2000 NATURANummer 38 | Juni 2015 - Der Zustand der Natur in - European Commission

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2000 NATURANummer 38 | Juni 2015 - Der Zustand der Natur in - European Commission
newsletter natur und biodiversität   |   J u n i 2 01 5   1

Newslet ter Natur und Biodiversität                                                 Nummer 3 8 | Juni 2015

                       NATURA 2000

                                                                                                             ISSN 2443-7719

                                                   Der Zustand
                                                   der Natur in
                                      Umwelt
                                                   der EU
2000 NATURANummer 38 | Juni 2015 - Der Zustand der Natur in - European Commission
2              newsletter natur und biodiversität                                                  |    J u n i 2 01 5

Natura 2000

                                                                                                                                                                                                             © European Commission
Newsletter Natur und
Biodiversität
Juni 2015

INHALT
3–7
Der Zustand der Natur
in der EU
8–9
Natura 2000-Barometer
Stand 2014
10–11
Diesjährige Gewinner des
Natura 2000-Preises
12–13
Die Fazilität
für Naturkapital
14–16
NaturaNews

                                                                                Vorwort
                                          © Alex Hyde / naturepl.com

                                                                                In dieser Ausgabe des Newsletters stellen wir zentrale Aussagen unseres neuen Berichts zum Zustand der Natur in der
                                                                                EU vor. Der Bericht bewertet den Erhaltungszustand und Entwicklungstrends von etwa 2.000 Arten und natürlichen
                                                                                Lebensräumen, die nach der Vogelschutz- oder der FFH-Richtlinie geschützt sind.
                                                                                   Kurz gesagt zeigt der Bericht, dass es zwar insbesondere dort, wo gezielte Schutzmaßnahmen umgesetzt wurden,
                                                                                wichtige Erfolge bei der Erholung von Teilen der Natur gibt, dass sich jedoch der Gesamtstatus von Arten und Habitaten in der
                                                                                EU in den letzten sechs Jahren nicht deutlich verbessert hat. Aber die Natur braucht eine Weile, um sich an Veränderungen
                                                                                anzupassen, und sechs Jahre sind eine zu kurze Zeitspanne, um ernsthaft bedeutende Verbesserungen zu erwarten.
                                           © European Commission

                                                                                   Es ist allerdings bereits eindeutig, dass wir unsere Anstrengungen deutlich steigern müssen, wenn wir die Ziele der
                                                                                EU-Biodiversitätsstrategie 2020 erreichen wollen. Die anstehende Halbzeitbewertung der Strategie wird eine weitere
                                                                                Gelegenheit sein, neu Fahrt aufzunehmen und das Engagement für die Zeit bis 2020 zu verstärken.
                                                                                   Seit die Strategie 2011 verabschiedet wurde, ist viel erreicht worden. Zwei nicht weit zurückliegende Gründe zu feiern
                                                                                waren das Inkrafttreten der neuen Verordnung zu invasiven gebietsfremden Arten, mit der einem wichtigen Faktor des
                                                                                Biodiversitätsverlustes begegnet wird, und die Einführung des Finanzierungsinstruments ‚Fazilität für Naturkapital‛ (NCFF)
                                                                                im Frühjahr, das neuartige Finanzlösungen bietet, damit Schutz, Wiederherstellung, Management und Verbesserung
                                                                                unseres Naturkapitals sowie Ökosystemleistungen und die Anpassung an den Klimawandel verstärkt gefördert werden.
                                                                                   Der Bericht zum Zustand der Natur wird auch wichtigen Input für den Fitness-Check der Vogelschutz- und der FFH-
                                             © Terry Whittaker / naturepl.com

                                                                                Richtlinie bieten, der nun gut angelaufen ist. Der Fitness-Check wird sich auf umfassende Hinweise aus verschiedenen
                                                                                Gruppen von Interessenvertretern stützen, ebenso wie auf die Ergebnisse der öffentlichen Konsultationen, die seit Ende April
                                                                                laufen. Wenn Sie sich bislang noch nicht beteiligt haben, möchte ich Sie eindringlich ermuntern, dies noch zu tun. Die Befunde
                                                                                sollen uns helfen zu verstehen, was gut läuft und was nicht und auch warum. Wir können dann Verbesserungsmöglichkeiten
                                                                                bei der Umsetzung feststellen und gegebenenfalls offenkundig unnötige administrative Hürden abbauen.
                                                                                   Natur und Biodiversität liefern unerlässliche Ökosystemleistungen, die das Wirtschaftswachstum stützen. Sie brauchen
                                                                                zweckdienliche Rechtsvorschriften. Wir wollen, dass unser gesetzlicher Rahmen in der Praxis gut funktioniert und seine Ziele
                                                                                effizient und effektiv erreicht. Ich bin zuversichtlich, dass das Ergebnis des Fitness-Checks eine solide Informationsbasis für
                                          © Phil Savoie / naturepl.com

                                                                                etwaige kommende politische Überlegungen bieten wird.
                                                                                   In der Zwischenzeit haben wir gute Gründe, all das, was wir bis heute erreicht haben, zu feiern und die enormen
                                                                                Anstrengungen zu würdigen, die verschiedene Bereiche der Gesellschaft unternommen haben, um das Natura
                                                                                2000-Netzwerk zu einem europaweiten Erfolg werden zu lassen. Speziell vor diesem Hintergrund wurden die Natura
                                                                                2000-Preise ausgelobt, und ich freue mich sehr, in dieser Ausgabe des Newsletters die diesjährigen Gewinner bekannt
                                                                                geben zu können.

Deckblatt: Bienenfresserpaar,
Merops apiaster, Alentejo,                                                      Karmenu Vella
Portugal. © Roger Powell / naturepl.com                                         EU-Kommissar für Umwelt, Maritime Angelegenheiten und Fischerei
2000 NATURANummer 38 | Juni 2015 - Der Zustand der Natur in - European Commission
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                                        Die Bestände des Fischotters, Lutra lutra, erholen sich in der atlantischen Region stetig.

                                         Zustand der
                                       Der
                                       Natur in der EU
                      Berichterstattung                                        Die Mitgliedstaaten sind gehalten,
                                                                               der EU-Kommission alle sechs Jahre
                                                                                                                        Institutionen. Dank jahrelanger
                                                                                                                        sorgfältiger Vorarbeiten ist es der EU
                                                                               Bericht über den Erhaltungszustand       nun gelungen, einen umfangreichen,
                  nach der FFH- und der                                        der Arten und Lebensraumtypen
                                                                               zu erstatten, die nach den EU-
                                                                                                                        abgestimmten EU-Datensatz zu
                                                                                                                        einem maßgeblichen Anteil ihrer

                   Vogelschutzrichtlinie                                       Naturschutzrichtlinien geschützt
                                                                               sind. Mit Hilfe der Europäischen
                                                                                                                        Biodiversität zusammenzustellen.
                                                                                                                           Zur Erstellung des aktuellen
                                                                               Umweltagentur (EEA) und des              Berichts wurden über 17.000
                                                                               Europäischen Themenzentrums für          Datensätze aus den Mitgliedstaaten
                                                                               Biodiversität fasst die EU-Kommission    zusammengetragen, um den
                                                                               die Daten zusammen, um zu sehen,         Erhaltungszustand von etwa 450
                                                                               wie es um die Natur bestellt ist.        Vogelarten, 230 Lebensraumtypen
                                                                                  Auf der Basis eines detaillierteren   und über 1.200 anderen Arten der
                                                                               Fachberichts der EEA wurden im           zwei Richtlinien abzuschätzen. Zum
Für die Blauracke, Coracias garrulus, gibt es einen EU-Artenaktionsplan.
                                                                               Mai 2015 die neusten Ergebnisse          ersten Mal werden die Ergebnisse
                                                                               der Berichtszeit 2007–2012 in            zu beiden Richtlinien gemeinsam
                                                                               einem Kommissionsbericht mit dem         vorgestellt.
                                                                               Titel ‚Der Zustand der Natur in der
                                                                               Europäischen Union‘ veröffentlicht.      Zustand und Trends
                                                                               Dieser Artikel stellt einige zentrale    der Populationen von
                                                                               Ergebnisse dar.                          Vogelarten in der EU
                                                                                  Die Sammlung vergleichbarer           Der Bericht zum Zustand der Natur
                                                                               Daten aus 27 Ländern (Kroatien           kommt zu dem Schluss, dass der
                                                                               gehört erst seit Juli 2013 zur EU) ist   Erhaltungszustand von mehr als der
                                                                               nicht unbedeutend, und es bedurfte       Hälfte der betrachteten wildlebenden
                                                                               einer Zusammenarbeit bislang             Vogelarten (52 %) gesichert ist.
                                                                               unbekannten Ausmaßes zwischen            Allerdings sind auch etwa 17 % der
                                                                               den Mitgliedstaaten und den EU-          Arten noch immer gefährdet und für
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weitere 15 % werden die Bestände        verschlechternd und für 14 % ist der       atlantischen Region (32 %) den              schlechter als bei den Arten. In
als potenziell gefährdet, abnehmend     Zustand ungünstig mit unbekanntem          größten Anteil an ungünstig-                der EU der 27 sind nur 16 % der
oder dezimiert eingestuft. Dazu         Trend.                                     schlechten Beurteilungen gab.               Lebensraumbewertungen günstig.
gehören einst weit verbreitete Arten       Der Fischotter, Lutra lutra, ist           Wenn die Anzahl der Arten, die           Dieser geringe Anteil hat seine
landwirtschaftlich genutzter Gebiete    eine der Arten mit Zeichen der             bewertet wurden, für die marinen            Ursachen vermutlich in einem ganzen
wie die Feldlerche, Alauda arvensis,    Besserung. In der atlantischen Region      Regionen auch geringer ist, ist in          Spektrum von Faktoren, einschließlich
oder die Uferschnepfe, Limosa limosa.   zeigt sich dank einer Abnahme              diesen der Anteil an Einstufungen in        der längeren Tradition von
   Betrachtet man die kurzfristigen     bestimmter Schadstoffe wie                 die Kategorie ‚ unbekannt‘ viel höher       Naturschutzmaßnahmen für Arten,
Populationstrends der Vögel, so         PCBs und Quecksilber, Schutz vor           (mit bis zu 88 % für die                    der kürzeren Reaktionszeit von Arten
zeigt sich, dass 4 % der Bestände       Bejagung und Verbesserungen der            makaronesische Region). Die                 wie auch der schieren Komplexität
nicht gesichert, aber zunehmend         Wasserlebensräume über die letzten         Ostseeregion weist den                      des Habitatschutzes.
und 6 % nicht gesichert, aber stabil    20 Jahre eine stete Erholung. Auch         schlechtesten Zustand auf, hier sind           Die überwiegende Mehrzahl der
sind, während weitere 20 % nicht        die Lage des Großen Feuerfalters,          60 % der Bewertungen ungünstig-             Lebensräume ist in einen ungünstigen
gesichert und zurückgehend sind.        Lyceana dispar, bessert sich dank          schlecht, gefolgt von der                   Zustand, mit 47 % ungünstig-
Interessanterweise sind unter den       gezielter Schutzmaßnahmen in der           Schwarzmeerregion (33 %).                   unzureichenden Beurteilungen
Arten mit zunehmenden Populationen      kontinentalen Region.                                                                  und 30 % ungünstig-schlechten
einige, die im Zentrum von                 Betrachtet man die verschiedenen        Erhaltungszustand und                       Einstufungen.
zielgerichteten Erhaltungsmaßnahmen     taxonomischen Gruppen, so zeigt            -trends von                                    Hinsichtlich der Trends zum
auf EU-Ebene waren. Beispielsweise      sich, dass nur 16 % der nach der           Lebensraumtypen                             Erhaltungszustand wurden ein Drittel
bestehen sowohl für den Bartgeier,      FFH-Richtlinie geschützten Fischarten      Der Erhaltungszustand und die Trends        der Habitattypen als ungünstig,
Gypaetus barbatus, als auch für         einen günstigen Erhaltungszustand          für Lebensraumtypen sind insgesamt          aber stabil bewertet (33 %),
die Weißkopfruderente, Oxyura           haben, während der Zustand von über
leucocephala, EU-Artenaktionspläne,     einem Viertel der Gefäßpflanzen-
und die Bestände haben von den          und der Amphibienarten als günstig            Erhaltungszustand von Arten der FFH-Richtlinie nach
erheblichen Mitteln, die vom EU-LIFE-   eingestuft wurde.                             taxonomischen Gruppen
Fonds zu ihrem Schutz bereitgestellt       Hinsichtlich der Säuger haben
                                                                                      Andere Wirbellose
wurden, profitiert.                     proportional mehr Arten einen
                                        günstigen als einen ungünstig-                       Säugetiere
Erhaltungszustand und                   schlechten Status (21 % verglichen
-trends von Arten der                   mit 13 %). Gleichwohl ist für den                      Reptilien
FFH-Richtlinie                          signifikanten Anteil von 42 % der
                                                                                             Amphibien
Nach dem Bericht zum Zustand            Zustand ungünstig-unzureichend.
der Natur befindet sich nahezu ein         Unter den Arten mit einem
                                                                                                 Fische
Viertel (23 %) der Arten, die nach      ungünstigen, aber sich verbessernden
der FFH-Richtlinie geschützt sind, in   Status sind Arten wie der Wisent,                  Gliederfüßer
einem günstigen Erhaltungszustand.      Bison bonasus, in der alpinen Region,
                                                                                             Weichtiere
Allerdings ist über die Hälfte (60 %)   die Kegelrobbe Halichoerus grypus,
noch immer in einem ungünstigen         in der baltischen Region und die                 Gefäßpflanzen
Zustand, wovon 42 % als ungünstig-      Mittelmeer-Hufeisennase, Rhinolophus
unzureichend und 18 % als ungünstig-    euryale, in der mediterranen Region.           Niedere Pflanzen
schlecht eingestuft sind.                  Für Landarten erfolgte der größte                           0%             25 %            50 %           75 %           100 %
   Die Zustandstrends der Arten sind    Anteil von günstigen Bewertungen für
                                                                                                            Günstig          Unbekannt
zu 4 % ungünstig, aber sich             die Schwarzmeerregion und die
verbessernd, zu 20 % ungünstig-         alpine Region (über 30 %), während                                  Ungünstig-unzureichend            Ungünstig-schlecht
stabil, zu 22 % ungünstig und sich      es in der borealen (29 %) und der

     Status und Trends von Vogelpopulationen                                         Erhaltungszustand und Trends von Arten der FFH-Richtlinie
                                                    2%
                                                                                                                                     14 %
                                         20 %        2%
         17 % 16 %                        20 %         16 %                                  18 % 17 %                                           17 %
          17 % 16 %                                     16 %                                 18 % 17 %
      15 %                              6%                                                                                   22 %                   23 %
      15 %                                                                                                 23 %
              52 %                      46%%              52 %                                             23 %
                                                                                             42 %
              52 %                       4%                52 %                              42 %
                                                                                                                                       20 %        4%
       Unbekannt                         Unbekannt
                                                                                            Unbekannt
       Unbekannt
       Sicher                              Unbekannt
                                         Sicher                                             Unbekannt                                Unbekannt
                                                                                            Günstig
       Sicher gefährdet,
       Potenziell                          Sicher
                                         Nicht gesichert – zunehmend                        Günstig                                  Günstig
                                                                                            Ungünstig-unzureichend
       Potenziell gefährdet,
       abnehmend   oder dezimiert          Nichtgesichert
                                         Nicht   gesichert– –stabil
                                                               zunehmend                    Ungünstig-unzureichend                   Ungünstig – sich verbessernd
                                                                                            Ungünstig-schlecht
       abnehmend oder dezimiert
       Gefährdet                           Nichtgesichert
                                         Nicht   gesichert– –abnehmend
                                                               stabil                       Ungünstig-schlecht                       Ungünstig – stabil
       Gefährdet                           Nichtgesichert
                                         Nicht   gesichert– –ungewiss/unbekannt
                                                               abnehmend                                                             Ungünstig – sich verschlechternd
                                           Nicht gesichert – ungewiss/unbekannt                                                      Ungünstig – unbekannter Trend
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während weitere 30 % sich weiter

                                                                                                                                                                    © Bence Mate / naturepl.com
verschlechtern, was Anlass zu               Erholung der Bestände des Kaiseradlers
ernsthafter Besorgnis gibt. Nur bei
4 % sind Verbesserungen sichtbar.           Der Kaiseradler war ursprünglich im Tiefland
   Betrachtet man die verschiedenen         verbreitet. Die Art wurde durch Verfolgung und
Lebensraumgruppen, so zeigt                 Lebensraumverlust in höhere Höhenlagen verdrängt.
sich, dass Dünenlebensräume den                Die Brutgebiete sind vor allem durch eine intensive
geringsten Anteil an günstigen              Forstwirtschaft in den Bergen und durch einen
Beurteilungen erlangten,                    Mangel an großen Bäumen in den Steppen- und
während felsige Lebensräume                 Agrarlandschaften gefährdet. Andere Gefahren
den größten Anteil aufweisen.               sind der Verlust oder die Veränderung von
Lebensräume der Heide-, Busch- und          Nahrungshabitaten, der Mangel an Beutetieren (vor
Hartlaubvegetation scheinen sich            allem Ziesel, Spermophilus spp.), Störungen seitens
mit über einem Viertel günstiger            des Menschen, Abschuss, Vergiftung, Raub von Eiern
Bewertungen besser als der                  und Jungvögeln und der Stromschlag an Leitungen.
Durchschnitt zu behaupten.                     Viele dieser Gefährdungen wurden nun
   In Bezug auf die Trends ist es           mit einer Kombination aus verbesserter
um die Moore am schlechtesten               Schutzgebietsausweisung und praktischen
bestellt – nahezu die Hälfte                Schutzmaßnahmen wie der Leitungsisolierung,
verschlechtert sich. Auch bei 40 %          Vorbeugung gegen Vergiftungen und Nistbaumschutz
der Graslandhabitate ist dies               in Angriff genommen. Einige Maßnahmen wurden
der Fall. Die Dünenlebensräume              durch eine Reihe von EU-LIFE-Projekten (in Höhe von 4,7 Millionen €) kofinanziert. Agrar-Umwelt-
haben den höchsten Anteil an den            Programme unterstützen günstige Weideregimes in Ungarn, der Slowakei und Bulgarien.
stabilen Trends. Auch Wälder und               Diese Bemühungen führten zu einer Stabilisierung der Population auf dem Balkan und zu einem
Süßwasserlebensräume haben                  kontinuierlichen Wachstum in Mitteleuropa.
überwiegend einen ungünstigen
Zustand mit einem stabilen Trend.
   An Land sind die höchsten Anteile
von günstigen Beurteilungen in der       der Lebensraumtypen der marinen         oder Populationen Teil des Natura          ist. Das mag daran liegen, dass
alpinen (25 %), der makaronesischen      atlantischen Region einen ungünstig-    2000-Netzwerkes ist. Zu erwarten           die notwendigen Schutz- und
(36 %) und der Steppen-Region            schlechten Zustand.                     wäre, dass bei einer größeren              Erhaltungsmaßnahmen in der
zu finden (50 %). Demgegenüber                                                   Abdeckung durch Natura 2000 auch           Mehrzahl der Gebiete noch nicht
zeigen die atlantische und die           Der Beitrag des Natura                  der jeweilige Erhaltungszustand            umgesetzt wurden oder ihre Wirkung
boreale biogeografische Region einen     2000-Netzwerks                          stärker beeinflusst wird.                  noch nicht entfalten konnten.
besonders hohen Anteil an ungünstig-     Der Bericht zum Zustand der Natur          Der Bericht zum Zustand der                Allerdings ist bei der
schlechten Bewertungen. Über die         hat überdies versucht, den Einfluss     Natur weist darauf hin, dass der           Betrachtung der Lebensräume
Hälfte ihrer Lebensraumtypen fällt       des Natura 2000-Netzwerks auf den       Erhaltungszustand von Arten und            und Arten mit einem ungünstigen
unter diese Kategorie.                   Erhaltungszustand der Arten und         Habitaten der FFH-Richtlinie nicht         Erhaltungszustand eine positive
   Für die marinen Regionen ergibt       Lebensraumtypen abzuschätzen,           signifikant mit dem Vorkommen              Korrelation zwischen dem Grad
sich, dass es um die Habitattypen der    für die Schutzgebiete ausgewiesen       innerhalb des Netzwerks korreliert         der Natura 2000-Abdeckung und
marinen makaronesischen Region           wurden.
(33,3 % günstig) und der marinen            Um den möglichen Einfluss              Erhaltungszustand von Lebensraumtypen nach Hauptgruppen
Schwarzmeerregion (14,3 % günstig)       des Netzwerks zu eruieren, gilt es
besser bestellt ist als um die anderen   zunächst festzustellen, welcher
                                                                                                  Dünen
Regionen. Demgegenüber haben 70 %        Anteil der Verbreitungsgebiete
                                                                                                 Küsten

   Erhaltungszustand und Trends von Lebensraumtypen                                            Grasland
                                               10 %       7%
                                               10 %       7%                                      Moore
              7%                                                16 %
       3018%% 1716%%                                            16 %                             Wälder
                                     30 %                          4%
                                     30 %                                          Süßwasserlebensräume
                       23 %                                        4%
                47 %
         42 %                                                                                 Heide- und
                                                                                         Buschvegetation
                                                         33 %
       Unbekannt                             Unbekannt 33 %                            Hartlaubgebüsche
       Unbekannt
       Günstig                               Unbekannt
                                             Günstig
       Günstig                               Günstig – sich verbessernd
                                             Ungünstig                               Felsige Lebensräume
       Ungünstig-unzureichend
       Ungünstig-unzureichend
       Ungünstig-schlecht                    Ungünstig––stabil
                                             Ungünstig    sich verbessernd
                                                                                                       0%            25 %           50 %           75 %          100 %
       Ungünstig-schlecht                    Ungünstig––sich
                                             Ungünstig    stabil
                                                              verschlechternd
                                             Ungünstig  – sich verschlechternd                             Günstig          Unbekannt
                                             Ungünstig – unbekannter   Trend
                                             Ungünstig – unbekannter Trend                                 Ungünstig-unzureichend           Ungünstig-schlecht
2000 NATURANummer 38 | Juni 2015 - Der Zustand der Natur in - European Commission
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dem Zustandstrend erkennbar.                         damit es wirklich Auswirkungen hat.

                                                                                                                                                                           © Alex Hyde / naturepl.com
Beispielsweise hat ein signifikant                   Die Festlegung und zeitgerechte
größerer Anteil der Habitate mit                     Umsetzung von Managementplänen
einer 75- bis 100%igen Abdeckung                     für Natura 2000-Gebiete ist dazu ein
durch Natura 2000 einen stabileren                   erprobtes und nützliches Instrument.
Erhaltungstrend als Habitate                         Die Implementierung der geforderten
mit weniger als 35 % ihres                           Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen
Verbreitungsgebiets innerhalb des                    erfordert auch einen signifikanten
Netzwerks.                                           Einsatz von Mitteln.
   Hinsichtlich der                                     Allerdings stellt der Bericht
Vogelschutzrichtlinie ist eindeutig                  zum Zustand der Natur fest, dass
festzustellen, dass ein größerer                     bislang nur 50 % der Gebiete
Anteil von Arten des Anhangs I, die                  umfassende Managementpläne
die Ausweisung von besonderen                        haben. Die Nutzung von Mitteln für
Schutzgebieten (SPA) als zentrale                    Schutzzwecke war bislang relativ
Maßnahme bedingen, Aufwärtstrends                    begrenzt. Viele der verfügbaren
bei der Brutpopulation (40 %) im                     Möglichkeiten im Rahmen der               Schwalbenschwanz, Papilio machaon.
Vergleich zu Arten aufweisen, die                    Gemeinsamen Agrarpolitik der EU, der
nicht im Anhang I oder II enthalten                  Gemeinsamen Fischereipolitik und der
sind (22 %).                                         EU-Regionalpolitik müssen erst noch       Gefahren am häufigsten die Änderung     Fortschritt beim Erreichen
   Dies deutet darauf hin, dass                      umfänglich genutzt werden.                von Anbaupraktiken, die Weidehaltung    von Ziel 1 der EU-
zielgerichtete Erhaltungsmaßnahmen                                                             (einschließlich der Aufgabe von         Biodiversitätsstrategie
für diese Arten, insbesondere das                    Belastungen und Gefahren                  Weidewirtschaftssystemen/keine          Ziel 1 der EU-Biodiversitätsstrategie
Management der SPA, positive                         Um die Gefahren und Belastungen           Beweidung), das Düngen und              lautet: „Aufhalten der
Auswirkungen auf deren Populationen                  für Arten und Lebensräume, die nach       Pestizide genannt.                      Verschlechterung des Zustands
haben. Arten und Unterarten                          den beiden Naturschutzrichtlinien            Hinsichtlich der „Änderungen der     aller unter das europäische
nach Anhang I, für welche EU-                        geschützt sind, besser zu verstehen,      natürlichen Bedingungen“ werden         Naturschutzrecht fallenden Arten
Artenaktionspläne entwickelt                         wurden die Mitgliedstaaten gebeten        am häufigsten Änderungen des            und Lebensräume und Erreichen
wurden und die im Rahmen des                         zu berichten, was sie als die             Zustands von Wasserkörpern,             einer signifikanten und messbaren
LIFE-Programms bevorzugt finanziert                  Hauptursachen für den Artenschwund        Änderungen der hydrologischen           Verbesserung dieses Zustands, damit
werden, zeigen einen noch höheren                    und die Verschlechterung der              Systeme, eine abnehmende                bis 2020 gemessen an den aktuellen
Anteil an Aufwärtstrends bei der                     Lebensräume erachten.                     Vernetzung der Lebensräume              Bewertungen
Population.                                             In Bezug auf die Landlebensräume       und die Grundwasserentnahme             • 100 % mehr Lebensraum-
   Hingegen zeigen jagdbare                          stellten die „Landwirtschaft“ und         genannt. Diese Bewertung stimmt            bewertungen und 50 % mehr
Arten des Anhangs II der Richtlinie                  die vom Menschen herbeigeführten          mit derjenigen überein, die im             Artenbewertungen nach der
den größten Anteil an Arten mit                      „Veränderungen der natürlichen            Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie          FFH-Richtlinie einen verbesserten
einem langfristig abnehmenden                        Bedingungen“ die größten Probleme         durchgeführt wurde.                        Erhaltungszustand, und
Brutpopulationstrend (40 %).                         für alle drei Gruppen (Vögel, andere         Was die marinen Systeme              • 50 % mehr Artenbewertungen
   Es versteht sich von selbst,                      Arten, Lebensräume) dar. Was die          betrifft, zählen die „Nutzung der          nach der Vogelschutz-Richtlinie
dass das Natura 2000-Netzwerk                        „Landwirtschaft“ angeht, werden           lebenden Meeresressourcen“ und             einen stabilen oder verbesserten
effektiv gemanagt werden muss,                       in Bezug auf die Belastungen und          die „Verschmutzung“ zu den am              Zustand zeigen.“
                                                                                               häufigsten gemeldeten Belastungen
                                                                                               und Gefahren. Im ersten Fall            Konkret bedeutet das, dass 2020
                                                                                               geht es vor allem um diverse            34 % der Lebensraumtypen und
     Langfristige Brutpopulationstrends (seit 1980) von                                        fischereiliche Aktivitäten und die      25 % der Arten entweder einen
     Vögeln je nach Anhang (VoR)                                                               Nutzung weiterer aquatischer            guten Erhaltungszustand erreicht
                      45 %                                                                     Ressourcen. Im zweiten Fall gehen die   haben sollen oder ihr Zustand
                                                                 Zunehmend
                                                                 Ungewiss/Unbekannt            zentralen Verschmutzungsgefahren        deutlich verbessert sein sollte.
                      40 %                                                                     von bestimmten Abfallstoffen            Ähnliches gilt für Vögel: Das Ziel ist,
                                                                 Stabil
                      35 %                                       Schwankend                    wie Plastiktüten, Styropor und          dass 2020 78 % der Vogelarten
                                                                 Abnehmend                     nichtsynthetischen Verbindungen wie     entweder gesichert sind oder einen
                      30 %                                                                     auch von Ölteppichen auf See aus.       verbesserten Zustand aufweisen. Zu
  Prozent der Arten

                      25 %                                                                        „Veränderungen der                   den Lebensraumtypen, die nach
                                                                                               natürlichen Bedingungen“                FFH-Richtlinie geschützt sind, kommt
                      20 %                                                                     (Ausbaggern, Änderungen des             der Bericht zum Zustand der Natur zu
                      15 %                                                                     hydrologischen Systems und              dem Schluss, dass hinsichtlich der
                                                                                               das Küstenmanagement) sowie             Zielerreichung der
                      10 %                                                                     „Störungen durch menschliche            Biodiversitätsstrategie ein sehr
                       5%                                                                      Aktivitäten“ und die Auswirkungen       geringer Fortschritt erzielt wurde.
                                                                                               des Klimawandels insbesondere           Zurzeit sind nur 20 % der
                       0%                                                                      auf Seevögel gelten ebenfalls als       Lebensraumbeurteilungen günstig
                             Anhang I    Anhang II   Weder Anhang I   Alle Arten
                                                        noch II                                signifikant.                            (16 %) oder verbessern sich (4 %),
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während das für 2020 gesetzte Ziel

                                                                                                                                                                                                                       © Mark Hamblin / naturepl.com
34 % sind. Dagegen verschlechtern
sich 30 % aller Habitattypen
weiterhin. 42 % haben sich seit 2006
nicht verändert.
   Für die Arten sieht die Situation
auf den ersten Blick viel positiver
aus. Insgesamt sind 28 % der
Bewertungen für Arten günstig
(23 %) oder verbessern sich (5 %),
was bereits über dem 25 %-Ziel
für 2020 ist. Allerdings ist ein
Großteil der Veränderungen durch
Verbesserungen der Datengrundlage
und Methodik bedingt. Wenn man
das berücksichtigt, ist die effektive
Verbesserung der günstigen              Flächenmoor in Schottland, ein Lebensraumtyp, der nach der FFH-Richtlinie geschützt ist.
Bewertungen in Bezug auf die Arten
sehr gering (1–2 %). Der Zustand
von 22 % der Arten verschlechtert       können, wenn sie in ausreichend                   der hydrologischen Bedingungen                bereits zu wirken beginnt. Allerdings
sich weiter und 33 % haben sich seit    großem Umfang umgesetzt werden.                   sowie dem Raubbau und der                     müssen diese Schutzbemühungen
2006 nicht geändert.                       Dennoch hat sich der                           Verschmutzung der Meeresumwelt                weiter verstärkt und ausgeweitet
   Ähnlich gering war der Fortschritt   Erhaltungszustand von Arten und                   aus; sie müssen angegangen werden,            werden, wenn wir das
in Hinblick auf Ziel 1 für die Vögel    Lebensräumen in der EU in den                     um für eine Kehrtwende zu sorgen.             Biodiversitätsziel für 2020 erreichen
(78 % im Jahr 2020) mit keinerlei       letzten sechs Jahren nicht wesentlich                Das Natura 2000-Netzwerk                   wollen.
Zunahme der Bewertungsanzahl für        geändert, so dass viele Lebensräume               muss dabei eine bedeutende Rolle                 Der nächste Bericht über
einen sicheren Zustand. Wenn man        und Arten sich weiterhin in einem                 spielen. Es deckt nahezu ein Fünftel          den Zeitraum 2013 bis 2018
alle Bewertungen von Vogelarten         ungünstigen Zustand befinden und                  der Landfläche der EU ab, ebenso              wird uns zeigen, ob diese
berücksichtigt, weisen 8,5 % einen      sich ein wesentlicher Teil weiter                 wie einen signifikanten Teil der              Anstrengungen ausreichen, um den
unsicheren, aber sich verbessernden     verschlechtert.                                   Meere. Daher sind ein effektives              Erhaltungszustand von bedeutend
Erhaltungszustand auf, 2 %                 Einige Artengruppen wie                        Management und die Instandsetzung             mehr Arten und Habitaten zu
haben einen stabil unsicheren           Süßwasserfische und Lebensräume                   der Natura 2000-Gebiete von                   verbessern.
Erhaltungszustand und 20 % weisen       des Graslands oder der                            zentraler Bedeutung für das                      Für weitere Informationen:
einen weiteren Rückgang auf.            Feuchtgebiete geben diesbezüglich                 Erreichen der Ziele der Richtlinien.          Kommissionsbericht zum Zustand der
                                        besonderen Anlass zur Sorge.                         In vielen Teilen Europas werden            Natur in der EU
Ausblick                                Wesentliche Belastungen und                       noch Schutzziele formuliert und               http://ec.europa.eu/environment/
Der Bericht zum Zustand der Natur       Gefahren gehen von den Änderungen                 diesbezügliche Maßnahmen                      nature/index_en.htm
ist eine wichtige Momentaufnahme        der landwirtschaftlichen Praxis                   festgelegt. Anhand der Datentrends               Fachbericht der EEA Nr.
des derzeitigen Erhaltungsstatus        und den anhaltenden Änderungen                    ist zu sehen, dass das Netzwerk               2/2015: State of nature in the EU.
und aktueller Entwicklungstrends                                                                                                        Ergebnisse der Berichte nach den
von über 2000 Arten und                                                                                                                 Naturschutzrichtlinien 2007–2012
                                          Fortschritte in Bezug auf Ziel 1 der Biodiversitätsstrategie
Lebensraumtypen, die nach den                                                                                                           http://www.eea.europa.eu/themes/
                                         80 %                                                                                           biodiversity
beiden EU-Naturschutzrichtlinien
geschützt sind. Er macht deutlich,       70 %
                                                                                                                                           Online-Datenbank zu den Analysen
dass es zwar noch ein weiter Weg                                                                                                        nach Artikel 17 der FFH-Richtlinie für
zum Erreichen der Ziele für 2020         60 %                                                                                           den Berichtszeitraum 2007–2012
ist, die Richtlinien aber erreicht                                                                                                      http://bd.eionet.europa.eu/activities/
                                         50 %                                                                                           Reporting/Article_17/Reports_2013
haben, dass ein bedeutender Teil
der europäischen Biodiversität ‚die      40 %
                                                                                                                                        Broschüre zum Zustand der Natur
Stellung gehalten hat‘.                                                                                                                 in der EU http://ec.europa.eu/
   Dies zeigt sich daran, dass           30 %                                                                                           environment/nature/info/pubs/
einige Arten und Habitate, die                                                                                                          directives_en.htm
                                         20 %
nach den Richtlinien geschützt
sind, erste Zeichen der Erholung         10 %
aufweisen. Diese positiven Trends,
die in Erfolgsgeschichten aus ganz        0%
                                                   Lebensräume                      Arten                   Alle Vögel
Europa sichtbar werden, sind ein                (Erhaltungszustand)         (Erhaltungszustand)      (Zustand der Population)
erstes Indiz, dass die Gesetzgebung                                                                                                             Reporting under the EU Habitats and Birds
                                                                                                                                                                                                Directives 2007–2012
                                                       Günstig                                            Sicher
beginnt, Auswirkungen zu                               Ungünstig – sich verbessernd                       Nicht gesichert – zunehmend                           The          State of
zeitigen, und dass gezielte                            Ungünstig – keine Änderung                         Nicht gesichert – stabil                                            Nature
                                                       Ungünstig – sich verschlechternd                   Abnehmend                                                                     in the EU
Schutzmaßnahmen vor Ort zu                             Ziel                                               Ziel                                                                    Environment

wesentlichen Ergebnissen führen                        Nachträglich berechnetes Ziel
2000 NATURANummer 38 | Juni 2015 - Der Zustand der Natur in - European Commission
8             newsletter natur und biodiversität                  |    J u n i 2 01 5

                                                                                               barometer
                                    Natura 2000-gebiete (SPA + ggb)                                                                                                                      Terrestrisch

                               Gesamtzahl             Natura 2000-
                                   Natura             Gesamtfläche                  Prozent der               Gesamtfläche                           Anzahl                Gesamtfläche                     Anzahl              N
    Mitgliedstaaten          2000-Gebiete                     (km2)                Staatsfläche                  GGB (km2)                            GGB                     SPA (km2)                      SPA
    BELGIË/BELGIQUE                        457               5 155.58                    12.73%                         3 065.86                            278                    2 964.61                      231
            BULGARIA                       340              41 048.10                    34.46%                        33 258.06                            230                   25 226.06                      119
    ČESKÁ REPUBLIKA                      1 116              11 061.20                    14.03%                         7 855.61                          1 075                    7 034.73                       41
            DANMARK                        350              22 646.54                     8.34%                         3 177.78                            218                    2 605.18                       97
       DEUTSCHLAND                       5 252              80 759.17                    15.45%                        33 487.19                          4 577                   40 245.08                      730
                 EESTI                     568              14 832.68                    17.86%                         7 666.69                            533                    6 157.43                       62
        ÉIRE/IRELAND                       594              19 454.72                    13.13%                         7 163.96                            403                    4 311.35                      141
              ELLÁDA                       419              42 946.17                    27.09%                        21 388.24                            226                   27 622.04                      201
              ESPAÑA                     1 863             209 121.50                    27.23%                       116 998.26                          1 359                  100 895.85                      580
              FRANCE                     1 754             111 115.07                    12.64%                        47 192.59                          1 309                   43 366.39                      352
           HRVATSKA                        780              25 953.56                    36.53%                        15 997.91                            539                   17 036.30                       38
                ITALIA                   2 589              63 892.71                    18.97%                        42 807.17                          2 204                   40 108.15                      603
             KÝPROS*                        61               1 759.78                    28.39%                           752.27                             37                    1 482.66                       29
              LATVIJA                      333              11 833.18                    11.53%                         7 418.14                            323                    6 609.39                       93
              LIETUVA                      480               8 926.31                    12.15%                         6 137.52                            403                    5 525.79                       80
        LUXEMBOURG                          60                 470.86                    18.13%                           414.80                             49                      141.18                       13
      MAGYARORSZÁG                         525              19 948.51                    21.44%                        14 442.23                            479                   13 746.58                       56
                MALTA                       39                 233.72                    13.08%                            40.68                             28                       13.17                       13
         NEDERLAND                         194              17 311.90                    13.29%                         3 133.61                            133                    4 765.78                       73
         ÖSTERREICH                        240              12 615.86                    15.04%                         9 114.85                            192                   10 167.88                       99
              POLSKA                       987              68 400.72                    19.56%                        33 849.35                            847                   48 394.14                      141
           PORTUGAL                        149              21 628.44                    20.65%                        15 480.66                             89                    9 200.51                       56
            ROMÂNIA                        531              55 674.44                    22.56%                        39 765.43                            375                   35 347.94                      147
           SLOVENIJA                       354               7 684.29                    37.85%                         6 635.57                            323                    5 067.68                       29
          SLOVENSKO                        514              14 442.27                    29.57%                         5 837.12                            473                   13 106.18                       41
                SUOMI                    1 839              55 987.65                    14.45%                        48 556.49                          1 666                   24 655.45                      449
             SVERIGE                     4 072              66 738.57                    13.84%                        56 905.28                          3 928                   25 330.76                      530
     UNITED KINGDOM                        924              94 966.63                     8.53%                        13 090.40                            592                   16 002.63                      244
                EU28                   27 384           1 106 610.13                     18.14%                   601 633.72                             22 888                  537 130.89                   5 288

* Die Flächen- und Prozentangaben beziehen sich auf das Gebiet von Zypern, auf das der gemeinschaftliche Besitzstand gemäß Protokoll 10 des Beitrittsvertrages mit Zypern derzeit
  angewandt wird.

Das Natura 2000-Barometer wird von der GD Umwelt mit technischer                                       -30°    -20°     -10°     0°          10°         20°   30°     40°         50°           60°           70°
                                                                                                                                                                                                                           Biogeo
Unterstützung der Europäischen Umweltagentur erstellt und beruht auf den                                                                                                           Natura 2000-Netzwerk,                   within
                                                                                                                                                                                   Dezember 2013
Daten, die von den Mitgliedstaaten bis Dezember 2014 offiziell übermittelt                                                                                                                                                      N
                                                                                                                                                                                                                                (
                                                                                                                                                                                        Natura 2000-Gebiete
wurden. Das Natura 2000-Netzwerk beinhaltet Gebiete, die nach der                                                                                                                  (nach der Vogelschutz- und
                                                                                                                                                                                                                                H
                                                                                                                                                                                                                                O
Vogelschutzrichtlinie (SPA) und nach der FFH-Richtlinie (GGB) ausgewiesen                            60°
                                                                                                                                                                                   der FFH-Richtlinie)
sind. Die beiden Gebietsarten überschneiden sich häufig entweder teilweise
oder komplett. Die Daten für die Gesamtzahl der Natura 2000-Gebiete                                                                                                                                                  50°

(SPA + GGB) und ihre Fläche wurden durch GIS-Analysen ermittelt, um
Doppelzählungen in Überlappungsbereichen von Gebieten nach beiden
Richtlinien zu vermeiden. Die angewandte Methodik wurde kürzlich                                     50°

verfeinert. Das erklärt, warum manche Angaben geringfügig von früheren
Übersichten abweichen.
                                                                                                                                                                                                                     40°

Notabene:
Gebiete mit einem terrestrischen Anteil von mehr als 5 % der Gesamtfläche
                                                                                                     40°
wurden als Landgebiete gezählt, während Gebiete mit einem marinen
Anteil von mehr als 5 % der Gesamtfläche als Meeresgebiete gezählt
wurden. Küstenbereiche mit einem marinen Anteil von mehr als 5 %, aber
                                                                                                                Canary Is.               Azores Is.                                                                  30°
weniger als 95 % der Gesamtfläche wurden sowohl als Land- wie auch als                               -20°                             -30°

                                                                                                                       30°
Meeresgebiete betrachtet.                                                                                                                          40°

                                                                                                     30°

                                                                                                                               Madeira Is.
                                                                                                                  0°                         10°                     20°     0           500   30°   1000    1500 km 40°
2000 NATURANummer 38 | Juni 2015 - Der Zustand der Natur in - European Commission
newsletter natur und biodiversität                |      J u n i 2 01 5            9

                      Stand 2014
                                                                                                                  Marin
                                                                                                                                                              Gesamtzahl
Gesamtfläche                        Gesamtzahl                                                                                         Gesamtfläche              mariner
terrestrischer                    terrestrischer                                                                                            mariner               Natura
Natura 2000-                      Natura 2000-           Gesamtfläche              Anzahl        Gesamtfläche           Anzahl         Natura 2000-                2000-
Gebiete (km²)                           Gebiete             GGB (km²)                GGB            SPA (km2)             SPA          Gebiete (km2)              Gebiete              Mitgliedstaaten
     3 884.81                                  453               1 127.01                3                318.14              4               1 270.77                       7        BELGIEN
    38 221.55                                  336               2 482.23               16                550.33             11               2 826.55                      26        BULGARIEN
     1 1061.2                                1 116                      0                0                     0              0                      0                       0        Tschechien
     3 593.75                                  294              16 492.08              101             12 183.56             57              19 052.79                     150        DÄNEMARK
    55 157.61                                5 216              20 935.45               69             19 718.31             28              25 601.56                      93        DEUTSCHLAND
     8 078.41                                  557               3 883.94               55              6 479.51             26               6 754.27                      62        ESTLAND
     9 227.15                                  544               9 755.13              133              1 583.37             95              10 227.57                     228        IRLAND
    35 747.40                                  403               6 689.40               96              1 904.85             66               7 198.77                     152        GRIECHENLAND
   137 444.01                                1 706              40 553.66              253             52 059.73            141              71 677.49                     343        SPANien
    69 417.93                                1 661              27 877.15              144             35 543.01             81              41 697.14                     225        FRANKREICH
    20 673.35                                  577               4 960.66              257              1 106.07              9               5 280.21                     266        KROATIEN
    57 172.16                                2 483               5 633.13              319              4 005.26             90               6 720.55                     363        ITALIEN
     1 628.53                                   58                 131.09                6                110.40              4                 131.25                       8        ZYPERN*
     7 445.81                                  326               2 663.69                7              4 279.91              6               4 387.37                       8        LETTLAND
     7 932.78                                  484                 527.42                4                739.39              5                 993.53                       9        LITAUEN
       470.86                                   60                      0                0                     0              0                      0                       0        LUXEMBURG
    19 948.51                                  525                      0                0                     0              0                      0                       0        UNGARN
        41.32                                   35                 192.33               16                  3.42              9                 192.40                      22        MALTA
     5 517.22                                  187              11 673.38               14              5 735.93             10              11 794.68                      18        DIE NIEDERLANDE
    12 615.86                                  240                      0                0                     0              0                      0                       0        ÖSTERREICH
    61 164.56                                  982               4 338.83                9              7 222.77              9               7 236.16                      17        POLEN
    18 994.90                                  141               1 075.61               35              2 283.67             16               2 633.54                      49        PORTUGAL
    53 780.59                                  522               1 703.18                9              1 629.96              2               1 893.85                      11        RUMÄNIEN
     7 673.69                                  352                   4.36                9                  10.4              3                   10.6                      12        SLOWENIEN
    14 442.27                                  514                      0                0                     0              0                      0                       0        SLOWAKEI
    48 847.29                                1 803               6 800.05              142              6 424.98             87               7 140.36                     168        FINNLAND
    57 409.66                                4 020               9 258.61              451              4 742.80            138               9 328.91                     489        SCHWEDEN
    20 883.77                                  835              67 100.91              165             11 556.75            134              74 082.86                     298        Vereinigtes Königr.
   788 476.95                              26 430              245 859.3            2 313            180 192.52           1031             318 133.18                     3 024       EU28

           100%                                                                                                    Vollständigkeit des europäischen Natura 2000-Netzwerks
     © Shutterstock

                 90%                                                                                               Mit Hilfe des Europäischen Themenzentrums für Biodiversität evaluiert die
                 80%
                                                                                                                   EU-Kommission für die Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB/
                                                                                                                   SCI) die Vollständigkeit des Netzwerks, indem für alle relevanten Arten und
                 70%
                                                                                                                   Lebensraumtypen betrachtet wird, ob ihr Vorkommen ausreichend durch die
                 60%                                                                                               bislang ausgewiesenen Gebiete abgedeckt ist. Der Vollständigkeitsgrad des
                 50%                                                                                   SR          Natura 2000-Netzwerks kann anhand des Anteils der Arten und Habitate pro
                                                                                                       IN MAJ      Mitgliedstaat ausgedrückt werden, für die das Netzwerk komplett ist. Das
                 40%
                                                                                                       IN MOD
                                                                                                                   Diagramm stellt die Ergebnisse dieser Evaluierungen für den Landteil des
                 30%                                                                                               Natura 2000-Netzwerks dar:
                                                                                                       IN MIN
                 20%
                                                                                                       SUF         		 SR (scientific reserve): für die Ermittlung der besten Gebiete ist weitere
                 10%
                                                                                                                      Forschung notwendig;
                                                                                                                   		IN MAJ (major insufficiency): kein Vorkommensgebiet der Art oder des
                      0%
                           CY SI SK LT PL* CZ GR IT* PT AT* DE RO LV ES LU FI* UK FR NL SE MT BG EE DK BE HU IE
                                                                                                                      Lebensraumtyps wurde bislang vorgeschlagen;
                                                                                                                   		IN MOD (moderate insufficiency): für diese Arten und Lebensraumtypen müssen
                      Die Abbildung berücksichtigt nur die Landanteile des GGB-Netzwerks, d. h., marine               weitere Gebiete vorgeschlagen oder bestehende Gebiete erweitert werden;
                      Arten und Lebensräume sind nicht einbezogen (Stand Dezember 2013).                           		IN MIN (minor insufficiency): Vollständigkeit kann erreicht werden, indem
                      * Für diese Staaten bezieht sich die Auswertung auf Daten von 2011 oder früher.
                                                                                                                      die Arten oder Lebensraumtypen auch für bestehende Gebiete als
                                                                                                                      kennzeichnendes Merkmal benannt werden;
                                                                                                                   		SUF (sufficient): für diese Art oder diesen Lebensraumtyp ist das
                                                                                                                   		Netzwerk hinlänglich.
2000 NATURANummer 38 | Juni 2015 - Der Zustand der Natur in - European Commission
10         newsletter natur und biodiversität   |   J u n i 2 01 5   Die Gewinner von 2015

Gewinner                                                             ERHALTUNG
                                                                     Projekt: Riff-Renaturierung im Kattegat
                                                                     Wo? LaæsØ Trindel og Tonneberg Banke, Dänemark
                                                                     Dank des Blue-Reef-

des                                                                  Projekts wurden etwa 5 ha
                                                                     höhlenreiches Felsenriff,

Natura 2000-
                                                                     ein besonders artenreicher
                                                                     mariner Habitattyp, im Laeslo-
                                                                     Trindel-Natura 2000-Gebiet
                                                                     im Herzen des Kattegats

Preises 2015
                                                                     renaturiert. Während an Land
                                                                     die Habitatrenaturierung
                                                                     gängige Praxis ist, ist dies
                                                                     eines der ersten großflächigen
                                                                     Renaturierungsprojekte seiner
                                                                     Art im marinen Bereich.
                                                                       Ziel war die Wiederherstellung eines stabilen Riffs mit erheblichen
Das zweite Jahr in Folge hat die EU-Kommission den                   Arealen mit Spalten und steilen Bereichen und die Renaturierung der
Natura 2000-Preis ausgelobt, um Beispiele guter                      bisher sehr flachen Teile des bestehenden Riffs. Unter Einsatz von
Naturschutzpraxis in Europa zu fördern und zu feiern. Der            über 100.000 Steinen hat die dänische Naturbehörde diese Aufgabe
                                                                     mit ihren Partnern, der Universität von Aarhus und DTU Aqua,
Preis ist eine Auszeichnung für exzellentes Management               umgesetzt.
von Natura 2000-Gebieten und zeigt den Mehrwert des                    Das Projekt wurde ein durchschlagender Erfolg. Innerhalb von
Netzwerks für die Wirtschaft vor Ort auf. Des Weiteren               weniger als vier Jahren hat die Gesamtbiomasse pro Quadratmeter
                                                                     Meeresboden um das Sechs- bis Achtfache zugenommen und die
zollt er denen Anerkennung, die unermüdlich am Erfolg von            Bestände von einigen zentralen Fischarten wie Dorsch, Seehecht
Natura 2000 in der Praxis arbeiten, und lenkt gleichzeitig           und Seelachs haben sich verdreifacht. Es wird erwartet, dass der
die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die erheblichen            ökologische Gewinn in den kommenden Jahren weiter zunimmt.

bisherigen Erfolge des Natura 2000-Netzwerks.                        http://naturstyrelsen.dk/naturbeskyttelse/naturprojekter/blue-reef/

Die diesjährigen Gewinner wurden am 21. Mai 2015 auf
einer öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung in Brüssel              KommuniKation
                                                                     Projekt: Es lebe das Leben! Biodiversität trifft Kommunikation
von Kommissar Vella bekannt gegeben. Gekürt wurden                   Wo? Bodanrück und westlicher Bodensee, Deutschland
sie aus einer engeren Auswahlliste von 23 Finalisten,                Um die Bekanntheit des
nachdem zunächst 93 Beiträge eingegangen waren.                      Natura 2000-Netzwerks in
Von einer Jury aus einflussreichen Mitgliedern der EU-               Deutschland zu steigern,
                                                                     haben die Naturfreunde
Kommission, des EU-Parlaments, des Ausschusses der                   zwischen 2010 und
Regionen sowie von Nichtregierungsorganisationen wurde               2014 zwei Kampagnen
ein Gewinner in jeder der fünf Kategorien ausgewählt.                durchgeführt. Die erste
                                                                     beinhaltete die Anlage
                                                                     eines Netzwerks von 40
Der sechste Gewinner wurde von der Öffentlichkeit                    sorgfältig ausgewählten
bestimmt. Mit dem EU Citizens’ Award wurde in diesem                 Natura 2000-Wanderwegen
                                                                     in Baden-Württemberg, die
Jahr eine neue Kategorie eingeführt, so dass auch die                für die örtlichen Gemeinden
Öffentlichkeit für ihren bevorzugten Finalteilnehmer                 entworfen wurden und das Kennenlernen der Naturschätze vor
abstimmen konnte. Nachfolgend werden die                             der Haustür ermöglichen.
                                                                       Zur zweiten Kampagne gehörte die Ausstellung ‚Es lebe das
Gewinner vorgestellt.                                                Leben‛, die das Natura 2000-Netzwerk in Europa und in Baden-
                                                                     Württemberg vorstellt. Die Ausstellung wurde in Rathäusern
Weitere Informationen                                                und anderen öffentlichen Gebäuden gezeigt, begleitet von
                                                                     Vorträgen von Bürgermeistern und andere Interessenvertretern.
unter: http://ec.europa.                                             An über 30 Standorten wurden Natura 2000-Tage mit
eu/environment/nature/                                               Wanderungen sowie Rad- und Kanutouren organisiert.
natura2000/awards/                                                   http://www.nfi.at/index.php?option=com_content&task=view
                                                                     &id=585&Itemid=91#
index_en.htm
newsletter natur und biodiversität     |   J u n i 2 01 5           11

Interessenausgleich                                                    Sozioökonomischer Nutzen
Projekt: Günstiges soziales Umfeld für den Bärenschutz                 Projekt: Geier: Gewinne für Natur und Gemeinden
Wo? Fuentes del Narcea, Degaña e Ibias, Spanien                        Wo? Schluchten des Tarn und der Jonte, Frankreich
Im Kantabrischen Gebirge ist                                           Das dramatisch anmutende
eine der letzten lebensfähigen                                         Natura 2000-Gebiet der
Braunbärpopulationen Spaniens                                          Schluchten des Tarn und der
zu Hause. Seit einigen Jahren                                          Jonte in Südfrankreich
arbeitet die Stiftung Fundación                                        beheimatet eine Fülle von
Oso Pardo (FOP) mit örtlichen                                          bedrohten Vogelarten,
Interessenvertretern daran, die                                        einschließlich Gänse-,
Konflikte zwischen Menschen und                                        Mönchs- und Schmutzgeiern.
Bären in der Region zu minimieren.                                       Seit 2008 fördert der
  Um die Jagd und den                                                  Jagdverband der Lozère
Bärenschutz in Einklang zu                                             Maßnahmen zur
bringen, wurden mit den spanischen und den kantabrischen               Unterstützung der extensiven
Jagdverbänden Vereinbarungen unterzeichnet. Diese betreffen mehr       Weidewirtschaft und des Tourismus. Der Verband beauftragte
als 4.500 Jäger und über 280.000 ha Bärenrevier. Gemeinsam             örtliche Landwirte mit dem Erhalt der offenen Landschaften
engagieren sich Ranger und Jäger gegen Wilderei sowie beim             durch Schafbeweidung und Zurückdrängen der Verbuschung und
Offenhalten von Gebieten und bei Bärenzählungen. Zusätzlich hat die    richtete Futterstellen für Geier ein. Letztere bieten den
Stiftung FOP mehr als 1.400 Elektrozäune für Jäger, Imker und          Landwirten die Möglichkeit, wirtschaftlichen Profit aus
Wildhüter bereitgestellt, um Einkommensverluste zu vermeiden.          Nutztierkadavern zu ziehen.
  Aufgrund dieser Aktivitäten und der Öffentlichkeitsarbeit sind         Die Geier wurden zu einer Art Markenzeichen. Es gibt im Gebiet
inzwischen Jäger und die Bevölkerung vor Ort stolz, zwischen den       inzwischen 600 Beherbergungsbetriebe für Touristen und im
Bären zu leben, und die durch den Menschen verursachten Todesfälle     letzten Jahr besichtigten mehr als 30.000 Besucher das
bei Bären sind erheblich zurückgegangen. Die kantabrische              Geierhaus-Informationszentrum, wo man auch das lokale
Bärenpopulation ist in den letzten Jahren von 70 Tieren auf 230        Geierbier (La Feuve) probieren kann. Dies Entwicklung ist ein
angewachsen. In diesem Fall ist das Zusammenleben der Schlüssel        großartiges Beispiel dafür, wie Naturschutz und wirtschaftliche
für den Erhalt.                                                        Entwicklung Hand in Hand gehen können.
http://www.fundacionosopardo.org                                       http://gorgestarnjonte.n2000.fr/

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit und                                Europäischer Citizen’s award
Vernetzung                                                             Projekt: Natura 2000-Tag
Projekt: DANUBEPARKS – Verknüpfung der Natura 2000-Gebiete             Wo? Doñana, Spanien
entlang des Donaulebensraumkorridors                                   Im Rahmen des LIFE+-Projekts
Wo? 330 Natura 2000-Gebiete in 9 Anrainerstaaten der Donau             ‚Natura 2000: Connecting
Die Donau durchfließt zehn Länder                                      people with biodiversity‘, das in
und ist damit der internationalste                                     Zusammenarbeit mit Agencia
Fluss der Welt. Mit ihren                                              EFE umgesetzt wurde, haben
vielfältigen Lebensräumen ist sie                                      SEO/BirdLife und BirdLife
das Rückgrat der Biodiversität                                         Europa den ‚European Natura
Südosteuropas.                                                         2000 Day‘ geschaffen, um
  Im Rahmen von DANUBEPARKS                                            Aufmerksamkeit auf das Natura
haben sich Manager aller                                               2000-Netzwerk zu lenken. Als
relevanten Donauschutzgebiete                                          Werbung für die Initiative wurde
sowie von über 30 Natura 2000-Gebieten des Donauraums zu einer         jeder aufgefordert, mit den Händen die Form eines Schmetterlings
transnationalen Arbeitsgruppe mit einer gemeinsamen Strategie          darzustellen und damit Unterstützung für den Schutz von Natur
zusammengefunden und nehmen systematisch Herausforderungen             und wildlebenden Tierarten zu zeigen.
Donau-weit in Angriff. Seit 2009 wurden entlang des Flusses über         Jedes Jahr werden die Veranstaltungen des European Natura
150 Maßnahmen mit den Schwerpunkten                                    2000 Day dem Schutz eines Natura 2000-Gebiets gewidmet. Im
Lebensraummanagement, Schutz von prominenten Arten (flagship           Jahr 2014 war dies Doñana, ein ausgedehntes Gebiet von
species), Flussrenaturierung, Naturtourismus und                       Küsten-Feuchtgebieten, Dünen, Korkeichen- und Pinienwäldern
Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt. DANUBEPARKS ist ein Beispiel für      und Matorral-Hartlaub-Strauchformationen in Südspanien, das
einen erfolgreichen integrierten Ansatz mit Forstwirtschaft,           tausende von Arten beheimatet, darunter den Spanischen
Tourismus und Binnenwasserstraßen. Das große Interesse an              Kaiseradler und den Pardelluchs. Seit dem Start der Kampagne im
Festen, Veranstaltungen und Veröffentlichungen von                     Jahr 2013 haben mehr als 19.000 Menschen an verschiedenen
DANUBEPARKS fördert die Begeisterung der Öffentlichkeit für            Veranstaltungen in ganz Europa teilgenommen und in sozialen
Natura 2000-Gebiete.                                                   Netzwerken wurden über drei Millionen Benutzerkonten erreicht.
http://www.danubeparks.org                                             http://www.natura2000day.eu
12          newsletter natur und biodiversität      |   J u n i 2 01 5

                                                                                                                                                                            © Simon Colmer / naturepl.com
Die NCFF kann Investitionen in urbane grüne Infrastruktur wie Blühstreifen entlang von Straßen fördern.

Fazilität für Naturkapital
                                   Seit April 2015 gibt es das           erzielen oder Kosten senken                                       profitablen Projekten, die als
                                   Finanzierungsinstrument Fazilität     können, während sie gleichzeitig                                  Machbarkeitsnachweis dienen und
                                   für Naturkapital (Natural Capital     der Biodiversität oder der                                        potenziellen Investoren die
                                   Financing Facility – NCFF) der        Anpassung an den Klimawandel                                      Attraktivität solcher Projekte vor
                                   EU-Kommission und der                 dienen. Bislang gibt es deutliche                                 Augen führen werden.
                                   Europäische Investitionsbank          Hürden bei der Inanspruchnahme                                       Folgende Vorhaben sind
                                   (EIB). Es ist eines der neuen         oder Aufnahme von                                                 möglich: Zahlungen für
                                   Finanzierungsmittel, die im           Naturkapitalprojekten,                                            Ökosystemdienstleistungen, grüne
                                   aktuellen EU-LIFE-Programm von        beispielsweise aufgrund von                                       Infrastruktur, Ausgleich für
                                   2014 bis 2020 geplant sind, um        Erfahrungsmangel, langen                                          Biodiversitätsschäden und
                                   Projekte zu unterstützen, die in      Investitions- und                                                 Unterstützung für Unternehmen,
                                   den Mitgliedstaaten die               Amortisationsphasen und der                                       die Biodiversität und Anpassung
                                   Bewahrung des Naturkapitals           Unsicherheit zu Zielmärkten,                                      an den Klimawandel fördern (s.
                                   und die Anpassung an den              Einnahmequellen und                                               Kasten). Die Mittelempfänger
                                   Klimawandel fördern.                  Gewinnspannen.                                                    können öffentliche oder private
                                      Das primäre Ziel ist                 Mit der NCFF macht sich die EU                                  Träger sein, einschließlich
                                   aufzuzeigen, dass                     nun an die Realisierung einer                                     Behörden, Landbesitzern oder
                                   Naturkapitalprojekte Einnahmen        Reihe von replizierbaren und                                      Unternehmen.
                                                                                                                                              Die Pilotphase der NCFF dauert
NCFF-Projekte können Schutzmaßnahmen beinhalten, die zurückbleibende, unvermeidliche Schäden an der                                        drei Jahre. In diesem Zeitraum
Biodiversität aufgrund von Entwicklungsprojekten ausgleichen sollen.                                                                       werden insgesamt 100 bis
                                                                                                                                           125 Millionen Euro für
                                                                                                        © Terry Whittaker / naturepl.com

                                                                                                                                           Investitionen in 9–12 Projekte zur
                                                                                                                                           Verfügung gestellt.
                                                                                                                                              Die NCFF ermöglicht eine
                                                                                                                                           direkte Finanzierung oder ein
                                                                                                                                           Darlehen über ein
                                                                                                                                           zwischengeschaltetes Institut und
                                                                                                                                           wird bis zu 75 % der gesamten
                                                                                                                                           Projektkosten mit einem
                                                                                                                                           Höchstbetrag von 15 Millionen für
                                                                                                                                           jede direkte Investition bestreiten.
                                                                                                                                           Mit einem maximalen Anteil von
                                                                                                                                           33 % kann die NCFF auch in
                                                                                                                                           Aktienfonds investieren. Die
                                                                                                                                           Unterstützung wird in einem
                                                                                                                                           angemessenen Verhältnis zu
newsletter natur und biodiversität       |   J u n i 2 01 5           13

anderen Beiträgen stehen.             • eine Prüfung der
   Angesichts der begrenzten            Förderfähigkeit des Projekts                                     NCFF-Finanzierungskategorien
Erfahrung bei der Finanzierung          und eine Beurteilung der
                                                                                                         Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen
von Naturkapitalprojekten mit           Leistungsfähigkeit, der
marktbasierten Mechanismen              Erfahrung und der Ressourcen                                     Projekte mit Zahlungen für Leistungen aus Naturkapital.
werden weitere 10 Millionen Euro        des Antragstellers;                                              Normalerweise handelt es sich um freiwillige, kleinformatige,
im Rahmen einer                       • die Solidität und Stimmigkeit                                    bilaterale Transaktionen mit klar identifizierbaren Käufern
Unterstützungsfazilität                 des Geschäftsmodells;                                            und Verkäufern von Ökosystemleistungen. Sie basieren auf
bereitgestellt, um Projekten mit      • die Investitionsstruktur;                                        dem Nutznießerprinzip, wobei Zahlungen geleistet werden, um
guten Chancen auf eine NCFF-          • Auswirkungen auf Biodiversität                                   entscheidende Ökosystemleistungen abzusichern.
Förderung bei der                       und die Anpassung an den
Projektvorbereitung und                 Klimawandel;                                                     Grüne Infrastruktur (GI)
-verwirklichung beizustehen.          • möglicher                                                        Grüne Infrastruktur ist ein strategisch geplantes Netzwerk
   Entsprechende Unterstützung          Demonstrationscharakter,                                         von natürlichen und halbnatürlichen Bereichen mit weiteren
können externe                          Replizierbarkeit und                                             Umweltmerkmalen, welches entworfen und gepflegt wird, um ein
Beratungsleistungen in Bezug auf        Übertragbarkeit;                                                 breites Spektrum an Ökosystemleistungen zu liefern. GI-Projekte
Märkte, Finanzen, Wirtschaft,         • die Möglichkeiten des Projekts,                                  bieten das Potenzial, durch die Bereitstellung von Gütern und
Unternehmensplanung und                 zusätzliche Projektmittel zu                                     Leistungen wie Wassermanagement, Luftqualität, Forstwirtschaft,
soziale und umweltbezogene              akquirieren;                                                     Erholung, Bestäubung und erhöhte Resilienz hinsichtlich der Folgen des
Aspekte der Projekte sein oder        • die Schaffung und Sicherung                                      Klimawandels Einkommen zu generieren oder Kosten einzusparen.
hinsichtlich des Monitorings von        von Arbeitsplätzen.
Auswirkungen auf Umwelt und
Lebensräume.                          Interessenbekundungen nimmt
                                                                                                         Ausgleich für Biodiversitätsschäden
   Für Projekte mit Beteiligung
                                                                                                         Maßnahmen mit dem Ziel, zurückbleibende unvermeidliche Schäden
                                      die EIB jederzeit an. Nähere
finanzieller Mittler können Hilfen
                                                                                                         an der Biodiversität durch Entwicklungsprojekte auszugleichen.
                                      Informationen unter: http://www.
für die Identifizierung, das
                                                                                                         Sie basieren auf dem Verursacherprinzip, wobei der Ausgleich
                                      eib.org/products/blending/ncff/
Screening und die Bewertung von
                                                                                                         beispielsweise für die Risikominimierung herangezogen wird.
                                      index.htm oder http://ec.europa.
fachlichen, umwelt- oder
                                                                                                         Allerdings sind im Rahmen der NCFF keine Projekte förderfähig,
                                      eu/environment/life/funding/
klimawandelbezogenen Aspekten
                                                                                                         die auf die Kompensation von Schäden nach Artikel 6.4 der FFH-
                                      financial_instruments/ncff.htm
der Projekte wie auch für
                                                                                                         Richtlinie in Natura 2000-Gebieten abzielen.
Rentabilitätsbeurteilungen
                                                                      © Kerstin Hinze / naturepl.com

gewährt werden. Die                                                                                      Innovative Aktivitäten, die Biodiversität und
Unterstützung soll allerdings nicht                                                                      Anpassung an den Klimawandel fördern
für die normalen Betriebskosten                                                                          Projekte zur Bereitstellung von Gütern und Leistungen, meist durch
der finanziellen Mittler verwendet                                                                       kleine und mittelständische Unternehmen, die die Biodiversität
werden.                                                                                                  schützen sollen oder die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften
   Anträge werden von der EIB                                                                            oder anderen Wirtschaftsbereichen erhöhen. Der neuartige Aspekt
nach einer zufriedenstellenden                                                                           kann sich auf innovative Ansätze einer ökologischen Renaturierung/
Unternehmensbewertung und                                                                                Erhaltung oder auf innovative Geschäftsmodelle wie die Nutzung
unter Berücksichtigung des                                                                               ethischer Investitionen und die Wertsteigerung von Waren und
verfügbaren Budgets geprüft. Die                                                                         Leistungen durch Zertifikate und Standards beziehen.
Stufen des Auswahlverfahrens
beinhalten unter anderem:
                                                                                                           Beispiele für mögliche NCFF-Projekte:
Kapitalanlagen zur Verbesserung der Wasserqualität können durch die                                        → Naturkapitalinvestitionen, die die Wasserqualität oder den
NCFF gefördert werden.                                                                                         Hochwasserrückhalt verbessern und Leistungen aus
                                                                                                               Versorgungsunternehmen, dem Nahrungsmittelsektor,
                                                                       © John Waters / naturepl.com

                                                                                                               Behörden, Eigentümern oder Versicherern verfügbar machen.
                                                                                                           →   Investitionen in die Moor- oder Waldrenaturierung, die auch
                                                                                                               Zahlungen für Emissionsrechte, Wasserqualität und/oder
                                                                                                               andere Leistungen ermöglichen.
                                                                                                           →   Investitionen in städtische grüne Infrastruktur (z. B.
                                                                                                               Grünflächen, begrünte Dächer und Wände, Bäume,
                                                                                                               nachhaltige Entwässerungssysteme).
                                                                                                           →   Ökologische Alternativen zu traditionellen
                                                                                                               Infrastrukturinvestitionen (z. B. Hochwasserschutz,
                                                                                                               Abwasseraufbereitung).
                                                                                                           →   Zertifizierte Produkte und Leistungen, Umwelttechnologien,
                                                                                                               Beratung und Wartung, Finanzprodukte und -leistungen,
                                                                                                               Ökotourismus.
14           newsletter natur und biodiversität        |   J u n i 2 01 5

● Nachrichten              ● Veröffentlichungen                 ● Veranstaltungen

                                                                                                           (14,2 Milliarden für die EU-25).     der im Herbst anstehenden

                                                                            © Phil Savoie / naturepl.com
                                                                                                           Allerdings sind nach den aktuellen   Halbzeitbewertung den
                                                                                                           Untersuchungen 9,2 % der             Fortschritt bei der Umsetzung
                                                                                                           europäischen Wildbienenarten         der EU-Biodiversitätsstrategie
                                                                                                           vom Aussterben bedroht und           zu diskutieren. Nach
                                                                                                           12 % werden als voraussichtlich      einer Bestandsaufnahme
                                                                                                           in Kürze gefährdet eingestuft.       der Befunde des neuen
                                                                                                              Hauptgefahren für ihr             Umweltzustandsberichts
                                                                                                           Überleben stellen der                (SOER2015) und der ersten
                                                                                                           großflächige Verlust und die         Ergebnisse der Berichte
                                                                                                           Verschlechterung geeigneter          nach der FFH- und der
                                                                                                           Bienenlebensräume dar. Dies          Vogelschutzrichtlinie für den
                                                                                                           liegt überwiegend an einer           Zeitraum 2007–2012 haben
                                                                                                           intensiven Landwirtschaft und        die Minister die anstehenden
                                                                                                           veränderten landwirtschaftlichen     Herausforderungen zum
                                                                                                           Praxis, wie der Konzentration        Erreichen des Biodiversitätsziels
                                                                                                           auf Silageproduktion zulasten        2020 diskutiert, ebenso wie
                                                                                                           der Heuwirtschaft, und am            die verfügbaren Möglichkeiten,
Insgesamt 25,8 % der europäischen Hummelarten sind inzwischen vom                                          weit verbreiteten Einsatz von        eine bessere Integration der
Aussterben bedroht. Der Klimawandel ist ein bedeutender Faktor für das                                     Insektiziden und Düngemitteln.       Biodiversität in andere zentrale
Aussterberisiko der meisten Bienenarten und insbesondere für Hummeln.                                      Städtebau und Klimawandel sind       Politikfelder zu unterstützen.
                                                                                                           weitere wichtige Faktoren des           Am Folgetag trafen sich die
Öffentliche                          nun für den 23. Oktober 2015                                          Aussterberisikos, wobei Letzterer    EU-Umwelt- und Energieminister,
Konsultationen zu den                in Brüssel geplant. Regelmäßig                                        vor allem die Hummeln betrifft.      um die möglichen Synergien
Naturschutzrichtlinien               aktualisierte Informationen zum                                          Der Bericht beleuchtet auch       zwischen EU-Umwelt-, -Klima-
Im Rahmen ihrer neuen Agenda         Fitness-Check finden sich unter                                       den weiteren Forschungsbedarf,       und -Energiepolitikzielen
für intelligente Regulierungen       http://ec.europa.eu/environment/                                      um effektive Schutzmaßnahmen         auszuloten. Angesichts ihrer
führt die EU-Kommission              nature/legislation/fitness_check/                                     zu entwickeln. Bei mehr als          strategischen Tragweite und ihrer
zurzeit einen ‚Fitness-Check‘        index_en.htm                                                          der Hälfte aller Arten wird die      unauflöslichen Verflochtenheit
der EU-Vogelschutz- und der                                                                                Datenlage als unzulänglich           betonten die Minister die
FFH-Richtlinie durch (s. letzte      Neue Rote Liste                                                       eingestuft, da sowohl Experten       Wichtigkeit, die Politikziele in
Ausgabe). Er beinhaltet eine         der Bienen                                                            als auch Informationen und           sich gegenseitig unterstützender
umfassende Evaluierung der           Im März hat die IUCN eine neue                                        eine finanzielle Unterstützung       Weise zu erreichen, beispielsweise
Richtlinien zur Überprüfung, ob      europäische Rote Liste der Bienen                                     fehlen. Das erschwert nicht nur      den Schutz der Biodiversität und
der regulatorische Rahmen noch       veröffentlicht. Der Bericht, der                                      die Erfassung des gesamten           die Steigerung der Resilienz von
immer zweckdienlich ist.             von der EU-Kommission finanziert                                      Gefährdungsrisikos, sondern auch     Ökosystemen auf der einen Seite
   In diesem Kontext hat die EU-     wurde, bietet zum ersten Mal                                          die Bestimmung der geeignetsten      und die wirksame Entschärfung
Kommission öffentliche Internet-     Informationen zu allen 1.965                                          Schutzmaßnahmen, die ergriffen       von Klimaeffekten und eine
Konsultationen geschaltet, um        wildlebenden Bienenarten                                              werden sollten, um zu einer          zunehmende Energiesicherheit
den Bürgern die Möglichkeit          Europas, einschließlich ihres                                         Bestandserholung beizutragen.        auf der anderen Seite. Der
zu geben, ihre Meinung               Erhaltungszustands, ihrer                                             http://ec.europa.eu/environment/     Umweltzustandsbericht findet
einzubringen. Der Fragebogen         Verbreitung, Populationstrends                                        nature/conservation/species/         sich unter http://www.eea.europa.
ist in den 23 offiziellen Sprachen   und Gefahren.                                                         redlist/downloads/European_          eu/soer
der EU verfügbar und kann bis           Bienen sind nicht nur ein                                          bees.pdf
zum 24. Juli 2015 ausgefüllt         wichtiger Bestandteil der                                                                                  LIFE-Ausschreibung
werden. Jeder ist eingeladen, sich   europäischen Biodiversität, sie                                       Informeller EU-                      2015
zu beteiligen. http://ec.europa.     sorgen auch für die Bestäubung                                        Umweltministerrat                    Die Antragsrunde 2015 für LIFE-
eu/environment/consultations/        von Nutzpflanzen mit einem                                            Im Rahmen der lettischen EU-         Fördermittel begann am 1. Juni
nature_fitness_check_en.htm          geschätzten Wert in Höhe von                                          Ratspräsidentschaft trafen sich      2015. Antragsteller haben bis
   Die hochrangig besetzte           22 Milliarden Euro pro Jahr                                           am 14. April 2015 in Riga die 28     zum 15. September Zeit, Anträge
Konferenz zum Fitness-Check ist      für die europäische Wirtschaft                                        Umweltminister, um im Vorfeld        für traditionelle LIFE-Natur-
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