#01 PROJEKTINFO #01 Das Agglomerationskonzept der Region Köln/Bonn Rückblick Regionalforum Arbeitsstand und Ausblick
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#01 PROJEKTINFO #01 > Das Agglomerationskonzept der Region Köln/Bonn > Rückblick Regionalforum > Arbeitsstand und Ausblick
2 INHALTSVERZEICHNIS DAS AGGLOMERATIONSKONZEPT 5 Regionaler Planungs- und Zukunftsdialog 6 Der Prozess 7 Der aktuelle Stand 8 Thesen zur Raumentwicklung 10 Strategischer Fachbeitrag zur Regionalplanung 12 Das Agglomerationskonzept als Klammer MEILENSTEINE 15 Auftaktveranstaltung Regionalforum 18 Ergebnisse der Thementische AUSBLICK UND KONTAKT 25 Workshopreihen 27 Grundlagenuntersuchung Mobilität 28 Ausblick auf Phase 2 29 Projektbeteiligte 31 Kontakt | Impressum
3 „Es ist viel zu tun – aber die Voraussetzungen für die Arbeit in dieser Region scheinen gut zu sein“ Frauke Burgdorff, BURGDORFFSTADT LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER, mit dem Regionalforum am 16. Januar 2017 ist der Mit der „Projektinfo“ möchten wir Sie regelmäßig über regionale Planungs- und Zukunftsdialog zum Agglomera- den Stand des Verfahrens umfänglich informieren. Sie gibt tionskonzept für die Region Köln/Bonn gestartet. Rund 280 einen Einblick in das Verfahren, informiert über Meilenstei- Akteure aus Kreisen, Kommunen, Zweck- und Interessens- ne, Zwischenergebnisse und kommende Prozessschritte. verbänden und der Politik haben intensiv über den Prozess, Aktuelle Neuigkeiten können Sie jederzeit der Projekthome- Zukunftsprofile und Herausforderungen für die Region page unter www.agglomerationskonzept.de entnehmen diskutiert. – hier können Sie sich auch für unseren Projektnewsletter registrieren. Vor uns liegen nun zwei Jahre intensiver, dialogorientierter Arbeit zur Entwicklung eines regional getragenen Zukunfts- Wir wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen unserer Pro- bilds für unsere Region. Der Ansatz, sich auf ein gemeinsa- jektinfo und uns allen einen erfolgreichen Prozess, der die mes Raumbild für die Zukunft der Region zu verständigen, bewährte gemeinsame Arbeit in der Region erfolgreich macht das Agglomerationskonzept zu einem innovativen fortsetzen wird. und strategischen Projekt zur Sicherung der Entwicklungsfä- higkeit des Wirtschaftsstandortes Region Köln/Bonn. Ihr Dr. Reimar Molitor Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Region Köln/Bonn e.V.
5 REGIONALER PLANUNGS- UND ZUKUNFTSDIALOG D ie Region Köln/Bonn sieht sich aktuell und in den das Agglomerationskonzept Hinweise und Ansatzpunkte für nächsten Jahren vielfältigen Herausforderungen der teilregionale, interkommunale Kooperationen und Projekte räumlichen Entwicklung gegenüber. Lösungen zur zur Raum- und Strukturentwicklung liefern, die regionale Bewältigung der Entwicklungsaufgaben sind zunehmend in Arbeitsteilung zwischen Standorten und Räumen unterstüt- einem überlokalen, regionalen Maßstab und in Form integ- zen und eine ausbalancierte Entwicklung in der Region er- rierter Entwicklungskonzepte zu suchen. möglichen. Zudem sollen aus dem Agglomerationskonzept regionale und interkommunale Schlüsselprojekte, z.B. im Die aus demographischen Entwicklungen, einer Knappheit Bereich Mobilität/Verkehrsinfrastrukturentwicklung, Flächen- an Entwicklungsflächen, Mobilitätsproblemen, den An- oder Freiraumentwicklung, abgeleitet werden. sprüchen von Energiewende und Klimawandel sowie der Aufrechterhaltung von sozialer Infrastruktur und Daseins- Darüber hinaus leistet das Agglomerationskonzept als versorgung hervorgehenden, auf engem Raum zusammen- integriertes, gesamtregionales Konzept in Zusammenarbeit kommenden Nutzungsansprüche stehen in Wechselwirkung mit der „Regionalen Klimawandelvorsorgestrategie“ einen und zum Teil in Konkurrenz zueinander. bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz in der Region und ermöglicht zugleich eine weitere, zwischen den Teilräumen Die Region Köln/Bonn stellt sich diesen Herausforderungen und Ansprüchen der Region ausbalancierte Entwicklung. und setzt sich mit dem Agglomerationskonzept das Ziel, Beide Prozesse stehen daher in einem intensiven Austausch Gestaltungs- und Entwicklungsspielräume der Kommunen untereinander. und Teilräume der Region aufzuzeigen und diese für die Region als Ganzes zu sichern. Das Konzept umfasst einen Für die kommunale Planungsebene liefert das Agglomera- regionalen Dialog- und Planungsprozess zur Entwicklung tionskonzept Diskussionsbeiträge hinsichtlich der eigenen von Szenarien und Zielbildern für die räumliche Entwick- mittel- bis langfristigen Entwicklung und Profilierung im lung der Region Köln/Bonn im Zeithorizont bis 2035/2040. regionalen Gesamtgefüge. Kommunale Planungen und Die Kommunen, Kreise und vielzähligen raumgestaltenden Stellungnahmen sollen vor Ort durch das Konzept und seine Akteure der Region wirken über Workshops und Veranstal- Zwischenergebnisse inhaltlich befördert werden. tungen im Prozess mit. Konkrete Bedarfe und Perspektiven für die weitere räumliche Entwicklung der Region und ihrer Das Agglomerationskonzept wird in Abstimmung mit den Teilbereiche werden aufgezeigt und als strategischer Fach- Regionalplanungsbehörden der Bezirksregierungen Köln und beitrag in die Regionalplanung eingebracht. Düsseldorf erarbeitet. Als Kooperationspartner des Projektes fungiert die Nahverkehr Rheinland GmbH. Über eine differenzierte Betrachtung der Entwicklungsauf- gaben, Prägungen und Profile der regionalen Teilräume soll
6 DER PROZESS Der Planungs- und Dialogprozess gliedert sich in drei, aufeinander aufbauende Phasen. Nach einer Projektlaufzeit von ca. zwei Jahren werden die abschließenden Ergebnisse des Agglomerationskonzeptes in Form von Strukturbildern für die räumliche Entwick- lung der Region Köln/Bonn sowie von Zukunftsprofilen für die Teilräume der Region im Frühjahr 2019 feststehen. I n Phase 1 werden gemeinsam mit den raumgestalten- Grundlagenuntersuchung Mobilität, die flankierend bearbei- den Akteuren in Workshops Herausforderungen und tet wird, in die zweite Phase überführt. Entwicklungspotenziale für die Teilräume der Region herausgearbeitet. Die Workshops thematisieren zum einen In Phase 2 werden verschiedene Szenarien und Raumbilder Entwicklungsfragen in Teilräumen der Region. Zum anderen für die Gesamtregion und ihre Teilräume durch vier interdis- werden mit der „blau-grünen Infrastruktur“ zum Themen- ziplinäre Planungsteams aus Stadt- und Regionalplanern, bereich Freiraumentwicklung, Kulturlandschaft etc. und der Freiraumplanern, Verkehrsplanern/Mobilitätsexperten und „grau-blauen Infrastruktur“ zum Thema Verkehrsinfrastruk- ggf. weiteren Disziplinen entworfen. Ein enger Austausch tur und wirtschaftsstrukturelle Entwicklung gesamtregionale mit der Region erfolgt hierbei über Kolloquien. Das Emp- Strukturen und übergeordnete Zusammenhänge diskutiert. fehlungsgremium, bestehend aus externen Fachberatern Die Ergebnisse werden in Form von Aufgabenstellungen verschiedener Disziplinen, und die Steuerungsgruppe, zur Raumentwicklung gemeinsam mit den Ergebnissen der welche sich aus Vertretern der raumrelevanten Arbeitsgre- Prozessübersicht Agglomerationskonzept Region Köln/Bonn mien des Region Köln/Bonn e.V. zusammensetzt, stehen den Planungsteams beratend zur Seite und diskutieren die Regionalforum (16.01.2017) Auftakt des Planungs- und Dialogprozesses erarbeiteten Strategien und Perspektiven. Ergebnisse dieser Phase sind verschiedene, konkurrierende Ideen und Kon- 01/2017 - 09/2017 Phase 1 - Ausgangslage / „Diagnose“ zeptansätze für die Gesamtregion und jeweils vertiefende untersuchung Workshopreihe „Diagnose“ Grundlagen- Mobilität Beiträge für die Teilräume. Workshopreihe „Entwicklungspfade“ Die Phase 3 dient der Auswertung, Vertiefung und Zusam- menführung der vier verschiedenen Konzeptansätze. Ziel ist es, hieraus tragfähige Aussagen hinsichtlich der Entwicklung Phase 2 - Szenarien, Skizzen & Raumbilder der Gesamtregion und ihrer Teilräume abzuleiten. Dieser 09/2017 - 08/2018 Auftaktkolloquium Arbeitsschritt erfolgt gemeinschaftlich durch die Pla- Skizzen & Ideen für den Gesamtraum nungsteams, das Empfehlungsgremium und das Begleitbü- ro, welches den Region Köln/Bonn e.V. beim Verfahren und Zwischenkolloquium der Moderation des Prozesses unterstützt. Die Rückkopp- Vertiefung für regionale Teilräume lung mit der Region erfolgt mit Hilfe der Akteure aus den Workshopreihen und über das Schlusskolloquium. Als Er- gebnis sollen ein Strukturbild für die räumliche Entwicklung Phase 3 - integrierte Raumentwicklungsperspektive der Region in den kommenden 20 bis 25 Jahren und damit Zusammenführung & Weiterentwicklung Ergebnisse Phase 2 korrespondierende, vertiefende Konzeptaussagen für die Entwurf Strukturbild & Zukunftsprofile Teilräume Teilräume der Region (Zukunftsprofile) erarbeitet werden. 08/2018 - 03/2019 Schlusskolloquium Den Abschluss des Prozesses bildet eine Konferenz, in der Überarbeitung Strukturbild Gesamtraum & Zukunftsprofile Teilräume die Gesamtergebnisse präsentiert werden. Zudem dient die Konferenz, wie die zentralen Kolloquien und das Regionalfo- Konferenz Präsentation der Ergebnisse, Transfer in andere Regionen rum auch, dem Erfahrungs- und Wissenstransfer in andere Regionen des Landes NRW und darüber hinaus.
7 Teilräumlich differenzierte Betrachtung der Region DER AKTUELLE STAND U m zum einen der Vielschichtigkeit und Heterogeni- nur über den Prozess, den Ablauf und die Inhalte informiert, tät der Region sowie zum anderen dem Anspruch sondern konnten an mehreren Thementischen entlang der an eine effiziente Akteursbeteiligung gerecht zu Thesen über die Herausforderungen und Zukunftsfragen der werden, wird die Region im Rahmen der Analysephase in räumlichen Entwicklung diskutieren. Die Zusammenfassun- drei Teilräume gegliedert. Die „Börde und Ville“ (1), die gen und Ergebnisse der Diskussionen (siehe Seite 18) bilden „Rheinschiene“ (2) und das „Bergisches Rheinland“ (3) unter anderem eine Grundlage für die nun anstehenden sind Raumzuschnitte mit in sich vergleichbaren Herausfor- Workshopreihen (siehe Seite 25). derungen, Prägungen und Profilen. In der Steuerungsgruppe wurden erste Herausforderungen, Chancen und Prägun- Das Agglomerationskonzept baut auf intensiven Vorarbei- gen, aber auch Abhängigkeiten und Bedingungen in und ten und Abstimmungen der Arbeitsgremien des Region zwischen den Teilräumen diskutiert, woraufhin verschiedene Köln/Bonn e.V. und weiterer regionaler Akteure der letzten Thesen (siehe Seite 8) zu den räumlichen Herausforderun- zweieinhalb Jahre auf. Insofern schließt der regionale Zu- gen der Region abgeleitet wurden. kunftsdialog an intensive Diskussionen über Problemlagen, Bedarfe und Zukunftsperspektiven der Region im Bereich Bei dem offiziellen Auftakt des Prozesses, dem Regional- der integrierten Raumentwicklung nahtlos an und setzt forum, welches am 16. Januar 2017 im Bonner Universitäts- diese fort. club stattfand (siehe Seite 15), wurden die Teilnehmer nicht
8 THESEN ZUR RAUMENTWICKLUNG INFRASTRUKTUR NICHT ZUKUNFTSFÄHIG ÜBERFORMUNG DURCH DICHTE Die verkehrliche, technische und soziale Infrastruktur trägt In der Region führt die hohe Nachfrage nach Wohnraum im Wesentlichen zur Zukunftsfähigkeit der Region Köln/Bonn und Gewerbeflächen zu einem immensen Siedlungsdruck bei. Der Handlungsbedarf ist gravierend und herausfordernd mit hoher Dichte im Neubau und starker Nachverdichtung zugleich: Marode und überlastete Straßen, Schienen und in bestehenden Quartieren. Längst hat der Marktdruck auch Brücken auf der einen Seite sowie überfüllte Kitas, schlie- die zweite und dritte Reihe im Umland erreicht. Gleichzeitig ßende Schulen und Arztpraxen und eine Unterversorgung sind Teile des ländlichen Raums durch Schrumpfungs- mit Breitband in peripheren Gebieten auf der anderen Seite. tendenzen ganz anderen Herausforderungen ausgesetzt. Wie können die regionale Infrastruktur und Daseinsvorsorge Welche Dichten sind an den verschiedenen Orten der Region angesichts neuer Anforderungen zukunftsfähig angepasst angemessen und notwendig? Wie kann das Neu- und und neu organisiert werden? Weiterbauen vor Ort zu Mehrwerten führen und bestehende Profile stärken? Welche zukunftsfähigen Wohn- und Arbeits- qualitäten wollen wir in der Region entwickeln? FLÄCHENINANSPRUCHNAHME OHNE REGIONALE PERSPEKTIVE Die Ausweisung von Siedlungsflächen ist aufgrund des FREIRÄUME UND KULTURLANDSCHAFTEN heterogenen Drucks auf den Wohnungs- und Gewerbemarkt ALS ALLESKÖNNER in der Region sehr unterschiedlich. Kommunen, denen Die Region Köln/Bonn besitzt hochwertige Freiräume zukünftig ein Rückgang von Einwohnern prognostiziert wird, unterschiedlicher Funktion – von linksrheinischer Börde weisen Einfamilienhaussiedlungen aus. Auf der anderen und Ville über Freiraumkorridore im Rheintal bis hin zu den Seite fehlt es auf der Rheinschiene an verfügbaren Flächen, Hochflächen des Bergischen Landes. Diese Qualität gilt es um der Nachfrage nach Wohnraum nachzukommen. Welche trotz Siedlungsdruck auch zukünftig zu sichern und weiter- Herausforderungen resultieren aus der parallelen Entwick- zuentwickeln. Zunehmend stellen sich weitere Nutzungsan- lung von Schrumpfung und Wachstum in der Region? Wel- sprüche und funktionale Anforderungen an die regionalen cher Lösungsansätze bedarf es, um eine regionale Balance Freiräume: Lebensmittellieferant, regionale Klimaanlage, zu schaffen? Wie können die Bestände im weiteren Umland Energieproduzent und neue Mobilitätsinfrastruktur u.a.. Wie zur Entlastung der Immobilienmärkte in den Wachstums- kann die Sicherung von Freiräumen mit den siedlungsstruk- zentren beitragen? turellen Entwicklungen zusammen gesteuert, wie können die regionalen Freiräume zu einer blau-grünen Infrastruktur der Zukunft weiterentwickelt werden?
9 WIRTSCHAFT ZWISCHEN FORTSCHREIBUNG UND UMBRUCH Auf dem Regionalforum (siehe Seite Global Player, eine exzellente Hochschul- und Forschungs- landschaft und innovative mittelständische Unternehmen 15) wurden entlang der Thesen mit langer Tradition – die Wirtschaftsstruktur der Region Herausforderungen und Zukunfts- ist in den Teilräumen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Die fragen der räumlichen Entwicklung Digitalisierung wird die regionalen Arbeitswelten in den kommenden zwei Jahrzehnten maßgeblich verändern. Was diskutiert. Die Ergebnisse (siehe bedeutet dies für die Wissenschafts-, Dienstleistungs- und Seite 18) werden eine Grundlage Produktionsstandorte der Region? Wie kann eine regionale für die nun anstehenden Workshop- Arbeitsteilung von Standorten und Räumen weiter befördert reihen bilden. werden? REGIONALE PERSPEKTIVE VS. KLEINRÄUMIGE INTERESSEN Wohnraumversorgung, Mobilitätssicherung, Daseinsvorsor- ge, die Bereitstellung von Wirtschaftsflächen u.w.m. lassen sich zunehmend nur noch interkommunal und in neuen Partnerschaften bewältigen. Gemeinsames, regionales Han- deln führt zur Wiederherstellung kommunaler Gestaltungs- möglichkeiten. In welchen Räumen und zu welchen Themen muss die Kooperation weiter ausgebaut werden? Wie können regionale Konzepte und Strategien die Talente und Begabungen der Teilräume mit Mehrwert für den Gesamt- standort weiter schärfen und eine regionale Arbeitsteilung von Standorten und Räumen befördern?
10 STRATEGISCHER FACHBEITRAG ZUR REGIONALPLANUNG P arallel zur Erarbeitung des Agglomerationskonzep- (LEP NRW) werden die Regionalpläne den Rahmen für die tes wird der Regionalplan Köln fortgeschrieben. Die räumliche Entwicklung der Region in den kommenden zwei Fortschreibung des Regionalplans Düsseldorf soll Jahrzehnten definieren. in 2017 abgeschlossen werden. Aufgrund der aktuellen dynamischen Entwicklungen im Bereich Wohnen wird nach Für die Region Köln/Bonn mit ihren Kommunen, Kreisen und der Fertigstellung des Plans eine Änderung für zusätzliche raumgestaltenden Akteuren bietet das Agglomerationskon- Siedlungsbereiche diskutiert werden. Gemeinsam mit dem zept die Chance, sich pro-aktiv mit eigenen Konzepten in die neuen Landesentwicklungsplan für Nordrhein-Westfalen formellen Planungsprozesse einzubringen. Das Agglomera- 2016 2017 2018 Regionalplanprozess Köln Grundkonzeption Kreis- und Kommunalgespräche Fachbeiträge und Konzepte Themenforen Abstimmung Abstimmung Agglomerationskonzept Phase I: Ausgangslage und Diagnose Phase II: Szenarien, Skizzen und Raumbilder Oktober Auftaktkolloquium Phase II März/April Mai/Juni/Juli Workshops „Diagnose“ Workshops Entwicklungspfade August 2016 bis Juli 2017: Erarbeitung Untersuchung Mobilität Dezember Zwischenkolloquium Phase II
11 Die Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf sind seit der Phase der Vorbe- reitung an der Prozessgestaltung beteiligt. Sie unterstützen den kooperati- ven regionalen Dialog- und Planungsprozess des Agglomerationskonzeptes als innovativen, strategischen Fachbeitrag zur Regionalentwicklung. tionskonzept soll Perspektiven für eine weitere integrierte Die Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf sind Siedlungs-, Mobilitäts- und Freiraumentwicklung über seit der Phase der Vorbereitung an der Prozess- kommunale und Kreisgrenzen hinweg aufzeigen und als gestaltung beteiligt und unterstützen den Prozess strategischer Fachbeitrag der Region in die Regionalplanung zum Agglomerationskonzept u.a. durch ihre Mitwir- eingebracht werden. Als informelles, integriertes Entwick- kung in der Steuerungsgruppe. lungskonzept soll es Lösungsansätze für die vielfältigen Herausforderungen auf regionaler und teilregionaler Maß- stabsebene liefern und zur Diskussion stellen. 8 2019 2020 2021ff Formelles Entwurf Verfahren Entwurfserarbeitung Beschluss Scoping Erarbeitung Umweltprüfung Phase III: Integrierte Raumperspektiven Q3 2018 Schlusskolloquium Regionale Schlüsselprojekte Erarbeitung Agglomerationsperspektiven Q1 2019 Konferenz (Präsentation)
12 DAS AGGLOMERATIONSKONZEPT ALS KLAMMER I n der Region Köln/Bonn existiert eine Reihe interkommu- Im Rahmen der Klimawandelvorsorgestrategie arbeitet die naler Kooperationen und Verbünde, die an Konzepten Region zudem aktuell an einer räumlichen differenzierten, der räumlichen Entwicklung arbeiten. Hierzu zählen: integrierten Strategie für den Klimaschutz und die Anpas- sung an den Klimawandel. Auch aus aktuellen Förderauf- > Mehrere Stadt-Umland-Kooperationen wie das StadtUm- rufen wie der „Grünen Infrastruktur“ im Rahmen des EFRE landNetzwerk (S.U.N), die shareRegion und die Kooperation 2014-2020 werden interkommunale, integrierte Beiträge aus Köln und rechtsrheinische Nachbarn der Region hervorgehen. > Die Landesinitiative Innovationsregion Rheinisches Revier Das Agglomerationskonzept wird diese teilregionalen Bei- (IRR), der Informelle Planungsverband Garzweiler, der träge berücksichtigen und diese in einer gesamtregionalen Planungsverband :terra nova, die Umfeldinitiative Hambach Perspektive verzahnen. Insbesondere sollen die Schnittstel- und die Kooperation „Rheinisches Sixpack“ len und Zusammenhänge zwischen den vielfältigen und viel- zähligen Konzepten aufgezeigt und bearbeitet werden. Um > Die Regionale 2022/25 Bergisches Rheinland der Gleichzeitigkeit der Entwicklungen auf den unterschied- lichen Maßstabsebenen in der Region gerecht zu werden, > Die LEADER-Regionen „Bergisches Wasserland“, „1000 erfolgt ein kontinuierlicher Abgleich bzw. die Integration von Dörfer -1 Zukunft“ und „Zülpicher Börde“ sowie die (Zwischen-)Ergebnissen der genannten Konzepte, Prozesse Vital.NRW-Region im östlichen Rhein-Sieg-Kreis und Kooperationen in das Agglomerationskonzept. Formelle Planung auf Sektorale Entwicklungspläne regionaler und Landes- und Konzepte auf regionaler ebene, z. B.: und kommunaler Ebene, z. B.: Regionaler LEP NRW Mobilitätsplan Masterplan Regionalplan Daseinsvorsorge Informelle (inter-)kommu- > Fachbeitrag der Region > Darstellung von regionalen nale Kooperationen und > Positionierung Raum- und Wirkungszusammen- Konzepte, z. B.: hängen Kreisentwicklungs- konzept (KEK) ISEK / InHK > Einbindung in den regionalen Kontext > Inhaltlicher Input
13 Ennepe-Ruhr- KR Kreis Kreis Mettmann RegioNetzWerk Kreis Viersen Meerbusch zusammen wachsen D W Kaarst Radevormwald Korschen- MG broich Neuss RS Märkischer Kreis SG Hückes- wagen Wermels- Wipperfürth Jüchen Leichlingen kirchen Regionale 2022/25 Dormagen Rhein-Kreis-Neuss ‚Bergisches Burscheid Kreis Heinsberg Rheinland‘ Marienheide Greven- broich Rommers- Lever- Rheinisch- Oberbergischer Kreis kirchen Odenthal Kürten Berg- kusen Bergischer- Gummers- neustadt Lindlar bach Bedburg Kreis Pulheim Engelskirchen Bergisch Wiehl Gladbach Reichshof Bergheim Overath Elsdorf Köln Frechen KLIMAWANDEL Much VORSORGESTRATEGIE Rösrath Nümbrecht Mors- Rhein-Erft-Kreis Kerpen Hürth Waldbröl bach Neunkirchen- StadtUmlandNetzwerk Raumperspektive 2035 Seelscheid Kreis Düren Lohmar Ruppich- Troisdorf teroth Brühl Wesse- Nieder- ling kassel Siegburg Windeck Erftstadt Sankt Bornheim Augustin Rhein-Sieg-Kreis Eitorf Hennef AC Innovationsregion shaREgion BonnUmland Rheinisches Revier Alfter Kreis Bonn Königswinter Swisstal Altenkirchen Bad Honnef Städteregion Kreis Euskirchen Mecken- Wacht- berg heim Aachen Kreis Neuwied Rheinbach Kreis Ahrweiler Neben den formellen Planungen auf Lan- des- und regionaler Ebene existieren auch vielfältige interkommunale Kooperationen zur Raumentwicklung in der Region. Das Agglomerationskonzept berücksichtigt diese Prozesse und fügt sie als regionale Klammer in eine gesamträumliche Entwicklungspers- pektive für die Region zusammen.
14 MEILENSTEINE
15 REGIONALFORUM: START IN DEN PROZESS Auf dem Regionalforum, der offiziellen Auftaktveranstaltung zum Agglomerationskonzept, die am 16. Januar 2017 im Bonner Universitätsclub stattfand, wurden gemeinsam mit Akteuren aus Kreisen und Kommunen, Vertretern von Zweck- und Interessensverbänden sowie den politischen Akteure der Region die Prozesse, Ziele und Meilensteine des Agglo- merationskonzeptes sowie Zukunftsprofile und Herausforderungen diskutiert. N eben einführenden Vorträgen zum Prozess und den interkommunale Kooperationen und das Zusammenden- Schnittstellen zur formalen Regionalplanung sowie ken und Einbeziehen einzelner Konzepte in der „Klammer“ zu weiteren interkommunalen Kooperationen, des Agglomerationskonzeptes, werden in der Region als wurden in einem Podium und im Austausch mit der Mode- zukunftssichernde Strategie angenommen und unterstützt. ratorin Frauke Burgdorff, BURGDORFFSTADT - Agentur für Der Ansatz, „sich auf ein gemeinsames Raumbild für die kooperative Stadtentwicklung, Perspektiven und Positionen Zukunft der Region zu verständigen, macht das Agglomera- aus unterschiedlichen Kommunen und zu verschiedenen tionskonzept zu einem Piloten für die weiteren Regionen in Themenbereichen auf dem Regionalforum vorgestellt. In Nordrhein-Westfalen“, so Martin Hennicke, Abteilungsleiter einem Vortrag von Prof. Dr. Bernd Scholl vom Institut für für Raumordnung und Landesplanung in der Staatskanzlei Raum- und Landschaftsentwicklung der ETH Zürich, wurde NRW, bei seiner Begrüßung. der Blick geweitet, indem vergleichbare Konzepte und Strategien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Zentral ist dabei die Frage, wie die konkurrierenden beschrieben wurden. Daraufhin wurde den Teilnehmern die Nutzungsansprüche Siedlungsentwicklung versus Frei- Möglichkeit geboten, anhand von sechs Thesen über die raumsicherung, Innenentwicklung versus Klimawandel, Herausforderungen, Chancen und Entwicklungspotenziale Wohnraumversorgung versus Gewerbe- und Industrieflä- in der Region zu diskutieren. Abschließend wurden einige chen etc. in Einklang gebracht werden und eine regionale wichtige Aussagen der Diskussionen vorgetragen und ein „Arbeitsteilung“ gestaltet werden kann. „Es braucht mehr Ausblick auf den weiteren Verlauf des Projektes gegeben. denn je gemeinsame Planungsperspektiven und Konzepte als Verständigungsbasis“ betonte Landrat Jochen Hagt, Die rege Teilnahme am Regionalforum zeigte, dass die stellvertretender Vorsitzender des Region Köln/Bonn e.V., bei Akteure der Region Köln/Bonn den Bedarf nach einer ver- seiner Begrüßung. „Das Agglomerationskonzept mit einer stärkten Kooperation in der räumlichen Entwicklung sehen gemeinschaftlichen Zukunftsvision für Siedlungs-, Mobili- und sich aktiv in den Prozess zur Entwicklung räumlicher Zu- täts- und Freiraumentwicklung für die Region bis 2040 setzt kunftskonzepte für den Agglomerationsraum einbringen. Die auf verbindliche Zusammenarbeit über kommunale und verstärkte Vernetzung und Arbeitsteilung von Teilräumen, Ressortgrenzen hinweg.“
16 Regierungspräsidentin Gisela Walsken machte deutlich: „Als Dr. Ulrich Soénius, stellvertretender Hauptgeschäftsführer Regionalplanungsbehörde für den Regierungsbezirk Köln der IHK zu Köln, Dr. Joachim Bauer, Vorsitzender des Ar- begrüßen und unterstützen wir das Agglomerationskonzept beitskreises Natur und Landschaft des Region Köln/Bonn e.V. ausdrücklich und sind eng in den Prozess der Vorbereitung und stellvertretender Amtsleiter für Landschaftspflege und und jetzt anstehenden Umsetzung eingebunden. Wir erwar- Grünflächen der Stadt Köln sowie der Geschäftsführer der ten aus dem Projekt wichtige Impulse für unser formelles Nahverkehr Rheinland GmbH/des Verkehrsverbund Rhein- Planverfahren zum neuen Regionalplan und wollen das Sieg GmbH, Dr. Norbert Reinkober, fokussierten in einer Agglomerationskonzept als zentralen Fachbeitrag der Region zweiten Gesprächsrunde auf sektorale Themen. Dr. Ulrich Köln/Bonn dort einbringen.“ Soénius mahnte, beim Thema der Gewerbeflächenauswei- sung auch die Bestandssicherung vor allem der Industrie- In einer ersten Podiumsrunde diskutierte Moderatorin Frauke betriebe im Blick zu behalten. Das Agglomerationskonzept Burgdorff mit dem Bürgermeister der Stadt Wiehl, Ulrich muss eine klare Zielvorstellung zur Sicherung und qualita- Stücker, dem Bürgermeister der Gemeinde Jüchen, Harald tiven Weiterentwicklung der Grün- und Freiflächen beinhal- Zillikens, dem Stadtbaurat der Bundesstadt Bonn Helmut ten, so der Appell von Dr. Joachim Bauer. Zum Abschluss Wiesner und Dr. Hermann Tengler, Leiter des Referats griff Dr. Norbert Reinkober das Verkehrsproblem der Region Wirtschaftsförderung und Strategische Kreisentwicklung des auf. „Es ist viel zu tun – aber die Voraussetzungen für die Rhein-Sieg-Kreises. Ulrich Stücker betonte in seinem State- Arbeit in dieser Region scheinen gut zu sein“ – so das kurze ment die Notwendigkeit, kommunales Planen und Handeln und doch treffende Resümee der Statements von Frauke mit regionalem Denken zu verknüpfen. Das Agglomerations- Burgdorff. konzept schafft in dem Sinne eine regionale Perspektive und einen Begründungszusammenhang für örtliche strategische Wie man in anderen dynamischen Wachstumsregionen Konzepte. Harald Zillikens appellierte an die interkommu- mit Herausforderungen der Raumentwicklung umgeht, nale Zusammenarbeit und bezog sich dabei konkret auf die wurde im Anschluss an die Podiumsgespräche von Prof. Dr. gemeinsamen Herausforderungen der Kommunen bei der Bernd Scholl, ETH Zürich, mit Blick auf das In- und Ausland Bewältigung des Strukturwandels im Rheinischen Braunkoh- gezeigt. Vor dem Hintergrund der Begrenzung des Sied- lerevier, die in interkommunalen Planungsprozessen aktuell lungsflächenwachstums sowie der Entwicklung der Städte angegangen werden. Helmut Wiesner fokussierte auf die nach innen wurde deutlich, dass der interkommunalen Wohnraumproblematik in den wachsenden Städten der Regi- Zusammenarbeit eine besondere Rolle zukommt, um Funk- on und die „Überschwappeffekte“ ins Umland. Dr. Hermann tionen und Nutzungen zu sichern und zu ergänzen. Anhand Tengler hob abschließend die schon bestehenden und erfolg- von Beispielen aus Basel, Wien, Frankfurt und Zürich zeigte reichen Kooperationen zur Raumentwicklung in der Region er, dass durch eine regionale integrierte Entwicklungspers- hervor, die in den Prozess eingebracht werden können. pektive räumliche Bedarfe formuliert und auf dieser Basis
17 entsprechende Schlüsselprojekte im Bereich Infrastruktur, Freiraum- oder Flächenentwicklung angestoßen wurden. In- formelle Verfahren, wie das Agglomerationskonzept, so sein Fazit, stellen keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zur formellen Planung dar und werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Nach dem Vortrag von Prof. Dr. Scholl diskutierten die Teil- nehmer entlang von sechs Thesen und unter der Modera- tion von Fachexperten über verschiedene Themenbereiche an Hochtischen. Dabei wurden aktuelle Herausforderungen und Potenziale dargestellt, aber auch Ideen, Ansätze oder Bedenken für die zukünftige Entwicklung der Region for- muliert. Anschließend wurden die Eindrücke und Aussagen von den Thementischen in einem Gespräch zwischen Frauke Burgdorff und Prof. Antje Stokman, Institut für Landschafts- planung und Ökologie, Universität Stuttgart, im Plenum vorgestellt. Den Abschluss der Veranstaltung gestaltete Prof. Christa Reicher, REICHER HAASE ASSOCIIERTE GmbH, indem sie die Veranstaltung resümierte und einen Ausblick auf die weite- ren Schritte des Prozesses gab. Prof. Reicher zeigte auf, dass zur Erreichung der vielfältigen Ziele des Agglomerations- konzeptes eine enge und transparente Zusammenarbeit mit den Akteuren der Region ausschlaggebend sei. Das hohe Interesse am Regionalforum und das bisherige Engagement der Teilnehmer ist ein gutes Zeichen für den weiteren Erfolg des Prozesses. Mitte rechts: Prof. Dr. Bernd Scholl, ETH Zürich, bei sei- nem Vortrag über die Erfahrungen aus Agglo- merationskonzepten in anderen Ländern. Unten rechts: Dr. Hermann Tengler, Leiter des Referats Wirtschaftsförderung und Strategische Kreis- entwicklung des Rhein-Sieg-Kreises, Helmut Wiesner, Stadtbaurat der Bundesstadt Bonn, Ulrich Stücker, Bürgermeister der Stadt Wiehl und Harald Zillikens, Bürgermeister der Gemeinde Jüchen, über Perspektiven und Positionen aus der Region.
18 ERGEBNISSE DER THEMENTISCHE An sechs Thementischen wurden auf dem Regionalforum die drängenden Themen in der Regi- on diskutiert. Die Teilnehmer hatten dabei die Möglichkeit, ihre Ansichten zu äußern oder diese direkt auf die thematischen Karten auf den Tischen einzutragen und zu verorten. Die Ergebnisse sind nicht als abschließend zu verstehen, bilden jedoch zusammen mit anderen Erkenntnisssen eine Grundlage für die weitere Arbeit, z. B. in den Workshopreihen (siehe Seite 25). Ergänzend zu den Kurzfassungen der Diskussionen und Ergebnisse der Thementische auf den folgenden Sei- ten, sind Langfassungen der Texte im Internet zu finden: www.agglomerationskonzept.de
19 Beim Thema „soziale Infrastruktur“ fokussierten sich die Teilnehmer auf die Frage, wie mit der Bevölkerungsab- Thementisch 1: nahme in kleineren Orten des Umlands der Region und den damit verbundenen Funktionsverlusten umgegangen Infrastruktur nicht werden kann (z. B. drohende Schulschließung). Im Hin- blick auf interkommunale Kooperationen wurde in diesem zukunftsfähig Kontext verstärkt über die Bündelung von Funktionen und Nutzungen im Sinne von Grundzentren diskutiert (Standort- frage Krankenhäuser, Schulen, etc.). Dabei müsse sicherge- stellt sein, dass sich Zusammenführungen auf strategisch ausgewählte Orte fokussieren. Als relevanter Zukunftsfaktor wurde zudem das Thema demographischer Wandel ange- I n der Diskussion rund um das Thema „Infrastruktur nicht sprochen. Bei der Entwicklung von sozialer Infrastruktur zukunftsfähig“, moderiert von Prof. Dr. Hartmut Topp, müsse verstärkt nach den Anforderungen und Bedürfnissen topp.plan: Stadt.Verkehr.Moderation, begleitet von Herrn älterer Menschen gefragt werden. Fritsch, NVR GmbH, wurde deutlich, dass insbesondere Fragen der Verkehrsinfrastruktur als übergreifende Quer- schnittsthemen angesehen werden müssen. Die Überlastung von Straßen- und Schienennetzen, sowohl auf den Nord-Süd- und West-Ost-Achsen als auch durch den Thementisch 2: verstärkten Transitverkehr von Außerhalb (z. B. LKW-Verkehr aus den Nordseehäfen) beeinflusst Wirtschaft, Pendlerströ- Flächeninanspruch- me, den regionalen Tourismus, aber auch Themen der Da- seinsfürsorge. Man war sich einig, dass es die „Eine“ Lösung nahme ohne regio- nicht gibt – alle Systeme sind überlastet, müssen optimiert, aufeinander abgestimmt und ergänzt werden. Dazu müssen nale Perspektive neue oder bisher wenig genutzte Mobilitätsformen, Techni- ken und Vernetzungskonzepte diskutiert werden: Einige der Ideen waren beispielsweise die Weiterführung von Sharing- D Konzepten, die kreative und vernetzte Nutzung von Apps, ie Diskussion zur These „Flächeninanspruchnahme der Bau von Seilbahnen und Fahrradschnellwegen oder die ohne regionale Perspektive“, moderiert von Bern- Förderung gemeinschaftlicher Mobilität, z. B. in Anlehnung hard Faller, QUAESTIO - Forschung und Beratung, an die amerikanischen „carpool lanes“. Darüber hinaus, so widmete sich den Herausforderungen des Wachstums, die Teilnehmer, darf die Bestandssicherung nicht vergessen die innerhalb der regionalen Teilräume unterschiedliche werden und auch die Erweiterung sowie der Ausbau von Bedarfe nach Flächenausweisungen von Wohnbauland und bestehenden Straßen und Schienennetzen sollte kein Tabu Gewerbearealen verlangen, sowie möglichen Perspektiven sein. Wichtig sei vor allem, nicht nur zu reagieren, sondern zur Steuerung des Drucks auf Städte auf der einen sowie der auch anhand von Nutzungsanalysen aktiv Angebote zu Bevölkerungsabnahme in ländlicheren Kommunen auf der unterbreiten. anderen Seite.
20 Ein Kernthema der Diskussion war die Frage nach der „rich- die Vielfältigkeit und Qualität verdichteter Siedlungsstruk- tigen“ Antwort auf den Wachstumsdruck. Dieser führt in der turen jenseits des monotonen Geschosswohnungsbaus Rheinschiene zu hohem Druck auf den Wohnungsmarkt und aufzeigen und die Vorbehalte und Ängste abbauen. Die hohem Preisanstieg bei Wohnbauland und Mieten. Verdrängun- Notwendigkeit und die Vorteile von Verdichtung müssen gen sind nicht mehr nur in den Städten Köln, Bonn, Leverkusen verstärkt und besser vermittelt werden. Der Ausbau der und Düsseldorf offensichtlich, sondern betreffen mittlerweile Infrastruktur, die Bevölkerungszunahme und die daraus auch Kommunen im „Speckgürtel“ um die Rheinmetropolen. resultierenden Investitionen und monetären Einnahmen In Verbindung mit dem Siedlungsdruck wurde auch die Frage sind Effekte, die insbesondere in den Städten in der zweiten gestellt, mit welchen Wohnformen und Typologien diesem und dritten Reihe positiv wirken können. Auch sollten über Druck in Zukunft begegnet werden sollte. Sind verdichtete Bilder zeitgemäßer und ortsbezogener Typologien des Wohnformen in der städtischen Kernzone schon lange eine Wohnungsbau die Bedenken gegenüber einer „Verdichtung“ notwendige Antwort auf den Wohnraumbedarf, so ist dieser in ausgeräumt und so eine Akzeptanz für dichtere Strukturen den ländlicheren Kommunen häufig wenig akzeptiert. geschaffen werden. In der Diskussion wurde das Leitbild der „Dezentralen Das zweite Thema, das intensiv diskutiert wurde, war die Konzentration“ erwähnt – dieses hat in der Vergangenheit verkehrliche Infrastruktur. Die Teilnehmer waren sich einig, ähnliche Forderungen an die Raumentwicklung gestellt, wie dass es ein Zusammendenken von Wohnbaulandauswei- sie heute aufgeworfen werden. Es kam daher die Frage auf, sung bzw. Siedlungsverdichtung und dem Ausbau und der ob die Zielsetzungen dieses Leitbilds einen Orientierungs- Qualifizierung der verkehrlichen Infrastruktur geben muss. rahmen für das Agglomerationskonzept liefern könnten. Die Bedeutung des Nahverkehrs wurde hier besonders Insbesondere hinsichtlich des Lastenausgleichs zwischen hervorgehoben, ebenso wie die Relevanz der stärkeren Kommunen und Teilräumen der Region müsse nachgedacht interkommunalen Zusammenarbeit. werden, und hierzu kann das Leitbild der „Dezentralen Konzentration“ Hilfestellung leisten. Thementisch 4: Thementisch 3: Freiräume und Überformung durch Kulturlandschaften Dichte als Alleskönner I n der Diskussion zur These „Freiräume und Kulturland- schaften als Alleskönner“, moderiert von Prof. Dr. Ursula I n der Diskussion zur These „Überformung durch Dichte“, Stein, Stein + Schultz, Stadt-, Regional- und Freiraumpla- moderiert von Prof. Christl Drey, wurden zwei wesentli- ner GbR, wurde ein differenziertes Bild der verschiedenen che Herausforderungen identifiziert. Die Steuerung von Freiräume aufgezeigt. Zum einen wurde auf den Erhalt der Verdichtung in der Region ist für die Zukunftsfähigkeit eine ballungsnahen Freiräume und Kulturlandschaften verwiesen: wesentliche Aufgabe, denn nicht nur in den Kernstädten, Es braucht eigene Freiraumqualitäten, insbesondere vor sondern auch in den Kommunen um Köln, Bonn, Leverku- dem Hintergrund steigender Inanspruchnahme von Flächen sen und Düsseldorf „wird es eng“. Da häufig, insbesondere für die Siedlungsentwicklung. Zum anderen wurde auf die in den Kommunen der ländlicheren Teilräume, das Thema Entwicklung und Erschließung weiterer Freiräume eingegan- Wachstum mit negativen Bildern der Siedlungsentwicklung gen. Unter dem Aspekt Erreichbarkeit wurden insbesondere belegt ist, bedarf es einer Kommunikation der Notwendig- Mobilitätskonzepte für den Freiraum diskutiert. Es sollten keit und vor allem der Chancen von Wachstum über Bilder, zum einen die Bereiche als Naherholungsort für die Ballungs-
21 Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den Diskussionen an den Thementischen zu Heraus- forderungen und Chancen der Region. Die Pfeile stellen den Druck innerhalb der Rheinschiene dar sowie die daraus entstehenden „Überschwappeffekte“. Die grünen „+“-Symbole stehen für die Stärkung der peripheren Zentren. räume genutzt werden, die durch ÖV bereits erschlossen Zudem benötigt es einen stärkeren Konsens in der Umset- sind. Zum anderen braucht es ein besseres Mobilitätskon- zung, wozu es regionale Kooperationen und kooperative zept für die Erschließung der Freiräume – die gleichzeitige Prozesse zur Erschließung von Freiräumen geben muss. Steuerung und Lenkung, um überlastete Räume zu schützen Flächenschonung und -recycling im Bestand schont Grünflä- wird eine Herausforderung der Zukunft sein. Perspektivisch chen und leistet einen Beitrag für den Erhalt der Freiräume. soll auch neue Landschaft entwickelt werden. Z.B. könnten Es braucht eine nachhaltige Umsetzung von Ideen sowie ehemalige Braunkohleabbaugebiete nicht nur landwirtschaft- eine Sicherung und Verstetigung bestehender und gut lich kultiviert, sondern auch zu Erholungsgebieten werden. angenommener Freiraumnutzungen. Die Region hat viele Die Chance, Landwirtschaft und Forstwirtschaft mit Erho- gute Konzepte und Ideen, wie RegioGrün oder das Grüne lungsfunktionen zu vernetzen, sollte genutzt werden.Dabei C, Naherholungsangebote und ein Kulturlandschaftsnetz- müssen die landwirtschaftlichen Flächen vor dem Zugriff werk. Es braucht Weitsicht in den Köpfen – und weitsichtige von Siedlungsentwicklung geschützt werden. Entscheidungen für die Freiräume der Region.
22 diesem schon jetzt sehr dicht besiedelten Wachstumsraum Thementisch 5: der Siedlungsdruck und die Flächenkonkurrenz aufgrund der stark zunehmenden Wirtschafts- und Wohnentwicklung Wirtschaft zwischen kontinuierlich wachsen. Die Diskussionsbeiträge zeigten, dass die überlasteten Systeme optimiert, ergänzt, neu Fortschreibung und überdacht und aufeinander abgestimmt werden müssen. Als Hilfsmittel für die regionalen Akteure bei der Qualifizie- rung von Standorten, Flächen und Infrastrukturen wurden Umbruch einige Instrumente beschrieben. Als wirksame Mittel werden von den Teilnehmern die Einrichtung eines Flächen- und Bodenpools, die Umsetzung des Konzepts der City-Logistik und die Verwendung und Nutzung von Fördermitteln, wie I n der regen Diskussion rund um das Thema: „Wirtschaft dem „Stadtentwicklungskredit NRW“, genannt. Damit die zwischen Fortschreibung und Umbruch“, moderiert von zur Verfügung stehenden Fördermittel ihre Wirkung in Jens Imorde, IMORDE Projekt- & Kulturberatung GmbH, regional bedeutsamen Projekten entfalten können, bedarf wurde deutlich, dass der Zustand und die weitere zuneh- es einer kompetenten Unterstützung, die sowohl Angebote mende Belastung/Überlastung der Verkehrsinfrastruktur und Bedarfe zusammenbringt, als auch Projektträger bei der als ein enormes Problem vor allem in der Rheinschiene, operativen Umsetzung der Fördervorhaben unterstützt. Als aber auch für das Bergische Land und die Börde und Ville Förderinstrument für die Stadtentwicklungsprojekte gerade gesehen werden. Die prognostizierten Bevölkerungszuwäch- in der Region Köln/Bonn ist beispielsweise der „Stadtent- se auf der Rheinschiene und die Steigerung der Verkehre wicklungskredit NRW“ empfehlenswert. Ein weiterer Punkt, vor allem in der West-/Ost-Ausrichtung sowie der interna- der für die wirtschaftliche Entwicklung der Region, insbeson- tionale Transportkorridor Rotterdam-Genua führen dazu, dere abseits der Rheinschiene, von großer Bedeutung ist, ist dass immer mehr Ansprüche, Menschen und Güter in einem der Breitbandausbau für eine flächendeckende Aufstellung begrenzten Raum zusammentreffen. Hinzu kommt, dass in der Region für die digitale Entwicklung.
23 Bereich Gewerbe sowie zu landschafts- und freiraumbezoge- Thementisch 6: nen Themen vielfältige Formen der Zusammenarbeit. Jedoch wurde schnell klar, dass vor dem Hintergrund des Drucks auf Regionale Perspekti- die Rheinschiene und insbesondere auf den Ballungsraum Köln das Thema Wohnraumversorgung nicht von den Kom- ve vs. kleinräumige munen jeweils alleine gelöst werden könne. Hier bestehe ein besonderer Handlungsbedarf, welcher von den Teilnehmern Interessen als dringend eingeschätzt wurde. Dabei wurde klar, dass zum einen gleiche Rahmenbedingungen, beispielsweise in Bezug auf steuerliche und finanzielle Aspekte, geschaffen werden müssen, um für alle Beteiligten gerechte Verbindlichkeiten zu schaffen. Die dafür zur Verfügung stehenden formellen und D er von Jens Grisar, Region Köln Bonn e.V., moderierte informellen Instrumente wurden seitens der Teilnehmer als Thesentisch zum Thema „Regionale Perspektiven vs. grundsätzlich geeignet und passend eingeschätzt. Zum ande- Kleinräumige Interessen“ diskutierte insbesondere die ren wurde thematisiert, dass jede einzelne Kommune dafür Bedeutung von interkommunalen Kooperationen der Raum- zunächst eigene Ziele und Vorstellungen entwickeln müsse, entwicklung in der Region. Einigkeit herrschte darüber, dass die dann nach außen in eine interkommunale und regionale Kooperationen auf formeller sowie informeller Basis einen Kooperation sowie Perspektive eingebracht werden können. essentiellen und wichtigen Baustein für eine nachhaltige und Ein weiterer Aspekt in der Diskussion war der institutionelle zukunftsfähige Entwicklung der Region darstellen. Rahmen, in welchem sich solche Kooperationen bewegen. Hier wurde seitens der Teilnehmer darauf hingewiesen, dass Die Teilnehmer betonten, dass bereits auf ein breites Spek- es von übergeordneter Ebene Anreize und Regularien zugleich trum bestehender Kooperationen und Partnerschaften auf brauche, um die Kommunalpolitik von der Notwendigkeit und verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Themenfel- den Chancen interkommunaler Kooperationen zu überzeu- dern zurückgegriffen werden könne. So gäbe es bereits im gen.
24 AUSBLICK UND KONTAKT
25 WORKSHOPREIHEN Einbettung in den Gesamtprozess tiger Entwicklungen in der Workshopreihe „Entwicklungs- Die Phase 1 des Prozesses zum Agglomerationskonzept pfade“. Ergänzt wird die teilräumliche Betrachtung durch dient bis Herbst 2017 der Analyse und Beschreibung der zwei regionsübergreifende Workshops zur Infrastruktur und Ausgangslage für die künftige Raumentwicklung in der Regi- Verflechtungen. In allen moderierten Workshops arbeiten on, differenziert nach Teilräumen und in einem diskursiven die Kommunen, Kreise und für den jeweiligen Raum relevan- Prozess mit den jeweils relevanten Akteuren der Region. Die ten raumgestaltenden Akteure sowie Akteure bestehender Partizipation der Akteure ist neben der Einbindung vor- Konzepte und Kooperationen kooperativ zusammen. handener Konzepte und inhaltlicher Grundlagen sowie der Aufbereitung von Daten und Informationen wesentlich zur Die erste Workshopreihe Diagnose hat das Ziel, für jeden Identifizierung aktueller Herausforderungen und zukünfti- der Teilräume spezifische Herausforderungen in den Hand- ger Perspektiven für die Region und ihre Teilräume. Mit der lungsfeldern „Demografie“, „Wirtschaft“, „Freiraum“ und Differenzierung der Region in drei Teilräume im Rahmen der „Mobilität“ zu diagnostizieren und zu diskutieren. Weiterhin Analysephase wird der Prozess zum einen der Vielschichtig- sollen Fragen zu teilräumlichen Herausforderungen und keit und Heterogenität der Region gerecht sowie zum ande- Verflechtungen formuliert werden: Welche Herausforderun- ren dem Anspruch an eine effiziente Akteursbeteiligung. gen ergeben sich aus demografischen Entwicklungen? Wie lassen sich Ansprüche der Siedlungs- und Freiraumentwick- Arbeit ‚vor Ort’ lung gemeinsam denken? Was sind die Perspektiven des Nach dem Start in den Prozess mit dem Regionalforum am Raums? In Arbeitsgruppen, die sich diesen und weiteren 16. Januar 2017 geht es ab Ende März 2017 in die Arbeit Fragen widmen, wird der Teilraum und seine kleinräumigen vor Ort in den Teilräumen. In der Workshopreihe „Diagnose“ Verflechtungen detailliert betrachtet. werden Herausforderungen, Problemlagen, Potenziale und wesentliche Einflussfaktoren der Entwicklung für die Teilräu- In den zwei Workshops zu den „Wirkungszusammenhän- me der Region herausgearbeitet. Auf dieser Basis erfolgt in gen“ werden der räumliche Fokus auf die Gesamtregion einem nächsten Schritt eine Diskussion möglicher zukünf- geweitet und übergeordnete Strukturen und Vernetzungen
26 in der Gesamtregion betrachtet. Im Workshop zur blau-grü- lungspfaden“ aufgenommen. Ziel ist es, Antworten auf die nen Infrastruktur werden die Themen Freiraum, Kulturland- Fragen zu finden und mögliche zukünftige Entwicklungen für schaft, Gewässerentwicklung, Land- und Forstwirtschaft, die spezifischen Herausforderungen in den Teilräumen zu Naturschutz und Naherholung und Tourismus vertieft. Der entwerfen. zweite Workshop widmet sich der Diskussion um die grau- blaue Infrastruktur. Hierzu gehören Herausforderungen in Erkenntnisse als Grundlage für die Prozessphase 2 den Sektoren Verkehr und Mobilität, Digitalisierung, aber Die Erkenntnisse, Zukunftsfragen und Entwicklungspfade auch die wirtschaftsstrukturelle Entwicklung der Region und aus den Workshops bilden die Basis für die Entwicklungs- das Thema Gewerbeflächen. profile der drei Teilräume. Gemeinsam werden sie in Form eines Aufgabendossiers zur Raumentwicklung mit den Die formulierten Fragen und identifizierten Herausforderun- Ergebnissen der Grundlagenuntersuchung Mobilität, die gen werden in der zweiten Workshopreihe zu den „Entwick- flankierend bearbeitet wird, in die zweite Phase überführt. Identifizierung von Entwicklungs- Betrachtung von räumlichen fragen und räumlichen Wechselwirkungen und Bedingun- Vertiefung und Beantwortung Herausforderungen gen im regionalen Kontext von Zukunftsfragen Teilraum Gesamtregion Teilraum
27 Die verkehrliche Infra- struktur in der Region ist am Limit: Es bedarf einer integrierten Mobilitäts-, Freiraum- und Siedlungsent- wicklung, um den Herausfor- derungen zu begegnen. GRUNDLAGENUNTERSUCHUNG MOBILITÄT Die verkehrliche, technische und soziale Infrastruktur trägt im Wesentlichen zur Zukunftsfähigkeit der Region Köln/Bonn bei. Der Handlungsbedarf in diesen Feldern ist gravierend und herausfor- dernd zugleich. Insbesondere die Mobilitätsinfrastruktur stellt die Region schon heute vor Heraus- forderungen: Marode und überlastete Straßen und Brücken, vom öffentlichen Nahverkehr abge- schnittene Siedlungsbereiche, Stau auf den Radialen der Zentren nicht nur zu Pendlerzeiten usw. A ls Grundlage für die Anforderung an das Agglome- gischer Trends Handlungsempfehlungen für die zukünftige rationskonzept, Perspektiven für eine integrierte Entwicklung formulieren. Dabei adressiert sie ausschließlich Siedlungs-, Mobilitäts- und Freiraumentwicklung die regionale Maßstabsebene, zeigt regionale Verflechtun- über Kommunal- und Kreisgrenzen hinweg aufzuzeigen, gen und Herausforderungen auf. wird parallel zu den Workshops die „Grundlagenuntersu- chung Mobilität“ erarbeitet, welche eine inhaltliche Basis für Dafür werden Experteninterviews unter Einbindung der den interkommunalen und interdisziplinären Planungs- und regionalen Akteure durchgeführt, vorhandene Daten, Dialogprozess zu einem Agglomerationskonzept für die Modelle, Grundlagen und Informationen zur Mobilitäts- und Region Köln/Bonn im Bereich der Mobilität/Verkehrsinfra- Verkehrsentwicklung in der Region Köln/Bonn durch einen strukturentwicklung schaffen soll. Fachgutachter ausgewertet und bewertet sowie Szenarien erstellt. Die Grundlagenuntersuchung wird gemeinsam mit Die Grundlagenuntersuchung wird erarbeitet von der dem Kooperationspartner Nahverkehr Rheinland GmbH Arbeitsgemeinschaft ILS – Institut für Landes- und Stadtent- inhaltlich begleitet und schafft die inhaltliche Basis und wicklungsforschung gGmbH und PTV Group. Grundlage für die Szenarien und Raumbilder der Planungs- teams in Phase 2 des Prozesses. Sie soll aktuelle und künftige Herausforderungen der Region im Bereich Mobilität/Verkehr beschreiben und vor dem Die Grundlagenuntersuchung Mobilität wird voraussichtlich Hintergrund gesellschaftlicher, ökonomischer und technolo- im Herbst 2017 vorliegen und zur Verfügung gestellt.
28 AUSBLICK AUF PHASE 2 Als Ergebnisse der ersten Phase werden u. a. auf Grundlage der Workshopergebnisse Entwick- lungsprofile für die Teilräume der Region entstehen sowie ein Aufgabendossier Raumentwicklung. Die Ergebnisse gehen als Aufgabenstellung in die zweite Phase des Prozessverlaufes des Agglo- merationskonzeptes ein und sind Grundlage für die Arbeit der interdisziplinär besetzten Pla- nungsteams, die im Verlauf Szenarien und Raumbilder für die Gesamtregion und ihre Teilräume entwerfen werden. E s sollen räumliche, funktionale, wirtschaftliche oder Teams sollen komplexe, ganzheitliche, fachübergreifende, gesellschaftliche Zukunftsideen, Perspektiven, Visio- regionale Ziel- und Strukturbilder sowie Zukunftsprofile für nen und Lösungsvorschläge entwickelt werden, die die räumliche Entwicklung der Region Köln/Bonn im Zeitho- beispielhaft für die Entwicklung der Region Köln/Bonn und rizont 2035/2040 darstellen. Sie werden im Prozess durch der Teilräume innerhalb der Region sind. Ein Empfehlungs- das Begleitbüro mit Unterstützung durch das Empfehlungs- gremium, bestehend aus Fachexperten, sowie die regiona- gremium und die regionalen Akteure sowie in Rückkopplung len Akteure werden die Planungsteams bei dieser Aufgabe mit den Teams ausgewertet und – soweit sinnvoll – durch beraten und die Konzepte mitdiskutieren. das Begleitbüro zusammengeführt. Die Planungsteams arbeiten in dem Prozess kooperativ miteinander und mit Die Erarbeitung und Diskussion der Szenarien und Raum- den weiteren Beteiligten (Begleitbüro, Steuerungsgruppe, bilder erfolgt in mehreren Arbeitsphasen. Die Beiträge der Empfehlungsgremium, regionale Akteure) zusammen.
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