Zentraler Gesundheitsbericht 2019 - Stadtverwaltung Mannheim - Stadt Mannheim
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
IMPRESSUM Herausgeberin: Stadt Mannheim Fachbereich Organisation und Personal Stabsstelle Betriebliches Gesundheitsmanagement D7, 27 68159 Mannheim Fachbereichsleitung Organisation und Personal Dr. Liane Schmitt Telefon 0621/293 – 2900 Telefax 0621/293 – 9737 www.mannheim.de 11.bgm@mannheim.de Für nicht gewerbliche Zwecke sind die Vervielfältigungen und die unentgeltliche Überlassung gestattet. Die Verbreitung – auch auszugsweise – über elektronische Systeme/Datenträger bedarf der vorherigen Zustimmung. Alle übrigen Rechte bleiben vorbehalten. 2
Management- und FB 40, Musikschule) getestet wurde. Mit den resultierenden Erkenntnissen wird Zusammenfassung ein Verfahrensvorschlag zur Umsetzung im Rahmen eines integrierten Systems in Der zentrale Gesundheitsbericht ist die den Dienststellen erarbeitet Grundlage für die Steuerung des Im Rahmen der betriebsärztlichen Betreu- Gesamtprozesses des Betrieblichen ung fanden regelmäßige Begehungen, Gesundheitsmanagements (BGM) bei der Unterstützungen und arbeitsmedizinische Stadt Mannheim. Eine ausführliche Beratungen durch das Institut für Arbeits- Darstellung der Ergebnisse findet sich in und Sozialhygiene (ias AG) statt (u. a. 37 den nachfolgenden Kapiteln. Begehungen,1097 Beratungen/Vorsorge- leistungen) Das BGM in der Stadtverwaltung Mannheim ist bereits seit Jahren Krankenquote 2019 (und 2018) implementiert und gut etabliert. Die Gesamt: 8,0 % (8,0 %) strategische Ausrichtung fokussiert die Azubis: 4,6 % (5,6 %) Weiterentwicklung von Maßnahmen, die Beamte: 7,3 % (6,6 %) die Gestaltung von gesundheits- Beschäftigte: 8,1 % (8,2 %) förderlichen Prozessen, Strukturen und Fehltage 2019 (und 2018) Arbeitsbedingungen zum Inhalt haben. Gesamt: 29,2 (29,3) Azubis: 16,7 (20,4) Beamte: 26,5 (24,1) Ergebnisse in den Dienststellen Beschäftigte: 29,6 (30,4) Bei der Dienststellenabfrage (Rücklauf- In 16 Dienststellen (38 %) tagte der quote: 85 %) zu den Überlastungs-/Ge- Arbeitskreis Gesundheit fährdungsanzeigen wurden 67 erledigte 29 Dienststellen haben insgesamt 33 Ge- und fünf unerledigte Anzeigen gemeldet; sundheitskoordinator*innen (Geko) bei 68 % der Dienststellen, die sich zurückgemeldet haben, wurden keine 29 Dienststellen haben insgesamt 146 Maßnahmen durchgeführt (darunter Anzeigen gestellt 66,3% verhältnisorientierte Maßnahmen Interne Psychosoziale Beratungsstelle zur gesundheitsförderlichen Veränderung (PSB): 2019 gab es 192 Anfragen; die der Arbeitsbedingungen, -abläufe und Beratungsanlässe waren psychische kultur) Belastungen (51 %), Konflikte (22 %), 2019 wurden im Vergleich zu 2018 Führungsfragen (14 %), akute Krisen (9 %) und psychische Erkrankungen insgesamt mehr verhältnisorientierte Maßnahmen umgesetzt, z.B. Workshops (4 %) zum Thema Kommunikation im Team oder zur Thematik gesund Arbeiten Förderung von Gesundheitskompetenz (2019: 59 Maßnahmen; 2018: 56) Insgesamt führten 15 Dienststellen 25 Die zentralen Fortbildungsangebote Ge- Maßnahmen mittels Anschubfinanzierung sundheit haben 2019 insgesamt 751 durch; darunter waren 25 % verhältnis- Mitarbeitende (9,2 %) in Anspruch orientierte genommen (2018: 811 Mitarbeitende; 10,3 %), darunter waren 62 % Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden mehr Bedarfs- sowie Datenerhebung männliche Teilnehmende erreicht (2019: 38 %, 2018: 34 %); thematisch gesehen Durchschnittsalter: 46,6 Jahre lassen sich wie im Vorjahr die meisten Unfallquote: 20,0 (Tausend-Mann-Quote) Angebote dem Handlungsfeld Im Auftrag des Arbeitsschutzausschusses Stressbewältigung und Entspannung wurde ein gesamtstädtischer Handlungs- zuordnen (2019: 29 %, 2018: 32 %) leitfaden zur Beurteilung der psychischen Dezernat III weist die höchste absolute Belastung erarbeitet, der 2018 im Auftrag Teilnehmer*innenzahl auf, Dezernat II mit des Zentralen Steuerungskreises (ZSK) BGM, in zwei Pilotdienststellen (EB 75 3
27 % die höchste Teilnehmer*innen- Ausblick quote Insgesamt wurden 28 % der städtischen Weiterverfolgung der 2017 im ZSK BGM Führungskräfte erreicht (2018: 27 %) verabschiedeten strategischen Ziele. Die Die Rücklaufquote der zentralen Ausrichtung der Maßnahmen soll sich Fortbildungen Gesundheit liegt bei 86 %; verstärkt an der Gestaltung von Gesamteindruck: Note 1,4 gesundheitsförderlichen Arbeitsabläufen Das Angebot der persönlichen und –prozessen sowie der Unterneh- Gesundheits- und Ernährungsberatung menskultur orientieren, weniger am nahmen 71 Mitarbeitende (2018: 61) in individuellen Verhalten der einzelnen Anspruch; Gesamteindruck: Note 1,0 Mitarbeiter*innen. (Rücklaufquote 29 %); seit Einführung der Überarbeitung der DV-DG; Schaffung PSB werden nur noch die einer dezentralen, standardisieren Gesundheitsberatungen angeboten, die Berichtsroutine zur Ableitung bedarfs- thematisch nicht deren Tätigkeitsfeld gerechter Maßnahmen betreffen, z. B. arbeitsplatzbezogene Das BGM ist Mitglied in der Arbeitsgruppe Ernährung, Bewegung, gesunde Führung „Betriebliche Erstbetreuung“; Ziel ist der An der gesamtstädtischen Schulung zur Aufbau eines Teams von betrieblichen DV Sucht nahmen 82 Mitarbeitende teil; Erstbetreuer*innen, die bei belastenden Gesamteindruck: Note 1,7 Ereignissen möglichst schnell zur (Rücklaufquote 84 %) Unterstützung der Betroffenen vor Ort Im Rahmen der betrieblichen Sucht- sind prävention wurden Coachings und Einzel- Stadtweite Implementierung des im ZSK fallhilfen genutzt (9 Teilnahmen) und BGM freigegebenen Verfahrensvorschlag Praxisberatungen / Schulungen für die zur Beurteilung der psychischen Suchtbeauftragten angeboten (22 Belastung Teilnahmen) An den beiden verpflichtenden Ziel ist es, Gesundheitsmaßnahmen als Schulungen zur DV BEM nahmen Querschnittsthema mitzudenken und insgesamt 322 Mitarbeitende teil; wirksam umzusetzen, um die Motivation, Gesamteindruck: Note 1,9 (Rücklauf- Leistungsfähigkeit und Gesundheit der quote 79 %) Mitarbeitenden zu erhalten und eine Stadtweite Fallzahlen zu BEM werden gesunde, zukunftsfähige Organisations- entsprechend der DV BEM nicht erhoben kultur zu unterstützen. Pilotprojekt Laienreanimation mit ASI „Helden.Retten.Leben“: 390 Teilnehmen- de; Gesamteindruck Note 1,0 Fitness- und Bewegungsangebot: 16 Fitnessstudios boten 2019 ver- günstigte Konditionen zum Trainieren an Es wurden 203 Gesundheitsgutscheine eingelöst Beim Azubisport gab es 618 Teilnahmen (2018: 678 Teilnahmen); am Gesund- heitstag haben 96 Auszubildende und Studierende teilgenommen; Gesamt- eindruck: Note 1,8 (Rücklaufquote 93 %) 4
Inhaltsverzeichnis 1. Mannheim auf dem Weg zu einer gesunden Stadtverwaltung ..................................... 9 1.1 Einbindung in das Managementzielsystem ................................................................... 9 1.2 Krankheitszeiten 2012 – 2019 (Benchmark Deutscher Städtetag) ...............................10 1.3 Überlastungsanzeige/Gefährdungsanzeige .................................................................12 1.4 Psychische Gesundheit ...............................................................................................13 1.4.1 Beurteilung der psychischen Belastung (psychische Gefährdungsbeurteilung) ....13 1.4.2 Psychosoziale Beratungsstelle (PSB)...................................................................14 1.5 Zusammenfassung der Themenschwerpunkte der Stabsstelle Arbeitssicherheit (ASI).............................................................................................................................16 1.6 Jahrestätigkeitsbericht 2019 zur betriebsärztlichen Betreuung der ias AG ...................18 1.7 Klimaschutz und Gesundheit .......................................................................................19 1.8 Interne/externe Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke ....................................................19 2. Dezentrale Gesundheitsmaßnahmen ........................................................................... 20 2.1 Status Quo...................................................................................................................20 2.1.1 Transparenz der dezentralen Gesundheitsmaßnahmen in SharePoint .................20 2.1.2 Dezentrale Anschubfinanzierungen von Gesundheitsmaßnahmen .......................21 3. Förderung von Gesundheitskompetenz ...................................................................... 25 3.1 Zentrales Fortbildungsangebot Gesundheit .................................................................25 3.1.1 Auswertung des Zentralen Fortbildungsangebotes Gesundheit ............................25 3.1.2 Persönliche Gesundheits- und Ernährungsberatung ............................................28 3.2 Weitere gesundheitsförderliche Angebote für Mitarbeitende ........................................30 3.2.1 Gesundheitsgutscheine in Kooperation mit der Abendakademie Mannheim.........30 3.2.2 Azubisport ............................................................................................................31 3.2.3 Gesundheitstage für Auszubildende und Studierende ..........................................31 3.2.4 Pilotprojekt Laienreanimation „Helden. Retten. Leben.“ ........................................31 3.2.5 Betriebssportgemeinschaft (BSG) ........................................................................32 3.3 Umgang mit suchtgefährdeten und suchtkranken Mitarbeitenden ................................32 3.3.1 Schulung zur Qualifizierung zum Umgang mit suchtgefährdeten und suchtkranken Mitarbeitenden (DV Sucht) .............................................................33 3.3.2 Inanspruchnahme der Praxisberatungen und des Coachings zum Thema Sucht ....................................................................................................................33 3.4 Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) ........................................................34 3.4.1 Schulung zur Qualifizierung zum Umgang mit dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement (DV BEM) ................................................................35 3.5 Gesundheitsorientierte Führung & Unternehmenskultur...............................................35 4. Zusammenfassung, Empfehlungen und Ausblick für das Betriebliche Gesundheitsmanagement ............................................................................................. 37 5. Anhang ........................................................................................................................... 40 5
Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Krankenquote nach Beschäftigtengruppe 2019 im Vergleich zum DST .........11 Abbildung 2: Krankenquote nach Krankheitstagen 2019 im Vergleich zum DST ................12 Abbildung 3: Krankenquote nach Krankheitstagen im Zeitverlauf .......................................12 Abbildung 4: Verteilung nach Anzahl der Termine .............. ................................................15 Abbildung 5: Verteilung nach Beschäftigungsart.................................................................15 Abbildung 6: Verteilung nach Anmeldegründen ..................................................................15 Abbildung 7: Unfallquote der Stadtverwaltung Mannheim im Vergleich zum DGUV ...........16 Abbildung 8: Schritte zum Wirksamkeitsnachweis ..............................................................22 Abbildung 9: Analyseinstrumente zur Bedarfserhebung im prozentualen Vergleich ............22 Abbildung 10: Handlungsfelder der Maßnahmen im prozentualen Vergleich ........................23 Abbildung 11: Zielgruppen der Maßnahmen im prozentualen Vergleich ...............................23 Abbildung 12: Instrumente zur Erfolgskontrolle im prozentualen Vergleich ...........................24 Abbildung 13: Kommunikationskanäle der Maßnahmen im prozentualen Vergleich .............24 Abbildung 14: Auswertungen der Veranstaltungen nach Handlungsfeldern ..........................26 Abbildung 15: Teilnehmer*innenquote bei den Führungskräften je Führungsebene .............27 Abbildung 16: Prozentuale Verteilung aller teilnehmenden Führungskräfte nach Ebene ......27 Abbildung 17: Teilnehmer*innenquote je DS ........................................................................28 Abbildung 18: Beratungsthemen nach Anmeldungen ...........................................................29 Abbildung 19: Prozentuale Inanspruchnahme der Gutscheine für Gesundheitskurse nach Dezernaten ...........................................................................................31 Abbildung 20: Aufteilung der Teilnehmenden nach ihren Funktionen bei der DV Sucht Schulung .......................................................................................................33 Abbildung 21: Aufteilung der Teilnehmenden nach ihren Funktionen bei den BEM- Schulungen ...................................................................................................35 6
Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Leistungs- und Wirkungsziel BGM inkl. der Ist-Werte .........................................10 Tabelle 2: Gesamtübersicht Krankenquote und Fehltage ...................................................11 Tabelle 3: Überlastungsanzeigen/Gefährdungsanzeige ......................................................13 Tabelle 4: Übersicht zu Kennzahlen der Psychosozialen Beratungsstelle in 2019 ..............14 Tabelle 5: Schulungen/Unterweisungen der Stabsstelle Arbeitssicherheit ..........................17 Tabelle 6: Jahrestätigkeitsberichte zur betriebsärztlichen Betreuung (ohne Eigenbetriebe) ...................................................................................................18 Tabelle 7: Übersicht der Netzwerke ....................................................................................19 Tabelle 8: Anzahl der Maßnahmen nach Orientierung ........................................................21 Tabelle 9: Anschubfinanzierungen......................................................................................21 Tabelle 10: Allgemeine Daten Fortbildungsangebot Gesundheit (Stand: 31.12.2019) ..........25 Tabelle 11: Teilnehmer*innenquote und Anzahl der Teilnahmen nach Dezernaten ..............26 Tabelle 12: Feedback Auswertung .......................................................................................28 Tabelle 13: Anzahl der Beratungsthemen nach Anmeldungen .............................................29 Tabelle 14: Inanspruchnahme der Gesundheitsberatungen unterteilt nach Dezernaten und Geschlecht ..................................................................................................29 Tabelle 15: Feedback Auswertung persönliche Gesundheits- und Ernährungsberatung ......30 Tabelle 16: Übersicht zur Inanspruchnahme der Gutscheine für Gesundheitskurse .............30 Tabelle 17: Feedback Pilotprojekt Helden. Retten. Leben ....................................................32 Tabelle 18: Praxisberatungen und Coachings zum Thema Sucht durch das bwlv ................34 Tabelle 19: Teilnehmende Dienststellen zum Status Quo der Gesundheitsaktivitäten ..........41 7
Danksagung Wir erleben aktuell Zeiten, in denen Solidarität, Zusammenhalt und kollegialem Verhalten eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Gesundheit und Wohlbefinden sind wichtige Voraussetzungen für Leistungsfähigkeit und berufliche Partizipation. Doch nicht nur in Krisenzeiten brauchen Sie als Mitarbeitende und Führungskräfte Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz, um zusammen viel möglich zu machen und gemeinsam mehr zu bewirken. Medizin und Gesellschaft entwickeln sich in atemberaubender Weise weiter – ebenso wie die Anforderungen an unsere Stadtverwaltung. Die Gesundheit der Mitarbeitenden der Stadt Mannheim wird seit 2013 aktiv durch ein gut eingeführtes und etabliertes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) gefördert. Im Zuge der Dienstvereinbarung wurden hierzu BGM-Strukturen aufgebaut, Akzeptanz gefördert und Transparenz geschaffen. Gerade in Zeiten knapper Ressourcen ist es besonders wichtig, bedarfsorientierte Angebote zu machen. Um diese besser planen zu können, ist es von unschätzbarem Wert, jedes Jahr fundierte Analysen vorliegen zu haben. Dieser Gesundheitsbericht ermöglicht es auf zentraler und dezentraler Ebene gezielt auf den Bedarf einzugehen, Angebote und Maßnahmen zu entwickeln und die dafür notwendigen Strukturen weiter auszubauen. Dabei beruht das vorliegende Ergebnis auf dem Engagement und der Kooperation vieler Beteiligter. Die Arbeit des zentralen BGM ist an zahlreichen Initiativen und Kooperationen, beispielsweise innerhalb des Fachbereiches Organisation und Personal, der Gleichstellungsbeauftragten, der Stabsstelle Arbeitssicherheit beteiligt. Kolleg*innen, die sich ehrenamtlich als Gesundheitskoordinator*innen, Suchtbeauftragte, Ersthelfer*innen, Gefahrenschutzhelfer*innen und Sicherheitsbeauftragte engagieren, unterstützen die tägliche Arbeit. Die Führungsspitze und alle Dienststellenleitungen, die die Gesundheit im weitesten Sinn in ihren Bereichen in die Personalführung und die Strukturen einbeziehen, tragen das Engagement des BGM. Für die gute Zusammenarbeit danken wir sowohl ihnen als auch der Gesamtpersonalvertretung, den örtlichen Personalvertretungen, den (Gesamt-)Jugend- und Auszubildendenvertretungen, der Gesamtschwerbehindertenvertretung und den örtlichen Vertrauenspersonen. Darüber hinaus gilt unser Dank den Mitarbeitenden und Führungskräften aller Hierarchieebenen der Stadtverwaltung Mannheim. Mit ihrem Vertrauen und ihrer Inanspruchnahme der BGM-Angebote ebenso wie mit ihrem Feedback und ihren Anregungen stellen sie die stetige Weiterentwicklung des BGM sicher. Seien Sie ermuntert bei der Lektüre dieses Gesundheitsberichtes viele Ideen und Impulse für sich selbst und damit für unsere gesamte Organisation mitzunehmen. Bleiben Sie gesund und engagiert! Dr. Liane Schmitt Fachbereichsleiterin Organisation und Personal 8
1. Mannheim auf dem Weg zu einer gesunden Stadtverwaltung Gesundheit und Leistungsfähigkeit sind kein Zufall, sondern Erfolg und Ergebnis eines modernen ganzheitlichen Managements. Seit der Etablierung im März 2013 strukturiert, plant, evaluiert und steuert das BGM der Stadt Mannheim die dazu erforderlichen Prozesse und Instrumente. Das BGM leistet einen Beitrag zur Produktivität der Stadt Mannheim, zu deren Wahrnehmung als attraktive, moderne und gesundheitsorientierte Arbeitgeberin und zur selbst auferlegten sozialen Verpflichtung gegenüber allen Mitarbeitenden. Dies geschieht entsprechend der DV BGM. Das BGM der Stadt Mannheim wird auf allen Ebenen wahrgenommen und mit Gesundheitskompetenz, Unterstützung und hilfreichen Angeboten verbunden. Dabei ist die Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteur*innen, wie beispielsweise der Arbeitsmedizin, der Arbeitssicherheit, der Personal- und Führungskräfteentwicklung, den (Gesamt-)Personalvertretungen, den (Gesamt-)Schwerbehindertenvertretungen, der Gleichstellungsbeauftragten und den Führungskräften ein Erfolgsfaktor. Im Jahr 2017 verabschiedete der zentrale Steuerungskreis BGM die strategischen Ziele des BGM. Die strategische Ausrichtung fokussiert nun verstärkt die Etablierung einer gesundheitsorientierten Haltung und die Weiterentwicklung von Maßnahmen, die die Gestaltung von gesundheitsförderlichen Prozessen, Strukturen und Arbeitsbedingungen zum Inhalt haben. Das BGM fokussiert sich auf Wirksamkeit und Nachhaltigkeit. Hierzu treten die Mitarbeitenden des zentralen BGM verstärkt für eine steuernde und reflektierende Funktion ein und beraten die Dienststellen darin, zielgerichtete und bedarfsorientierte Maßnahmen vor Ort umzusetzen. So gelingt es, aktuelle Veränderungsprozesse, beispielsweise aufgrund von Fusionen verschiedener Dienststellen, positiv zu begleiten. Der vorliegende zentrale Gesundheitsbericht legt den aktuellen Stand dar und gibt nutzenbringende Ausblicke und Empfehlungen für das zentrale und dezentrale Gesundheitsmanagement der Stadt Mannheim. 1.1 Einbindung in das Managementzielsystem Das zentrale BGM arbeitet mit dem Leistungsziel 6 „Freiwillige soziale Leistungen sind zielgerichtet und systematisch weiterentwickelt und umgesetzt“ und im Jahr 2019 zusätzlich mit dem Wirkungsziel 4 „Die Arbeitgeberleistungen tragen zur dauerhaften Leistungsfähigkeit aller Mitarbeitenden bei“ (siehe Tab. 1). 9
Freiwillige soziale Leistungen sind zielgerichtet und systematisch weiterentwickelt Leistungsziel 6 und umgesetzt Nr. Leistungskennzahlen 2018 2019 Anteil der Mitarbeitenden mit mindestens einer 11.L06.02 Teilnahme an zentralen Angeboten des 10,29 9,24 Betrieblichen Gesundheitsmanagements (in %) Anzahl der Fortbildungstage in zentralen Angeboten 11.L06.03 64,34 56,31 des Betrieblichen Gesundheitsmanagements Anzahl der Teilnahmen an zentral finanzierten 11.L06.04 1203 1044 Maßnahmen in Dienststellen Wirkungsziel 4 Die Arbeitgeberleistungen tragen zur dauerhaften Leistungsfähigkeit aller Mitarbeitenden bei Nr. Wirkungskennzahl* 2018 2019 Anteil der Mitarbeitenden, die sich durch die 11.W04.02 Teilnahme am Fortbildungsangebot Gesundheit * 82,2 ** leistungsfähiger fühlen (in %) Tabelle 1: Leistungs- und Wirkungsziel BGM inkl. der Ist-Werte *Die Wirkungskennzahl wird 2019 erstmalig erhoben. **Berechnung: Anteil Bewertungen „voll und ganz“ oder „eher“ der auswertbaren Feedbackbögen (n=428) 1.2 Krankheitszeiten 2012 – 2019 (Benchmark Deutscher Städtetag) Auf die Krankheitszeiten der Belegschaft wirkt ein kontinuierlich angelegtes BGM bspw. durch die Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsprozesse und -bedingungen (Verhältnisebene), sowie die Schaffung von Angeboten zur Steigerung der Gesundheitskompetenz (Verhaltensebene). Im Fokus eines BGM steht die Prävention und damit der Erhalt und die Förderung der Gesundheit der Anwesenden. Kontextinformationen: Wichtigste Krankheitsarten deutschlandweit: Auf Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (Rückenerkrankungen), Erkrankungen des Atmungssystems (Grippewelle) sowie psychische Erkrankungen entfielen 2019 mehr als die Hälfte (52,8 %) aller Krankheitstage (Statistisches Bundesamt, Mai 2020; DAK Gesundheitsreport 2019; Auswertungen der Krankheitsarten bei der Stadt Mannheim durch Krankenkassen sind bisher nicht vorgenommen worden). Beschäftigtenstand (Stammpersonal) gestiegen Die Zahl des Stammpersonals ist 2019 auf 6.562 Personen gestiegen (2018: 6.492). Altersdurchschnitt auf einem hohen Niveau Der Altersdurchschnitt ist mit 46,6 Jahre (2018: 46,6) unverändert. Statistisch gesehen bedeutet ein höheres Alter der Belegschaft steigende Fehlzeiten. Hierbei steigt die Dauer der Erkrankung (Zahl der Krankheitstage), nicht aber die Häufigkeit. Auszubildendenzahl gestiegen Die Gesamtzahl der Auszubildenden ist 2019 auf 257 Personen gestiegen (2018: 252). Insgesamt ist die Zahl seit 2010 gestiegen (2010: 239). In den folgenden Tabellen und Abbildungen werden für die Stadtverwaltung Mannheim die Auswertungen der Krankheitszeiten* im vgl. zu den Zahlen des Deutschen Städtetags (DST) 10
dargestellt. Die Vergleichbarkeit mit anderen Kommunen ist allerdings aufgrund der uneinheitlichen Erfassung nur eingeschränkt möglich (siehe S. 42). Tabelle 2 zur Auswertung der Krankentage (nach Vorgabe des DST) gibt für die Stadtverwaltung Mannheim (im Zeitraum 2012 bis 2019) einen Überblick über die Verteilung nach Statusgruppen (Beamt*innen, Beschäftigte und Auszubildende) und die Dauer der Erkrankung. Bei den Krankentagen handelt es sich um Kalendertage. Beamte*/ Auszubildende Beschäftigte Gesamtquote DST Beamtinnen* Jahr Fehltage Fehltage Fehltage Fehltage Fehltage (%)* (%)* (%)* (%)* (%)* ** ** ** ** ** 2012 3,04 11,10 5,06 18,47 6,37 23,25 6,18 22,54 6,13 22,40 2013 3,39 12,37 5,25 19,16 6,93 25,29 6,68 24,38 6,43 23,44 2014 4,06 14,82 6,59 24,05 7,09 25,88 7,02 25,62 6,41 23,38 2015 5,32 19,42 6,16 22,48 7,73 28,21 7,50 27,38 6,73 24,45 2016 5,14 18,77 5,79 21,15 7,75 28,30 7,48 27,30 6,83 24,95 2017 5,12 18,69 6,06 22,12 7,79 28,43 7,56 27,59 6,96 25,39 2018 5,58 20,37 6,61 24,13 8,23 30,04 8,02 29,27 7,44 27,16 2019 4,57 16,68 7,26 26,49 8,10 29,56 7,99 29,16 7,33 26,74 Tabelle 2: Gesamtübersicht Krankenquote und Fehltage *Krankenquote: Berechnung: Anzahl der Krankentage*100/Anzahl der Mitarbeitenden*365 **Fehltage: Kalendertage inkl. Wochenende und Feiertage; Berechnung: Krankenquote*3,65 Die Krankenquote der Stadt Mannheim von 7,99 % im Vergleich zum DST (7,33 %) verteilt sich wie folgt auf die Beschäftigungsgruppe (siehe Abb. 1). Krankenquote nach Beschäftigungsgruppen 10 7,99 8,10 8 7,33 7,26 7,47 6,9 Krankenquote 6 4,57 3,8 4 2 0 Abbildung 1: Krankenquote nach Beschäftigtengruppe 2019 im Vergleich zum DST 11
Abbildung 2 gibt einen Überblick über die Krankenquote nach Krankheitstagen im Vergleich zu entsprechenden Größenklassen des DST. Laut DST sank in den Städten der Größenklasse 200.000 – 500.000 Einwohner*innen die Krankenquote auf 7,39 % im Vergleich zum Vorjahr (2018: 7,72 %). Krankenquote nach Krankheitstagen in entsprechender Größenklasse 5 4,00 4 3,6 Krankenquote 2,83 2,7 3 2 1,16 1,03 1 0 1-3 DST 4 - 42 DST 43 und mehr DST Krankheitstage Krankheitstage Krankheitstage Abbildung 2: Krankenquote nach Krankheitstagen 2019 im Vergleich zum DST (Stadt Mannheim wird in die Größenklasse von 200.000 bis 500.000 Einwohner*innen eingeordnet) Abbildung 3 gibt einen Überblick über die Krankenquote nach Krankheitstagen im Zeitverlauf. Krankenquote nach Krankheitstagen im Zeitverlauf 4,5 4,18 3,91 4,00 3,82 3,79 4 3,57 3,48 3,5 2,71 2,75 2,74 2,83 3 Krankenquote 2,54 2,53 2,38 2,5 2 1,47 1,5 1,04 1,03 1,16 0,97 0,97 0,82 1 0,5 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 1 - 3 Krankheitstage 4 - 42 Krankheitstage 43 und mehr Krankheitstage Abbildung 3: Krankenquote nach Krankheitstagen im Zeitverlauf 1.3 Überlastungsanzeige/Gefährdungsanzeige Die Überlastungs-/Gefährdungsanzeige ist ein Instrument zur Identifikation und Darstellung von besonders belastenden Arbeitssituationen und -bedingungen für die Mitarbeitenden sowie die Entwicklung passgenauer gesundheitsförderlicher Maßnahmen. Sie bietet die Chance, sowohl den individuellen Gesundheitsschutz als auch eine ordnungsgemäße Aufgabenerfüllung zu gewährleisten. Seit 2018 teilen die Dienststellen dem zentralen BGM, 12
zum Ende des jeweiligen Jahres, die Anzahl der erledigten/unerledigten Anzeigen mit (siehe Tab. 3). Bei 68 % der Dienststellen (Rücklaufquote 85 %), die sich zurückgemeldet haben, wurden keine Anzeigen gestellt. Überlastungsanzeige/Gefährdungsanzeige Jahr 2018 2019 Rückmeldung DS (%) 76 % 85 % Anzahl erledigte Anzeigen 15 67 Anzahl unerledigte Anzeigen 38 5 Tabelle 3: Überlastungsanzeigen/Gefährdungsanzeige 1.4 Psychische Gesundheit In Deutschland ist die "Internationale Klassifikation von Krankheiten" (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das verbindliche System zur Diagnose körperlicher und psychischer Erkrankungen. Die Einteilung der psychischen Störungen richtet sich nicht nach den Ursachen und Entstehungsbedingungen einer Erkrankung, sondern nach den Symptomen, unter denen die betroffenen Personen leiden. Psychische Erkrankungen zählen zu den häufigsten und langwierigsten Erkrankungen (2019: Anteil von 17,1 % am Krankenstand; 2018: 15,2 %; Statistisches Bundesamt, Mai 2020; DAK Gesundheitsreport; AOK Gesundheitsbericht). Um den Zustand des allgemeinen Wohlbefindens (Gesundheitsdefinition der WHO) aufrecht zu erhalten, sind für Mitarbeiter*innen und Arbeitgeber*innen die Faktoren zu identifizieren, die das individuelle Wohlbefinden stärken und fördern. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Belastungsfaktoren eine sehr individuelle Größe darstellen. 1.4.1 Beurteilung der psychischen Belastung (psychische Gefährdungsbeurteilung) Der Gesetzgeber hat auf diese Entwicklung reagiert, indem 2013 der Begriff „Psychische Belastungen“ in das Arbeitsschutzgesetz aufgenommen wurde. Die Beurteilung der psychischen Belastung ist laut Arbeitsschutzgesetz § 5 gesetzlich verpflichtend. Das hat konkrete Auswirkungen: Jede*r Arbeitgeber*in muss psychische Belastungsfaktoren in die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung einbeziehen. Diese Belastungen können sehr vielseitig sein und können u. a. durch Arbeitsinhalt/Arbeitsaufgabe, Arbeitsorganisation, soziale Beziehungen, Arbeitsumgebung und durch neue Arbeitsformen entstehen. Laut Gesetz umfasst die Gefährdungsbeurteilung: die Ermittlung und Beurteilung der Belastung, die Entwicklung und Durchführung von Maßnahmen, die Überprüfung und Evaluierung des Prozesses und die Erstellung einer Dokumentation. Ziel ist die Erhöhung der Arbeits-, Bewältigungs- und der Leistungsfähigkeit sowie der Leistungsbereitschaft. Hierzu wird die Arbeitssituation hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit betrachtet. Im Auftrag des Arbeitsschutzausschusses erarbeitete eine Projektgruppe unter Leitung der Stabsstelle Arbeitssicherheit und des zentralen BGM ein Instrument und einen Handlungsleitfaden zur Umsetzung der Beurteilung der psychischen Belastungen. 2018 erfolgte im Auftrag des Zentralen Steuerungskreises BGM eine Durchführung in zwei Pilotdienststellen (EB 75 und FB 40, Musikschule). Mit den Erkenntnissen wird ein Verfahrensvorschlag zur Umsetzung der Beurteilung der psychischen Belastungen - im 13
Rahmen eines integrierten Systems - in den Dienststellen erfolgen. Die Entscheidungen hierzu trifft der zentrale Steuerungskreis BGM. Aus den Ergebnissen der psychischen Gefährdungsbeurteilung können in partizipativen Prozessen Maßnahmen entwickelt werden (z.B. zur Gestaltung von Arbeitsprozessen, wertschätzender Unternehmenskultur), die bestehende Instrumente ergänzen, wie z.B. das MAG und 360°-Führungsfeedback. Darüber hinaus kann der Prozess eine konstruktive Wirkung auf Teamentwicklungsprozesse haben und Führungskräften inhaltliche Unterstützung bei Führungsthemen geben. Damit korrespondiert die psychische Gefährdungsbeurteilung mit der Umsetzung der Leitlinien für Führung, Kommunikation und Zusammenarbeit. 1.4.2 Psychosoziale Beratungsstelle (PSB) Seit Anfang 2017 steht allen Beschäftigten und Führungskräften der Stadtverwaltung Mannheim bei beruflichen und persönlichen Belastungssituationen die Psychosoziale Beratungsstelle zur Verfügung. Bis zu acht Gespräche können für ein Anliegen in Anspruch genommen werden. Tabelle 4 gibt einen Überblick über durchgeführten Beratungen 2019. Kennzahlen Psychosoziale Beratungsstelle 2019 Übernahmen aus 47 2018 Fallzahl 239 Neuaufnahmen 192 Auswertung der Neuaufnahme-Beratungen 2019 persönlich 191 Beratungsform telefonisch 1 weiblich 68 % Geschlecht der Beratungssuchenden männlich 32 % < 30 Jahre 12 % Alter der Beratungssuchenden 30 – 49 Jahre 44 % > 50 Jahre 44 % Tabelle 4: Übersicht zu Kennzahlen der Psychosozialen Beratungsstelle in 2019 Die Grundlagen der Arbeit sind: Absolute Vertraulichkeit, ein niedrigschwelliger Zugang sowie schnelle Terminvergaben. Inhaltlich arbeitet die Beratungsstelle individuell- lösungsorientiert. Vor dem Hintergrund des städtischen Zielsystems arbeitet die PSB auf folgende Wirkungs- bzw. Leistungsziele hin, deren Erreichung sie mittels Fragebogen erfasst: Leistungsziel: „Freiwillige soziale Leistungen sind zielgerichtet und systematisch weiterentwickelt und umgesetzt“. Gemessen wird hier der Anteil der Mitarbeitenden, die zur Erstberatung durch die PSB eine Terminzusage innerhalb von 14 Tagen erhalten. Diese Vorgabe wurde auch 2019 mit einer durchschnittlichen Wartezeit von 8 Tagen erfolgreich umgesetzt. Wirkungsziel (2019): „Die Arbeitgeberleistungen tragen zur dauerhaften Leistungsfähigkeit aller Mitarbeitenden bei“. Dies drückt sich durch den Anteil der Mitarbeitenden aus, die sich durch die begleitende Beratung der PSB leistungsfähiger fühlen. Dies ist bei 88 % der Befragten der Fall. 14
Die Auswertung des Abschlussfragebogens ergibt, dass 95 % der Ratsuchenden die Beratungsstelle weiterempfehlen würden. Wie bereits im Vorjahr gaben über 80 % der Befragten an, dass sie sich 2019 in ihrer beruflichen Entwicklung gut oder sehr gut unterstützt fühlten, 79 % der beratenen Personen profitierten von neuen Perspektiven. Dass die Beratung einen wirksamen Beitrag zur Bewältigung von Schwierigkeiten darstellt, gaben 82 % aller beratenen Personen an. Abbildung 4 gibt einen Überblick über die Verteilung nach Anzahl der Termine, Abbildung 5 über die Verteilung nach Beschäftigungsart. Anzahl der wahrgenommenen Termine 50% 43% Azubi 4% 40% 30% 21% 20% Teilzeit 26% 13% 8% 10% 3% 3% 3% 3% 3% 0% Vollzeit 70% 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Abbildung 4: Verteilung nach Anzahl der Termine Abbildung 5: Verteilung nach Beschäftigungsart Die Beratungsanlässe bei der PSB gehen aus Abbildung 6 hervor. Psychische Belastung 51% Psychische Erkrankungen 4% Führungsfragen 14% Konflikte 22% Akute Krisen 9% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Abbildung 6: Verteilung nach Anmeldegründen Neben der Einzelarbeit mit Klient*innen wirkt die PSB bei einer Reihe von Veranstaltungen mit (z.B. mit Impulsreferaten oder Vorstellungen bei den Veranstaltungen für Auszubildende und Neu- bzw. Wiedereinsteiger*innen sowie auf Personalversammlungen). Daneben ist die Teilnahme an Arbeitskreisen, fachspezifischen Fortbildungen oder der Austausch mit den Mitarbeiter*innen der Beratungseinrichtungen anderer Kommunen ein wichtiger Teil der Qualitätssicherung. 15
1.5 Zusammenfassung der Themenschwerpunkte der Stabsstelle Arbeitssicherheit (ASI) Die Auswertung der Unfallmeldungen der DGUV des Jahres 2019 hat eine Tausend-Mann- Quote von 20,97 ergeben (siehe Abb. 7). Die Quote der Stadt 2019 lag bei 20,00. Unfallquote im Vergleich 30 28,5 24,5 25 23,3 22,5 23,1 22,1 22,3 22,0 21,9 21,2 21,0 19,6 20,0 Unfallquote 20 18,3 17,2 18,0 16,0 16,0 16,6 15,3 14,8 15 13,0 10 5 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 DGUV Stadt Mannheim Abbildung 7: Unfallquote der Stadtverwaltung Mannheim im Vergleich zum DGUV DGUV = Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand Unfallquote Zur Erfassung aller Unfälle der Stadt Mannheim werden alle meldepflichtigen und nichtmeldepflichtigen (weniger als 3 Tage Ausfallzeit) Arbeits- und Wegeunfälle mit Hilfe einer Software erfasst und die Tausend-Mann-Quote (TMQ = Anzahl von Unfällen je 1.000 Mitarbeitende) ausgewertet. Im direkten Vergleich der TMQ zwischen DGUV und Stadt Mannheim liegt der Wert der Stadt seit Jahren unter dem Durchschnittswert aller von der DGUV erfassten Einrichtungen. Dieses niedrigere Unfallvorkommen kann u.a. ein Resultat der guten Zusammenarbeit der Dienststellen mit der Stabsstelle Arbeitssicherheit sein. Weitere Informationen zu dem Thema Unfälle, wie z. B. Unfallschwerpunkte, Tage o. ä. können mit Hilfe der Software ermittelt und auf Anfrage den Dienststellen zur Verfügung gestellt werden. Ein Arbeitsschwerpunkt der ASI waren auch im Jahr 2019 die gesetzlich vorgeschriebenen Begehungen in allen Dienststellen (Anzahl Begehungen: 96). Sie beurteilte die Arbeitsplätze mit Blick auf Unfallgefahren, Belastung von Beschäftigten und daraus resultierenden gesundheitlichen Gefährdungen und stellte Forderungen bzw. Möglichkeiten zur Beseitigung dieser. Weiterhin prüfte sie u. a. den Stand der Erstellung der Gefährdungsbeurteilungen nach Arbeitsschutzgesetz und Betriebssicherheitsverordnung. Die ASI unterstützte die Dienststellen bei der Erstellung bzw. Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung. Die SharePoint Plattform „Portal Gefährdungsbeurteilung“ stellt Vorlagen für die Gefährdungsbeurteilungen als auch ca. 480 Betriebsanweisungen für Gefahrstoffe und Maschinen zur Verfügung und ist für alle Nutzer des Intranets zugänglich. Die individuelle Beratung der städtischen Mitarbeiter*innen bei der Auswahl eines Bürodrehstuhls durch die ASI ist im kommunalen Bereich immer noch ein 16
Alleinstellungsmerkmal. Die Mitarbeiter*innen können aus mehreren Bürodrehstühlen den für sie passenden auswählen. Dabei erfolgt im Jahr 2019 bei 161 Beschäftigten eine ausführliche Beratung zum ergonomisch richtigen Sitzen und fachkundige Unterstützung bei der Auswahl eines geeigneten Bürodrehstuhls durch die ASI. Viele Mitarbeiter*innen nutzten nach Erhalt ihres Stuhles das Angebot einer individuellen Beratung an ihrem Arbeitsplatz zur Einstellung der Stühle und Überprüfung der ergonomischen Gesamtsituation durch die Stabsstelle. Durch die richtige ergonomische Einstellung wird auch mit Hilfe eines korrekt eingestellten Tisches die Sitzposition verbessert. Diese unterstützt eine gute Sitzhaltung, die wiederum eine gleichmäßige Belastung der Wirbelsäule und der Rückenmuskulatur fördert. Zudem können Rückenbeschwerden vorgebeugt, Verspannungen vermieden beziehungsweise vorhandene Schmerzen größtenteils gelindert werden. Zur Unterstützung der Dienststellen bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen hinsichtlich Raumklima und Lärm hat die ASI eine Vielzahl von Lärm-, Temperatur- und Beleuchtungsmessungen an Arbeitsplätzen und in Räumen durchgeführt. Diese führten zu diversen Umbaumaßnahmen. Entsprechend der gesetzlichen Vorgaben und aus den Ergebnissen der Gefährdungsbeurteilungen hat die ASI im Jahr 2019 folgende Unterweisungen durchgeführt bzw. gesetzlich vorgeschriebene Schulungen (Ersthelfer) organisiert: Schulungen/Unterweisung Anzahl Termin Anzahl Teilnehmende Gefahrenschutz: Beauftragte – Grundschulung 3 36 7 (davon 1 x für Beauftragte – Fortbildung 110 Schulhausmeister*innen) Helfer*innen - Grundschulung 4 75 Helfer*innen - Fortbildung 6 73 Leiter 1 13 Ladungssicherung 1 13 Staplerausbildung/-unterweisung 1 8 Sicherheitsbeauftragte (SB) Grundschulung/ 2+2 38 / 41 Fortbildung Ersthelfer*innen 181 794 Sicherungsposten/Sicherungsaufsichtskraft 1 15 Sucht: DV Suchtschulung 1 82 Tabelle 5: Schulungen/Unterweisungen der Stabsstelle Arbeitssicherheit Insgesamt schulte die ASI 322 Mitarbeiter*innen und organisierte für 794 Mitarbeiter*innen die Ausbildungen. Für die Teilnehmenden der Sicherheitsbeauftragten-Fortbildungen organisierte die ASI neben der Vermittlung von fachspezifischen Inhalten Führungen mit kompetenter Begleitung durch interessante Gebäude oder Gelände von Fachbereichen oder Eigenbetrieben. Die Ausbildung Sicherungsposten/Sicherungsaufsicht hat die ASI gemeinsam mit der RNV geplant und durchgeführt. Im Jahr 2019 hat der Arbeitsschutzausschuss vier Mal getagt. Außerdem fanden unter Mitwirkung und Unterstützung der ASI die „kleinen Arbeitssicherheitsausschüsse“ der gewerblichen Dienststellen statt. 17
Die ASI war neben dem zentralen BGM bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltung „Helden. Retten. Leben“ beteiligt und ist u.a. federführend in der Arbeitsgruppe „Betriebliche Erstbetreuung“. Diese Arbeitsgruppe plant ein Team von betrieblichen Erstbetreuer*innen aufzubauen, die bei belastenden Ereignissen möglichst schnell zur Unterstützung der Betroffenen vor Ort sind. Eine Mitwirkung der ASI gab es, wie in den vergangenen Jahren, bei diversen Projekten der Dienststellen, z. B. bei den Veranstaltungen für neue Mitarbeiter*innen und neue Azubis, bei Personalversammlungen, bei der Präsentation der städtischen Bereiche auf dem Maimarkt und beim Gesundheitstag der Fachbereiche im Collini-Center. Die nach Arbeitssicherheitsgesetz vorgeschriebene Beratung hat die ASI bei verschiedenen Umbauplanungen wie z. B. bei der Planung des Neuen Technischen Rathauses oder der Generalsanierung des NTM. Ebenso war die Arbeitssicherheit bei den Neu- und Umbaumaßnahmen der Hauptfeuerwache und Generalsanierung/Erweiterung der Wache Nord beteiligt. Weiterhin erschien auch im Jahr 2019 im Intranet die monatliche Arbeitssicherheits- Information, in der aktuelle Themen der Arbeitssicherheit näher betrachtet werden. 1.6 Jahrestätigkeitsbericht 2019 zur betriebsärztlichen Betreuung der ias AG Im Rahmen der betriebsärztlichen Betreuung fanden regelmäßige Begehungen, Unterstützungen und Beratungen zur Erstellung/Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilungen sowie arbeitsmedizinische Beratungen statt. Hierbei handelt es sich um arbeitsmedizinische Pflicht- oder Angebotsvorsorgen, die von dem*der Arbeitgeber*in vorzusehen sind. Die ias AG ist bei Arbeitsschutz-Ausschüssen der Stadt Mannheim eingebunden und unterstützt bei Schulungen, wie etwa zur Umsetzung der DV Sucht oder bei Aktionstagen. Dabei besteht eine enge Kooperation zur Stabsstelle Arbeitssicherheit, zum zentralen BGM und bei Bedarf zu den Arbeitskreisen Gesundheit mit dem Ziel, den Arbeits- und Gesundheitsschutz bei der Stadt Mannheim zu gewährleisten und kontinuierlich zu verbessern. Nachfolgend eine Übersicht der Tätigkeiten (siehe Tab. 6). Jahrestätigkeitsberichte 2017 - 2019 zur betriebsärztlichen 2017 2018 2019 Betreuung (ohne Eigenbetriebe) Begehungen (nach ASIG § 3 Abs. 3a und § 6 Abs. 3a) in 64 37 37 verschiedenen Dienststellen Unterstützung und Beratung bei Gefährdungsbeurteilungen in 1 8 8 Zusammenarbeit mit Stabsstelle Arbeitssicherheit Allgemeine Beratungen zu aktuellen Themen des Arbeits- und 340 123 261 Gesundheitsschutzes Schulungen Arbeits- und Gesundheitsschutz (DV Sucht, 8 6 20 biologische Arbeitsstoffe, Sicherheitsbeauftragte) Arbeitsmedizinische Beratungen und Vorsorge im Zentrum der ias AG 991 865 1097 (Impfungen, Pflicht- und Angebotsvorsorge, Bildschirmarbeit) Teilnahme an Sitzungen und Besprechungen 55 40 39 Gesamtkontakte 1.459 1.079 1.462 Tabelle 6: Jahrestätigkeitsberichte zur betriebsärztlichen Betreuung (ohne Eigenbetriebe) 18
1.7 Klimaschutz und Gesundheit Wie Energiesparen, Klimaschutz und u.a. Gesundheit am Arbeitsplatz zusammengehen, zeigt die Klimaschutzagentur Mannheim mit ihrer Nutzer*innenmotivationskampagne „FlurfunkE“. Das vorrangige Ziel von FlurfunkE ist es, die Mitarbeitenden für ein energie- und klimabewusstes Verhalten am Arbeitsplatz zu sensibilisieren und zu motivieren. 2019 fanden zu Beginn der Radsaison zwei Fahrrad-Checks statt. 61 Mitarbeiter*innen nutzten das Angebot, ihr Fahrrad auf Fahrtauglichkeit überprüfen zu lassen. Weitere 28 Mitarbeiter*innen nahmen das Angebot eines Fahrrad-Checks, das speziell bei der Abfallwirtschaft stattfand, wahr. Ein weiteres Angebot fand in Zusammenarbeit mit der Mannheimer Abendakademie statt. An drei Kochkursen („Vegane Hauptspeisen“; „Einmal gekocht, mehrere Speisen zum Mitnehmen“; „Altes Gemüse neu entdeckt“) nahmen insgesamt 20 Teilnehmer*innen teil. Beim Gesundheitstag im Collini-Center war die Klimaschutzagentur mit einem Infostand zum Thema „Mehrweg statt Einweg“ vertreten. 1.8 Interne/externe Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke Zur Vorstellung des zentralen BGM, zur Steigerung der Erreichbarkeit von Mitarbeiter*innen, sowie zur Erhöhung der Akzeptanz/ von gesundheitsfördernden Angeboten innerhalb der Stadtverwaltung Mannheim nutzt das zentrale BGM – im Rahmen der internen Öffentlichkeitsarbeit – unterschiedliche Kommunikationsplattformen wie z. B. Personalversammlungen, Informationsveranstaltungen für neue Mitarbeiter*innen, Einführungswoche der Auszubildenden, das Intranet oder Aushänge in den Dienststellen. Die externe Öffentlichkeitsarbeit bietet der Stadtverwaltung Mannheim die Möglichkeit gegenüber potenziellen Mitarbeitenden, den Bürger*innen und der Stadtgesellschaft als attraktive, gesundheitsorientierte und moderne Arbeitgeberin aufzutreten. Dementsprechend engagiert sich das zentrale BGM durch Netzwerkarbeit, Kooperationen, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Das zentrale BGM ist Mitglied des Lenkungskreises „Betriebliches Gesundheitsmanagement der Metropolregion Rhein-Neckar“, der sich aus Vertretungen von Groß- und Kleinunternehmen, Kommunen, Kammern, Verbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen zusammensetzt. 2017 2018 2019 Übersicht des Netzwerks BGM Erreichte Veranstal- Erreichte Veranstal- Erreichte Veranstal- Rhein-Neckar Personen tungen Personen tungen Personen tungen insgesamt insgesamt insgesamt insgesamt insgesamt insgesamt Netzwerktreffen 200 2 165 2 237 3 Mitglieder im 680 695 680 Netzwerk Teilnehmende 55 (90 Vertreter*innen) 53 (89 Vertreter*innen) 55 (90Vertreter*innen) Kommunen Tabelle 7: Übersicht der Netzwerke Zudem ist das zentrale BGM im Interkommunalen Austausch von Kommunen zum Thema BGM vertreten. Als Expert*innen für das Thema BGM halten die Mitarbeiter*innen des zentrale BGM auch bei Vorlesungen an Hochschulen und an der Verwaltungsschule Rhein-Neckar. 19
2. Dezentrale Gesundheitsmaßnahmen Entsprechend der DV BGM richten alle Organisationseinheiten unter Berücksichtigung der besonderen Gegebenheiten und Interessen dezentrale Arbeitskreise Gesundheit ein, um bedarfsgerechte Gesundheitsziele zu konkretisieren, BGM-Schwerpunkte für die Dienststellen festzulegen und den dienststellenbezogenen Gesamtprozess zu planen. Darüber hinaus soll laut DV BGM in jeder Dienststelle ein*e Gesundheitskoordinator*in (Geko) benannt sein. Detaillierte Informationen zu jeder Dienststelle sind im Human Resources Report 2019 auf Seite 92-125 abgebildet. 2.1 Status Quo 2018 2019 Haben 31 Dienststellen insgesamt 122 Haben 29 Dienststellen insgesamt 146 Maßnahmen durchgeführt Maßnahmen durchgeführt (darunter 20 durch Anschubfinanzierung)* (darunter 25 durch Anschubfinanzierung)* waren 48 % der Maßnahmen waren 48 % der Maßnahmen verhältnisorientiert verhältnisorientiert haben 29 Dienststellen insgesamt 38 Gekos haben 29 Dienststellen insgesamt 33 Gekos benannt benannt Hat in 24 Dienststellen der Arbeitskreis Hat in 16 Dienststellen der Arbeitskreis Gesundheit getagt** Gesundheit getagt** * Eine Übersicht der Dienststellen (DS), welche Angaben in der Informations-Plattform SharePoint gemacht haben, finden Sie im Anhang. **Kleinere DS/Stabsstellen haben keinen Arbeitskreis, beschäftigen sich aber im Rahmen von Dienstbesprechungen mit dem Thema Gesundheit. Zur Vernetzung sowie für den Austausch der Gesundheitskoordinator*innen untereinander, bietet das zentrale BGM jährlich zwei Netzwerktreffen sowie zwei Kompetenztrainings an. Über diesen Weg kam es bereits zu zahlreichen gemeinsamen Aktionen, wie z.B. zu dem Gesundheitstag im Collini-Center von FB 25, FB 52, FB 60, FB 61, FB 62, FB 67 und FB 68. 2.1.1 Transparenz der dezentralen Gesundheitsmaßnahmen in SharePoint Eine weitere Aufgabe des*der Gesundheitskoordinator*in ist die Dokumentation der Aktivitäten in der Informations-Plattform für dezentrale Gesundheitsmaßnahmen im Intranet (SharePoint). Durch den SharePoint wird eine stadtweite Transparenz über das dezentrale gesundheitsförderliche Engagement geschaffen. Darüber hinaus dient die Informations- Plattform den Dienststellen und den Dezernent*innen als Management-Tool zur Steuerung. Die nachfolgende Tabelle (siehe Tab. 8) gibt einen Überblick über die durchgeführten Maßnahmen nach Dezernaten sowie nach ihrer Orientierung. Verhaltensorientierung: Ziel ist die Veränderung des Gesundheitsverhaltens der Mitarbeitenden und Führungskräfte, z. B. durch Gesundheitskurse/Seminare/Vorträge etc. Verhältnisorientierung: Ziel ist die gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeitsbedingungen, -organisation, -abläufe und -kultur in der Dienststelle, z. B. durch Qualifizierung dienststelleninterner Akteur*innen, Mitarbeiter*innenbefragungen, Gesundheitsreporte der Krankenkassen und Maßnahmen rund um das Thema „Gesunde Führung". 20
Ziel im Sinne der DV-BGM und der strategischen Ausrichtung des BGM ist weiterhin, in Abgrenzung zu den verhaltensorientierten Maßnahmen, eine Steigerung der verhältnisorientierten Maßnahmen. 2017 2018 2019 Dezernat: Verhaltens- Verhältnis- Verhaltens- Verhältnis- Verhaltens- Verhältnis- orientiert* orientiert* orientiert* orientiert* orientiert* orientiert* Dezernat OB 12 4 7 7 13 8 Dezernat I 17 13 12 6 16 7 Dezernat II 9 6 6 12 11 9 Dezernat III 11 4 13 5 17 5 Dezernat IV 16 15 15 17 20 13 Dezernat V 19 15 18 12 24 25 Insgesamt 84 56 71 59 101 67 Tabelle 8: Anzahl der Maßnahmen nach Orientierung *Hinweis: Für die Auswertung werden all jene Maßnahmen berücksichtigt, die während des Berichtsjahres stattgefunden haben – das bedeutet, der Beginn oder das Ende der Maßnahme kann in der Vergangenheit bzw. Zukunft liegen. Für die Auswertungen gilt, dass bei der Datenerfassung der Maßnahmen je abgefragtem Merkmal eine Mehrfachnennung möglich ist. 2.1.2 Dezentrale Anschubfinanzierungen von Gesundheitsmaßnahmen Anschubfinanzierungen dezentraler Gesundheitsmaßnahmen orientieren sich an den Qualitätskriterien wirksamer Gesundheitsförderung. Um eine dezentrale Anschubfinanzierung zu erhalten, müssen die Gesundheitsmaßnahmen die festgelegten Kriterien erfüllen. Die Anträge prüft das zentrale BGM gemeinsam mit dem GPR. 2019 haben 15 Dienststellen Anschubfinanzierungsanträge gestellt (siehe Tab. 9). Anschubfinanzierung für dezentrale Gesundheitsmaßnahmen in den Dienststellen (2017 - 2019) 2017 2018 2019 Anzahl der Dienststellen, die Anträge eingereicht haben 14 17 15 2017 2018 2019 Anträge 21 21 34 bewilligt 18 19 34 Orientierung in % zur weiteren 71 29 82 18 75 25 3 1 1 Verhalten Verhältnis Bearbeitung* abgerufen 38.457 € 32.779 € 59.637 € Budget nicht 36.543 € 42.221 € 15.362 € abgerufen Tabelle 9: Anschubfinanzierungen *nicht im abgerufenen Budget berücksichtigt 21
Die Kriterien (siehe Abb. 8) orientieren sich am Gesundheitspolitischen Aktionszyklus (Rosenbrock, 1995), die im Folgenden dargestellt werden. Begründung des Handlungsbedarfs Kommunikation Festlegung des Handlungsfeldes Auswahl der Dokumentation/ Zielgruppe & Erfolgskontrolle Zieldefinition Gewährleistung der Nachhaltigkeit Abbildung 8: Schritte zum Wirksamkeitsnachweis Begründung des Handlungsbedarfs Vor der Planung einer Maßnahme muss zuerst ermittelt werden, welchen Bedarf es innerhalb der Dienststelle bzw. der Zielgruppe gibt. Abbildung 9 gibt einen Überblick über die Analyseinstrumente, die zur Bedarfserhebung eingesetzt wurden. Analyseinstrumente zur Bedarfserhebung Gespräche mit Mitarbeiter*innen Gefährdungsbeurteilungen Expert*innen- und Mitarbeiter*innenbefragungen kein spezifischer Handlungsbedarf Nutzung gesundheitsrelevanter Daten Fehlzeitenanalysen Gesundheitsreporte der Krankenkasse spez. Fragebögen zum Qualifizierungsbedarf in DS 0% 20% 40% 60% 2019 2018 2017 Abbildung 9: Analyseinstrumente zur Bedarfserhebung im prozentualen Vergleich 22
Festlegung des Handlungsfeldes Für eine gut strukturierte und erfolgreiche Handlungsplanung sollte das Handlungsfeld (siehe Abb. 10) klar definiert sein. Handlungsfeld 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 2019 2018 2017 Abbildung 10: Handlungsfelder der Maßnahmen im prozentualen Vergleich Auswahl der Zielgruppe und Zieldefinition Die Zieldefinition ist mit einer der wichtigsten Schritte, daran wird die Wirksamkeit nach Durchführung der Maßnahme gemessen. Hierzu sollte je nach Handlungsbedarf ein Personenkreis (siehe Abb. 11) festgelegt werden, welcher Unterstützung benötigt. Zielgruppe Festlegung mittels individueller Anmeldungen Ältere Jüngere Männer Frauen gesamte Kolonne/Teams/Abteilungen spezifische belastete Gruppen alle Mitarbeitende der DS 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 2019 2018 2017 Abbildung 11: Zielgruppen der Maßnahmen im prozentualen Vergleich 23
Gewährleistung der Nachhaltigkeit Grundsätzlich sind alle Maßnahmen nachhaltig zu organisieren. Die Realisierung der Nachhaltigkeit erfolgte, wie auch im vorherigen Jahr, durch zielgerichtete Wiederholung oder Fortführungen geeigneter Maßnahmen in regelmäßigen Abständen. Regelmäßige Teamsitzungen, Mitarbeiter*innengespräche, die Bereitstellung personeller und finanzieller Ressourcen durch die jeweiligen Dienststellen, sowie die Motivation der Führungskräfte und Kolleg*innen stärkten 2019 die Nachhaltigkeit. Im Vergleich zu 2018 haben die Dienststellen vermehrt Plattformen zum Wissenstransfer errichtet, den Austausch und die Einbindung anderer Dienststellen gefördert und weitere Mitarbeitende als „Multiplikator*innen“ für die Fortsetzung von Gesundheitsmaßnahmen eingebunden. Erfolgskontrolle Entsprechend der Qualitätskriterien der Gesundheitsförderung sollten schließlich die Maßnahmen mit einer Erfolgskontrolle abschließen (siehe Abb. 12). Erfolgskontrolle Vorher-Nachher-Messung Erfassung des Verbrauchs1) keine Teilnehmer*innenquote Teilnehmer*innenfeedbacks 0% 10% 20% 30% 40% 50% 1) z.B. Inanspruchnahme von Informationsmaterial oder Obstkörbe 2019 2018 2017 Abbildung 12: Instrumente zur Erfolgskontrolle im prozentualen Vergleich Kommunikation Die Zielgruppe sollte über verschiedene Kanäle informiert (siehe Abb. 13) werden, um eine hohe Teilnahmebereitschaft zu erreichen. Kommunikation der Maßnahme 30% 20% 10% 0% 2019 2018 2017 Abbildung 13: Kommunikationskanäle der Maßnahmen im prozentualen Vergleich 24
Sie können auch lesen