ZUKUNFTS- RAUM AARAU Ergebnisse der Fusionsanalyse - Zukunftsraum Aarau
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Zukunftsraum Aarau Densbüren Aarau Suhr Unterentfelden Oberentfelden
Vorwort Die Gemeinden Densbüren, Oberentfelden, Suhr und Unterentfelden sowie die Stadt Aarau haben sich als gleichberechtigte Partnerinnen in einem offenen und transparenten Prozess eingebracht. Über 120 Einwohner/-innen, Behör- denmitglieder, Mitarbeitende und Expert/-innen haben sich am Analyseprozess beteiligt. Die vorliegende Fusionsanalyse setzt das Leitbild um und legt die Eckwerte der neuen Kantons- hauptstadt fest. Die Fusionsanalyse zeigt, wie das Zusammenwachsen zu einer neuen Kantons- hauptstadt einen Mehrwert schafft. Die Attrak- tivität und die Lebensqualität werden gesteigert. Projektsteuerung (von links nach rechts): Daniel Roth, Stadtschreiber Aarau Mischa Bühler, Gemeindeschreiber II Unterentfelden Die Analyse legt zudem die inhaltliche Basis für Markus Bircher, Gemeindeammann Oberentfelden Roger Meyer, Gemeindeammann Densbüren die Entscheidungsfindung in den beteiligten Yvonne Reichlin, Leiterin Gemeindeabteilung Kanton Aargau Heinz Lüscher, Gemeindeammann Unterentfelden Gemeinden und die anschliessende Umsetzung Hanspeter Hilfiker, Stadtpräsident Aarau Margrit Stüssi, Gemeindeschreiberin Densbüren zur neuen Kantonshauptstadt. Philippe Woodtli, Geschäftsführer Suhr Marco Genoni, Gemeindepräsident Suhr Es fehlt: Dario Steinmann, Gemeindeschreiber Oberentfelden Projektleitung (von links nach rechts): Ramon Kissling, Teilprojektleiter Sonja Baumann, Assistentin Projektleitung Marco Salvini, Projektleiter
Inhaltsverzeichnis 8 Leitgedanke 1 – Gemeindeleben 38 Leitgedanke 4 – nachhaltige Entwicklung 10 1.1 Namen und Wappen als Teil der Identität 40 4.1 Aufstrebendes Zentrum im Mittellland 12 1.2 Vereinsleben und Feierlichkeiten und elftgrösste Stadt im Zeichen der Kontinuität 42 4.2 Lebensraum gemeinsam entwickeln 14 1.3 Eine starke und engagierte und Lebensqualität stärken Ortsbürgergemeinde 44 4.3 Schlüsselprojekte: Entwicklungen frühzeitig erkennen und aktiv gestalten 16 Leitgedanke 2 – politisches System 18 2.1 Demokratisch breit abgestützter 46 Leitgedanke 5 – Prozess Einwohnerrat 48 5.1 Zusammenarbeit ergänzt den 20 2.2 Professioneller und führungsstarker Stadtrat Zusammenschluss 22 2.3 Eine Stadt mit mehreren Stadtteilen 50 5.2 Die neue Kantonshauptstadt gemeinsam vorbereiten 24 Leitgedanke 3 – Dienstleistungen und Finanzen 52 Würdigung – Zusammenwachsen schafft 26 3.1 Verwaltung als kundenfreundliche einen Mehrwert Dienstleisterin für Stadt und Region 30 3.2 Dezentrale und zukunftsfähige Schulorganisation 34 3.3 Mitarbeitende als Wissensträger/-innen der neuen Kantonshauptstadt 36 3.4 Die neue Kantonshauptstadt profitiert von positiven finanziellen Effekten des Zusammenschlusses Auf unserer Website finden Sie umfangreichere Beschreibungen zu allen Themen, diese Broschüre als PDF-Download und weitere aktuelle Informationen zum Projekt. www.zukunftsraumaarau.ch
9 Leitgedanke 1 – Gemeindeleben Wir sind stolz auf unsere Kantonshauptstadt mit vielfältigen und gut funktionierenden Stadtteilen und starker Ausstrahlung. Wir sind in unseren Stadt- teilen und in der Kantonshauptstadt zu Hause.
10 Leitgedanke 1 Gemeindeleben 11 1.1 Namen und Wappen als Teil der Identität 1.1 Namen und Wappen als Teil der Identität Die Namen bleiben bestehen Das Wappen der Stadt Aarau ʸ Der Name der neuen Hauptstadt lautet ʸ Die zukünftige Kantonshauptstadt Der Name einer Stadt, eines Stadtteils oder Aarau. Aarau ist bekannt und etabliert. trägt das Wappen der heutigen Stadt einer Strasse prägt die Identifikation der Ein Namenswechsel würde nicht zur Stär- Aarau. Es erschien erstmals als Stadt- Menschen mit dem Wohn- und Arbeitsort. kung der Stadt und deren Ausstrahlung siegel im 13. Jahrhundert. Die Wappen beitragen. Sowohl die Bevölkerung der der Gemeinden Densbüren, Oberentfel- Er ist ein wichtiger Bestandteil der Er- Stadt Aarau als auch der Region haben den, Suhr und Unterentfelden stammen scheinung und der Ausstrahlung eines Ortes. einen Bezug dazu. aus dem 17. und dem 19. Jahrhundert und Anpassungen werden sorgfältig umgesetzt. können ausserhalb der amtlichen Zwecke ʸ Die Namen Asp, Densbüren, Oberent- weiterverwendet werden. felden, Suhr und Unterentfelden bleiben als Ortschaftsnamen bestehen. Die Be- Neuer Auftritt für die neue Stadt schriftung der Ortstafeln erfolgt nach den ʸ In der Umsetzungsphase wird für die kantonalen Richtlinien, z.B. Suhr (Aarau). neue Stadt ein neues Erscheinungsbild Die Beschriftung im Stadtteil Rohr wird entwickelt. vorbehältlich der Zustimmung des Depar- tements Volkswirtschaft des Kantons Aargau angepasst. Die bisherigen Adres- Umsetzung sen und Postleitzahlen bleiben bestehen. Die Umsetzung erfolgt unabhängig Sie sind Teil der lokalen Identität. von den Gemeinden, die sich am Zusammenschluss beteiligen. ʸ Die Strassennamen bleiben unverän- dert, sofern die Anwohner/-innen nicht selbst den Wunsch nach einer Änderung äussern. Im Rahmen der Umsetzungs phase können mindestens 50 % der Haus- halte einer Strasse einen entsprechenden Änderungsantrag einreichen.
12 Leitgedanke 1 Gemeindeleben 13 1.2 V ereinsleben und Feierlichkeiten im Zeichen der Kontinuität 1.2 Vereinsleben und Feierlichkeiten im Zeichen Vielfältige Feierlichkeiten gemein- Vereinswesen mit guten der Kontinuität sam und in den Stadtteilen feiern Rahmenbedingungen ʸ Jugendfeste und der Maienzug werden ʸ Vereine und weitere Institutionen leisten Das Vereinsleben und die Feierlichkeiten in den entsprechenden Stadtteilen durch einen wichtigen Beitrag für das Gemeinde werden nur geringfügig vom Zusammen- die Stadtkanzlei in Zusammenarbeit mit leben. Die Gemeinden unterstützen heute der Zivilgesellschaft und den Schulen die Vereine bei ihren Aktivitäten mit finan- schluss betroffen, sind aber für die Identi- organisiert. An diesen Feierlichkeiten be- ziellen Beiträgen oder stellen Räume und fikation im Stadtteil und mit der neuen teiligen sich, wie heute, die Schüler/-innen Anlagen zur Verfügung. Im Kulturbereich Kantonshauptstadt relevant. Es gilt, diese der jeweiligen Schulstandorte. Delega- werden beispielsweise das Dorfmuseum tionen von Schüler/-innen aus anderen Suhr, die Musikgesellschaften oder der zu pflegen sowie gemeinsam und sanft Stadtteilen können mitwirken. Theaterverein Szenaario gefördert. Sport- weiterzuentwickeln. vereine können in allen Gemeinden Sport- ʸ Der Neujahrsempfang und die Bundes- hallen für ihre Aktivitäten kostenlos nutzen. feier sind zwei weitere Feierlichkeiten, die den Jahreskalender prägen. Die Organi- ʸ Die Förderung der Vereine wird für den sation obliegt der Stadtkanzlei und kann Start unverändert beibehalten. Anschlies- in Zusammenarbeit mit Vereinen oder im send erarbeiten die Kulturförderkommis- Rahmen der Kommissionsarbeit erfolgen. sion und die Sportkommission entspre- Die Kombination von gemeinsamen und chende Richtlinien für die Förderung der dezentralen Angeboten in den Stadtteilen, Vereine. In der ersten Legislatur setzen wie dies beim aktuellen Neujahrsempfang sich die zwei Kommissionen aus mindes- der Stadt Aarau gelebt wird, kann als Ba- tens je einer/einem Vertreter/-in der fünf sis für die zukünftige Organisation dieser Gemeinden zusammen. Feierlichkeiten dienen. Weitere Feierlich- keiten können in Zukunft gemeinsam ent- wickelt werden. Umsetzung Die Umsetzung erfolgt unabhängig ʸ Die Organisation der verschiedenen von den Gemeinden, die sich Feierlichkeiten wird im Rahmen der Um- am Zusammenschluss beteiligen. setzungsphase definiert.
14 Leitgedanke 1 Gemeindeleben 15 1.3 Eine starke und engagierte Ortsbürgergemeinde 1.3 E ine starke und engagierte Ortsbürgergemeinde Die Mittel werden aufgrund von gemein- sam erarbeiteten Richtlinien vergeben. Die Ortsbürgergemeinden werden von Geset- Die gesprochenen Beiträge an die Insti- zes wegen beim Zusammenschluss der Ein- tutionen bleiben zu Beginn unverändert. wohnergemeinden vereint. Alternativ dazu Waldwirtschaft als gemeinsame könnten sie in die Einwohnergemeinde integ- Basis riert werden. Diese Option wurde nicht wei- ʸ Während sich die fünf Ortsbürgerge- terverfolgt. Mit dem Zusammenschluss ent- meinden hinsichtlich ihrer Grösse und den Möglichkeiten beim öffentlichen Enga- steht eine engagierte Ortsbürgergemeinde gement teilweise deutlich unterscheiden, mit über 2’500 Stimmberechtigten. Sie leistet bildet die Bewirtschaftung des Waldes einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der eine identitätsstiftende Gemeinsamkeit. Die aktuellen vier Forstbetriebe bewirt- Traditionen und engagiert sich gesellschaft- schaften den Wald weiterhin. Die Bewirt- lich und kulturell. schaftung soll anschliessend schrittweise und unter Einbezug der heutigen Partner in einer «selbständigen öffentlich-recht- Gemeindeversammlung, Stadtrat sionen setzen sich in der ersten Legislatur lichen Gemeindeanstalt» mit mehreren und Kommissionen als Behörden aus mindestens je einer/einem Vertreter/- Werkhöfen organisiert werden. der Ortsbürgergemeinde in der vorgängigen Ortsbürgergemeinden ʸ Die Behörden der Ortsbürgergemeinden zusammen. Dies fördert das Zusammen- sind durch die kantonale Gesetzgebung wachsen der Institutionen. Der Stadtrat Umsetzung geregelt. Der geringe Gestaltungspiel- kann weitere Kommissionen (z. B. Liegen- Die Umsetzung erfolgt unabhängig raum wird mit der vorliegenden Behör schaftsstrategiekommission) einsetzen. von den Gemeinden, die sich denorganisation ausgeschöpft. Die Orts- am Zusammenschluss beteiligen. bürgergemeindeversammlung ist die Vielfältiges öffentliches wichtigste politische Institution und ein Engagement gesellschaftlicher Anlass. Der Stadtrat ʸ Die Ortsbürgergemeinden leisten einen führt die Ortsbürgergemeinde. Die Orts- wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Dazu bürger-Finanzkommission und die Orts- gehören die Bereitstellung von Land für öf- bürgerkommission sind zwei zentrale fentliche Anlagen, wie Sport- und Schul- Forstbetriebe Kommissionen der Ortsbürgergemeinde. anlagen, sowie das Bewirtschaften und Densbüren Forstbetrieb Jura Die Ortsbürger-Finanzkommission wird Pflegen des Waldes als wichtiger Naher- Aarau / Unterentfelden Forstbetrieb Region Aarau von der Gemeindeversammlung gewählt, holungsraum und als Naturschutzgebiet. Suhr Forstbetrieb Suhr-Buchs prüft das Budget und die Rechnung der Die fünf Ortsbürgergemeinden sprechen Oberentfelden Forstbetrieb Kölliken-Safenwil Ortsbürgergemeinde und nimmt zu den jährlich über 800’000 Franken zuguns- Forstwerkhof Traktanden der Gemeindeversammlung ten kultureller (z. B. Museumsverein Suhr Stellung. Die Ortsbürgerkommission berät und Forum Schlossplatz Aarau) und vor allem über die Vergabe von Beiträgen gesellschaftlicher Angebote (z. B. Gemein- an die Öffentlichkeit. Die zwei Kommis schaftszentrum Telli und Altersausflug).
16 Leitgedanke 1 Thema 17 Nord Leitgedanke 2 – politisches System Wir haben ein demo- kratisch breit abge- stütztes und bürgerna- hes politisches System. Zentrum Ost West
18 Leitgedanke 2 politisches System 19 2.1 Demokratisch breit abgestützter Einwohnerrat 2.1 Demokratisch breit abgestützter ʸ Die Anzahl Sitze pro Wahlkreis ist von ʸ Die Wahl erfolgt nach den gleichen Einwohnerrat der Anzahl Einwohner/-innen abhängig. Bestimmungen wie die Wahl des Gros- Gemäss den Bevölkerungszahlen von sen R ates. Die Wahlkreiseinteilung erfüllt Die neue Hauptstadt verfügt über ein Parla- Ende 2018 verfügen die Wahlkreise Nord, wichtige demokratische Anforderungen. ment, den Einwohnerrat, mit 50 Sitzen. Zentrum und Ost über je 12 Sitze und der Dazu gehören insbesondere das gleiche Wahlkreis West über 14 Sitze. Gewicht jeder Stimme und das Einhal- Für alle Gemeinden, ausser der Stadt Aarau, ten der Wahlkreisgrösse nach Bundesge- kommt dies einer Ablösung der Gemeinde- ʸ Die gleichmässige Verteilung der Sitze richtsurteil (mind. 9 Sitze pro Wahlkreis). versammlung durch ein Parlament gleich. über die Wahlkreise ermöglicht eine ein- deutige und garantierte Vertretung im Vier Wahlkreise zur Wahl des Einwohnerrats Einwohnerrat sowie einen direkten Bezug Umsetzung garantieren die Mitbestimmung der Stadt- zwischen den gewählten Einwohnerrätin- Die Anzahl Einwohnerratssitze, 50, teile und die eindeutige geografische Re- nen und Einwohnerräten und den Stimmbe- ist unabhängig von den Gemeinden, rechtigen im jeweiligen Wahlkreis. Demge- die sich am Zusammenschluss präsentation. Sie fördern die Akzeptanz des genüber bringen Wahlkreise etwas höhere beteiligen. Ständige Wahlkreise politischen Systems. Hürden für kleinere Parteien. werden eingeführt, sofern sich die Gemeinden Suhr und/oder Oberent- felden beteiligen. Findet der Zu- Einwohnerrat stärkt die ʸ Der Einwohnerrat kann gemäss kanto- sammenschluss nur zwischen Aarau, Gewaltenteilung nalem Gesetz zwischen 30 und 80 Sitze Densbüren und/oder Unterentfel- ʸ Die meisten Schweizer Städte mit mehr umfassen. 50 Sitze ermöglichen ein Gleich- den statt, werden temporäre Wahl- als 20’000 Einwohner/-innen verfügen gewicht zwischen dem Aufwand für die kreise für die ersten zwei Legis- über ein Parlament. Das Einführen einer Parteien, den Rekrutierungsschwierigkei- laturen eingeführt. Diese entspre- zusätzlichen Entscheidungsinstanz ist ab ten und der Fluktuation im Einwohnerrat chen den heutigen Gemeinden. dieser Grösse sinnvoll, obwohl dadurch sowie der angemessenen Vertretung der der direkte Austausch zwischen Bürger/- Stimmberechtigten. innen und Behörden sowie die pragmati- sche und wenig parteipolitisch geprägte Ausgeglichene Wahlkreise stellen Entscheidungsfindung verloren gehen. Mitbestimmung sicher Parlamente sind in der Regel repräsen- ʸ Die Wahl des Einwohnerrates findet tativer zusammengesetzt und führen zu in vier vergleichbar grossen Wahlkreisen einer Stärkung des Prinzips der Gewal- statt: tenteilung. Der Einwohnerrat kann seine Kontrollfunktion gegenüber dem Stadt- • N ord mit den Stadtteilen Dens- rat stärker wahrnehmen als die Gemein- büren, Aare Nord, Telli und Rohr deversammlung. Bürgermotionen ermög- • Zentrum mit den Stadtteilen lichen einem/einer einzelnen Bürger/-in, Zentrum und Aarau Süd ein Thema im Einwohnerrat einzubringen • West mit den Stadtteilen Unter- Wahlkreise und die Ausarbeitung einer Botschaft an- entfelden und Oberentfelden zuregen. • Ost mit den Stadtteilen Suhr Feld, Nord West Suhr Dorf und Suhr Süd Zentrum Ost
20 Leitgedanke 2 politisches System 21 2.2 Professioneller und führungsstarker Stadtrat 2.2 Professioneller und führungsstarker Stadtrat Modell stärkt die Führungsstruktur und Kommissionen stützen Entschei- gleicht die Einflussmöglichkeiten im dungen breiter ab Die neue Kantonshauptstadt verfügt über Stadtrat aus. Es lässt sich mit fünf Stadt- ʸ Kommissionen können vom Einwohner- einen Stadtrat mit fünf Sitzen. Die fünf Stadt- rätinnen und Stadträten optimal umsetzen rat und vom Stadtrat eingesetzt werden. rätinnen und Stadträte führen jeweils ein und ermöglicht die Professionalisierung Sie stellen den Einbezug von Fachleuten, der Exekutive. der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft Departement. Die Organisation der Exekuti- sicher und ermöglichen, Entscheidungen ve entspricht der Mehrheit der Städte mit ʸ Jedes Departement umfasst ein De- breiter abzustützen. Heute bestehen über mehr als 25’000 Einwohner/-innen. Das De- partementssekretariat und drei bis vier 60 Kommissionen. Mit dem Inkrafttreten Fachabteilungen. Dabei unterstützt das des Zusammenschlusses kann diese An- partementsmodell ermöglicht, das Stadt- Departementssekretariat die/den Depar- zahl reduziert werden. Je nach Kommission ratsamt zu professionalisieren: Stadträtinnen tementsvorsteher/-in bei der Führung werden unterschiedliche Stossrichtun- und Stadträte verfügen über ein Amt mit und stellt die Koordination innerhalb und gen verfolgt: Sie werden ohne Verände- zwischen den Departementen sicher. Die rung weitergeführt; gleiche Kommissionen 80 bis 100 Stellenprozenten. Fachabteilungen nehmen fachliche Auf- werden zusammengeführt; für neue Auf- gaben wahr. Die Führungsstruktur ist gabenbereiche werden neue Kommissio- schlank und ausbaufähig. nen gebildet; weitere Aufgaben werden Stadtrat SR SR SR SR SR durch die Verwaltung oder andere Organi Ausgewogene Departemente mit sationen wahrgenommen. ähnlichem politischem Gestal- Departement Finanzen Departement Bildung Departement tungsspielraum Stadtkanzlei Präsidialdepartement Baudepartement Gesellschaft, Soziales und Ortsbürgerwesen und Sport und Sicherheit ʸ Die fünf Departemente sind: Präsidi- Umsetzung aldepartement, Departement Finanzen Die Anzahl Stadtratssitze (fünf), Verwaltung Departement Departement Departement Dpt. Sekretariat Departement und Ortsbürgerwesen, Baudepartement, und das Führungsmodell (Departe- Sekretariat Sekretariat Sekretariat und Schulentwicklung Sekretariat Departement Bildung und Sport, Depar- mentsmodell) gelten unabhängig Stadtentwicklung Finanzen Stadtplanung Schule Nord Gesellschaft tement Gesellschaft, Soziales und Si- von den Gemeinden, die sich und Steuern cherheit. Sie fassen thematisch gleich- am Zusammenschluss beteiligen. gelagerte Bereiche zusammen und stellen Je nach Anzahl der Gemeinden Personalwesen ICT Hochbau und Tiefbau Schule Ost Soziales sicher, dass die Prozesse effizient gestal- variiert das Pensum der Mitglieder Unterhalt Unterhalt öffent- Schule West Gesundheit tet werden können. Die Verteilung der des Stadtrates. Kultur Mietliegenschaften liche Gebäude und Musik (Betriebsstandorte) Aufgaben ist ausgewogen und gibt jedem Department einen ähnlichen politischen Findet der Zusammenschluss nur Unterhalt öffent- Einwohnerdienste Ortsbürgergut licher Raum Sport Sicherheit Gestaltungsspielraum. zwischen Densbüren und Aarau statt, werden einzelne Aufgaben Führungsmodell der Verwaltung ʸ Die Stadtkanzlei ist dem Stadtpräsi- anders zwischen den Departe dium unterstellt. Sie umfasst die Kanzlei, menten verteilt. den Parlamentsdienst, die Kommunika- Fünf Stadträtinnen und Stadträte dell hat als einziges Modell den Vorteil, tion sowie den Rechtsdienst und unter- Das Vorgehen bei den Kommissio- führen fünf Departemente dass die personelle und fachliche Füh- stützt den Einwohnerrat, den Stadtrat und nen gilt ebenfalls unabhängig von ʸ Es bestehen verschiedene Führungs- rung vereint werden: Die Mitglieder des die Verwaltung. den sich beteiligenden Gemeinden. modelle für die Exekutive einer Gemeinde Stadtrates führen also das Kader im De- oder einer Stadt. Das Departementsmo- partement personell und fachlich. Dieses
22 Leitgedanke 2 politisches System 23 2.3 Eine Stadt mit mehreren Stadtteilen 2.3 Eine Stadt mit mehreren Stadtteilen ʸ Das Engagement in den Stadtteilen rung steht jeder Kommission ein Budget gehört zu den Erfolgsfaktoren der Stadt- zur Verfügung. Dieses setzt sich aus einem Das eigene Wohnumfeld prägt die Lebens- teilkommissionen. Dies reduziert allfällige Sockelbeitrag pro Stadtteil und einem qualität und die Identifikation mit der Stadt. Rekrutierungsschwierigkeiten und stellt einwohnerabhängigen Betrag zusammen. Die Attraktivität einer Stadt profitiert von eine angemessene Erneuerung in der Gemeinsam erarbeitete Richtlinien legen Zusammensetzung der Kommissionen die Grundsätze für die Vergabe der Mit- vielfältigen und belebten Stadtteilen. Stadt- sicher.Die Stadtteilvertretungen fördern tel fest. Das Umsetzen und Organisieren teilvertretungen fördern das Engagement die Partizipation der verschiedenen Be- der Projekte liegt bei der Bevölkerung, den und die Eigeninitiative der Bevölkerung und völkerungsgruppen an der Entwicklung der Quartiervereinen und übrigen Vereinen. Stadtteile. der Vereine und unterstützen diese Dynamik. ʸ Stadtteilkommissionen werden bei Stadtteilkommissionen als bürger- städtischen Vorhaben in den Stadtteilen Vielfältige Stadtteile mit guten nahe Ansprechpartnerinnen und bei Vernehmlassungen angemessen Rahmenbedingungen ʸ Stadtteilkommissionen nehmen so- einbezogen. ʸ Aarau Süd, Aare Nord, Densbüren, Ober- wohl für engagierte Einwohner/-innen und entfelden, Rohr, Suhr Dorf, Suhr Feld, Vereine als auch für Behörden und Ver- Suhr Süd, Telli, Unterentfelden und Zent- waltung die wichtige Funktion einer An- Umsetzung rum sind die elf Stadtteile der zukünftigen sprechperson ein. Die Umsetzung beginnt nach den Kantonshauptstadt. Zeigt sich bei der Um- Fusionsabstimmungen unter setzung Anpassungsbedarf, kann diesem ʸ Sie beurteilen, unterstützen und för- Einbezug der Bevölkerung und der 1 entsprochen werden. So unterschiedlich dern die von der Bevölkerung sowie den Vereine in den Stadtteilen. Sie wie ihre Grösse sind auch ihre Eigen- Quartiervereinen und übrigen Vereinen erfolgt unabhängig von den Ge- schaften. Das Einführen von Stadtteilver- eingereichten Projekte. Zur Projektförde- meinden, die sich am Zusammen- tretungen in jedem Stadtteil geht auf diese schluss beteiligen. Vielfalt zurück und schafft gute Rahmen- 4 bedingungen für die Eigeninitiative. 3 2 Von den Stadtteilversammlungen Behörden und Vernehmlassungen Finanzierung Bevölkerung 5 gewählte Stadtteilkommissionen Verwaltung Projekte Projekte und Vereine 6 9 ʸ Die Stadtteilvertretungen bestehen 10 aus je einer Stadteilversammlung und Stadtteilkommissionen 7 einer Stadtteilkommission. An den jähr- 11 lichen Stadtteilversammlungen können 8 Wahl Einwohner/-innen ab 13 Jahren, unabhän- gig von ihrer Nationalität, abstimmen. An den Stadtteilversammlungen werden die Mitglieder der Stadtteilkommissionen ge- Stadtteile wählt. Es wird über die laufenden Projek- 1 Densbüren 7 Unterentfelden 2 Aare Nord 8 Oberentfelden te informiert und der Austausch gepflegt. 3 Telli 9 Suhr Feld Die Stadtteilkommissionen bestehen aus 4 Rohr 10 Suhr Dorf Stadtteilversammlungen 5 Zentrum 11 Suhr Süd drei bis sieben Personen, wobei ein Mit- 6 Aarau Süd glied die Koordination übernimmt. Stadtteilvertretungen: Funktionsweise
25 Leitgedanke 3 – Dienstleistungen und Finanzen Wir sind finanziell gesund, gehen sorgsam mit unseren Ressourcen um und haben viel- seitige Angebote.
26 Leitgedanke 3 Dienstleistungen und Finanzen 27 3.1 Verwaltung als kundenfreundliche Dienstleisterin für Stadt und Region 3.1 Verwaltung als kundenfreundliche Dienst- Umsetzung leisterin für Stadt und Region Die Verwaltung wird unabhängig Die Zusammenarbeit wird unab- von den Gemeinden, die sich hängig von den Gemeinden, die Die Verwaltung erbringt wichtige öffentliche am Zusammenschluss beteiligen, sich am Zusammenschluss be- Dienstleistungen für Bevölkerung und im Departementsmodell orga- teiligen, vereinfacht. Die Anzahl nisiert und in dezentralen Stand- betroffener Verträge und Verbände Wirtschaft. Die Zusammenarbeit in der Re- orten mit Kundenschaltern geführt. variiert je nach beteiligten Ge- gion wird vereinfacht und gestärkt. meinden. Wenn sich einzelne Gemeinden nicht am Zusammenschluss Departemente als Kompetenz- ner/-innen betrieben. Diese dezentralen beteiligen, entfallen die jeweiligen zentren Kundendienste verkaufen Gebührenmar- Standorte. Die Umsetzung er- ʸ Die Verwaltung umfasst die fünf Depar- ken, Grüngutvignetten, Parkkarten usw., folgt in den verbleibenden Standor- temente und die Stadtkanzlei. Sie nutzt bieten einfache Dienstleistungen an und ten, teilweise mit angepasster die stadteigenen Liegenschaften und ver- unterstützen die Kundinnen und Kun- Verteilung der Organisation. teilt sich auf sieben dezentrale Standorte den bei der Nutzung von elektronischen in Aarau, Oberentfelden, Suhr und Unter- Diensten. Stadtrat entfelden. Jedes Departement konzent- riert sich auf ein bis zwei Standorte und Einfachere Zusammenarbeit SR SR SR SR SR bildet ein Kompetenzzentrum im jeweili- vergrössert den Entscheidungs gen Fachbereich. Die Betriebsstandorte spielraum Departement Departement Finanzen Departement Bildung in allen fünf Gemeinden (z. B. Schwimm- ʸ Der Zusammenschluss stellt die be- Stadtkanzlei Präsidialdepartement Baudepartement Gesellschaft, Soziales und Ortsbürgerwesen und Sport und Sicherheit bäder, Bibliotheken, Werkhöfe) werden, stehende Zusammenarbeit in der Region mit teilweise angepassten Betriebskon- nicht in Frage. Vielmehr wird diese ver- Departement Departement Departement Dpt. Sekretariat Departement Verwaltung zepten, weiterbetrieben. einfacht und in der Region vereinheitlicht, Sekretariat Sekretariat Sekretariat und Schulentwicklung Sekretariat dies vor allem in den Bereichen Jugend- ʸ Die Feuerwehr und die Abteilung Un- arbeit, Polizei, Feuerwehr, Zivilschutz und Finanzen Stadtentwicklung Stadtplanung Schule Nord Gesellschaft terhalt öffentlicher Raum nutzen das Volksschule (Oberstufe). Die Organisation und Steuern Gemeindehaus in Densbüren weiterhin der Spitex, der technischen Betriebe und als Betriebsstandort. Die Büroräumlich- der Pflegeheime wird im Rahmen der Um- Personalwesen ICT Hochbau und Tiefbau Schule Ost Soziales keiten und der Saal stehen für Sitzungen, setzung ausgearbeitet. Das Ziel ist, die Trauungen und Informationsanlässe- Organisation zu vereinfachen, zu verein- Unterhalt Unterhalt öffent- Schule West Gesundheit zur Verfügung und können auch von der heitlichen oder die jeweiligen Betriebe zu- Kultur Mietliegenschaften liche Gebäude und Musik (Betriebsstandorte) Stadtteilkommission genutzt werden. sammenzuschliessen. Verträge zwischen den fünf Gemeinden werden durch den Unterhalt öffent- Einwohnerdienste Ortsbürgergut Sport Sicherheit Dezentrale und kundenfreund Zusammenschluss hinfällig und können licher Raum liche Ansprechsmöglichkeiten aufgelöst werden. Dieses Vorgehen ver- ʸ In den heutigen Gemeindehäusern grössert den Entscheidungsspielraum und Verwaltungsstandorte Oberentfelden, Suhr und Unterentfelden stärkt die Selbstbestimmung des Einwoh- Aarau Suhr Oberentfelden Unterentfelden sowie im Rathaus Aarau werden weiterhin nerrates und des Stadtrates. Rathaus Gemeindehaus Gemeindehaus Gemeindehaus Schalter als Anlaufstelle für die Einwoh- Heinrich-Wirri-Str. 3 Polizeiposten Amtshaus, Kasinostr. 5
28 Leitgedanke 1 Thema 29 Kategorie Densbüren Aarau Suhr Verwaltungs- und Betriebsstandorte Unterentfelden Verwaltung Kultur Gesellschaft Museum Pflegeheim /Alterswohnung Bibliothek Friedhof Sport Kulturhaus Jugendhaus / Jugendtreff Gemeinschafts- und Sporthalle, -anlage und Fussballfeld Eventhallen Quartierzentrum Oberentfelden Schwimmbad Kultur- und Kongresshaus Schiessanlage Mehrzweckhalle Werkhöfe KEBA Werkhof Sicherheit Forstwerkhof Polizei Freizeit Feuerwehr Wildpark Roggenhusen Zivilschutz-Kommando
30 Leitgedanke 3 Dienstleistungen und Finanzen 31 3.2 Dezentrale und zukunftsfähige Schulorganisation 3.2 Dezentrale und zukunftsfähige Die Schulsozialarbeit ist organisatorisch ein bis zwei Standorte zu führen. Dieses Schulorganisation ebenfalls Teil des Departementssekre Vorgehen ist mit den heutigen Planungen tariats und an den verschiedenen Schul- in den beteiligten Gemeinden stimmig. Die Schule der neuen Kantonshauptstadt standorten präsent. Der Schulweg für die Oberstufenschüler/ basiert auf dezentralen Schulstandorten in -innen aus Densbüren wird in der Umset- ʸ Das Baudepartement plant, baut und zung geprüft. jedem Stadtteil. Dies stärkt die Vernetzung unterhält die Schulliegenschaften. mit der Bevölkerung in den Stadtteilen. Die Schule ist organisatorisch ein Teil des De- Gut erreichbare und dezentrale Umsetzung Schulstandorte Findet der Zusammenschluss nur partementes Bildung und Sport. Damit wer- ʸ In zehn von elf Stadtteilen befindet zwischen Densbüren und Aarau den die Führungsstrukturen vereinfacht und sich ein Primarschulstandort (Ausnahme statt, wird die Schule als Kreisschu- die Stellung der Schule in den städtischen Stadtteil Suhr Süd). Die Kindergärten wer- le Aarau-Buchs weitergeführt. In den dezentral in den Quartieren oder inte- allen anderen Fällen erfolgt die Behörden gefestigt. Die Schule umfasst über griert in den Primarschulanlagen geführt. Integration in die Stadtverwaltung. 6’000 Schüler/-innen aus der ganzen Region. Kurze Schulwege sowie die Einbettung im Stimmen Unterentfelden oder Quartier und im Stadtteil sind wichtige Oberentfelden dem Zusammen- Vereinfachte Führungsstrukturen Schulbetrieb im Zeichen der Aspekte. Die Planung der Kindergarten- schluss zu, kann die Zusammenar- und Bekräftigung der regionalen Kontinuität und der Primarschulstandorte ist vom Zu- beit mit der nicht-zustimmenden Zusammenarbeit ʸ Die operative Schulorganisation stützt sammenschluss nicht betroffen. Auf der Gemeinde vertraglich, analog zu ʸ Die Organisation der Schulbehörden sich auf zwei Aufgabenbereiche: den Oberstufe werden rund 110 Abteilungen Buchs, fortgesetzt werden. steht im Zeichen der Neuorganisation der Schulbetrieb und die Querschnittsaufga- an drei bis fünf typendurchmischten Führungsstrukturen der Aargauer Volks- ben. Der Schulbetrieb findet nach wie vor Standorten unterrichtet. Angestrebt wird, schule. Diese sieht die Abschaffung der in den verschiedenen dezentralen Schul- in jeder Abteilung (Nord, Ost und West) Schulpflegen vor. Die Schule wird in die standorten statt. Über 20 Schulleitungen Stadtverwaltung integriert und auf poli- führen diese personell, finanziell und pä- tischer Ebene vom Stadtrat geführt. Der dagogisch. Sie sind nur geringfügig vom Stadtrat kann Kommissionen einsetzen, Zusammenschluss betroffen. Alle Schul- wie beispielsweise eine Schulrekurskom- leitungen im gleichen Raum, z. B. Ober- mission. Diese nimmt sich den rekursfähi- entfelden und Unterentfelden, bilden gen Entscheidungen bei den Zuteilungen eine gemeinsame Abteilung. Es werden der Schüler/-innen zu den Schulstand- drei Abteilungen erwartet: Nord, Ost und orten sowie den Promotionen an. Die Zu- West. Diese Organisation nimmt die Lauf- sammenarbeit mit anderen Gemeinden bahn der Schüler/-innen auf, sichert kon- auf der Oberstufe und mit der Gemeinde stante Ansprechpersonen und fördert die Buchs über alle Schulstufen kann auf Ver- Vernetzung der Schule mit dem jeweili- tragsbasis weitergeführt werden. Die zwei gen Stadtteil. bestehenden Kreisschulen Aarau-Buchs und Entfelden werden in die neue Orga- ʸ Die Querschnittsaufgaben, wie die Schul- nisation überführt. entwicklung, die Schulraumplanung und die administrativen Aufgaben, werden im Departementssekretariat konzentriert.
32 33 Densbüren Aarau Suhr Unterentfelden Oberentfelden Schulstandorte Kindergarten Primarschule Oberstufe
34 Leitgedanke 3 Dienstleistungen und Finanzen 35 3.3 Mitarbeitende als Wissensträger/-innen der neuen Kantonshauptstadt 3.3 Mitarbeitende als Wissensträger/-innen ʸ Der Lohnvergleich zwischen den heu- ʸ Die Anstellungsverhältnisse der Lehr- der neuen Kantonshauptstadt tigen Einstufungen zeigt, dass in den fünf personen richten sich nach den kantona- Gemeinden bei ähnlicher Funktion, Aus- len Bestimmungen und bleiben unverän- In den Verwaltungen der fünf Gemeinden bildung und Alter vergleichbare Löhne be- dert. Musikschullehrer/-innen sind in der arbeiten rund 700 Mitarbeitende. Weitere zahlt werden. Regel bei der Pensionskasse Musik und Bildung versichert, was auch bei einem ca. 1’000 Mitarbeitende, vor allem Lehrper- Moderne und attraktive Arbeits- Zusammenschluss beibehalten wird. sonen, sind im Schulwesen tätig. Während bestimmungen in den Gemeinden Suhr und Oberentfelden ʸ In der neuen Kantonshauptstadt kommt ʸ Die Personenversicherungen werden im das 2019 eingeführte Personalreglement Rahmen einer Submission vereinheitlicht. die Pflegeheime selbständige Organisatio- der Stadt Aarau mit vereinzelten Anpas- nen sind, sind die 200 Mitarbeitenden der sungen zur Anwendung. Die vorgesehenen Aarauer Pflegeheime Teil der Stadtverwal- Anpassungen richten sich nach den Be- Umsetzung stimmungen in den Personalreglementen Die Umsetzung erfolgt unabhängig tung. Mitarbeitende sind wichtige Wissens- der anderen Gemeinden. Sie kommen vor von den Gemeinden, die sich träger/-innen und tragen wesentlich zur allem den älteren Mitarbeitenden (Ferien- am Zusammenschluss beteiligen. Qualität der erbrachten öffentlichen Dienst- anspruch) und den tieferen Einkommen leistungen bei. (Dienstaltersgeschenk) zugute. ʸ Auf den 1. Januar 2026 werden alle Mit- Personalüberführung im Zeichen arbeitenden in eine gemeinsame Pensi- der Chancengleichheit und der onskasse überführt. Gestützt auf den Anstellungssicherheit Vergleich zwischen den heutigen Vorsor- ʸ Die Arbeitsverhältnisse der Mitarbei- geeinrichtungen (APK, Gemini, VITA und tenden werden per 1. Januar 2026 über- Pensionskasse der Stadt Aarau) wird die nommen. Nach den Abstimmungen im Pensionskasse der Stadt Aarau als ge- Jahr 2021 wird die Besetzung der Stellen meinsame zukünftige Vorsorgeeinrich- und die Personalentwicklung in den fünf tung vorgeschlagen. Die definitive Wahl Gemeinden koordiniert und auf die neue der Vorsorgeeinrichtung wird unter Be- Organisation ausgerichtet. Die frühzeitige rücksichtigung des sich verändernden Koordination und die natürliche Fluktua- wirtschaftlichen Umfelds vor der Über- tion ermöglichen eine sorgfältige Über- führung validiert. führung. Im Überführungsverfahren haben alle Mitarbeitenden die gleichen Chancen. Das Changemanagement begleitet den Transformationsprozess aktiv. ʸ In den ersten drei Beschäftigungsjahren nach Inkrafttreten des Zusammenschlus- ses gilt in Bezug auf die Auswirkungen des Zusammenschlusses eine Besitzstands- garantie beim Pensum und für den Lohn.
36 Leitgedanke 3 Dienstleistungen und Finanzen 37 3.4 Die neue Kantonshauptstadt profitiert von positiven finanziellen Effekten des Zusammenschlusses 250 3.4 D ie neue Kantonshauptstadt profitiert von Günstige finanzielle Ausgangslage Effekt durch Strukturelle Vereinheitlichung Fusionseffekte positiven finanziellen Effekten des Zusammen- bei den Spezialfinanzierungen 200 Steuerfuss im Aufwand 250 ʸ Die Infrastrukturen der spezialfinan- schlusses zierten Bereiche Abfall, Abwasser, Wasser 150 200 Der finanzielle Gestaltungspielraum der neuen und Strom sind mehrheitlich in einem guten Zustand. Das Nettovermögen ist - 6.2 Mio. - 8.2 Mio. Kantonshauptstadt nimmt zu. Mit dem brei- teilweise erheblich. Über alle vier Berei- 100 150 (-3%) (-4%) teren Steuersubstrat können Ertragsschwan- che hinweg sind die Tarife in keiner Ge- 50 100 kungen besser ausgeglichen werden. Ein meinde grundsätzlich höher oder tiefer als in den anderen Gemeinden. Angesichts Startsteuerfuss von 97 % ist auf der Basis der dieser Ausgangslage dürften die Tarife 0 50 aktuellen Grundlagen realistisch und er- gegenüber heute tendenziell eher sinken. 223 216 220 212 0 möglicht eine positive Entwicklung der neuen Die Vereinheitlichung der Tarife erfolgt in CHF Gesamtertrag Gesamtaufwand der Umsetzungsphase. Kantonshauptstadt. in Mio. (∅ 2021 – 2023) (∅ 2021 – 2023) Mit aktuellen Steuerfüssen ohne Fusionseffekte Drittmeinung bestätigt vor- bei natürlichen Personen mit Fusionseffekte liegende Zahlen Mit Steuerfuss 97% Startsteuerfuss von 97 % ist ʸ Das grösste Potential ergibt sich durch ʸ Die finanziellen Analysen wurden durch bei natürlichen Personen plausibel und ermöglicht eine die Zusammenführung der Verwaltungen einen externen Fachexperten, die JC Klei- positive Entwicklung und umfasst rund 23 Vollzeitstellen (-5 % ner GmbH, anhand von Vergleichsdaten ʸ Ein Startsteuerfuss von 97 % ist auf d er des Stellenplans ohne Spezialfinanzierun- aus mehr als 80 Verwaltungsanalysen und Basis der Berechnungsgrundlagen (Bud- gen). Dieser Effekt kann mit der natürlichen Fusionsprojekten plausibilisiert. Die Ex- gets 2018, Finanzpläne 2019 bis 2023) Fluktuation und den ordentlichen Pensi- pertenschätzungen liegen sowohl bei den realistisch. Mit einem Steuerfuss von 97 % onierungen weitgehend während der Um- möglichen Gesamteinsparungen als auch 6% nehmen die Fiskalerträge der natürlichen setzungsphase realisiert werden. bei Einsparungen der Verwaltungsorgani- 9% Personen um ca. 6 Mio. Franken (-3 % des sation über den vorliegenden Zahlen. Der Gesamtertrags) ab. Durch den Zusammen- Nettovermögen wird durch den Vergleich zeigt, dass im Projektkonserva- schluss werden beim Betriebsaufwand Zusammenschluss gestärkt tiv gerechnet wurde. 11% jährliche Einsparungen von mindestens ʸ Die neue Kantonshauptstadt verfügt 8.2 Mio. 8 Mio. Franken (-4 % des Gesamtaufwands) über ein Nettovermögen. Dieses wird 60% erwartet. Dadurch verbessert sich das Ge- dank dem besseren Finanzierungsergebnis Umsetzung samtergebnis um rund 2 Mio. Franken pro der neuen Kantonshauptstadt und den Ein Startsteuerfuss von 97 % ist 14% Jahr, was 1 – 2 Steuerprozenten entspricht. Kantonsbeiträgen langsamer abgebaut unabhängig von den Gemeinden, Dies ermöglicht eine positive Entwicklung. als ohne Fusion. Die tatsächliche Entwick- die sich am Zusammenschluss lung des Vermögens hängt massgeblich von beteiligen möglich; je mehr Ge- ʸ Die Einsparungen werden durch den den Synergien, dem Realisierungsgrad bei meinden sich zusammenschliessen, Strukturelle Fusionseffekte im Aufwand Zusammenschluss der Behörden und Ver- den Investitionen und von politischen Ent- desto grösser ist der finanzielle waltungen, mit der Internalisierung von scheiden ab. Spielraum (Nettofusionsgewinn). Organisation (Personalaufwand Beschaffung, ICT, Übriges und Arbeitsplatzinfrastruktur) ausgelagerten Leistungen, in der Beschaf- Ausgelagerte Leistungen Miete fung und beim Mietaufwand erreicht. (Internalisierung) Behörden
38 Leitgedanke 3 Dienstleistungen und Finanzen 39 Leitgedanke 4 – nachhaltige Entwicklung Wir erkennen neue Trends frühzeitig, entwickeln uns nach- haltig weiter und positionieren uns als attraktive Kantons- hauptstadt mit guten Rahmenbedingungen.
40 Leitgedanke 4 nachhaltige Entwicklung 41 4.1 A ufstrebendes Zentrum im Mittelland und elftgrösste Stadt 4.1 Aufstrebendes Zentrum im Mittelland Vielfältiger Wirtschaftsstandort Wohnstandort mit hoher Lebens- und elftgrösste Stadt und Kantonshauptstadt qualität und guter Erreichbarkeit ʸ Punkto Arbeitsplätze ist der Wirtschafts- ʸ Die neue Kantonshauptstadt ist sowohl Die neue Kantonshauptstadt zählt rund standort stark von der kantonalen Ver- mit öffentlichen als auch mit privaten Ver- 45’000 Einwohner/-innen und 45’000 waltung und den öffentlichen Betrieben kehrsmitteln gut erreichbar. Sie befindet geprägt. Neben dem öffentlichen Bereich sich zwischen den grossen Arbeitsplatz Arbeitsplätze. Sie ist bevölkerungsmässig zeichnet sich die Wirtschaftsstruktur durch regionen Zürich, Basel und Bern. Die die elftgrösste Stadt der Schweiz. Die Breite und Vielfalt aus, die vom Finanzwe- Standortattraktivität und die Lebensquali- durch den Zusammenschluss ausgelöste sen, über die Lebensmittelproduktion und tät sind im schweizweiten Vergleich hoch. die Automation bis hin zur Medienbran- Die Vielfalt der Wohnquartiere, das breite Dynamik kann zur Stärkung des Wohn- che reicht. Das Gesundheitswesen und die sportliche und kulturelle Angebot sowie und Wirtschaftsstandortes genutzt werden. Medizinaltechnik gehören zu den grössten die multifunktionalen Naherholungsräu- und gleichzeitig am schnellsten wachsen- me prägen den Wohnstandort. Urbane und den Branchen und bilden einen Cluster, der landschaftliche Qualitäten ergänzen sich Sichtbarer im Standortwettbewerb durch die Standortförderung unterstützt auf kleinem Raum. Der Zusammenschluss und mehr Verhandlungsgewicht werden kann. Ein weiteres Potential zeigt schafft gute Voraussetzungen, um die lau- ʸ Die Globalisierung intensiviert den sich auch im Technologiebereich. Verschie- fende Urbanisierung qualitativ zu steuern Standortwettbewerb. Dies fordert Städte, dene innovative Unternehmen verteilen und Erholungsräume zu stärken. Die Teil- Gemeinden und Regionen heraus. Der neu- sich auf das ganze Stadtgebiet. nahme der Gemeinde Densbüren am Jura- en Kantonshauptstadt eröffnen sich neue park lässt sich bei der nächsten Erwei- Möglichkeiten, um sich im kantonalen, ʸ Ein umfassenderes Gemeindegebiet terung, voraussichtlich 2030, auf andere nationalen und teilweise internationalen bietet höheren Gestaltungspielraum und geeignete Gebiete ausweiten. Wettbewerb mit guten Rahmenbedingun- grössere Entwicklungsmöglichkeiten für gen zu positionieren und das Steuersubs- Unternehmen und Behörden. Bei Ansied- trat, die Arbeitsplätze und die Wertschöp- lungen von neuen Unternehmen profitieren Umsetzung fung zu erhöhen. alle Stadtteile vom neuen Steuersubstrat, Die Effekte entstehen unabhängig unabhängig von der Standortwahl des von den Gemeinden, die sich am ʸ Die neue Grösse, kombiniert mit der ver- Unternehmens. Stadtinterne Umsiedlun- Zusammenschluss beteiligen, kehrstechnisch optimalen Lage im Mittel- gen führen zu keinen Veränderungen beim nehmen jedoch mit zunehmender land, sorgt für eine bessere Sichtbarkeit Steuersubstrat. Anzahl Gemeinden zu. der Stadt im nationalen Kontext. Die Marke «Aarau» wird damit für Firmen beliebter. Das Potential als gut erreichbarer Veranstaltungsstandort kann besser aus- geschöpft werden. Das Verhandlungsge- wicht gegenüber Bund und Kanton nimmt zu. Die Stadt wird zudem eine attraktivere Partnerin in der Zusammenarbeit für an- dere mittelgrosse Städte der Schweiz. Im regionalen Kontext profiliert sich die Stadt als Dienstleisterin für andere Gemeinden.
42 Leitgedanke 4 nachhaltige Entwicklung 43 4.2 L ebensraum gemeinsam entwickeln und Lebensqualität stärken 4.2 Lebensraum gemeinsam entwickeln Grünraums zwischen Aarau, Suhr, Unter- Umsetzung und Lebensqualität stärken entfelden und Oberentfelden. Der Raum Die Effekte entstehen unabhängig umfasst wichtige Naherholungsräume, von den Gemeinden, die sich be- Räumlich sind die meisten Gemeinden in der Freizeiteinrichtungen (z. B. KEBA, Fuss- teiligen, nehmen jedoch mit zuneh- Region bereits heute zusammengewachsen ballfelder) und prägende Aussichtspunkte mender Anzahl Gemeinden zu. (z. B. Suhrerkopf) und wandelt sich zur und das Siedlungsgebiet verläuft kontinuier- neuen Stadtmitte, dem «Central Park» lich über die Gemeindegrenzen hinweg. Die der neuen Hauptstadt. Wegen des zuneh- Bevölkerung wohnt, arbeitet und verbringt menden Bevölkerungswachstums in den Stadtregionen leisten Grünräume einen ihre Freizeit in verschiedenen Gemeinden der wichtigen Beitrag zur Lebensqualität. Es Region. Rund 20 % der jährlichen Umzüge gilt diese zu sichern und sorgsam weiter- finden zwischen den fünf Zukunftsraumge- zuentwickeln. meinden statt. Der Zusammenschluss wirkt sich auf drei Arten auf die räumliche Ent- wicklung aus. Gemeinsam die Entwicklung des Kultur- und Sportanlagen gemein- Lebensraums bestimmen sam finanzieren und nutzen ʸ Das grösser gefasste Gemeindege- ʸ In der Regel trägt jede Gemeinde den biet ermöglicht der Bevölkerung und den Aufwand für den Bau und den Betrieb der Behörden, auf eine grössere Anzahl von Kultur- und Sportanlagen wie Schwimm- relevanten Entwicklungen Einfluss zu bäder, Kunsteinbahn oder Kulturhäuser nehmen. Heute können Einwohner/-innen selbst, obwohl diese von der ganzen und Behörden eigenständig über Belange Regiongenutzt werden. Dieser Effekt in der eigenen Gemeinde entscheiden, reduziert sich unter den sich zusammen- haben jedoch geringe Möglichkeiten, Ent- schliessenden Gemeinden. In der neuen wicklungen in der Region und in anderen Kantonshauptstadt werden Investitionen, Gemeinden mitzubestimmen. Zentrums- und Agglomerationslasten ge- meinsam getragen. ʸ Mit dem Zusammenschluss nehmen Doppelspurigkeiten und Koordinations- Grenzgebiete erlangen neue bedarf zugunsten einer abgestimmten Zentralität Entwicklung ab. Besonders relevant ist ʸ Heutige Grenzgebiete rücken durch das umfassendere Gemeindegebiet bei den Zusammenschluss in die Mitte der der Entwicklung der Verkehrsinfrastruk- Stadt und erlangen eine neue Zentralität. tur, wie beispielsweise bei Velowegen, Ein- Im Fokus stehen vor allem Grünräume fallsachsen und Fahrverbotszonen, oder und Wohnquartiere wie das Suhrer Feld, bei grösseren Arealentwicklungen und der das Binzenhofquartier oder der Unter- entsprechenden Abstimmung zwischen entfelder-Hang des Distelbergs. Am aus- Siedlungs- und Verkehrsentwicklung. geprägtesten ist die neue Zentralität des
44 Leitgedanke 4 nachhaltige Entwicklung 45 4.3 Schlüsselprojekte: Entwicklungen frühzeitig erkennen und aktiv gestalten 4.3 Schlüsselprojekte: Entwicklungen frühzeitig Angebot, Abstimmung zwischen Schule, erkennen und aktiv gestalten Familie und Betreuungsrichtung, Organi- sationsform, bis zur Einführung einer Ta- Neue Trends bringen für Städte und Gemein- gesschule. den vielfältige Chancen und Risiken. Der ʸ Gute Voraussetzungen für Familien tra- durch den Zusammenschluss gewonnene gen zu einer lebendigen Lebensgemein- Gestaltungspielraum soll genutzt werden, schaft und einer guten Altersdurchmi- um Entwicklungen aktiv zu gestalten und schung bei und wirken der Alterung der Gesellschaft entgegen. die Chancen zu nutzen. Im Rahmen der Umsetzung werden drei Themenbereiche aktiv als Schlüsselprojekte angegangen. Umsetzung Die Umsetzung erfolgt unabhängig von den Gemeinden, die sich am Zusammenschluss beteiligen. Leben im Stadtteil und Zusam- Digitalisierung als Chance menwachsen zu einer neuen ʸ Das Potential der Digitalisierung bei Kantonshauptstadt verschiedenen öffentlichen Dienstleis- ʸ Als Gegentrend zur anhaltenden Glo- tungen und bei den verwaltungsinternen balisierung und Individualisierung der Abläufen ist gross. Bei der Entwicklung Gesellschaft lässt sich das Bedürfnis der neuen Verwaltungsorganisation wer- nach gesellschaftlicher Nähe, nach dem den digitale Technologien eingesetzt, um «Dorf in der Stadt», erkennen. Das Ein- die Dienstleistungsqualität effizient zu richten der Stadtteilkommissionen zur erhöhen. Der Bezug von Dienstleistungen Stärkung der Identifikation und des Enga- sowie der Kontakt mit Verwaltung und gements in den Stadtteilen nimmt diesen Behörden soll einfach erfolgen. Gegentrend auf. Frühzeitige und gemeinsame ʸ Im Rahmen der Umsetzung werden Weiterentwicklung der schuler- nicht nur die Zuständigkeiten der neuen gänzenden Betreuung Kommissionen geklärt. Vielmehr sollen ʸ Die Organisation der schulergänzenden der Dialog innerhalb der neuen Kantons- Betreuung ist eine aktuelle Frage in allen hauptstadt gefördert und die Anliegen an Gemeinden des Zukunftsraumes. Mit der die neue Stadt aufgenommen werden. Das gemeinsamen Weiterentwicklung der be- Leben im Quartier und im Stadtteil sowie stehenden Angebote soll nicht bis 2026 das Zusammenwachsen zu einer neuen gewartet werden. Sie soll bereits in der Kantonshauptstadt stehen dabei im Vor- Umsetzungsphase im Zusammenhang mit dergrund. der Organisation der Volksschule in der neuen Kantonshauptstadt angegangen werden. Relevante Themenbereiche sind:
46 Leitgedanke 3 Dienstleistungen und Finanzen 47 Leitgedanke 5 – Prozess Wir führen als gleich- berechtigte Partner einen offenen und trans- parenten Prozess.
48 Leitgedanke 5 Prozess 49 5.1 Zusammenarbeit ergänzt den Zusammenschluss 5.1 Z usammenarbeit ergänzt den Zusammenschluss Geringer Einfluss der Zusammen- ʸ Regional gefundene Lösungen entspre- arbeit auf Gemeindeleben chen in der Regel dem kleinsten gemein Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen und nachhaltige Entwicklung samen Nenner. Die Konkurrenz zwischen den Gemeinden in der Region und der Zusam- ʸ Die Zusammenarbeit hat einen geringen den Gemeinden hat auf die Positionierung menschluss sind zwei sich ergänzende Einfluss auf die Identifikation und das Zu- gegen aussen aber einen eher negativen sammenleben in der Gemeinde, im Stadt- Einfluss. Der Zusammenschluss wirkt so- Stossrichtungen und stehen nicht im Wider- teil und im Quartier. wohl bezüglich der Sichtbarkeit, der Ver- spruch zueinander. Der Zusammenschluss handlungskompetenz als auch der aktiven kann die Region nachhaltig stärken, während ʸ Der Effekt auf die Standortförderung Gestaltung der Entwicklungen positiver. und die räumliche Entwicklung ist abhän- sich aus der Zusammenarbeit nur gering- gig von den Kompetenzen des Planungs- Neue Kantonshauptstadt als fügige Effekte ergeben. verbands aarau regio. Die regionale Zusam- Dienstleisterin menarbeit ist dann gewinnbringend, wenn ʸ Der Zusammenschluss stärkt die Region. Unterschiedliche Intensität der weise den Aufwand. Der finanzielle Effekt die Gemeinden gemeinsame Interessen Die Zusammenarbeit auf Basis von Dienst- Zusammenarbeit fällt aber weniger ausgeprägt als beim Zu- gegenüber Dritten vertreten können. Er- leistungsverträgen und punktuell die Grün- ʸ Die Zusammenarbeit in der Region Aarau sammenschluss aus. schwert bis unmöglich ist die Zusammen- dung gemeinsamer Organisationen (z. B. ist nicht in allen Bereichen gleich häufig. arbeit in Bereichen mit einer unterschied Anstalt für den Forstbetrieb) ist dennoch Diese findet vor allem bei den Betrei- Demokratieverlust und einge- lichen Interessenlage einzelner Gemeinden. auch für die neue Kantonshauptstadt ein bungs- und Zivilstandsämtern, der Ver- und schränkter Entscheidungsspiel- Dies ist vor allem der Fall, wenn Nutzen und wertvolles Instrument zur Optimierung der Entsorgung (Abwasser, Energieversorgung), raum als Nachteil der Zusam- Lasten (z. B. Infrastruktur) innerhalb der Angebote und der Finanzierbarkeit. der Forstwirtschaft, der Sportanlagen menarbeit Region verteilt werden müssen. (Schwimmbäder, Schiessanlagen, Kunst- ʸ Durch die Zusammenarbeit verlagert eisbahn), der Volksschule, der Jugendarbeit sich eine Vielzahl von Entscheidungen des sowie bei der Sicherheit (Feuerwehr, Polizei Gemeinderats, des Stadtrates, der Gemein- Wirkung Zusammenarbeit Zusammenschluss und Zivilschutz) und der Pflege (Pflege deversammlung und des Einwohnerrates Leistungs- + Professionellere Leistungserbringung ++ Allgemeine Erhöhung der Leistungsfähigkeit. heime und Spitex) statt. zu Kommissionen, Vorständen oder zu Be- fähigkeit im entsprechenden Fachbereich. hörden anderer Gemeinden. Vorständen Ressourcen- +/- Nutzung von Synergien im entsprechenden + Synergien in allen Bereichen, vor allem im Support- ʸ Auf regionaler Ebene ist die Zusam- und Kommissionen mangelt es oft an der effizienz Fachbereich. und Führungsbereich. Erhöhter Führungs- und Supportaufwand. menarbeit in aarau regio, dem Planungs- demokratischen Legitimität. Entscheidungs- - Entscheidungskompetenzen werden aufgeteilt. ++ Entscheidungskompetenzen können vermehrt durch verband, hervorzuheben. Der Planungs- spielraum Spielraum von Gemeindebehörden, vor allem Gemeindebehörden wahrgenommen werden. verband hat sich in den letzten Jahren ver- ʸ Der Entscheidungsspielraum der Ge- der Gemeindeversammlung, reduziert sich. mehrt Themen ausserhalb der Raumpla- meindeversammlungen und des Einwoh- Demokratische - Entscheidungen werden an nicht direkt + Rückführung von Kompetenzen an Gemeindebehör- Legitimierung gewählte Gremien delegiert. den (Stadtrat und Einwohnerrat). nung angenommen, wie z. B. die Standort- nerrates wird durch die Zusammenarbeit förderung und die Infrastrukturplanung. verkleinert. Sie bewilligen weiterhin das Ge- Identifikation 0 Kaum von der Zusammenarbeit betroffen. +/- Einfluss umstritten. Ein Identifikationsverlust wird befürchtet, trifft jedoch rückblickend selten ein. meindebudget, haben aber keinen Einfluss Grenze der Leistungsfähigkeit als auf den anteilsmässig hohen Aufwand, der Nachhaltige Entwicklung +/- Positive Wirkung bei gemeinsamen Interessen in der Region. + Sichtbarkeit und Verhandlungskompetenz können gestärkt werden. Treiber der Zusammenarbeit durch die Zusammenarbeit entsteht. Erschwerte bis unmögliche Zusammenarbeit Gestaltung der Entwicklung wird erleichtert und bei unterschiedlichen Interessen zwischen aktiver. ʸ Das Erreichen der eigenen Leistungs den Gemeinden. grenze ist ein wichtiger Treiber der ver- ʸ Demgegenüber stärkt der Zusammen- Geringe Wirkung bzgl. Positionierung. stärkten Zusammenarbeit. Diese erhöht schluss die demokratischen Institutionen die Leistungsfähigkeit und reduziert teil- (Stadtrat und Einwohnerrat) und erhöht den Entscheidungsspielraum der Behörden.
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