Zwetschen, Pflaumen, Mirabellen & Renekloden
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22 Zwetschen, Pflaumen, Mirabellen & Renekloden Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen und Rene- kloden gehören alle zu ein und derselben Obstart. Sie bereichern unser Nahrungsange- bot mit gesunden Früchten zum Frischver- zehr, zum Naschen, zum Backen (Zwetschgendatschi) und Einmachen. Zwetschenbäume haben meist längliche Früchte mit ausgeprägter Bauchnaht. Das Fruchtfleisch löst sich gut vom Stein und ist fest. Meist sind sie blau gefärbt, es gibt aber auch gelbe und gelbrote Zwetschen. Ihr Fruchtfleisch hält beim Backen die Form. Im deutschsprachigen Raum gibt es unterschiedliche Schreibweisen: Zwetschge (Süddeutschland), Zwetschke (Österreich), Quetsche (Rheinland, Pfalz), Zwetsche (Schriftsprache, Hochdeutsch). Pflaumen sind meist etwas größer als Zwetschen und eher rundlich, ihr Fruchtfleisch ist weicher. Die Fruchtfarbe bewegt sich zwischen blau, violett, rot und gelb. Sie sind süß- aromatisch und eignen sich sehr gut zum Frischverzehr und zum Einmachen. In Norddeutschland werden oft auch Zwetschen als Pflaumen bezeichnet. Renekloden (oder Reineclauden) sind hoch aromatische Pflaumen. Die Früchte sind seltener blau, häufiger gelb oder gelbrot. Sie sind von alters her geschätzt. In Frankreich werden wegen ihrer Beliebtheit besonders viele Renekloden angebaut. Benannt wurde die Reneklode übrigens zu Ehren der französischen Königin Claudia («Reine Claude»). Mirabellenbäume tragen etwa kirschgroße, rundliche, gelblich-rote, zuckersüße und hoch aromatische Früchte. Sie sind sehr gut zur Marmeladenbereitung, zum Frischverzehr, zum Brennen (Mirabellenbrand) und zum Einmachen geeignet. Nicht verwechselt werden dürfen sie mit den Myrobalanen (Kirschpflaume, Prunus cerasifera), die häufig ähnlich kleine Früchte tragen, deren Haut aber typisch sauer schmeckt, und mit den Marillen (in Österreich gebräuchliche Bezeichnung für Aprikosen). Befruchtungsverhältnisse: Es gibt selbstfruchtbare und selbstunfruchtbare Sorten. Selbstfruchtbar bedeutet, dass Früchte entstehen, wenn die Bestäubung und Befruchtung mit Pollen der am eigenen Baum gebildeten Blüten zum Fruchtansatz an diesem Baum führt. Bei selbstunfruchtbaren Sorten ist dies nicht möglich. Hier ist zur Bestäubung und Befruchtung der Pollen einer anderen Sorte notwendig. Daher muss bei selbstunfruchtbaren Sorten ein Baum einer anderen Sorte mit gleicher Blütezeit in der Nähe stehen. Alternativ kann eine Befruchtersorte in einen bestehenden Baum einveredelt werden. Zwetschen, Pflaumen, Renekloden und Mirabellen können sich prinzipiell gegenseitig befruchten. Alle vom Bayerischen Obstzentrum angebotenen Sorten außer Althans Reneklode und Avalon sind selbstfruchtbar. M. Neumüller: Obst für kleine Gärten. © Bayerisches Obstzentrum. 13. Auflage 2020. Nachdruck nicht gestattet. Bezug über die unter www.obstzentrum.de angegebene Adresse.
23 23 Baya® Aurelia die Sommerzwetsche mit dem goldenen Fruchtfleisch Goldener Sommergenuss Baya® Aurelia macht den Sommer zum Genuss! Ihre gelben Früchte sind sonnenseits zartrosa überzogen, manchmal violett gepunktet. Sie reifen Ende Juli bis Anfang August und leiten den Hochsommer ein. Die Frucht ist mittelgroß (ca. 35 g). Ihr Frucht- fleisch ist fest und goldgelb wie das der Aprikose. Der Stein löst sich gut vom Fruchtfleisch. Die Frucht ist hoch aromatisch, wodurch sie sich von den meisten anderen Pflaumen- und Zwetschensorten abhebt. Frisch vom Baum gegessen sind die Früchte eine Köstlichkeit. Sie können sie aber auch hervor- ragend zum Backen, Einwecken, Dörren, für Zwetschgenkompott oder die Marmeladen- bereitung verwenden. Der perfekte Ersatz für die Entstehung der Sorte empfindlichen Aprikosen Die weiße Blüte des Baums ist sehr attraktiv. Der Baum trägt regelmäßig. Aprikosenbäume gedeihen in unseren Baya® Aurelia wurde am Fachgebiet Lagen nur im trockenen Weinbauklima Obstbau der Technischen Universität oder an der geschützten Hauswand. An München (Wissenschaftszentrum allen anderen Stellen sterben sie meist Weihenstephan) von Dr. Michael früh am sog. “Schlagsterben” der Neumüller gezüchtet. Aprikose, bei der zunächst einzelne Triebe, dann der gesamte Baum welken. Sie entstand aus einer Kreuzung Seit es Baya® Aurelia gibt, müssen Sie zwischen einer festfleischigen blauen aber auf gelbe, hoch aromatische Zwetsche und einer hoch Früchte nicht mehr verzichten: Baya® aromatischen violetten Pflaume. Aurelia ist robust wie jede andere Zwetschensorte. Und sie steht ihren Sie ist unter der Bezeichnung Verwandten, den Aprikosen, vom ‘Wei 1102’ zum Sortenschutz Aroma her bestimmt in nichts nach! angemeldet. M. Neumüller: Obst für kleine Gärten. © Bayerisches Obstzentrum. 13. Auflage 2020. Nachdruck nicht gestattet. Bezug über die unter www.obstzentrum.de angegebene Adresse.
24 Zwetschen, Pflaumen, Mirabellen & Renekloden Juna Katinka U Baya® Aurelia U Franzi® NE NE frühest reifende Zwetsche frühreifende Zwetsche mit hoch aromatische, gelb- mittelfrüh reifende hervorragender Backeignung rötliche Zwetsche mit Qualitätszwetsche goldgelbem Fruchtfleisch Reifezeit: Anfang bis Mitte Reifezeit: Ende Juli Reifezeit: Ende Juli bis Reifezeit: Anfang bis Mitte Juli Befruchtung: selbstfruchtbar Anfang August August Befruchtung: selbstfruchtbar Frucht: klein bis mittelgroß Befruchtung: selbstfruchtbar Befruchtung: selbstfruchtbar Frucht: klein bis mittelgroß dunkelblau Frucht: mittelgroß (ca. 35 g) Frucht: groß (45-50 g), violettblau Geschmack süß mit Fruchthaut gelb, sonnenseits violett-blau Geschmack süßlich, mit charakteristischem Aroma flächig zartrosa bis Fruchtfleisch fest, goldgelb, leichtem Foxton (fruchtig) Steinlöslichkeit sehr gut hellviolett gepunktet süß, sehr bekömmlich, Stein Steinlöslichkeit sehr gut Ertrag: hoch, früh einsetzend, Fruchtfleisch fest, goldgelb löst sich sehr gut vom Ertrag: hoch, früh einsetzend, regelmäßig mit intensivem, Fruchfleisch regelmäßig Besonderheiten: tolerant charakteristischem Aroma sehr gut Besonderheiten: gegen das Scharkavirus Ertrag: hoch, früh einsetzend Ertrag: sehr hoch, sehr früh für Frischverzehr oder als für Frischverzehr oder als Besonderheiten: hervor- einsetzend und regelmäßig; Kuchenbelag Kuchenbelag ragend als Ersatz für Apri- bei zu hohem Fruchtansatz wird als sehr früh reifende Frühsorte mit den besten kosen geeignet (Aprikosen überzählige Früchte Anfang Sorte meist nur wenig vom Backeigenschaften gedeihen nur in trockenem Juni entfernen (ausdünnen) Pflaumenwickler befallen Preiskategorie: Premium Weinbauklima zufrieden- Besonderheiten: große, Preiskategorie: Premium stellend und werden nicht qualitativ sehr hochwertige mehr zur Anpflanzung Früchte, tolerant gegen die empfohlen) Scharkakrankheit Preiskategorie: Exzellent Preiskategorie: Exzellent Mirabelle aus Nancy U Moni® NE reichtragende, die Gourmet-Zwetschge zuckersüße und aromatische mit dem bernsteinfarbenen Mirabelle Fruchtfleisch Reifezeit: Ende August bis Reifezeit: Mitte-Ende August Anfang September Befruchtung: vorteilhaft ist es, Befruchtung: selbstfruchtbar wenn andere Pflaumen-, Frucht: klein Zwetschen- oder Mirabellen- goldgelb, auf der Sonnenseite sorten Nähe wachsen rötlich gepunktet und Frucht: mittelgroß bis groß violett überzogen (ca. 40 g), Fruchthaut Geschmack süß, gut gewürzt dunkelviolett, mit feiner Steinlöslichkeit gut Beduftung, Fruchtfleisch fest, Ertrag: hoch, früh einsetzend bernsteinfarben, süß mit Besonderheiten: feiner Säure und typischem scharkaresistent Zwetschgen-Aroma, Stein löst für Frischverzehr und zur sich sehr gut vom Marmeladen- bzw. Fruchtfleisch Konservenbereitung, Ertrag: hoch und regelmäßig hervorragende Besonderheiten: Absolut Einmachfrucht resistent gegen das Scharka- Preiskategorie: Premium virus. Hervorragende Fruchtqualität. Perfekt zum Frischverzehr und für den Zwetschgendatschi. Preiskategorie: Exzellent M. Neumüller: Obst für kleine Gärten. © Bayerisches Obstzentrum. 13. Auflage 2020. Nachdruck nicht gestattet. Bezug über die unter www.obstzentrum.de angegebene Adresse.
25 genussvolle Vielfalt – frisch oder verarbeitet Avalon Althans Reneklode Bayer. Dattelzwetschge U NE köstliche Tafelpflaume, violette, Eine Urform der Zwetschge ideal als Aprikosenersatz für hoch aromatische neu entdeckt! kühlere Standorte Reneklode Reifezeit: Mitte August Reifezeit: Mitte August Reifezeit: Ende August bis Befruchtung: vorteilhaft ist es, Befruchtung: Anfang September wenn andere Pflaumen-, selbstunfruchtbar, andere Befruchtung: selbstunfrucht- Zwetschen-/ Mirabellensorten in Pflaumen-, Zwetschen- und bar, als Befruchter eignen der Nähe wachsen Mirabellensorten eignen sich andere Pflaumen-, Frucht: extravagant langgezogene, sich als Befruchter Zwetschen-, Renekloden- dattelförmige Frucht, mittelgroß Frucht: sehr groß, violettrot oder Mirabellensorten (ca. 25 g), Fruchthaut grün-gelb, süß, nicht zu spät ernten, Frucht: mittelgroß auf der Sonnenseite mit pink- dann bissfest und gut hellviolett bis violett, mit farbenen Punkten übersät haltbar deutlicher weißer Beduftung Fruchtfleisch fest, goldgelb, süß Steinlöslichkeit gut Geschmack süß, würzig, aro- mit intensivem Aroma Ertrag: mittelhoch, früh matisch Ertrag: hoch, früh einsetzend, einsetzend, regelmäßig Steinlöslichkeit gut regelmäßig Besonderheiten: ideale Ertrag: hoch, früh einsetzend Besonderheiten: Delikatesse der Naschfrucht, für Besonderheiten: Extra-Klasse. Äußerst seltene Frischverzehr oder zur scharkatolerant Fruchtform. Auch der Stein ist Marmeladenbereitung für Frischverzehr und zur besonders: Er ist langgezogen Preiskategorie: Premium Marmeladen- bzw. Konser- und spitz zulaufend. Frucht ergibt venbereitung auch eine köstliche Marmelade. Preiskategorie: Premium Preiskategorie: Exzellent Schönberger Haganta Haroma Hauszwetsche reichtragende, sehr wohlschmeckende geschmacklich geschmacklich ertragssichere, vielseitig Zwetsche herausragende herausragende verwendbare Zwetsche mit sehr großen Früchten Spätzwetsche Spätzwetsche Reifezeit: Ende August Reifezeit: Mitte September Reifezeit: Mitte September Reifezeit: Mitte September, Befruchtung: selbstfruchtbar Befruchtung: selbstfruchtbar Befruchtung: selbstfruchtbar kann länger am Baum Frucht: mittelgroß Frucht: sehr groß, deutlich Frucht: mittelgroß (ca. 40 g) hängen dunkelblau größer als Hühnereier dunkelblau Befruchtung: selbstfruchtbar Geschmack ausgewogen (ca. 65 g) mild-aromatisch, orange- Frucht: relativ klein Steinlöslichkeit gut violettblau farbenes Fruchtfleisch dunkelblau Ertrag: hoch, früh Geschmack süß Steinlöslichkeit gut Geschmack angenehm einsetzend, sehr regelmäßig Steinlöslichkeit gut Ertrag: hoch, regelmäßig würzig, leicht herb, mit Besonderheiten: Ertrag: hoch, früh einsetzend Besonderheiten: ausgeprägtem Aroma für Frischverzehr oder als und regelmäßig sehr dankbare und Steinlöslichkeit gut Kuchenbelag Besonderheiten: ertragreiche Sorte Ertrag: hoch, etwas später als aufgrund ihres regelmäßigen für Frischverzehr setzt in manchen Jahren zu bei anderen Sorten Ertrages und der gegen wird wie Aprikosen oder viele Früchte an, dann Mitte einsetzend nasskalte Witterung Pfirsiche einzeln gegessen Juni Früchte auf ca. 40 Besonderheiten: widerstandsfähigen Blüte aufgrund der großen Frucht Früchte pro Meter Frucht- für Frischverzehr oder als für den Hausgarten sehr und der herausragenden holz ausdünnen Kuchenbelag empfehlenswert Fruchtqualität eine sehr (vereinzeln) anpassungsfähig an Boden Preiskategorie: Premium empfehlenswerte Sorte Preiskategorie: Premium und Klima in manchen Jahren bilden Typ Schüfer trägt besonders sich in der Frucht kleine große Früchte und ist Hohlräume, die aber nicht ertragreich. weiter stören Preiskategorie: Premium Preiskategorie: Premium M. Neumüller: Obst für kleine Gärten. © Bayerisches Obstzentrum. 13. Auflage 2020. Nachdruck nicht gestattet. Bezug über die unter www.obstzentrum.de angegebene Adresse.
26 26 Franzi® & Moni® das Zwetschgen-Duo für sommerliche Genuss-Momente Schon gewusst? Am Bayerischen Obstzentrum wachsen so viele verschiedene Sorten von Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden wie nirgendwo sonst auf der Welt. Mit diesen genetischen Ressourcen züchten wir neue Sorten, die im sich ändernden Klima zurecht Moni® kommen, krankheitsresistent sind und hervorragend schmecken! Franzi® – die bessere ‘Bühler’ Die ‘Bühler Frühzwetschge’ ist weit über ihre Heimat Baden hinaus ein Begriff. Der Export der Früchte in die Großstädte ab der Industrialisierung war ein Grund, weshalb sich in Mittelbaden eines der Hauptanbau- gebiete für Zwetschgen herausbildete. Immer noch ver- binden viele Konsumenten mit der ‘Bühler’ den Inbegiff einer frühen Zwetsche. Heute ist es aber nicht mehr anzuraten, diese Sorte zu pflanzen: Zum einen setzt der Ertrag bei Bäumen dieser Sorte erst sehr spät ein. Oft dauert es acht Jahre, bis die ersten nennenswerten Erträge hängen. Zum anderen macht das Scharkavirus, eine sich immer weiter ausbreitende Viruserkrankung Die stahlblauen Früchte von Moni® können von Mitte bis Ende August gepflückt werden. beim Steinobst, der Sorte Schwierigkeiten: Befallene Bäume zeigen zwar wenig Symptome auf den Blättern, Moni® – die Gourmet-Zwetschge, die drei Wochen am Baum hängen kann! aber die Früchte sind weich und minderwertig. Da kommt Franzi® gerade recht! Sie reift in etwa zur Feinschmecker haben einen neuen Stern am Moni® ist außerdem vollständig resistent gleichen Zeit wie die ‘Bühler’ (Anfang/Mitte August). Zwetschgenhorizont: Die Früchte von gegen das gefürchtete Scharkavirus. Die Bäume tragen schon im zweiten Standjahr, ihre Moni® haben ein festes, bernsteinfarbenes Die Sorte hat auch einen ausgesprochenen Früchte sind größer und schmackhafter, und sollte das Fruchtfleisch. Sie sind süß, haben aber ein Zierwert: Zwei Wochen nach der Blüte Scharkavirus tatsächlich zuschlagen, sind sie immer gediegenes Maß an Säure, das die Frucht färben sich die Blätter goldgelb. Das ist noch gut zu essen. noch bekömmlicher macht. Typisches kein Mangel an Nährionen, sondern ein Die Früchte mit dem goldgelben Fruchtfleisch sind süß Zwetschgenaroma entfaltet sich beim ganz normales Verhalten der Sorte. So und fest. Frisch gegessen sind sie ein Genuss, und Frischverzehr, aber natürlich auch auf dem ziert ein Moni®-Baum nach der schönen natürlich ergeben sie einen köstlichen Datschi! Datschi und in der Marmelade. Blüte weitere vier Wochen Ihren Garten. Und was ganz besonders ist: Die Früchte Und wenn die Blätter im Juli wieder grün können bis zu drei Wochen am Baum werden, werden die Früchte langsam blau. hängen, ohne dass sie überreif werden. Von Aber bitte bis Mitte August warten mit der Mitte bis Ende August, in späten Jahren Ernte, erst dann sind sie reif! sogar bis Ende September können die Früchte geerntet werden. Das ist im Gezüchtet wurden Franzi® und Moni® übrigens Hausgarten besonders interessant, denn so von Dr. Michael Neumüller an der Technischen können Sie die Früchte auch in Jahren mit Universität München (Weihenstephan) und am sehr hohen Erträgen vollständig verwerten. Bayerischen Obstzentrum. Franzi®-Früchte reifen Anfang August M. Neumüller: Obst für kleine Gärten. © Bayerisches Obstzentrum. 13. Auflage 2020. Nachdruck nicht gestattet. Bezug über die unter www.obstzentrum.de angegebene Adresse.
27 27 Bayerische Dat Dattelzwetschge Wie aus einer alten Obstsorte eine neue, klimaangepasste entsteht Was sind Dattelzwetschgen? Vorteile erhalten hat: Die Bayerische Natürlich können sie auch zu köstlicher Dattelzwetschge. Marmelade verarbeitet werden. Zwetschgensorten mit extrem langgezogenen Früchten bezeichnet man ihrer Form wegen als Dattelzwetschgen. Die Bayerische Dattelzwetschge reift Historisch überliefert ist die ‘Violette Dattelzwetschge’, Wunderschön, hitzestabil & Mitte August und kann 10 Tage am auch als ‘Ungarische Zwetschge’ bezeichnet. Sie war Baum hängen bleiben. Die Früchte, die köstlich im schattigen Inneren des Baums einst in Mitteleuropa verbreitet und wurde wegen ihres Aromas geschätzt. Auch in Hitzesommern verlieren die hängen, sind grüngelb und tragen Früchte der Bayerischen Dattelzwetschge weniger rote Punkte, schmecken aber nicht ihre Qualität. Ihre hübsche, trotzdem sehr gut. Das Alte bewahren und Neues daraus sonnenseits rot gepunktete Schale Die Sorte ersetzt die ‘Aprimira’, eine schaffen, das ist der Grundsatz der Obst- erinnert an Mirabellen. Dabei ist ihr zweifelsfrei wohlschmeckende Sorte, die züchtung am Bayerischen Obstzentrum Fruchtfleisch fest, hoch aromatisch und aber, wie die alte ‘Violette Dattel- löst sich sehr gut vom Stein. Dieser ist zwetschge’ in heißen Sommern ihr Auch die ‘Violette Dattelzwetschge’ ist in der Sammlung langgezogen und spitz, er kann sogar als sortentypisches Aroma nicht mehr historischer Obstsorten am Bayerischen Obstzentrum Werkzeug verwendet werden – zumindest, ausbildet. Und hohe Fruchtqualität ist ja enthalten. Ihre Früchte schmecken sehr gut, aber das um seinen Sitznachbarn zu pieksen. genau der Grund, weshalb der Gärtner Fruchtfleisch löst sich nicht vom Stein, und in Jahren mit Hitzeperioden kurz vor der Reifezeit verkochen die Die Früchte sind eine Delikatesse. Obst im Garten anbaut. Früchte regelrecht am Baum. Das Fruchtfleisch wird dann braun und ungenießbar. Zumindest verliert sie ihr hervorragendes Aroma, dessentwegen sie in alten Zeiten geschätzt war. Auch das ist ein Effekt des Klimawandels: Sorten, die einst wegen ihrer Frucht- qualität angebaut wurden, bilden diese Qualität unter veränderten klimatischen Bedingungen nicht mehr aus. Kurzum: Die ‘Violette Dattelzwetschge’ ist heutzutage nicht mehr zur Fruchtproduktion zu empfehlen. Das ist äußerst schade, dachte sich Dr. Michael Neumüller, und machte sich daran, aus der alten Sorte durch Kreuzungszüchtung eine neue, besser an die heutigen Bedingungen angepasste zu schaffen. Er kreuzte die historische mit einer anderen Zwetschgensorte mit langgezogenem Fruchtfleisch. Und nach 15 Jahren des Suchens und der Auswertung fand er unter den vielen Nachkommen einen Baum, der die Nachteile der alten Sorte abgelegt und deren M. Neumüller: Obst für kleine Gärten. © Bayerisches Obstzentrum. 13. Auflage 2020. Nachdruck nicht gestattet. Bezug über die unter www.obstzentrum.de angegebene Adresse.
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