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Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten – Eine Projektion nach Fachgruppen für den Zeitraum 2020 bis 2035 Mandy Schulz • Thomas Czihal • Jörg Bätzing-Feigenbaum • Dominik von Stillfried DOI: 10.20364/VA-16.02 Abstract Hintergrund: Der demografische Wandel stellt die zukünftige medizinische Versorgung vor besondere Herausfor- derungen. Aufgrund der Verschiebung bevölkerungsstarker Jahrgänge in die zweite Lebenshälfte und der steigenden Lebenserwartung in der Bevölkerung ist eine Verdichtung der Inanspruchnahme vertragsärztlicher Leistungen zu erwarten. Die demografische Alterung wird regional durch die Bin- nenmigration modifiziert. In den heutigen Zuwanderungsregionen ist daher mit einem ansteigenden Versorgungsbedarf zu rechnen, während in Abwanderungsregionen auch bei steigendem Bedarf je Einwohner eine insgesamt rückläufige Inanspruchnahme resultieren kann. Somit stellt sich die Frage nach der regionalen Entwicklung der altersabhängigen Inanspruchnahme der Vertragsärzte. In Erman- gelung einer konsentierten Maßeinheit, die die relative Veränderung der Beanspruchung von Vertrags- ärzten im Zuge des demografischen Wandels abbildet, schlägt die vorliegende Arbeit die Konstruktion eines relativen Beanspruchungsindexes vor. Methodik: Mittels einer Modellrechnung wird unter Einbeziehung verschiedener Datenkörper (bundesweite Ver- sichertenstichprobe auf Basis ausgewählter Geburtstage, Zi-Praxis Panel und Raumordnungsprognose 2035) die zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten geschätzt. Dazu wird die kalkulato- rische durchschnittliche Arztarbeitszeit je GKV-Fall in Minuten nach Fachgruppen anhand der tat- sächlichen alters- und geschlechtsspezifischen Leistungsbeanspruchung modifiziert und unter Hin- zunahme von alters- und geschlechtsspezifischen Bevölkerungszahlen regionalisiert fortgeschrieben. Der Quotient aus der Beanspruchung zum Projektionszeitpunkt und zum Basisjahr gibt die re- lative Veränderung in der Beanspruchung wieder (relativer Beanspruchungsindex, rBIX). Die Verteilung vom rBIX nach Fachgruppen wird deskriptiv und kartografisch dargestellt. Eine Separierung der Komponenten im Sinne der zu erwartenden prozentualen Verände- rung in der Beanspruchung aufgrund Anzahl und Struktur der Bevölkerung wird dargelegt. Ergebnisse: Die Modellrechnung zur Projektion der zukünftigen Beanspruchung von Vertragsärzten ergab, dass im Jahr 2035 gegenüber dem Basisjahr 2012 im Bundesdurchschnitt bei sieben von zehn der betrachteten Fachgruppen eine Mehrbeanspruchung zu erwarten ist. Die stärkste Zunahme in der Beanspruchung findet in der Fachgruppe der Urologen (+23%), der Augenärzte (+20%) und der Fachinternisten (+15%) statt. Für die Fachgruppe der Hausärzte wird ein Zuwachs der Beanspruchung von durchschnittlich 9% erwartet. Die Beanspruchung von Kinderärzten und Frauenärzten wird den Schätzungen zufolge im Durchschnitt im Jahr 2035 etwa 10% geringer ausfallen als im Basisjahr. Bei der räumlichen Betrach- tung treten Regionen wie der Großraum Berlin-Brandenburg, Hamburg und München, aber auch eine Korrespondierende Autorin: Dr. Mandy Schulz Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland Herbert-Lewin-Platz 3 - 10623 Berlin - Tel. (030) 4005-2430 - E-Mail: maschulz@zi.de Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016
Vielzahl von Kreisen Baden-Württembergs und Niedersachsens sowie nördliche und südliche Kreisre- gionen Nordrhein-Westfalens durch Zuwächse in der Beanspruchung von Vertragsärzten im Vergleich zu den übrigen Regionen Deutschlands auf. Eine Mehrzahl der Kreise der neuen Bundesländer (ohne Großraum Berlin-Brandenburg) sowie des Saarlands und des Ruhrgebietes befinden sich zumeist im unteren Verteilungsbereich der projizierten Beanspruchung. Die Komponentenzerlegung des rBIX in erwartete Veränderungen in der Beanspruchung aufgrund Anzahl und Struktur der Bevölkerung ver- deutlicht, dass insbesondere für Fachgruppen, die an der Behandlung älterer Patienten beteiligt sind, die zukünftige Mehrbeanspruchung insbesondere in den neuen Bundesländern lediglich durch die Ent- wicklung der Anzahl der Bevölkerung gedämpft wird. Diskussion und Schlussfolgerung: Die vorgestellte Modellrechnung stellt eine mögliche Operationalisierung zur Abschätzung der zukünf- tigen, relativen zeitlichen Beanspruchung von Vertragsärzten dar, die aufgrund der unterschiedlichen regionalen bzw. auch kleinräumigen demografischen Entwicklungen zu erwarten ist. Der demogra- fische Wandel führt gemäß der Projektion zu einer erhöhten Beanspruchung von Fachgruppen, die hauptsächlich an der Behandlung älterer Menschen beteiligt sind (Hausärzte, Fachinternisten, Augen- ärzte, Urologen) und zu einer verminderten Beanspruchung von Kinderärzten und Frauenärzten. Die gezeigten regionalen Unterschiede der zukünftigen Beanspruchung sind das Ergebnis des Effektes der regionalen Bevölkerungsentwicklung, d.h. demografische Alterung und Binnenmigration auf die bun- desdurchschnittliche Beanspruchung je Alters- und Geschlechtsgruppe im Basisjahr. Unberücksichtigt sind dabei regionale Besonderheiten im Sinne von versorgungsstrukturellen Unterschieden sowie von Niveauunterschieden in der Beanspruchung aufgrund variabler, d. h. über die demografische Struktur hinausgehende Morbiditätsmuster. Die regionsspezifische Betrachtung und Interpretation der Pro- jektion sollte daher unter Berücksichtigung weiterer versorgungsrelevanter Merkmale der Regionen erfolgen. Schlagworte („Keywords“): Beanspruchungsindex, Bevölkerungsprognose, Modellrechnung, demografischer Wandel, Inanspruch- nahme, Projektion, ambulante Versorgung, Vertragsärzte, Hausärzte, Fachärzte Zitierweise: Schulz M, Czihal T, Bätzing-Feigenbaum J, von Stillfried D. Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten – Eine Projektion nach Fachgruppen für den Zeitraum 2020 bis 2035. Zent- ralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 16/02. Berlin 2016. DOI: 10.20364/VA-16.02. Link: http://www.versorgungsatlas.de/themen/ alle-analysen-nach-datum-sortiert/?tab=6&uid=67 Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten medizinischen Leistungen mit höherem Alter Hintergrund eine gesteigerte Nachfrage an ärztlichen Leis- tungen erwarten, die durch den erwarteten Der demografische Wandel in Deutschland ist Bevölkerungsrückgang jedoch voraussichtlich durch eine rückläufige Geburtenrate und eine nicht kompensiert wird [3]. Dieser Befund ist in stark steigende Lebenserwartung bei – so jeden- der Literatur allerdings nicht unumstritten. Hier falls die aktuell vorliegenden Bevölkerungspro- stehen sich die einschlägigen Thesen zur Mor- gnosen – einer insgesamt schrumpfenden Ge- biditätsentwicklung (Morbiditätskompression samtbevölkerung charakterisiert [1]. [4], -expansion [5], dynamisches Equilibrium [6]) gegenüber. Im Vergleich zu anderen Industrieländern ist die- se Entwicklung in Deutschland keinesfalls ein- zigartig. Der Sachverständigenrat zur Begutach- Welche der Thesen im speziellen für Deutschland tung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zutreffend bzw. eher zutreffend ist, ist weiterhin hat in seiner Expertise für die Bundesregierung umstritten [7, 8]. Für den Bereich der vertrags- aus dem Jahr 2011 für alle G7-Länder eine zwi- ärztlichen Versorgung tendieren Frank und Ryll schen 1960 und 2009 rückläufige Geburtenziffer auf Basis empirischer Analysen zur sogenannten je Frau festgestellt. Demgegenüber ist die Le- Bi-Modalitätstheorie, die beide Thesen für je- benserwartung in allen G7-Ländern gestiegen. weils unterschiedliche Bevölkerungsgruppen als Während dies für die erste Hälfte des 20. Jahr- zutreffend annimmt. In unterschiedlichen Szena- hunderts noch auf die geringere Mortalität bei rien zeigen Frank und Ryll eine Spannweite der Geburt und im Kindesalter zurückgeführt wird, Entwicklung der vertragsärztlichen Inanspruch- ist für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts nahme im Zuge des demografischen Wandels die sinkende Mortalität im höheren Alter für die zwischen 2011 und 2020 von 0,03% (unter An- insgesamt steigende Lebenserwartung maßgeb- nahme einer rückläufigen Inzidenz von bestimm- lich. Die sogenannte fernere Lebenserwartung ten altersbedingten Erkrankungen) bis 21,3% (Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren) ist (unter Berücksichtigung der empirisch bestimm- zwischen 1960 und 2006 im Durchschnitt der ten Morbiditätsstrukturveränderung der einzel- G7-Länder um fünf Jahre bei Männern und um nen Altersgruppen zwischen 2008 und 2011) [9]. sechs Jahre bei Frauen gestiegen. Hinsichtlich der Gesamtbevölkerungszahl, die neben der Ge- Da die Frage, ob eher die Kompressions- oder burtenrate und der Lebenserwartung auch von eher die Expansionsthese zutreffend ist, auf- den Migrationsbewegungen abhängig ist, unter- grund der unterschiedlichen altersbedingten scheiden sich jedoch die Prognosen bis zum Jahr Inanspruchnahme je Fachgruppe in der vertrags- 2050. Während für die Vereinigten Staaten, das ärztlichen Versorgung (10) vermutlich auch un- Vereinigte Königreich, Kanada und Frankreich terschiedlich beantwortet werden kann, wird eine insgesamt steigende Bevölkerungszahl ge- sie in dieser Untersuchung ausgeklammert. Für schätzt wird, wird für Japan, Italien und Deutsch- eine umfassende Berücksichtigung der Morbidi- land eine zum Teil stark schrumpfende Einwoh- tätsentwicklung wären neben möglichen Morbi- nerzahl vorausberechnet [1]. ditätsszenarien insbesondere die Auswirkungen des medizinisch-technischen Fortschritts und Für das Gesundheitswesen wie auch für die ge- eine veränderte Arbeitsteilung zwischen ambu- setzliche Rentenversicherung stellt der demo- lantem und stationärem Bereich einzubeziehen grafische Wandel eine besondere Herausforde- [11], was jedoch im Rahmen des vorliegenden rung dar. Die steigende Lebenserwartung führt Berichtes nicht möglich ist. zu mehr anspruchsberechtigten Einwohnern im höheren Lebensalter, während die erwerbsfä- Das Ziel des vorliegenden Beitrages ist somit higen Bevölkerungsgruppen als Beitragszahler eine Projektion zur Entwicklung des fachgrup- aufgrund der niedrigen Geburtenziffer abneh- penspezifischen Versorgungsbedarfs bzw. der men werden [2]. Inanspruchnahme für Deutschland insgesamt, aber auch auf der Ebene der Landkreise und Der skizzierte demografische Wandel insge- der kreisfreien Städte. Eine solche kleinräu- samt lässt aufgrund des steigenden Bedarfs an mige Betrachtung ist notwendig, da sich der Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016 3
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten oben charakterisierte demografische Wandel in Inanspruchnahme kollektivvertragsärztlicher Deutschland keinesfalls einheitlich vollzieht. Ver- Leistungen der Stichprobenversicherten zur Ver- einfacht gesagt teilt sich die Bundesrepublik in fügung. Die kassenseitig gelieferten Daten zu ge- Zuwanderungsregionen,dieaufgrundihrerwirtschaft- setzlich versicherten Personen in der GSPR um- lichen Stärke ein positives Wanderungssaldo fassen unter anderem Geburtsjahr, Geschlecht, aufweisen und so eine steigende Bevölkerungs- Versichertenzeiten, Wohnort und Informationen zahl aufweisen. In diesen Regionen wird also die über die Teilnahme an Selektivverträgen [14, 15]. Alterung der Bevölkerung durch eine wachsen- de Bevölkerung begleitet. Auf der anderen Seite Aus der GSPR wurde nach 5-Jahres-Alters- und stehen Abwanderungsregionen, die durch eine Geschlechtsgruppen (AGG, zwei Geschlechts- unterdurchschnittliche Wirtschaftskraft gekenn- gruppen, 18 Altersgruppen von 0-4 Jahren bis zeichnet sind und zum Teil erheblich an Bevölke- 85 und älter, insgesamt 36 AGG) der fachgrup- rung verlieren werden. Da die konkrete Situation penspezifische Leistungsbedarf ermittelt. Die von Region zu Region unterschiedlich ist, sollen Zuordnung der Leistungserbringer zur Fachgrup- die Konsequenzen für die vertragsärztliche Bean- pe basierte auf den sogenannten Abrechnungs- spruchung, die alleinig auf die Änderung der De- gruppen, welche den Tätigkeitsschwerpunkt auf mografie zurückzuführen sind, für ausgewählte Praxisebene wiedergeben. Die Abrechnungs- Fachgruppen kleinräumig quantifiziert werden. gruppen sind an die Systematik des Einheitlichen Nicht berücksichtigt werden bereits bestehende Bewertungsmaßstabes angelehnt (hausärztli- regionale demografisch bedingte Morbiditäts- cher und fachärztlicher Versorgungsbereich). Es unterschiede. Dafür wird eine einheitliche Pro- wurden nur Leistungserbringer berücksichtigt, jektion der Entwicklung der Inanspruchnahme die dem zugrunde liegenden Algorithmus nach je Fachgruppe auf Basis konstanter Inanspruch- eindeutig einer Fachgruppe zuzuordnen sind. nahmeraten je Alters- und Geschlechtsgrup- Daten der GSPR wurden für die Jahre 2011 und pe durchgeführt. Methodisch lehnt sich dieses 2012 herangezogen und gemittelt. Verfahren an frühere Arbeiten des Zi an [3,11]. Diese nachfrageseitigen Projektionen der zu- Zi-Praxis Panel (ZiPP) künftigen Beanspruchung einzelner Fachgrup- pen der vertragsärztlichen Versorgung sollen die Das Zi-Praxis-Panel ist eine repräsentative Stich- Veröffentlichungen einzelner Kassenärztlicher probe von Praxen niedergelassener Ärzte und Vereinigungen zur Demografie der niedergelas- Psychotherapeuten, die mit jährlichen Erhebun- senen Ärzte und Psychotherapeuten (Angebots- gen die Datengrundlage für Analysen der Kos- seite) sinnvoll ergänzen [vgl. z. B. 12, 13]. ten- und Versorgungsstrukturen in Deutschland schafft [16]. Aus dieser Datenquelle wird die durchschnittli- Material und Methoden che Arztarbeitszeit je GKV-Fall in Minuten nach Datenquellen ausgewählten Fachgruppen verwendet. Dabei handelt es sich um eine kalkulatorische Arzt- Geburtstagsstichprobe (GSPR) arbeitszeit auf der Basis der Behandlungsfälle je Arzt und seiner Jahresarbeitszeit. Erhoben Die Geburtstagsstichprobe (GSPR) ist eine reprä- wurde die Jahresarbeitszeit der Ärzte (Inhaber sentative, bundesweite Versichertenstichprobe und angestellte Ärzte) für die Patientengruppe von ca. 20% der GKV-Versicherten auf der Ba- „GKV-Patienten“ inklusive Praxismanagement. sis von ausgewählten Geburtstagen. Die GSPR Eine Spezifizierung nach Tätigkeit am Patienten setzt sich kassenübergreifend aus nach dem wurde nicht umgesetzt, d. h. es wurden alle Tä- Wohnortprinzip verknüpften arzt- und kassen- tigkeiten im Zusammenhang mit GKV-Patienten seitig gelieferten Daten zusammen, so dass ein berücksichtigt. nach KV-Bezirken sowie nach Kassenarten regi- onalisiert abgrenzbarer Datenkörper vorliegt. Der Auswahl der Fachgruppen lagen folgende Die arztseitig gelieferten Abrechnungsdaten Kriterien zugrunde: (1) hinreichende Anzahl an stellen differenzierte Informationen über die untersuchten Praxen der Fachgruppe (>100) und Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016 4
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten (2) hohe Präzision der Schätzung fortgeschrieben, d. h. weitere Verschiebung (Standardfehler
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten der Ebene der Raumordnungsregionen wurde im Arztarbeitszeit nach FG (AAZ AGG,FG) zu verstehen. Zi anhand der gültigen Mapping-Tabelle aus den Diese Logik folgt der Annahme, dass Leistungs- Kreisdaten selbst vorgenommen. menge und Arztarbeitszeit in direktem Verhält- nis zueinander stehen. Bestimmung des relativen Beanspruchungsin- dex (rBIX) (4) , = ∅ × _ Die Ausgangsdaten in der Modellrechnung zur Um auf die alters- und geschlechtsspezifische Projektion der Beanspruchung von Vertrags- Arztarbeitszeit je Versicherten nach Fachgruppe ärzten bilden die aus der GSPR 2011/2012 ge- (AAZ_VersAGG,FG) zu kommen, wird AAZ AGG,FG mit poolten bundesdurchschnittlichen Angaben zur der alters- und geschlechtsspezifischen Fallzahl alters- und geschlechtsspezifischen Versicher- je Versicherten nach FG gemäß (5) multipliziert. tenzahl (nVersAGG), zur alters- und geschlechts- spezifischen Fallzahl nach Fachgruppen (FZ AGG,FG) (5) , _ , = , × und zum alters- und geschlechtsspezifischen Leistungsbedarf nach Fachgruppen (LBAGG,FG). Im weiteren Verlauf der Arbeit wird zur besseren Unter Hinzunahme regionalisierter, alters- und Lesbarkeit lediglich auf das Ausgangsniveau zum geschlechtsspezifischer Bevölkerungszahlen Basisjahr 2012 referenziert. Damit sind jedoch (BevAGG) der Raumordnungsprognose des BBSR immer die gemittelten Werte aus beiden Jahren für das Basisjahr 2012 und für die Projektions- gemeint. jahre berechnet sich gemäß (6) der Fachgrup- pen-spezifische relative Beanspruchungsindex Zunächst wird je Alters- und Geschlechtsgruppe (rBIXFG), hier am Beispiel der Projektion für 2020. und Fachgruppe (FG) der Leistungsbedarf je Fall (LB_FallAGG,FG) aus LBAGG,FG und FZ AGG,FG wie in (1) (6) bestimmt. ∑ ����������� � �������������� ����������� � ∑ ����������� � �������������� (1) , _ , = , Die Höhe der Ausprägung vom rBIX gibt den Im zweiten Schritt wird aus dem Quotienten relativen Zuwachs bzw. Rückgang in der Bean- der Summen von LBAGG,FG und FZ AGG,FG der durch- spruchung zum Prognosezeitpunkt im Vergleich schnittliche fachgruppenspezifische LB je Fall zum Basisjahr an. So ist bspw. ein Index-Wert (ØLB_FallFG) gemäß (2) bestimmt. von 1,07 mit einer 7%igen Erhöhung in der Bean- spruchung und ein Index-Wert von 0,85 mit ei- (2) ∑ , ner 15%igen Verringerung in der Beanspruchung ∅ _ = im Vergleich zum Basisjahr zu interpretieren. ∑ , Als nächstes wird der Quotient aus LB_FallAGG,FG Bei der Ermittlung des rBIX werden zwei Kom- und ØLB_FallFG gebildet, welcher die relative ponenten kombiniert – die erwartete Verände- Abweichung des LB_FallAGG,FG vom durchschnitt- rung aufgrund der Entwicklung der reinen Be- lichen LB_FallFG wiedergibt und Arztarbeitszeit- völkerungszahlen (Komponente 1, Anzahl der Modifikator (Zeit_modi) genannt wird (3). Bevölkerung) und die erwartete Veränderung aufgrund der alters- und geschlechtsabhängi- _ , (3) gen Beanspruchung bzw. Inanspruchnahme von ∅ _ vertragsärztlichen Leistungen (Komponente 2, Struktur der Bevölkerung). Zur Abgrenzung bei- Zur alters- und geschlechtsspezifischen Modifi- der Komponenten voneinander, wird der Index kation der durchschnittlichen Arztarbeitszeit je in beide Komponenten – also nach Anzahl und GKV-Fall in Minuten nach FG (øAAZFG) aus dem Struktur der Bevölkerung – zerlegt und kartogra- ZiPP (siehe Tab. 1) wird øAAZFG mit Zeit_modi fisch dargestellt. Dabei verhält sich die Kompo- multipliziert (4). Das Produkt ist als Schät- nente 1 (nach Anzahl der Bevölkerung) über alle zung der alters- und geschlechtsspezifischen Fachgruppen gleich (vgl. Abbildung 2a-d). Die Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016 6
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten Komponente 2 (nach Struktur der Bevölkerung) gewählt, die die Vergleichbarkeit der Karten in- variiert über die Fachgruppen. Zum Zwecke der nerhalb der Gruppen gewährleisten. Übersichtlichkeit wird hierfür nur das Ergebnis für den Projektionszeitpunkt 2020 angegeben Für die Komponenten 1 und 2 wurden folgende (siehe Abbildung 3a-j). In der Summe führen Klassengrenzen für die erwartete prozentuale beide Komponenten zum dargelegten relativen Veränderung in der Beanspruchung festgelegt: Beanspruchungsindex (Abbildungen 4 bis 15). unter -10%, -10% bis unter -5%, -5% bis unter Zum Beispiel führt im Kreis X die zukünftige Be- 0%, 0% bis unter 5%, 5% bis unter 10%, 10% und anspruchung nach Anzahl der Bevölkerung zu ei- mehr. Für den relativen Beanspruchungsindex nem 7%igen Rückgang, während die zukünftige (Summe aus Komponente 1 und 2) wurden die Beanspruchung nach Struktur der Bevölkerung folgenden sechs Klassen definiert (in Klammern einen 5%igen Zuwachs ausmacht. Der daraus die korrespondierenden Werte des rBIX): unter resultierende rBIX beträgt demnach 0,98 und -15% (
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten der Grundlage der Prognose ist auf der Ebe- Erwartete relative Veränderung in der Bean- ne der Landkreise und kreisfreien Städte in spruchung aufgrund der Struktur der Bevölke- Abbildung 1 für den Prognosezeitpunkt 2020 rung (Komponente 2) wiedergegeben. Die Darstellung bezieht sich auf die zuvor genannten drei Altersgruppen (0- In Abbildung 3 ist nach Fachgruppen getrennt die 19, 20-64, 65 Jahre und älter). Deutlich wird die erwartete relative Veränderung in der Beanspru- Altersabhängigkeit in der Bevölkerungsentwick- chung aufgrund der Struktur der Bevölkerung lung: während die unter 20-jährige Bevölkerung zum Projektionszeitpunkt 2020 auf Kreisebene zum Projektionsjahr 2020 mit wenigen Ausnah- wiedergegeben. Offenkundig wird, dass für wei- men (Großraum Berlin-Brandenburg, Leipzig, te Teile Deutschlands und insbesondere für die Dresden, München) deutschlandweit zurückgeht neuen Bundesländer aufgrund der älteren Bevöl- (Abb. 1a), nimmt die ab 65-jährige Bevölkerung kerungsstruktur ein deutlicher Zuwachs in der in allen Regionen Deutschlands zu – besonders Inanspruchnahme an fachärztlichen Leistungen stark in den nord-östlichen Kreisen (Abb 1c). Für (Augenärzte, Hausärzte, Internisten, Nervenärz- die mittlere Altersgruppe der 20- bis 64-Jährigen te, Urologen) erwartet wird. Für die Fachgrup- sind deutliche regionale Unterschiede festzustel- pen der Chirurgen, HNO-Ärzte und Orthopäden len (Abb. 1b). Diese Bevölkerungsgruppe nimmt ist die durch die Struktur der Bevölkerung zu hauptsächlich in den Kreisen der neuen Bundes- erwartende Veränderung in der Beanspruchung länder zum Teil erheblich ab und in Regionen der nahezu gleichbleibend, während sie für Frauen- alten Bundesländer vermehrt zu (z. B. Großraum ärzte und Kinderärzte (mit Ausnahme einiger Hamburg, Oldenburg, Freiburg und München). Kreisstädte) insgesamt leicht rückläufig ist. Erwartete relative Veränderung in der Bean- Relativer Beanspruchungsindex (rBIX) spruchung aufgrund Anzahl der Bevölkerung (Komponente 1) Tabelle 3 gibt allgemein beschreibende Statis- tiken für rBIX nach Fachgruppen und den ver- Bereits zum Projektionszeitpunkt 2020 wird deut- schiedenen Projektionszeitpunkten wieder. Bis lich, dass die Beanspruchung vertragsärztlicher auf Frauenärzte und Kinderärzte wird aufgrund Leistungen aufgrund der Anzahl der Bevölkerung der Bevölkerungsentwicklung und auf der bun- in den neuen Bundesländern mit Ausnahme des desdurchschnittlichen altersspezifischen Inan- Großraums Berlin-Brandenburg rückläufig ist, spruchnahme für alle anderen untersuchten während sie hauptsächlich im Großraum Mün- Fachgruppen im Bundesdurchschnitt eine zu- chen, in der Region Berlin-Brandenburg, in Re- nehmende Beanspruchung (rBIX˃1) erwartet. gionen um Hamburg, Bonn, Frankfurt und Trier, Fachgruppen, die hauptsächlich an der Behand- in West-Niedersachsen sowie in mehreren Teilen lung älterer Menschen beteiligt sind, wie Fachin- Baden-Württembergs (z. B. um Freiburg, Kons- ternisten, Augenärzte oder Urologen, werden tanz und Ravensburg) ansteigend ist (Abb. 2a). laut Modellrechnung in besonderem Maße von Bis zum Ende des Projektionshorizontes verste- einer erhöhten Beanspruchung gekennzeichnet tigt sich diese Tendenz. Die rückläufige Bean- sein. Langfristig betrachtet werden im Mittel spruchung weitet sich zum Teil auf Regionen in für die zuvor genannten Fachgruppen Zuwächse Mittel- und Westdeutschland aus (Abb. 2b-d). von 15%, 20% bzw. 23% erwartet (siehe Tabel- le 2, 2035). Im Gegensatz dazu liegt der relative Beanspruchungsindex von Kinderärzten und von Frauenärzten über den gesamten Projektions- horizont im Mittel unterhalb von 1, d. h. deren Beanspruchung ist aufgrund der Bevölkerungs- entwicklung bundesweit rückläufig, bis zum Jahr 2035 um 10% gegenüber dem Basisjahr (vgl. Ta- belle 3). Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016 8
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten Bevölkerungsstand Prognosefaktoren1 Altersklasse Basisjahr Prognosejahr 2012 2020 2025 2030 2035 2020 2025 2030 2035 0-4 3.361.877 3.322.752 13.263.861 3.169.960 3.023.189 0,99 0,97 0,94 0,90 5-9 3.467.626 3.402.196 3.368.864 3.306.608 3.211.402 0,98 0,97 0,95 0,93 10-14 3.819.953 3.471.224 3.436.100 3.399.453 3.335.094 0,91 0,90 0,89 0,87 15-19 4.010.694 3.674.776 3.525.702 3.486.163 3.445.799 0,92 0,88 0,87 0,86 20-24 4.765.874 4.340.167 3.968.664 3.810.874 3.754.553 0,91 0,83 0,80 0,79 25-29 4.938.272 4.701.572 4.565.424 4.210.638 4.047.736 0,95 0,92 0,85 0,82 30-34 4.952.575 5.301.822 4.807.788 4.672.191 4.334.912 1,07 0,97 0,94 0,88 35-39 4.616.948 5.202.815 5.347.080 4.867.716 4.734.574 1,13 1,16 1,05 1,03 40-44 5.858.061 4.972.423 5.240.687 5.369.119 4.903.276 0,85 0,89 0,92 0,84 45-49 6.994.205 5.010.962 5.001.078 5.249.199 5.367.114 0,72 0,72 0,75 0,77 50-54 6.513.522 6.394.233 4.963.863 4.950.284 5.186.413 0,98 0,76 0,76 0,80 55-59 5.563.214 6.720.722 6.232.050 4.862.636 4.851.516 1,21 1,12 0,87 0,87 60-64 4.969.876 5.818.834 6.493.887 6.035.455 4.731.495 1,17 1,31 1,21 0,95 65-69 3.927.135 4.960.542 5.553.797 6.211.274 5.790.499 1,26 1,41 1,58 1,47 70-74 4.822.112 4.027.692 4.631.023 5.208.041 5.847.271 0,84 0,96 1,08 1,21 75-79 3.622.806 3.498.343 3.593.191 4.158.402 4.712.487 0,97 0,99 1,15 1,30 80-84 2.326.436 3.397.443 2.818.773 2.961.074 3.462.307 1,46 1,21 1,27 1,49 85+ 1.992.639 2.568.149 3.354.839 3.380.842 3.508.554 1,29 1,68 1,70 1,76 0-19 14.660.150 13.870.948 13.594.527 13.362.184 13.015.484 0,95 0,93 0,91 0,89 20-64 49.172.547 48.463.550 46.620.521 44.028.112 41.911.589 0,99 0,95 0,90 0,85 65+ 16.691.128 18.452.169 19.951.623 21.919.633 23.321.118 1,11 1,20 1,31 1,40 Tabelle 2: Altersspezifische Bevölkerungszahlen für 2012 (Basisjahr), 2020, 2025, 2030 und 2035 (Prognosejahr) und abgeleitete Prognosefaktoren 1 Quotient aus Bevölkerungsstand zum Prognosejahr und zum Basisjahr Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016 9
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten Relativer Beanspruchungsindex (rBIX) 2020 2025 2030 2035 Fachgruppe Mittel- Mittel- Mittel- Mittel- IQR Min Max IQR Min Max IQR Min Max IQR Min Max wert wert wert wert Augenärzte 2 1,07 0,05 0,98 1,17 1,10 0,09 0,97 1,28 1,15 0,13 0,94 1,41 1,20 0,17 0,91 1,54 Chirurgen2 1,02 0,06 0,90 1,11 1,02 0,08 0,83 1,15 1,01 0,11 0,76 1,20 1,00 0,13 0,70 1,25 Fachinternisten 2 1,07 0,06 0,98 1,18 1,10 0,09 0,93 1,28 1,13 0,13 0,89 1,38 1,15 0,16 0,84 1,48 Fachinternisten3 1,07 0,05 0,99 1,13 1,10 0,08 0,96 1,19 1,13 0,10 0,93 1,27 1,15 0,14 0,90 1,33 Frauenärzte2 0,99 0,06 0,80 1,10 0,96 0,08 0,70 1,13 0,93 0,11 0,63 1,15 0,90 0,12 0,58 1,16 Hausärzte 2 1,05 0,05 0,96 1,14 1,07 0,08 0,92 1,22 1,08 0,12 0,86 1,29 1,09 0,15 0,81 1,36 Hausärzte 4 1,09 0,15 0,77 1,40 HNO-Ärzte 2 1,02 0,05 0,91 1,11 1,02 0,08 0,85 1,15 1,02 0,11 0,79 1,21 1,02 0,13 0,74 1,26 Kinderärzte 2 0,97 0,08 0,80 1,17 0,95 0,11 0,68 1,20 0,93 0,12 0,60 1,14 0,90 0,14 0,55 1,17 Nervenärzte 2 1,04 0,06 0,93 1,14 1,05 0,10 0,87 1,20 1,05 0,12 0,81 1,26 1,05 0,15 0,76 1,33 Orthopäden 2 1,03 0,06 0,92 1,13 1,03 0,09 0,85 1,19 1,04 0,12 0,79 1,25 1,04 0,14 0,72 1,31 Urologen2 1,09 0,06 1,00 1,20 1,14 0,09 0,97 1,32 1,19 0,12 0,94 1,45 1,23 0,17 0,90 1,58 Tabelle 3: Deskriptive Statistik zu rBIX nach Fachgruppen und Projektionshorizont 1 Angegeben sind Mittelwert, Interquartilsabstand (IQR), minimaler (Min) und maximaler (Max) Wert 2 nach Kreisen (n=402) 3 nach Raumordnungsregionen (n=96) 4 nach Mittelbereichen (n=879), nur für 2035 verfügbar Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016 10
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten Im folgenden Abschnitt wird die projizierte Be- Hausärzte anspruchung fachgruppenspezifisch in der regi- Hausärzte erfahren aufgrund der Bevölkerungs- onalen Tiefe betrachtet. entwicklung in der Mehrzahl der Kreise eine Mehrbeanspruchung. Bereits im Jahr 2020 wei- Augenärzte sen mehr als 200 Landkreise und kreisfreie Städ- Bereits zum Projektionszeitpunkt 2020 weisen te einen mittleren Zuwachs auf (vgl. Abb. 7a). 399 der 402 Kreise einen rBIX≥1 auf (vgl. Abb. Diese befinden sich hauptsächlich im Großraum 4a). Der höchste Anteil entfällt auf die rBIX-Klas- Berlin-Brandenburg sowie in nord-nordwestli- se von 1,05 bis
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten Kinderärzte wenigstens 15%igen Zuwachs auszugehen. Nur Aufgrund der demografischen Entwicklung wer- wenige Kreise weisen einen rBIX von kleiner 1 den Kinderärzte zukünftig in den meisten Krei- auf (vgl. Abb. 15a-d). sen Deutschlands eine geringere relative Bean- spruchung erfahren. Dies wird bereits im Jahr Diskussion 2020 sichtbar. Von 402 Kreisen weisen 322 Krei- se einen rBIX von unter 1 auf. Nur in wenigen Die prognostizierte demografische Entwicklung Großstädten (z. B. Hamburg, Dresden, Leipzig Deutschlands macht eine langfristige Planung und München) wird kurz- bis mittelfristig ein re- der ambulanten Versorgung der Bevölkerung er- lativer Zuwachs in der Beanspruchung erwartet. forderlich. Die Verschiebung der geburtenstar- Bis zum Jahr 2035 wird dieser Trend noch ver- ken Jahrgänge in höhere Altersklassen und die stärkt: nur 15 Kreise (Landkreise um München zunehmende Alterung der Bevölkerung, welche und Freiburg) verzeichnen einen mittleren bzw. aus niedriger Fertilitätsrate und steigender Le- deutlichen Zuwachs und für mehr als ein Drit- benserwartung resultiert, lässt auf eine differen- tel aller Kreise wird ein deutlicher Rückgang in zierte zukünftige Beanspruchung der einzelnen der Beanspruchung von Kinderärzten erwartet. Fachgruppen schließen. Zusätzlich beeinflusst Diese Kreise befinden sich fast ausschließlich im die Binnenmigration die regionale Entwicklung Osten und in der Mitte Deutschlands (Abbildung der zukünftigen Beanspruchung ambulanter 12). Leistungen. Die vorliegende Arbeit widmete sich daher der regionalisierten Schätzung der Nervenärzte zukünftigen Beanspruchung verschiedener Fach- Die relative Beanspruchung von Nervenärzten gruppen im Lichte des demografischen Wandels wird laut Modellrechnung bis zum Jahr 2035 in und stellt mit der Entwicklung des sogenannten der Mehrheit der Kreise zunehmen. Betroffene relativen Beanspruchungsindex (rBIX) eine neue Kreise befinden sich vorranging im Großraum Art der Operationalisierung zur Projektion von Berlin-Brandenburg sowie in Schleswig-Holstein, zu erwartender Inanspruchnahme vertragsärzt- Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bay- licher Leistungen bis auf die Kreisebene vor. Die ern. Kreise mit rückläufiger Beanspruchung ma- Projektion spiegelt die zukünftige relative Mehr- chen nur etwa ein Viertel aller Kreise aus. Diese bzw. Minderbeanspruchung von Vertragsärzten befinden sich fast ausschließlich in den neuen aufgrund prognostizierter Bevölkerungszahlen Bundesländern. Deutliche Rückgänge (rBIX unter und bundesdurchschnittlicher altersabhängiger 0,85) werden beispielsweise in Süd-Brandenburg Inanspruchnahme wider. Bestehende regionale und Sachsen-Anhalt erwartet (vgl. Abb. 13a-d). Unterschiede im Inanspruchnahme- und Versor- gungsniveau bleiben unberücksichtigt. Orthopäden Die projizierte Beanspruchung von Orthopä- Die Modellrechnung zur Bestimmung des rBIX den zeigt in der räumlichen Gliederung mittlere fußt auf bundesweiten alters- und geschlechts- und deutliche Zuwächse im Großraum Berlin- spezifischen Leistungsbedarfen (AGG-LB) einer Brandenburg sowie in Kreisen Nord-, Nordwest-, Versichertenstichprobe im Basisjahr nach Fach- West- und Süddeutschlands. In mehreren Krei- gruppen. Ein wesentliches Merkmal der Modell- sen des südlichen Brandenburgs, Sachsen-An- rechnung ist die Umrechnung der AGG-LB in eine halts und Sachsens wird bis 2035 ein deutlicher kalkulatorische AGG-Arztarbeitszeit nach Fach- relativer Rückgang in der Beanspruchung erwar- gruppen. Aufgrund des direkten Verhältnisses tet (vgl. Abb. 14a-d). zwischen LB und benötigter Arbeitszeit zur Leis- tungserbringung wird die kalkulatorische Arzt- Urologen arbeitszeit als Maß für die Beanspruchung von Laut Modellrechnung werden die Urologen bis Vertragsärzten interpretiert. Mit diesem Vorge- zum Jahr 2035 die Fachgruppe mit der stärks- hen wird anerkannt, dass Patienten in Abhängig- ten relativen Zunahme der Beanspruchung sein. keit vom Alter und Geschlecht unterschiedlich Dies zeigt sich auch in der regionalen Gliede- hohe Leistungsbedarfe generieren und somit rung: nahezu alle Kreise weisen zum Projektions- die einzelnen Fachgruppen unterschiedlich zeitpunkt 2035 einen rBIX von wenigstens 1,0 stark beanspruchen. Dies ist für die Projektion auf. In knapp 300 Kreisen ist sogar von einem der zukünftig zu erwartenden Beanspruchung Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016 12
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten von Vertragsärzten aufgrund der demografi- Beanspruchung der Fachgruppe zum Projekti- schen Entwicklung essentiell, da die Prognose onszeitpunkt verglichen mit dem Basisjahr. Von der Bevölkerungszahlen über Altersgruppen einer Quantifizierung der absoluten zeitlichen nicht einheitlich verläuft. So nimmt laut Raum- Ausprägung der zukünftigen Beanspruchung ordnungsprognose beispielsweise die Zahl der wurde im vorliegenden Bericht abgesehen. unter 10-Jährigen in Deutschland von 6,83 Mio. in 2012 auf 6,23 Mio. im Jahr 2035 ab, während (4) Es wurde keine Projektion der Sterbe- die Zahl der ab 80-Jährigen im gleichen Zeitraum verhältnisse in der Modellrechnung vorgenom- von 4,32 Mio. auf 6,97 Mio. anwächst [17; vgl. men. Durch die Anwendung der Bevölkerungs- auch Tab. 2]. Der berechnete relative Beanspru- prognosefaktoren wird implizit die sinkende chungsindex trägt diesem Umstand Rechnung Sterbewahrscheinlichkeit als Bestandteil der Be- und weist anhand seiner Werteausprägung auf völkerungsprognose in die Modellrechnung ein- eine zukünftige relative Mehr- bzw. Minderbe- gebracht. Eine zusätzliche Berücksichtigung sich anspruchung im Vergleich zum Basisjahr hin. Der ändernder Sterbeverhältnisse wäre im Rahmen Modellrechnung liegen einige Annahmen zu- einer Abschätzung zukünftiger Gesundheitskos- grunde, die im Folgenden bezüglich ihres Einflus- ten im Zusammenhang mit der Sterbekosten- ses auf das Projektionsergebnis näher erläutert these [19] wünschenswert, geht aber über das werden: Anliegen der vorliegenden Arbeit zum jetzigen Zeitpunkt hinaus. (1) Das Ergebnis der Modellrechnung hängt im Wesentlichen von der Bevölkerungsprognose (5) Die Modellrechnung wurde für die ge- ab. Änderungen in den prognostizierten Bevöl- samte Bundesbevölkerung vorgenommen. Das kerungszahlen (z. B. aufgrund von stärkerer Zu- bedeutet, dass ein gleichbleibender Anteil der wanderung) führen auch zu Änderungen in der GKV-Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung Projektion. Da bereits jetzt abzusehen ist, dass über den betrachteten Projektionshorizont un- die hier verwendete Raumordnungsprognose terstellt wird. 2035 mit Stand April 2015, in naher Zukunft auf- grund der aktuellen Zuwanderung nach Deutsch- (6) Die regionalen Unterschiede in der Aus- land zu korrigieren ist, ist die Modellrechnung prägung des relativen Beanspruchungsindex bei Vorliegen jüngerer Bevölkerungsprognosen werden laut Modellrechnung nur durch die bun- zu wiederholen. Alternativ stehen bereits zum desdurchschnittliche Inanspruchnahme und die Teil jüngere Bevölkerungsprognosen in einzelnen regionsspezifischen Bevölkerungszahlen verur- statistischen Landesämtern zur Verfügung. sacht. Bereits im Basisjahr bestehende Niveau- unterschiede in der Inanspruchnahme bzw. in (2) Das Ergebnis der Modellrechnung hängt der Versorgungsstruktur werden nicht berück- ebenso von der zum Zeitpunkt der Baseline-Er- sichtigt und somit auch nicht fortgeschrieben. hebung bestehenden EBM-Struktur ab. Ände- Dies bedeutet, dass mit der verwendeten Me- rungen im EBM führen daher zu Änderungen in thodik zur Ermittlung des rBIX keine Aussagen zur den Ausgangsdaten und damit auch in der Pro- Niveaubeurteilung der Arztdichte möglich sind. jektion. Dies bedeutet, dass das Ergebnis der Somit kann auch für Arztgruppen mit negativen Modellrechnung ceteris paribus zu interpretie- Entwicklungstrends ein weiterer Bedarf beste- ren ist. Bei Änderung der EBM-Struktur kann die hen, wenn die aktuelle Versorgungslage bereits Modellrechnung jedoch ebenso wiederholt und unzureichend ist. Für Regionen, die im Basisjahr der veränderten Ausgangsbasis Rechnung getra- bspw. aufgrund eines über- bzw. unterdurch- gen werden. schnittlichen Morbiditätsniveaus bereits eine über- bzw. unterdurchschnittliche Beanspru- (3) Es wurde bewusst darauf verzichtet, chung aufweisen, geht anhand der Modellrech- die geschätzte Mehr- bzw. Minderbeanspru- nung nicht hervor, wie sich diese Regionen nach chung von Fachgruppen in Beziehung zur tat- der Projektion relativ zum Bundesdurchschnitt sächlichen Arztzahl des Basisjahres zu setzen, verhalten. Dies war auch nicht Gegenstand der da die Entwicklung in den Beschäftigungsgra- Projektion, deren Fokus auf der Abbildung der den (Teilzeit/Vollzeit) nicht abzuschätzen ist. Der Auswirkungen der alters- und geschlechtsspezi- Fokus liegt daher auf der erwarteten relativen fischen Veränderung der Bevölkerungsstruktur Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016 13
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten 90 80 70 Altenquotient, in % 60 50 2012 40 2035 30 20 10 0 MV TH RP BE BW BY NO NI BB HH HB HE SL SH ST SN Bund WL Abbildung 16: Altenquotient1 im Basisjahr 2012 und im Projektionsjahr 2035, nach KV-Bereichen 1 Quotient aus Anzahl der Personen im Alter von 65+ und Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (20-64 Jahre) lag. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist Beanspruchung. Dies geht maßgeblich auf die demnach aber zu berücksichtigen, dass Deutsch- demografische Entwicklung und hier insbeson- land schon im Basisjahr bzgl. der demografischen dere auf die prognostizierte Abwanderung der Struktur heterogen ist (siehe Abbildung 16). jungen und mittelalten Bevölkerung aus diesen Regionen zurück. Die Komponentenzerlegung Zusammenfassung und Schlussfolgerung des rBIX in erwartete Veränderungen der Be- anspruchung aufgrund Anzahl und Struktur der Die Modellrechnung zur Projektion der zukünf- Bevölkerung verdeutlicht, dass insbesondere tigen Beanspruchung von Vertragsärzten ergab für Fachgruppen, die an der Behandlung älterer differenzierte Ergebnisse nach Fachgruppen Patienten beteiligt sind, die zukünftige Mehrbe- und Regionen. Die relative Beanspruchung von anspruchung insbesondere in den neuen Bun- Kinderärzten und von Frauenärzten wird den desländern lediglich durch die Entwicklung der Schätzungen zufolge im Durchschnitt im Jahr Anzahl der Bevölkerung gedämpft wird. 2035 etwa 10% geringer ausfallen als im Basis- jahr 2012. Für die Fachgruppe der Hausärzte Der Beanspruchungsindex ist eine relative Größe, wird ein relativer Zuwachs in der Beanspruchung die keine Aussage über die absolute vertragsärzt- von durchschnittlich 9% erwartet. Die stärkste liche Beanspruchung im Prognosezeitraum ma- Zunahme in der Beanspruchung findet laut Mo- chen kann. Die absolute vertragsärztliche Bean- dellrechnung bei Fachinternisten (+15%), bei Au- spruchung hängt u. a. auch vom Ausgangsniveau genärzten (+20%) und bei Urologen (+23%) statt. ab, das regional von demografischen und morbi- ditätsspezifischen Besonderheiten im Basisjahr Bei der kleinräumigen Betrachtung treten Re- 2012 bestimmt wird. Regionale Besonderheiten gionen wie der Großraum Berlin-Brandenburg, im Sinne von versorgungsstrukturellen und/oder Hamburg und München, aber auch weite Teile individuellen Unterschieden in der Inanspruch- Baden-Württembergs und Niedersachsens so- nahme sowie von bereits bestehenden Niveau- wie nördliche und südliche Kreisregionen Nord- unterschieden in der Beanspruchung aufgrund rhein-Westfalens durch besonders hohe relative variabler Morbiditätsmuster werden bei der Be- Zuwächse in der Beanspruchung im Vergleich stimmung des rBIX nicht berücksichtigt. Die re- zu den übrigen Regionen Deutschlands hervor. gionsspezifische Betrachtung und Interpretation Die Kreise der neuen Bundesländer (ohne Groß- der Projektion sollte daher unter Einbeziehung raum Berlin-Brandenburg) sowie des Saarlands weiterer versorgungsrelevanter Merkmale (z. B. und des Ruhrgebietes befinden sich zumeist Morbiditätsniveau, ambulant-stationäre Versor- im unteren Verteilungsbereich der projizierten gungsrelation, Hausarzt-Facharzt-Relation) der Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016 14
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten Regionen erfolgen. Thüringen: Berlin Über die Demografie hinausgehende Einfluss- [4] Fries, J.F. (1980). Aging, natural death, faktoren wie der medizinisch-technische Fort- and the compression of morbidity, in: The New schritt, die Ambulantisierung der Medizin und England Journal of Medicine, 303: 130-135. eine mögliche Morbiditätsverdichtung erhöhen in der Tendenz den zukünftigen Versorgungsbe- [5] Gruenberg, E.M. (1977): The failure of darf im ambulanten Bereich zusätzlich. Etwaige success, in: The Milbank Memorial Fund Quar- Produktivitätszuwächse in der ärztlichen Leis- terly. Health and Society:3-24. tungserbringung - insbesondere bei technischen Leistungen - hingegen wirken möglicherweise [6] Manton, K.G. (1982): Changing concepts reduzierend auf den Mehrbedarf. of morbidity and mortality in the elderly polula- tion. Milbank Memorial Fund, Health and Socie- Die vorgestellte Modellrechnung stellt einen ty, 60: 183-244 Ansatz zur Abschätzung der zukünftigen rela- tiven Beanspruchung von Vertragsärzten dar. [7] Kroll, L.E., Ziese, T. (2009). Kompression Sie ist als dynamisches Konstrukt zu verstehen, oder Expansion der Morbidität?, in: Böhm, K., welches sich ändernden Verhältnissen leicht an- Tesch-Römer, C. und Ziese, T. (Hrsg.), Gesundheit passen lässt und je nach Bedarf Spielraum zur und Krankheit im Alter, 105–112. Optimierung lässt. Anpassungen und Weiterent- wicklungen, wie beispielsweise die Modellierung [8] Trachte, F., Sperlich, S., Geyer, S. (2014): von Szenarien (z. B. Zunahme oder Abnahme Kompression oder Expansion der Morbidität? der Morbidität, Abgang aus der GKV, Pandemi- Entwicklung der Gesundheit in der älteren Be- en usw.) oder die Berücksichtigung regionaler völkerung. Zeitschrift für Gerontologie und Geri- Besonderheiten können Gegenstand weiterfüh- atrie 48: 255-262 render Untersuchungen sein. Mit der verwende- ten Methodik zur Ermittlung des rBIX sind keine [9] Frank, J., Ryll, A. (2015): Demografischer Aussagen zur Niveaubeurteilung der Arztdichte Wandel, Morbidität und Inanspruchnahme: Zur möglich. Somit kann auch für Arztgruppen mit Projektion des ambulanten Leistungsvolumens. negativen Entwicklungstrends ein weiterer Be- Das Gesundheitswesen 2015; 77: 932-938 darf bestehen, wenn die aktuelle Versorgungsla- ge bereits unzureichend ist. [10] Czihal T., Özkan A., von Stillfried D. (2014): Arbeitsteilung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung (2011/2012). Versor- Literatur gungsatlas.de [11] Erhart, M., Czihal, T., Schallock, M., von [1] Sachverständigenrat zur Begutachtung Stillfried, D. (2012). Machbarkeitsstudie Projek- der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Her- tion der demografisch bedingten Entwicklung ausforderungen des demografischen Wandels. des Versorgungs- und Arztbedarfs in der ver- Expertise im Auftrag der Bundesregierung. 2011 tragsärztlichen und in der stationären Versor- gung - Grundlage einer sektorenübergreifen- [2] Sachverständigenrat zur Begutachtung den Bedarfsplanung. Gutachten im Auftrag der der Entwicklung im Gesundheitswesen. Koordi- Bundesärztekammer nation und Integration – Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens. Deut- [12] Versorgungsatlas der Kassenärztlichen scher Bundestag Drucksache 16/13770. 2009 Vereinigung Bayerns: https://www.kvb.de/ ueber-uns/versorgungsatlas/ [3] Schallock M., Czihal T., von Stillfried D. (2009): Zukünftige vertragsärztliche Versorgung [13] Versorgungsatlas der Kassenärztli- in dünn besiedelten ländlichen Räumen – Eine chen Vereinigung Rheinland-Pfalz: https:// kleinräumige Analyse zum Jahr 2020. Gutach- w w w.k v- rlp.de/institution/engagement/ ten im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung versorgungsforschung/ Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016 15
Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten [14] Beschluss des Bewertungsausschusses Zitierweise gemäß § 87 Abs.1Satz1 SGB V in seiner 349. Sit- zung (schriftliche Beschlussfassung) zu Datenlie- ferungen gemäß § 87a Abs. 6 SGB V durch das Schulz M, Czihal T, Bätzing-Feigenbaum J, von Institut des Bewertungsausschusses bzw. die Stillfried D. Zukünftige relative Beanspruchung Datenstelle des Bewertungsausschusses sowie von Vertragsärzten – Eine Projektion nach durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung Fachgruppen für den Zeitraum 2020 bis 2035. und den GKV-Spitzenverband an die Vertrags- Zentralinstitut für die kassenärztliche Versor- partner nach § 87a Abs. 2 Satz 1 SGB V zur Vor- gung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas- bereitung der Vereinbarungen und Berechnun- Bericht Nr. 16/02. Berlin 2016. DOI: 10.20364/ gen nach § 87a Abs. 2 bis 4 SGB V mit Wirkung VA-16.02. Link: http://www.versorgungsat- zum 1. April 2015 las.de/themen/alle-analysen-nach-datum- sortiert/?tab=6&uid=67 [15] Institut des Bewertungsausschusses, Be- richt des Instituts des Bewertungsausschusses zur Weiterentwicklung des Klassifikationssys- tems sowie zur Ermittlung der Veränderungsra- ten für das Jahr 2013 gemäß § 87a Abs. 5 SGB V. https://institut-ba.de/publikationen/InBA_Be- richt_KM87a2012.pdf; Verarbeitung durch Zi im Auftrag der KVen und KBV [16] h t t p: // w w w. z i . d e /c m s /p r o j e k t e / zi-praxis-panel/ [17] http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/ Raumbeobachtung/UeberRaumbeobachtung/ Komponenten/Raumordnungsprognose [18] Gemeinsamer Bundesausschuss. Richtli- nie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Bedarfsplanung sowie die Maßstäbe zur Feststellung von Überversorgung und Unterver- sorgung in der vertragsärztlichen Versorgung (Bedarfsplanungs-Richtlinie); in der Fassung vom 20.12.2012 [19] Breyer F, Nomann L, Niebel T. Health care expenditures and longevity. Is there a Eubie Blake Effect? DIW Discussion Papers. 2012(1226). DIW Berlin Schlagwörter Beanspruchungsindex, Bevölkerungsprognose, Modellrechnung, demografischer Wandel, In- anspruchnahme, Projektion, ambulante Versor- gung, Vertragsärzte, Hausärzte, Fachärzte Bericht Nr. 16/02, veröffentlicht am 02.06.2016 16
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