1 /20 Fussverkehr Schweiz
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1 /20 BLICKPUNKT Die Fussgängerstadt – eine Vision? In Pontevedra, einer Stadt in der spanischen Provinz Das Potenzial von Fussgänger Galizien, wird seit rund 20 Jahren versucht, eine Vision, zonen ist bei Weitem noch nicht die viel mit dem Zufussgehen zu tun hat, umzusetzen. ausgeschöpft. Sie beruht auf der Abkehr von der autogerechten Stadt — Seiten 4 – 5 hin zu einer «Peatonalización». Ein faszinierendes Experiment mit Vorbildcharakter. — Seiten 2 – 3 Eine Auslegeordnung soll die Viel- falt von Fussgängerzonen zeigen. — Seite 6
BLICKPUNKT FUSSGÄNGERSTADT Pontevedra – Die Fussgängerstadt geht voran Vor 20 Jahren hat Pontevedra, eine Stadt in Galizien, einen Paradigmenwechsel voll zogen. Ein weitreichendes Konzept zur flächendeckenden Verkehrsberuhigung wurde kontinuierlich und hartnäckig umgesetzt. Die Effekte sind verblüffend: Die Hälfte der Stadtbevölkerung lebt heute in einer Fussgängerzone, die andere Hälfte an Strassen, in denen Tempo 20 oder 30 gilt. Die Lebensqualität hat markant zugenommen und die Stadt entwickelt sich prächtig. — Von Jenny Leuba und Pascal Regli Im Zentrum von Pontevedra sind alle zu Fuss unter wegs. – Foto: Concello de Pontevedra D ie Ausgangssituation war eine ähnliche, wie in vielen anderen autogerechten Städten in Euro- pa. In Pontevedra und seinen Vororten waren Mitte Wo früher parkierte Autos standen, besteht heute genügend Platz für sozialen Austausch. – Foto: Concello de Pontevedra der Neunzigerjahre bei rund 70'000 Einwohnern fast 50'000 Motorfahrzeuge zugelassen. In der Innenstadt herrschte Dauerstau, die Suche nach einem Parkplatz dauerte lange, die Luft war verpestet, es wurde oft gehupt und die Atmosphäre war nervös bis aggressiv. Die «Peatonalización» der Stadt Hauptverantwortlich für den konsequenten Kurs von Pontevedra ist der seit 1999 amtierende Bürger- meister Miguel Anxo Fernández Lores, der sich selbst als «Fussgänger Nr. 1» bezeichnet. Mit der soge- nannten «Peatonalización», eine Wortschöpfung, Einige Ergebnisse (im Zeitraum 1999 bis 2014): die man mit «Verfussgängerung» übersetzen könn- −− Motorfahrzeugverkehr: - 70% im Stadtzentrum, te, wurde das Stadtzentrum zur Fussgängerzone und - 30% im kompakten Siedlungsgebiet das restliche Stadtgebiet zur Begegnungszone oder −− tödliche Verkehrsunfälle pro Jahr: Tempo-30-Zone. Der motorisierte Durchgangsver- vorher durchschnittlich ca. 4, heute 0 kehr fährt in einem grossen Bogen um das Zentrum, −− Modalsplit: zu Fuss / Velo 66%, ÖV 4, MIV 30% gleichzeitig wurde das Parkplatzangebot, das teil- −− Schulwege zu Fuss: über 80% weise gratis ist, an den Stadtrand verlegt. Gratis- Stadtbusse verbinden die Parkplätze mit den wich- WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN tigsten Punkten im Zentrum. Zudem wird am Stadt- rand mit übersichtlichen Plänen über die Gehdistan- Concello de Pontevedra (Hrsg., 2019): Primero la zen ins Zentrum informiert. ciudad – La movilidad en Pontevedra 1999-2019. BLICKPUNKT – FUSSVERKEHR 1 / 20
Seit 20 Jahren leitet Miguel Anxo Fernández Lores als Bürgermeister die Geschicke von Pontevedra. Eine Erfolgseinschätzung aus seiner Sicht. — Schriftliches Interview: Jenny Leuba Herr Bürgermeister, was sind aus Ihrer Sicht die grössten Tempo-30 einzuführen, galt im grössten Teil der In- Erfolge der «Peatonalización»? nenstadt bereits ein noch tieferes Temporegime. Dies Miguel Anxo Fernández Lores: Die hat die Akzeptanz dieser Massnahme erleichtert. Rückeroberung des öffentlichen Viele der heute 20-Jährigen kennen nichts anderes Raums mit dem Motto «die Fuss- als eine verkehrsberuhigte Stadt und sind nicht bereit, gänger zuerst» stellt einen Para- die damit verbundene Lebensqualität aufzugeben. digmenwechsel dar. Dadurch sind wichtige Vorteile im sozialen Be- Wie sind Sie mit den Ängsten und Anliegen des reich entstanden: belebtere und Gewerbes umgegangen? vielfältiger genutzte Strassen, Alle sind erstmal gegenüber Veränderungen skep- Wege und Plätze; grössere Au- tisch, auch die Ladenbesitzer. Aber die Befürchtun- tonomie von Kindern und älteren Menschen; eine Ver- gen wurden schnell zerstreut. Die Fussgängerzone besserung der Verkehrssicherheit; eine Stärkung des Ge- wurde ab der ersten Minute durch die Bevölkerung meinschaftsgefühls und des sozialen Zusammenhalts. Der in Beschlag genommen, so dass auch das Gewerbe Umsetzungsprozess in Pontevedra profitierte. Teilweise haben uns war nur möglich dank zielgerichte- «Viele der heute 20-Jährigen dann die Ladenbesitzer in den ten politischen Entscheidungen, des kennen nichts anderes als eine noch nicht beruhigten Gebie- starken Bevölkerungssupports und verkehrsberuhigte Stadt und sind ten um Massnahmen gebeten. vergleichsweise bescheidener, aber nicht bereit, die damit verbunde- Die freigewordenen Fahrbahn- kontinuierlicher Investitionen. Für ne Lebensqualität aufzugeben.» und Parkplatzflächen haben unser Vorgehen und unsere Mass- wir umgenutzt, zum Beispiel für nahmen gab es keine Erfahrungswerte. Es halfen auch Gastrobetriebe. Letztlich ging es darum, ein lebendi- keine internationalen Referenzbeispiele weiter. Wir haben ges Zentrum der Konkurrenz durch Shopping-Center aber immer versucht, unsere Umsetzungsschritte sauber im Umland gegenüberzustellen. Wir fördern konse- vorzubereiten und gründlich zu evaluieren. quent Aktivitäten im öffentlichen Raum. Die Strassen Inzwischen gelten auf dem gesamten politischen Ge- sind beispielsweise von Mitte Juni bis Anfang Septem- meindegebiet die gleichen Verkehrsregimes. Dazu muss ber wegen des Sommerfestes voll belegt. man wissen, dass Pontevedra auch Dörfer und Siedlungs- gebiete ausserhalb des kompakten Stadtgebietes um- Kann das «Modell Pontevedra» auf andere Städte fasst, wo ein beachtlicher Anteil der Bevölkerung lebt. übertragen werden? Auch dort gilt: Fussgängerzone im Zentrum, wie z.B. bei Ich glaube, dass es dringend notwendig ist, Lösungen Kirchen und Plätzen; Tempo 20 auf innerörtlichen Strassen; gegen die übermässige Umweltverschmutzung und Tempo-30 im Bereich der äusseren Gürtel. -zerstörung zu finden. Es gibt für die Politik keine Ausreden mehr, wenn die Bevölkerung Veränderun- Wie erklären Sie sich die Akzeptanz für Ihr ambitionier gen einfordert. Das Vorgehen und die Massnahmen tes Vorgehen? von Pontevedra können von anderen Städte durchaus Eine von Oppositionsparteien unterstützte Minderheit adaptiert werden. Es ist nicht nur möglich, sondern bekämpfte seinerzeit die Etablierung einer autofreien sollte dringend geschehen. — Zone im historischen Stadtzentrum juristisch, unterlag aber letztlich. Als die Regierung 2010 beschloss, auf allen Rúa Xeneral Gutiérrez Mellado Vorher-Nachher. nicht geschwindigkeitsreduzierten kommunalen Strassen – Foto: Concello de Pontevedra 2/3
BLICKPUNKT FUSSGÄNGERZONE Sind Fussgängerzonen noch zeitgemäss? Die Abstimmung findet täglich mit den Füssen statt und das Ergebnis ist eindeutig: Fussgängerzonen sind die beliebtesten Orte unserer Städte. Trotzdem werden kaum noch neue realisiert. An ihre Stelle sind Begegnungszonen getreten, die in zahlreichen Einkaufsstrassen und historischen Altstadtkernen installiert wurden. — Von Pascal Regli F ussgängerzonen waren ab den späteren 1960er- mischte, innerörtliche Gebiete konzipiert. Ihr voran- Jahren eine Antwort auf den wachsenden motori- gegangen war in Burgdorf ein erfolgreicher Ver- sierten Individualverkehr, der die kehrsversuch, der das Flanieren Zufussgehenden zunehmend an «Die Herausforderungen des in Geschäftsumgebung ermögli- die Ränder der Strassenräume in Klimawandels und die über- chen sollte, ohne dass der moto- den engen Ortskernen verdräng- bordende Mobilität sind eine risierte Verkehr aus dem öffentli- te. Die Stadt St.Gallen reklamiert Chance, Fussgängerzonen neu chen Strassenraum verbannt wird. für sich, 1969 an der Multergas- zu denken.» Seither hat die Begegnungszone se die erste Schweizer Fussgän- einen Siegeszug angetreten und gerzone realisiert zu haben, nachdem ein einjähriger wurde sogar zum Exportschlager in Ländern wie Versuch einer «Fussgängerstrasse mit Fahrverbot» Österreich, Belgien oder Frankreich. positiv verlaufen war. Weitere Städte und Gemein- den folgten, so dass mit einiger Verzögerung 1994 Zahl der Fussgängerzonen stagniert in der Strassenverkehrsgesetzgebung die Möglichkeit Es mutet paradox an. Zwar sind Fussgängerzonen für solche Zonen ohne Fahrzeuge geschaffen wurde. vielerorts zum Anziehungspunkt geworden, in denen Die erste «offizielle Fussgängerzone» der Schweiz der urbane Lifestyle zelebriert wird, aber in den ver- wurde dann im Oktober 1994 in der Schützengasse gangenen Jahren kamen kaum noch neue hinzu. Es in Altdorf eingerichtet. gibt zwar Beispiele, wie in der Stadt Chur, wo 2016 nach langer Planung eine durchgehende fahrzeugbe- Fussgängerzone Begegnungszonen boomen freite Verbindung vom Bahnhofplatz zur Altstadt kom- Chur zwischen Die Begegnungszone (Tempo 20, Fussgängervor- plettiert werden konnte. Im gleichen Zeitraum wurden Bahnhofplatz und Altstadt. – Foto: tritt und begrenzte Parkplätze) wurde 2002 als neues anderenorts zahlreiche Begegnungszonen realisiert, Andrea Badrutt Verkehrsregime eingeführt. Sie wurde für durch- die sich auch als Fussgängerzonen geeignet hätten. BLICKPUNKT – FUSSVERKEHR 1 / 20
Einige Spekulationen zu den Gründen für diese Ent- wicklung: Fussgängerzonen sind interessant an zentralen Lagen mit vielfältigem Angebot und grossem Pas- santenaufkommen oder in Altstadtgebieten, die für den Motorfahrzeugverkehr ungeeignet sind. Manche Kommunen mit diesen Voraussetzungen haben be- reits Fussgängerzonen eingerichtet und das Potenzial abgerufen. Fussgängerzonen sind anspruchsvoller zu planen als Begegnungszonen. Sie müssen gut in die Stadtentwick- lung eingebettet werden, benötigen komplexe Ver- kehrslenkungs- und Parkierungskonzepte. Damit sie respektiert werden, sind ausserdem klare Regelungen für die Anlieferung, Kontrollen und Begleitmassnah- men erforderlich. Für die Attraktivität einer Fussgängerzone sind Ambiente und Flair entscheidend. Attraktive Gebäu- dekulissen, schöne öffentliche Plätze und Grünan- Oben: In Visp VS ist es gelungen, eine zentrale Fussgängerzone zu realisieren. lagen zum Aufenthalt ohne Konsumzwang leisten – Foto: Nikkol Rot einen grossen Beitrag dazu. Die entsprechenden bau- lichen Massnahmen sind ein aufwändiger Teil der Unten: Die Altstadt Brugg AG ist eine Begegnungszone. Dementsprechend ist das kommunalen Aufgaben. Auto im Alltag präsent. Am heikelsten ist es jedoch, die Akzeptanz für Fussgängerzonen zu finden. Auch wenn die Erfahrun- gen zeigen, dass die Umsätze in Fussgängerzonen in der Regel steigen, halten viele – zu nennen sind vor allem das Gewerbe und die Besuchenden aus dem Umland – lieber am Ist-Zustand fest. Sind die Kom- munen vor die Herausforderung gestellt, den Orts- kern aufzuwerten, sind Begegnungszonen meistens konsensfähiger. Sie sollen «de Foifer und ds Weggli» garantieren: Ohne die Autokundschaft zu vergraulen, soll Qualität zum Flanieren geschaffen werden. Zwei- fellos bieten gut konzipierte Begegnungszonen eben- falls viel Potenzial. In der Praxis wird jedoch häufig zu viel Zirkulations- und Parkierungsfläche beibehalten, um ein attraktives Ambiente zu schaffen. Funktion der Fussgängerzone neu denken Angesichts des Potenzials für Gewerbe, Kommu- nen, Besuchende und Anwohnende braucht es einen Paradigmenwechsel: Vor dem Hintergrund des Struk- turwandels in den Stadt- und Ortszentren (Lädeli WEITERGEHENDE INFORMATIONEN sterben, «Filialisierung», Konkurrenz durch Shop- Fussgängerzonen ping-Center und Internethandel) ist eine Abkehr von Industrie- und Handelskammer Hannover (Hrsg. / 2009): Erfolgsanalyse der Fussgängerzone als reine Einkaufs- und Beizen- von Fussgängerzonen in Grund- und Mittelzentren, Hannover. meile gefragt. Schubert, Dirk (2008): Die Fussgängerzone – Auslaufmodell oder Beitrag Die Herausforderungen des Klimawandels und die zur Renaissance europäischer Stadtkultur?, in: Jahrbuch Stadterneuerung überbordende Mobilität sind eine Chance, Fussgän- 2008 – Schwerpunkt «Aufwertung im Stadtumbau», Berlin. gerzonen im grösseren Massstab neu zu denken. Unter diesem Aspekt wären Fussgängerzonen nicht Begegnungszonen nur monofunktionale Konsumräume, sondern in über- begegnungszonen.ch: Internetplattform über Begegnungszonen in der geordnete nachhaltige Mobilitätskonzepte eingebet- Schweiz mit Hintergrundinfos und dokumentierten Beispielen. tete multifunktionale Begegnungs-, Interaktions- und SVI-Forschungsbericht 2006/002 (2013): Begegnungszonen – Eine Werk- Identifikationsorte für Alt und Jung, wo auch ge schau mit Empfehlungen für die Realisierung, Bern. arbeitet und gewohnt wird. Vor allem aber würden sie attraktive öffentliche Räume beinhalten, in denen Fussverkehr Schweiz bearbeitet zur Zeit zusammen mit dem Planungs- die Leute konsequent umweltfreundlich unterwegs büro Christe & Gygax und der Fachhochschule Yverdon HEIG-VD ein sind. — SVI-Forschungsprojekt «Begegnungszonen in Geschäftsbereichen». 4/5
AKTUELL Fussgängerzonen bieten eine erstaunliche Vielfalt – eine Auslegeordnung Auf ihren Streifzügen haben die Mitarbeitenden von Fussverkehr Schweiz interessante und originelle Fussgängerzonen dokumentiert. Nachfolgend eine Auswahl, allerdings ohne Gewähr auf vollständige Richtigkeit. — Von Pascal Regli und Dominique Walser Längste Fussgängerzone der Schweiz Grösste Fussgängerzone der Schweiz Die Via alla Riva zwischen Muralto und Minusio TI Die Altstadt Winterthur ZH ist ein lebendiges, intensiv genutztes Ein- ist mit rund 2.6 km wohl die längste Fussgängerzone kaufs-, Vergnügungs- und Wohnzentrum. Seit 1999 besteht hier die der Schweiz. Entlang der beliebten Freizeitroute darf grösste zusammenhängende Fussgängerzone der Schweiz. auch geradelt werden. Damit nicht zu schnell gefah- ren wird, weisen Tafeln und Markierungen auf die Geschwindigkeitsbegrenzung von 5 km/h hin. Älteste Fussgängerzone der Schweiz Obwohl sie bis heute nicht mit dem offiziellen Signal ausgestattet ist, gilt die Multergasse in St.Gallen Unbelebteste Fussgängerzone der Schweiz als älteste Fussgängerzone der Schweiz. Sie wurde Eine Trouvaille aus den Bildarchiven von Fussverkehr 1968 zur provisorischen Fussgängerstrasse erklärt Schweiz. Leider können wir nicht mehr rekonstruieren, und 1969 zur Fussgängerzone deklariert. aus welcher Gemeinde diese Aufnahme stammt. Kurze Fussgängerzone Im Zuge der Umgestaltung des Bahnhofsplatzes Fussgängerzone mit Buslinie wurde im Jahr 2017 an der Gutenbergstrasse auf Die Rue du Seyon in Neuchâtel ist eine Fussgängerzone, durch die einer Strecke von rund 40 m die erste offizielle Fuss- auch eine Busline führt, wegen der zu grossen Fussgängerfrequenzen gängerzone der Stadt St.Gallen eröffnet. an den Wochenenden seit Neustem nur noch werktags. AKTUELL – FUSSVERKEHR 1 / 20
INTERN / REGIONAL Fussverkehr Region Luzern Forschung Fussverkehr 2 Neue Zusammensetzung des Begegnungszonen in Geschäfts- Regionalvorstandes vierteln Im Januar 2020 hat die Mitgliederversammlung Zum Jahresbeginn startete ein SVI-Forschungs- von Fussverkehr Region Luzern stattgefunden. Kurt projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Planungs- Aeschlimann, der Gründungspräsident der 2013 ins büro Christe et Gygax und der Fachhochschule Yver- Leben gerufenen Regionalgruppe, ist altershalber aus don HEIG-VD durchgeführt wird. Der Fokus liegt auf dem Vorstand zurückgetreten und wurde durch der Analyse von Begegnungszonen in Geschäftsvier- Tamara Eiermann ersetzt. Aktuelle Zusammensetzung teln, welche an übergeordneten Strassen liegen und des Vorstands: auf denen der öffentliche Verkehr verkehrt. Ziel ist es, Silvio Bonzanigo (Präsident) anhand von Fallstudien die Einsatzchancen und Ein- Monique Frey satzgrenzen für die Planung und Umsetzung von sol- Rolf Krummenacher chen Begegnungszonen zu formulieren. Dabei be- Tamara Eiermann rücksichtigt werden müssen einerseits die rechtlichen Weiterhin unterstützt ein Beirat den Vorstand und Rahmenbedingungen und andererseits die gestalteri- sorgt für Inputs und Einschätzungen zum Wohle der schen und betrieblichen Aspekte von Begegnungszo- Fussgänger/innen bei aktuellen Fragestellungen. — nen auf eher verkehrsorientierten Strassen. — Forschung Fussverkehr 1 Eine bekannte Begegnungszone mit viel öffentlichem Verkehr ist der Zentralplatz in Biel. – Foto: begegnungszonen.ch Riviera – Comune SLOW Im Rahmen des vom Bundesamt für Energie un- terstützten Programms MONAMO (Modelle nach- haltige Mobilität) ist Fussverkehr Schweiz massgeblich an einem Projekt in der Gemeinde Riviera TI beteiligt. «Commune SLOW» strebt eine Entschleunigung und eine verminderte Raumbeanspruchung durch motori- sierte Verkehrsmittel an. Dabei sollen zunächst die Voraussetzungen für eine flächendeckende Signalisa- tion von Tempo 20 / 40 ausgearbeitet werden. An- schliessend sollen die Erfahrungen mit Tempo 40 auf den Durchgangsstrassen und Tempo 20 auf allen rest- lichen Strassen konkret ausgetestet werden. — FACHTAGUNG 2020 GENERALVERSAMMLUNG 20 Zu Fuss zum ÖV GV Fussverkehr Schweiz 2020 Attraktive und gut zugängliche Haltestellen des im Anschluss an die Fachtagung 2020 von öffentlichen Verkehrs Fussverkehr Schweiz und Apéro Mittwoch, 27. Mai 2020 Mittwoch, 27. Mai 2020, ab 17.15 Uhr Langenthal Stadttheater Langenthal Stadttheater Wenn wir vom attraktiven öffentlichen Verkehr reden, Traktanden denken wir als erstes an den Fahrplan, die Angebots- 1. Wahl der Stimmenzähler/innen dichte, die Reisezeit oder den Reisekomfort. Diese Be- 2. Protokoll Generalversammlung 2019 griffe bedeuten zweifelsfrei Qualität. Doch sie kommen 3. Jahresbericht 2019 (mit Ausblick 2020) erst voll zur Geltung, wenn der Zugang zum Produkt 4. Jahresrechnung 2019 und Revisionsbericht attraktiv ist. 5. Entlastung des Vorstandes An der Tagung sollen Faktoren näher beleuchtet werden, 6. Wahlen die aus Sicht des Fussverkehrs bei der Gestaltung und 7. Finanzrahmen 2020–2021 der Ausstattung von Haltestellen von Tram und Bus, 8. Diverses Bushöfen und Bahnhöfen zu berücksichtigen sind. Da- bei geht es insbesondere um eine gute Erreichbarkeit und Positionierung im Siedlungsgebiet, sowie um die Jahresbericht und Rechnung finden Sie online unter Gewährleistung einer guten Zugänglichkeit und eines fussverkehr.ch/uber-uns und sind auf der Geschäfts- einheitlichen Erscheinungsbildes. stelle als Papierversion erhältlich. Weitere Informationen und Anmeldung unter: fussverkehr.ch/tagung 6/7
FUSSGÄNGEREIEN Die Schweiz lebt auf grossem Fuss J eder Schritt ergibt einen Fussabdruck. Im weichen Un- tergrund ist er sichtbar und genau so gross wie der Fuss. Der ökologische Fussabdruck ist jedoch 2.8 Mal so Pferdefuss an der Steuerfusssenkung ist, dass mit einem Senkfuss der ökologische Fussabdruck nicht kleiner wird. Der grösste Fuss der Schweiz ist der gross.Das ökologische Paradoxon fusst auf folgender Tat- Jurasüdfuss. In einer Fussnote könnte vermerkt wer- sache: Je grösser die Anzahl der Fussabdrücke und damit den, dass er 820'000 Fuss lang und an der höchsten der Wege zu Fuss, desto kleiner der ökologische Fussab- Stelle 5’800 Fuss hoch ist. druck, denn wer zu Fuss geht hinterlässt – ökologisch Sie werden vielleicht einwenden, dass diese Fuss gesehen – keinen Abdruck. In der Zeit, in der jemand zu gängereien weder Hand noch Fuss haben und dass Fuss geht, kann er kein anderes Fortbewegungsmittel der Verfasser ein Hasenfuss sei und statt andern auf nutzen, das einen grösseren ökologische Fussabdruck den Fuss treten, mit einer Fussfessel versehen werden hinterlassen würde. Der ökologische Fussabdruck ist in sollte. Ich kann ihnen versichern, er ist immer noch der Schweiz so gross, weil es zu viele Bleifüsse gibt. Der auf freiem Fuss. — Thomas Schweizer IMPRESSUM REGIONALGRUPPEN AGENDA «Fussverkehr» ist das Publikationsorgan Fussverkehr Kanton Aargau Bis November 2020 von Fussverkehr Schweiz, ehemals Arbeits- 5000 Aarau, aargau@fussverkehr.ch Schwerpunktreihe «Zukunft zu Fuss» gemeinschaft Recht für Fussgänger ARF. Fussverkehr Region Basel Schweizerische Vereinigung der Verkehrsingenieure «Fussverkehr» erscheint 4x jährlich und ist im Mitgliederbeitrag inbegriffen. basel@fussverkehr.ch 13 Veranstaltungen in der ganzen Schweiz: www.svi.ch Fussverkehr Schweiz Fussverkehr Kanton Bern 3000 Bern, bern@fussverkehr.ch 15. & 16. Mai 2020 Klosbachstr. 48, 8032 Zürich Spielkonferenz «Bespielbare Städte» & Spielfest Tel. 043 488 40 30, Fax 043 488 40 39 Mobilité piétonne Fribourg fussverkehr.ch; info@fussverkehr.ch Pro Juventute fribourg@mobilitepietonne.ch Bern, Haus der Religionen, www.pro-juventute.ch Redaktion und Layout: Pascal Regli Mobilité piétonne Genève Gestaltung: wbf.n, Baden/Würenlingen geneve@mobilitepietonne.ch Titelfoto: Concello de Pontevedra 27. Mai 2020 Undeklarierte Fotos: Fussverkehr Schweiz Fussverkehr Region Luzern Fachtagung Fussverkehr Schweiz Druck: Lenggenhager Druck, Zürich 6000 Luzern, luzern@fussverkehr.ch «Zu Fuss zum öffentlichen Verkehr» Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier Langenthal, Stadttheater Mobilité piétonne Neuchâtel Team neuchatel@mobilitepietonne.ch www.fussverkehr.ch/tagung Monika Litscher (ML), Dominik Bucheli Fussverkehr St. Gallen-Appenzell (bd), Luci Klecak (lk), Jenny Leuba (JL), 27. Mai 2020, ab 17.15 Uhr Pascal Regli (PR), Thomas Schweizer (TS) 9000 St.Gallen, st.gallen@fussverkehr.ch Generalversammlung Fussverkehr Schweiz SOCIAL NETWORK Mobilité piétonne Canton de Vaud Langenthal, Stadttheater vaud@mobilitepietonne.ch www.fussverkehr.ch/events/mv20 Facebook: www.facebook.com/ mobilite.pietonne Fussverkehr Kanton Wallis Twitter: www.twitter.com/ wallis@fussverkehr.ch @fussverkehr Fussverkehr Winterthur Instagram: www.instagram.com/ winterthur@fussverkehr.ch @fussverkehr Linkedin: linkedin.com/company/ Fussgängerverein Zürich fussverkehr-schweiz/ www.fussgaengerverein.ch INTERN – FUSSVERKEHR 1 / 20
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