Zukunft der Mobilität: Quo vadis Kfz-Versicherung? - September 2014 Professor Dr. Hato Schmeiser

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Zukunft der Mobilität: Quo vadis Kfz-Versicherung? - September 2014 Professor Dr. Hato Schmeiser
Zukunft der Mobilität: Quo vadis Kfz-Versicherung?

September 2014

Professor Dr. Hato Schmeiser
Zukunft der Mobilität: Quo vadis Kfz-Versicherung? - September 2014 Professor Dr. Hato Schmeiser
Kfz-Versicherung
 September 2014
          Seite 2
                    Zukunft der Individualmobilität: Aktuelle Studienergebnisse

               • Urbanisierung schreitet in allen Regionen der Welt weiter voran

               • Motorisierter Individualverkehr besitzt grösstes Gewicht, hat aber ein
                 Maximum erreicht

               • Deutsche Mobilitätsstudien sehen Trend in Richtung öffentlichem
                 Verkehr und nicht-motorisierten Individualverkehr, Fernlinienbusse
                 als neue Mobilitätsoption

               • Triade-Märkte (NAFTA, EU, industrialisiertes Ostasien): «Green-
                 novator 2020» als dominantesten Mobilitätstypen und Konsumenten;
                 umweltbewusst und an intelligenten und nachhaltigen Fahrzeug-
                 konzepten interessiert

                                           Quellen: Allianz zu Mobilitätstrends, Continental Mobilitätsstudie, ZHAW, Arthur D. Little, TCS
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                    Zukunft der Individualmobilität: Aktuelle Studienergebnisse

               • Intelligente IT-gestützte Mobilität im Vormarsch: Nach Bedarf wird
                 der schnellste, kürzeste, günstigste oder umweltfreundlichste Weg
                 über alle Individualverkehrsträger gefunden; der Besitz eines Autos ist
                 hierfür nicht entscheidend

               • Vernetzung des Autos und Medienintegration: Internetzugang und
                 iPod-Anschluss: «Auto nicht mehr nur Fortbewegungsmittel, sondern
                 auch Lebensraum»; Telematik, Pay-As/How-You-Drive und weitere
                 technologische Innovationen

               • Demographie und Mobilität: Ältere Menschen nehmen absolut zu und
                 werden zudem mobiler; bei Jüngeren ist eine leichter Rückgang der
                 Mobilität zu beobachten (geringere Autoaffinität, gesunkene Führer-
                 scheinquoten)

                                            Quellen: Allianz zu Mobilitätstrends, Continental Mobilitätsstudie, ZHAW, Arthur D. Little, TCS
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                    Zukunft der Individualmobilität: Aktuelle Studienergebnisse

               •    Veränderung des Wertewandels bei Digital Natives

               ‒ Neun von zehn Befragten im Alter von 14 bis 29 Jahren können sich ein
                 Leben ohne Internet und Handy nicht mehr vorstellen – eines ohne Auto aber
                 sehr wohl

               ‒ Bei den Digital Natives spielt das Thema «eigenes Auto» erst an vierzehnter
                 Stelle eine Rolle

               ‒ «Nutzen statt besitzen»

                    Quelle: Scherrer 2009 Bitcom / Cebit
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                    Zukunft der Individualmobilität: Aktuelle Studienergebnisse

               • Auto als Statussymbol weniger gefragt, alternative Fortbewegungs-
                 formen gewinnen an Bedeutung (Carsharing, Fernbusse, Mitfahrzen-
                 tralen, Call a bike etc.)

               • Autokäufe in Europa rückgängig (aber in China steigend)

               • Autonome Fahrzeuge als Innovation der Zukunft: Geringerer Ver-
                 brauch, weniger Unfälle, Fahrzeugassistenten als erster Vorreiter einer
                 neuer Technologiewelle

                                            Quellen: Allianz zu Mobilitätstrends, Continental Mobilitätsstudie, ZHAW, Arthur D. Little, TCS
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                    Zukunft der Individualmobilität: Allianz-Studie
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                         Zukunft der Individualmobilität: Continental-Studie

                    Quellen: Continental Mobilitätsstudie 2013 / Präsentation Klaus Sommer Continental AG
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                         Zukunft der Individualmobilität: Continental-Studie

                    Quellen: Continental Mobilitätsstudie 2013 / Präsentation Klaus Sommer Continental AG
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                         Zukunft der Individualmobilität: Continental-Studie

                    Quellen: Continental Mobilitätsstudie 2013 / Präsentation Klaus Sommer Continental AG
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                    Studie I.VW / Solution Providers 2014

               • Implikationen der veränderten Mobilität und der technologischen
                 Entwicklung für die Assekuranz?

               • Einige Thesen auf Basis der Studie I.VW / Solution Providers 2014
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                    These 1: Reduktion der Prämienvolumina (I)

                    «Wenn es keinen Lenker gibt, dann muss auch kein Lenker mehr versichert werden, d. h.
                             die individuelle Kfz Versicherung wird massive Einbussen erleiden»

                                                                                Gründe
                                                                                Technologieunterstützung beim
                                                                                Autofahren:
                                                                                      Spurhalteassistenzsysteme
                                                                                      Tempomat
                                                                                      Abstandshalter
                                                                                      Einparkhilfen
                                                                                      Elektronischer Fahrtenschreiber
                                                                                      Kollisionserkennungssysteme mittels
                                                                                       GPS

                                                                                Druck auf Prämienvolumen und ggf.
                                                                                Marge

                                                                                Teilweise Kompensation
                                                                                über Produkthaftpflicht
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                    These 1: Reduktion der Prämienvolumina (II)

                          «Peak Car ist im DACH-Raum erreicht»

       EU                                           DE                                           Gründe
                                                                                                 Zulassungen gehen europaweit
                                                                                                 tendenziell zurück

                                                                                                 Auto als Lifestyle Produkt bei
                                                                                                 Jungen nicht mehr so gefragt
                      Neuzulassungen in Tsd.                            Neuzulassungen in Tsd.
                                                                                                 Führerscheinzulassungen
                                CH                                                               rückläufig

                                                                                                 Öffentlicher Verkehr immer
                                                                                                 stärker ausgebaut

                                               Neuzulassungen in Tsd.
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                    These 2: Technologieeinfluss und Digitalisierung

                                    «Telematik wird die Regeln verändern»

                                                                            Gründe
                                                                            Regulatorische Veränderung
                                                                            durch paneuropäischen eCall

                                                                            Autoindustrie als erster wichtiger
                                                                            Empfänger von Informationen

                                                                            Neue Konkurrenten aus anderen
                                                                            Branchen (Automobilhersteller,
                                                                            aber auch google u.a.)

                                                                            Technologiefortschritt bei
                                                                            Geräten für Wartung und Betrieb

                                                                            Zusatznutzen deckt Mehrkosten
                                                                            für Onboard-Unit
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         Seite 14
                    These 3: Einfluss Regulierung und Kundenwahrnehmung (I)

            «Neben der Nutzung des Geschlechtermerkmals zu Tarifierungszwecken könnten Kunden auch noch
                                 weitere Merkmale als diskriminierend wahrnehmen»

                                  Acceptance of diffenciation criteria
                                                                                              Male            Gründe
       DE                                                                                     Female
                                                                                                              Geschlechtermerkmal seit
      N=1040
                                                                                                              21.12.12 für prämiendifferen-
                                                                                                              ziertes Pricing verboten

                                                                                                              Regulatorisch wird damit
                                                                                                              Diskriminierung verhindert

       CH                                                                                                     Aus ethischer Sicht keine
      N=1038                                                                                                  Diskriminierung, höchstens
                                                                                                              Entsolidarisierung

                                                                                                              Kunden würden das Tarifie-
                                                                                                              rungsmerkmal mehrheitlich
                                                                                                              immer noch akzeptieren

                               Quellen: Schmeiser / Störmer / Wagner: Unisex Insurance Pricing: Consumers’
                               Perception and Market Implications, Geneva Papers on Risk and Insurance 2014
Kfz-Versicherung
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                      These 3: Einfluss Regulierung und Kundenwahrnehmung (II)

                    Geschäftsmodell «Drive like a girl»
Kfz-Versicherung
 September 2014
         Seite 16
                         These 4: Erfolgreiche Kundensegmentierung reloaded

                                            «Was im Durchschnitt richtig ist, ist im Einzelfall oft falsch:
                                           Von der Kundensegmentierung zur Verkaufsfallsegmentierung»

                    Skeptisch Gleichgültige                            Distinguiert   Unabhängige
                     Geringe                                                         Hoch kompetent
                      Kompetenz            z. B. Flat Fee all                         Serviceorientiert
                     Entscheidet          in one Lösung                              Kritische Distanz   Gründe
                                           (max. 1 Rabatt-
                      spontan                                                          zum Vertreter
                                           stufe)
                     Misstrauisch                                                                         Kundensegmentierung wertvoll für
                                                                                                           Marketing-Aktionen
                Überforderte Unterstützungssucher                      Anspruchsvolle Delegierer
                 Uninformiert                                                   Kompetent                Ungeeignet für vertriebliche
                 Sehr einfache       z. B. Abgestufte
                                                                z. B.            Vertreterorientiert
                  Entscheidungs-                                Individuelles    Kritisch,                Kundeninteraktion, weil
                                      Paketlösungen,
                  muster                                        Angebot, viele     wechselbereit           Bratungsbedarf je nach
                                      variable Rabatte
                                                                Einzelrabatte
                 Vertreterorientiert                                                                      Verkaufsvorfall unterschiedlich ist

                    Treue Vertreterkunden                              Preisorientierte Rationalisten      Prinzipien des Behavioural
                     Mässig kompetent                                             Kompetent,             Pricings können das «Dilemma»
                     Informiert sich, aber einseitig                                innovationsfreudig
                     Vertreterorientiert                                          Geringe Bindung        beseitigen
                                                                                   Suchaktiv
Kfz-Versicherung
 September 2014
         Seite 17
                    These 5: Zahlungsbereitschaft der Kunden Schlüsselfaktor

                    «Ablösung des Cost-Based-Pricing: In Zukunft sind die Wettbewerbssituation und die
                     Zahlungsbereitschaft der Kunden zentrale Einflussgrössen für den Angebotspreis»

        •     Versicherungsindustrie verwendet traditionell kostenbasierte Preise        Gründe
        •     Preiskommunikation spielt untergeordnete Rolle in der Assekuranz (z. B.    Zunehmender Wettbewerbsdruck
              Preisaufschlüsselung in Produktkomponenten weitgehend unüblich)
                                                                                         Vorteil Kunde:
        •     Kaum «Sales»-Kultur                                                        Abstimmung von Produkt und
                                                                                         Preis in Einklang mit
        •     Angebotspreisbestimmende Parameter in anderen Industrien                   Präferenzen
              (Zahlungsbereitschaft der Kunden, Wettbewerbssituation) finden eher über
              pauschale Zu- oder Abschläge im Vertrieb der Produkte Berücksichtigung     Vorteil Versicherer:

        •     Schlüsselfaktor: Generierung von mehr Information bzgl. der                Generierung gewinnoptimaler
              Zahlungsbereitschaft der Kunden                                            Preis-/Mengenkombinationen
Kfz-Versicherung
 September 2014
         Seite 18
                    Zusammenfassung und Ausblick
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