 6,2 3,6 (ca. 8 Mrd. Euro) (37,4) (10,0) (30,1 + 0,8) (12,2) (6,2) (3,7) Textil-/Sport-KH/ 32,1 16,2 34,8 + 1,1 11,5 0,1 4,2 -fachgeschäfte (33,0) (16,8) (33,9 + 0,9) (10,6) (0,1) (4,8) (ca. 21 Mrd. Euro) Textilfachmärkte/ 61,3 15,0 19,4 + 0,8 2,9 0,6 -discounter – (62,4) (16,8) (16,9 + 0,8) (2,5) (0,6) (ca. 7 Mrd. Euro) Schuh-/Lederwaren- 41,5 10,4 40,4 + 1,1 6,3 0,3 fachgeschäfte – (42,8) (10,7) (39,1 + 1,1) (5,9) (0,3) (ca. 8 Mrd. Euro) Bau-/Gartenmärkte 39,8 20,1 26,2 + 0,7 7,1 1,5 4,6 (ca. 23 Mrd. Euro) (40,6) (21,2) (24,9 + 0,7) (6,7) (1,3) (4,6) Sonstiger Fachhandel* 41,2 9,3 31,1 + 1,2 10,5 0,9 5,8 (ca. 167 Mrd. Euro) (42,5) (12,1) (27,2 + 1,3) (10,0) (1,0) (5,9) Gesamt 46,5 7,8 33,6 + 0,9 7,6 0,6 3,0 (445 Mrd. Euro) (48,3) (10,0) (30,1 + 1,0) (6,9) (0,6) (3,1) * inkl. Möbelhandel, Parfümerien, Duty Free, Schmuckgeschäfte, Elektronikfachmärkte, Buchhandel u.v.m. Quelle: EHI-Erhebung 2020 EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Umsatzanteile der Zahlungsarten 26 Welches Debit-Zahlverfahren ist 2020 „in“? Von den großen Unternehmen des EHI-Panels nut- (davon 61,6 % [Vorjahr: 43,8 %] mit Schwerpunkt zen: girocard – davon knapp die Hälfte mit reinem 30,9 Prozent (nach 28,9 % im Vorjahr) ausschließ- LV-Backup – und 38,4 % [Vorjahr: 56,2 %] mit lich girocard Schwerpunkt LV) 68,3 Prozent (nach 69,5 % im Vorjahr) das SEPA- 0,8 Prozent (Vorjahr: 1,6 %) ausschließlich eine Lastschriftverfahren als mehr oder weniger star- oder mehrere SEPA-Lastschrift-Varianten ke „Beimischung“ zu girocard/electronic cash Quelle: EHI-Erhebungen 2020 EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] 20 Mrd. Kassiervorgänge entsprechen etwa 220 bis 250 Einkäufen pro Kopf der Bevölkerung und rund 470 Einkäufen pro Haushalt und Jahr. Transaktionsanteile der Zahlungsarten Barzahlung verliert in einem Jahr 640 Millionen Transaktionen Ausgehend von den in den letzten Jahren sukzessi- schriftzahlungen mit steigender Tendenz bei ve ermittelten durchschnittlichen Einkaufsbeträgen 43,20 Euro (2018: 37,92 Euro), girocard-Transaktio- für die verschiedenen Zahlungsarten konnte das nen mit sinkender Tendenz bei 40,85 Euro (2018: EHI in den vergangenen drei Jahren erstmals vali- 43,76 Euro) und Kreditkartenzahlungen mit erheb- de Transaktionsstatistiken für den deutschen lich sinkender Tendenz sogar bei 41,72 Euro (2018: Einzelhandel veröffentlichen, sodass sich für 2019 54,91 Euro). weitere Veränderungen aufzeigen lassen. Mit Ausnahme des SEPA-Lastschriftverfahrens Die 445 Milliarden Euro Umsatz im stationä- ist also zu beobachten, dass sich die durchschnitt- ren Einzelhandel werden pro Jahr über 20 Milliar- lichen Kaufbeträge in den vergangenen Jahren den Kassiervorgänge vereinnahmt. Das entspricht kontinuierlich verringert haben. So ist der girocard- etwa 220 bis 250 Einkäufen pro Kopf der Be- Einkaufsbetrag im Handel zwischen 2006 und 2019 völkerung und rund 470 Einkäufen pro Haushalt von 68,63 Euro auf eben 40,85 Euro um mehr als ein und Jahr. Drittel gesunken. Ein noch stärkerer Rückgang ist Im EHI-Panel ergibt sich ein durchschnittlicher bei Kreditkartenbeträgen zu verzeichnen. Es wird Einkaufsbetrag von 21,28 Euro (zwei Jahre zuvor in also immer mehr auch bei kleineren Kaufsummen 2018: 21,18 Euro), der bezogen auf den Gesamt- zur Karte gegriffen. Die Entwicklung und Akzeptanz handel wegen der im Panel überrepräsentierten des kontaktlosen Bezahlens haben dazu geführt, Lebensmittelbranche leicht höher, bei ca. 22,50 Euro, dass von girocard und Kreditkarten deutlich stärker liegen dürfte. Während die Barzahlung über alle als in den Vorjahren Barzahlungen substituiert wur- Branchen betrachtet im Durchschnitt nur auf den. Gegenüber dem Vorjahr waren 640 Millionen 13,84 Euro (2018: 14,27 Euro) kommt, liegen Last- Bar-Transaktionen weniger zu verzeichnen. Auf der EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
Heruntergeladen von Stefanie Basner [stefanie.basner@bspayone.com] Transaktionsanteile der Zahlungsarten 28 anderen Seite haben girocard um 680 Millionen und Insbesondere im Mischbetrieb mit girocard Kreditkarten um 180 Millionen Kaufvorgänge s etzen die Händler außerdem zunehmend auf das zugelegt. Verfahren der Kreditwirtschaft, sodass eben auch Dieser Effekt fehlt beim SEPA-Lastschriftver- kleinere SEPA-Lastschrifttransaktionen nun über fahren (minus 200 Mio. Transaktionen), das zwar das girocard-Verfahren abgewickelt werden. Da- theoretisch auch kontaktlosfähig wäre, aber so gut durch ist der Durchschnittsbon von SEPA-Last- wie nicht in der Kontaktlosvariante praktiziert wird. schrift gegen den allgemeinen Trend bei den Karten- In 2020 dürften sich die durchschnittlichen Ein- systemen wieder angestiegen. kaufsbeträge von girocard und Kreditkarten weiter Auf den Gesamtmarkt hochgerechnet ergeben vermindern, da während der Corona-Krise das sich für den deutschen Einzelhandel zurzeit 14,58 kontaktlose Bezahlen nochmals einen kräftigen Zu- Milliarden Barverkäufe, denen 5,21 Milliarden wachs zu verzeichnen hatte. Mitte 2020 dürfte be- kartengestützte Zahlungsvorgänge und weitere reits etwas mehr als die Hälfte aller kartenge 210 Millionen sonstige unbare Transaktionen (Käufe stützten Zahlungsvorgänge kontaktlos abgewickelt per Rechnung/Überweisung, Finanzkäufe, Gut- werden. scheinkartentransaktionen) gegenüberstehen. Der Barzahlungsanteil liegt damit bei 72,9 Prozent aller Transaktionen (ein Rückgang von 3,2 Prozent- punkten gegenüber dem Vorjahr, ein Jahr zuvor hatte der Rückgang nur bei 1,1 Prozentpunkten gelegen), der Kartenanteil bei 26,1 Prozent (nach „Eine Diskreditierung von Scheinen und 22,8 % in 2018). Fast zwei Drittel aller Kartentrans- Münzen als Anachronismus oder gar eine aktionen entfallen auf das girocard-System. Diese Auswertung des EHI, die auch von Abschaffung von Bargeld mit der Brech- Verbraucherstudien der Deutschen Bundesbank be- stange ist realitätsfremd.“ stätigt wird, zeigt bei aller dynamischen Entwick Horst Rüter lung, den die Kartenzahlung zuletzt genommen hat, EHI Retail Institute bei einem Anteil von 72,9 Prozent gleichwohl den immer noch sehr hohen Stellenwert, den die Bar- zahlung nach wie vor in Deutschland hat. Eine Diskreditierung von Scheinen und Mün- zen als Anachronismus oder gar eine Abschaffung von Bargeld mit der Brechstange ist realitätsfremd. Wichtig ist es, den Verbraucher von neuen Bezahl- formen zu überzeugen und ihn langsam an diese heranzuführen, auch wenn die schnelle Alternative für so manchen allzu verlockend erscheinen mag. EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020
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