Wege zur Professionalisierung: Personal- und Organisationsentwicklung im Schutzgebietsmanagement Erfahrungen aus Osteuropa

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Wege zur Professionalisierung: Personal- und Organisationsentwicklung im Schutzgebietsmanagement Erfahrungen aus Osteuropa
Wege zur
  Professionalisierung:
      Personal- und
Organisationsentwicklung
           im
Schutzgebietsmanagement
    Erfahrungen aus
       Osteuropa
Wege zur Professionalisierung: Personal- und Organisationsentwicklung im Schutzgebietsmanagement Erfahrungen aus Osteuropa
Wege zur Professionalisierung: Personal- und Organisationsentwicklung im Schutzgebietsmanagement Erfahrungen aus Osteuropa
Wege zur Professionalisierung:
Personal- und Organisationsentwicklung im Schutzgebietsmanagement
                     Erfahrungen aus Osteuropa
Wege zur Professionalisierung: Personal- und Organisationsentwicklung im Schutzgebietsmanagement Erfahrungen aus Osteuropa
Die vorliegende Publikation ist eine                 Editoren: ProPark Foundation for Protected Areas,          Nachdruck auch in Auszügen, nur mit
Zusammenfassung der wesentlichen Erkenntnisse        Str. Lungă, nr. 175, 500051, Braşov, Romania.              Genehmigung des BfN.
aus dem Projekt ‘Capacity Building zur Umsetzung     www.propark.ro
des PoWPA in Osteuropa’ (2012-2015), welches                                                                    Die in dieser Publikation verwendete männliche
durch ProPark Foundation for Protected Areas         Herausgeber: Bundesamt für Naturschutz (BfN),              Form schließt die weibliche Form immer mit ein.
(Rumänien), mit finanzieller Unterstützung durch     Konstantinstrasse 110, 53179 Bonn, Germany.
das Bundesamt für Naturschutz (Deutschland)          www.bfn.de                                                 Danksagung: ProPark und die Autoren danken dem
umgesetzt wurde (FKZ 3512 82 1800).                                                                             Bundesamt für Naturschutz für die Finanzierung
                                                     Die Publikation ist in elektronischer Form unter http://   des Projektes und der Publikation. Gisela Stolpe
Zitierungsempfehlung: Appleton M.R., Ioniță A. and   www.bfn.de/06_akademie_natursch.html erhältlich.           und Dr. Ralf Grunewald lieferten gezielte fachli-
Stanciu, E. (2017). Wege zur Professionalisierung:                                                              che Unterstützung und Mitwirkung während der
Personal- und Organisationsentwicklung im            Alle Rechte sind dem BfN vorbehalten.                      gesamten Projektlaufzeit. Die projektbegleitende
Schutzgebietsmanagement. Erfahrungen aus                                                                        Steuerungsgruppe hat in entscheidenden Phasen der
Osteuropa . BfN, Bonn.                               Die Publikation stellt keine Meinungsäußerung              Projektumsetzung wichtige Beratung geleistet. Das
                                                     des Herausgebers dar. Für den Inhalt zeichnen die          Projekt wäre nicht ohne die Akteure und Partner, die
Autoren: Mike Appleton, Leiter “Protected Area       Autoren verantwortlich.                                    in die verschiedenen Phasen der Projektumsetzung
Management for Global Wildlife Conservation”                                                                    involviert waren, möglich und erfolgreich gewesen. Zu
(www.globalwildife.org) und Leiter “Capacity         Der institutionelle Herausgeber übernimmt                  nennen sind die Nationalen Schutzgebietsbehörden,
Development” bei der IUCN World Commission           keine Gewähr für die Richtigkeit, Genauigkeit              nationale Berater und Experten, Dutzende
on Protected Areas. Alina Ioniță und Erika Stanciu   und Vollständigkeit der Angaben sowie für die              Workshopteilnehmer und mehr als 1500 Mitarbeiter
sind Mitarbeiterinnen der ProPark Foundation for     Beachtung privater Rechte Dritter. Die in den              von Schutzgebieten aus 23 Ländern.
Protected Areas in Rumänien (www.propark.ro).        Beiträgen geäußerten Ansichten und Meinungen
                                                     müssen nicht mit denen des institutionellen                Bildnachweis
Projektleitung: Gisela Stolpe & Dr.Ralf Grunewald,   Herausgebers übereinstimmen.                               • Propark Fundația pentru Arii Protejate - Titelfoto,
Bundesamt für Naturschutz, Internationale                                                                          11, 13, 15, 34, 35, Rückseite
Naturschutzakademie, Insel Vilm, 18581 Putbus,       Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urhe-       • Asociația Pentru Conservarea Diversității

4
Deutschland.                                         berrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb             Biologice & Silviu Chiriac - Titelbild, 22, 34, 35
                                                     der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes                • Asociația Grupul Milvus - Seiten 14, 25, 31, 32, 35
                                                     ist ohne Zustimmung des institutionellen                   • Dan Dinu - Titelbild, Seiten. 2-3, 7, 8-9, 10, 18, 26,
                                                     Herausgebers unzulässig und strafbar.                         28-29, 30.
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INHALT

Vorwort                                            7        3.2. Capacity development Programme . . . . . . . . .                             28
1 SCHUTZGEBIETE, LEISTUNGSFÄHIGKEIT UND                                                                      Lernprogramme innerhalb von Organisationen . .                              28
PROFESSIONALISIERUNG                              10                             Externe Lernprogramme . . . . . . . . . . . . . . .                         28
     1.1. Capacity Development . . . . . . . . . . . . . . . . 11                                       3.3. Monitoring und Bereitstellung von Ressourcen zur
     1.2. Professionalisierung des Schutzgebietsmanagements . . . 13                                    Professionalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      29
     1.3. Capacity development Pläne . . . . . . . . . . . . . 15                                             Monitoring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      29
     1.4. Leistungsengpässe in Osteuropa und Begründung                                                       Ressourcen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                      29
     des Projektes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16                              4 SUCCESS FACTORS                                    30
2 PROJEKTUMSETZUNG                             18                                Bereitschaft zu Veränderung . . . . . . . . . . . . .                       31
     Phase 1: Kompetenzbasierte Bedarfsanalyse . . . . . . 19                                                 Der Änderungsprozess . . . . . . . . . . . . . . . .                        31
           Ergebnisse, Erkenntnisse und Empfehlungen . . . . 19                                               Umsetzung der Änderungen . . . . . . . . . . . . .                          32
           Anwendbarkeit in anderen Projekten . . . . . . . . 21                                        LITERATUR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     33
     Phase 2: Nationale und regionale capacity development
     Pläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
           Erfassung von Informationen . . . . . . . . . . . . 24
           Planungsworkshops. . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
           Aufbau des Plans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
3 ERSCHLIESSUNG VON WEGEN ZUR
PROFESSIONALISIERUNG                              25
     3.1 Herausbildung eines förderlichen Umfelds für die
     Professionalisierung des Schutzgebietsmanagements. . 27
           Herausbildung nationaler Systeme für berufliche
           Standards und Fortbildung . . . . . . . . . . . . . . 27

                                                                                                                                                                                 5
           Entwicklung von Standards und
           Qualifizierungsrahmen . . . . . . . . . . . . . . . . 27
           Aktualisierung der Prozesse im
           Personalmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Wege zur Professionalisierung: Personal- und Organisationsentwicklung im Schutzgebietsmanagement Erfahrungen aus Osteuropa
Wege zur Professionalisierung: Personal- und Organisationsentwicklung im Schutzgebietsmanagement Erfahrungen aus Osteuropa
Vorwort
Wege zur Professionalisierung: Personal- und Organisationsentwicklung im Schutzgebietsmanagement Erfahrungen aus Osteuropa
Schutzgebiete sind auf bestem Wege, eine      Schutz und Management dieser Gebiete        • Erhalt von Ökosystemdienstleistungen
der größten Landnutzungskategorien der        werden Fachkräfte benötigt. Dies sind         mit essentieller Bedeutung für die lokale
Welt zu werden. Gemäß des Aichi Ziels         nicht zwingend staatliche Mitarbeiter         und nationale Wirtschaft;
11 des Übereinkommens über die bio-           aus Ämtern und Behörden, sondern auch       • Unterstützung einer lokalen
logische Vielfalt sollen bis 2020 17% der     Vertreter von anderen Sektoren mit unter-     nachhaltigen Entwicklung und
Landfläche und 10% der Meeresfläche           schiedlichen Berufen und Hintergründen,       Naturressourcennutzung;
als Schutzgebiete ausgewiesen sein. Das       wie Förster, Land- und Fischwirte, in-      • Schaffung von Möglichkeiten für
Schutzgebietsnetzwerk umfasst eine große      digene Völker, lokale Gemeinschaften,         Tourismus und Erholung;
Bandbreite an unterschiedlichen stren-        private Landbesitzer, Gebietsbetreuer       • Integration unternehmerischer
gem Schutz bzw. Nutzung, beginnend von        und Vertreter von Verbänden und               Managementansätze zur Generierung
totalen strengen Schutzgebieten ohne          Wirtschaft. Diesem Personenkreis wird         von Einnahmen;
jedwede menschliche Intervention, bis         die Sicherstellung zunehmend komple-        • Führung komplexer Organisationen und
hin zu Gebieten für Erholungs-, Bildungs-     xer werdender Schutzgebietsfunktionen         Gestaltung von Kooperationen mit ande-
und spirituelle Zwecke, hin zu bewirt-        abverlangt:                                   ren Sektoren;
schafteten Landschaften, die Siedlungen       • Schutz von Arten, Habitaten und           • Umsetzung transparenter, integrativer
und Ressourcennutzung durch Land-,              Ökosystemen von regionaler, nationaler      und gleichberechtigter Formen der
Forstwirtschaft und Fischerei erlauben. Für     oder globaler Bedeutung;                    Entscheidungsfindung

8
Wege zur Professionalisierung: Personal- und Organisationsentwicklung im Schutzgebietsmanagement Erfahrungen aus Osteuropa
Die zunehmende Größe und Vielfalt der        nicht ausgeschöpft. Gill et al. (2017) konn-   Die Empfehlungen dieser Publikation sollen
Schutzgebiete bedingt die Herausbildung      ten zeigen, dass marine Schutzgebiete          die Grundlage für die Professionalisierung
eines eigenen Schutzgebietssektors mit       mit leistungsfähigem und ausreichendem         des Schutzgebietsmanagements in 23
entsprechenden Berufsfeldern, der als        Personal einen 2,9-fach größeren ökologi-      Ländern Osteuropas und des Kaukasus
solcher noch unzureichend anerkannt ist.     schen Beitrag leisten als Schutzgebiete mit    bilden. Mehrere Länder haben bereits den
Schutzgebiete werden weithin als eine        unzureichend ausgestatteten und ausgebil-      Weg der Professionalisierung eingeschla-
Grenzform der Landnutzung betrach-           deten Personal.                                gen. Der Bericht soll diese weiter ermutigen
tet, und den Menschen, die in diesen                                                        und weitere Länder dazu anregen, in die
Schutzgebieten arbeiten, fehlt eine sie      Wenn Schutzgebietsmanagement erfolg-           Fußstapfen dieser Länder zu treten.
verbindende professionelle Identität. Die    reich sein soll, dann muss der Sektor ein
Arbeitsbedingungen sind herausfordernd       offiziell anerkanntes Berufsfeld mit ausge-
und teils gefährlich, Gehälter sind oft      wiesenen und zertifizierbaren Standards
niedrig, das Budget unzureichend (und        bilden, und die Arbeitsbedingungen
oft als erstes von Kürzungen betroffen),     sind zu verbessern. Dem Personal ist als
das politische Interesse ist gering. Viele   Ergebnis der gleiche Respekt zu zollen wie
Schutzgebiete existieren nur auf dem         Fachkräften im Gesundheitssektor, Lehrern
Papier, und ihr Potenzial ist bei weitem     und Ingenieuren.

                                                                                                                              9
Wege zur Professionalisierung: Personal- und Organisationsentwicklung im Schutzgebietsmanagement Erfahrungen aus Osteuropa
1. SCHUTZGEBIETE,
  LEISTUNGSFÄHIGKEIT UND
  PROFESSIONALISIERUNG
11 CAPACITY DEVELOPMENT

Capacity Development wurde definiert als ‚die Steigerung der Leistungsfähigkeit von Menschen,
                                                                                                                  IGKEITE
                                                                                                                ÄH
Organisationen und Gesellschaften, so dass deren Ziele unter effektiver Nutzung ihrer Ressourcen
nachhaltig erreicht werden können.‘ (GTZ, 2003).

                                                                                                                            N
                                                                                                            F
Während formale Schulungsmaßnahmen wichtige Bausteine für die Entwicklung individueller
Fähigkeiten und Fertigkeiten darstellen, findet 70% des Lernens durch Erfahrung und soziale

                                                                                                                                     LU N G
Interaktion statt (Lombardo and Eichinger, 1996). Kompetenzbasierte Ansätze zur Steigerung
der individuellen Personalkapazität stellen auf das Erlangen von standardisierten Fertigkeiten,
                                                                                                             KOMPETENZ

                                                                                                     W IS
Wissen und Arbeitseinstellungen für verschiedene Arbeitsplatzanforderungen ab. Hinreichende
                                                                                                       SE

                                                                                                                                   EL
Fertigkeiten ermöglichen eine zuverlässige und kontinuierliche Erfüllung von Aufgaben; ausrei-
chendes Wissen sichert das theoretische und technische Verständnis der Aufgaben ab; die richtige            N              EINST
Motivation wiederum bewirkt, dass die Aufgaben gewissenhaft und nach ethischen Grundsätzen
erfüllt werden. Effektive Mitarbeiter verfügen weiterhin über Managementfähigkeiten (soft skills),    Abbildung 1. Elemente von Kompetenz
wie Führungs- und Kooperationskompetenzen, Kreativität und kritisches Denken.

                                                                                                                            11
Leistungsfähigkeit von Organisationen                                                         Leistungsfähigkeit von Gesellschaften

Die Effektivität des Personals ist zu einem großen Teil abhängig von einer hinrei-            Die Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft
chenden Leistungsfähigkeit von Organisationen. Ohne die in Abbildung 2 gezeigten              (oft als „förderliche Rahmenbedingen“
Rahmenbedingungen ist die Effektivität kompetenter Mitarbeiter eingeschränkt.                 bezeichnet) begründet sich in Regeln,
                                                                                              Gesetzen, Politiken, Formen der
                                                                                              Regierungsführung, Machtbeziehungen,
                                                                                              Werteverständnissen, sozialen Normen und
                                                                                              der öffentlichen Meinung, die wiederum
                                                                                              zivilgesellschaftliches Engagement steuern
                                                                                              (United Nations Development Programme,
                                                                                              2009). Das dieser Publikation zugrunde
                                           VISION
                                                                                              liegende Projekt betrachtet jedoch nicht
                                                                                              näher die gesellschaftliche Ebene.
                                         STRATEGIEN
                                                                                              Verbindung zwischen der
                                                                                              Leistungsfähigkeit und Kapazität
                                                                                              von Einzelpersonen und der von
                               FÄHIGKEITEN DER ORGANISATION                                   Organisationen

                                                                                              Effektive Organisationen brauchen
                                                                                              effektive Mitarbeiter; dazu müs-
                                  SYSTEM UND
                    PERSONAL                        ORGANISATIONSSTRUKTUR                     sen Organisationen der Frage des
                                INFRASTRUKTUR
                                                                                              Personalmanagements die nötige
                                                                                              Aufmerksamkeit schenken, und zwar nicht
                                       KULTUR                                                 nur im Hinblick auf Arbeitsprozesse und

12
                                                                                              die Organisationsstruktur, sondern auch
Figure 2. Die wesentlichen Elemente der Leistungsfähigkeit von Organisationen (McKinsey and   in Fragen der Mitarbeiterentwicklung, der
Company, 2001).                                                                               Arbeitsmoral und Mitarbeitermotivation,
                                                                                              sowie der Personal- und
Karriereentwicklung. Eine Organisation        Interessen (TotalProfessions.com, 2016).     mit Hilfe geeigneter Strukturen und
muss ein angemessenes Umfeld und                                                           Professionalisierungsinstrumente, so dass
Bedingungen schaffen, damit kundige und       Ein Beruf wird in der Regel durch            die Leistungsfähigkeit von Schutzgebieten
motivierte Mitarbeiter effektiv arbeiten      Standards definiert, die das erforderli-     durch kompetentes Personal und effektive
können.                                       che Wissen, Fertigkeiten und die per-        Organisationen gesteigert werden kann.‘
                                              sönliche Einstellung umfassen. Diese
12 PROFESSIONALISIERUNG DES                 Standards wiederum spiegeln sich in          Die vordringlichsten Aufgaben
SCHUTZGEBIETSMANAGEMENTS                      offiziell anerkannten Ausbildungs- und       zur Professionalisierung des
                                              Qualifizierungsprogrammen wider.             Schutzgebietsmanagements sind:
Ein Beruf ist mehr als nur ein Job, sondern                                                • die offizielle Anerkennung von
eröffnet einer Person einen Werdegang,        Die Notwendigkeit der Professionalisierung     Schutzgebietsberufen;
das Streben nach einem wertgeschätz-          des Schutzgebietsmanagements wurde           • die Einführung und offizielle
ten Platz in der Gesellschaft, nach           in einer Empfehlung des IUCN World             Anerkennung von Kompetenz- und
Kompetenzerwerb in dem betreffenden           Park Congress 2014 klar herausgestellt:        Leistungsstandards, die wiederum durch

                                                                                                                   13
Sektor, nach Erhalt von Fertigkeiten durch    ‚Förderung und Unterstützung der               anerkannte Ausbildungsprogramme auf-
professionelle Weiterentwicklung, und         Anerkennung der Schutzgebietsmanager,          gegriffen werden;
die Bereitschaft zu ethisch korrektem         -verwalter und -betreuer aller               • Verbesserte berufliche Entwicklungs-
Verhalten und zum Schutz öffentlicher         Schutzgebietskategorien als Fachkräfte         und Karrieremöglichkeiten;
• Angemessene Entlohnung,
                                           Arbeitsbedingungen und Arbeitssicherheit.

                                          Programm 1 des Strategischen
                                        Rahmenprogramms zum Capacity Development
                                       von Schutzgebieten, welches 2015 durch die IUCN
                                     World Commission on Protected Areas (WCPA)
                                   aufgestellt wurde, führt folgende vier Unterziele
                                  auf (http://cmsdata.iucn.org/downloads/sfcd_final_
                                july_2015.pdf):

                              1. Eine Reihe weltweit anwendbarer Instrumente,
                             Anleitungen und Materialien sind seitens der IUCN WCPA zur
                            Verfügung gestellt und unterstützen die Entwicklung kompe-
                          tenzbasierter Ansätze.
                        2. Schutzgebietsberufe mit entsprechenden Standards sind in min-
                      destens 10 Ländern offiziell registriert.
                     3. Arbeitgeber von Schutzgebieten und Fortbildungseinrichtungen
                   sind in der Lage, kompetenzbasierte Ansätze zur Personalentwicklung
                  von Schutzgebietsfachkräften anzuwenden.
                4. Schutzgebietsorganisationen sind in der Lage, ihre Arbeitspraktiken zu
               verbessern und anzupassen, und werden diesbezüglich unterstützt.

               Ein wichtiges Ergebnis des ersten Unterziels ist das weltweit anwend-
              bare Kompetenzregister für Schutzgebietsfachkräfte (Appleton 2016),
            das 300 Fertigkeiten und damit verbundenes und üblicherweise im

14
          Schutzgebietsmanagement vorauszusetzendes Wissen (Kompetenzen) spe-
        zifiziert. Diese Hinwendung zur Professionalisierung spiegelt sich auch in der
      Empfehlung 103 des World Conservation Congress 2016 wider und zwar in der
     Forderung: ‚Einführung, Anerkennung und Regulierung des beruflichen Werdegangs
von Park Rangern‘. (https://portals.iucn.org/library/sites/library/files/resrecfiles/
WCC_2016_REC_103_EN.pdf)

Das hier dokumentierte Projekt und dessen Aktivitäten dienten als Lernplattform
und Erprobungsfeld für das strategische Rahmenprogramm von IUCN WCPA und
das Kompetenzregister und haben die Arbeit der IUCN WCPA Arbeitsgruppe
Capacity Development maßgeblich beeinflusst. Im Rahmen des Projektes zur
Institutionalisierung des Capacity Developments in Schutzgebietsverwaltungen
in Rumänien, Moldawien, Kroatien und Georgien wird bereits an der
Umsetzung einiger Unterziele des Rahmenprogramms gearbeitet; diese
Länder werden hoffentlich anderen Ländern als Modell dienen.

13 CAPACITY DEVELOPMENT PLÄNE

Ein Capacity development Plan eines Schutzgebietes wird
als ‚Zusammenstellung von Strategien und Aktivitäten zur
Steigerung individueller, institutioneller und gesellschaftli-
cher Leistungsfähigkeiten zur Schaffung eines repräsen-
tativen und umfassenden Schutzgebietsnetzwerkes und
der Adressierung von Managementschwächen und
Gefahren, sowie der Verbesserung der systemischen
Rahmenbedingungen ‘ definiert (Ervin et al 2007). Ein
solcher Plan ermöglicht einen langfristigen und kohä-
renten Ansatz auf nationaler Ebene (im Gegensatz zu
ad hoc, isolierten oder inkonsistenten Maßnahmen)

                                                                                        15
und fördert eine effektive Finanzierung und Fund
raising. Capacity Development-Pläne können
die wesentlichen Verbindungen zwischen der
Leistungsfähigkeit von Einzelpersonen und der
von Organisationen herausarbeiten. Dafür sollten die Pläne jedoch
durch die sie umsetzenden Organisationen entwickelt sein.

                                                                                                      Detaillierte Analyse
14 KAPAZITÄTSENGPÄSSE IN OSTEUROPA UND                                                              Allgemeine Analyse
BEGRÜNDUNG DES PROJEKTES

Die politische Wende nach 1990 hat zu neuen Herausforderungen,
Machtverhältnissen und Regierungsformen für Schutzgebiete in
vielen osteuropäischen Ländern geführt mit Auswirkungen auf die
Leistungsfähigkeiten von Organisationen und deren Mitarbeitern.
Vor diesem Hintergrund, fand Capacity Development von
Schutzgebieten im Großteil der Länder Osteuropas vorwiegend
projektbasiert und in Form von Einzelschulungsmaßnahmen statt.
Die Kurse konnten zwar von guter Qualität sein, ihre Wirkungen
waren jedoch oft nur von kurzlebiger Natur, da ein steter Rahmen
und ein systematischer Ansatz fehlten. Die Herausforderung für na-
tionale Behörden und Geberorganisationen besteht darin, Capacity
Development zu institutionalisieren, so dass langfristig Ergebnisse
erzielt werden.

Als Antwort auf diese Herausforderung hat das Bundesamt für           Abbildung 3 Projektpartnerländer (siehe Abb. 4).
Naturschutz die ProPark Stiftung für Schutzgebiete (Rumänien) da-
mit beauftragt, das Projekt “ Capacity Building zur Umsetzung des
PoWPA in Osteuropa (2012-2015)“ umzusetzen. Das Projekt hatte
die Steigerung der Leistungsfähigkeit von Schutzgebieten durch

16
die Entwicklung und Institutionalisierung nationaler und regionaler
Capacity Development-Pläne, basierend auf einer Bedarfsanalyse in
23 ost- und zentraleuropäischen Ländern zum Ziel.
PHASE 1: BEDARFSANALYSE
                  Kompetenzbasierte Bedarfsanalyse in 23 Ländern (9 detailliert und 14 allgemein)*

 Datenerfassung und Analyse                Web Seite: http://www.europarc.org/tools-and-training/capacity-building/

                                      *Allgemeine Analysen in: Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Bosnien-
 Berichte der Bedarfsanalyse
                                      Herzegowina, Bulgarien, Estland, Georgien, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen,
 Stand, Bedarf, Empfehlungen
                                      Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei,
                                      Slowenien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und der Ukraine

      Treffen der
 projektbegleitenden                  *Detaillierte Analysen in: Kroatien, Estland, Georgien, Lettland, Rumänien,
  Steuerungsgruppe                    Serbien, Slowakei, Slowenien und Ukraine

Auswahl der Länder für die Entwicklung beispielhafter nationaler und regionaler Pläne
• Vorläufige Liste der Länder/Gebiete (einschließlich baltische Länder)
• Erstbesuche
• Finale Auswahl

             PHASE 2: ERSTELLUNG NATIONALER UND REGIONALER PLÄNE

• Auswahl der nationalen und regionalen Koordinatoren und Facilitatoren      Nationale Pläne:       Regionale Pläne:
• Auswahl der Partner und Aufbau von Kooperationsbeziehungen                Kroatien, Georgien   Rumänien und Moldawien

                                                                                                            17
• Aufstellung der Arbeitsgruppen
• Erstellung der Pläne

                                                 Abbildung 4. Projektübersicht.
2. PROJEKTUMSETZUNG
PHASE 1: KOMPETENZBASIERTE BEDARFSANALYSE

Den Ausgangspunkt des Projektes bildete eine Analyse der gegenwärtigen Kompetenzen im Schutzgebietsmanagement in 23 Ländern der
Region (siehe Abb. 3). Anstelle einer einfachen Befragung von Mitarbeitern zu Schulungserfordernissen wurde ein strukturierter, kompe-
tenzbasierter Ansatz gewählt (siehe Appleton, 2016), der sich in folgende Schritte gliedert:
Schritt 1. Anfertigung eines                       Schritt 2. Allgemeine Kompetenzanalyse                       Schritt 3. Detaillierte kompetenzbasierte
Kompetenzregisters, das alle                       durch Manager. 354 Manager von 1070                          Selbsteinschätzung durch Einzelpersonen.
Arbeitsebenen und Arbeitsprozesse in               Schutzgebiete in 23 Ländern erfassten die                    1457 Mitarbeiter aller Arbeitsebenen aus
einem Schutzgebiet umfasst. Eine allgemei-         Kapazität ihrer Mitarbeiter gegliedert nach 4                208 Schutzgebieten von 9 der 23 Länder
ne Liste mit 125 Kompetenzen unterteilt in         Arbeitsebenen und 10 fachlichen Kategorien                   haben ihre Kompetenzen gemäß einer
10 Kategorien und 4 Arbeitsebenen wurde            auf einer Skala von 0 – 4 (siehe Abb. 5).                    für ihre Arbeitsebene relevanten Liste an
erstellt. Die Liste stellt eine Vorgängerversion                                                                Fertigkeiten auf einer Skala von 0-4 einge-
der später von Appleton publizierten Liste                                                                      schätzt (siehe Abb. 5).
dar (2015).
                                                   A. Stufe 3 Selbsteinschätzung nach Kompetenzbändern. Durchschnitt aller Länder
ERGEBNISSE, ERKENNTNISSE UND                                                                                                            Die Abkürzungen entsprechen
EMPFEHLUNGEN                                                                                                                            den Kompetenzkategorien
                                                                                                                                        (z.B. FRM = Management
                                                                                                                                        finanzieller und nichtfinan-
Durch die numerische Bewertung waren                                                                                 1 Minimal
                                                                                                                     2 Mittel          zieller Ressourcen, HUM =
die Kompetenzanalysen sprachenunabhän-                                                                                                  Personalmanagement und
                                                                                                                     3 Gut
gig und konnten umgehend tabelliert,                                                                                 4 Ausgezeichnet   Personalentwicklung). Für
analysiert und präsentiert werden. Ein                                                                                                  Details siehe Appleton et al
einfaches Ampelsystem wurde genutzt,                                                                                                    (2015).
um die Einschätzungen aufgeschlüsselt
                                                                                                 Bewertungs-Skala
nach Kompetenzkategorie und den einzel-
                                                    0                              Kein Bedraf für diese Fähigkeiten.
nen Kompetenzen zu präsentieren. Diese

                                                                                                                                             19
                                                    1 Bedarf gegeben, aber schwache Kompetenzen. Umfassendes Capacity Development notwendig.
Verfahrensweise ermöglichte eine schnelle           2  Bedarf gegeben, mittlere Kompetenzen. Weiterführendes Capacity Development notwendig.
Visualisierung der Ergebnisse und erleich-          3 Bedarf gegeben, gute Kompetenzen. Regelmäßige Aufbesserung der Kompetenzen notwendig.
terte die Präsentation und Diskussion der           4  Bedarf gegeben, ausgezeichnete Kompetenzen. Potential zur Übernahme von Fortbildungen.
Ergebnisse. Abb. 5 zeigt ein Beispiel.             Abbildung 5. Beispiel für die grafische Darstellung der Ergebnisse der Kompetenzanalyse.
Die Vorgehensweise und Ergebnisse der         • Auf allen Ebenen sehen die Mitarbeiter einen Verbesserungsbedarf hinsichtlich ihrer
Bedarfsanalyse wurden länderweise in            Kommunikationsfähigkeiten.
Einzelberichten dokumentiert, in einem ge-    • Erste Hilfe hat für Ranger in fast allen Ländern höchste Priorität.
meinsamen Bericht zusammengefasst und
können für detaillierte Informationen her-    Tabelle 1. Wesentliche Ergebnisse und Empfehlungen der Bedarfsanalyse der Region
angezogen werden (Appleton et al. 2015).
                                                                               Allgemeine Schlussfolgerungen
                                              Für ein effektives Management von Schutzgebieten in Osteuropa bedarf es der verstärkten
Während die aggregierten Daten mit der
                                              Personalentwicklung, die sich an dem tatsächlich bestehenden Bedarf orientiert, in einer auf
nötigen Vorsicht zu bewerten sind, da
                                              die Teilnehmer zugeschnittenen Form angeboten wird und professionell entwickelt, umgesetzt
Unterschiede zwischen den Ländern nicht
                                              und evaluiert wird und finanzierbar und nachhaltig ist.
sichtbar werden, konnten vier für die ge-
                                                                                   Wesentliche Ergebnisse
samte Region spezifische Ergebnisse klar
herausgearbeitet werden.                      • Mit nur wenigen Ausnahmen ist das Fortbildungsangebot unzureichend und deckt nur ca.
• Enorme Defizite bestehen in Bezug auf         10 – 30% des Bedarfs. Die Verfügbarkeit an Fortbildungen ist in vielen Ländern Osteuropas
   die Kooperation mit lokalen Gemeinden;       nahezu vernachlässigbar.
   besonders Ranger und Sacharbeiter          • Die Inhalte der Fortbildungen decken sich in der Regel nicht mit den durch die Manager,
   haben den Bedarf der Kooperation und         Einzelpersonen und im Rahmen der Selbsteinschätzungen identifizierten Bedarfe und
   Kommunikation mit Gemeinden der              Prioritäten.
   Schutzgebiete hervorgehoben.               • In vielen Ländern besteht eine große und möglicherweise nicht nachhaltige Abhängigkeit
• Artenkenntnisse und Kenntnisse über           von internationalen Projekten und/oder NGOs die Trainings anbieten, was Kapazitätsdefizite
   naturwissenschaftliche Grundlagen von        in der Personalentwicklung auf institutioneller Ebene vermuten lässt.
   Naturschutz waren zum großen Erstaunen     • In der gesamten Region werden Fortbildungen meistens von externen Dienstleistern
   ein Defizit auf allen Arbeitsebenen.         angeboten. Nur wenige Schutzgebietsbehörden haben formale und umfassende interne
   Möglicherweise hat die Verschiebung des      Fortbildungsprogramme.
   Arbeitsschwerpunktes hin zu Tourismus      • Die meisten angebotenen Fortbildungen werden unzureichend registriert und dokumen-
   und Kooperation mit Gemeinden dazu           tiert. Dies führt zu Ineffizienz und schränkt die Wirkung dieser Programme ein.

20
   geführt, dass grundlegendes Wissen zu      • Moderne Fortbildungs- und Lernmethoden werden nicht angewendet und werden durch
   Natur und Naturschutz in den Hintergrund     die Führungskräfte als unwichtig eingestuft.
   getreten ist.                              • Ausgaben für Fortbildung und Capacity Development sind in den meisten Ländern nicht
                                                nachvollziehbar und nicht quantifizierbar.
Strategische Empfehlung                                                 Spezifische Empfehlung
1. Förderung der Professionalisierung des Schutzgebietsmanagements.     11. Aufbau von Kapazitäten für Capacity Development.
2. Erstellung regional anwendbarer Empfehlungen für den Zugang zu       12. Entwicklung, Erprobung und Verbreitung eines für die Region
    Capacity Development Maßnahmen im Schutzgebietsmanagement.              einheitlichen Berufseinstiegskurses für das gesamte Personal von
3. Entwicklung und Erprobung eines kompetenzbasierten                       Schutzgebieten.
    Orientierungsrahmens für die Schutzgebietsarbeit in der Region.     13. Entwicklung, Erprobung und Verbreitung eines modellhaften
4. Förderung von Investitionen in eine institutionell verankerte und        Basisprogramms zu Vollzugsaufgaben für Ranger (einschließlich
    bedarfsorientierte Personal- und Organisationsentwicklung.              Ranger mit Berufserfahrung).
5. Regionale Empfehlungen zu kostengünstigen Fortbildungs- und          14. Entwicklung, Erprobung und Verbreitung einer regionalen
    Lernformaten aufbauend auf den vorhandenen Möglichkeiten und            Initiative zum Capacity Development für die Arbeit mit der lokalen
    Ressourcen.                                                             Bevölkerung.
6. Capacity Development sowohl auf der Ebene der Schutzgebiete, als     15. Entwicklung, Erprobung und Verbreitung einer regionalen Initiative
    auch der sie leitenden Behörden.                                        zum Capacity Development für Tourismus.
7. Verbreitung und Pilotierung neuer Lernmethoden unter                 16. Entwicklung von Kapazitäten zu angewandten Aspekten der
    Verwendung moderner Technologien.                                       Naturschutzbiologie und zu Schutzmaßnahmen.
8. Formulierung von Empfehlungen für die Durchführung von               17. Entwicklung von Kapazitäten für moderne Verfahren in der
    Studienreisen und Personalaustausch.                                    Schutzgebietsplanung, dem Monitoring und dem Berichtswesen auf
9. Verbreitung des Europäischen Charters für Nachhaltigen Tourismus         Ebene der Verwaltung und der nationalen Behörden.
    in Schutzgebieten.                                                  18. Entwicklung von Kapazitäten für innovative und vielfältige
10. Aktualisierung und Diversifizierung bestehender universitärer           Finanzierung von Schutzgebieten.
    Ausbildungskurse mit Bezug zu Schutzgebietsmanagement.              19. Spezielle Schulungen für Führungskräfte zu Verhandlungstechniken
                                                                            und Konfliktlösung.

ANWENDBARKEIT IN ANDEREN PROJEKTEN
Der in diesem Projekt angewendete kompetenzbasierte Ansatz der Bedarfsanalyse war Grundlage für die Erstellung des Globalen
Kompetenzregisters für Schutzgebietsfachkräfte (Appleton 2016). Hierin ist detailliert beschrieben, wie eine ähnliche Analyse durchgeführt und

                                                                                                                           21
wie das Kompetenzregister in vielfältiger Weise angewendet werden kann. Das Register wird nun durch Projekte und Schutzgebietsbehörden
auf allen fünf Kontinenten genutzt. Ein entscheidender Erfolgsfaktor des Registers ist die Tatsache, dass kein weltweit einheitlich anzuwenden-
des Register geschaffen wurde, sondern der Nutzer dazu angeregt wird, das Material anzupassen und Standards und Kurse zu entwickeln, die
die lokalen Bedingungen und Bedarfe reflektieren.
PHASE 2: NATIONALE UND
     REGIONALE CAPACITY
     DEVELOPMENT PLÄNE

     Auf Grundlage der Ergebnisse der
     Bedarfsanalyse wurden durch die projekt-
     begleitende Steuerungsgruppe vier Länder
     für die Entwicklung von nationalen Capacity
     Development-Plänen ausgewählt: Kroatien,
     Georgien und gemeinsam Rumänien und
     Moldawien. Folgende nationalen Behörden
     waren für den Planungsprozess in ihren
     Länder mit Unterstützung durch nationale
     Berater und das Projektmanagementteam
     verantwortlich:

     • Kroatien: Staatliches Institut für
       Naturschutz
     • Georgien: Staatliche Behörde für
       Schutzgebiete
     • Moldawien: Ministerium für Umwelt und
       staatliche Forstverwaltung
     • Rumänien: Ministerium für Umwelt und
       staatliche Forstverwaltung

22
Bericht zur Bedarfsanalyse
• Priorisierung der Kompetenzbedarfe bei SG-Personal auf allen Ebenen          Das Verfahren wurde für die Entwicklung von
• Allgemeine Empfehlungen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit              nationalen Plänen in Georgien und Kroatien,
Detaillierte Länderinformation zu                                              sowie eines regionalen Plans für Rumänien und
• Nationalem Capacity Development-System                                       Moldawien erprobt und getestet.
• Management- und Governanceformen bei bestehenden Schutzgebieten
• Schulungsprogramme, Schulungsanbieter und -möglichkeiten

Arbeitsgruppen-Workshop 1 (2-3 Tage)
Zur Definition von:                                                            *STRATEGISCHE FRAGEN
• Funktion des Plans           • Zeitplan                                      • Mitarbeiter der nationalen SG-Behörden disku-
• Verantwortlichkeiten für die • Diskussion strategischer Fragen                 tierten die folgenden Fragen:
  Implementierung              • SWOT Analyse                                  • Brauchen wir offiziell registrierte Berufsbilder?
• Zielgruppen                  • Themenschwerpunkte des Plans                  • Wollen wir den Prozess anschieben?
                                                                               • Wer sollte zertifizierte Schulungen oder direktes
Arbeitsgruppen-Workshop 2 (2-3 Tage)                                             Lernen anbieten?
• Erstellung des Plans und der Ziele                                           • Welche Lernformen sind wie zu fördern?
• Erstellung des Aktionsplans (Aktivitäten, Indikatoren, Prioritäten,          • Möchten wir Qualifizierung/ Leistung mit
  Verantwortlichkeiten)                                                          Aufstiegsmöglichkeiten verbinden?
• Planung der Umsetzung - erste Schritte                                       • Was sind die rechtlichen Erfordernisse für eine
                                                                                 Professionalisierung des SG-Sektors?

           Konsultationen/ Präsentationsveranstaltung
                                                                              SG = Schutzgebiet

                                                                                                                23
                Offizielle Verabschiedung des Plans

     Abbildung 6. Arbeitsschritte, wichtige Beiträge und strategische Fragen während des Prozesses zur Erarbeitung der Capacity
                                                          Development-Pläne
ERFASSUNG VON INFORMATIONEN                   AUFBAU DES PLANS

Die Bedarfsanalyse ist eine wesentli-         Abbildung 7 gibt eine Übersicht über den Aufbau des Plans.
che Grundlage zur Einschätzung der
Leistungsfähigkeit des Personals. Für                                         • Warum wurde der Plan entwickelt?
                                                    I. Einführung &
den Planungsprozess waren jedoch                                              • Wie wurde der Plan entwickelt?
                                                        Hintergrund
weit mehr Informationen in Bezug                                              • Wie kann der Plan angewendet werden?
auf die Organisationsstrukturen und
Arbeitsprozesse, das Personalmanagement,                                      • Schutzgebietssystem
die nationalen Politiken und das Bildungs-                                    • Entscheidungsstrukturen und Management
                                                 II. Situationsanalyse
und Berufsentwicklungssysteme notwen-                                         • Gegenwärtige Kapazitäten und Verfügbarkeit von
dig. Die nationalen Experten wandten viel                                       Fortbildungen
Zeit für Recherchen auf, da viele dieser                                      • Potential für die Entwicklung von Berufsstandards
Themen den im Natur- und Umweltschutz                                         • SWOT Analyse
beschäftigen Personen nicht bekannt
waren.                                                                        • Vision
                                                      III. Strategie          • Strategie und Plan
PLANUNGSWORKSHOPS                                                             • Programm 1. Rahmenbedingungen für die
                                                                                Professionalisierung
Die Workshops wurden in partizipativer und                                    • Programm 2. Capacity Development-Programm
interaktiver Form durchgeführt. Sie bestan-                                   • Programm 3.
den aus strukturierten Übungen, Einzel- und                                              a. Monitoring des Capacity Development
Gruppenarbeiten. Die Teilnehmer waren                                                    b. Finanzierung des Capacity Development
Vertreter nationaler Schutzgebietsbehörden,                                   • Aktionsplan
Schutzgebietsverwaltungen, NROs, mit                                          • Budget (nur für Georgien)
beruflicher Bildung und Entwicklung

24
befassten Institutionen, Universitäten,                    Figure 7 Wesentliche Elemente des Capacity Development Plans
Personalabteilungen, Projekte und Geber,
sowie individuelle Experten.
3. WEGE ZUR
  PROFESSIONALISIERUNG

                25
Während die meisten Projektteilnehmer anfänglich davon ausgingen, dass ein
Schulungsplan erstellt wird, hat der Erarbeitungsprozess in allen Ländern einen Dialog über
die Steigerung der Leistungsfähigkeit von Schutzgebieten durch Einführung von Standards
und die Verbesserung der Organisations- und Personalentwicklung herbeigeführt. Die
sich daraus ergebenden Pläne haben daher einen deutlich größeren Rahmen und umfas-
sen alle Bestandteile eines idealen, umfassenden und nachhaltigen kompetenzbasierten
Berufsentwicklungssystems. Die nachfolgenden Ausführungen fassen die Hauptelemente
der Pläne zusammen.

26
einschließlich der für jeden Beruf
31 SCHAFFUNG VON GÜNSTIGEN                       erforderlichen Kompetenzen, der
RAHMENBEDINGUNGEN FÜR                             Anforderungen an Fort- und Ausbildung,
DIE PROFESSIONALISIERUNG DES                      sowie Prüfungskriterien und -methoden.
SCHUTZGEBIETSMANAGEMENTS                        • Das Kompetenzregister der IUCN WCPA
                                                  (Appleton, 2016) kann als Grundlage für die
Die Erfahrungen aus den bisherigen                Entwicklung von solchen Standards dienen.
Planungsprozessen haben gezeigt, dass nach-     • Rumänien hat hierbei große Fortschritte
haltiges Capacity Development einer dauerhaf-     erzielt, Moldawien orientiert sich bei der
ten institutionellen Verankerung bedarf und       Erstellung von Standards an Rumänien.
aus folgenden Elementen bestehen sollte:        • Georgien und Kroatien sind dabei, diesen
                                                  Ansatz anzuwenden.
ENTWICKLUNG NATIONALER SYSTEME
FÜR BERUFSBILDER UND BERUFLICHE                 AKTUALISIERUNG DER PROZESSE IN
ABSCHLÜSSE                                      DER PERSONALENTWICKLUNG UND IM
                                                PERSONALMANAGEMENT
• Dies ist eine Bedingung für alle EU
  Mitgliedsstaaten.                             • Erstellung von Standards und kompe-
• Georgien entwickelt derzeit einen               tenzbasierten Tätigkeitsprofilen für alle
  solchen Ansatz, während Modalwien               Ebenen des Schutzgebietsmanagements.
  sich um die Entwicklung beruflicher           • Verabschiedung der Berufsstandards.
  Standards für registrierte Berufe bemüht.     • Einführung formeller, leistungs- und kom-
                                                  petenzbasierte Verfahren für Einstellung,
ENTWICKLUNG VON STANDARDS UND                     Personalgespräche, Beförderungen
QUALIFIZIERUNGSRAHMEN                             und Aufstiege, sowie für den Zugang
                                                  zu Schulungen und beruflichen

                                                                       27
• Offizielle Registrierung von                    Entwicklungsmaßnahmen.
  Schutzgebietsberufen (z.B. Ranger,            • Verbesserung der Dokumentation von
  Fachkraft für Schutzgebiete)                    Fortbildung, Capacity Development-
• Erstellung beruflicher Standards,               Maßnahmen und Leistungserbringung.
32 CAPACITY DEVELOPMENT                       der durch in-house Personal der            • Erstellung von zentralen Übersichten zu
PROGRAMME                                       Schutzgebietsverwaltung angeboten und        Lernmaterial.
                                                durch Informationsmaterial ergänzt wird.   • Einführung systematischer
Die Pläne haben alle zum Ziel vielfältige                                                    Dokumentation, Weiterleitung und
Lernmöglichkeiten zu schaffen, die über das   Fortwährendes Lernen am Arbeitsplatz           Speicherung von Wissen.
bisherige Schulungsangebot deutlich hinaus-   • In-house Beratung und Coaching.            • Einführung eines internen
gehen. Insbesondere werden Lernformen         • Regelmäßige Seminare, Konferenzen und        Systems zur Kompetenz- und
am Arbeitsplatz betont, die kostengünstig       Workshops zum Wissensaustausch.              Leistungsevaluierung und eines offiziellen
und nachhaltig sind und das vorhandene        • Interner Datenaustausch über einen zen-      Zertifizierungssystems des Personals.
Wissen der Mitarbeiter optimal nutzen.          tralen Server und Datenbanken.
                                              • Personalaustausch zwischen                 EXTERNE LERN- UND
LERN- UND QUALIFIZIERUNGSANGEBOTE               Organisationen und Schutzgebieten.         QUALIFIZIERUNGSANGEBOTE
INNERHALB VON ORGANISATIONEN                  • Studienreisen.
                                              • Arbeitsgruppen zu speziellen Themen im     • Zusammenarbeit mit Universitäten und
Der Plan enthält Vorschläge zu:                 Schutzgebietsmanagement                      Hochschulen bei der Entwicklung und
                                                                                             Umsetzung kompetenzbasierter Kurse
Interne Schulungen                            Steigerung der Leistungsfähigkeit von          und Fortbildungen für Personal aller
• Kurzkurse zu Fachthemen, die durch          Organisationen im Bereich Capacity             Arbeitsebenen.

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  erfahrenes Personal entwickelt und an-      Building                                     • Sicherstellung dass Capacity Building-
  geboten werden.                             • Schulung von internem Lehrpersonal,          Programme von geberfinanzierten
• Offizieller Einführungskurs für neues         Beratern und Coaches und Aufstellung         Projekten den nationalen Bedarfen
  und kürzlich eingestelltes Personal,          von Lehrteams.                               entsprechen und die Umsetzung der
Capacity Development-Pläne unterstüt-        der Personalfortbildung, beruflicher        Benennung von Ansprechpartnern/
  zen. In Kroatien unterstützt ein UNDP-       Entwicklung, den Bedarfen und Leistungen.   Zuständigen für die Koordinierung des
  GEF Projekt explizit die Umsetzung der     • Regelmäßige Bedarfsanalysen zur             Capacity Development (auf zentraler
  nationalen Pläne.                            Überprüfung von Leistungsengpässen.         Ebene, als auch auf Ebene der einzelnen
• Erweiterung der Lernprogramme,             • Einführung von Qualitätskriterien           Schutzgebiete) würde die Umsetzung der
  zur Einbindung weiterer Akteure              und Monitoringverfahren für interne         Pläne wesentlich fördern.
  (z.B. Verbände, Universitäten,               Programme zur beruflichen Entwicklung.
  Forschungsinstitute, lokale Gruppen).      • Verwendung der Monitoringergebnisse als     In der Regel sind finanzielle Mittel knapp,
                                               Entscheidungshilfe und zur Einschätzung     weshalb kostengünstige Lösungen,
33 MONITORING UND                            der Effektivität von Schutzgebieten.        die vorhandene externe und interne
FINANZIERUNG DER                                                                           Mittel nutzen, zu bevorzugen. Diese
PROFESSIONALISIERUNG                         FINANZIERUNG                                  Vorgehensweise ergibt ein günstigeres
                                                                                           Preisleistungsverhältnis und ist gegenüber
MONITORING                                   Die Umsetzung der Pläne kann durch            kurzfristigen Investitionen nachhaltig.
                                             die Aufstellung von Budgetlinien explizit     Beispiele hierfür sind:
Zur Überprüfung der Umsetzung der            für Capacity Development (sowohl auf          • Nutzung vorhandener Mittel an-
Capacity Development-Pläne, der Qualität     zentraler Ebene, als auch auf Ebene der          derer bestehender staatlicher
von Schulungs- und Lernprogrammen und        einzelnen Schutzgebiete) erleichtert wer-        Ausbildungs-, Schulungs- und

                                                                                                               29
deren Wirkung ist ein Monitoring- und        den. In einigen Fällen wäre dies durch           Berufsentwicklungsprogramme.
Evaluierungssystem zu erstellen. Die Pläne   die Zusammenfassung verschiedener             • Ausrichtung der geberbasierten Capacity
beinhalten folgende Maßnahmen:               Budgetlinien unter der Überschrift Capacity      Building-Programme an den nationalen
• Verbesserte Dokumentation und Analyse      Development möglich.                             Capacity Development-Plänen.
4. ERFOLGSFAKTOREN
Verschiedene Faktoren haben die Entwicklung der nationalen
und regionalen Pläne in Georgien, Kroatien, Rumänien und
Moldawien entscheidend beeinflusst. Im Hinblick auf den
Wandel von Organisationen können diese wie folgt kategori-
siert werden (siehe Kuipers et al. 2013):

BEREITSCHAFT ZU VERÄNDERUNG

Hier wird die „Bereitschaft zur Veränderung“ verstanden, als
Bereitschaft sich mit Fragen der Professionalisierung zu befas-
sen und über diesbezügliche Änderungen nachzudenken. Die
Bereitschaft zu Veränderung ist die Fähigkeit, stetig Änderungen
zu initiieren oder darauf zu reagieren, so dass Vorteile erzielt,
Risiken minimiert werden und die Leistungsfähigkeit erhalten
bleibt (Musselwhite and Plouffe, 2010).
Die folgenden Faktoren tragen zur Bereitschaft für
Veränderung bei:
• Schutzgebiete und deren übergeordnete Ministerien haben die
  Notwendigkeit erkannt, das Schutzgebietsmanagement zu ver-
  bessern. Dieses Bewusstsein wurde durch weltweite Initiativen
  wie die Aichi-Ziele im Rahmen der Konvention über die biolo-
  gische Vielfalt, die Vogelschutz- und FFH-Richtlinien und das
  Natura 2000-Netzwerk der EU gefördert.
• Gewachsenes Bewusstsein für neue Lernansätze und beruf-
  liche Weiterqualifizierung, sowie für den Wert beruflicher
  Standards (gemäß der Vorgaben von EU und IUCN WCPA).

                                                                    31
• Zunehmend kundiges und geschultes Schutzgebietspersonal in
  einflussreichen Positionen.
DER VERÄNDERUNGSPROZESS                      • Verfügbarkeit aktueller Daten über die       zwischen nationalen Behörden und ex-
                                               Leistungsfähigkeit des Personals und der     ternen Beratern zur Sicherstellung von
Die folgenden Faktoren fördern den             Organisationen.                              Kontinuität und Lösungsorientierung
Entwicklungsprozess von Capacity             • Stete Betonung der nationalen                auch bei politischen Wechseln.
Development-Plänen.                            Verankerung der Pläne und deren
                                               Bezug zu den lokalen Bedarfen und          UMSETZUNG DER ÄNDERUNGEN
• Einbeziehung aller relevan-                  Rahmenbedingungen.
  ten Akteure, einschließlich                • Koordination auf nationaler Ebene durch    Die folgenden Faktoren begünstigen die
  Entscheidungsträger und Spezialisten für     die Zusammenarbeit zwischen unab-          erste Phase der Umsetzung der Pläne.
  Schutzgebietsmanagement, Naturschutz,        hängigen nationalen Experten und den
  Personalentwicklung, Bildung und beruf-      federführenden Behörden.                   • Eine Kerngruppe an Personen in den
  liche Entwicklung, Verbände, unabhängi-    • Aufbau guter professioneller und             federführenden Organisationen unter-
  ge Experten und Geberorganisationen.         persönlicher Arbeitsbeziehungen              stützt die Initiative und ist aktiv involviert
                                                                                            (‚change leaders‘).
                                                                                          • Konzentration auf finanzierbare
                                                                                            Aktivitäten, die bestehende Ressourcen
                                                                                            und Expertise optimal nutzen.
                                                                                          • Integration in bestehende Politiken und
                                                                                            Programme im Bereich Bildung und
                                                                                            Berufsstandards.
                                                                                          • Kooperation mit ähnlichen und gleich-
                                                                                            gelagerten Projekten und Initiativen
                                                                                            fördert die Herausbildung eines festen
                                                                                            Fundaments für den Änderungsprozess
                                                                                            und den Erhalt der Prozessdynamik.

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