2000 NATURANummer 38 | Juni 2015 - Der Zustand der Natur in - European Commission
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newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 1 Newslet ter Natur und Biodiversität Nummer 3 8 | Juni 2015 NATURA 2000 ISSN 2443-7719 Der Zustand der Natur in Umwelt der EU
2 newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 Natura 2000 © European Commission Newsletter Natur und Biodiversität Juni 2015 INHALT 3–7 Der Zustand der Natur in der EU 8–9 Natura 2000-Barometer Stand 2014 10–11 Diesjährige Gewinner des Natura 2000-Preises 12–13 Die Fazilität für Naturkapital 14–16 NaturaNews Vorwort © Alex Hyde / naturepl.com In dieser Ausgabe des Newsletters stellen wir zentrale Aussagen unseres neuen Berichts zum Zustand der Natur in der EU vor. Der Bericht bewertet den Erhaltungszustand und Entwicklungstrends von etwa 2.000 Arten und natürlichen Lebensräumen, die nach der Vogelschutz- oder der FFH-Richtlinie geschützt sind. Kurz gesagt zeigt der Bericht, dass es zwar insbesondere dort, wo gezielte Schutzmaßnahmen umgesetzt wurden, wichtige Erfolge bei der Erholung von Teilen der Natur gibt, dass sich jedoch der Gesamtstatus von Arten und Habitaten in der EU in den letzten sechs Jahren nicht deutlich verbessert hat. Aber die Natur braucht eine Weile, um sich an Veränderungen anzupassen, und sechs Jahre sind eine zu kurze Zeitspanne, um ernsthaft bedeutende Verbesserungen zu erwarten. © European Commission Es ist allerdings bereits eindeutig, dass wir unsere Anstrengungen deutlich steigern müssen, wenn wir die Ziele der EU-Biodiversitätsstrategie 2020 erreichen wollen. Die anstehende Halbzeitbewertung der Strategie wird eine weitere Gelegenheit sein, neu Fahrt aufzunehmen und das Engagement für die Zeit bis 2020 zu verstärken. Seit die Strategie 2011 verabschiedet wurde, ist viel erreicht worden. Zwei nicht weit zurückliegende Gründe zu feiern waren das Inkrafttreten der neuen Verordnung zu invasiven gebietsfremden Arten, mit der einem wichtigen Faktor des Biodiversitätsverlustes begegnet wird, und die Einführung des Finanzierungsinstruments ‚Fazilität für Naturkapital‛ (NCFF) im Frühjahr, das neuartige Finanzlösungen bietet, damit Schutz, Wiederherstellung, Management und Verbesserung unseres Naturkapitals sowie Ökosystemleistungen und die Anpassung an den Klimawandel verstärkt gefördert werden. Der Bericht zum Zustand der Natur wird auch wichtigen Input für den Fitness-Check der Vogelschutz- und der FFH- © Terry Whittaker / naturepl.com Richtlinie bieten, der nun gut angelaufen ist. Der Fitness-Check wird sich auf umfassende Hinweise aus verschiedenen Gruppen von Interessenvertretern stützen, ebenso wie auf die Ergebnisse der öffentlichen Konsultationen, die seit Ende April laufen. Wenn Sie sich bislang noch nicht beteiligt haben, möchte ich Sie eindringlich ermuntern, dies noch zu tun. Die Befunde sollen uns helfen zu verstehen, was gut läuft und was nicht und auch warum. Wir können dann Verbesserungsmöglichkeiten bei der Umsetzung feststellen und gegebenenfalls offenkundig unnötige administrative Hürden abbauen. Natur und Biodiversität liefern unerlässliche Ökosystemleistungen, die das Wirtschaftswachstum stützen. Sie brauchen zweckdienliche Rechtsvorschriften. Wir wollen, dass unser gesetzlicher Rahmen in der Praxis gut funktioniert und seine Ziele effizient und effektiv erreicht. Ich bin zuversichtlich, dass das Ergebnis des Fitness-Checks eine solide Informationsbasis für © Phil Savoie / naturepl.com etwaige kommende politische Überlegungen bieten wird. In der Zwischenzeit haben wir gute Gründe, all das, was wir bis heute erreicht haben, zu feiern und die enormen Anstrengungen zu würdigen, die verschiedene Bereiche der Gesellschaft unternommen haben, um das Natura 2000-Netzwerk zu einem europaweiten Erfolg werden zu lassen. Speziell vor diesem Hintergrund wurden die Natura 2000-Preise ausgelobt, und ich freue mich sehr, in dieser Ausgabe des Newsletters die diesjährigen Gewinner bekannt geben zu können. Deckblatt: Bienenfresserpaar, Merops apiaster, Alentejo, Karmenu Vella Portugal. © Roger Powell / naturepl.com EU-Kommissar für Umwelt, Maritime Angelegenheiten und Fischerei
newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 3 © Andy Rouse / naturepl.com Die Bestände des Fischotters, Lutra lutra, erholen sich in der atlantischen Region stetig. Zustand der Der Natur in der EU Berichterstattung Die Mitgliedstaaten sind gehalten, der EU-Kommission alle sechs Jahre Institutionen. Dank jahrelanger sorgfältiger Vorarbeiten ist es der EU Bericht über den Erhaltungszustand nun gelungen, einen umfangreichen, nach der FFH- und der der Arten und Lebensraumtypen zu erstatten, die nach den EU- abgestimmten EU-Datensatz zu einem maßgeblichen Anteil ihrer Vogelschutzrichtlinie Naturschutzrichtlinien geschützt sind. Mit Hilfe der Europäischen Biodiversität zusammenzustellen. Zur Erstellung des aktuellen Umweltagentur (EEA) und des Berichts wurden über 17.000 Europäischen Themenzentrums für Datensätze aus den Mitgliedstaaten Biodiversität fasst die EU-Kommission zusammengetragen, um den die Daten zusammen, um zu sehen, Erhaltungszustand von etwa 450 wie es um die Natur bestellt ist. Vogelarten, 230 Lebensraumtypen Auf der Basis eines detaillierteren und über 1.200 anderen Arten der Fachberichts der EEA wurden im zwei Richtlinien abzuschätzen. Zum Für die Blauracke, Coracias garrulus, gibt es einen EU-Artenaktionsplan. Mai 2015 die neusten Ergebnisse ersten Mal werden die Ergebnisse der Berichtszeit 2007–2012 in zu beiden Richtlinien gemeinsam einem Kommissionsbericht mit dem vorgestellt. Titel ‚Der Zustand der Natur in der Europäischen Union‘ veröffentlicht. Zustand und Trends Dieser Artikel stellt einige zentrale der Populationen von Ergebnisse dar. Vogelarten in der EU Die Sammlung vergleichbarer Der Bericht zum Zustand der Natur Daten aus 27 Ländern (Kroatien kommt zu dem Schluss, dass der gehört erst seit Juli 2013 zur EU) ist Erhaltungszustand von mehr als der nicht unbedeutend, und es bedurfte Hälfte der betrachteten wildlebenden einer Zusammenarbeit bislang Vogelarten (52 %) gesichert ist. unbekannten Ausmaßes zwischen Allerdings sind auch etwa 17 % der den Mitgliedstaaten und den EU- Arten noch immer gefährdet und für
4 newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 weitere 15 % werden die Bestände verschlechternd und für 14 % ist der atlantischen Region (32 %) den schlechter als bei den Arten. In als potenziell gefährdet, abnehmend Zustand ungünstig mit unbekanntem größten Anteil an ungünstig- der EU der 27 sind nur 16 % der oder dezimiert eingestuft. Dazu Trend. schlechten Beurteilungen gab. Lebensraumbewertungen günstig. gehören einst weit verbreitete Arten Der Fischotter, Lutra lutra, ist Wenn die Anzahl der Arten, die Dieser geringe Anteil hat seine landwirtschaftlich genutzter Gebiete eine der Arten mit Zeichen der bewertet wurden, für die marinen Ursachen vermutlich in einem ganzen wie die Feldlerche, Alauda arvensis, Besserung. In der atlantischen Region Regionen auch geringer ist, ist in Spektrum von Faktoren, einschließlich oder die Uferschnepfe, Limosa limosa. zeigt sich dank einer Abnahme diesen der Anteil an Einstufungen in der längeren Tradition von Betrachtet man die kurzfristigen bestimmter Schadstoffe wie die Kategorie ‚ unbekannt‘ viel höher Naturschutzmaßnahmen für Arten, Populationstrends der Vögel, so PCBs und Quecksilber, Schutz vor (mit bis zu 88 % für die der kürzeren Reaktionszeit von Arten zeigt sich, dass 4 % der Bestände Bejagung und Verbesserungen der makaronesische Region). Die wie auch der schieren Komplexität nicht gesichert, aber zunehmend Wasserlebensräume über die letzten Ostseeregion weist den des Habitatschutzes. und 6 % nicht gesichert, aber stabil 20 Jahre eine stete Erholung. Auch schlechtesten Zustand auf, hier sind Die überwiegende Mehrzahl der sind, während weitere 20 % nicht die Lage des Großen Feuerfalters, 60 % der Bewertungen ungünstig- Lebensräume ist in einen ungünstigen gesichert und zurückgehend sind. Lyceana dispar, bessert sich dank schlecht, gefolgt von der Zustand, mit 47 % ungünstig- Interessanterweise sind unter den gezielter Schutzmaßnahmen in der Schwarzmeerregion (33 %). unzureichenden Beurteilungen Arten mit zunehmenden Populationen kontinentalen Region. und 30 % ungünstig-schlechten einige, die im Zentrum von Betrachtet man die verschiedenen Erhaltungszustand und Einstufungen. zielgerichteten Erhaltungsmaßnahmen taxonomischen Gruppen, so zeigt -trends von Hinsichtlich der Trends zum auf EU-Ebene waren. Beispielsweise sich, dass nur 16 % der nach der Lebensraumtypen Erhaltungszustand wurden ein Drittel bestehen sowohl für den Bartgeier, FFH-Richtlinie geschützten Fischarten Der Erhaltungszustand und die Trends der Habitattypen als ungünstig, Gypaetus barbatus, als auch für einen günstigen Erhaltungszustand für Lebensraumtypen sind insgesamt aber stabil bewertet (33 %), die Weißkopfruderente, Oxyura haben, während der Zustand von über leucocephala, EU-Artenaktionspläne, einem Viertel der Gefäßpflanzen- und die Bestände haben von den und der Amphibienarten als günstig Erhaltungszustand von Arten der FFH-Richtlinie nach erheblichen Mitteln, die vom EU-LIFE- eingestuft wurde. taxonomischen Gruppen Fonds zu ihrem Schutz bereitgestellt Hinsichtlich der Säuger haben Andere Wirbellose wurden, profitiert. proportional mehr Arten einen günstigen als einen ungünstig- Säugetiere Erhaltungszustand und schlechten Status (21 % verglichen -trends von Arten der mit 13 %). Gleichwohl ist für den Reptilien FFH-Richtlinie signifikanten Anteil von 42 % der Amphibien Nach dem Bericht zum Zustand Zustand ungünstig-unzureichend. der Natur befindet sich nahezu ein Unter den Arten mit einem Fische Viertel (23 %) der Arten, die nach ungünstigen, aber sich verbessernden der FFH-Richtlinie geschützt sind, in Status sind Arten wie der Wisent, Gliederfüßer einem günstigen Erhaltungszustand. Bison bonasus, in der alpinen Region, Weichtiere Allerdings ist über die Hälfte (60 %) die Kegelrobbe Halichoerus grypus, noch immer in einem ungünstigen in der baltischen Region und die Gefäßpflanzen Zustand, wovon 42 % als ungünstig- Mittelmeer-Hufeisennase, Rhinolophus unzureichend und 18 % als ungünstig- euryale, in der mediterranen Region. Niedere Pflanzen schlecht eingestuft sind. Für Landarten erfolgte der größte 0% 25 % 50 % 75 % 100 % Die Zustandstrends der Arten sind Anteil von günstigen Bewertungen für Günstig Unbekannt zu 4 % ungünstig, aber sich die Schwarzmeerregion und die verbessernd, zu 20 % ungünstig- alpine Region (über 30 %), während Ungünstig-unzureichend Ungünstig-schlecht stabil, zu 22 % ungünstig und sich es in der borealen (29 %) und der Status und Trends von Vogelpopulationen Erhaltungszustand und Trends von Arten der FFH-Richtlinie 2% 14 % 20 % 2% 17 % 16 % 20 % 16 % 18 % 17 % 17 % 17 % 16 % 16 % 18 % 17 % 15 % 6% 22 % 23 % 15 % 23 % 52 % 46%% 52 % 23 % 42 % 52 % 4% 52 % 42 % 20 % 4% Unbekannt Unbekannt Unbekannt Unbekannt Sicher Unbekannt Sicher Unbekannt Unbekannt Günstig Sicher gefährdet, Potenziell Sicher Nicht gesichert – zunehmend Günstig Günstig Ungünstig-unzureichend Potenziell gefährdet, abnehmend oder dezimiert Nichtgesichert Nicht gesichert– –stabil zunehmend Ungünstig-unzureichend Ungünstig – sich verbessernd Ungünstig-schlecht abnehmend oder dezimiert Gefährdet Nichtgesichert Nicht gesichert– –abnehmend stabil Ungünstig-schlecht Ungünstig – stabil Gefährdet Nichtgesichert Nicht gesichert– –ungewiss/unbekannt abnehmend Ungünstig – sich verschlechternd Nicht gesichert – ungewiss/unbekannt Ungünstig – unbekannter Trend
newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 5 während weitere 30 % sich weiter © Bence Mate / naturepl.com verschlechtern, was Anlass zu Erholung der Bestände des Kaiseradlers ernsthafter Besorgnis gibt. Nur bei 4 % sind Verbesserungen sichtbar. Der Kaiseradler war ursprünglich im Tiefland Betrachtet man die verschiedenen verbreitet. Die Art wurde durch Verfolgung und Lebensraumgruppen, so zeigt Lebensraumverlust in höhere Höhenlagen verdrängt. sich, dass Dünenlebensräume den Die Brutgebiete sind vor allem durch eine intensive geringsten Anteil an günstigen Forstwirtschaft in den Bergen und durch einen Beurteilungen erlangten, Mangel an großen Bäumen in den Steppen- und während felsige Lebensräume Agrarlandschaften gefährdet. Andere Gefahren den größten Anteil aufweisen. sind der Verlust oder die Veränderung von Lebensräume der Heide-, Busch- und Nahrungshabitaten, der Mangel an Beutetieren (vor Hartlaubvegetation scheinen sich allem Ziesel, Spermophilus spp.), Störungen seitens mit über einem Viertel günstiger des Menschen, Abschuss, Vergiftung, Raub von Eiern Bewertungen besser als der und Jungvögeln und der Stromschlag an Leitungen. Durchschnitt zu behaupten. Viele dieser Gefährdungen wurden nun In Bezug auf die Trends ist es mit einer Kombination aus verbesserter um die Moore am schlechtesten Schutzgebietsausweisung und praktischen bestellt – nahezu die Hälfte Schutzmaßnahmen wie der Leitungsisolierung, verschlechtert sich. Auch bei 40 % Vorbeugung gegen Vergiftungen und Nistbaumschutz der Graslandhabitate ist dies in Angriff genommen. Einige Maßnahmen wurden der Fall. Die Dünenlebensräume durch eine Reihe von EU-LIFE-Projekten (in Höhe von 4,7 Millionen €) kofinanziert. Agrar-Umwelt- haben den höchsten Anteil an den Programme unterstützen günstige Weideregimes in Ungarn, der Slowakei und Bulgarien. stabilen Trends. Auch Wälder und Diese Bemühungen führten zu einer Stabilisierung der Population auf dem Balkan und zu einem Süßwasserlebensräume haben kontinuierlichen Wachstum in Mitteleuropa. überwiegend einen ungünstigen Zustand mit einem stabilen Trend. An Land sind die höchsten Anteile von günstigen Beurteilungen in der der Lebensraumtypen der marinen oder Populationen Teil des Natura ist. Das mag daran liegen, dass alpinen (25 %), der makaronesischen atlantischen Region einen ungünstig- 2000-Netzwerkes ist. Zu erwarten die notwendigen Schutz- und (36 %) und der Steppen-Region schlechten Zustand. wäre, dass bei einer größeren Erhaltungsmaßnahmen in der zu finden (50 %). Demgegenüber Abdeckung durch Natura 2000 auch Mehrzahl der Gebiete noch nicht zeigen die atlantische und die Der Beitrag des Natura der jeweilige Erhaltungszustand umgesetzt wurden oder ihre Wirkung boreale biogeografische Region einen 2000-Netzwerks stärker beeinflusst wird. noch nicht entfalten konnten. besonders hohen Anteil an ungünstig- Der Bericht zum Zustand der Natur Der Bericht zum Zustand der Allerdings ist bei der schlechten Bewertungen. Über die hat überdies versucht, den Einfluss Natur weist darauf hin, dass der Betrachtung der Lebensräume Hälfte ihrer Lebensraumtypen fällt des Natura 2000-Netzwerks auf den Erhaltungszustand von Arten und und Arten mit einem ungünstigen unter diese Kategorie. Erhaltungszustand der Arten und Habitaten der FFH-Richtlinie nicht Erhaltungszustand eine positive Für die marinen Regionen ergibt Lebensraumtypen abzuschätzen, signifikant mit dem Vorkommen Korrelation zwischen dem Grad sich, dass es um die Habitattypen der für die Schutzgebiete ausgewiesen innerhalb des Netzwerks korreliert der Natura 2000-Abdeckung und marinen makaronesischen Region wurden. (33,3 % günstig) und der marinen Um den möglichen Einfluss Erhaltungszustand von Lebensraumtypen nach Hauptgruppen Schwarzmeerregion (14,3 % günstig) des Netzwerks zu eruieren, gilt es besser bestellt ist als um die anderen zunächst festzustellen, welcher Dünen Regionen. Demgegenüber haben 70 % Anteil der Verbreitungsgebiete Küsten Erhaltungszustand und Trends von Lebensraumtypen Grasland 10 % 7% 10 % 7% Moore 7% 16 % 3018%% 1716%% 16 % Wälder 30 % 4% 30 % Süßwasserlebensräume 23 % 4% 47 % 42 % Heide- und Buschvegetation 33 % Unbekannt Unbekannt 33 % Hartlaubgebüsche Unbekannt Günstig Unbekannt Günstig Günstig Günstig – sich verbessernd Ungünstig Felsige Lebensräume Ungünstig-unzureichend Ungünstig-unzureichend Ungünstig-schlecht Ungünstig––stabil Ungünstig sich verbessernd 0% 25 % 50 % 75 % 100 % Ungünstig-schlecht Ungünstig––sich Ungünstig stabil verschlechternd Ungünstig – sich verschlechternd Günstig Unbekannt Ungünstig – unbekannter Trend Ungünstig – unbekannter Trend Ungünstig-unzureichend Ungünstig-schlecht
6 newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 dem Zustandstrend erkennbar. damit es wirklich Auswirkungen hat. © Alex Hyde / naturepl.com Beispielsweise hat ein signifikant Die Festlegung und zeitgerechte größerer Anteil der Habitate mit Umsetzung von Managementplänen einer 75- bis 100%igen Abdeckung für Natura 2000-Gebiete ist dazu ein durch Natura 2000 einen stabileren erprobtes und nützliches Instrument. Erhaltungstrend als Habitate Die Implementierung der geforderten mit weniger als 35 % ihres Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen Verbreitungsgebiets innerhalb des erfordert auch einen signifikanten Netzwerks. Einsatz von Mitteln. Hinsichtlich der Allerdings stellt der Bericht Vogelschutzrichtlinie ist eindeutig zum Zustand der Natur fest, dass festzustellen, dass ein größerer bislang nur 50 % der Gebiete Anteil von Arten des Anhangs I, die umfassende Managementpläne die Ausweisung von besonderen haben. Die Nutzung von Mitteln für Schutzgebieten (SPA) als zentrale Schutzzwecke war bislang relativ Maßnahme bedingen, Aufwärtstrends begrenzt. Viele der verfügbaren bei der Brutpopulation (40 %) im Möglichkeiten im Rahmen der Schwalbenschwanz, Papilio machaon. Vergleich zu Arten aufweisen, die Gemeinsamen Agrarpolitik der EU, der nicht im Anhang I oder II enthalten Gemeinsamen Fischereipolitik und der sind (22 %). EU-Regionalpolitik müssen erst noch Gefahren am häufigsten die Änderung Fortschritt beim Erreichen Dies deutet darauf hin, dass umfänglich genutzt werden. von Anbaupraktiken, die Weidehaltung von Ziel 1 der EU- zielgerichtete Erhaltungsmaßnahmen (einschließlich der Aufgabe von Biodiversitätsstrategie für diese Arten, insbesondere das Belastungen und Gefahren Weidewirtschaftssystemen/keine Ziel 1 der EU-Biodiversitätsstrategie Management der SPA, positive Um die Gefahren und Belastungen Beweidung), das Düngen und lautet: „Aufhalten der Auswirkungen auf deren Populationen für Arten und Lebensräume, die nach Pestizide genannt. Verschlechterung des Zustands haben. Arten und Unterarten den beiden Naturschutzrichtlinien Hinsichtlich der „Änderungen der aller unter das europäische nach Anhang I, für welche EU- geschützt sind, besser zu verstehen, natürlichen Bedingungen“ werden Naturschutzrecht fallenden Arten Artenaktionspläne entwickelt wurden die Mitgliedstaaten gebeten am häufigsten Änderungen des und Lebensräume und Erreichen wurden und die im Rahmen des zu berichten, was sie als die Zustands von Wasserkörpern, einer signifikanten und messbaren LIFE-Programms bevorzugt finanziert Hauptursachen für den Artenschwund Änderungen der hydrologischen Verbesserung dieses Zustands, damit werden, zeigen einen noch höheren und die Verschlechterung der Systeme, eine abnehmende bis 2020 gemessen an den aktuellen Anteil an Aufwärtstrends bei der Lebensräume erachten. Vernetzung der Lebensräume Bewertungen Population. In Bezug auf die Landlebensräume und die Grundwasserentnahme • 100 % mehr Lebensraum- Hingegen zeigen jagdbare stellten die „Landwirtschaft“ und genannt. Diese Bewertung stimmt bewertungen und 50 % mehr Arten des Anhangs II der Richtlinie die vom Menschen herbeigeführten mit derjenigen überein, die im Artenbewertungen nach der den größten Anteil an Arten mit „Veränderungen der natürlichen Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie FFH-Richtlinie einen verbesserten einem langfristig abnehmenden Bedingungen“ die größten Probleme durchgeführt wurde. Erhaltungszustand, und Brutpopulationstrend (40 %). für alle drei Gruppen (Vögel, andere Was die marinen Systeme • 50 % mehr Artenbewertungen Es versteht sich von selbst, Arten, Lebensräume) dar. Was die betrifft, zählen die „Nutzung der nach der Vogelschutz-Richtlinie dass das Natura 2000-Netzwerk „Landwirtschaft“ angeht, werden lebenden Meeresressourcen“ und einen stabilen oder verbesserten effektiv gemanagt werden muss, in Bezug auf die Belastungen und die „Verschmutzung“ zu den am Zustand zeigen.“ häufigsten gemeldeten Belastungen und Gefahren. Im ersten Fall Konkret bedeutet das, dass 2020 geht es vor allem um diverse 34 % der Lebensraumtypen und Langfristige Brutpopulationstrends (seit 1980) von fischereiliche Aktivitäten und die 25 % der Arten entweder einen Vögeln je nach Anhang (VoR) Nutzung weiterer aquatischer guten Erhaltungszustand erreicht 45 % Ressourcen. Im zweiten Fall gehen die haben sollen oder ihr Zustand Zunehmend Ungewiss/Unbekannt zentralen Verschmutzungsgefahren deutlich verbessert sein sollte. 40 % von bestimmten Abfallstoffen Ähnliches gilt für Vögel: Das Ziel ist, Stabil 35 % Schwankend wie Plastiktüten, Styropor und dass 2020 78 % der Vogelarten Abnehmend nichtsynthetischen Verbindungen wie entweder gesichert sind oder einen 30 % auch von Ölteppichen auf See aus. verbesserten Zustand aufweisen. Zu Prozent der Arten 25 % „Veränderungen der den Lebensraumtypen, die nach natürlichen Bedingungen“ FFH-Richtlinie geschützt sind, kommt 20 % (Ausbaggern, Änderungen des der Bericht zum Zustand der Natur zu 15 % hydrologischen Systems und dem Schluss, dass hinsichtlich der das Küstenmanagement) sowie Zielerreichung der 10 % „Störungen durch menschliche Biodiversitätsstrategie ein sehr 5% Aktivitäten“ und die Auswirkungen geringer Fortschritt erzielt wurde. des Klimawandels insbesondere Zurzeit sind nur 20 % der 0% auf Seevögel gelten ebenfalls als Lebensraumbeurteilungen günstig Anhang I Anhang II Weder Anhang I Alle Arten noch II signifikant. (16 %) oder verbessern sich (4 %),
newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 7 während das für 2020 gesetzte Ziel © Mark Hamblin / naturepl.com 34 % sind. Dagegen verschlechtern sich 30 % aller Habitattypen weiterhin. 42 % haben sich seit 2006 nicht verändert. Für die Arten sieht die Situation auf den ersten Blick viel positiver aus. Insgesamt sind 28 % der Bewertungen für Arten günstig (23 %) oder verbessern sich (5 %), was bereits über dem 25 %-Ziel für 2020 ist. Allerdings ist ein Großteil der Veränderungen durch Verbesserungen der Datengrundlage und Methodik bedingt. Wenn man das berücksichtigt, ist die effektive Verbesserung der günstigen Flächenmoor in Schottland, ein Lebensraumtyp, der nach der FFH-Richtlinie geschützt ist. Bewertungen in Bezug auf die Arten sehr gering (1–2 %). Der Zustand von 22 % der Arten verschlechtert können, wenn sie in ausreichend der hydrologischen Bedingungen bereits zu wirken beginnt. Allerdings sich weiter und 33 % haben sich seit großem Umfang umgesetzt werden. sowie dem Raubbau und der müssen diese Schutzbemühungen 2006 nicht geändert. Dennoch hat sich der Verschmutzung der Meeresumwelt weiter verstärkt und ausgeweitet Ähnlich gering war der Fortschritt Erhaltungszustand von Arten und aus; sie müssen angegangen werden, werden, wenn wir das in Hinblick auf Ziel 1 für die Vögel Lebensräumen in der EU in den um für eine Kehrtwende zu sorgen. Biodiversitätsziel für 2020 erreichen (78 % im Jahr 2020) mit keinerlei letzten sechs Jahren nicht wesentlich Das Natura 2000-Netzwerk wollen. Zunahme der Bewertungsanzahl für geändert, so dass viele Lebensräume muss dabei eine bedeutende Rolle Der nächste Bericht über einen sicheren Zustand. Wenn man und Arten sich weiterhin in einem spielen. Es deckt nahezu ein Fünftel den Zeitraum 2013 bis 2018 alle Bewertungen von Vogelarten ungünstigen Zustand befinden und der Landfläche der EU ab, ebenso wird uns zeigen, ob diese berücksichtigt, weisen 8,5 % einen sich ein wesentlicher Teil weiter wie einen signifikanten Teil der Anstrengungen ausreichen, um den unsicheren, aber sich verbessernden verschlechtert. Meere. Daher sind ein effektives Erhaltungszustand von bedeutend Erhaltungszustand auf, 2 % Einige Artengruppen wie Management und die Instandsetzung mehr Arten und Habitaten zu haben einen stabil unsicheren Süßwasserfische und Lebensräume der Natura 2000-Gebiete von verbessern. Erhaltungszustand und 20 % weisen des Graslands oder der zentraler Bedeutung für das Für weitere Informationen: einen weiteren Rückgang auf. Feuchtgebiete geben diesbezüglich Erreichen der Ziele der Richtlinien. Kommissionsbericht zum Zustand der besonderen Anlass zur Sorge. In vielen Teilen Europas werden Natur in der EU Ausblick Wesentliche Belastungen und noch Schutzziele formuliert und http://ec.europa.eu/environment/ Der Bericht zum Zustand der Natur Gefahren gehen von den Änderungen diesbezügliche Maßnahmen nature/index_en.htm ist eine wichtige Momentaufnahme der landwirtschaftlichen Praxis festgelegt. Anhand der Datentrends Fachbericht der EEA Nr. des derzeitigen Erhaltungsstatus und den anhaltenden Änderungen ist zu sehen, dass das Netzwerk 2/2015: State of nature in the EU. und aktueller Entwicklungstrends Ergebnisse der Berichte nach den von über 2000 Arten und Naturschutzrichtlinien 2007–2012 Fortschritte in Bezug auf Ziel 1 der Biodiversitätsstrategie Lebensraumtypen, die nach den http://www.eea.europa.eu/themes/ 80 % biodiversity beiden EU-Naturschutzrichtlinien geschützt sind. Er macht deutlich, 70 % Online-Datenbank zu den Analysen dass es zwar noch ein weiter Weg nach Artikel 17 der FFH-Richtlinie für zum Erreichen der Ziele für 2020 60 % den Berichtszeitraum 2007–2012 ist, die Richtlinien aber erreicht http://bd.eionet.europa.eu/activities/ 50 % Reporting/Article_17/Reports_2013 haben, dass ein bedeutender Teil der europäischen Biodiversität ‚die 40 % Broschüre zum Zustand der Natur Stellung gehalten hat‘. in der EU http://ec.europa.eu/ Dies zeigt sich daran, dass 30 % environment/nature/info/pubs/ einige Arten und Habitate, die directives_en.htm 20 % nach den Richtlinien geschützt sind, erste Zeichen der Erholung 10 % aufweisen. Diese positiven Trends, die in Erfolgsgeschichten aus ganz 0% Lebensräume Arten Alle Vögel Europa sichtbar werden, sind ein (Erhaltungszustand) (Erhaltungszustand) (Zustand der Population) erstes Indiz, dass die Gesetzgebung Reporting under the EU Habitats and Birds Directives 2007–2012 Günstig Sicher beginnt, Auswirkungen zu Ungünstig – sich verbessernd Nicht gesichert – zunehmend The State of zeitigen, und dass gezielte Ungünstig – keine Änderung Nicht gesichert – stabil Nature Ungünstig – sich verschlechternd Abnehmend in the EU Schutzmaßnahmen vor Ort zu Ziel Ziel Environment wesentlichen Ergebnissen führen Nachträglich berechnetes Ziel
8 newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 barometer Natura 2000-gebiete (SPA + ggb) Terrestrisch Gesamtzahl Natura 2000- Natura Gesamtfläche Prozent der Gesamtfläche Anzahl Gesamtfläche Anzahl N Mitgliedstaaten 2000-Gebiete (km2) Staatsfläche GGB (km2) GGB SPA (km2) SPA BELGIË/BELGIQUE 457 5 155.58 12.73% 3 065.86 278 2 964.61 231 BULGARIA 340 41 048.10 34.46% 33 258.06 230 25 226.06 119 ČESKÁ REPUBLIKA 1 116 11 061.20 14.03% 7 855.61 1 075 7 034.73 41 DANMARK 350 22 646.54 8.34% 3 177.78 218 2 605.18 97 DEUTSCHLAND 5 252 80 759.17 15.45% 33 487.19 4 577 40 245.08 730 EESTI 568 14 832.68 17.86% 7 666.69 533 6 157.43 62 ÉIRE/IRELAND 594 19 454.72 13.13% 7 163.96 403 4 311.35 141 ELLÁDA 419 42 946.17 27.09% 21 388.24 226 27 622.04 201 ESPAÑA 1 863 209 121.50 27.23% 116 998.26 1 359 100 895.85 580 FRANCE 1 754 111 115.07 12.64% 47 192.59 1 309 43 366.39 352 HRVATSKA 780 25 953.56 36.53% 15 997.91 539 17 036.30 38 ITALIA 2 589 63 892.71 18.97% 42 807.17 2 204 40 108.15 603 KÝPROS* 61 1 759.78 28.39% 752.27 37 1 482.66 29 LATVIJA 333 11 833.18 11.53% 7 418.14 323 6 609.39 93 LIETUVA 480 8 926.31 12.15% 6 137.52 403 5 525.79 80 LUXEMBOURG 60 470.86 18.13% 414.80 49 141.18 13 MAGYARORSZÁG 525 19 948.51 21.44% 14 442.23 479 13 746.58 56 MALTA 39 233.72 13.08% 40.68 28 13.17 13 NEDERLAND 194 17 311.90 13.29% 3 133.61 133 4 765.78 73 ÖSTERREICH 240 12 615.86 15.04% 9 114.85 192 10 167.88 99 POLSKA 987 68 400.72 19.56% 33 849.35 847 48 394.14 141 PORTUGAL 149 21 628.44 20.65% 15 480.66 89 9 200.51 56 ROMÂNIA 531 55 674.44 22.56% 39 765.43 375 35 347.94 147 SLOVENIJA 354 7 684.29 37.85% 6 635.57 323 5 067.68 29 SLOVENSKO 514 14 442.27 29.57% 5 837.12 473 13 106.18 41 SUOMI 1 839 55 987.65 14.45% 48 556.49 1 666 24 655.45 449 SVERIGE 4 072 66 738.57 13.84% 56 905.28 3 928 25 330.76 530 UNITED KINGDOM 924 94 966.63 8.53% 13 090.40 592 16 002.63 244 EU28 27 384 1 106 610.13 18.14% 601 633.72 22 888 537 130.89 5 288 * Die Flächen- und Prozentangaben beziehen sich auf das Gebiet von Zypern, auf das der gemeinschaftliche Besitzstand gemäß Protokoll 10 des Beitrittsvertrages mit Zypern derzeit angewandt wird. Das Natura 2000-Barometer wird von der GD Umwelt mit technischer -30° -20° -10° 0° 10° 20° 30° 40° 50° 60° 70° Biogeo Unterstützung der Europäischen Umweltagentur erstellt und beruht auf den Natura 2000-Netzwerk, within Dezember 2013 Daten, die von den Mitgliedstaaten bis Dezember 2014 offiziell übermittelt N ( Natura 2000-Gebiete wurden. Das Natura 2000-Netzwerk beinhaltet Gebiete, die nach der (nach der Vogelschutz- und H O Vogelschutzrichtlinie (SPA) und nach der FFH-Richtlinie (GGB) ausgewiesen 60° der FFH-Richtlinie) sind. Die beiden Gebietsarten überschneiden sich häufig entweder teilweise oder komplett. Die Daten für die Gesamtzahl der Natura 2000-Gebiete 50° (SPA + GGB) und ihre Fläche wurden durch GIS-Analysen ermittelt, um Doppelzählungen in Überlappungsbereichen von Gebieten nach beiden Richtlinien zu vermeiden. Die angewandte Methodik wurde kürzlich 50° verfeinert. Das erklärt, warum manche Angaben geringfügig von früheren Übersichten abweichen. 40° Notabene: Gebiete mit einem terrestrischen Anteil von mehr als 5 % der Gesamtfläche 40° wurden als Landgebiete gezählt, während Gebiete mit einem marinen Anteil von mehr als 5 % der Gesamtfläche als Meeresgebiete gezählt wurden. Küstenbereiche mit einem marinen Anteil von mehr als 5 %, aber Canary Is. Azores Is. 30° weniger als 95 % der Gesamtfläche wurden sowohl als Land- wie auch als -20° -30° 30° Meeresgebiete betrachtet. 40° 30° Madeira Is. 0° 10° 20° 0 500 30° 1000 1500 km 40°
newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 9 Stand 2014 Marin Gesamtzahl Gesamtfläche Gesamtzahl Gesamtfläche mariner terrestrischer terrestrischer mariner Natura Natura 2000- Natura 2000- Gesamtfläche Anzahl Gesamtfläche Anzahl Natura 2000- 2000- Gebiete (km²) Gebiete GGB (km²) GGB SPA (km2) SPA Gebiete (km2) Gebiete Mitgliedstaaten 3 884.81 453 1 127.01 3 318.14 4 1 270.77 7 BELGIEN 38 221.55 336 2 482.23 16 550.33 11 2 826.55 26 BULGARIEN 1 1061.2 1 116 0 0 0 0 0 0 Tschechien 3 593.75 294 16 492.08 101 12 183.56 57 19 052.79 150 DÄNEMARK 55 157.61 5 216 20 935.45 69 19 718.31 28 25 601.56 93 DEUTSCHLAND 8 078.41 557 3 883.94 55 6 479.51 26 6 754.27 62 ESTLAND 9 227.15 544 9 755.13 133 1 583.37 95 10 227.57 228 IRLAND 35 747.40 403 6 689.40 96 1 904.85 66 7 198.77 152 GRIECHENLAND 137 444.01 1 706 40 553.66 253 52 059.73 141 71 677.49 343 SPANien 69 417.93 1 661 27 877.15 144 35 543.01 81 41 697.14 225 FRANKREICH 20 673.35 577 4 960.66 257 1 106.07 9 5 280.21 266 KROATIEN 57 172.16 2 483 5 633.13 319 4 005.26 90 6 720.55 363 ITALIEN 1 628.53 58 131.09 6 110.40 4 131.25 8 ZYPERN* 7 445.81 326 2 663.69 7 4 279.91 6 4 387.37 8 LETTLAND 7 932.78 484 527.42 4 739.39 5 993.53 9 LITAUEN 470.86 60 0 0 0 0 0 0 LUXEMBURG 19 948.51 525 0 0 0 0 0 0 UNGARN 41.32 35 192.33 16 3.42 9 192.40 22 MALTA 5 517.22 187 11 673.38 14 5 735.93 10 11 794.68 18 DIE NIEDERLANDE 12 615.86 240 0 0 0 0 0 0 ÖSTERREICH 61 164.56 982 4 338.83 9 7 222.77 9 7 236.16 17 POLEN 18 994.90 141 1 075.61 35 2 283.67 16 2 633.54 49 PORTUGAL 53 780.59 522 1 703.18 9 1 629.96 2 1 893.85 11 RUMÄNIEN 7 673.69 352 4.36 9 10.4 3 10.6 12 SLOWENIEN 14 442.27 514 0 0 0 0 0 0 SLOWAKEI 48 847.29 1 803 6 800.05 142 6 424.98 87 7 140.36 168 FINNLAND 57 409.66 4 020 9 258.61 451 4 742.80 138 9 328.91 489 SCHWEDEN 20 883.77 835 67 100.91 165 11 556.75 134 74 082.86 298 Vereinigtes Königr. 788 476.95 26 430 245 859.3 2 313 180 192.52 1031 318 133.18 3 024 EU28 100% Vollständigkeit des europäischen Natura 2000-Netzwerks © Shutterstock 90% Mit Hilfe des Europäischen Themenzentrums für Biodiversität evaluiert die 80% EU-Kommission für die Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB/ SCI) die Vollständigkeit des Netzwerks, indem für alle relevanten Arten und 70% Lebensraumtypen betrachtet wird, ob ihr Vorkommen ausreichend durch die 60% bislang ausgewiesenen Gebiete abgedeckt ist. Der Vollständigkeitsgrad des 50% SR Natura 2000-Netzwerks kann anhand des Anteils der Arten und Habitate pro IN MAJ Mitgliedstaat ausgedrückt werden, für die das Netzwerk komplett ist. Das 40% IN MOD Diagramm stellt die Ergebnisse dieser Evaluierungen für den Landteil des 30% Natura 2000-Netzwerks dar: IN MIN 20% SUF SR (scientific reserve): für die Ermittlung der besten Gebiete ist weitere 10% Forschung notwendig; IN MAJ (major insufficiency): kein Vorkommensgebiet der Art oder des 0% CY SI SK LT PL* CZ GR IT* PT AT* DE RO LV ES LU FI* UK FR NL SE MT BG EE DK BE HU IE Lebensraumtyps wurde bislang vorgeschlagen; IN MOD (moderate insufficiency): für diese Arten und Lebensraumtypen müssen Die Abbildung berücksichtigt nur die Landanteile des GGB-Netzwerks, d. h., marine weitere Gebiete vorgeschlagen oder bestehende Gebiete erweitert werden; Arten und Lebensräume sind nicht einbezogen (Stand Dezember 2013). IN MIN (minor insufficiency): Vollständigkeit kann erreicht werden, indem * Für diese Staaten bezieht sich die Auswertung auf Daten von 2011 oder früher. die Arten oder Lebensraumtypen auch für bestehende Gebiete als kennzeichnendes Merkmal benannt werden; SUF (sufficient): für diese Art oder diesen Lebensraumtyp ist das Netzwerk hinlänglich.
10 newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 Die Gewinner von 2015 Gewinner ERHALTUNG Projekt: Riff-Renaturierung im Kattegat Wo? LaæsØ Trindel og Tonneberg Banke, Dänemark Dank des Blue-Reef- des Projekts wurden etwa 5 ha höhlenreiches Felsenriff, Natura 2000- ein besonders artenreicher mariner Habitattyp, im Laeslo- Trindel-Natura 2000-Gebiet im Herzen des Kattegats Preises 2015 renaturiert. Während an Land die Habitatrenaturierung gängige Praxis ist, ist dies eines der ersten großflächigen Renaturierungsprojekte seiner Art im marinen Bereich. Ziel war die Wiederherstellung eines stabilen Riffs mit erheblichen Das zweite Jahr in Folge hat die EU-Kommission den Arealen mit Spalten und steilen Bereichen und die Renaturierung der Natura 2000-Preis ausgelobt, um Beispiele guter bisher sehr flachen Teile des bestehenden Riffs. Unter Einsatz von Naturschutzpraxis in Europa zu fördern und zu feiern. Der über 100.000 Steinen hat die dänische Naturbehörde diese Aufgabe mit ihren Partnern, der Universität von Aarhus und DTU Aqua, Preis ist eine Auszeichnung für exzellentes Management umgesetzt. von Natura 2000-Gebieten und zeigt den Mehrwert des Das Projekt wurde ein durchschlagender Erfolg. Innerhalb von Netzwerks für die Wirtschaft vor Ort auf. Des Weiteren weniger als vier Jahren hat die Gesamtbiomasse pro Quadratmeter Meeresboden um das Sechs- bis Achtfache zugenommen und die zollt er denen Anerkennung, die unermüdlich am Erfolg von Bestände von einigen zentralen Fischarten wie Dorsch, Seehecht Natura 2000 in der Praxis arbeiten, und lenkt gleichzeitig und Seelachs haben sich verdreifacht. Es wird erwartet, dass der die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die erheblichen ökologische Gewinn in den kommenden Jahren weiter zunimmt. bisherigen Erfolge des Natura 2000-Netzwerks. http://naturstyrelsen.dk/naturbeskyttelse/naturprojekter/blue-reef/ Die diesjährigen Gewinner wurden am 21. Mai 2015 auf einer öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung in Brüssel KommuniKation Projekt: Es lebe das Leben! Biodiversität trifft Kommunikation von Kommissar Vella bekannt gegeben. Gekürt wurden Wo? Bodanrück und westlicher Bodensee, Deutschland sie aus einer engeren Auswahlliste von 23 Finalisten, Um die Bekanntheit des nachdem zunächst 93 Beiträge eingegangen waren. Natura 2000-Netzwerks in Von einer Jury aus einflussreichen Mitgliedern der EU- Deutschland zu steigern, haben die Naturfreunde Kommission, des EU-Parlaments, des Ausschusses der zwischen 2010 und Regionen sowie von Nichtregierungsorganisationen wurde 2014 zwei Kampagnen ein Gewinner in jeder der fünf Kategorien ausgewählt. durchgeführt. Die erste beinhaltete die Anlage eines Netzwerks von 40 Der sechste Gewinner wurde von der Öffentlichkeit sorgfältig ausgewählten bestimmt. Mit dem EU Citizens’ Award wurde in diesem Natura 2000-Wanderwegen in Baden-Württemberg, die Jahr eine neue Kategorie eingeführt, so dass auch die für die örtlichen Gemeinden Öffentlichkeit für ihren bevorzugten Finalteilnehmer entworfen wurden und das Kennenlernen der Naturschätze vor abstimmen konnte. Nachfolgend werden die der Haustür ermöglichen. Zur zweiten Kampagne gehörte die Ausstellung ‚Es lebe das Gewinner vorgestellt. Leben‛, die das Natura 2000-Netzwerk in Europa und in Baden- Württemberg vorstellt. Die Ausstellung wurde in Rathäusern Weitere Informationen und anderen öffentlichen Gebäuden gezeigt, begleitet von Vorträgen von Bürgermeistern und andere Interessenvertretern. unter: http://ec.europa. An über 30 Standorten wurden Natura 2000-Tage mit eu/environment/nature/ Wanderungen sowie Rad- und Kanutouren organisiert. natura2000/awards/ http://www.nfi.at/index.php?option=com_content&task=view &id=585&Itemid=91# index_en.htm
newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 11 Interessenausgleich Sozioökonomischer Nutzen Projekt: Günstiges soziales Umfeld für den Bärenschutz Projekt: Geier: Gewinne für Natur und Gemeinden Wo? Fuentes del Narcea, Degaña e Ibias, Spanien Wo? Schluchten des Tarn und der Jonte, Frankreich Im Kantabrischen Gebirge ist Das dramatisch anmutende eine der letzten lebensfähigen Natura 2000-Gebiet der Braunbärpopulationen Spaniens Schluchten des Tarn und der zu Hause. Seit einigen Jahren Jonte in Südfrankreich arbeitet die Stiftung Fundación beheimatet eine Fülle von Oso Pardo (FOP) mit örtlichen bedrohten Vogelarten, Interessenvertretern daran, die einschließlich Gänse-, Konflikte zwischen Menschen und Mönchs- und Schmutzgeiern. Bären in der Region zu minimieren. Seit 2008 fördert der Um die Jagd und den Jagdverband der Lozère Bärenschutz in Einklang zu Maßnahmen zur bringen, wurden mit den spanischen und den kantabrischen Unterstützung der extensiven Jagdverbänden Vereinbarungen unterzeichnet. Diese betreffen mehr Weidewirtschaft und des Tourismus. Der Verband beauftragte als 4.500 Jäger und über 280.000 ha Bärenrevier. Gemeinsam örtliche Landwirte mit dem Erhalt der offenen Landschaften engagieren sich Ranger und Jäger gegen Wilderei sowie beim durch Schafbeweidung und Zurückdrängen der Verbuschung und Offenhalten von Gebieten und bei Bärenzählungen. Zusätzlich hat die richtete Futterstellen für Geier ein. Letztere bieten den Stiftung FOP mehr als 1.400 Elektrozäune für Jäger, Imker und Landwirten die Möglichkeit, wirtschaftlichen Profit aus Wildhüter bereitgestellt, um Einkommensverluste zu vermeiden. Nutztierkadavern zu ziehen. Aufgrund dieser Aktivitäten und der Öffentlichkeitsarbeit sind Die Geier wurden zu einer Art Markenzeichen. Es gibt im Gebiet inzwischen Jäger und die Bevölkerung vor Ort stolz, zwischen den inzwischen 600 Beherbergungsbetriebe für Touristen und im Bären zu leben, und die durch den Menschen verursachten Todesfälle letzten Jahr besichtigten mehr als 30.000 Besucher das bei Bären sind erheblich zurückgegangen. Die kantabrische Geierhaus-Informationszentrum, wo man auch das lokale Bärenpopulation ist in den letzten Jahren von 70 Tieren auf 230 Geierbier (La Feuve) probieren kann. Dies Entwicklung ist ein angewachsen. In diesem Fall ist das Zusammenleben der Schlüssel großartiges Beispiel dafür, wie Naturschutz und wirtschaftliche für den Erhalt. Entwicklung Hand in Hand gehen können. http://www.fundacionosopardo.org http://gorgestarnjonte.n2000.fr/ Grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Europäischer Citizen’s award Vernetzung Projekt: Natura 2000-Tag Projekt: DANUBEPARKS – Verknüpfung der Natura 2000-Gebiete Wo? Doñana, Spanien entlang des Donaulebensraumkorridors Im Rahmen des LIFE+-Projekts Wo? 330 Natura 2000-Gebiete in 9 Anrainerstaaten der Donau ‚Natura 2000: Connecting Die Donau durchfließt zehn Länder people with biodiversity‘, das in und ist damit der internationalste Zusammenarbeit mit Agencia Fluss der Welt. Mit ihren EFE umgesetzt wurde, haben vielfältigen Lebensräumen ist sie SEO/BirdLife und BirdLife das Rückgrat der Biodiversität Europa den ‚European Natura Südosteuropas. 2000 Day‘ geschaffen, um Im Rahmen von DANUBEPARKS Aufmerksamkeit auf das Natura haben sich Manager aller 2000-Netzwerk zu lenken. Als relevanten Donauschutzgebiete Werbung für die Initiative wurde sowie von über 30 Natura 2000-Gebieten des Donauraums zu einer jeder aufgefordert, mit den Händen die Form eines Schmetterlings transnationalen Arbeitsgruppe mit einer gemeinsamen Strategie darzustellen und damit Unterstützung für den Schutz von Natur zusammengefunden und nehmen systematisch Herausforderungen und wildlebenden Tierarten zu zeigen. Donau-weit in Angriff. Seit 2009 wurden entlang des Flusses über Jedes Jahr werden die Veranstaltungen des European Natura 150 Maßnahmen mit den Schwerpunkten 2000 Day dem Schutz eines Natura 2000-Gebiets gewidmet. Im Lebensraummanagement, Schutz von prominenten Arten (flagship Jahr 2014 war dies Doñana, ein ausgedehntes Gebiet von species), Flussrenaturierung, Naturtourismus und Küsten-Feuchtgebieten, Dünen, Korkeichen- und Pinienwäldern Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt. DANUBEPARKS ist ein Beispiel für und Matorral-Hartlaub-Strauchformationen in Südspanien, das einen erfolgreichen integrierten Ansatz mit Forstwirtschaft, tausende von Arten beheimatet, darunter den Spanischen Tourismus und Binnenwasserstraßen. Das große Interesse an Kaiseradler und den Pardelluchs. Seit dem Start der Kampagne im Festen, Veranstaltungen und Veröffentlichungen von Jahr 2013 haben mehr als 19.000 Menschen an verschiedenen DANUBEPARKS fördert die Begeisterung der Öffentlichkeit für Veranstaltungen in ganz Europa teilgenommen und in sozialen Natura 2000-Gebiete. Netzwerken wurden über drei Millionen Benutzerkonten erreicht. http://www.danubeparks.org http://www.natura2000day.eu
12 newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 © Simon Colmer / naturepl.com Die NCFF kann Investitionen in urbane grüne Infrastruktur wie Blühstreifen entlang von Straßen fördern. Fazilität für Naturkapital Seit April 2015 gibt es das erzielen oder Kosten senken profitablen Projekten, die als Finanzierungsinstrument Fazilität können, während sie gleichzeitig Machbarkeitsnachweis dienen und für Naturkapital (Natural Capital der Biodiversität oder der potenziellen Investoren die Financing Facility – NCFF) der Anpassung an den Klimawandel Attraktivität solcher Projekte vor EU-Kommission und der dienen. Bislang gibt es deutliche Augen führen werden. Europäische Investitionsbank Hürden bei der Inanspruchnahme Folgende Vorhaben sind (EIB). Es ist eines der neuen oder Aufnahme von möglich: Zahlungen für Finanzierungsmittel, die im Naturkapitalprojekten, Ökosystemdienstleistungen, grüne aktuellen EU-LIFE-Programm von beispielsweise aufgrund von Infrastruktur, Ausgleich für 2014 bis 2020 geplant sind, um Erfahrungsmangel, langen Biodiversitätsschäden und Projekte zu unterstützen, die in Investitions- und Unterstützung für Unternehmen, den Mitgliedstaaten die Amortisationsphasen und der die Biodiversität und Anpassung Bewahrung des Naturkapitals Unsicherheit zu Zielmärkten, an den Klimawandel fördern (s. und die Anpassung an den Einnahmequellen und Kasten). Die Mittelempfänger Klimawandel fördern. Gewinnspannen. können öffentliche oder private Das primäre Ziel ist Mit der NCFF macht sich die EU Träger sein, einschließlich aufzuzeigen, dass nun an die Realisierung einer Behörden, Landbesitzern oder Naturkapitalprojekte Einnahmen Reihe von replizierbaren und Unternehmen. Die Pilotphase der NCFF dauert NCFF-Projekte können Schutzmaßnahmen beinhalten, die zurückbleibende, unvermeidliche Schäden an der drei Jahre. In diesem Zeitraum Biodiversität aufgrund von Entwicklungsprojekten ausgleichen sollen. werden insgesamt 100 bis 125 Millionen Euro für © Terry Whittaker / naturepl.com Investitionen in 9–12 Projekte zur Verfügung gestellt. Die NCFF ermöglicht eine direkte Finanzierung oder ein Darlehen über ein zwischengeschaltetes Institut und wird bis zu 75 % der gesamten Projektkosten mit einem Höchstbetrag von 15 Millionen für jede direkte Investition bestreiten. Mit einem maximalen Anteil von 33 % kann die NCFF auch in Aktienfonds investieren. Die Unterstützung wird in einem angemessenen Verhältnis zu
newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 13 anderen Beiträgen stehen. • eine Prüfung der Angesichts der begrenzten Förderfähigkeit des Projekts NCFF-Finanzierungskategorien Erfahrung bei der Finanzierung und eine Beurteilung der Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen von Naturkapitalprojekten mit Leistungsfähigkeit, der marktbasierten Mechanismen Erfahrung und der Ressourcen Projekte mit Zahlungen für Leistungen aus Naturkapital. werden weitere 10 Millionen Euro des Antragstellers; Normalerweise handelt es sich um freiwillige, kleinformatige, im Rahmen einer • die Solidität und Stimmigkeit bilaterale Transaktionen mit klar identifizierbaren Käufern Unterstützungsfazilität des Geschäftsmodells; und Verkäufern von Ökosystemleistungen. Sie basieren auf bereitgestellt, um Projekten mit • die Investitionsstruktur; dem Nutznießerprinzip, wobei Zahlungen geleistet werden, um guten Chancen auf eine NCFF- • Auswirkungen auf Biodiversität entscheidende Ökosystemleistungen abzusichern. Förderung bei der und die Anpassung an den Projektvorbereitung und Klimawandel; Grüne Infrastruktur (GI) -verwirklichung beizustehen. • möglicher Grüne Infrastruktur ist ein strategisch geplantes Netzwerk Entsprechende Unterstützung Demonstrationscharakter, von natürlichen und halbnatürlichen Bereichen mit weiteren können externe Replizierbarkeit und Umweltmerkmalen, welches entworfen und gepflegt wird, um ein Beratungsleistungen in Bezug auf Übertragbarkeit; breites Spektrum an Ökosystemleistungen zu liefern. GI-Projekte Märkte, Finanzen, Wirtschaft, • die Möglichkeiten des Projekts, bieten das Potenzial, durch die Bereitstellung von Gütern und Unternehmensplanung und zusätzliche Projektmittel zu Leistungen wie Wassermanagement, Luftqualität, Forstwirtschaft, soziale und umweltbezogene akquirieren; Erholung, Bestäubung und erhöhte Resilienz hinsichtlich der Folgen des Aspekte der Projekte sein oder • die Schaffung und Sicherung Klimawandels Einkommen zu generieren oder Kosten einzusparen. hinsichtlich des Monitorings von von Arbeitsplätzen. Auswirkungen auf Umwelt und Lebensräume. Interessenbekundungen nimmt Ausgleich für Biodiversitätsschäden Für Projekte mit Beteiligung Maßnahmen mit dem Ziel, zurückbleibende unvermeidliche Schäden die EIB jederzeit an. Nähere finanzieller Mittler können Hilfen an der Biodiversität durch Entwicklungsprojekte auszugleichen. Informationen unter: http://www. für die Identifizierung, das Sie basieren auf dem Verursacherprinzip, wobei der Ausgleich eib.org/products/blending/ncff/ Screening und die Bewertung von beispielsweise für die Risikominimierung herangezogen wird. index.htm oder http://ec.europa. fachlichen, umwelt- oder Allerdings sind im Rahmen der NCFF keine Projekte förderfähig, eu/environment/life/funding/ klimawandelbezogenen Aspekten die auf die Kompensation von Schäden nach Artikel 6.4 der FFH- financial_instruments/ncff.htm der Projekte wie auch für Richtlinie in Natura 2000-Gebieten abzielen. Rentabilitätsbeurteilungen © Kerstin Hinze / naturepl.com gewährt werden. Die Innovative Aktivitäten, die Biodiversität und Unterstützung soll allerdings nicht Anpassung an den Klimawandel fördern für die normalen Betriebskosten Projekte zur Bereitstellung von Gütern und Leistungen, meist durch der finanziellen Mittler verwendet kleine und mittelständische Unternehmen, die die Biodiversität werden. schützen sollen oder die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften Anträge werden von der EIB oder anderen Wirtschaftsbereichen erhöhen. Der neuartige Aspekt nach einer zufriedenstellenden kann sich auf innovative Ansätze einer ökologischen Renaturierung/ Unternehmensbewertung und Erhaltung oder auf innovative Geschäftsmodelle wie die Nutzung unter Berücksichtigung des ethischer Investitionen und die Wertsteigerung von Waren und verfügbaren Budgets geprüft. Die Leistungen durch Zertifikate und Standards beziehen. Stufen des Auswahlverfahrens beinhalten unter anderem: Beispiele für mögliche NCFF-Projekte: Kapitalanlagen zur Verbesserung der Wasserqualität können durch die → Naturkapitalinvestitionen, die die Wasserqualität oder den NCFF gefördert werden. Hochwasserrückhalt verbessern und Leistungen aus Versorgungsunternehmen, dem Nahrungsmittelsektor, © John Waters / naturepl.com Behörden, Eigentümern oder Versicherern verfügbar machen. → Investitionen in die Moor- oder Waldrenaturierung, die auch Zahlungen für Emissionsrechte, Wasserqualität und/oder andere Leistungen ermöglichen. → Investitionen in städtische grüne Infrastruktur (z. B. Grünflächen, begrünte Dächer und Wände, Bäume, nachhaltige Entwässerungssysteme). → Ökologische Alternativen zu traditionellen Infrastrukturinvestitionen (z. B. Hochwasserschutz, Abwasseraufbereitung). → Zertifizierte Produkte und Leistungen, Umwelttechnologien, Beratung und Wartung, Finanzprodukte und -leistungen, Ökotourismus.
14 newsletter natur und biodiversität | J u n i 2 01 5 ● Nachrichten ● Veröffentlichungen ● Veranstaltungen (14,2 Milliarden für die EU-25). der im Herbst anstehenden © Phil Savoie / naturepl.com Allerdings sind nach den aktuellen Halbzeitbewertung den Untersuchungen 9,2 % der Fortschritt bei der Umsetzung europäischen Wildbienenarten der EU-Biodiversitätsstrategie vom Aussterben bedroht und zu diskutieren. Nach 12 % werden als voraussichtlich einer Bestandsaufnahme in Kürze gefährdet eingestuft. der Befunde des neuen Hauptgefahren für ihr Umweltzustandsberichts Überleben stellen der (SOER2015) und der ersten großflächige Verlust und die Ergebnisse der Berichte Verschlechterung geeigneter nach der FFH- und der Bienenlebensräume dar. Dies Vogelschutzrichtlinie für den liegt überwiegend an einer Zeitraum 2007–2012 haben intensiven Landwirtschaft und die Minister die anstehenden veränderten landwirtschaftlichen Herausforderungen zum Praxis, wie der Konzentration Erreichen des Biodiversitätsziels auf Silageproduktion zulasten 2020 diskutiert, ebenso wie der Heuwirtschaft, und am die verfügbaren Möglichkeiten, Insgesamt 25,8 % der europäischen Hummelarten sind inzwischen vom weit verbreiteten Einsatz von eine bessere Integration der Aussterben bedroht. Der Klimawandel ist ein bedeutender Faktor für das Insektiziden und Düngemitteln. Biodiversität in andere zentrale Aussterberisiko der meisten Bienenarten und insbesondere für Hummeln. Städtebau und Klimawandel sind Politikfelder zu unterstützen. weitere wichtige Faktoren des Am Folgetag trafen sich die Öffentliche nun für den 23. Oktober 2015 Aussterberisikos, wobei Letzterer EU-Umwelt- und Energieminister, Konsultationen zu den in Brüssel geplant. Regelmäßig vor allem die Hummeln betrifft. um die möglichen Synergien Naturschutzrichtlinien aktualisierte Informationen zum Der Bericht beleuchtet auch zwischen EU-Umwelt-, -Klima- Im Rahmen ihrer neuen Agenda Fitness-Check finden sich unter den weiteren Forschungsbedarf, und -Energiepolitikzielen für intelligente Regulierungen http://ec.europa.eu/environment/ um effektive Schutzmaßnahmen auszuloten. Angesichts ihrer führt die EU-Kommission nature/legislation/fitness_check/ zu entwickeln. Bei mehr als strategischen Tragweite und ihrer zurzeit einen ‚Fitness-Check‘ index_en.htm der Hälfte aller Arten wird die unauflöslichen Verflochtenheit der EU-Vogelschutz- und der Datenlage als unzulänglich betonten die Minister die FFH-Richtlinie durch (s. letzte Neue Rote Liste eingestuft, da sowohl Experten Wichtigkeit, die Politikziele in Ausgabe). Er beinhaltet eine der Bienen als auch Informationen und sich gegenseitig unterstützender umfassende Evaluierung der Im März hat die IUCN eine neue eine finanzielle Unterstützung Weise zu erreichen, beispielsweise Richtlinien zur Überprüfung, ob europäische Rote Liste der Bienen fehlen. Das erschwert nicht nur den Schutz der Biodiversität und der regulatorische Rahmen noch veröffentlicht. Der Bericht, der die Erfassung des gesamten die Steigerung der Resilienz von immer zweckdienlich ist. von der EU-Kommission finanziert Gefährdungsrisikos, sondern auch Ökosystemen auf der einen Seite In diesem Kontext hat die EU- wurde, bietet zum ersten Mal die Bestimmung der geeignetsten und die wirksame Entschärfung Kommission öffentliche Internet- Informationen zu allen 1.965 Schutzmaßnahmen, die ergriffen von Klimaeffekten und eine Konsultationen geschaltet, um wildlebenden Bienenarten werden sollten, um zu einer zunehmende Energiesicherheit den Bürgern die Möglichkeit Europas, einschließlich ihres Bestandserholung beizutragen. auf der anderen Seite. Der zu geben, ihre Meinung Erhaltungszustands, ihrer http://ec.europa.eu/environment/ Umweltzustandsbericht findet einzubringen. Der Fragebogen Verbreitung, Populationstrends nature/conservation/species/ sich unter http://www.eea.europa. ist in den 23 offiziellen Sprachen und Gefahren. redlist/downloads/European_ eu/soer der EU verfügbar und kann bis Bienen sind nicht nur ein bees.pdf zum 24. Juli 2015 ausgefüllt wichtiger Bestandteil der LIFE-Ausschreibung werden. Jeder ist eingeladen, sich europäischen Biodiversität, sie Informeller EU- 2015 zu beteiligen. http://ec.europa. sorgen auch für die Bestäubung Umweltministerrat Die Antragsrunde 2015 für LIFE- eu/environment/consultations/ von Nutzpflanzen mit einem Im Rahmen der lettischen EU- Fördermittel begann am 1. Juni nature_fitness_check_en.htm geschätzten Wert in Höhe von Ratspräsidentschaft trafen sich 2015. Antragsteller haben bis Die hochrangig besetzte 22 Milliarden Euro pro Jahr am 14. April 2015 in Riga die 28 zum 15. September Zeit, Anträge Konferenz zum Fitness-Check ist für die europäische Wirtschaft Umweltminister, um im Vorfeld für traditionelle LIFE-Natur-
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