BUGA Erfurt 2021 / Nördliche Gera-Aue - Wettbewerbsergebnisse - 2 Wettbewerbsbeiträge - Erfurt.de
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2 Auslober Landeshauptstadt Erfurt Stadtverwaltung Fischmarkt 1 99084 Erfurt vertreten durch das Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung Wettbewerbsorgansisation und Dokumentation ANP Architektur- und Planungsgesellscwft mbH Bergholter/Ettinger-Brinckmann Hessenallee 2 34130 Kassel Tel.: 0561 70775-0 Fax: 0561 70775-23 www.anp-ks.de Kassel, 2015
3 Inhalt Vorwort des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Erfurt 4 Vorwort der Geschäftsführerin Bundesgartenschau Erfurt 2021 gGmbH 5 Vorwort des Geschäftsführers Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG) 6 Anlass und Ziel des Wettbewerbs 7 Die Blumenstadt wird BUGA-Stadt 8 Leitidee 8 Räumliches Konzept 8 Strukturkonzept / Bausteine der BUGA 2021 10 Übergeordnete Zielvorgaben 11 Wettbewerbsgebiet 13 Stadtumbau 13 Art des Wettbewerbs 14 Gegenstand des Wettbewerbs 14 Zeitlicher Ablauf 14 Wettbewerbsbetreuung 14 Wettbewerbsteilnahme 14 Wettbwerbsteilnehmer in alphabetischer Reihenfolge 15 Wettbewerbsergebnis 15 Übersicht Beiträge der Preisträger 16 Realisierungswettbewerb Zweite Phase 18 Fotos vom Preisgericht 18 Preisgericht 19 Wettbewerbsbeiträge Zweite Phase 20 Realisierungswettbewerb Erste Phase 60 Fotos vom Preisgericht 60 Preisgericht 61 Wettbewerbsbetreuung 61 Wettbewerbsbeiträge Erste Phase der ausgeschiedenen Arbeiten 62 Impressum 95
4 Lieber Erfurterinnen und Erfurter, sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich, dass Erfurt die Chance erhalten hat, die Bundes- gartenschau im Jahr 2021 auszurichten und mit den vorliegenden Wettbewerbsergebnissen für die Nördliche Gera-Aue als einen von drei Teilbereichen der BUGA einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung lebenswerte und attraktive Stadt für die Bürgerinnen und Bürger und die Gäste tätigt. Erfurt ist eine wachsende, aufstrebende Stadt. Um unsere Stadt noch lebenswerter zu machen, kommt der qualitativen und quantitativen Entwicklung von Freiräumen auch in Zukunft ein besonders hoher Stellenwert zu. Hinter dem strategischen Projekt „Grünes Geraband“ aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2008 verbirgt sich eine große Idee: ein zusammenhängender Grünzug entlang des Flusses Gera, der die Stadt noch schöner und attraktiver machen soll – sowohl für die direkten Anwohner, alle anderen Erfur- ter als auch für Besucher der Stadt. Mit der Umsetzung des Projektes Grünes Geraband werden die Qua- litäten von sechs Stadtteilen des Erfurter Nordens weiter gestärkt und damit Identität gestiftet und die Lebensqualität weiter erhöht. Die Landeshauptstadt Erfurt hat hierfür einen europaweiten offenen Realisierungswettbewerb ausge- lobt, der einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Bundesgartenschau im Jahr 2021 darstellt. Das Wettbewerbsgebiet mit einer Größe von etwa 75 Hektar erstreckt sich im Norden der Landeshauptstadt, entlang des verbindenden Flusslaufes der Gera – vom Nordpark in der dicht bebauten Andreasvorstadt, über Ilversgehoven, den von Großwohnsiedlungen geprägten Stadtteilen Berliner Platz, Rieth und Mos- kauer Platz bis zum Kilianipark in Gisperleben. In diesem Zusammenhang wurde Wert auf die dauerhaf- te Aufwertung der wichtigsten Freizeit- und Erholungsflächen in der Gesamtstadt gelegt – unter der im Rahmen der Bewerbung zur Bundesgartenschau formulierten Zielstellungen „GartenKulturStadt“. Zahlreiche Büros aus dem In- und Ausland haben dazu ihre Ideen eingereicht, welche durch eine hoch- rangige Fachjury bewertet wurden. Die Ergebnisse des Wettbewerbes für die Nördliche Gera-Aue möch- ten wir Ihnen in der vorliegenden Broschüre präsentieren. Die Wettbewerbsergebnisse lassen schon eine gewisse Vorfreude auf das, was wir im Jahr 2021 in der Nördlichen Gera-Aue erleben werden, spüren. Ich bin in freudiger Erwartung auf die Umsetzung dieses neuen, innovativen Projektes der Stadtentwicklung, an dem es sich lohnt, mitzuwirken – beispielsweise im Rahmen des BUGA-Dialogs. Liebe Erfurterinnen und Erfurter, sehr geehrte Damen und Herren, die Bundesgartenschau in Erfurt wird selbst zwar nur wenige Monate dauern, jedoch die Landschaft, die dafür gestaltet wird, die bleibt ein dauerhafter Gewinn. Bleiben Sie neugierig auf die Bundesgartenschau 2021 Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen Andreas Bausewein Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Erfurt
Sehr geehrte Landeshauptstädter, 5 sehr geehrte Gäste unserer Stadt, von oben betrachtet ist Erfurt eine grüne Stadt. Dieser Eindruck bestätigt sich, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Ein Sechstel der Fläche nehmen Parkanlagen, Grünflächen oder Gärten ein: vom Steiger über den Luisen- und den Stadtpark, vom Petersberg zum Venedig, entlang der Gera bis zum Nordpark und weiter zum Kili- anipark. Wenn die Bundesgartenschau 2021 nach Erfurt kommt, werden Landschaftsgärtner und Garten- gestalter für sechs Monate mit Kreativität und Können sprichwörtlich einen Blumenteppich inmitten des Stadtgrüns ausrollen. Die Kernflächen der BUGA Erfurt 2021 sind der Petersberg und der egapark sowie der Bereich vom Nordpark über die Nördliche Gera-Aue bis zum Kilianipark in Gispersleben. Neben temporären Anlagen, wie z.B. Themengärten, Veranstaltungen, die während einer Gartenschau präsentiert werden, schafft eine BUGA bleibende Werte, neue Funktionen für die Bewohner dieser Stadt. Bestehende Flächen werden saniert und aufgewertet, um die Aufenthaltsqualität und damit die Lebensqualität in der Stadt zu steigern. Diese anspruchsvollen Aufgaben haben wir begonnen. Für die BUGA-Flächen im Norden hat die Landeshauptstadt Erfurt zur Entwicklung des Grünen Gerabandes ei- nen offenen, zweiphasigen Realisierungswettbewerb ausgelobt. 31 Arbeiten wurden eingereicht, davon 15 Arbeiten für die zweite Phase ausgewählt. Die Jury hat einstimmig drei Preise und zwei Anerkennun- gen vergeben. Die prämierten Wettbewerbsbeiträge setzten sich erfolgreich mit der Verbindung von bestehenden Parkanlagen und Freiräumen sowie der Einbeziehung und künftigen Entwicklung von Brachflächen im Erfurter Norden auseinander. So werden bestehende Anlagen, wie der Nordpark oder die Nördliche Geraaue behutsam saniert und durch neue Elemente ergänzt, neue Wegebeziehungen geschaffen und Freiräume miteinander verbunden. Auf mehr als 75 Hektar BUGA-Kernbereich wird eine grüne Verbin- dung von der Altstadt bis zum nördlichen Stadtrand erlebbar gemacht. Im öffentlichen BUGA – Dialog wurden im Februar 2014 die Ideen für die Aufgabenstellung vorgestellt. Viele Erfurter haben intensiv diskutiert und konkrete Ideen entwickelt. Daraus resultiert eine Vielzahl von wertvollen Anregungen, welche Anforderungen sie als künftige Nutzer an die Weiterentwicklung der Nördlichen Gera-Aue haben. Die Anregungen fanden Eingang in die Wettbewerbsauslobung und somit auch in die Auswahl der Preisträger. Die Entwürfe und Ideen der Wettbewerbsteilnehmer, die im Ergebnis der Auslobung entstanden sind, wurden öffentlich ausgestellt und diskutiert. Sie bilden die Klammer zwischen den Anforderungen der Nutzer und den Ideen der Landschaftsarchitekten und Stadt- planer. Nun werden die Gestaltungsvorschläge verfeinert und ich kann Ihnen versichern, wir bleiben dazu mit Ihnen im Dialog bis zur Realisierung. Kathrin Weiß Geschäftsführerin Bundesgartenschau Erfurt 2021 gGmbH
6 Sehr geehrte Damen und Herren, die Bundesgartenschau Erfurt 2021 wird an Erfurts Tradition als Stadt des Gartenbaus anknüpfen und sie als GartenKulturStadt profilieren. Schon im Mittelalter wurde das Stadtleben vom Anbau der Waidpflanze bestimmt. Im 18. und 19. Jahrhundert machte sich Erfurt einen Namen mit der Zierpflan- zenzucht. So versorgten zum Beispiel die Familienunternehmen N. L. Chres- tensen und Kakteen-Haage, die älteste Kakteenzucht Europas, Profi- und Hobbygärtner weltweit von Erfurt aus mit Saatgut und Pflanzen. 1838 fand hier die erste Gartenbauaus- stellung statt und seit 1961 gibt es im heutigen egapark internationale Gartenschauen. In die sechziger Jahre fällt auch die Gründung des heutigen Deutschen Gartenbaumuseums auf der Cyriaksburg. Die BUGA 2021 knüpft an diese Tradition an: Ganz besonders nimmt sie neben dem egapark weitere grüne Freiräume in ihre Rahmenkonzeption auf und dient damit auch den übergeordneten Zielen der Stadtentwicklung. Das zukünftige BUGA Gelände erstreckt sich von den südwestlich der Altstadt gelegenen Parkanlagen (egapark, Dreienbrunnenpark/Luisenpark, Dendrologischer Garten) über die Altstadt mit dem Petersberg und dem Nordpark bis zu den Wohngebietsparks Nördliche Gera-Aue und Rieth sowie dem Kilianipark. Die BUGA kann so mit einer ästhetisch anspruchsvollen wie funktionellen Freiraumentwicklung das schon vorhandene öffentliche Grün durch Fuß- und Fahrradwege miteinander verbinden. Zukünftig werden also die nördlichen Wohngebiete noch besser mit der Innenstadt ver- knüpft sein. Durch die Vernetzung und Qualifizierung bestehender zentraler und peripherer Grünräume entlang des Flusses erfährt Erfurt als GartenKulturStadt nach ökologischen, ökonomischen und demo- grafischen Kriterien mit Freizeit- und Erholungsflächen, mit naturkundlicher Information und Möglich- keiten zur Kontemplation eine wichtige Aufwertung. Von besonderer Bedeutung sieht die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft die Erweiterung des Nordparks um die Grünflächen im Bereich „Alte Fliegerschule“ und „Altes Klärwerk“ zur Entlastung des Bestandsgrüns. Der Nordpark selbst wird unter denkmalpflegerischen Aspekten behutsam mit Neupflanzungen und Nutzungsergänzungen erneuert. Entscheidend für die Zukunftsfähigkeit aller Flächen ist aus der Erfahrung mit Bundesgartenschauen eine klare, zeitgemäße und generationengerechte, barrierefreie Gestaltung, wie sie in den Wettbe- werbsbeiträgen vorgeschlagen wird. Jochen Sandner Geschäftsführer Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG)
Auszug aus dem Auslobungstext Nutzbarkeit eine besondere Berücksichti- 7 gung. vom 16.05.2014 Es soll eine erkennbare konzeptionelle Hal- tung zu den unterschiedlichen historischen Anlass und Ziel des Wettbewerbs Schichten des Entwurfsgebietes entwickelt werden. Als Ausdruck der Erfurter Stadtge- Übergeordnetes Ziel der Landeshauptstadt schichte sind dabei die unterschiedlichen Erfurt ist es, mit der BUGA 2021 im nördlichen Parkanlagen vom Nord- bis zum Kilianipark, Stadtgebiet entlang des Wasserlaufs der Gera die Freiräume für Naherholung und Sport, ein Stadtbild bestimmendes Grünelement in die Flächen der angrenzenden Brachen so- der Stadtstruktur aus den vorhandenen Po- wie der Naturraum der Gera von besonderer tenzialen zu entwickeln („Grünes Geraband“). Bedeutsamkeit. Außerdem müssen die lange Damit leistet die BUGA Erfurt 2021 einen Gartenbaugeschichte und die der internatio- wesentlichen Beitrag zur Qualifizierung des nalen Gartenbauausstellungen differenziert Freiraumsystems hinsichtlich einer besseren beachtet werden. Vernetzung peripherer und zentraler Grün- und Freiräume. Damit einhergehend erfolgt Die Aufgabe besteht darin, eine klare, zeit- die Aufwertung der wichtigsten Freizeit- und gemäße und vor allem zukunftsorientierte Erholungsflächen in der Gesamtstadt. Alle landschaftsarchitektonische Konzeption auf Maßnahmen sind dabei im Sinne der im Rah- verschiedenen Maßstabsebenen - von der men der Bewerbung zur BUGA formulierten konzeptionellen bis zur objektplanerischen Zielstellungen Erfurt BUGA 2021 GartenKul- Ebene - klar und ineinandergreifend zu entwi- turStadt zu entwickeln. ckeln. Auf der großräumigen städtebaulichen Ebene ist die Verbindungsachse zwischen der Die ausgedehnten Grün- und Freiräume im Altstadt bis nach Gispersleben mit dem Über- Norden Erfurts sind zu einem zusammen- gang in die Landschaft herauszuarbeiten. hängenden, linear durchgehenden Grünzug zu entwickeln. Dabei werden die bevölke- Auf der konzeptionellen Ebene sollen der rungsreichen Stadtteile im Norden mit einem Nordpark und die Flächen der Wohngebiets- funktionierenden Netz von grünen Orten und parke erweitert und aufgewertet werden, um Parks, die in adäquater Entfernungen zuein- so zukünftige Nutzungsansprüche zu erfül- ander liegen, mit der Altstadt verbunden. Die len. Dabei muss eine alten- und generations- Lage der Stadt am Wasser ist zu verdeutli- gerechte sowie eine barrierefreie Gestaltung chen, indem entlang des Flusses Berührungs- öffentlicher Räume bei der Flächenentwick- punkte mit der Gera zu schaffen sind. lung beachtet werden. Insbesondere für Kin- der aus den angrenzenden Quartieren ist die Von den Wettbewerbsteilnehmern werden schnelle und gefahrlose Erreichbarkeit von herausragende Beiträge erwartet, um aus Spiel- und Grünräumen sicherzustellen. städtischen Grünflächen und Parkanlagen eine neue Parkerlebnislandschaft zu schaf- Für die Gera-Aue ist eine hohe Aufenthalts- fen. Ziel ist es unter Berücksichtigung ökolo- qualität sowie ein Wechsel von Sport, Spiel, gischer, ökonomischer und demografischer Erholung, Information und Kontemplation Kriterien sowie der Anforderungen des Denk- zu konzipieren. Der Grünzug soll einen facet- malschutzes die Gera-Aue zukunftsorientiert tenreichen Erlebnisraum und einen Ort des zu entwickeln. Austausches darstellen. Er soll der Integration und Kommunikation dienen und in Verbin- Die Funktion als Frei-, Grün- Verbindungs- dung mit den topographischen Besonderhei- raum für Bewohner, Familien, Touristen und ten sowie den historischen Schichten unver- Besucher aller Generationen ist zu stärken wechselbar werden. und die urbane Biodiversität zu erhöhen. Da- bei erfordern die Aspekte einer nachhaltigen Die Landschaftsräume der Gera sowie unter- und damit auch wirtschaftlich zu pflegenden nutzte, vereinzelte Zwischenbereiche sind
8 in einen neuen Landschafts- und Parkraum gen, sich neu zu positionieren - im Einklang einzubinden und in enger Verknüpfung von von Historie, Natur und Umwelt in der Stadt- Funktion, Gestaltung und Naturhaushalt zu entwicklung. qualifizieren. Auf der objektplanerischen Ebene gilt es für die Parkanlagen gestalterisch überzeugende Leitidee Ausformulierungen der übergeordneten kon- zeptionellen Ideen aufzuzeigen. Leitidee der BUGA 2021 ist, Erfurt nicht nur als Wiege des Erwerbsgartenbaus, als traditio- Die verschiedenen Teilbereiche verlangen un- nellen Dreh- und Angelpunkt internationaler terschiedlich intensive gestalterische Heran- Gartenbauausstellungen zu thematisieren, gehensweisen. Aus intensiv zu bearbeitenden sondern auch im Rahmen der BUGA einen Bereichen und punktuellen Maßnahmen ist Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung städti- ein schlüssiges Konzept zu erarbeiten. Die scher Grünflächen und Parkanlagen zu leisten Vielschichtigkeit und Komplexität der Aufga- - weg von der reinen Pflanzenschau, hin zur be erfordert hohen entwerferischen Einsatz, aktiven Integration von Umwelt und Natur in der auf allen planerischen Ebenen erkennbar der Stadtentwicklung. werden muss. Dieser Kerngedanke kommt auch im gewähl- Die BUGA Erfurt 2021 soll mit den grundsätz- ten Claim zum Ausdruck, der mit seinen lich hohen gestalterischen Ansprüchen an bewusst zusammengefügten Worten „Gar- eine Bundesgartenschau als Instrument zur tenKulturStadt“ gleichzeitig von einer langen Entwicklung und Umsetzung der dauerhaften Gartenbaugeschichte und -tradition in einer Konzeption genutzt werden. attraktiven, sehens- und lebenswerten Stadt Weiterhin ist der Umgang mit Einrichtungen spricht. und Nutzungen im BUGA-Jahr 2021 selbst zu beachten. Die Art der Gestaltung ist auf die zeitliche Komponente (dauerhafter Verbleib Räumliches Konzept oder temporär für die BUGA) sowie auf die mögliche Unterhaltung (eingezäunter Bereich Mit der Realisierung der Bundesgartenschau oder frei zugänglicher Bereich) auszurichten. 2021 strebt die Landeshauptstadt Erfurt Es ist insbesondere darauf zu achten, dass die neben der stärkeren Positionierung als Gar- Durchgängigkeit der Wegenutzung entlang tenschaustandort während des Durchfüh- der Gera auch während der BUGA gewährleis- rungsjahres insbesondere eine nachhaltige tet ist. Steigerung der Wohn- und Standortqualität für die Erfurter Bevölkerung und Touristen an. Die Flächen und Maßnahmen der BUGA kon- Die Blumenstadt wird BUGA-Stadt zentrieren sich dabei auf die Inwertsetzung vorhandener innerstädtischer Stadt- und Frei- Seit 1951 führt der gärtnerische Berufsstand in räume. Deutschland gemeinschaftlich mit den Kom- Im Rahmen der Machbarkeitsstudie zur BUGA munen und weiteren Gebietskörperschaften 2021 wurden BUGA-Kernflächen mit einer Grö- Bundesgartenschauen (BUGA) bzw. Internati- ße von insgesamt 123,5 Hektar im Stadtgebiet onale Gartenausstellungen (IGA) durch. Erfurt ausgewählt. Es werden ausschließlich Flächen lädt im Jahr 2021 unter dem Leitthema Gar- berücksichtigt, auf die die Landeshauptstadt tenKulturStadt zur Bundesgartenschau ein. Erfurt überwiegend direkten Zugriff hat. 2021 ist das Jahr der Jubiläen: Die Bundesgar- Damit sind langwierige und kostspielige Flä- tenschau feiert ihr 70-jähriges, der egapark chenankaufsverfahren zur Durchführung der Erfurt sein 60-jähriges Bestehen. Dies ist An- BUGA ausgeschlossen. lass für den traditionellen Gartenpark Thürin-
Räumliches Leitbild Stadt- und Freizeitlandschaft Schwansee 9 Schwansee Erfurter Erfurter Seen Seen SCHMALE SCHMALEGERA Fahnersche GERA Höhe GERA Zoo Trockenstandor GERA Zoo N Trockensta N PETERS- BERG Nesse ega FLUTGRABEN Biotopverbund S PETERS-Steigerwald BERG Nesse ega FLUTGRABEN Willroder pverbund Forst S Drei Gleichen GERA Steigerwald Zielstellung Schwerpunkträume Infrastruktur Sport- und Freizeit Gewässer Landschaftspark Erfurter Seen N Sportachse Nord Erfurter Seen Vernetzung Erfurter Seen mit S Sportzentrum Süd Willroder Übergeordnete Steigerwald bis Wilroder Forst zur Fahnerschen Höhe ega egapark Thüringen Forst Fließgewässer Untergeordnete Grünes Geraband (Englischer Garten) Zoo Thüringer Zoopark Fließgewässer Übergeordnete Radwege Bestand/Planung Räumliches Leitbild Stadt- und Freizeitlandschaft GERA
10 Grundlage für die BUGA 21 bildet das 2008 ne der BUGA sowie die Präsentationsflächen beschlossene Integrierte Stadtentwicklungs- des Freistaates Thüringen vorgesehen. konzept 2020 (ISEK). Die informelle Planung Die nördlichste, kostenpflichtige Veranstal- dokumentiert die räumliche Entwicklungs- tungsfläche befindet sich im Nordpark, der vorstellung der Stadt und konkretisiert städ- im Rahmen der BUGA um die Bereiche der tebauliche Ziele. „Alten Fliegerschule“ und der „Alten Kläran- Das dort enthaltene strategische Projekt lage“ erweitert werden soll. Hier ist neben „Grünes Geraband“ – die grundlegende Neu- verschiedenen Themengärten (Friedhof und gestaltung der nördlichen Geraaue zu einem Grabmal, Freizeitgärten, Spielanlagen) auch durchgehenden, stadtstrukturell wirksamen Raum für die Präsentation des Garten- und Grünraum entlang der Gera – bildet die Basis Landschaftsbaus sowie der Umwelt- und für die vorliegende Wettbewerbsaufgabe. Naturschutzverbände. Das westlich anschlie- ßende Garnisonslazarett ist als Ort des BUGA- Marktes/Gärtnermarktes vorgesehen. Strukturkonzept / Bausteine An den Nordpark schließen die Flächen des der BUGA 2021 Wohngebietsparks Rieth, des Wohngebiets- parks Nördliche Gera-Aue sowie der Kiliani- Die BUGA 2021 konzentriert sich auf vier park an, die im Rahmen der BUGA ebenfalls Kernflächen: ega-Park (mit Dendrologischen eine Aufwertung erfahren sollen. Im Rahmen Garten und Dreibrunnenpark/Luisenpark), Pe- des Ausstellungskonzeptes wird ein Rhodo- tersberg, Nordpark (mit „Alter Fliegerschule“ dendron- und Azaleenhain präsentiert. und „Altes Klärwerk“) und Wohngebietsparke Rieth und Nördliche Gera-Aue/Kilianipark Die externe Verbindung der vier Gartenschau- (mit „Altes Heizkraftwerk“). Standorte egapark, Petersberg, Nordpark und Kilianipark soll durch die „BUGA auf Achse“, Der denkmalgeschützte egapark am westli- einer Stadtbahn, die auf speziellen BUGA- chen Stadtrand von Erfurt und die unmittel- Linien im bestehenden Straßenbahnnetz, bar südlich anschließenden Flächen des Den- die Gartenbereiche miteinander vernetzt, drologischen Gartens und des Dreienbrunnen- erfolgen. Darüber hinaus ist ein leistungsfä- parks/Luisenparks sind Schwerpunkte für die higes und attraktives Radwegenetz geplant, Präsentation der klassischen Gartenschauthe- welches die Ausstellungsflächen und Erschlie- men im Rahmen der BUGA. Der bereits heute ßungsschwerpunkte auch untereinander ver- kostenpflichtige, denkmalgeschütze egapark knüpft und ergänzt. Neben dem klassischen soll im Rahmen der BUGA zu einer unter öko- Fahrradverkehr ist auch die verstärkte Einbe- logischen, ökonomischen und zielgruppenre- ziehung von Pedelecs vorgesehen. levanten Gesichtspunkten zukunftsweisen- den Parkanlage weiterentwickelt werden. Die südlich anschließenden Parkanlagen werden dauerhaft in Wert gesetzt und verwachsen zu einem erleb- und nutzbaren Grünraum. Wäh- rend der egapark als eingezäunter Bereich bestehen bleibt, werden der Dendrologische Garten und der Dreienbrunnenpark/Luisen- park nur für die Zeit der BUGA eingezäunt. Die Freiflächen des Petersbergs sollen im Rah- men der BUGA dauerhaft in Wert gesetzt wer- den. Insbesondere müssen für die ehemalige Defensionskaserne tragfähige Konzepte ge- funden werden. Im Rahmen des Ausstellungs- konzeptes sind am Petersberg die Hauptbüh-
Übergeordnete Zielvorgaben Stadtquartieren für die nachhaltige Artenaus- 11 wahl bestimmend. Die Gera-Aue soll sich durch einen zusam- Die Gera und ihre Nebenarme und die Straße menhängenden Charakter mit hohem Wieder- der Nationen bedingen notwendige Querun- erkennungswert auszeichnen. Dafür soll eine gen, um die gewünschten stadträumlichen inhaltliche Klammer entwickelt werden, die und Grünflächen bezogene Verbindungen sich über die unterschiedlichen Raumabfol- sicherzustellen. Die Brücken sind prägend gen und Landschaftskomponenten legt und auszubilden und dürfen keine Sperrwirkung das Thema GartenKulturStadt aufgreift. Diese im Aufeinandertreffen zwischen den verschie- sind sichtbar zu machen, zu inszenieren und denen Verkehrsteilnehmern verursachen. Die mit dem Stadtraum zu verweben. Nutzungen Schnittstellen zwischen motorisierten und und konkrete Ausformulierungen der Objekte nicht motorisierten Verkehrsteilnehmern und Ausstattungsgegenstände (Sitzelemente, sind sicher auszugestalten. Zukunftsweisend Bänke, Beleuchtung, Objekte, Wegeoberflä- ist dem Fuß- und Radverkehr Vorrang zu ge- chen, Bepflanzungen, sonstige Gestaltungs- währen. Alle Brücken sind barrierefrei zu ge- materialien) sind so zu konzipieren, dass sie stalten. einen schlüssigen Gesamteindruck vermitteln und eine spezifische Identität stiften. Die Entwicklung neuer, großer Grünflächen und Landschaftsparks erfolgt unter der Maß- gabe einer späteren nachhaltigen, extensiven und effizienten Pflege- und Grünflächenunter- haltung. Die im Rahmen der BUGA Erfurt 2021 geschaffenen Flächen sollen so gestaltet sein, dass sie für die dauerhafte Nutzung angemes- sen und wirtschaftlich zu unterhalten sind. Der Ausbau und die Weiterentwicklung der Gera-Aue sollen unter der Prämisse der Klima- neutralität erfolgen. Es ist auf eine minimale Kohlenstoffdioxidfreisetzung bei Bauweisen und der Herstellung verwendeter Materialien zu achten. Der Einsatz von Torf oder torfhalti- gen Produkten ist zu vermeiden. Dem hohen Versiegelungsgrad soll entgegengewirkt und der Anteil unversiegelter und grüner Flächen zur Verbesserung des Stadtklimas erhöht wer- den. Der Schutz natürlicher Ressourcen hat hohe Priorität. Wertvolle Landschaftsbestandteile und deren Flora und Fauna sind zu fördern und zu erhalten. Bei der Pflanzenverwendung ist – auch entsprechend der Ausweisung der Gera-Aue als naturnahe öffentliche Parkan- lage (gemäß Entwurf zum Landschaftsplan der Landeshauptstadt Erfurt) der Einsatz gebietsheimischer Arten zu berücksichtigen. Dabei sind die unterschiedlichen Standorte zwischen der Lage im Hochwasser- und Über- schwemmungsbereich und den angrenzenden
12 e aß Str r ne be Gu Kilianipark "Altes Heizkraftwerk" Wohngebietspark Nördliche Geraaue Wohngebiet en Moskauer Platz a tion N der ße Stra Wohngebietspark Rieth Wohngebiet Berliner Platz "Altes Klärwerk" Nordpark Nordbad Aue nstra "Alte Fliegerschule" ße tr. a rls . /K Garnisonslazarett rstr ka Os Gesamtübersicht Wettbewerbsgebiet
Wettbewerbsgebiet In der Kooperation mit den vier großen Woh- 13 nungsunternehmen Erfurts konnte durch Das Wettbewerbsgebiet erstreckt sich vom die Bereinigung des Wohnungsmarktes eine Nordpark im Süden (Oskar- /Karlstraße) bis ausgewogene Situation erreicht werden. Fünf zum Kilianipark (Gubener Straße) mit der Jahre nach Abschluss des Rückbaus kann die angrenzenden Landschaft in Gispersleben im Einwohnerzahl in den Großwohnsiedlungen Norden, wobei der Fluss Gera das prägende, als stabilisiert gelten. verbindende Element des „Grünen Geraban- In den nördlichen Großwohnsiedlungen, die des“ darstellt. das Wettbewerbsgebiet umgeben, stellt sich Im Rahmen des vorliegenden Wettbewerbs der erfolgte Rückbau von Wohnungen wie sind neben den genannten BUGA-Kernflächen folgt dar: Nordpark und Wohngebietsparke Rieth und • Moskauer Platz - Rückbau von Nördliche Gera-Aue/Kilianipark weitere Be- 1.046 WE reiche und Aufgaben subsumiert, die zur Ent- wicklung des „Grünen Gerabandes“ beitragen: • Rieth - Rückbau von 1.030 WE - „Alte Fliegerschule“ • Berliner Platz - Rückbau von 264 WE - Nordpark Nach erfolgreichem Abschluss des Rückbau- prozesses (Stadtumbau) sowie umfangrei- - „Altes Klärwerk“ chen Gebäudesanierungen in den Stadtteilen - Erscheinungsbild Auenstraße beiderseits der nördlichen Geraaue kann und - Parkierung Nordbad muss mit weiteren gezielten Maßnahmen, so der Aktivierung der vorhandenen Frei- - Ehemaliges Garnisonslazarett raumpotentiale sowie die Entwicklung eines - Übergangsbereiche Nordpark – gemischten und vielfältigen Wohnungsange- Wohngebietspark Rieth botes in einem attraktiven Umfeld, eine maß- gebliche Stabilisierung der wichtigen Wohn- - Wohngebietspark Rieth gebiete erreicht werden. Mehr als 60.000 - Wohngebietspark Nördliche Gera-Aue Einwohner im fußläufigen Umfeld profitieren u. a. so von der Entwicklung des „Grünen Ge- - Überbrückung der nördlichen Querverbindung / Straße der Nationen rabandes“ und der Anbindung dieses Raumes an die Wohnquartiere und an die freie Land- - „Altes Heizkraftwerk“ schaft. - Kilianipark - verschiedene Querungen der Gera - Übergang zur Landschaft Stadtumbau In der Landeshauptstadt Erfurt konzentrier- te sich der Stadtumbau, angesichts der zum damaligen Zeitpunkt sinkenden Einwohner- zahlen, entsprechend der Strategie des Mas- terplanes, auf die leerstehenden, unsanierten Wohnungsbestände der Großwohnsiedlun- gen. Insgesamt erfolgte in den Jahren 2001 bis 2009 ein Rückbau von 7.491 Wohnungen.
14 Art des Wettbewerbs 2.Phase Der Wettbewerb ist Teil eines VOF-Verfahrens 11.08.2014 Start der zweiten und hierin als offener zweiphasiger Realisie- Wettbewerbsphase rungswettbewerb für eine Freiraumplanung 29.08.2014 Rückfragenrunde gemäß Ziffer § 3 Abs. 4 RPW 2013 im anony- men Verfahren organisiert. Aus dem Kreis der 08.09.2014 Kolloquium Teilnehmer der 1. Phase werden mindestens 15 10.10.2014 Abgabe der Teilnehmer für die Bearbeitung der Aufgabe Wettbewerbsarbeiten in der anschließenden 2. Wettbewerbsphase ausgewählt. 20./21.11.2014 Preisgericht Die Wettbewerbssprache ist deutsch. anschließend Pressekonferenz und Ausstel- lung. Die Wettbewerbsbekanntmachung ist am Freitag, dem 16.05.2014, an das EU-Amtsblatt (Tender European Daily unter www.ted.euro- Wettbewerbsbetreuung pa.eu) versandt worden. ANP Architektur- und Planunggesellschaft mbH: Gegenstand des Wettbewerbs • Michael Bergholter Gegenstand des Wettbewerbs ist ein plane- • Ulrike Maier risches Konzept für die Bundesgartenschau in Erfurt unter dem Leitmotiv ‚GartenKultur- • Ulrich Walberg Stadt, fokussiert auf einen der drei Kernberei- • Susanna Schäfer che der BUGA, die “Nördliche Gera-Aue“. Wettbewerbsteilnahme Zeitlicher Ablauf Es sind 31 Arbeiten von 55 registrierten Be- 1. Phase werbern eingegangen. Von den eingereichten Arbeiten wurden durch ein Preisgericht 15 für 16.05.2014 Auslobung die 2. Phase ausgewählt. 06.06.2014 Rückfragenrunde über website 16.06.2014 Kolloquium mit Ortsbesichtigung 18.06.2014 Zweite Rückfragenrunde 04.07.2014 Abgabe Wettbewerbsarbeiten 28.07.2014 Preisgericht
Wettbewerbsteilnehmer Rehwaldt Landschaftsarchitekten, 15 Osterwold°Schmidt Expander Architekten (Verfasser in alphabetischer Reihenfolge) ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitek- A24 Landschaftsarchitektur GmbH ten mbH Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG, SLIK UKL-Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten Architekten GmbH Atelier Loidl Landschaftsarchitekten bbz landschaftsarchitekten berlin GmbH Wettbewerbsergebnis bgmr Landschaftsarchitekten Das Preisgericht beschließt nach der 2. Phase Boaventura Afonso Landschaftsarchitekt einstimmig folgende Preisverteilung: Bode-Williams+Partner Landschaftsarchitektur und Stadtplanung, Sprenger Landschaftsarchitek- 1. Preis ten, GfP Gesellschaft für Planung, Kusus + Kusus Architekten BDA 43.000,00 Euro Maik Böhmer geskes.hack landschaftsarchitekten, Berlin/ kleyer.koblitz.letzelfreivogel Gesellschaft von Braunsdorf Landschaftsarchitektur Architekten, Berlin club L94 Landschaftsarchitekten DANE Landschaftsarchitektur BDLA, HEINISCH 2. Preis Landschaftsarchitekten, Ulrich Boock Freier Land- schaftsarchitekt 37.000,00 Euro die 3 landschaftsarchitektur GbR bbz landschaftsarchitekten berlin gmbh, Berlin Freiraumplanung mit System Landschaftsarchi- Joachim Schultz-Granberg, Berlin tekten GbR geskes.hack Landschaftsarchitekten 3. Preis Greenbox Landschaftsarchitekten PartG 25.000,00 Euro Hackl Hofmann Landschaftsarchitekten GmbH hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH, Hager Partner AG Berlin HAHN HERTLING VON HANTELMANN Land- Keller Mayer Wittig | Architekten Stadtplaner schaftsarchitekten GmbH Bauforscher, Cottbus HKK Landschaftsarchitektur GmbH Holzwarth Landschaftsarchitektur, TRU Architek- 1. Anerkennung ten GmbH, Sebastian Rhode 15.000,00 Euro hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten, Berlin K1 Landschaftsarchitekten Kuhn Klapka GmbH Reinhart + Partner Architekten und Stadtpla- ner, München KRAFT.RAUM.Landschaftsarchitektur und Stadt- entwicklung KuBuS freiraumplanung GbR 2. Anerkennung Lavaland GmbH, TH Treibhaus 10.000,00 Euro Stephan Lenzen Braunsdorf Landschaftsarchitektur, Dresden Labor 4+, Dresden plandrei Landschaftsarchitektur GmbH PSL Landschaftsarchitekten Ziegenrücker.Kerl., Architekturbüro PAD Baum-Freytag-Leesch
16 Übersicht Beiträge der Preisträger 1. Preis geskes.hack landschaftsarchitekten, Berlin kleyer.koblitz.letzelfreivogel Gesellschaft von Architekten, Berlin Perspektive Geraterrassen im Nordpark - “Hängende Gärten” 2. Preis bbz landschaftsarchitekten berlin gmbh, Berlin Joachim Schultz-Granberg, Berlin Perspektive Stauden im Nordpark 3. Preis hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin Keller Mayer Wittig | Architekten Stadtplaner Bauforscher, Cottbus Perspektive Inselspitze und Gerafurt
17 1. Anerkennung Atelier LOIDL Landschaftsarchitekten, Berlin Reinhart + Partner Architekten und Stadtplaner, München Perspektive Nordpark 2. Anerkennung Braunsdorf Landschaftsarchitektur, Dresden Labor 4+, Dresden Perspektive “Campus” ehemaliges Garnisonslazarett
18 Realisierungswettbewerb Zweite Phase Zweite Phase Sitzungszeit: 20.11.2014: 9.15 Uhr bis 20.10 Uhr 21.11.2014: 9.00 Uhr bis 12.45 Uhr Sitzungsort: Alte Parteischule am Südpark, Erfurt Vorsitzender des Preisgerichts: Herr Prof. Heinz Nagler Fotos vom Preisgericht
Preisgericht 19 Preisrichter • Klaus-Dieter Aichele, Landschaftsarchitekt, Mainz • Stefan Bernard, Landschaftsarchitekt, Berlin • Angela Bezzenberger, Landschaftarchitektin, Darmstadt • Paul Börsch, Leiter Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung der Landeshauptstadt Erfurt • Vinzenz Dilcher, Architekt, Weimar • Prof. Ulrike Kirchner, Landschaftsarchitektin, Koblenz • Prof. Heinz Nagler, Architekt/Stadtplaner, Cottbus • Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG) • Uwe Spangenberg, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr der Landeshauptstadt Erfurt • Günther Vogt, Landschaftsarchitekt, Zürich • Kathrin Weiß, Geschäftsführerin der BUGA Erfurt 2021 gGmbH Sachverständige • Dr. Martin Baumann, Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie/ Gartendenkmalpflege, Erfurt • Marcel Glebe, Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie • Gudrun Gießler, Vorstand des Freundeskreis der Bundesgartenschau Erfurt e.V. • Prof. Doris Gstach, Fachhochschule Erfurt • Sibylle Lohse, Bauamt der Landeshauptstadt Erfurt • Marion Pötzsch, Referentin der BUGA Erfurt 2021 gGmbH • Stephan Purho, BUGA-Koordinator, Dezernat Stadtentwicklung, Bau und Verkehr der Landeshauptstadt Erfurt • Manfred O. Ruge, Vorstand des Freundeskreis der Bundesgartenschau Erfurt e.V. • Christina Schmalfuß, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung der Landeshauptstadt Erfurt • Wolfgang Schwarz, Leiter Garten- und Friedhofsamt der Landeshauptstadt Erfurt • Christiane Wieting, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung der Landeshauptstadt Erfurt
20 Wettbewerbsbeiträge Zweite Phase 1. Preis Verfasser/in: Fachplaner Städtebau: geskes.hack Landschaftsarchitekten Kleyer.Koblitz.Letzel.Freivogel Kristina Hack, Christof Geskes Gesellschaft von Architekten Danckelmannstraße 9 Oranienstraße 25 14059 Berlin 10999 Berlin Mitarbeiter: Mitarbeiter: Stefan Hack, Lukas Mettler, Steve Raschke, Jörg Siegmüller Florian Rüster Perspektive Geraterrassen im Nordpark - “Hängende Gärten”
21 Dauerkonzept
22 Beurteilung der Jury Die Vorschläge für die Bebauung bieten gute Ansätze und sind aber in Teilen noch Den Verfassern gelingt mit Herausarbeitung entwicklungsbedürftig. Insbesondere die der morphologischen Situation über die Beto- interessanten Vorschläge am Berliner Platz sind konsequent in der Umsetzung des land- nung der Hangkanten und Stadtterrassen ein schaftlichen Entwurfsmotivs mit einer klaren überzeugender Gesamtansatz mit dem das städtebaulichen Kante zum Park, allerdings gesamte Geraband schlüssig zu einem zu- auf ihre tatsächliche Realisierbarkeit zu über- sammenhängenden Landschaftsraum heraus- prüfen. Die Vorschläge liegen bezogen auf gearbeitet wird. Hiermit wird eine deutliche die bebaubaren Flächen im unteren Bereich, Zonierung der Nutzungsintensitäten erreicht. im Sinne einer behutsamen Entwicklung der Durch die Herausarbeitung der Aue als ruhige neuen Stadtränder. Wiesenlandschaft wird das grüne Geraband Die neue Zugangssituation im Garnisionsla- als durchgängiger Parkraum erlebbar. Die Ver- zarett ist überzeugend, allerdings sollte der netzung mit den angrenzenden Stadtquartie- vorgeschlagene Pavillon noch einmal hinter- ren ist gut gelöst. fragt werden zugunsten eines Angebots der Die vorgeschlagenen Zugänge zum Wasser vorgeschlagenen Nutzung in den vorhande- liegen an den richtigen Stellen und scheinen nen Gebäuden. auch topographisch machbar. Die Arbeit Die vorgeschlagenen wegebegleitenden Stau- zeichnet sich auch dadurch besonders aus, den- und Gräserbänder im Nordpark sind als dass sie die gestalterischen Schwerpunkte neues Gestaltungselement überzeugend und insbesondere an den schwierigen Engstellen können zu einer wesentlichen Bereicherung – der „Alten Kläranlage“ und südlich der War- beitragen. Die vorgeschlagene neue ortho- schauer Straße richtig setzt und wesentlich gonale Großform, die leider in den Nordpark durch die Anlage der Zugänge zum Wasser an implementiert wird, ist unangemessen und diesen Stellen aufwertet. Mit der subtilen Zu- missversteht den Volksparkgedanken. Dies grundelegung vielfältiger Blickbeziehungen bedarf einer Überarbeitung im Sinne der An- zeigt der Verfasser ein sehr gutes Verständnis lehnung der richtigerweise vorgeschlagenen der räumlichen Gesamtsituation. Die Anord- Nutzungen an vorhandene Strukturen. nung der Flussbalkone auf der östlichen Ufer- seite sowie die vorgeschlagenen Öffnungen Die aufgezeigte landschaftsplanerische Kon- des gewässerbegleitenden Galeriewaldes zeption für den Durchführungszeitraum der unterstützen dies. BUGA 21 bietet eine gute Grundlage für die Ausarbeitung eines konkreten Ausstellungs- Das vorgeschlagene Erschließungskonzept konzepts. mit durchgängiger Gerapromenade ist in Lage und Hierarchisierung schlüssig und nicht Insgesamt stellt diese Arbeit einen sehr wert- überinstrumentiert. vollen Beitrag zur Entwicklung der nördlichen Geraaue dar. Schnitt A-A Schnitt B-B
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24 2. Preis Verfasser/in: bbz landschaftsarchitekten berlin GmbH Timo Herrmann Heidestraße 50 10551 Berlin Mitarbeiter: Malte Stellmann, Ellen Kallert, Marc Leppin, Julian Engmann, Meinhard Kuntz Fachplaner Städtebau: Joachim Schultz-Granberg Mühlenstraße 42 13187 Berlin Perspektive Stauden im Nordpark
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26 Beurteilung der Jury zungen wirkt schematisch und werden den jeweiligen räumlichen Situationen nicht ge- Unter dem vielleicht etwas missverständli- recht. chen Titel „Auf zu neuen Ufern“ entwickeln Drei Hauptwegeverbindungen weisen unter- die Verfasser ein klares Konzept, das die nörd- schiedliche Qualitäten und Raumerlebnisse liche Gera-Aue als großen zusammenhängen- auf und machen die nördliche Gera-Aue als den Grünraum in der nördlichen Stadtstruk- zusammenhängenden Parkraum erlebbar. Die tur Erfurts verankert. Eine nah am Bestand klar ausformulierte Wegestruktur weist dabei orientierte Auenlandschaft bildet einen eine eindeutige Hierarchie auf und wird vom zusammenhängenden Raum vom Nordpark Preisgericht positiv bewertet. Der Verlauf der bis Gispersleben-Kiliani. Dies ist ein robustes Nebenwege, insbesondere im Vertiefungsbe- Grundgerüst und bildet einen wertvollen Bei- reich „Park der Nationen“ wirkt noch etwas trag zur weiteren Entwicklung des Gesamt- zufällig. Besonders die Anschlusspunkte areals. der Nebenwege an die Hauptwege scheinen Die Teilbereiche Nordpark, Sportpark, Park der überarbeitungsbedürftig. So erscheint der Nationen, Kraftwerk und Kiliani werden in ei- Verlauf der Nebenwege insbesondere in den nem räumlichen Zusammenhang gestellt und Anschlusspunkten an die Hauptwege teilwei- bilden funktional eigenständige Teilbereiche. se noch etwas zufällig. Der konzeptionelle Ansatz wird vom Preisge- Die Lage der Stellplätze im Nordpark wird richt gewürdigt. Insbesondere der Vorschlag kritisch bewertet. Die Lage unmittelbar am für die Neugestaltung des Nordparks unter Wasser erscheint unter den Gesichtspunkten weitestgehender Beibehaltung der histo- der konzeptionellen Grundidee unpassend. rischen Spuren kann überzeugen. Es wird Die Abgrenzung des Ausstellungsgeländes ist bewusst auf blickverstellende Staudenpflan- logisch aus der Konzeption für den Nordpark zungen verzichtet, um den ursprünglichen abgeleitet. Das Ausstellungskonzept selbst Charakter des Volksparks wieder stärker er- bildet eine gute Grundlage. Besonders hervor- lebbar zu machen, ein großzügiger Freiraum zuheben ist die sehr differenzierte und auf unter Bäumen. die bestehende Situation bezogene Eingangs- Dem gut nachvollziehbaren Grundkonzept, situation am Garnisonslazarett. An dieser der Ausbildung einer Auenlandschaft als cha- Stelle formuliert die Arbeit sowohl für die raktervolles Landschaftsbild, folgt der Um- Fläche zwischen den Gebäuden, wie auch für gang mit der Uferkante nur sehr punktuell. Es den Übergangsbereich in den Nordpark und wird vom Preisgericht bemängelt, dass eine damit für die Eingangssituation in den Nord- stärkere Auseinandersetzung mit der Ausge- park eine sehr überzeugende Lösung. Die sat- staltung der Uferkanten weitestgehend fehlt. telitenartige Fortsetzung von Buga-Themen entlang der Auenlandschaft kann überzeugen Die Ausbildung der städtebaulichen Ergän- und stärkt das Gesamtkonzept. Systemschnitt Nordpark Systemschnitt Park der Nationen
Aus denkmalpflegerischer Sicht wird der Ent- die Ausbildung der Staudengärten und der 27 wurf sehr positiv bewertet. Er spürt die his- Fernwärmeleitung erscheint befremdlich. torischen Qualitäten auf und entwickelt sie Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr wert- geschickt weiter. vollen Beitrag zur Entwicklung des Gesamt- Eine grundsätzliche Auseinendersetzung areals dar. Die sehr bestandorientierte Kon- mit dem bestehenden Kraftwerk wird positiv zeption läuft jedoch Gefahr insgesamt zu bewertet, die Umsetzung, insbesondere auch zurückhaltend zu bleiben. Ausstellungskonzept
28 3. Preis Verfasser/in: Fachplaner Städtebau hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH Keller Mayer Wittig | Architekten Stadtplaner Dipl.-Ing. Barbara Hutter, Bauforscher Dipl.-Ing. Isabel Mayer Dipl.-Ing. Stefan Reimann Hubertstraße 7 Möckernstraße 68 03044 Cottbus 10965 Berlin Mitarbeiter: Mitarbeiter: Marco Laske Anja Schier, Henning Holk, Pauline Bruckner, Cornelia Geske, Janika Schmidt, Limei Lin, Sonderfachleute Lisa Kirchner Sauerzapfe Architekten, Berlin Dipl.-Ing. Martin Sauerzapfe Perspektive Inselspitze und Gerafurt
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30 Beurteilung der Jury wird jedoch abgelehnt. Nebenwege verknüp- fen die Stadtteile beidseits der Gera über Die Verfasser beabsichtigen durch unter- Sitzbalkone und Plätze und bieten damit auf schiedlich gestaltete Gartenbänder sowohl eine neue Aufenthaltsqualität an der Naht- an der Hangseite wie auch in der Geraaue stelle zum Park. ein durchgängiges Leitmotiv für den Gesam- Der hohe Anteil neuer Wege ist jedoch ökono- traum abzubilden. misch nachteilig. Zum Thema Ökonomie wird Diese Inszenierungen – obwohl sie verbal ebenso nachteilig die Wegnahme der vorhan- zu den heute fragmentierten Einzelräumen denen Sportflächen gewertet. passend gewählt sind – überlagern die land- Die ergänzenden nördlichen Baufelder sind schaftlichen Potenziale und räumlichen strukturell denkbar, im Bereich der Telekom Strukturen. verstärkt die vorgeschlagene Bebauung die In diesem Zusammenhang wurde auch das räumliche Enge der Wegpassage an der Rad- den Nordpark umlaufende Nutzungs- und rennbahn. Die Einbindung des Gewerbege- Gartenband kritisch diskutiert. Die Einbet- biets ist nicht gelöst. tung in die feine Reliefierung im Bereich des Bedauerlich ist, dass das alte Heizwerk am Nordbads ist hier nicht ausreichend bearbei- nördlichen Parkende als Reminiszenz an den tet. Ebenso stellt das Band einen Widerspruch Industriestandort nicht differenzierter darge- dar zu dieser ursprünglichen Idee des Nord- stellt und thematisiert wurde. parks, der eine offene Parklandschaft vorsah. Dennoch wird der Versuch, eine Neuinter- Der Nachweis der 100 Stellplätze an der pretation der ursprünglichen Idee zu wagen, Adalbertstraße für den Sommerbetrieb des anerkannt. Die Gartenbänder können sicher Nordbads wird aufgrund der Eingriffe in den für die Zeit der Gartenschau eine gute Grund- Baumbestand und die Topografie sowie auch lage für das Ausstellungskonzept leisten. Aus wegen der Nähe zum Wohngebiet und zur denkmalpflegerischer Sicht bestehen keine Schule problematisch gesehen. Die Lage der grundsätzlichen Einwendungen. Stellplätze liegt in der ehemaligen Gerasch- leife. Das Wegekonzept ist sehr gut konzipiert, greift vorhandene Verbindungen auf, erwei- Die Vorschläge zur Gestaltung am Gewässer tert sie auch am östlichen Geraufer sinnvoll sind interessant, insbesondere im Bereich des und bildet die unterschiedlichen Fortbewe- alten Klärwerks. Der Abzweig des Mühlgra- gungsgeschwindigkeiten ab. Der Hauptweg bens an der Gera wird als weiterer Attrakti- führt durch oder tangiert die verschiedenen onspunkt gesehen und spannungsvoll insze- Landschaftsräume spannungsvoll. Die über- niert. Die Renaturierungsvorgaben der TLUG triebene Abmarkierung von Fuß- und Radweg wurden übernommen. Schnitt A-A Park der Nationen Schnitt B-B Garnisonslazarett
Insgesamt sind die inszenierenden Eingriffe des Landschaftsraums mit Hangkante, offe- 31 maßvoll und durchdacht, tragen jedoch nicht nen Wiesenräumen und Auenbereichen wie ausreichend zu der gewünschten durchgängi- auch Störungen in der Geraaue zu klären be- gen Gesamtkomposition bei, die die Eigenart ziehungsweise zu steigern vermag. Ausstellungskonzept
32 1. Anerkennung Verfasser/in: Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Dipl.-Ing. Leonard Grosch Am Tempelhofer Berg 6 10965 Berlin Mitarbeiter: Martin Schmitz, Stefan Grieger, Maren Pretzsch, Michael Gareis, Nina Dvorak, Alexander Michl, Sandra Dormeier Fachplaner Städtebau: Reinhart + Partner Architekten und Stadtplaner Dipl.-Ing. Armin Reinhart Sonnenstraße 6 80331 München Perspektive Nordpark
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34 Beurteilung der Jury Mit einem deutlichen Eingriff in die beste- hende Struktur des Nordparks wird dessen Aus einer typologischen Beobachtung der Wegenetz auf einen umlaufenden Hauptweg Flusslandschaft entwickelt die Arbeit eine und untergeordneten Nebenwegen reduziert. stringente Haltung und Strategie: Flussraum Die Auenstraße wird aufgegeben wodurch und Hang erhalten eine Ergänzung durch das eine großzügige Rasenfreiheit im Zentrum neue, lineare Strukturelement „Stadtprome- der Anlage entsteht. Dieser sich von einer nade“, welches eine urbane Stadtkante im als historisch bedeutsam wahrgenommenen Übergang zu den benachbarten Gebieten Bestandsituation abwendende Eingriff wird ausbildet. Obgleich dieses kraftvolle Element, intensiv und kontrovers diskutiert. Die Set- welches sich durch das gesamte Wettbe- zung einer Öffnung an der Gerabiegung sitzt werbsgebiet zieht, gewürdigt wird, erscheint räumlich an der richtigen Stelle. Aus techni- es in seiner konkreten Ausprägung teilweise scher Sicht ist die Lage am Prallufer vor der überzogen. Die beabsichtigte Bündelung Flussbiegung jedoch kritisch zu bewerten. von Funktionen und Aktivitäten entlang der Zu den städtebaulichen Maßnahmen werden Stadtpromenade und der daraus folgenden nur allgemeine Aussagen getroffen. Die vor- Möglichkeit einer zurückhaltenden Gestal- geschlagenen Blockrandstrukturen überzeu- tung der angrenzenden Flusslandschaft wird gen wenig, der Vorschlag einer stadträumlich gewürdigt. Die Wohngebiete um den Mos- prägenden Setzung mittels eines architek- kauer bzw. Berliner Platz werden gut an den tonisch ambitionierten Solitärs wird positiv Flussraum und das übergeordnete Radwege- bewertet. netz angeschlossen. Das BUGA-Ausstellungskonzept ist umsetz- Die Anwendung der drei morphologischen bar. Prinzipien „Kante“ (als intensiver Bereich, Verdichtung von Bewegung und Funktion), Insgesamt bietet die Arbeit einen mutigen „Hang“ (als eher zurückhaltender Bereich) und und in ihrer Haltung und Transformierung unmittelbarer Flussbereich wird jeweils in konsequenten Entwurfsansatz, welcher als den in den Parksequenzen „Nordpark“, „Sport- solcher gewürdigt wurde. park“, „Auenpark“ strukturell überzeugend umgesetzt. Landschaftsprofil Nordpark, Sportpark, Auenpark Schnittansicht Nordpark Schnittansicht Auenpark
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36 2. Anerkennung Verfasser/in: Braunsdorf Landschaftsarchitektur Georg Braunsdorf Dornblüthstraße 15 01277 Dresden Fachplaner Städtebau: Labor 4+ Dirk Hamann Dostojewskistraße 7 01326 Dresden Perspektive “Campus” ehemaliges Garnisonslazarett
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38 Beurteilung der Jury des Gartendenkmals Volkspark in Frage ge- stellt sind. Die Grundidee dieses Beitrags baut auf einer Positiv ist die Umgestaltung des Stadtplatzes durchgehenden Promenade mit angelagerten südlich der Schule in Verbindung mit der An- Stadtplätzen auf. Diese räumliche Verknüp- ordnung der Stellplätze gesehen. fung zwischen Stadt und Park trägt weit mehr als die teilweise fehlende Feinerschließung Für die Ausstellungsplanung ist ein durch- innerhalb der Parkteile. Eine weitere durchge- gehendes Thema nicht erkennbar. Auch hier hende Gestaltungsidee für den Gesamtpark werden die geforderten Themen eher additiv ist nicht erkennbar. Der Park baut auf einer verortet, mit dem Schwerpunkt der gärtneri- additiven Struktur verschiedener Teilräume schen Themen wie ein Blumenkorso um den auf, denen je ein sehr unterschiedliches Ver- Nordpark und den ökologischen Themen im ständnis von Freiraum zu Grunde liegt. Er Bereich des Kilianiparks. Die Entwicklung ei- entwickelt nicht immer differenzierte Qua- nes Ausstellungskonzeptes wäre aber auf der litäten innerhalb der neuen Freiflächen und Basis des Gesamtkonzepts möglich. greift bestehende Qualitäten nicht auf. Die städtebaulichen Ergänzungen im Bereich Insbesondere wird der Umgestaltungsvor- des Telekom –Geländes erscheinen zu dicht, schlag des Nordparks sehr kontrovers disku- insbesondere die westliche Reihe wird als tiert. Die vorgeschlagene, den eigentlichen verzichtbar gesehen. Im Baufeld Hanoier Stra- Park umgrenzende Doppelerschließung wird ße ist die Typologie der Doppelhausbebauung dem Charakter des offenen Volksparkes nicht vor 6-geschossigem Wohnungsbau nicht gerecht und engt die verbleibende Fläche und stark genug. Das Baufeld Moskauer Platz wird ihre Großzügigkeit unnötig ein. Insbesondere in Dichte und Stellung positiv gesehen. In unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten Summe liegen die baulichen Ergänzungen im würde die gartenkünstlerische Konzeption so Verhältnis zur Ausnutzung der vorgegebenen gravierend verändert, dass die Eigenschaften Baufläche im unteren Bereich. Querschnitt A-A Übergang Parkeingang Nordpark Schnittansicht Aufenthalt am Wasser
Der Beitrag nimmt im Hinblick auf die Ge- Die gewählte Zugänglichkeit und Erleb- 39 wässer die Vorgaben – z.B. Verlegung des Mar- barkeit der Gera im Bereich des Nordparks bachs, Zugänglichkeit des Wassers – auf. Die erscheint jedoch so nicht realisierbar. Die vorgesehenen Renaturierungsvorschläge für gewählte Lage unmittelbar neben der Brücke den Mühlgraben – als künstliches Gewässer ist wegen des großen Höhenunterschiedes – werden jedoch kritisch gesehen. schwierig. Ausstellungskonzept
40 2. Rundgang Verfasser/in: Fachplaner: UKL-Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten Architektur, Stadt- und Umweltplanung: Dipl.-Ing. Ulrich Krüger DNR - Daab Nordheim Reutler Glasewaldtstraße 7 Dr.-Ing. Karlfried Daab 01277 Dresden Floßplatz 11 04107 Leipzig Mitarbeiter: Johannes Werner, Laura Chiarandini Leitidee des Verfassers „panta rhei - Die städtebaulich- freiraumplanerische Leitidee des Entwurfs spannt eine starke Verbindung als zusammenhängende Parklandschaft mit aus dem Ort abgeleiteten Freiraum- typologien vom Nordpark bis zum Kilianipark. Kerngedanke dabei ist, dem Flusslauf der Gera wieder mehr Raum zu geben, die Maßstäblichkeit des „Flusses in der Stadt“ wieder herzu- stellen. Wir wollen die Flusslandschaft Gera, die derzeit in ein enges Korsett gezwängt wird, wieder zum Fließen bringen und als prägendes Element in der Stadtlandschaft des nordwestli- chen Erfurts positionieren. Gleichzeitig soll der Erlebniswert des Wassers deutlich angehoben werden.“ Perspektive Blick in den Nordpark
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