1/2019 Dekanat Büren-Delbrück
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Sehr geehrte Damen und Herren, 2019 gedenkt die Musikwelt des 300. Geburtstags Johann Rosenmüllers und des 150. Todestags Hector Berlioz’. Während Rosenmüllers kirchenmusikali- sches Schaffen für die liturgische Praxis gedacht war, sind die geistlichen Kom- positionen Berlioz’ wie die Messe des morts oder das Te Deum großformatige, für eine Aufführung im Konzertsaal vorgesehene Werke, die im vorliegenden Heft unter der Rubrik „Im Blickpunkt“ näher vorgestellt werden sollen. Aufmerksam machen möchten wir auf den neuen Internetauftritt des Refe- rats Kirchenmusik, der in absehbarer Zeit freigeschaltet und unter der Adresse www.kirchenmusik-erzbistum-paderborn.de aufrufbar sein wird. Auch zu Beginn des neuen Jahres wollen wir gerne auf die große Zahl von Veranstaltungen hinweisen, seien es Konzerte oder Fortbildungen, die unter der Rubrik „Termine“ aufgelistet sind. Informationen über vergangene Ange- bote, die Sie unter der Rubrik „Berichte und Nachrichten“ finden, machen Sie vielleicht neugierig, das eine oder andere Konzert zu besuchen oder wecken Ihr Interesse an einer Fortbildung. Für das Jahr 2019 wünschen wir Ihnen und Ihren Familien Gottes Segen sowie Freude und Erfolg im Rahmen Ihres kirchenmusikalischen Mittuns. Ihre Thomas Dornseifer, Prälat Prof. Dr. Paul Thissen Leiter der Hauptabteilung Referatsleiter Kirchenmusik „Pastorale Dienste“
Im Blickpunkt 2 Literaturhinweise 6 Berichte und Nachrichten 12 Weiterbildungsveranstaltungen 38 Termine 42 Orgeln 74 Anschriften 88
Paul Thissen der auch mit einer überarbeiteten Das dies nunmehr nicht der Fall sein Hector Berlioz’ geistliches Werk Fassung mehr als unzufrieden war. sollte, erfüllte Berlioz mit diebischer In den Memoiren schreibt er: „Nach Schadenfreude: „So mußte sich der Im Blickpunkt Im Blickpunkt diesem zweiten Versuch konnte ich gute Cherubini, der mir bereits so Hector Berlioz (1803-1869) gehört ther oder Calvin geboren zu sein – im nicht länger daran zweifeln, wie we- viele Kröten zu schlucken geben woll- zu den bedeutendsten und einfluss- selben Augenblick, da in mir der Sinn nig meine Messe wert war, deshalb te, aus meiner Hand eine Boa const- reichsten Komponistengestalten im für Freiheit und Poesie erwacht wäre, trennte ich das Resurrexit, mit dem rictor gefallen lassen, die er niemals Frankreich des 19. Jahrhunderts. Ne- hätte ich schleunigst abgeschworen, ich halbwegs zufrieden war, heraus verdauen wird.“ Das Requiem darf ben Orchesterwerken und Komposi- um mich von ganzem Herzen der und verbrannte den Rest.“ Die Messe, durchaus als exemplum classicum ei- tionen für die Opernbühne hinterließ schönen Römerin in die Arme zu wer- die außer den Ordinariumsteilen auch nes „drame sacré“ (s. o.) verstanden er mehrere groß dimensionierte geist- fen.“ eine Offertorium- und eine Elevati- werden. Hier ist natürlich in erster liche Werke – und zwar die Messe Die Messe solennelle ist Berlioz’ erstes onsmotette sowie das in Frankreich Linie an das fünfsätzige „Dies irae“ solennelle (1824), die Grande messe größeres Werk und steht, entstanden obligatorische, am Ende der Messe zu zu denken, aber auch an das „Of- des morts (1837), ein Te Deum (1848- im Auftrag des Kapellmeisters von Ehren des Regenten zu singende Do- fertoire“, in welchem der liturgische 49) sowie das Oratorium L’Enfance Saint Roch, unüberhörbar unter dem mine, salvum fac beinhaltet, hat sich Text „Libera anima omnium fidelium du Christ. Trilogie sacrée (1850-54) Einfluss seines Lehrers François Lesu- aufgrund einer autographen, 1991 defunctorum de poenis inferni“ durch –, die jedoch nicht darüber hinweg- eur, der als Direktor der Chapelle des wiederentdeckten Kopie, erhalten, intensivierende Wiederholungen und täuschen dürfen, dass der Komponist Tuileries Musik für die Kirche als „dra- und es konnte nachgewiesen werden, Trennung der einzelnen Worte durch der römischen gleichermaßen wie me sacré“, als „geistliches Drama“ dass er zahlreiche Passagen und Mo- unregelmäßige Abstände eine mar- der evangelischen Kirche mit ironi- konzipiert sehen wollte. Berlioz selbst tivgestalten in spätere Werke über- kante Dramatisierung erfährt. Der scher Distanz begegnete. In seinen berichtet: „Ich begann also mit Feu- nommen hat. Hörer nimmt nicht mehr ein fürbit- Memoiren schreibt er: „Ich brauche ereifer an meiner Messe zu arbeiten, Die häufig als Schwesterwerk der tendes Geber wahr, sondern vielmehr wohl nicht zu erwähnen, dass ich im die mit ihren unausgewogenen und Symphonie fantastique verstandene die Klagen der Toten angesichts der apostolischen römisch-katholischen gewissermaßen zufälligen Färbungen Grande messe des morts verdankt Höllenqualen: „Libera – libera – ani- Glauben erzogen wurde. Diese Reli- nur eine ungeschickte Nachahmung ihre Entstehung einem Komposi- ma – omnium – fidelium – defuncto- gion ist sehr liebenswert, seit sie nie- von Lesueurs Stil war.“ Aus diesem tionsauftrag des französischen In- rum – de poenis – Domine – Domine manden mehr verbrennt, und machte Grund erfuhr die Komposition eine nenministers Adrien de Casparin. – libera – eas – de poenis inferni.“ Im mich ganze sieben Jahre lang glück- vollständige Umarbeitung. Die höchst Die Aufführung war für den Tag der „Dies irae“ gibt es die gravierendsten lich; und obwohl wir seit längerem erfolgreiche Uraufführung fand am Trauerfeierlichkeiten vorgesehen, die Eingriffe in die Textvorlage, die damit auseinander sind, habe ich mir doch 10. Juli 1825 statt. Berlioz selbst spiel- man alljährlich für die Opfer der Juli- ihrer liturgischen Funktion enthoben immer noch eine zärtliche Erinnerung te das Tamtam, das er seiner eigenen revolution 1830 abhielt. Wie Berlioz wird und zur subjektiven Äußerung an sie bewahrt. Sie ist mir übrigens so Schilderung zufolge im „Resurrexit“ in seinen Memoiren schreibt, war es des von Furcht erfüllten Individuums sympathisch, dass ich sicher bin: Wä- mit solcher Wucht anschlug, dass die „seit langem Brauch, bei derartigen mutiert. Auf diese Weise wird die re mir das Unglück widerfahren, zu ganze Kirche erzitterte. Die zweite Gelegenheiten eine“ der beiden To- Messe des morts zu einem „Endzeit- Zeiten einer jener Kirchenspaltungen Aufführung am 22.11.1827 erfolgte tenmessen Cherubinis aufzuführen. drama eines ‚epischen Ich’“ (Wolf- aus der dumpfen Brutstätte von Lu- unter der Leitung des Komponisten, 2 3
gang Dömling). Bei der Uraufführung sehen werden. Hierzu gehört auch zur Höhe von zwei Stockwerke auf- teren Sätzen veröffentlichte er 1852 am 5.12.1837 im Pariser Invaliden- der Plan eines Werks mit dem Titel ragte. Ich kann dir erst recht nichts (nicht ohne Ironie bei der Titelge- dom wirkten 190 Instrumentalisten Le retour de l´armée d´Italie (gemeint sagen über die Majestät des großen bung, spricht er doch von dem „ima- Im Blickpunkt Im Blickpunkt und 210 Sänger mit. Berlioz berichtet ist die Rückkehr Napoleons vom Ita- Duetts zwischen uns und der Orgel, ginären“ Ducré) La Fuite en Égypte, hierüber in einem Brief an Humbert lienfeldzug 1797). Als zweiten Teil die geheimnisvoll vom anderen Ende op. 25. Fragments d’un mystère en Ferrand: „Der Eindruck war über- hatte Berlioz ein „Te Deum“ vorge- der Kirche her erklang.“ style ancien, pour Ténor solo, Chœur wältigend [...]. Der Pfarrer des Inva- sehen, das den Einzug Napoleons Die geistliche Trilogie L’Enfance du et un petit orchestre, attribué à Pierre lidendoms weinte am Altar nach der in die Kathedrale schildern sollte. In Christ beinhaltet Herodes’ Entschluss Ducré, Maître de Chapelle imaginaire, Zeremonie eine Viertelstunde lang, einer offenbar von Berlioz lancierten zum Kindermord, die Anbetung der et composé par Hectoe Berlioz. Der er umarmte mich in der Sakristei un- Zeitungsnotiz aus dem Jahr 1855 Hirten sowie Flucht der Heiligen Fa- von Berlioz erwähnte „style ancien”, ter Tränen. Der Schrecken, den beim heißt es: „In dem Augenblick, wenn milie nach Ägypten. Der Text, in dem also der „alte Stil”, manifestiert sich Jüngsten Gericht die Pauken des Tuba General Bonaparte die Gewölbe der sich Bibel und Legende, freie Dich- vor allem in der Kirchentonalität, ist mirum verbreiten, läßt sich nicht be- Kathedrale betreten hätte, sollte tung und literarische Allusionen mi- aber eher als Kolorit denn als be- schreiben. Eine der Chorsängerinnen der geheiligte Lobgesang von allen schen, stammt von Berlioz selbst. Das wusster Historismus zu verstehen, erlitt einen Nervenanfall. Wahrlich, es Seiten widerhallen, die Fahnen soll- Werk kennzeichnen Stilpluralismus wie der dann im weiteren Verlauf des war von schauerlicher Größe.“ Berlioz ten geschwenkt und die Trommeln und extreme Kontraste auch im Hin- 19. Jahrhunderts das Komponieren greift in seiner Messe des morts auf geschlagen werden.“ Nach der im blick auf den musikalischen Ausdruck. für die Kirche bestimmen wird. Ber- verschiedene Stile zurück: a-cappella- Rahmen der offiziellen Feierlichkeiten Beispielhaft sei der Gegensatz von lioz wurde angetragen, das Werk zu Satz, schlichtes Psalmodieren, Kont- anlässlich der ersten Pariser Industrie- düsterer Dramatik in der eröffnenden einer kleinen Trilogie auszuweiten. rapunktik und opernartiger Ensem- ausstellung erfolgten Uraufführung Herodes-Szene und naiver Hirten- Es entstanden zunächst der dritte, blesatz. An die Oper erinnert zudem des Te Deum am 30.4.1855 in St. Eu- Szenerie genannt. L’Enfance du Christ dann der erste Teil. Die im Dezember Berlioz’ Intention – wie z. B. im schon stache in Paris, an der nahezu 1000 entstand in mehreren Etappen. Zuerst 1854 beginnenden Aufführungen erwähnten Tuba mirum –, mit der Po- Personen beteiligt waren (einschließ- komponierte Berlioz auf Bitten seines waren sehr erfolgreich, nicht zuletzt sitionierung von vier Bläsergruppen lich eines 600 Mitglieder zählenden Freundes Joseph-Louis Duc, ihm ein deshalb, weil Publikum und Kritik an vier verschiedenen Orten eine ganz Kinderchors), schrieb Berlioz an seine Album-Stück zu schreiben, den Chor meinten feststellen zu können, dass bestimmte Raumwirkung zu erzielen. Schwester, das Requiem habe nun „L’Adieu des bergers“ (nunmehr II/2), Berlioz nach seinen früheren kom- Szenisch inspiriert ist auch ein vorü- einen Bruder bekommen, der seiner den er in einem Konzert der Société positorischen Eskapaden endlich zur berziehender Prozessionsmarsch im würdig sei. „Ich kann dir“, so Berlioz Philharmonique als Komposition eines Vernunft gekommen sei. Dem trat der Offertorium. weiter, „den Eindruck dieser weiten Pierre Ducré – den es allerdings nie Komponist allerdings energisch ent- Anders als im Fall der Messe solen- Kathedrale nicht beschreiben, ihre ge- gegeben hat – zur Aufführung brach- gegen: „Nichts ist weniger begründet nelle und des Requiems ist die Entste- genwärtig so großartige Ausschmü- te. Das Publikum war begeistert. Berli- als diese Ansicht. Das Sujet hat natur- hung des Te Deums nicht Folge eines ckung, mein Orchester, das den Chor- oz war sich sicher: Wäre das Stück als gemäß eine einfache und sanfte […] Auftrags, sondern muss im Kontext raum füllte, meine Chöre im vorderen seine Komposition aufgeführt wor- Musik hervorgebracht […]. Ich hätte anderer kompositorischer, letztlich Teil des Mittelschiffs, die Kinder auf den, hätte es Kritik nur so gehagelt. ‚L’Enfance’ vor zwanzig Jahren ganz aber nicht umgesetzter Vorhaben ge- einem breiten Amphietheater, das bis Nach der Hinzufügung von zwei wei- genauso geschrieben.“ 4 5
Literaturhinweise Joseph Haas: Choralvorspiel „O Ewigkeit, du Donnerwort“ Orgel und Chor Edition Schott (ED 23029) Sologesang Nun öffnet alle Tore weit - 60 Noten Chorsätze zum Advent Joseph Haas (1879 - 1960) wirkte Leopold Hoffmann: Regina coeli Literaturhinweise Literaturhinweise Bosse Verlag (BE 961) über 25 Jahre als Professor an der für Sopran und konzertierende Orgel Hochschule für Musik in München. Zu Orgel 60 Chorsätze enthält diese Neuausga- seinen Lebzeiten war er ein äußerst Jubilate Verlag (RM 831) be, der erste Band der Reihe „Bosse Gerhard Weinberger: Ad introitum erfolgreicher und angesehener Kom- Seniorenchor“. Die Herausgeber Kai Choralvorspiele zu Eingangslie- ponist. Nach seinem Tode geriet sein Leopold Hoffmann (1738 – 1798) Koch und Franz Josef Ratte haben da- dern aus dem Gotteslob umfangreiches Werk, das alle Gattun- wirkte als Domkapellmeister am Wie- für eine reiche Sammlung von Liedern Sonat Verlag (Bd. 1: SOV 5.398.00, gen berücksichtigt, mehr und mehr in ner Stephansdom. für die Adventszeit zusammengestellt, Bd 2: SOV 5.402.00) Vergessenheit. Sein „Regina coeli“ ist dreisätzig kom- eingerichtet für ältere Chorsänger. Ganz im spätromantischen Stil ge- poniert: Allegro – Adagio („Ora pro Die Auswahl enthält viele bekannte Mit diesen beiden Sammelbänden hat schrieben ist sein großes Choralvor- nobis“) – Allegro („Alleluja“). Auffal- Lieder der Vorweihnachtszeit, aber Gerhard Weinberger im ersten Band spiel „O Ewigkeit, du Donnerwort“, lend bei dem Werk ist der nicht kon- auch selten gesungene Klassiker 30 Vorspiele zu 27 Chorälen aus dem das hier zum ersten Mal veröffentlicht zertant geführte Sopran (e1 – f2), hal- sowie neue anspruchsvolle Arran- Gotteslob veröffentlicht, welche unter wurde. be und Viertelnoten dominieren den gements und Kompositionen. Alle die Rubrik „Vertrauen und Bitte“ bzw. Fast durchweg 6-8 stimmig kom- Gesangspart. Es liegt die Vermutung Nummern berücksichtigen die Anlie- „Lob und Preis“ fallen. Der zweite poniert, hat das Werk eine dichte nahe, dass es sich um eine Bearbei- gen älterer Chorsänger: nicht zu hohe Band enthält 29 Choralvorspiele zu Harmonik! Der Cantus firmus (Me- tung eines Chor- und Orchesterwerks Stimmführung, viele dreistimmige Sät- Liedern aus den Rubriken „Advent - lodiefassung von Johann Crüger) handelt. ze und Großdruck beim Strophentext. Weihnachten - Ostern - Pfingsten“. liegt zunächst im Pedal und wird von Der Gesangspart (eher ein „tiefer“ Der Inhalt des Bandes bietet ein gro- Die kurzen Stücke (jeweils 1-2 Noten- Seufzermotiven und Akkorden in den Sopran), wie auch die konzertierende ßes stilistisches Spektrum, das vom seiten) sind aus der liturgischen Praxis Oberstimmen kontrapunktiert. Im Orgel sind vom Schwierigkeitsgrad bei gregorianischen Choral über klassi- entstanden und vom Schwierigkeits- zweiten Teil erscheint die Melodie in „leicht“ bis höchstens „mittelschwer“ sche Chorsätze bis hin zu Gospels, grad zwischen leicht bis mittelschwer Oktaven im Manual. anzusiedeln. Chorimprovisationen und neuer Mu- anzusiedeln. Das 1930 komponierte Werk hat eine Mit einer Aufführungsdauer von ca. sik in flexiblen Besetzungen reicht. Weinbergers Choralintonationen bie- Aufführungsdauer von ca. 4-5 Mi- 6-7 Minuten, passt das Werk ideal in ten eine bunte Vielfalt an Stilen und nuten und ist im Schwierigkeitsgrad ein marianisches Konzertprogramm. Sebastian Freitag Ideen (Fanfare, Toccatina, Trio). Sie schon unter „schwer“ einzuordnen. sollen zugleich Beispiele für liturgische Dennoch ein „Nischen“-Stück, dessen Sebastian Freitag Improvisationen liefern! Entdeckung lohnenswert ist! Sebastian Freitag Sebastian Freitag 6 7
BÜCHER petent, mit anschaulichen Bildern, Der Artikel aus 2007 von Christoph pret muss sich für eine der gutüber- ansprechenden wirkungsvollen Übun- Wolff beschäftigt sich neben dem lieferten und werkgetreuen Kopien gen und hilfreichen Tipps werden alle „stylus phantasticus“ insbesondere entscheiden. Christian Larsen, Julia Schürer, Aspekte des Stimmtrainings zu einem mit dem Thema „Passagio und Fina- Matthias Schneider diskutiert in sei- ganzheitlichen Erlebnis des Singens le“ und zeigt die Elemente des Pas- nem Essay „Raum-Klang – Klang-Räu- Literaturhinweise Literaturhinweise Dana Gita Stratil: „EINFACH SINGEN! Die Stimme im verbunden. Als weiteres didaktisches sagio an 27 Beispielen und die des me / Beobachtungen an Buxtehudes Chor entwickeln“ Hilfsmittel sind alle Übungen auch als „Finale“ an 29 Beispielen auf. Er weist Orgelmusik“ vor allem das Element Carus Verlag (ISBN 978-3-89948- Video online verfügbar. den Einfluss dieser Strukturelemente der Pause und beschreibt darin, wie 293-5) Dieses Buch ist nicht nur denen, die auf die frühen Kompositionen des sich diese Zäsur von rhythmisch unbe- mit Chören arbeiten, sehr zu empfeh- jungen J.S. Bach (Praeludien, Fugen, stimmter Länge in der Reaktion von Mit „EINFACH SINGEN!“ hat der len, sondern besonders allen, die in Toccaten) nach. Interpreten auf die Raumakustik un- Carus-Verlag ein Fachbuch zur chori- der Gesangsausbildung tätig sind. Albert Clement sieht in seinem Artikel terschiedlich großer Räume auswirken schen Stimmbildung herausgegeben, von 2007 Buxtehude als schöpferi- kann und muss. welches sowohl durch seine frische Barbara Grundhoff sche Vaterfigur für Bach. Er beschreibt Ulf Wellner berichtet von einer Veran- Aufmachung als auch durch ein inte- unter der Überschrift „Eine geniale staltung in der Lübecker Jakobikirche ressantes Herausgeber-Trio von einem Vaterfigur für Bach: Buxtehude und mit ihren verschiedenen historischen Arzt und zwei Sängerinnen und Ge- Matthias Schneider seine Choralfantasie Nun freut euch, Orgeln. Sein Hauptaugenmerk rich- sangspädagoginnen neugierig zum Jürgen Heering (Hrsg.) liebe Christen gmein“ die Kontakte tet er dabei auf Titelholzschnitte in Lesen und Lust auf Singen macht. im Auftrag der Internationalen Bachs, die dieser als Zwanzigjähriger den Werken des Michael Praetorius Allein schon die pfiffige Überschrift Dieterich-Buxtehude-Gesellschaft auf der in Fußmärschen unternom- Creutzburgensis, die sehr viele mu- der ersten beiden Kapitel „Sing ein- „Buxtehude-Studien“ Bd.1 (2015) menen Reise nach Lübeck gehabt hat. sikalische und theologische, immer fach!“ und „Befreit, beglückt, be- Bonn 2015 Insbesondere geht es auch um die aber geistreiche Textzugaben enthal- flügelt“ animieren zum interessier- Dr. J. Butz Musikverlag Aufmerksamkeit, die Bach den Texten ten. ten Lesen. In diesen beiden kurzen 164 S. mit Abb. und Notenbeispie- von Liedvorlagen zu Orgelbearbeitun- In den kleineren Beiträgen beschreibt einleitenden Kapiteln wird in leicht len gen widmete. Hans Fagius „Dietrich Buxtehude und verständlicher Art und Weise über Ver.-Nr. BuB 18 In den drei Beiträgen von 2011 setzt seine schwedischen Verbindungen“. die Bedeutung des Singens für den ISBN 978-3-928412-18-6 sich Ton Koopmann überwiegend mit Arndt Schnoor und Konrad Dittrich Körper des Menschen geschrieben. 23,00 Euro der Verzierungspraxis in der nord- schreiben über das Orgelsymposium Gleichzeitig wird die Leserin oder der deutschen Orgelmusik im 17. Und 18. an St. Marien Lübeck im Mai 2014 Leser immer wieder zum „Sing ein- Der Band enthält drei Beiträge zur Jahrhundert und den unterschiedli- und Matthias Schneider gibt einen fach!“ aufgefordert. Es folgen dann Jahrestagung 2011 der Internationa- chen Entscheidungen der Kopisten Überblick über das Buxtehude Schrift- acht Kapitel (Haltung, Atmung, Stim- len Dieterich-Buxtehude-Gesellschaft zu diesem Thema auseinander. Fazit: tum von 2005 bis 2014 mit der stattli- me, Stütze, Resonanz Artikulation, in Lübeck, zwei Beiträge einer Buxte- Eine „Urtextausgabe“ kann es für chen Zahl von insgesamt 170 Titeln. Volumen, Höhen und Tiefen) über die hude-Konferenz 2007 in Den Haag Buxtehude so nicht geben. Der Inter- Alles in Allem bietet der Band „Bux- Grundlagen der Stimmbildung. Kom- und vier kleinere Beiträge bis 2014. 8 9
tehude-Studien“ jedem stilgeschicht- grenzenlosen Humor, mit dem sie und Gesänge der Messfeier, die dem lich interessierten Organisten eine nicht nur das Instrument in all seinen Priester, der Schola und dem Chor zu- spannende Lektüre. Facetten vorstellt, sondern zudem gewiesen sind. Entsprechend des Pa- enthüllende Einblicke in den freud- troziniums sind daraus auf der vorlie- Harald Gokus und leidvollen Alltag von Kirchen- wie genden Aufnahme die sechs dem Hl. Literaturhinweise Literaturhinweise Konzertorganisten gewährt. Gekrönt Johannes d. T. zugeordneten Messen wird das Werk mit Anekdoten aus der zu hören. Jenny Setchell faszinierenden Welt der Kirchen- und Anstelle der Lesungen und aller aus- Hinter den Kulissen: Konzertsaalorgeln. schließlich dem Priester zukommen- DIE KÖNIGIN LÄDT EIN Das Buch stellt das ideale Geschenk den Teile wurde Instrumentalmusik, Tatsachen und Turbulenzen von Organisten für (nach der Lektüre interpretiert durch das Aeolos-Bläse- aus der Orgelwelt garantiert „infizierte“) Freunde und rensemble, eingefügt, um hierdurch Mit einem Geleitwort Bekannte dar. Aber auch dem Spieler das der Messe zugrunde liegende dia- von Harald Schmidt selbst werden ein Höchstmaß an Ver- logische Prinzip zu verdeutlichen. Übersetzt von Hans-Uwe Hielscher gnügen bereitet (und Trost gespen- Die Göttinger Choralschola cantando Musikverlag Dr. J. Butz det!) sowie die unvergleichlichen Vor- praedicare arbeitet auf der Basis der Bonn, Deutschland 2018 züge seines Berufs beziehungsweise Gregorianischen Semiologie und ist 18 x 18 cm, 378 Seiten Hobbys charmant und amüsant vor sowohl mit Männer- als auch Frauen- Hardcover mit Fadenheftung Augen gestellt. stimmen besetzt. über 400 farbige Bilder und Car- Butz-Verlag Eine Empfehlung für alle Liebhaber toons Gregorianischen Chorals! ISBN: 978-3-928412-25-4 Verlagsnummer: BUB 25 CD´s Peter Wagner EUR 26,00 CD: Eine spätmittelalterliche Noch nie sind die „Königin der Inst- Messe rumente“, ihre Spieler und ihre Musik Musik aus dem Göttinger auf so charmante Art und Weise dar- St.-Johannis-Missale gestellt und gewürdigt worden wie in Cantate Label (C58049) diesem einzigartigen Buch. Der Bestsellerautorin Jenny Setchell Zu den bedeutendsten Schätzen gelingt dies insbesondere durch über des Göttinger Stadtarchivs zählt die 400 meisterhafte Photographien und spätmittelalterliche Handschrift des Cartoons, die lange Texte überflüs- sogenannten Göttinger St.-Johannis- sig machen, und durch ihren schier Missales. Es enthält sämtliche Texte 10 11
Berichte und Nachrichten statt. Zielgruppe waren LeiterInnen und Mitglieder von Scholen und Chö- Chorals auf der Orgel. Am späten Nachmittag ging die Fortbildung zu ren, OrganistInnen, KantorInnen und Ende, und alle konnten viele tiefe Ein- alle Interessierte. Die Thematik um- drücke aus der Welt der monastischen 2. Werkwoche des C-Kurses einem Chor zu stehen und ein Stück fasste den Vortrag und die praktische Musikkultur mit nach Hause nehmen Berichte und Nachrichten Berichte und Nachrichten 2017-2019 einzustudieren, was vorher in Klein- Übung zu bestimmten Gregoriani- und zukünftig in ihre Arbeit in den gruppen geübt wurde. Die Chorwer- schen Gesängen im Benediktinerklos- Gemeinden einbringen. ke wurden dann am Freitagmorgen ter, die Teilnahme am Stundengebet, in der Abschlussmesse, welche in der sowie die exklusive Vorführung der Christian Vorbeck hauseigenen Kapelle stattfand, prä- neuen Klais-Orgel in der Abteikirche. sentiert. Am Donnerstagabend gestal- Als Referenten fungierten Mönche teten die Schüler eine Vesper, eben- der Abtei Königsmünster, DKM Bar- Diözesaner Organistentag falls in dieser Kapelle. Ein besonderer bara Grundhoff aus Meschede, DKM in Paderborn Höhepunkt stellte die Vorstellung des Stephan Wenzel aus Büren und DKM neuen Orgelspieltisches im Paderbor- Dr. Christian Vorbeck aus Witten. Am Samstag, den 9. Juni, hatte die ner Dom durch den Dekanatsmusiker Zu Beginn der Veranstaltung brachte die diözesane Fachgruppe Orgel er- Sebastian Freitag dar. Nicht uner- Kantor Pater Erasmus den Teilneh- neut zu einem Fortbildungs- und Be- wähnt bleiben soll, das die Schüler menden den Introitus zum Ersten Ad- gegnungstag eingeladen: sich sehr über das gute Essen im Haus vent „Gaudete“ nahe. Dabei ging er In der Paderborner Kapuzinerkirche Maria Immaculata gefreut haben. vor allem auf die Wort-Ton-Beziehung trafen sich die Teilnehmer zunächst und auf die semiologisch korrekte mit DKM Peter Wagner, der eine all- Maria Fromme musikalische Wiedergabe des Gre- gemeine Einführung in das Thema gorianischen Gesanges ein. Danach „Das Orgelbüchlein von Johann Se- besuchte die Gruppe die Mittagshore bastian Bach“ gab. Beleuchtet wur- des benediktinischen Stundengebetes den hierbei im Besonderen die zu- Fortbildung Liturgiegesang in in der Abteikirche und hatte dabei Vom 22. bis 26. Oktober waren die grundeliegende konzeptionelle Idee der Abtei Königsmünster zu die Möglichkeit, ganz praktisch in die sowie der pädagogische Ansatz der C-Kurs Schüler des Erzbistums Pader- Meschede sogenannte „Deutsche Gregorianik“ Sammlung. Im Weiteren erläuterte er born für ihre 2. Werkwoche im Haus aus dem Benediktinerkloster Müns- beispielhaft den Wort-Ton-Bezug der Maria Immaculata in Paderborn. Diese Am Samstag, den 22. September terschwarzach einzusteigen. Nach der Choralbearbeitungen. Ergänzt wurde Werkwoche beinhaltete einen Inten- 2018, fand unter dem Motto „Gre- Mittagspause stellte Organist Pater diese Einführung durch die Vorstel- sivkurs für Chorleitung und Liturgik. gorianik und Orgel im Kloster der Julian die neue Klais-Orgel in der Ab- lung zweier neu erschienenen Noten- Der Tag begann jeweils um 9 Uhr Benediktiner“ eine Fortbildung des teikirche vor und erarbeitete mit den publikationen von Bach und Händel. morgens und endete um 20 Uhr. In Fachbereiches Liturgiegesang in der Anwesenden verschiedene Modelle In drei sich anschließenden Arbeits- der gesamten Woche hatten Schüler Abtei Königsmünster zu Meschede zur Begleitung des Gregorianischen phasen wurde das bachsche Orgel- die Gelegenheit, das erste Mal vor 12 13
büchlein weiterentfaltet: DKM Sebas- derchor im vergangenen Schuljahr ger Austausch sowohl chorpraktischer Weiterbildungsveranstaltung tian Freitag stellte die verschiedenen einen einjährigen diözesanen Quali- Erfahrungen als auch zugehörigen „Orgelmusik der Barockzeit“ Kompositions- und Satztechniken an- fizierungslehrgang zum Thema Kin- Liedmaterials. hand einiger Beispiele vor, DKM Mar- derchorleitung durch. Dieses Angebot Zusätzlich zu diesen Treffen fanden Zu einem zweitägigen Orgelkurs hat- kus Breker gab Informationen über richtete sich an all diejenigen, die be- Berichte und Nachrichten Berichte und Nachrichten für die 17 Lehrgangsteilnehmer vier te sich ein größerer Teilnehmerkreis – den für das Orgelbüchlein typischen ruflich oder ehrenamtlich mit Kindern Plenumseinheiten in der Kath. Aka- bestehend aus Orgelschülern des De- Organo-Pleno-Choral, während sich arbeiten oder dies beabsichtigten. demie Schwerte statt. Hier ergänzten kanatskirchenmusikers Ralf Borghoff, DKM Harald Gokus den kolorierten Die Grundidee war, jedem Teilnehmer mit Marlies Buchmann (Dom zu Aa- aus Schülern, die sich auf die C-Prü- Choralbearbeitungen widmete, um eine tragfähige Basis aus musiktheo- chen) und Christine Wagner (Dom zu fung für nebenamtliche Organisten an ihnen die praktische Ausführung retischen Grundlagen und kinderchor- Minden) zwei Gastreferentinnen die vorbereiten bzw. aus nebenamtlichen der verschiedenen Verzierungszeichen praktischen Fähigkeiten und Fertigkei- Lehrgangsinhalte durch ausführliche Organisten, die diese Prüfung bereits zu erläutern. ten zu vermitteln. Referate und praktische Übungen. absolviert haben – in der St. Lauren- Mittags um 12 Uhr besuchten die Teil- Da bestimmte Voraussetzungen für Das Spektrum der Themenbereiche tius-Pfarrkirche in Erwitte eingefun- nehmer die Angelus-Orgelmatinee im die Teilnahme notwendig waren, von Probenmethodik und -didak- den. Als Referent konnte wieder Léon Hohen Dom. Nach einem klangvollen startete der Kurs mit einem entspre- tik, Umgang mit der Kinderstimme, Berben aus Köln gewonnen werden, Programm mit Werken von Bach und chenden Eignungstest: Neben einem Stimmbildung im Kinderchor, Bewe- Lehrbeauftragter an der Hochschu- Karg-Elert demonstrierte Domorga- frei gewählten Liedvortrag - a cap- gungsübungen für Kinder, Allgemeine le für Musik und Theater in Rostock nist Tobias Aehlig den interessierten pella bzw. selbst auf dem Instrument Instrumentenkunde und Literaturkun- und Schüler Gustav Leonhardts sowie Teilnehmern die Funktionen des neu begleitet - galt es Tonfolgen nachzu- de bis hin zur praktischen Handha- Bob van Asperens. Berben vermoch- konzipierten Generalspieltisches im singen und einfache Rhythmen nach- bung des breitgefächerten Orff-Inst- te sein Wissen auf dem Feld der sog. Hochchor. zuklopfen und instrumentale Grund- rumentariums. Ein Exkurs machte die „Historisch informierten Aufführungs- Der nächste diözesane Organistentag fertigkeiten nachzuweisen. Teilnehmerinnen auch mit dem Auf- praxis“ dem Teilnehmerkreis in einer findet am 18. Mai 2019 in Soest statt. Zunächst waren im Laufe des Jah- bau der Hl. Messe sowie die Bedeu- lockeren Atmosphäre zu vermitteln Nähere Informationen entnehmen Sie res neun Studiensamstagen mit den tung deren Gesänge und dem Wesen und den Vortrag von Orgelwerken bitte dem Hinweisteil. Schon heute verantwortlichen Dozenten der Lei- des Kirchenjahres vertraut. Bachs, Buxtehudes u. a. mit zahlrei- ergeht hierzu herzliche Einladung! tungsgruppe (Hartwig Diehl, Barbara An dieser Stelle sei bereits hingewie- chen anregenden Anmerkungen zu Grundhoff Helga Lange und Peter sen, dass der nächste diözesane Lehr- begleiten. Am zweiten Tag gab es für Fachgruppe Orgel Wagner) zu theoretischen und prak- gang Kinderchor- die Teilnehmer die Gelegenheit, das tischen Unterrichtseinheiten anbe- leitung für September 2020 – Sep- am Vortag Erlernte an Orgeln in der raumt: Schlagtechnik und Dirigieren, tember 2021 geplant ist; weitere Umgebung zu üben und im Anschluss Diözesaner Lehrgang Stimmbildung, Chorpraktisches Ins- Fortbildungsveranstaltungen finden noch einmal vorzutragen. Kinderchorleitung 2018 / 2019 trumentalspiel und Allgemeine Mu- alljährlich statt. Dabei wurde deutlich, dass es Berben siklehre standen hierbei auf dem Pro- gelungen ist, grundlegende Aspekte gramm. Neben der intensiven Arbeit Peter Wagner Bereits zum fünften Mal seit 2007 des Spiels von Orgelmusik des 17./18. entwickelte sich in der Gruppe ein re- führte die diözesane Fachgruppe Kin- Jahrhunderts so darzustellen, dass 14 15
sie auch von Laienmusikern umge- nutzte Sebastian Freitag die Orgelan- Chorleiter Meinolf Ludwigt zertmeister Gregor van den Boom so- setzt werden konnten. Daher ist es ist lage facettenreich aus. verabschiedet wie Reinhold Ix an der Orgel. durchaus wünschenswert, wenn wei- Das zweite Kurzkonzert spielte Martin Mit dem gregorianischen Introitus tere Workshops folgen würden. Hoffmann in der Abdinghofkirche. „Jubilate Deo“ war das Konzert er- Orgelwerke von Händel, Bach (h-moll) öffnet worden, bevor dieses durch Berichte und Nachrichten Berichte und Nachrichten Hubert Mertens standen auf dem Programm. Beson- die jeweils gemeinsam aufgeführten ders beeindruckend interpretiert wür- Werke Cantate Domino von Christo- den Präludium und Fuge über BACH pher Tambling (Bad Lippspringe/Al- von Franz Liszt. Viele Klangfarben tenbeken) und der Kantate „Alles was Dekanat Paderborn konnten bei diesem großen Orgel- ihr tut“ von Dietrich Buxtehude (Ben- werk gezeigt werden. Bevor Tobias hausen/Altenbeken) seine vorläufigen Orgelspaziergang durch die Aehlig das dritte und letzte Konzert Ein besonderes und nicht alltägli- Höhepunkte erreichte. Den krönen- Paderborner Innenstadt des Nachmittages spielte, haben eh- ches musikalisches Erlebnis hatten den Abschluss des Jubiläumkonzertes renamtliche Helfer der Malteser im am 06.10.2018 die Besucher der bildet schließlich der von allen Mitwir- Bei schönstem Sonnenschein und Forum St. Liborius eine Kaffee und Hl. Kreuz Kirche in Altenbeken. Aus kenden vorgetragene Kanon „O Herr, Temperaturen um die 28°C kamen Kuchenpause vorbereitet. Anlass seines 70 jährigen Bestehens mein Gott, jetzt vor der Nacht“ von am Sonntag, dem 27. Mai wieder an Anschließend spielte der Domorga- hatte der Kirchenchor der Pfarrge- Thomas Tallis. die 180 Personen zur zweiten Auflage nist in der frisch renovierten und erst meinde Altenbeken die anderen kir- Bei aller Freude lag aber auch ein des Orgelspaziergangs. kürzlich wieder eröffneten Gaukirche chenmusikalischen Chöre des Pastora- Schleier von Wehmut über dem Fest- Organisiert und durchgeführt wurde Werke von Buxtehude, Mozart und len Raumes „An Egge und Lippe“ zu konzert, stellte dieses doch auch dieser von den drei Hauptamtlichen Alain. Mit der Toccata von F. Hidas, einem und damit in dieser Besetzung gleichzeitig das Ende einer Ära dar. Kirchenmusikern in Paderborn: Tobias einem rhythmisch mitreißendem Or- erstmalig stattfindenden Konzert ein- Nach mehr als 18 Jahren überaus Aehlig (Domorganist), Martin Hoff- gelwerk, setzte Tobias Aehlig dem geladen. erfolgreichen Wirkens verabschiede- mann (Kantor der ev. Abdinghofkir- Orgelspaziergang einen schönen So brachten neben dem Jubelchor te sich der Chor – und Konzertleiter che) und Sebastian Freitag (Dekanats- Schlusspunkt. Langen Applaus gab es die Chöre der Pfarreien St. Martin Meinolf Ludwigt von den Sängern des musiker). für alle Beteiligten! Bad Lippspringe sowie St. Alexius Kirchenchores Heilig Kreuz. Als Lei- Den Auftakt machte Sebastian Frei- Benhausen mit ihren gesanglichen ter des Pastoralen Raums sprach ihm tag mit einem 30minütigen Konzert Sebastian Freitag Glückwünschen das ganze Spektrum Pfarrer Georg Kersting den besonde- in der Paderborner Franziskanerkir- der abendländischen Kirchenmusik ren Dank aller Pfarrangehörigen aus che. Diese Kirche verfügt über eine zu Gehör. Gleichen Anteil an dem und würdigte damit sein langjähriges Haupt- und eine Chororgel, die von Erfolg des Konzertes hatte das mit Wirken in der Pfarrgemeinde. einem Generalspieltisch im Chorraum Streichern besetzte Ensemble „Le Nu- der Kirche gespielt werden können. voe Musice“ aus Detmold mit seiner Thomas Simon Mit Werken von Händel (Feuerwerks- ebenfalls anspruchsvollen Programm- musik), Ahrens, Hollins und Hurford auswahl unter der Leitung von Kon- 16 17
Bach-Zyklus in Paderborn Dekanat Hagen-Witten Das zweite Konzert bestritt Prof. Bei der diesjährigen Konzertreihe war Gerard Gillen, Titularorganist an der es wie immer ein besonderes Anlie- Mit dem Konzert am 16. Dezember Pro-Kathedrale zu Dublin in Irland, gen des Initiators, Kantor Dr. Christian Internationale Orgelkonzerte 2018 beendete Sebastian Freitag sein mit Orgelmusik aus Irland: Zu Be- Vorbeck, die klassische Orgel-Tradition „Marienorgel Witten“ 2018 ginn erklang Präludium und Fuge in auf hohem Niveau zu pflegen und Projekt, das Orgelwerk von Johann Berichte und Nachrichten Berichte und Nachrichten Sebastian Bach zyklisch in 15 Konzer- C-Dur (BWV 547) von Johann Sebas- durch die Klangfarben der Marienor- ten aufzuführen. Die Internationalen Orgelkonzer- tian Bach, gefolgt von der Suite de gel den Besuchern und Zuhörern die- Thematisch am Kirchenjahr orientiert, te „Marienorgel Witten“ fanden Sixième Ton des belgischen Barock- se besonders nahe zu bringen. fanden die Konzerte abwechselnd erstmals im Rahmen der Orgelreihe Komponisten Lambert Chaumont in der Paderborner Kapuzinerkirche, „RUHR.2010“ statt. Seitdem haben und dessen Chaconne en la. Danach Christian Vorbeck der Franziskanerkirche, sowie der sie sich zu einer festen Größe im Wit- kam die Suite Evocatrice von Charles Pfarrkirche St. Johannes Baptist in tener Musikjahr etabliert. Im vergan- Tournemire und die berühmte Pièce Paderborn-Wewer statt. Durchschnitt- genen Jahr 2018 wurden die Konzer- Héroïque von César Franck zur Auf- lich kamen an die 60-70 Zuhörer in te „Vive la France!“, „Musik von der führung. Zum Abschluß spielte Prof. die Konzerte. Wegen der durchweg grünen Insel“ und „Meisterkonzert“ Gillen die Stücke Idols und Le Cercle Dekanat Herford Minden positiven Resonanz wird es auch angeboten. de Lumiere der beiden irischen zeit- im laufenden Jahr unter der Rubrik Im ersten Konzert präsentierte Mau- genössischen Komponisten Raymond Orgelnacht im Mindener Dom „Bach-Zyklus“ vier weitere Konzerte rice Clerc, Titularorganist an der Ka- Deane und Eric Sweeney. geben. In zwei der Konzerte werden thedrale zu Dijon in Frankreich, fran- Schließlich musizierte Prof. Gerhard zösische Orgelsymphonik: Zu Beginn Keine Sparte der Orgelmusik hat die Flötistin Verena Beatrix Schulte Weinberger, Konzertorganist aus erklang der Choral No. 3 in a-moll gleichsam Spieler wie Zuhörer dau- aus Berlin und Sebastian Freitag hier- München, süddeutsche Orgelmusik von César Franck, gefolgt von zwei erhaft so begeistert wie das Genre bei alle Flötensonaten zur Aufführung aus dem 19. und 20. Jahrhundert: Zu Transkriptionen des Wiegenliedes und „Toccata“. Abgeleitet aus dem Itali- bringen. Sebastian Freitag spielt in der Beginn erklang das Concerto von Ha- des Katzenwalzers aus Gabriel Faurés enischen („toccare“ = „berühren“, Franziskanerkirche an der Truhenorgel rald Genzmer, gefolgt von einer Elegie Suite „Dolly“ und der Cantilène aus „anfassen“, „anschlagen“), ver- von Bernhard Buschmeier, die vorne von Joseph Schmid und der Choral- der Symphonie Romane von Charles- bergen sich dahinter formal freie, im Altarraum stehen wird. Ferner sind passacaglia über „Die Sonn‘ hat sich Marie Widor. Danach kamen der erste in satztechnischer Hinsicht virtuose zwei Orgelkonzerte geplant. Das erste mit ihrem Glanz gewendet“ (Opus Satz aus der zweiten Symphonie und Orgelwerke, die die klanglichen Mög- widmet sich bekannten Kompositio- 61) von Karl Höller. Danach kam das eine von Maurice Duruflé rekonstru- lichkeiten des Instruments wirkungs- nen über das Tonmotiv „B-A-C-H“, Stück Nocturno von Arthur Piechler, ierte Improvisation einer Méditation voll und charakteristisch zur Geltung in einem zweiten Konzert werden sowie die beiden Werke Dankpsalm von Louis Vierne zur Aufführung. bringen. Instrumentalwerke von Bach in Orgel- und Consolation von Max Reger zur Zum Abschluß spielte Clerc die Suite So wurde am Freitag, den 14. Sep- transkriptionen vorgestellt (u.a. die Aufführung. Zum Abschluß spielte Médiévale von Jean Langlais und eine tember 2019, diese Gattung in drei Sinfonia der Ratswahlkantate oder die Prof. Weinberger die ihm gewidmete selbst rekonstruierte Improvisation des gut halbstündigen Konzerten auf ver- Chaconne d-moll für Violine solo). Hymnus-Trilogie des zeitgenössischen berühmten Scherzo Symphonique sei- schiedenste Weise beleuchtet: Dabei Münchener Komponisten Peter Wit- nes Lehrers Pierre Cochereau. reichten die repräsentativen Kompo- Sebastian Freitag trich. 18 19
sitionen vom 17. Jahrhundert (Fresco- Englische Kathedralmusik im versionen von Leonard Cohens „Hal- also erwarten, dass sich hier Program- baldi, Ximenez, Froberger und Cou- Mindener Dom lelujah“ und Josh Grobans „You raise me finden, die sich von konventionel- perin) über die französische Romantik me up“ präsentiert von der Sopranis- len Konzerten unterschieden. (Widor, Dubois und Vierne) bis ins 20. Aufgrund des überaus großen Pu- tin Christine Kaiser. Bewusst war der Blick darauf ge- Jahrhundert (u. a. Dupré, Schroeder, Berichte und Nachrichten Berichte und Nachrichten blikumszuspruchs im vergangenen Nach lange anhaltendem Applaus richtet, interessante Musik an den Hovland, Planyavsky und Rutter). Herbst, fand auch in diesem Jahr wie- wurde das begeisterte Publikum bewährten Instrumenten, aber in Zu diesem Anlass hatte der Hausor- der ein klangvolles Chor- und Bläser- gleichsam „beflügelt“ mit einer Zu- ungewohnten Konstellationen zu or- ganist Peter Wagner als Gäste zwei konzert am 21. Oktober im Mindener gabe entlassen und darf sich nach ganisieren, die Vielfalt und Abwechs- profilierte Kollegen aus seinem Kolle- Dom statt. Auskunft der Verantwortlichen schon lung und vor allem Qualität bieten, genkreis der Dekanatskirchenmusiker Bob Chilcott (A little Jazz Mass) und im kommenden Jahr auf ein weiteres sich aber nicht in der Beliebigkeit von des Erzbistums Paderborn eingela- John Rutter („This ist he day“,„Deep Chorprojekt dieser Art freuen. Event-Charakter anbiedern wollten. den: Johannes Krutmann (Organist Peace“) sind inzwischen längst welt- Der Auftakt fand mit einer Orgelnacht der Liebfrauenkirche Hamm) und Ralf weit etablierte Komponisten wenn Franziska Casper in der Liebfrauenkirche statt. Die drei Borghoff (Organist an der Laurentius- es um hymnisch-kathedralhafte Dekanatskirchenmusiker Harald Go- kirche Erwitte). In den sorgfältig auf- Chormusik der jüngeren Zeit geht. kus (Rheda), Ralf Borghoff (Erwitte) einander abgestimmten Programmen Unter dem Titel „Englische Kathe- und Johannes Krutmann (Hamm) bo- erwies sich das Organistenteam in sei- dralmusik“ brachte das Mindener Dekanat Hellweg ten in den beiden Auftaktkonzerten nen Interpretationen als sehr stilsicher Dom-Vokalensemble „Cantamus“, zwei Orgelzyklen zum Thema „Orgel und souverän im Umgang mit der der Kammerchor „JPS“ der Evang. „ORGELplusHAMM“ und Wein“. Ausgehend von einer großen Orgel und der kathedralhaf- Stadtkirche Bückeburg, der Bläserkreis akustischen Weinprobe mit Hans-Uwe ten Akustik des Domes. der evangelisch-lutherischen Landes- - so lautete die Überschrift eines neu- Hielschers „California Wine-Suite“ Zwischen den einzelnen Konzerten kirche Schaumburg-Lippe sowie ein en Festivalformates, das in Hamm bis hin zum Orgelzyklus „Les heu- waren alle Besucher und Besucherin- Streicherensemble der Russischen von einer bewährten Veranstalter- res bourguignonnes“ von Georges nen zu einem Umtrunk in stimmungs- Kammerphilharmonie St. Petersburg gemeinschaft erdacht, koordiniert Jacob (nach 12 Gemälden von Mau- voller Atmosphäre in den Kreuzgang unter Leitung der Kantorenkollegen und im Herbst 2018 zum ersten Mal rice Lena) gab es viele romantische des Domes eingeladen. Peter Wagner (Dom Minden) und Sie- durchgeführt worden ist. Wenn in Klänge und Klangschattierungen zu Freuen wir uns auf eine Fortsetzung belt Meier (Stadtkirche Bückeburg) einer Kooperation von Dekanat, Kir- bewundern. Unterbrochen von zwei dieser gelungenen Veranstaltung! entsprechend ausgewählte Werke zu chengemeinde, Kulturregion und der Weinpausen im direkt benachbarten Gehör. Der Komponistenkreis wurde Stadt Hamm der Wunsch nach einem Restaurant konnte man ungezwun- Franziska Casper dabei unter anderem erweitert durch erweiterten Konzertangebot mit Or- gen ins Gespräch kommen, so dass Michael John Trotta („Behold, how gelmusik entsteht, folgt dies nicht man auch zum dritten Konzert mit good“), Edmund Jolliffe („I will lay me unbedingt einem Trend - zumal nicht der Jazz-Spezialistin Lilo Kunkel aus down“) oder Howard Goodall („The in einer Stadt, die ein eher überdurch- Würzburg inspiriert und gestärkt, aber Lord is my shepard“). Zwei besondere schnittliches Angebot an Orgelkonzer- noch nicht klanglich übersättigt war. Programmpunkte bildeten die Solo- ten aufweist. Umso mehr durfte man Eine weitere Zusammenarbeit von 20 21
vier Musikern fand am folgenden in der evangelischen Pauluskirche die tungen interpretiert und intensiviert, Zum Abschluss setzte sich mit Bar- Wochenende mit einem Orgelspa- Stärken der neobarocken, nunmehr dass man selbst als gering enthusias- bara Dennerlein eine der weltweit ziergang statt: Bestens organisiert 51 Jahre alten Beckerath-Orgel, in tischer Stummfilm-Cineast sich diesen bekanntesten Jazz-Orgel-Stars an durch ein Bus-Shuttle hatte man die dem er Bachs Passacaglia und Fuge Wirkungen nicht verschließen konnte. die Tasten der Kirchenorgel in der Möglichkeit, vier verschiedene Orgeln und einige Sätze aus dem oberschwä- Mit gerade einem Dutzend Zuhören- Pauluskirche in Hamm. Natürlich ist Berichte und Nachrichten Berichte und Nachrichten der Stadt Hamm in kurzen Konzerten bischen Barock passend präsentierte. den und Zuschauenden wurde diese hiermit eine große Publikumsreso- nacheinander zu erleben. Neben den Nach dem Konzert war dann nicht Veranstaltung leider nicht im Gerings- nanz vorprogrammiert. Das Interesse lokal wirkenden Stadtkantoren Mi- viel Zeit zum Fachsimpeln, denn Sei- ten ihrer Bedeutung gerecht. der Zuhörenden wird sicherlich auch chael Seibel, Heiko Ittig und Johannes bel wechselte als passionierter Buslen- Besser besucht an gleichem Ort war immer noch durch den Kontrast des Krutmann kamen als Gäste diesmal ker von den Tasten und Pedalen zum die Aufführung wenige Tage vorher Instrumentes und dem Musikgenre das Flöte und Orgel-Duo Barbara und Lenkrad des Shuttlebusses. am Feiertag der Deutschen Einheit, genährt, der tatsächlich interessan- Heinz-Peter Kortmann aus Krefeld Eine Orgelmesse in der Liebfrauen- als Ittig und Seibel mit ihren beiden te, ungewohnte und wirkungsvolle dazu. Die Hammer Kantoren hatten kirche beschloss den langen Orgel- Chören in der „Petite Messe solen- Klänge hervorzaubert, zumal dann, reihum gewechselt, so dass jeder tag, Und das Duo Barbara Kortmann nelle“ von Rossini zeigten, dass auch wenn eine anerkannte Könnerin des nicht die eigene, sondern die Orgel (Querflöte) und Heinz-Peter Kortmann eine petite orgue in Form eines Har- Jazz ihre Musik dort interpretiert. Das des Kollegen vorstellte. So eröffnete an der Goll-Orgel bewies mit eigenen moniums für ganz eigene klangliche Instrument Orgel zeigt sich hier als Kreiskantor Ittig an der von Beckerath Bearbeitungen von Werken Vivaldis, Akzente sorgen kann. Chöre und ein modernes, zeitgemäßes und sti- umgebauten Orgel in der St. Stepha- Bachs, Faurés, Widors bis zu Langlais Solisten zeigten sich gut präpariert, listisch nicht zwingend festgelegtes nus Kirche in Heessen ein klangvolles ein exemplarisches Zusammenspiel, wenngleich die Klanglichkeit von zwei Musikinstrument, das ungebunden an Programm, das die Orgel und den das sich im Raum wunderbar entfal- Klavieren in einer neogotischen Kir- seine Funktion zu vielen unterschied- Kirchenraum u. a. mit Liszts BACH in tete und eingebettet in die Liturgie che doch problematischer ist als die lichen Klängen, Farben und Stilen fä- den besten Farben und Klängen füll- der Abendmesse eine in sich stimmige einer klangvollen Harmonium-„petite hig ist. Der Kontext des Raumes und te. In der neu gestalteten St. Agnes und musikalisch wie liturgisch über- orgue“, die sich allerdings nie ganz die Assoziation des Orgelklangs mit Kirche gab es durch das Programm zeugende Gestaltung bot. in den Gesamtklang eingliedert und Spiritualität aber mögen doch immer von DKM Johannes Krutmann Kon- Ein Filmerlebnis der besonderen Art vielleicht gerade auch auf diese Art wieder an seine konventionelle musi- traste mit Orgelmusik des 20. Jahr- war die Aufführung des Stummfilmes zum bemerkenswerten Charme dieser kalische Wirkung denken lassen, die hunderts an der 1974 erbauten Klais- „Der Galiläer“ - dass dem so war, besonderen Messe beitragen mag. für viele Interpretierende wie Hörende Orgel. Ein sehr zahlreich erschienenes lag an den Improvisationen von Otto Mehr als die großen Blöcke der „klei- mit Transzendenz verbunden ist. Und Publikum zeigte sich aufgeschlossen, Krämer aus Straelen, der als Kenner nen“ Messe bezauberten daher die die ist in Jazz-Standards nun nicht interessiert und dankbar und bewies und Könner dieses Genres ein Garant kontemplativen Abschnitte mit dem erkennbar, soll sie auch nicht, und wieder einmal, dass es sich lohnt, mit (nicht nur) für diese besondere Art der klaren Sopran von Manja Stephan im deshalb entsteht ein Kontrast, der moderner Musik nicht zu ängstlich zu Improvisation gelten darf. Teils schnel- „O salutaris hostia“ und der satten, seinerseits interessant und erkenntnis- sein und den Blick auf das Orgelreper- le Szenen- und Stimmungswechsel, klangvollen und warm-timbrierten reich sein kann, weil er Konventionen toire zu weiten. Der Heessener Kantor innige wie impulsive Momente wur- Altstimme von Annika von Dyk im berührt und verschiebt. Aber das ist Michael Seibel zeigte anschließend den durch seine musikalischen Deu- „Agnus Dei“. ein anderes Thema, und so verschie- 22 23
den die Ansichten da sein können Rüthen organisiert wurde, vorbereitet. mitglieder danach zwei Tage in die spektiven stellen. Durch die finan- - bekanntermaßen auch konfessions- Nachdem der Chor bereits auf dem französische Hauptstadt Paris, die zur zielle Unterstützung des Erzbistums verschieden, so interessant ist es, in Hinweg im südfranzösischem Poligny Besichtigung einlud. konnten die baulichen Aspekte mit diesem Bereich in aller Unterschied- mit einem Konzert Station gemacht Lichttechnik hervorgehoben werden, lichkeit ein gemeinsames Festival ver- hatte, verbrachten die Jugendlichen während die Jugendlichen ihre Ge- Berichte und Nachrichten Berichte und Nachrichten anstalten und erleben zu können, das fünf erlebnisreiche Tage in Barcelo- danken in Textform den Zuhörern na- vom Konzert bis zur Messaufführung na. Neben gemeinsamen Proben mit he brachten. Den musikalischen Teil und von der Liturgie bis zum Jaz- den fast 4.000 Jugendlichen aus aller übernahmen Kinder- und Jugendchö- zabend mit Illumination viele Facetten Welt standen Ausflüge zum Kloster re aus Rheda, Soest, Hüsten, Rietberg, zeigen kann und zur Auseinanderset- Montserrat (Friedensgebet), Lloret Geseke und Erwitte, die auch die Vor- zung mit dem Instrument und seinem de mar (Begegnungskonzert) und abendmesse musikalisch gestalteten. Kontext einlädt. Zuhörer und Organi- ein Gottesdienst mit allen deutschen satoren freuen sich auf weitere Pro- Chören (2.200 Sängerinnen und Sän- jekte in kommunaler, ökumenischer ger) in einer Kirche in Barcelona auf und bistumsübergreifender harmoni- dem Programm. Daneben wurde ein © Borghoff, Chor vor dem Geburtsportal scher Zusammenarbeit. reges Kulturprogramm absolviert. der Basilika Sagrada Familia in Barcelona Auch das gemeinsame Feiern mit Mit- Johannes Krutmann gliedern anderer Chöre kam nicht zu kurz. Weitere Höhepunkte waren die Bericht Konzert „Licht & Raum“ Besichtigung und der Abschlussgot- tesdienst in der Basilika Sagrada Fa- Dekanat Lippstadt-Rüthen milia, welcher live übertragen wurde. Ein besonderes Konzerterlebnis wurde Danach führt die Reise weiter in das am 03.11.2018 den Zuhörern voll be- © Marion Heier, Erwitte Am 42. Welttreffen der kirchlichen spanische Dorf Estartit, wo neben der setzten in der St. Laurentiuskirche zu Kinder- und Jugendchöre Pueri Can- Proben für ein weiteres Konzert in Pa- Erwitte präsentiert: Unter dem Thema tores in Barcelona nahmen die Mit- lamos auch Erholung und Strandbesu- „Licht & Raum“ hatten 17 Jugendli- che anstanden. Die katalanische Stadt che des Religionskurses Q2 des Erwit- Dekanatskammerchor – Fahrt glieder der Dekanatssingschule St. Laurentius zusammen mit Chören Palamos empfing die Chöre sehr herz- ter Gymnasiums in Zusammenarbeit nach Paris aus Rheda, Rietberg und Soest teil. lich. Ein zweistündiges Konzert mit mit den Dekanatsjugendreferenten Über mehrere Monate hatten sich geistlichen und weltlichen Werken, Christian Möser und Nicole Heimlich Der Dekanatskammerchor reiste auf die Jugendlichen bei Proben in Soest, das mit einem Chor aus Palamos und und dem Dekanatskirchenmusiker Einladung von Organist Frederic Blanc Rheda und Erwitte auf das Chore- einem Chor aus Wiedenbrück gestal- Ralf Borghoff das Konzertvorbereitet. nach Paris. In der Pfarrkirche Notre- vent, das von den Chorleitern in tet wurde, entwickelte sich zu einem Die Jugendlichen sollten dabei den Dame d`Ateuil sangen die Sänger die Zusammenarbeit mit dem Jugend- regelrechten Chorfest. Der Abschluss Kirchenraum und seine Ausstattung „Messe cum Jubilo“ von Maurice Du- referenten des Dekanates Lippstadt- der 10tägigen Fahrt führt die Chor- in Bezug zu ihrem Alltag mit eigenen ruflé. Glaubensfragen und Glaubensper- 24 25
Frederic Blanc gilt als letzter Schüler brück. Stimmgewaltig sorgten sie für artigen Aubertin-Orgel in der St. der Madame Duruflé und freute sich ein besonderes Hörerlebnis. Im An- Laurentius-Kirche in Erwitte unter- daher über die Sänger aus Deutsch- schluss an die Messe gab der Chor richtet. Jetzt machten sie sich unter land. Am frühen Freitagmorgen ein Kurzkonzert mit neueren geistli- Begleitung von Pfarrer Hans Gerd ging es mit dem Bus in Richtung der chen Werken. Mit „Ubi Caritas“ und Westermann auf den Weg nach Keve- Berichte und Nachrichten Berichte und Nachrichten französischen Hauptstadt. Dort an- „Wäre gesangesvoll unser Mund“ laer, um dort mit der großen deutsch- gekommen, konnten die Sänger den stimmte der Chor harmonische Töne romantischen Orgel der Basilika ein Ausblick von der Dachterrasse des an. Xenia und Samira Lappe sangen weiteres besonderes Werk der Orgel- berühmten Einkaufszentrums Lafa- mit Gurdrun Tollwerth-Chudaska das baukunst kennenzulernen. Dekanats- yette genießen. Wolkenfreier Him- „Engels-Terzett“ aus Mendelssohns kirchenmusiker Ralf Borghoff war zu mel und sommerliche Temperaturen „Elias.“ Die weite Reise wurde mit seinen Studienzeiten selbst als Assis- © Ralf Borghoff sorgten für einen beeindruckenden reichlich Applaus und Dankesworten tenz in Kevelaer tätig und konnte da- Ausblick auf die Millionenmetropole. belohnt. Organist Frederic Blanc spiel- her viele Informationen über die Ge- Zu Fuss oder per Metro ging es dann te ein Stück auf der neu restaurierten, schichte und Konstruktion der Orgel St. Nicolai und St. Joseph, zur Kathedrale Notre-Dame. In der romantischen Cavaillé-Coll-Orgel, vermitteln. Mit einer musikalischen Lippstadt Kathedrale hatte der Chor die Chan- sodass die Sänger noch vor der Orgel- Einführung machte er den Orgelschü- ce eine Messe mitzuerleben und die weihe in den Genuss des Instruments lern die beeindruckende Klangfülle Die kirchenmusikalischen Veranstal- Architektur des berühmten Bauwerks kamen. Den letzten Abend verbrachte der 148 Register und die besonderen tungen im Pastoralverbund Lippstadt- zu bestaunen. Im nahegelegenen die Gruppe dann mit einem Ausblick Möglichkeiten des Wechsel- und Zu- Mitte waren in den vergangenen Studentenviertel Quartier Latin aß die vom Montmatre auf das nächtliche sammenspiel zwischen Hauptorgel Monaten sehr vielfältig: Anfang Juni Gruppe in einem der typisch französi- Paris. Bevor es am Sonntag in Rich- und Fernwerk erlebbar. Anschließend fand in St. Joseph ein Konzert mit schen Restaurants zu Abend. Seinen tung Heimat ging, blieb Zeit die Ka- durften die Schüler selbst an dem In- dem Kammerchor Lippstadt sowie Ausklang fand der Abend in der Nähe thedrale Sacre-Cœur zu besichtigen strument musizieren und waren faszi- einem Bläserensemble mit Klarinette des Place de la Bastille. und den Straßenkünstlern am Mont- niert von den Variationsmöglichkeiten und zwei Trompeten statt. Dabei sang Der Samstag startete am Wahrzeichen matre bei ihrer Arbeit zuzusehen. der Registrierung und deren Wirkung. der Kammerchor Werke des 20. und der Stadt: dem Eiffelturm. Dort be- Zum Abschluss warfen die Besucher 21. Jahrhunderts. So erklangen das stand die Möglichkeit die Sehenswür- Katharina Böhmer einen Blick hinter die Kulissen des Or- „Agnus dei“ von Samuel Barber, das digkeiten der Stadt vom Wasser aus gelwerks. „Die Klangfülle, die Dimen- „Pater noster“von Peteris Vasks, das zu erkunden oder die Aussicht vom sion des Instruments und das Hörer- „Nunc dimittis“ von Pawel Lukaszew- Eiffelturm zu genießen. lebnis sind beeindruckend“, freuten ski und das „Dormi, Jesu“ von Kim Die Männerstimmen des Kammer- Orgelexkursion C-Kurs nach sich die Orgelschüler, in Kevelaer zu Arnesen. Bei letzterem Stück war die chors begleiteten dann den Vor- Kevelaer Gast gewesen sein zu dürfen. Mitwirkung der Klarinettistin Marti- abendgottesdienst in Notre-Dame na Beck-Stegemann besonders ein- musikalisch. Die Orgel spielte dabei Die Orgelschüler im Dekanat Lipp- Daniela Kleine drucksvoll. Die Trompeter Axel Gross Dr. Hans Peter Retzmann aus Del- stadt-Warstein werden an der groß- (Landespolizeiorchester NRW) und 26 27
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