20 Jahres- und Qualitäts-bericht - spitalinfo.ch

 
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20 Jahres- und Qualitäts-bericht - spitalinfo.ch
Jahres-
und Qualitäts-
bericht

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20 Jahres- und Qualitäts-bericht - spitalinfo.ch
Unser Spital

                                                Gründungsjahr                                 Eigentümerin
                                                                                              Stadt Zürich
                                                 1953

                                                          67 Jahre
                                                          Durchschnittsalter unserer
                                                          Patientinnen und Patienten
                                                                                              255
                                                                                              Betten

                                                  3 Kliniken                                      Mittlere
                                                  Medizinische Klinik
                                                  Chirurgische Klinik                             Verweildauer
                                                  Universitäre Klinik für Akutgeriatrie
                                                                                                  7.5 Tage
                                                  3 Institute
                                                  Nephrologie (inkl. Aussenstation Triemli)
                                                  Radiologie und Nuklearmedizin
                                                  Anästhesiologie

                                                                                              1000 Mitarbeiterinnen
                                                                                              und Mitarbeiter
                                                  > 50 000 Patientinnen                       + 160 Auszubildende
                                                  und Patienten pro Jahr
                                                  (8700 stationäre Aufenthalte und
                                                  46 500 ambulante Konsultationen)

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 2
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Inhalt

                                                Vorwort Stadträtin Claudia Nielsen                           4
                                                Interview Spitaldirektor Lukas S. Furler                     5
                                                Impressionen8
                                                Jahresrückblick9
                                                Qualität und Umwelt                                     17
                                                Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter                        22
                                                Finanzen26
                                                Unternehmensorgane29

                                                Weiterführendes Zahlenmaterial zum Geschäftsjahr finden Sie
                                                in den Statistiken 2017.

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 3
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Vorwort

Vorwort Stadträtin
Claudia Nielsen                                 Spannende bewegte Jahre
Interview Spitaldirektor
Lukas S. Furler
                                                                                                       dass alle Menschen die Chance erhalten, gesund
Impressionen
                                                                                                       zu werden – unabhängig von ihren finanziellen
Jahresrückblick                                                                                        Mitteln. Gerade alte Menschen, die an mehreren
Qualität und Umwelt                                                                                    Krankheiten leiden, leben häufig in beschränk­
Mitarbeiterinnen                                                                                       ten finanziellen Verhältnissen. Es darf nicht sein,
und Mitarbeiter
                                                                                                       dass diesen Patientinnen und Patienten zu wenig
Finanzen
                                                                                                       Behandlung angeboten wird, weil sie sich nicht
Unternehmensorgane
                                                                                                       rechnet. Der Zugang zu qualitativ hochstehender
                                                                                                       Gesundheitsversorgung soll für alle Bevölkerungs­
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                                                                                                       gruppen in der Stadt Zürich gesichert sein. Das
                                                                                                       liegt mir am Herzen und dafür setze ich mich ein −
                                                                                                       seit ich in der Politik bin.
Statistiken 2017
                                                                                                       Die Stadt Zürich verfügt über eine Gesundheits­
                                                                                                       versorgungskette, auf die sie stolz sein kann. Das
                                                                                                       Stadtspital Waid ist ein zentraler Teil davon. Die
                                                                                                       Stärke dieser Kette ist, dass sie aus einer Hand
                                                                                                       gesteuert und weiterentwickelt wird. Die Angebote
                                                                                                       ergänzen sich und greifen ineinander. Das ist eine
                                                                                                       Errungenschaft, die wir in den letzten Jahren trotz
                                                Stadträtin Dr. Claudia Nielsen                         eines tiefgreifenden Systemwechsels weiter aus­
                                                Vorsteherin des Gesundheits- und Umweltdepartements    gebaut und laufend Lücken geschlossen haben.
                                                                                                       Auch neue Kooperationen wie zum Beispiel der
                                                                                                       Universitäre Geriatrie-Verbund Zürich haben wir ins
                                                                                                       Leben gerufen. Wir haben viel bewirkt zum Wohle
                                                                                                       der P
                                                                                                           ­ atientinnen und Patienten.
                                                In den letzten acht Jahren hat sich im Gesund­
                                                heitswesen viel bewegt. Als Vorsteherin des            Doch das wichtigste im Gesundheitswesen sind
                                                ­Gesundheits- und Umweltdepartements habe ich          die Menschen. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und
                                                 die Dynamik natürlich unmittelbar miterlebt. Die      Mitarbeitern des Stadtspitals Waid ganz herzlich!
                                                 Diskussionen um Wirtschaftlichkeit und soziale        Denn ohne Sie, die sich tagtäglich mit Fachwissen
                                                 Gerechtigkeit sind neu entfacht. Die Ökonomisie­      und viel Herzblut einsetzen, würden noch so gute
                                                 rung hat auch vor den öffentlichen Gesundheits­       Strukturen nicht funktionieren. Vielen Dank!
                                                 institutionen nicht Halt gemacht. DRG, Fallpauscha­
                                                 len, Renditen, EBITDA und Anlagenutzungskosten        Ich wünsche mir, dass auch künftig der Mensch im
                                                 prägten die Diskussionen. Die Leistungen im           Mittelpunkt des Stadtzürcher Gesundheitswesens
                                                 ­Gesundheitswesen müssen finanzierbar bleiben.        steht. Er soll die Unterstützung und Hilfe erhalten,
                                                  Trotz aller Debatten um die Finanzen ist wichtig,    die er braucht.

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 4
20 Jahres- und Qualitäts-bericht - spitalinfo.ch
Interview

Vorwort Stadträtin
Claudia Nielsen

Interview Spitaldirektor
Lukas S. Furler

Impressionen
Jahresrückblick
Qualität und Umwelt
Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter
Finanzen
Unternehmensorgane

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Statistiken 2017

                                                «Wir wollen Gas geben»
                                                Spitaldirektor Lukas S. Furler                      s­ türmisches Jahr. In anderen Bereichen, etwa bei
                                                spricht über die finanziellen Her-                   der Umsetzung der städtischen Spitälerstrategie,
                                                                                                     hätte ich mir mehr Bewegung gewünscht.
                                                ausforderungen im Spitaljahr 2017,
                                                die Krux mit der Politik und seine                  Wenden wir uns zunächst den Leistungszahlen
                                                persönliche Motivationsquelle.                      zu. Besonders augenfällig ist der Rückgang bei den
                                                                                                    stationären Patientenzahlen. Wo orten Sie die
                                                                                                    Ursachen?
                                                Herr Furler, als Spitaldirektor sind Sie so etwas   Es gibt verschiedene Gründe für diese Entwicklung.
                                                wie der Kapitän eines grossen Schiffes auf hoher    Einer davon dürfte die Umverteilung vom stationä­
                                                See. Täuscht der Eindruck oder mussten Sie das      ren in den ambulanten Versorgungsbereich sein.
                                                Waid vergangenes Jahr durch ziemlich stürmische     Zudem werden die Patientenzahlen durch Umwelt­
                                                Gewässer steuern?                                   faktoren wie die Grippewelle oder die Sommerhitze
                                                Ja und nein. Wenn wir die wahlkampfgetriebene       beeinflusst. Diese waren 2017 weniger ausgeprägt.
                                                öffentliche Diskussion rund um die beiden Stadt­    Wie wir haben auch andere Spitäler im Kanton
                                                spitäler Waid und Triemli sowie unsere zahlen­      Zürich einen Rückgang bei den stationären Fällen zu
                                                mässige Entwicklung anschauen, war es ein           verzeichnen. Ob es sich dabei um einen Ausreisser

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 5
20 Jahres- und Qualitäts-bericht - spitalinfo.ch
Interview

Vorwort Stadträtin                              oder eine Trendwende handelt, lässt sich noch nicht         klar, dass grundlegendere Anpassungen notwen-
Claudia Nielsen                                 sagen. Letzteres wäre aus gesundheitspolitischer            dig sind. Zudem erkannten wir, dass wir unsere
                                                Sicht ja durchaus wünschenswert.                            ­ambu­lanten Prozesse in verschiedenerlei Hinsicht
Interview Spitaldirektor                                                                                     effizienter gestalten können und sich auf dem
Lukas S. Furler
                                                Sie haben die Verschiebung hin zu ambulanten                 Markt neue Möglichkeiten auftun.
                                                Leistungen angesprochen. Eine Folge des
Impressionen                                    ­medizinischen Fortschritts oder von politischen            Nach intensiven Diskussionen mit allen Beteiligten
Jahresrückblick                                    Steuerungsmassnahmen?                                    beschlossen wir schliesslich, den Bettenbestand
Qualität und Umwelt                                Verantwortlich dafür ist in erster Linie der medizini­   aller Kliniken zu redimensionieren und so Platz zu
Mitarbeiterinnen                                   sche Fortschritt. Die Politik ihrerseits will diese      schaffen für neue Angebote. Dazu zählt etwa die
und Mitarbeiter
                                                   Entwicklung aus Kostengründen natürlich fördern.         Eröffnung einer Chirurgischen Tages- und Wochen­
Finanzen
                                                   Ein Blick ins Ausland zeigt ja auch, dass wir in         klinik per Anfang 2018. Ausserdem werden wir die
Unternehmensorgane
                                                   der ambulanten Versorgung noch Luft nach oben            frei gewordenen Flächen für ein neues Zentrum
                                                   haben. Aus Sicht der Spitäler ist die Verschiebung       für Palliative Care nutzen, für welches uns der Kan­
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                                                   zweischneidig. Einerseits gehen uns wichtige Er­         ton Zürich einen provisorischen Leistungsauftrag
                                                   träge verloren. So ist bei ambulanten Konsultationen     erteilt hat. Fakt ist, dass diese Massnahmen mittel-
                                                   zum Beispiel keine Querfinanzierung der allgemein­         bis langfristigen Charakter haben und nicht sofort
Statistiken 2017
                                                 ver­sicherten Patientinnen und Patienten durch Zu­         ­ergebniswirksam werden. Deshalb sind auch
                                                   satzversicherte möglich. Andererseits entspricht          ­kommendes Jahr zeitnah spürbare Anstrengungen
                                                   die ambulante Versorgung einem wachsenden                  im Kleinen notwendig.
                                                 ­Bedürfnis unserer Patientinnen und Patienten, dem
                                                  wir gerecht werden wollen. Zudem haben auch wir
                                                  ein Interesse daran, dass wir unsere Leistungen           Wir konzentrieren uns
                                                  effizient erbringen und das Gesundheitssystem als
                                                  Ganzes im Lot bleibt. Wichtig ist, dass unsere
                                                                                                            ­bewusst auf Zürich-Nord,
                                                  ­Ärztinnen und Ärzte die Entwicklung immer wieder          wo die Spitaldichte ver-
                                                   kritisch hinterfragen. Denn die Patientensicherheit
                                                   darf darunter keinesfalls leiden.                         gleichsweise gering ist und
                                                                                                             die Bevölkerung wächst.
                                                Im Falle des Waid vermochte die Zunahme der
                                                ambulanten Konsultationen den Rückgang bei den
                                                stationären Patientenzahlen nicht wett zu machen.           Wie richten Sie ihr Angebot denn ganz generell aus,
                                                Das Defizit ist gewachsen. Welche Gegenmass­                um die Konkurrenz auf dem äusserst dynamischen
                                                nahmen haben Sie eingeleitet?                               Zürcher Gesundheitsmarkt in Schach zu halten?
                                                Kurzfristig angesetzt haben wir beim Temporär­              Wir konzentrieren uns bewusst auf Zürich-Nord,
                                                personal sowie bei den Überstunden- und Ferien­             wo die Spitaldichte vergleichsweise gering ist und
                                                saldi, die es abzubauen galt. Auch im OP, einer             die Bevölkerung wächst. Im Fokus stehen beson­
                                                besonders ressourcenintensiven Abteilung des                ders häufige Behandlungen und Eingriffe, die nicht
                                                Spitals, haben wir kostenwirksame Reorganisatio­            zur hochspezialisierten Medizin gehören. Daneben
                                                nen vorgenommen. Weil aber nicht nur die Anzahl,            besetzen wir mit den Bereichen Akutgeriatrie,
                                                sondern auch die Aufenthaltsdauer der stationären           Nephrologie und neu der Palliative Care gezielt
                                                Patientinnen und Patienten abnahm, war schnell              Spezialgebiete.

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 6
20 Jahres- und Qualitäts-bericht - spitalinfo.ch
Interview

Vorwort Stadträtin                              Zu Beginn des Gesprächs haben Sie die städtische        zu informieren und so allfälligen «Verschwörungs­
Claudia Nielsen                                 Spitälerstrategie erwähnt. Deren Konkretisierung        theorien» entgegenzuwirken. Zudem haben wir
                                                war einer der Jahresschwerpunkte 2017. Sind Sie         intern verschiedene Vorbereitungsprojekte lanciert,
Interview Spitaldirektor                        wunschgemäss vorangekommen?                             um uns aktiv auf das, was möglicherweise auf
Lukas S. Furler
                                                Nachdem wir im März die Eckwerte der Spitäler­          uns zukommt, vorzubereiten. All dies zielt darauf
                                                strategie unseren Mitarbeitenden und der Öffent­        ab, die Mitarbeitenden – trotz der Unsicherheiten
Impressionen                                    lichkeit vorgestellt hatten, entwickelte sich der       auf p­ olitischer Ebene – an Bord zu behalten und
Jahresrückblick                                 politische Diskurs in eine unerwartete Richtung.        Ver­trauen zu schaffen.
Qualität und Umwelt                             Die Politikerinnen und Politiker wollten keine Grund­
Mitarbeiterinnen                                satzdiskussion führen, sondern forderten ganz           Wie motivieren Sie sich persönlich für diese
und Mitarbeiter
                                                konkrete Umsetzungsanträge. Im November zog             Herausforderungen?
Finanzen
                                                der Stadtrat schliesslich die Weisung zurück. Dies      Ich gewinne meine Motivation in erster Linie durch
Unternehmensorgane
                                                alles führte dazu, dass wir inhaltlich kaum weiter­     die Begegnungen mit den Menschen hier im Waid.
                                                gekommen sind. Wenn man bedenkt, dass wir uns           Es sind meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
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                                                schon seit geraumer Zeit mit diesem Strategie­          die mich anspornen, weiter zu machen und mich
                                                papier beschäftigen, ist das ärgerlich. Wir wollen      für unsere Interessen zu engagieren. Gleichzeitig
                                                Gas geben. Der Gesundheitsmarkt entwickelt sich         habe ich in den letzten Jahren einen bewussteren
Statistiken 2017
                                                rasant und wartet nicht auf uns. Dass nun ein           Umgang mit meinen eigenen Energiereserven
                                                stadträtlicher Ausschuss gebildet wurde, um die         ent­wickelt. 10 000 Schritte am Tag an der frischen
                                                Konkretisierung der Spitälerstrategie voran­zu­trei­    Luft, das ist meine Form der Stressbewältigung.
                                                ben, ist positiv. Wir hoffen, dass die so entstandene
                                                Dynamik anhält.                                         Und was wünschen Sie sich für das Stadtspital
                                                                                                        Waid in der Zukunft?
                                                                                                        Ich bin schon lange für das Waid tätig und habe
                                                Wir müssen agil und flexibel                            viel Herzblut in dieses Spital gesteckt. Entspre­
                                                bleiben und uns laufend an                              chend wünsche ich mir, dass wir auch in Zukunft
                                                                                                        eine zentrale Rolle in der Stadtzürcher Gesundheits­
                                                neue Patientenbedürfnisse                               versorgung spielen. Das Waid soll ein Spital bleiben,
                                                                                                        das Patientinnen und Patienten bevorzugt auf­
                                                sowie Markterfordernisse                                suchen und für das Mitarbeitende gerne arbeiten.
                                                anpassen.                                               Dabei bin ich mir bewusst, dass im Gesundheits­
                                                                                                        wesen von heute nichts ewig Bestand hat. Wir
                                                                                                        müssen agil und flexibel bleiben und uns laufend ­
                                                Verunsichern diese Verzögerungen Ihre                   an neue Patientenbedürfnisse sowie Markterforder­
                                                Mitarbeitenden?                                         nisse anpassen.
                                                Ja, natürlich. Ein entscheidender Erfolgsfaktor
                                                solcher Veränderungsprozesse ist es, dass nach
                                                erfolgter Ankündigung rasch Taten folgen und klar
                                                wird, wohin die Reise geht. Das ist in Zusammen­
                                                hang mit der städtischen Spitälerstrategie nicht
                                                passiert. Umso wichtiger ist es mir, die Mitarbeiten­
                                                den über laufende Entwicklungen transparent

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 7
20 Jahres- und Qualitäts-bericht - spitalinfo.ch
Impressionen

Vorwort Stadträtin
Claudia Nielsen
Interview Spitaldirektor
Lukas S. Furler

Impressionen

                                                Ein neues OP-Statut sorgt für reibungslose Abläufe und              Die Memory Clinic feierte ihr 20-jähriges Bestehen im Rahmen
Jahresrückblick                                 einen optimalen Ressourceneinsatz in den Operationssälen.           eines öffentlichen Jubiläumsanlasses.
Qualität und Umwelt
Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter
Finanzen
Unternehmensorgane

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Statistiken 2017

                                                Schmackhaft und gesund: Seit Ende Jahr werden unsere Patientinnen   Am Wümmetfäscht in Zürich-Höngg pflegte unser Ärztekader
                                                und Patienten mit neuen Menüs verwöhnt.                             den Kontakt zur Quartierbevölkerung.

                                                Seit der Inbetriebnahme des Fernwärmenetzes Käferberg beziehen      Am Personalfest sorgten Mitarbeitende mit einem Song
                                                wir unsere Energie aus einer zu 90 Prozent CO2-neutralen Quelle.    über unsere Unternehmenswerte für eine Überraschung.

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 8
20 Jahres- und Qualitäts-bericht - spitalinfo.ch
Jahresrückblick

Vorwort Stadträtin
Claudia Nielsen                                 Ein Jahr im Zeichen
                                                des Umbruchs
Interview Spitaldirektor
Lukas S. Furler
Impressionen

Jahresrückblick                                 Das Jahr 2017 war geprägt von                            sollen die beiden Stadtspitäler in Zukunft nicht

Qualität und Umwelt
                                                der öffentlichen Diskussion rund                         mehr als zwei separate Institutionen, sondern als
                                                                                                         ein Spital an zwei Standorten unter einer gemein­
Mitarbeiterinnen                                um die städtische Spitälerstrategie                      samen L ­ eitung agieren. Auch die Angleichung der
und Mitarbeiter                                ­sowie verschiedene politische                           ­Rahmenbedingungen an die Voraussetzungen
Finanzen
Unternehmensorgane                               Steuerungsmassnahmen. Im                                 anderer Spitäler wird angestrebt.
                                                 Spital­alltag standen jedoch die
                                                                                                         Im November 2017 empfahl die vorberatende
Zurück nach oben                                 ­Patientinnen und Patienten im Mit-                     Spezial­kommission für Gesundheitsthemen dem
                                                  telpunkt. Denn die Bevölkerung                         Gemeinderat, die Weisung zu den Eckwerten der
Statistiken 2017                                  von Zürich soll im Stadtspital Waid                    Spitälerstrategie an den Stadtrat zurück­zuweisen.
                                                                                                         Die Kommissionsmitglieder forderten einstimmig
                                                  auch in Zukunft eine bedürfnis­                        einen höheren Konkretisierungsgrad. Daraufhin zog
                                                  gerechte und erstklassige medizi-                      der Stadtrat die Weisung zurück und formierte
                                                  nische Versorgung erhalten.                            einen stadträtlichen Ausschuss unter der Leitung

                                                Programm «Stadtspital Zürich 2020»
                                                Konkretisierung der Spitälerstrategie
                                                wird vorangetrieben

                                                Veränderte regulatorische Rahmenbedingungen,
                                                demografische Entwicklungen und der medizi­
                                                nisch-technische Fortschritt stellen die Stadtspitäler
                                                Waid und Triemli vor neue Herausforderungen.
                                                Im März 2017 verabschiedete der Stadtrat neun
                                                strategische Eckwerte, um die Leistungsfähigkeit
                                                der beiden Stadtspitäler auch für nachfolgende
                                                Generationen zu sichern. Erarbeitet wurden die
                                                Inhalte vom Gesundheits- und Umweltdepartement,
                                                von Vertreterinnen und Vertretern der Stadtspitäler
                                                sowie von externen Expertinnen und E   ­ xperten. Das
                                                Strategiepapier sieht vor, dass auch inskünftig die
                                                qualitativ hochstehende medizi­nische Versorgung         Die städtische Spitälerstrategie sorgte für Gesprächsstoff.
                                                sämtlicher Bevölkerungs­gruppen im Zentrum steht.        Sie sieht unter anderem die Zusammenführung von Waid und
                                                                                                         Triemli unter einer Leitung vor.
                                                Die Stadt soll Eigen­tümerin bleiben. Allerdings

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 9
20 Jahres- und Qualitäts-bericht - spitalinfo.ch
Jahresrückblick

Vorwort Stadträtin                               der Gesundheitsvorsteherin Claudia Nielsen, um           und kann in ihrer neuen Position nahtlos deren
Claudia Nielsen                                  mit Hochdruck die Aus­arbeitung konkreter Anträge        Konkretisierung prägen. Für ihre Nachfolge konnte
Interview Spitaldirektor                         bezüglich Rechtsform, ­Kapitalisierung, Unterneh­        Patrick Witschi gewonnen werden. Er kommt
Lukas S. Furler
                                                 mensstrategie und K  ­ ooperationskonzept voranzu­       vom Universitätsspital Zürich ins Stadtspital Waid
Impressionen
                                                 treiben. Die not­wendigen Entscheidungsgrundlagen        und übernimmt die Leitung des Bereichs Pflege
                                                 sollen bereits bis Ende 2018 erarbeitet sein, so dass    per September 2018. Während einer Interimsphase
Jahresrückblick                                  2019 die politischen Entscheide g ­ etroffen und ab      verantwortet Stefanie ­Wunderlin, Pflegeleiterin
                                                 2020 umgesetzt werden können. Dieser Zeitplan ist        ­Spezialgebiete, die Führung der rund 600 Pflege­
Qualität und Umwelt                              ambi­tioniert, in Anbetracht der aktuellen M­ arktlage    mitarbeitenden.
Mitarbeiterinnen                                 sowie der politischen Entwicklungen jedoch
und Mitarbeiter
                                                 ­folgerichtig.                                           Unternehmenswerte
Finanzen
Unternehmensorgane
                                                                                                          Nähe leben. Weiter denken.
                                                 Spitalleitung
                                                 Neue Köpfe auf oberster                                  Seit 1953 engagiert sich das Stadtspital Waid als
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                                                 Führungsstufe                                            öffentliches Akutspital für die Menschen in der
                                                                                                          Stadt Zürich. In dieser Zeit haben sich das Gesund­
                                                 Mitte Jahr kam es in der Spitalleitung zur Stabs­        heitswesen und mit ihm das Stadtspital Waid
Statistiken 2017
                                                 übergabe im Bereich Finanzen. Dazu gehören               grundlegend verändert. Bewegte Zeiten kündigen
                                                 nebst dem Finanz- und Rechnungswesen und dem             sich auch für die Zukunft an. Das politische Ringen
                                                 ­Controlling auch das Tarifwesen, die Patienten­         um die städtische Spitälerstrategie hinterlässt bei
                                                  administration, das Medizincontrolling, die medi­       vielen Mitarbeitenden ein Orientierungsvakuum.
                                                  zinische Kodierung und die Zentralen Betriebs­          Um dem entgegenzuwirken, besann sich das Stadt­
                                                  dienste. Hans-Günther Hartmann ging nach                spital Waid 2017 bewusst auf seine Unternehmens­
                                                  26-jähriger Tätigkeit im Stadtspital Waid in den        werte und belebte sie unter den Schlagworten
                                                  Ruhestand. Seine Nachfolge trat per 1. Juli 2017        «WACH – NAH – ENGAGIERT» neu. Daraus entstan­
                                                  Katja Sautter an. Sie leitete zuvor während dreier      den verschiedene Initiativen. Die Personalzeitung
                                                  Jahre das Controlling. Katja Sautter ist eine aus­      Waidsicht widmete beispielsweise eine ganze Aus­
                                                  gewiesene Kennerin des Gesundheitsmarkts. Die           gabe dem Thema Engagement. Eine Gruppe von
                                                  diplomierte Finanzanalytikerin und Vermögens­           Mitarbeitenden spielte einen eigens für das Stadt­
                                                  verwalterin verfügt über einen Masterabschluss in       spital Waid komponierten Song ein und sorgte
                                                  Managed Health Care und ist Autorin mehrerer            mit einem Live-Auftritt am Personalfest für einen
                                                  ­Publikationen zum Thema Spitalfinanzierung.            Höhepunkt. Zudem erhielten alle Mitarbeitenden
                                                                                                          einen kleinen Pocket-Guide, in welchem die
                                                 Im November wurde zudem bekannt, dass                    ­Unternehmenswerte zusammen mit dem Leitbild
                                                 ­Alexandra Heilbronner nach fünf Jahren als Direk­        und den aktuellen ­strategischen Handlungsfeldern
                                                  torin des Bereichs Pflege per 1. April 2018 in die       festgehalten sind.
                                                  Spitalleitung des Stadtspitals Triemli wechselt.
                                                  Alexandra Heilbronner hatte sich in einem mehr­         Gesundheitspolitik
                                                  stufigen Selektionsver­fahren als ideale Besetzung      Ambulant vor stationär
                                                  erwiesen. Dies nicht zuletzt im Kontext der städti­
                                                  schen Spitälerstrategie. Alexandra Heilbronner war      Im Stadtspital Waid werden immer mehr Patien­
                                                  bereits in die Erarbeitung der Eckwerte involviert      tinnen und Patienten ambulant behandelt. Nebst

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 10
Jahresrückblick

Vorwort Stadträtin                               dem medizinischen Fortschritt tragen auch politi­                  Anpassung des TARMED-­Tarifs bedeutet tiefere
Claudia Nielsen                                  sche Steuerungsmassnahmen zur Verlagerung von                      Erträge bei gleicher Leistung. Gegensteuer gege­
Interview Spitaldirektor                         stationären Leistungen in den ambulanten Sektor                    ben werden soll unter anderem mit der Eröffnung
Lukas S. Furler
                                                 bei. So etwa die Regelung «ambulant vor stationär»                 einer Chirurgischen Tagesklinik Anfang 2018.
Impressionen
                                                 der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich.                       Die räum­liche Konzentration ambulanter Patien­
                                                 Demnach dürfen bestimmte Spitalbehandlungen                        tinnen und Patienten soll zu einem effizienteren
Jahresrückblick                                  ab dem 1. Januar 2018 nur noch ambulant durch­                     Ressourcen­einsatz sowie einem angenehmeren
                                                 geführt werden. Ausnahmen sind einzeln zu be­                      Aufenthalt für die Behandelten führen.
Qualität und Umwelt                              gründen. Erst im Herbst erhielten die Spitäler die
Mitarbeiterinnen                                 definitive Liste der betroffenen Eingriffe. Für die                Bettenverdichtung
und Mitarbeiter
Finanzen
                                                 Schulung der Mitarbeitenden sowie die Abbildung                    Weniger Betten – höhere Auslastung
                                                 in den IT-Systemen blieben nur wenige Monate
Unternehmensorgane
                                                 Zeit. Ebenfalls sehr kurzfristig kündigte das Bun­                 Seit Jahren nimmt die durchschnittliche Aufent­
                                                 desamt für Gesundheit Mitte Oktober die Anpas­                     haltsdauer unserer Patientinnen und Patienten
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                                                 sung der TARMED-Tarife per 1. Januar 2018 an.                      ab. Besonders augenfällig ist dies in der Univer-
                                                 Nur dank einem Sondereffort aller Beteiligten ist es               sitären Klinik für Akutgeriatrie. Hier hat sich die
                                                 gelungen, alle notwendigen Vorbereitungen frist­                   mittlere Verweildauer in den letzten 20 Jahren
Statistiken 2017
                                                 gerecht abzuschliessen. Beide behördlichen Ein­                    von 36.9 auf 15.6 Tage mehr als halbiert. Zurück­
                                                 griffe wirken sich ab 2018 auf die finanzielle Situa­              zuführen ist diese Entwicklung nicht nur auf den
                                                 tion des Stadtspitals Waid aus. Insbesondere die                   medizinischen Fortschritt. Auch das integrierte

                                                 Verschiedene operative Eingriffe dürfen gemäss einer Vorgabe       Die Anzahl stationärer Betten im Stadtspital Waid wird reduziert.
                                                 der kantonalen Gesundheitsdirektion in Zukunft nur noch ambulant   Verkürzte Aufenthaltszeiten sowie vermehrte ambulante Eingriffe
                                                 durchgeführt werden.                                               machen die Verdichtung möglich.

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 11
Jahresrückblick

Vorwort Stadträtin                               Gesundheitsversorgungskonzept der Stadt Zürich          (­ Architektur / Städtebau, Funktionalität, Wirtschaft­
Claudia Nielsen                                  trägt dazu bei. Das nachsorgende Angebot für             lichkeit / Nachhaltigkeit) als auch in Bezug auf die
Interview Spitaldirektor                         nicht mehr akut­spital-bedürftige Patientinnen und       Honorar­offerte zu überzeugen. Nun laufen die
Lukas S. Furler
                                                 ­Patienten wurde in den letzten Jahren gezielt aus­      Planungs­arbeiten auf Hochtouren. Bereits im dritten
Impressionen
                                                 gebaut und optimiert. Innert kürzester Zeit steht        Quartal 2018 soll der Objektkredit beantragt werden.
                                                 heute beispielsweise ein Betreuungsplatz in einem
Jahresrückblick                                   ­Pflegezentrum bereit.                                 Projekt OP-Management
                                                                                                         Neues OP-Statut verabschiedet
Qualität und Umwelt                              Die erneute Verkürzung der Aufenthaltsdauer
Mitarbeiterinnen                                 ­kombiniert mit der Tatsache, dass die stationären      2016 initiierte das Stadtspital Waid das Projekt
und Mitarbeiter
                                                  Patientenaustritte 2017 gegenüber dem Vorjahr          «OP-Management». 2017 wurde es abgeschlossen.
Finanzen
                                                  markant zurückgingen, veranlasste das Stadt-           Ziel war die Optimierung des operativen Prozesses,
Unternehmensorgane
                                                    spital Waid, ein Konzept für die Verdichtung der     von der Terminanmeldung bis zur Entlassung der
                                                  Betten­kapazitäten auszuarbeiten. Die Universitäre     Patientinnen und Patienten. Weil diese Abteilung
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                                                  Klink für Akutgeriatrie reduzierte daraufhin ihren     derart ressourcenintensiv ist, muss mit guter Pla­
                                                  Betten­bestand von 72 auf 60. Mit der Eröffnung        nung und Disposition sichergestellt werden, dass
                                                  der ­Chirurgischen Tagesklinik und dem geplanten       die Eingriffe mit kurzen Wechselzeiten und guter
Statistiken 2017
                                                  ­Umzug des Zentrums für Gerontotraumatologie           Auslastung der vorhandenen OP-Säle durchgeführt
                                                   Anfang 2018 fallen 14 stationäre Betten in der ­­     werden können. Die Operationsabteilung verfügt
                                                 Chirurgie weg. Auch die Medizinische Klinik redu­       seit Projektabschluss über ein neues OP-Statut, in
                                                   ziert ihren Bettenbestand 2018 zugunsten ­einer       ­welchem sämtliche Abläufe rund um die operativen
                                                   inter­disziplinären Palliativstation um rund ein       Eingriffe definiert sind. Vertreterinnen und Vertreter
                                                   ­Duzend. Insgesamt erfolgt per 1. Januar 2018          der beteiligten Berufsgruppen treffen sich monatlich,
                                                    somit eine Verdichtung der Kapazitäten von 261        um allfällige Schwachstellen rasch zu erkennen
                                                    auf 234 Betten.                                       und das OP-Statut kontinuierlich weiterzuent­-
                                                                                                          wickeln. So wurde beispielsweise die Information
                                                 Erneuerung Operationssäle                                der An­gehörigen nach einer Operation neu geregelt,
                                                 OP-Planungsarbeiten laufen                              was sich bereits nach kurzer Zeit positiv auf die
                                                 auf Hochtouren                                           Patienten­zufriedenheit auswirkte. Im Rahmen des
                                                                                                          OP-Manage­ments neu geschaffen wurde zudem
                                                 Die Operationsabteilung des Stadtspitals Waid ist        die Stelle einer OP-Koordinatorin respektive eines
                                                 seit ihrer Eröffnung 1991 rund um die Uhr in Betrieb.    OP-Koordinators. Diese Schnittstellenfunktion
                                                 Nun muss sie instand gesetzt und modernisiert            ­fungiert als Informationsdrehscheibe, übernimmt
                                                 werden. Nachdem der Stadtrat im September 2016          die Ressourcenplanung und stellt die reibungslose
                                                 den Projektierungskredit bewilligt hatte, erfolgte        Umsetzung des OP-Programms sicher.
                                                 die öffentliche Ausschreibung des Planerwahlverfah­
                                                 rens. Dieses wurde im April 2017 abgeschlossen.         Spezialgebiete Medizin
                                                 Beim Amt für Hochbauten der Stadt Zürich wurden         Gastroenterologie unter neuer Leitung
                                                 15 Bewerbungen eingereicht. Fünf Anbieter schafften
                                                 es in die zweite Submissionsphase. Die Wahl fiel        Die Gastroenterologie / Hepatologie des Stadt­-
                                                 schliesslich einstimmig auf die Metron Architektur      spitals Waid geniesst traditionell einen ausgezeich­
                                                 AG. Das Angebot vermochte sowohl qualitativ             neten Ruf. Dies soll auch in Zukunft so bleiben.

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 12
Jahresrückblick

Vorwort Stadträtin                                                                                                    Universitäre Klinik für Akutgeriatrie
Claudia Nielsen                                                                                                       Renommiertes Führungsduo
Interview Spitaldirektor                                                                                              übernimmt Akutgeriatrie
Lukas S. Furler
Impressionen
                                                                                                                      Im Februar 2017 übernahm ein neues Führungsduo
                                                                                                                      die Leitung der Universitären Klinik für Akutgeriatrie.
Jahresrückblick                                                                                                       Auf den langjährigen Chefarzt Dr. Daniel Grob
                                                                                                                      ­folgten Prof. Dr. Heike A. Bischoff-Ferrari und
Qualität und Umwelt                                                                                                    Dr. R
                                                                                                                           ­ oland Kunz. Die Inhaberin des Lehrstuhls für
Mitarbeiterinnen                                                                                                       Geriatrie und Altersforschung der Universität Zürich
und Mitarbeiter
                                                                                                                       und der schweizweit bekannte Geriater und Pallia­
Finanzen
                                                                                                                       tivmediziner sollen die Vorreiterrolle des Stadtspitals
Unternehmensorgane
                                                                                                                       Waid in Sachen Akutgeriatrie langfristig sichern.
                                                                                                                       Während Roland Kunz in erster Linie für die operative
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                                                                                                                       Führung der Klinik zuständig ist, zeichnet Heike A.
                                                 Die Gastroenterologie / Hepatologie des Stadtspitals Waid geniesst    Bischoff-Ferrari für Forschung und Lehre verant­
                                                 einen ausgezeichneten Ruf.                                           wortlich. Mit ihrer Präsenz im Stadtspital Waid
Statistiken 2017
                                                                                                                      fördert sie massgeblich die Vernetzung mit dem
                                                                                                                      Universitätsspital Zürich und stärkt so den univer­
                                                  Mit PD Dr. Matthias Breidert konnte die vakante                     sitären Status der Klinik. Dies ist nicht zuletzt im
                                                  Leitungsposition im November 2017 hochkarätig                       Hinblick auf zukünftige Kostenvergütungen von
                                                  neu besetzt werden. Matthias Breidert absolvierte                   Bedeutung. Aktuell entsprechen nämlich sowohl die
                                                  seine Ausbildung an den Universitäten Leipzig                        Baserate als auch die Aus- und Weiterbildungs­
                                                  sowie Dresden und habilitierte zum Thema Leptin.                     beiträge nicht dem universitären Leistungsauftrag.
                                                  Ab 2002 war er als Chefarzt internistischer und
                                                 ­gastroenterologischer Kliniken in Deutschland tätig,                20 Jahre Memory Clinic
                                                  zuletzt im Zentrum Innere Medizin der Kliniken                      Anlaufstelle für Menschen mit Demenz
                                                  Altmühltal in Bayern.
                                                                                                                      1997 begannen die Geriaterin Dr. Irene Bopp Kistler
                                                 Die Gastroenterologie / Hepatologie ist eines von                    und die Psychologin Brigitte Rüegger-Frey im Stadt­
                                                 vier medizinischen Spezialgebieten, deren Patien-                    spital Waid mit dem Aufbau einer Memory Clinic.
                                                 ten­zahlen in den letzten Jahren deutlich zugelegt                   Sie hatten früh erkannt, dass Menschen mit ­Demenz
                                                 ­haben. So auch die Abteilungen für Kardiologie,                     und deren Angehörige eine spezialisierte Anlaufstel­
                                                  Pneumologie / Schlafmedizin und Onkologie / Häma­                   le benötigten. Seither ist die Nachfrage nach ihren
                                                 tologie. Das ist unter anderem darauf zurückzufüh­                   Sprechstunden laufend gestiegen. Zwei Jahrzehnte
                                                 ren, dass Zuweiserinnen und Zuweiser im Stadt­                       nach der Gründung ist die Memory Clinic über die
                                                 spital Waid je nach Fall zwischen einer umfassenden                  Stadtgrenzen hinaus bekannt. Jährlich werden über
                                                 Betreuung ihrer Patientinnen und Patienten oder der                  400 neue Patientinnen und Patienten behandelt.
                                                 Inanspruchnahme rein technischer Einzelleistungen                    Nebst der interdisziplinären Abklärung gehören die
                                                 wählen können. Dadurch entsteht statt einer Kon­                     langfristige Betreuung von Betroffenen wie auch
                                                 kurrenzsituation eine für beide Seiten konstruktive                  verschiedene therapeutische Angebote dazu. In den
                                                 und vertrauensvolle Zusammenarbeit.                                  letzten Jahren hat insbesondere die Früherkennung

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 13
Jahresrückblick

Vorwort Stadträtin                                                                                                     und Pflegezentren der Stadt Zürich (Universitär­
Claudia Nielsen                                                                                                        assoziiertes Pflegezentrum Käferberg). Während
Interview Spitaldirektor                                                                                               der mehrjährigen Pilotphase konnten zahlreiche
Lukas S. Furler
                                                                                                                       Fortschritte erzielt werden. So wurde beispiels­
Impressionen
                                                                                                                       weise das Patienten-Assessmentverfahren stan­
                                                                                                                       dardisiert. Die Übertritte von einem Spital ins
Jahresrückblick                                                                                                        ­andere oder ins Pflegezentrum wurden optimiert.
                                                                                                                        Nicht zuletzt gewinnt auch der Beruf der Geriaterin
Qualität und Umwelt                                                                                                     und des Geriaters dank dem Geriatrie-Verbund
Mitarbeiterinnen                                                                                                        an Attraktivität. Assistenzärztinnen und -ärzte
und Mitarbeiter
                                                                                                                        profitieren von einem spannenden Ausbildungs­
Finanzen
                                                                                                                        programm mit neu geschaffenen Rotationsstellen,
Unternehmensorgane
                                                                                                                        Kaderärztinnen und -ärzte aus allen Institutionen
                                                                                                                        erhalten Kontakt zur Forschung und die Möglich­
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                                                                                                                        keit zur Habilitation. Der Universitäre Geriatrie-­
                                                 Das interdisziplinäre Team der Memory Clinic begleitet Menschen mit    Verbund hat bewiesen, dass er ein Gewinn für die
                                                 Demenz und ihre Angehörigen oftmals über Jahre hinweg.                 Zürcher Bevölkerung ist. Im Dezember bewilligte
Statistiken 2017
                                                                                                                        der Gemeinderat deshalb die Weiterführung bis
                                                                                                                        Ende 2022.
                                                 bei jüngeren Patientinnen und Patienten, die
                                                 noch mitten im Berufsleben stehen, zugenommen.                        Neuer Leistungsauftrag
                                                 Zu­dem bietet die Memory Clinic mit dem Ange­hö­­                     Vorbereitungen für Palliativstation
                                                 rigenforum eine Plattform für Bezugspersonen, bei                     angelaufen
                                                 der es nebst Wissensvermittlung auch um das Erler­
                                                 nen von B­ ewältigungsstrategien und den regelmäs­                    Palliative Care umfasst die Betreuung und Behand­
                                                 sigen Austausch geht. Gefeiert wurde das 20-jährige                   lung von Patientinnen und Patienten mit unheil­
                                                 Bestehen im Rahmen eines Jubiläumsanlasses mit                        baren, chronisch fortschreitenden oder akut lebens­
                                                 der deutschen Demenzaktivistin Helga Rohra.                           bedrohlichen Krankheiten. Im Vordergrund steht die
                                                                                                                       Erhaltung der bestmöglichen Lebensqualität trotz
                                                 Universitärer Geriatrie-Verbund Zürich                                Krankheit. Leiden und Komplikationen sollen vorge­
                                                 Gemeinderat bewilligt Fortführung                                     beugt und Symptome wie Schmerzen bestmöglich
                                                                                                                       behandelt werden. Betroffene erhalten eine auf ihre
                                                 Der Universitäre Geriatrie-Verbund Zürich wurde                       Bedürfnisse zugeschnittene interdisziplinäre Betreu­
                                                 2012 gegründet. Er vernetzt die universitäre Lehre                    ung. Auch Angehörige werden einbezogen und
                                                 und Forschung mit der klinischen stationären und                      unterstützt. Im Bereich Palliative Care besteht im
                                                 ambulanten Behandlung und Betreuung älterer                           Grossraum Zürich eine Versorgungslücke. Einzig
                                                 Menschen im Raum Zürich. Zum Verbund zusam­                           das Universitätsspital Zürich verfügt zurzeit über
                                                 mengeschlossen haben sich die folgenden Part­                         spezialisierte stationäre Betten. Andere Spitäler
                                                 ner: Universität Zürich (Lehrstuhl für Geriatrie und                  bieten lediglich einen Kon­siliardienst oder ein
                                                 Altersforschung, Zentrum Alter und Mobilität),                        Mischkonzept an. Deshalb hat die Gesundheits­
                                                 Universitätsspital Zürich (Klinik für Geriatrie), Stadt­              direktion des Kantons Zürich dem Stadtspital Waid
                                                 spital Waid (Universitäre Klinik für Akutgeriatrie)                   2017 einen provisorischen Leistungsauftrag für die

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 14
Jahresrückblick

Vorwort Stadträtin                               Führung eines Kompetenzzen­trums Palliative Care           Logopädie
Claudia Nielsen                                  erteilt. Die definitive Vergabe erfolgt nach der Zer­      Neue Kooperation mit
Interview Spitaldirektor                         tifizierung durch «qualitépalliative» (Verein für Quali­   dem Stadtspital Triemli
Lukas S. Furler
                                                 tät in Palliative Care). Das Projekt wurde initiiert
Impressionen
                                                 durch Dr. Roland Kunz, Chefarzt Universitäre Klinik        Ende 2016 lancierten das Stadtspital Waid und
                                                 für Akutgeriatrie. Er übernimmt auch die ärztliche         das Stadtspital Triemli eine neue Kooperation im
Jahresrückblick                                  Leitung der Station. Die Eröffnung ist per Mai 2018        ­Bereich Logopädie. In der Zwischenzeit hat sich
                                                 geplant. Sie umfasst zum Start zehn ­Betten und             diese bestens etabliert. Konkret geht es um die
Qualität und Umwelt                              wird im Gebäudetrakt B mit Zugang zum Dach­                 Behandlung von Patientinnen und Patienten auf der
Mitarbeiterinnen                                 garten untergebracht.                                       Stroke Unit des Triemli. Diese ist anforderungsreich
und Mitarbeiter
                                                                                                             und zeitintensiv. Um ihr auch bei Ferienabsenzen
Finanzen
                                                 Advanced Nursing Process                                    und krankheitsbedingten Ausfällen gerecht zu
Unternehmensorgane
                                                 Vom Projekt zur laufenden                                   ­werden, kann das Triemli-Team neu auf die Unter­
                                                 Qualitätssicherung in der Pflege                           stützung von Logopädinnen und Logopäden des
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                                                                                                            Stadtspitals Waid zählen, die nun regelmässig für
                                                 Der Advanced Nursing Process beschäftigte den              Einsätze im Triemli tätig sind.
                                                 Bereich Pflege auch 2017. Was als Projekt begann,
Statistiken 2017
                                                 sollte nun nach und nach Teil der laufenden Quali­         Prozess der Patientenernährung
                                                 tätssicherung in der Pflege werden. Basis des              Wie gut ist der Ernährungszustand
                                                 ­Advanced Nursing Process bilden eine vertiefte            unserer Patientinnen und Patienten?
                                                  Pflegeanamnese und ausgewählte Assessments.
                                                  Darauf aufbauend werden Pflegediagnosen nach              Von 2016 bis 2017 untersuchte ein interprofessio­
                                                  NANDA I formuliert und entsprechend kohärente             nelles Team aus den Bereichen Ärzteschaft,
                                                  Pflegeziele und -interventionen geplant und durch­        Pflege und Ernährungsberatung den Prozess der
                                                 geführt. Auch die regelmässige Evaluation der              Patienten­ernährung und dessen Implikationen
                                                  ­erzielten Pflegeergebnisse gehört dazu. Die ge­          auf den E­ rnährungszustand unserer Patientinnen
                                                 machten Erfahrungen mit dem neuen Konzept sind             und Patienten. Dabei standen zwei Forschungs­
                                                 positiv. Insbesondere in Bezug auf die klinische           fragen im Zentrum. Erstens: Wie gestaltet sich
                                                 Entscheidungsfindung haben sich die Pflegenden             der Essensprozess betagter Trauma-Patientinnen
                                                   ­weiterentwickelt. Anhand des Advanced Nursing           und -patienten und wie erleben sie ihn? Zweitens:
                                                    ­Process gelingt es ihnen heute besser, den Zustand     Wie gross ist der Kalorien- und Proteindeckungs­
                                                     der Patientinnen und Patienten strukturiert festzu­    grad dieser Patientinnen und Patienten gemessen
                                                     halten. Die Wirkung der getroffenen Massnahmen         an international anerkannten Empfehlungswerten?
                                                     lässt sich überprüfen und ausweisen. Zudem er­         Dabei zeigte sich, dass der empfohlene Energie-
                                                     leichtert die standardisierte Pflegedokumentation      und Proteinbedarf nicht annähernd gedeckt wer­
                                                     die Übergabe an nachsorgende Institutionen wie die     den konnte. Nur 23 Prozent der Patientinnen und
                                                     Spitex oder Pflegezentren. Dass das Interesse am       Patienten nahmen genügend Kalorien und Proteine
                                                     Advanced Nursing Process auch bei anderen Ge­          für ihren Grundumsatz auf. Den Mindestprotein­
                                                     sundheitsinstitutionen gross ist, zeigte sich beim     bedarf von 0.8 Gramm pro Kilogramm Körper­
                                                     Waidsymposium im Oktober. Rund 130 Teilneh­            gewicht konnten sogar nur 10 Prozent der Patien­
                                                     merinnen und Teilnehmer besuchten die von uns          tinnen und Patienten decken. Eine vertiefte
                                                     organisierte Veranstaltung zum Thema.                  Analyse des Ernährungsprozesses zeigte, dass

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 15
Jahresrückblick

Vorwort Stadträtin                                                                                                   ­ astronomische sowie ernährungsphysiologische
                                                                                                                     g
Claudia Nielsen                                                                                                      ­Kompetenz im Bestellprozess, ermöglicht ein
Interview Spitaldirektor                                                                                              ­flexibles Eingehen auf Spezialwünsche und ein
Lukas S. Furler
                                                                                                                       rasches Reagieren auf allfällige Reklamationen.
Impressionen
                                                                                                                     Parallel dazu wurden ein neues elektronisches
Jahresrückblick                                                                                                      System zur Bestellerfassung in Betrieb genommen
                                                                                                                     und sämtliche Küchenposten mit Touchbildschir­
Qualität und Umwelt                                                                                                  men ausgestattet. Die Köchinnen und Köche
Mitarbeiterinnen                                                                                                     ­können jetzt in Echtzeit den Bestelleingang ver­
und Mitarbeiter
                                                                                                                      folgen. Reduziert hat sich so nicht nur der adminis­
Finanzen
                                                                                                                      trative Aufwand, sondern auch die Menge an
Unternehmensorgane
                                                                                                                      ­Lebensmittelabfällen. Vor allem aber können die
                                                                                                                       Patientinnen und Patienten seit November ihre
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                                                                                                                       Menüwahl tagesaktuell treffen und müssen nicht
                                                 In kulinarischer Hinsicht war 2017 ein besonders spannendes Jahr.     mehr heute für morgen entscheiden.
                                                 Das neue Verpflegungskonzept wurde eingeführt.
Statistiken 2017
                                                                                                                     Als weitere Massnahme wurden im Dezember neue
                                                                                                                     Menüangebote eingeführt. Sie heissen «einfach
                                                 bei mehreren Prozessschritten Optimierungsbedarf                    gut», «kreativ kombiniert» und «natürlich vegeta­
                                                 besteht – vom Assessment über den Speiseservice                     risch» und wurden in Zusammenarbeit mit der
                                                 bis hin zur Visite und Dokumentation. Daraufhin                     Ernährungsberatung entwickelt. Die Gerichte, die
                                                 wurden verschiedene Massnahmen festgelegt. Eine                     dahinter stecken, reichen vom beliebten Schweizer
                                                 davon war die Einführung eines neuen Ver­pfle­                      Klassiker bis hin zur fleischlosen Trendkreation.
                                                 gungs­konzeptes.                                                    Passend dazu wurde auch eine neue Speisekarte
                                                                                                                     gestaltet, die den Patientinnen und Patienten einen
                                                 Neues Verpflegungskonzept                                           einfachen und verständlichen Überblick über das
                                                 Von «einfach gut» bis                                               wöchentlich wechselnde Speiseangebot bietet. Die
                                                 «natürlich vegetarisch»                                             neuen M­ enüs werden nun den Patientenrückmel­
                                                                                                                     dungen entsprechend laufend weiterentwickelt.
                                                 Nach intensiven Vorbereitungsarbeiten war es im
                                                 Sommer soweit: Das Team Wahlkost und Service
                                                 wurde gegründet. Es ist verantwortlich für die
                                                 ­Bestellaufnahme bei den Patientinnen und Patienten
                                                  und wurde aus den ehemaligen Stationssekretä­
                                                  rinnen der Bettenstationen rekrutiert. Ziel war es,
                                                  die Kräfte zu bündeln und die Patientinnen und
                                                  Patienten in kulinarischen Belangen kompetenter zu
                                                  ­betreuen – auch an Wochenenden und Feiertagen.
                                                   Seither trifft sich das Team jeden Morgen zu einer
                                                   gemeinsamen Menübesprechung mit der Küche
                                                   und der Ernährungsberatung. Das fördert die

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 16
Qualität und Umwelt

Vorwort Stadträtin
Claudia Nielsen
                                                 Qualitätskennzahlen:
Interview Spitaldirektor
Lukas S. Furler
Impressionen
                                                 Weniger ist mehr
Jahresrückblick
                                                 Qualitätskennzahlen sind ein ver-                     Problemscore Patientenzufriedenheit
Qualität und Umwelt                                                                                    (Zielwert: < 15 %)
                                                 dichteter Leistungsausweis über
Mitarbeiterinnen                                 eine bestimmte Zeitperiode. Sie                       14 %
und Mitarbeiter                                 zeigen Muster auf, die in der Ein-
Finanzen                                                                                               12 %
Unternehmensorgane                               zelmessung nicht sichtbar sind.
                                                 Diese Muster gilt es zu analysieren                   10 %

Zurück nach oben                                 und mit geeigneten Massnahmen                         8%
                                                 zu steuern. Dafür braucht es ein                      6%
Statistiken 2017                                 gutes Mass davon, nicht zu viel
                                                                                                       4%
                                                 und nicht zu wenig.
                                                                                                       2%

                                                 Patientenzufriedenheit                                0%
                                                 Werte im grünen Bereich                                                 2015                 2016*                 2017**

                                                 Jede Patientin und jeder Patient erhält kurz nach        Weiterempfehlung des Spitals
                                                                                                          Organisation Eintritt ins Spital
                                                 Austritt einen spitalinternen Fragebogen, in dem         Gesamteindruck Hotellerie
                                                 die Zufriedenheit mit den ärztlichen, pflegerischen      Berufliche Kompetenz Pflege
                                                 und den Hotellerie-Leistungen erfragt wird. Dabei        Berufliche Kompetenz Ärzteschaft

                                                 wird der Problemscore gemessen, also der Anteil
                                                                                                       * Zahlen 2. Halbjahr 2016 aufgrund inhaltlicher Anpassung des Fragebogens
                                                 an Antworten, der keine vollumfängliche Zufrie­       ** Zahlen 2. Halbjahr 2017
                                                 denheit ausdrückt. Dieser Wert sollte unter 15 Pro­
                                                 zent liegen, was somit bedeutet, dass mindestens
                                                 85 Prozent der Patientinnen und Patienten voll­
                                                 umfänglich zufrieden sind. Im Stadtspital Waid ist    gen lassen sich auf unsere überdurchschnittlich
                                                 dies für wichtige Parameter seit Jahren der Fall.     betagte und polymorbide Patientenpopulation zu­
                                                                                                       rückführen. 22 Prozent der Patientinnen und Patien­
                                                 Auch der Verein ANQ realisiert schweizweit            ten sagten zum Zeitpunkt der Befragung, es gehe
                                                 ­Qualitätsmessungen in Spitälern. Die transparen-     ihnen schlecht oder weniger gut. Im Schweizer
                                                  ten Erhebungen ermöglichen es den Institutionen,     Gesamtkollektiv machten diese Aussage lediglich
                                                  sich untereinander zu vergleichen und gezielt        13.4 Prozent der Befragten. Diese negative Wahr­
                                                  Mass­nahmen zur Verbesserung ihrer Qualität zu       nehmung des persönlichen Wohlbefindens dürfte
                                                  definieren. Die aktuellste Auswertung zeigt:         sich massgeblich auf die Beurteilung der Zufrieden­
                                                  Das Stadtspital Waid kann mithalten. Abweichun­      heit mit dem Spital auswirken.

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 17
Qualität und Umwelt

                                                                                                                                             Stadtspital       Spitäler
Vorwort Stadträtin
Claudia Nielsen                                  Frage- und Antwortkategorien                                                                     Waid         Schweiz
Interview Spitaldirektor                         Wie beurteilen Sie die Qualität der Behandlung durch
Lukas S. Furler
                                                 die Ärztinnen / Ärzte und Pflegefachpersonen?
Impressionen
                                                 Anteil der Antworten in den Kategorien «ausgezeichnet» und «sehr gut»                            79.4 %          84.5 %
Jahresrückblick
                                                 Hatten Sie die Möglichkeit, Fragen zu stellen?
Qualität und Umwelt                              Anteil der Antworten in den Kategorien «immer» und «meistens»                                    90.7 %          88.8 %
                                                 Erhielten Sie verständliche Antworten auf Ihre Fragen?
Mitarbeiterinnen                                 Anteil der Antworten in den Kategorien «immer» und «meistens»                                    91.0 %          92.6 %
und Mitarbeiter
Finanzen                                         Wurde Ihnen der Zweck der Medikamente, die Sie zu Hause
Unternehmensorgane                               einnehmen sollten, verständlich erklärt?
                                                 Anteil der Antworten in den Kategorien «vollumfänglich» und «überwiegend»                        82.4 %          87.2 %
Zurück nach oben                                 Wie war die Organisation Ihres Spitalaustritts?
                                                 Anteil der Antworten in den Kategorien «ausgezeichnet» und «sehr gut»                            70.8 %          74.3 %
                                                 Wie empfanden Sie die Dauer Ihres Spitalaufenthalts?
Statistiken 2017                                 Anteil der Antworten in der Kategorie «genau richtig»                                            86.8 %          89.2 %
                                                 Nationale Patientenbefragung von ANQ, Messperiode September 2017

                                                 Prävalenzmessung Dekubitus und Sturz                               Die Stürze während des Spitalaufenthalts nahmen
                                                 Stetige Sensibilisierung zeigt Wirkung                             gegenüber dem Vorjahr von 9.7 auf 7.6 Prozent
                                                                                                                    ab. Die seit der letzten Erhebung getroffenen Mass­
                                                 Wundliegen (Dekubitus) und Stürze sind wichtige                    nahmen haben ihre Wirkung also nicht verfehlt.
                                                 Pflegeparameter. 2017 konnten im Rahmen der                        So wurden beispielsweise die Begleitumstände
                                                 ANQ-Messung die Daten von 132 Personen aus­                        ­genauer unter die Lupe genommen und auf Fakto­
                                                 gewertet werden, was einem Rücklauf von 79 Pro­                    ren wie Pflegeabhängigkeit, Alter oder Anzahl
                                                 zent entspricht. Die nosokomiale Dekubitusrate lag                 medizinischer Diagnosen hin überprüft. Eine bereits
                                                 am Stichtag bei 5.3 Prozent und ist mit anderen                    sehr hohe Sensibilität für die Sturzgefahr zeigte
                                                 Spitälern vergleichbar. Erfreulicherweise zählten                  sich auch bei der Risikoeinschätzung, die bei
                                                 acht von zehn im Spital erworbene Dekubiti zur                     85 Prozent aller Patientinnen und Patienten erfolgte.
                                                 Kategorie 1 oder 2, was eine nur oberflächliche                    Dieser Wert liegt im Schweizer Durchschnitt lediglich
                                                 Gewebeveränderung bedeutet und der Pflege einen                    bei 72 Prozent.
                                                 guten Qualitätsausweis ausstellt. Dies insbesondere
                                                 in Anbetracht der Tatsache, dass 64.4 Prozent                      CIRS-Meldeportal
                                                 der Patientinnen und Patienten eine Dekubitus­                     Gelebte Fehlerkultur
                                                 gefährdung gemäss Braden-Skala aufwiesen und
                                                 der Altersdurchschnitt mit 76.7 Jahren überdurch­                  Das Online-CIRS-Portal (Critical Incident Repor-
                                                 schnittlich hoch war.                                              ting System) ermöglicht allen Mitarbeitenden des

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 18
Qualität und Umwelt

Vorwort Stadträtin                                                                                                  ­ ermeiden. Ausgewählte CIRS-Vorkommnisse mit
                                                                                                                    v
Claudia Nielsen                                                                                                     hoher Relevanz für die Patientensicherheit werden
Interview Spitaldirektor                                                                                            interdisziplinär und -professionell besprochen
Lukas S. Furler
                                                                                                                    und geklärt. Folgendes Beispiel verdeutlicht dies:
Impressionen
                                                                                                                    Bei einem Stromausfall übernimmt unsere Not­
Jahresrückblick
                                                                                                                    stromanlage die Versorgung. Allerdings verloren
                                                                                                                    aktivierte Patientenrufanlagen («Glocken») durch
Qualität und Umwelt                                                                                                 den zwischenzeitlichen Spannungsabfall bislang
                                                                                                                    ihren Status. Festgestellt wurde dies dank einer
Mitarbeiterinnen                                                                                                    CIRS-Meldung. Ein Patient betätigte den Klingel­
und Mitarbeiter
                                                                                                                    knopf, die Pflegende kam ins Zimmer und q  ­ uittierte
Finanzen
                                                                                                                    ihn. Der Patient kollabierte, die anwesende Pfle­
Unternehmensorgane
                                                                                                                    gende drückte den Rufknopf nochmals, doch der
                                                                                                                    Alarm wurde weder im Stationsbüro noch im Gang
Zurück nach oben
                                                                                                                    angezeigt. Die Pflegende musste vom Patienten
                                                 Im Stadtspital Waid wird offen mit Fehlern umgegangen. Zum Thema   weg, um Hilfe zu holen. Um einen solchen Vorfall
                                                 Medikation gingen besonders viele CIRS-Meldungen ein.              in Zukunft zu verhindern, wurde in der Folge in
Statistiken 2017
                                                                                                                    allen Stationszimmern eine unterbruchsfreie Span­
                                                                                                                    nungsversorgung installiert, die eine lückenlose
                                                                                                                    Signalübertragung garantiert, sollte das Über­
                                                                                                                    wachungssystem je wieder einen Spannungsabfall
                                                 Stadtspitals Waid kritische Ereignisse mit potenziel­              registrieren.
                                                 ler oder erfolgter Patientengefährdung zu melden.
                                                 Anonymität, Datenschutz und Sanktionsfreiheit der                  Punktprävalenzmessung nosokomialer Infekte
                                                 Meldenden sind dabei oberstes Gebot. 2017 gingen                   Erhebung im Spital
                                                 346 Meldungen über das CIRS-Portal ein. Erstmals                   erworbener Infektionen
                                                 lag der Anteil der nicht anonymen Meldungen bei
                                                 über 30 Prozent, was für eine gute und gelebte                     2017 beteiligte sich das Stadtspital Waid als eines
                                                 Fehlerkultur spricht. Wie schon in den Vorjahren                   von 96 Spitälern an der vom Bundesamt für
                                                 wurden am meisten Medikationsfehler gemeldet                       ­Gesundheit initiierten freiwilligen Erhebung «Noso­
                                                 (39 Prozent), davon die Mehrzahl beim Verordnen                     komiale Infektionen und Antibiotikaverbrauch in
                                                 (42.5 Prozent) und bei der Verabreichung (53 Pro­                   ­Akutspitälern». Koordiniert wurde die Studie im
                                                 zent). Erfreulicherweise konnten die Mehrheit dieser                 Rahmen der «Strategie NOSO» von swissnoso
                                                 Fehler mit dem Schweregrad leicht oder mittel                        und den Hôpitaux Universitaires Genève (HUG).
                                                 bewertet werden. Es waren somit sehr selten sofor­                   Die Prävalenzrate healthcare-assoziierter Infektio­
                                                 tige korrektive Massnahmen, Therapien oder Inter­                  nen für Institutionen mit 200 bis 600 Betten lag im
                                                 ventionen nötig.                                                     Durchschnitt bei 5.2 Prozent. Die Rate für das Stadt­-
                                                                                                                    spital Waid betrug 5.5 Prozent. Betroffen waren
                                                 Jede eingegangene CIRS-Meldung wird von                            sieben Patientinnen und Patienten. Davon wiesen
                                                 ­Meldekreisverantwortlichen analysiert. Allenfalls                 fünf Personen eine Harnwegsinfektion auf, welche
                                                  werden konkrete Massnahmen definiert, mit dem                     durch eine Restharnproblematik bei geriatrischen
                                                  Ziel, künftig gleiche Fehler oder Fastfehler zu                   Patientinnen und Patienten und nicht durch einen

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 19
Qualität und Umwelt

Vorwort Stadträtin                               Urinkatheter hervorgerufen worden war. Unsere                             Durchleuchtet und optimiert wurden nicht nur die
Claudia Nielsen                                  Hygienemassnahmen wurden daher als gut wirk­                              administrativen, sondern insbesondere die medi­
Interview Spitaldirektor                         sam bestätigt und es besteht kein Handlungs­                              zinischen Kernprozesse. Das ist anspruchsvoll
Lukas S. Furler
                                                 bedarf. Der Entwicklung der Infektionen in Spitälern                      und in der Schweizer Spitallandschaft eher selten.
Impressionen
                                                 wird gesamtschweizerisch jedoch weiterhin erhöhte                         Dafür, dass der intensive Prozess in Angriff ge­
Jahresrückblick
                                                 Aufmerksamkeit geschenkt.                                                 nommen wurde, gab es verschiedene Gründe. In
                                                                                                                           erster Linie erhöht die Zertifizierung die Transpa­
Qualität und Umwelt                              Institut für Nephrologie                                                  renz der betrieblichen Abläufe. Das reduziert die
                                                 Zertifizierung nach ISO 9001:                                             Fehlerquote und verbessert die Patientensicher­
Mitarbeiterinnen                                 Investition in die Patientensicherheit                                    heit. Die Verhinderung medizinischer Zwischen­
und Mitarbeiter
                                                                                                                           fälle, mehr Effizienz und Effektivität wirken sich
Finanzen
                                                 ISO 9001 ist ein umfassendes Qualitätsmanage­                             ausserdem kostenmindernd aus. Ein Blick über die
Unternehmensorgane
                                                 mentsystem für Organisationen jeder Art und                               Landesgrenze zeigt zudem, dass eine Zertifizie­
                                                 Grösse. Wer zertifiziert ist, beweist, dass er in                         rung immer häufiger Voraussetzung für die Vergü­
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                                                 der Lage ist, dauerhaft Leistungen erstklassiger                          tung von erbrachten medizinischen Leistungen
                                                 ­Qualität anzubieten. Die Hürden zur Erfüllung der                        durch die Kostenträger ist. Mit dieser Entwicklung
                                                  Normvorgaben sind hoch. Weniger als fünf Prozent                         ist auch in der Schweiz zu rechnen. Darauf ist das
Statistiken 2017
                                                  aller Schweizer Unternehmen sind zertifiziert. Seit                      Institut für Nephrologie nun vorbereitet.
                                                  2017 gehört auch das Institut für Nephrologie des
                                                  Stadtspitals Waid dazu. Das Besondere daran:                             Umweltmanagementsystem
                                                                                                                           Erfolgreiche Rezertifizierung

                                                                                                                           Das Stadtspital Waid ist seit 2011 nach der ISO-
                                                                                                                           Norm 14001 zertifiziert. Damit verpflichten wir uns,
                                                                                                                           unsere Prozesse nachhaltig zu gestalten und die
                                                                                                                           Mitarbeitenden regelmässig auf Umweltthemen zu
                                                                                                                           sensibilisieren. 2017 stand die Rezertifizierung nach
                                                                                                                           ISO 14001:2015 durch eine externe Zertifizierungs­
                                                                                                                           stelle an. Diese wurde mit Bravour bestanden.
                                                                                                                           Sämtliche Normpunkte wurden ohne Auflagen oder
                                                                                                                           Schwachstellen erfüllt. Besonders sichtbar wurde
                                                                                                                           unser Engagement in folgenden Bereichen:

                                                                                                                           − Konsequente Abfallstofftrennung
                                                                                                                           − Schlankes Materialmanagement durch das
                                                                                                                             ­Kanbansystem
                                                                                                                           − Nachhaltige Medikamentenbewirtschaftung
                                                                                                                           − Einsatz von alternativen Energieformen
                                                                                                                           − Sorgsamer Umgang mit umweltgefährdenden
                                                                                                                              Produkten und Prozessen wie zum Beispiel
                                                 Patientensicherheit wird im Institut für Nephrologie gross geschrieben.      in der Radiologie, im OP, im Labor oder in der
                                                 Die Zertifizierung nach ISO 9001 trägt dazu bei.                             Apotheke

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 20
Qualität und Umwelt

Vorwort Stadträtin                                                                                  Energieverbund Käferberg
Claudia Nielsen                                                                                     Neue Heizzentrale
Interview Spitaldirektor                                                                            in Betrieb genommen
Lukas S. Furler
Impressionen
                                                                                                    Die Bauarbeiten am Energieverbund Käferberg
Jahresrückblick
                                                                                                    des ewz verliefen planmässig. Seit Anfang 2018
                                                                                                    bezieht das Stadtspital Waid seine Energie für die
Qualität und Umwelt                                                                                 Heizungswärme und das Brauchwarmwasser aus
                                                                                                    einer zu 90 Prozent CO2-neutralen Quelle. Kern­
Mitarbeiterinnen                                                                                     stück der neuen Anlage bilden eine Holzschnitzel­
und Mitarbeiter
                                                                                                     heizung und mehrere Wärmepumpen, welche die
Finanzen
                                                                                                    wertvolle ­Abwärme aus den Gebäuden wieder­
Unternehmensorgane
                                                                                                    verwenden. Dank eines Nass-Elektrofilters ist selbst
                                                                                                    der gefürchtete Feinstaub kein Thema mehr. Auf
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                                                                                                    dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft kommen wir
                                                 Die Holzschnitzel für den Wärmeverbund Käferberg   so einen grossen Schritt weiter. Für die Umsetzung
                                                 stammen aus Stadtzürcher Wäldern.                  des neuen Versorgungsnetzes waren auch bauliche
Statistiken 2017
                                                                                                    Massnahmen im Spital notwendig. So wurden
                                                                                                    die vor Jahren stillgelegten Blockheizkraftwerke
                                                                                                    ­zurückgebaut und durch einen neuen Ölheizkessel
                                                                                                     ersetzt. Dieser dient dazu, Spitzenlasten abzude­
                                                                                                     cken und die Energieversorgung im Spital auch bei
                                                                                                     einem Ausfall des Fernwärmenetzes autonom
                                                                                                     sicher­zustellen.

Stadtspital Waid, Jahresbericht 2017, Seite 21
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