2018 Campus Magazin. Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg - Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
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4 »Die Tragödie des Macbeth« Regie: Max Schaufuß Bühne und Kostüme: Mira Phumdorkmai (ABK Stuttgart) 5 Shakespeare – Überlebensstrategien, Regie-Werkstatt
Vorwort Liebe Studierende Die Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg steht für den Mut, sich begeisterten oder auch ablehnenden Publikum. Sie werden mit allen erdenklichen den neuen Herausforderungen der Theaterkunst zu stellen, ist innovativ und zukunfts- Welten konfrontiert werden und sollen diese auf höchstem Niveau sinnlich abbilden, orientiert: So wurde sie vor nunmehr zehn Jahren vom Land Baden-Württemberg reflektieren und in künstlerischer Aufladung haptisch erlebbar machen und ästheti- mit Unterstützung der Stadt Ludwigsburg konzipiert und gegründet. In zehn Jahren sche Umsetzungen dafür finden. Eine Ausbildung für zeitgenössisches Theater hat sie sich als qualifizierte Ausbildungsstätte behauptet und mit der erfolgreichen bietet Ihnen die Möglichkeit, wesentliche praktische Erfahrungen zu erwerben, Akkreditierung der Studiengänge endgültig ihren Platz in der nationalen und interna- Begabungen zu entwickeln, Fertigkeiten und Techniken zu trainieren. Sie erlaubt zu tionalen Hochschullandschaft erobert. scheitern und trotzdem weiter zu machen. Sie ermöglicht, das Unmögliche zu suchen Theater und Kunst sind ein wunderbar sinnliches Instrument und ein gemeinsa- und umzusetzen. mer Erlebnisraum, in dem die Beschäftigung mit Gesellschaft Erkenntnisse schafft Für diese breite Aufstellung der Ausbildung bietet der Campus Ludwigsburg eine und Verstehen ermöglicht. Aber wie die Welt sich im ständigen Wandel befindet, so ist einmalige Chance durch die intensive Zusammenarbeit mit der sich darauf befin- das Theater auch immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen, Inhalten und denden Filmakademie, ihrem Animationsinstitut und dem Atelier Ludwigsburg-Paris Erzählweisen. SchauspielerInnen, RegisseurInnen, DramaturgInnen und Bühnen- sowie mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und der Päda- und KostümbildnerInnen müssen heute längst auf mehr vorbereitet sein, als auf das gogischen Hochschule. Die interdisziplinäre und projektbezogene Zusammenarbeit klassische Stadttheater und ein entsprechendes Repertoire. Es erwartet Sie ein ist zentraler Bestandteil dieser Ausbildung und soll schon früh künstlerische Partner- riesiger, kaum eingrenzbarer, freier Produktionsmarkt. schaften entwickeln. Die enge Kooperation mit den umliegenden Theatern und Kul- Die Ausbildung für die performativen Künste beinhaltet daher ein weites Spek- turinstitutionen erweitert dieses Angebot und erlaubt, intensiv die Praxis zu erleben. trum, das einerseits den Anforderungen der einzelnen Disziplinen professionell Nur unter der Bedingung, dass Studierende praktisch die Vielfalt und die Eigenart gerecht werden soll, andererseits aber auf die Vielfalt einer sich ausweitenden Kunst- verschiedener Theaterformen und künstlerischer Ausdrucksformen erleben, können gattung reagieren muss. Im Zentrum einer solchen Recherche steht die Autorschaft sie Theater erleben als einen Ort, an dem gesellschaftliche Prozesse seziert, analy- der DarstellerInnen und RegisseurInnen. Ziel der Ausbildung sind eigenwillige, siert, aufgedeckt, Utopien erdacht und erspielt werden. Der kritische Blick wird ge- selbstbestimmte und selbstbewusste KünstlerInnen, die um die Verantwortung schärft, um ganz substantiell an das heranzukommen, was Mensch-Sein ausmacht: wissen, dass sie Teil der Gesellschaft sind, deren Zukunft sie mitgestalten können. Welt begreifbar machen in ihrer Komplexität, in ihrer Vielfalt, in ihren Zwischentönen, Sie werden verschiedenen RegisseurInnen begegnen, bekannten und unbe- in ihren Unergründlichkeiten, ihren Abgründen und ihren Schönheiten mit den der kannten AutorInnen, Texten und Textflächen, Musik, Tanz, Film und Medienkunst, Zeit angemessenen Mitteln. Also Geschichten erzählen über das, was war, was ist und Bildender Kunst und politischen Fragestellungen; Sie werden auch unnachgiebigen sein könnte. VerwaltungsdirektorInnen und IntendantInnen begegnen, genialen und anstrengen- den bis herausfordernden KollegInnen, den großen Klassikern ebenso wie den In diesem Sinne wünsche ich allen Studierenden ein spannendes gemeinsames Rebellen und Illusionisten, den Realisten und den Surrealen, dem Zeitgenössischen Studienjahr. ebenso wie dem Unzeitgemäßen, und nicht zuletzt immer wieder dem neugierigen, Elisabeth Schweeger 6 7
Vorwort Seite 06 Index Zehn Jahre ADK Seite 12 01. Studienzeiten & Kontakte Seite 10 02. Campus Ludwigsburg Seite 16 03. Studiengänge Seite 28 04. Kooperationen & Stipendien Seite 58 05. Auszeichnungen 2016/17 Seite 64 06. Lehrende Seite 68 07. Räume Seite 86 08. Verwaltung & MitarbeiterInnen Seite 87 09. Gremien Seite 88 Impressum Seite 92 »Entscheide dich! mit Friedland Wallenstein« Regie: Amelie Hafner Bühne und Kostüme: Verena Bisle (ABK Stuttgart) Wallenstein. Regie-Werkschau Eine Koproduktion mit dem Theater Augsburg
01 Studienzeiten und Kontakte Detaillierte Informationen sind abrufbar auf www.adk-bw.de Beginn 25.09.2017 Studiengang Schauspiel Campus-Eröffnung 25.09.2017 Leitung Christiane Pohle Wintersemester 25.09.2017 – 09.03.2018 Benedikt Haubrich Sommersemester 0 3.04.2018 – 27.07.2018 Mentor 1. Studienjahr Peter Eckert Feiertage, Ferien 03.10.2017 Tag der Deutschen Einheit Mentor 2. Studienjahr Martin Maria Blau 31.10.2017 Reformationstag Benedikt Haubrich (Stellv.) 01.11.2017 Allerheiligen Mentor 3. Studienjahr Wulf Twiehaus 23.12.2017 – 01.01.2018 Mentor 4. Studienjahr Benedikt Haubrich Weihnachtsferien 10.3.2018 – 02.04.2018 Studiengang Regie Osterferien Leitung Ludger Engels 01.05.2018 Maifeiertag Mentorin 1. Studienjahr Christina Rast 10.05.2018 Christi Himmelfahrt Mentor 2. Studienjahr Christof Nel 21.05.2018 Pfingstmontag Mentor 3. Studienjahr Ludger Engels 31.05.2018 Fronleichnam Mentor 4. Studienjahr Thomas Zielinski Studiengang Dramaturgie Leitung, Mentor Jens Groß Stellvertretung Elisabeth Schweeger »Wallenstein // Der Zukunft dunkles Land« Von Friedrich Schiller // Wilke Weermann Regie: Annika Schäfer, Wilke Weermann 10 Bühne: Johanna Stenzel (ABK Stuttgart) Kostüme: Lara Scherpinski (ABK Stuttgart) Wallenstein. Regie-Werkschau 11 Eine Koproduktion mit dem Theater Augsburg
Zehn Jahre ADK – ein erstes Jubiläum 2018 Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg Zehn Jahre innovative Theaterausbildung Anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens nimmt die ADK Kann Theater Veränderungen in gesellschaftlichen dieses Jubiläum als Chance wahr, die immanente Be- Prozessen sinnstiftend begleiten? Kann es seine tra- deutung des heutigen Theaters für die Gesellschaft zur gende Rolle als eine unverzichtbare Säule im Gefüge Diskussion zu stellen. Thematisiert wird dabei die Frage einer sich frei denkenden Welt noch erhalten? Welchen nach der Darstellenden Kunst als unterschätzten Status hat dieses ideelle »Kapital« und welche Stra- Faktor im gesellschaftspolitischen Raum. tegien sind anzuwenden, um dies zu garantieren? Geplant ist im Sommer 2018 eine Konferenz Mit einer Konferenz, die diese Thematik vertie- zum Thema »Kunst, Kultur und deren Nachhaltigkeit« fen will, wird man dem zwar viel strapazierten, aber sowie das FURORE Festival, das junge internationale ungleich wichtigen Begriff der Nachhaltigkeit durch Positionen darstellender Kunst präsentieren wird. Kultur und Kunst auf die Spur kommen müssen. Sie setzt eine Reihe fort, die 2016 bereits unternommen worden ist: einmal mit dem Symposium »Lost in Die Konferenz. (Digital) Space« (gemeinsam mit dem Zentrum für Theater – der unterschätzte Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) und der Akademie Faktor. Kunst, Kultur und deren Schloss Solitude) und mit der Tagung über ökologi- sches Handeln im künstlerischen Prozess (Green Nachhaltigkeit Management), die in Thessaloniki ausgerichtet wurde, gemeinsam mit der Heinrich Böll Stiftung, dem Schon die Griechen verstanden Theater als Goethe-Institut und dem Netzwerk mitos21, einem einen Ort des Erkennens und der Belehrung. Theater europäischen Verbund von Theaterinstitutionen, dem war schon damals ein wesentliches Instrument der die ADK angehört. demokratischen Gesellschaft. Drängende Fragen für Die Konferenz in Kooperation mit der Stadt das Zusammenleben konnten dort verhandelt werden. Ludwigsburg im Rahmen ihres 300-jährigen Jubilä- Heute müssen wir uns fragen, nachdem das ums wendet sich an Studierende und an jene aus Theater immer mehr verantwortliche Aufgaben in den Politik, Wirtschaft, Kunst und Theater, die Fragen zur Bereichen der ästhetischen Bildung, der kritischen heutigen zivilen Gesellschaft haben, vielleicht Ant- Hinterfragung, der partizipativen Miteinbeziehung worten, auf jeden Fall den Dialog suchen, um sich der Bürger übernommen hat, ob es noch diesen Stel- gemeinsam über Strategien der Bewältigung heutiger lenwert halten kann, ob es noch gehört wird oder unter und zukünftiger Probleme einer friedlichen Gesell- dem ständig wachsenden Leistungsdruck nur noch schaft auszutauschen. ein repräsentatives Gehäuse ist, das dem schönen Die Baden-Württemberg Stiftung sowie die Schein und der Trostspendung verpflichtet ist. Stiftung Kunst, Kultur und Bildung der Kreissparkasse Ludwigsburg unterstützen das Jubiläum der ADK. 12 »Das letzte Abendmahl. Fenster auf, Seele raus – Gott lebt!« Leitung: Tom Stromberg 13 Projekt 3. Studienjahr Schauspiel/Regie FURORE Festival 2016
Zehn Jahre ADK – ein erstes Jubiläum 2018 FURORE Festival. Internationales Festival für junges Theater von Studierenden für Studierende und Neugierige. »Neuere Tendenzen in der Kunst werden von der ADK 19. bis 21.07.2018 ganz bewusst aufgegriffen und kompetent diskutiert. Deutlich wird dies auch im heutigen Festival. Das neue Format eines von Studierenden organisierten europä- isch ausgerichteten Festivals hat uns im Wissen- Vom 19. bis 21. Juli 2018 präsentieren und erforschen Ein Rahmenprogramm mit umfangreichen Work- schaftsministerium überzeugt.« Studierende der Studiengänge Regie, Schauspiel shops sowie Gesprächsrunden und Diskussionen mit Eröffnungsrede 2016, Dr. Claudia Rose, Ministerial- und Dramaturgie der ADK neue theatrale Formen den teilnehmenden KünstlerInnen nach jeder Veran- dirigentin, Ministerium für Wissenschaft, Forschung aus Europa und der Welt. Eine dreitägige Kostprobe staltung sollen die verhandelten Inhalte vertiefen. und Kunst Baden-Württemberg fand 2016 statt, als Studierende der ADK das erste Partner sind die Netzwerke E:UTSA (ein europäisches FURORE Festival auf den Weg brachten. Es war er- Netzwerk zahlreicher Akademien für Darstellende folgreich, medial geschätzt und vom Publikum mit Kunst) und mitos21 (ein Netzwerk europäischer Thea- großer Aufmerksamkeit bedacht. terinstitutionen) sowie das Schauspiel Stuttgart, die Filmakademie und andere. Zum FURORE Festival 2018 werden rund zehn Pro- duktionen von angehenden jungen KünstlerInnen so- Mit den Produktionen junger, internationaler Kunst- wie Studierenden internationaler Akademien, Hoch- schaffender soll das Festival ein Alleinstellungsmerk- schulen und Universitäten der Künste eingeladen. mal in der Festivallandschaft Baden-Württembergs Verschiedenste künstlerische Positionen aus Europa erlangen. Der attraktive Hochschulstandort für inno- und der Welt, aus den Disziplinen Schauspiel, Musik- vative, künstlerische und interdisziplinäre Projekte theater, Performance, Tanz, Film sowie Formen, die soll damit weiter etabliert und zum Mittelpunkt eines noch keiner Kategorisierung entsprechen, zeigen in internationalen Diskurses werden, ganz im Sinne der ihrer Vielfalt die gesellschaftliche und kulturpolitische antiken Agora. Ein Campus, der der künstlerischen Relevanz des Theaters und der Künste, laden zu Avantgarde den Boden bereitet. künstlerischem Erkunden. »Das von der Theaterakademie organisierte Furore- Treffen zeigt aufregendes junges Theater aus halb Europa. … Wenn aber alles mit rechten Dingen zugeht, muss einem … um die Zukunft … (des) juvenilen Furore- Festival nicht bange sein, das mit seinem Debüt gute Gründe für eine Fortsetzung geliefert hat.« (Stuttgarter Zeitung, 23.07.2016) 14 15
02 Campus 02.01 Campus Ludwigsburg Ludwigsburg Wo zu Beginn der 1990er Jahre verlassene Kasernen- höfe und Parkplatzbrachen das Bild beherrschten, ist ein einzigartiges Ausbildungszentrum für Theater, Film und Medien gewachsen. Die Akademie für Dar- stellende Kunst, die Filmakademie, deren Animati- onsinstitut und das Atelier Ludwigsburg-Paris tragen durch die Spitzenstellung, die sie in ihren jeweiligen Bereichen einnehmen, dazu bei, dass hier im fach- spezifischen sowie im interdisziplinären Raum auf höchstem Niveau gearbeitet wird. Ein zentrales Merkmal des Ludwigsburger Campus liegt in der Autonomie der vier ansässigen Ausbil- dungsstätten in der Gestaltung ihrer Studieninhalte, während sie zugleich auf zahlreichen Ebenen mitein- ander verwoben sind. Jede Institution verfügt in ihrem Bereich über erstklassige personelle und tech- nische Ausstattung, weitreichende internationale Vernetzung und einen Lehrkörper aus herausragen- den KünstlerInnen und PraktikerInnen. Dieses inspirierende Neben- und Miteinander bringt einen interdisziplinären Geist mit sich, der Grenzüberschreitungen zwischen Erzählformen, Genres und Technologien enorm befördert. Die Mög- lichkeiten umfassen Theater, Film, Animation, neues- te digitale Postproduktionstechniken, transmediale Formate und vieles mehr in einer räumlichen Nähe, die in der europäischen Hochschullandschaft ihres- gleichen sucht. Ein gemeinsames Credo der Institutionen besteht in der starken Projektorientierung des Studiums. Die Studierenden finden neben der Inspiration somit auch die Ressourcen für ihre Vorhaben und sorgen mit ihren vielfältigen und ambitionierten Projekten für ein pulsierendes Campusleben. Der Ludwigsburger Campus bleibt so ein wich- tiger Knotenpunkt für Studierende, Alumni und auch für alle interessierten Ludwigsburger Bürgerinnen und Bürger – u.a. mit »Montags an der ADK« und dem Treffpunkt »Campus International«. 16 17
02.01 Campus Ludwigsburg 02.01 Campus Ludwigsburg Eröffnungswoche 25.09. – 29.09.2017 Campustag Festliche Eröffnung Was hat Kunst mit Politik zu tun? Campustag Filmakademie und ADK Eine Recherche. Vier Tage: Work- Donnerstag, 17.05.2018 25.09.2017 shop vom »Zentrum für Politische ab 10 Uhr Schönheit« 26. bis 29.09.2017 11 – 13 Uhr Um die bestehenden Netzwerke zu verstärken und Begrüßung durch: Prof. Thomas Schadt, das Potential des Campus noch weiter auszubauen, Prof. Andreas Hykade, Prof. Dr. Elisabeth Schweeger sind für das Studienjahr Campustage vorgesehen. Eröffnungsgast: Jeanine Meerapfel jeweils 10 – 17 Uhr Das Programm dieses Tages stellen die AStAs der ADK Ort: Filmakademie, Albrecht Ade Studio Ort: ADK und Filmakademie und der Filmakademie zusammen. Die zur Verfügung stehende Frei-Zeit – an diesen Tagen finden keine Jeanine Meerapfel, die vielfach ausgezeichnete Unter der Leitung von Cesy Leonard – Künstlerin, Lehrveranstaltungen statt – will ungezwungenen Regisseurin und Autorin von Spiel- und Dokumentar- Filmemacherin und Chefin des Planungsstabs des Begegnungen, Möglichkeiten des Austauschs und filmen, ist seit 1998 Mitglied der Akademie der Künste, Zentrums für Politische Schönheit – findet ein Kennenlernens Raum geben, das Feld weiter eröffnen, Berlin, Sektion Film- und Medienkunst, und seit 2015 viertägiger Workshop statt. Zusammen mit Gast- Visionen für Neues oder Gemeinsames entstehen deren Präsidentin. dozentInnen und rund 130 Erstsemestern geht sie in lassen und den Campus-Gedanken weitertragen. rund 25 Arbeitsgruppen auf Recherche. Sie fragen 16.30 – 19 Uhr danach, was Politik und Kunst gemeinsam haben, »Auftakt nach Maß« erspüren Haltungen in der Kunst, entwickeln gemein- Ort: Filmakademie, Albrecht Ade Studio sam Projektideen mit filmischen und theatralen Mit- teln zu Themen, die sich außerhalb der alltäglichen Ein Campus, vier Institutionen: Die Filmakademie, »Komfortzone« befinden und Blicke in eine Welt er- das Animationsinstitut, das Atelier Ludwigsburg- möglichen, die in der Tagespresse keinen Platz finden. Paris und die Akademie für Darstellende Kunst prä- sentieren sich am ersten Tag des Studienjahres mit Impulsreferaten, Diskussionen und Einblicken in die Theaterbühnen: ein Tag der Begegnungen und des Kennenlernens. Im Rahmen der Veranstaltung »Auftakt nach Maß« stellen die Akademieleitenden »Blaue Stunde« den Erstsemestern den Campus vor. 26.09. bis 29.09.2017 Ab 19 Uhr Ort: 26.09.2017 Animationsinstitut | 27.09.2017 Ate- lier Ludwigsburg-Paris | 28.09.2017 Akademie für Darstellende Kunst | 29.09.2017 Filmakademie (Beginn 17.30 Uhr) Nach dem Motto »Von Meistern lernen« stellen ältere Semester persönlich Filme, KünstlerInnen, Theater- stücke u.a. vor, die sie inspiriert haben, die sie für sich entdeckten oder selber entwickelten. 18 19
02.02 Campus im Austausch 02.02 Campus im Austausch Gemeinsame Lehrangebote AKA-Pitchings Details zu den Seminaren siehe ADK: www.adk-bw.de AKA-Pitchings Freitags jeweils ab 10 Uhr | Filmakademie: Online-Kalender 10.11.2017, 26.01.2018, Die Campus-Idee findet ihre konkrete Umsetzung 13.04.2018, 11.05.2018 | in der Gestaltung der Lehrpläne, welche die wechsel- Albrecht Ade Studio oder seitige Teilnahme an den Lehrveranstaltungen vor- sehen: ADK-Bühne Filmakademie-Studierende können an der ADK an folgenden Lehrveranstaltungen teilnehmen: Theorie- Die AKA-Pitchings dienen der Teamfindung und geben montag (Lektürekurs Gegenwart & Theatergeschich- einen Überblick über aktuelle Themen und Arbeiten. te / Ästhetik / Poetologie / Theatergeschichte / Ge- Die im Fünf-Minuten-Takt gepitchten Projekte reichen schichte der Regie und Schauspielerpersönlichkeit) u.a. vom Werbe-, Dokumentar-, Animations- bis hin • Adaptionen-Seminar • Performancetheorie • Verglei- zum Theaterfilm, von Games, szenischen Filmen, per- chende Mediendramaturgie • Autor im Fokus • Grund- formativen Installationen bis hin zum Theaterstück lagen Regie (Raum und Bühne / Raum und Klang / und -festival. Die AKA-Pitchings schaffen ein Bewusst- Kurzprojekte mit der ABK) • Grundlagen Schauspiel sein für die künstlerische Bandbreite und das kreative • Wort und Wirkung • Sprechen für Regisseure Spektrum der Projekte, die an der Filmakademie, • Praxismodule ihrem Animationsinstitut und der Akademie für Dar- stellende Kunst Baden-Württemberg entstehen. ADK-Studierende können an der Filmakademie teil- Die Teilnahme an allen vier Pitchings ist für nehmen wie folgt: Studierende der Filmakademie und ihres Animations- instituts Pflicht. Die Teilnahme ist für Studierende Dramaturgie-Studierende an • Mediale Inszenierung der ADK einmal im Studienverlauf Pflicht. Ansonsten im Raum mit Motion Design 4 (Carsten Goertz) ist die Teilnahme erwünscht, insofern kein anderer • Drehbuch-Crashkurs (Christoph Fromm) Unterricht betroffen ist. Aktive Teilnahme am Pitch • Drehbuch 2 Kurs im Sommersemester • Recherche kann prinzipiell bis drei Tage vorher beantragt werden. Alltagsgeschichte. Content-Development im Winter- (pitch@filmakademie.de) semester (Thomas Schadt) Jedes Projekt an der Filmakademie (Organisa- tion: Sujatha Wanigesinghe), das innerhalb des Pro- Regiestudierende an • Filmgestaltung 2 (FG 2): Basis- jektstudiums entstehen soll, muss an mindestens kurse und Szenischer Film (ein ganzes Semester) einem der vier Termine gepitcht werden (Ausnahme: • Recherche Alltagsgeschichte. Content-Development Studierende der Abteilung Werbefilm müssen pro im Wintersemester (Thomas Schadt) Studienjahr mindestens eine Projektidee pitchen, die später tatsächlich realisiert wird). Projekte aus dem Schauspiel-Studierende am • Dialogseminar Grundstudium können auf freiwilliger Basis ebenfalls vorgestellt werden. Jeder Pitch dauert maximal fünf Alle Studierenden der ADK an • Filmgeschichte und Minuten. -theorie (Bernd Kiefer, Hans Beller, Marcus Stiglegger, Dr. Susanne Kappesser) • Wahlfach Stilanalysen – Sonderausgabe: im Fokus diverse Themen mit Fred van der Kooji Weitere Auskünfte und Anmeldungen erfolgen über die Studiengangsleitung der ADK (studienbuero@adk-bw.de) und der Film- akademie (linda.kraemer@filmakademie.de) 20 21
02.02 Campus im Austausch 02.03 Campus vernetzt Hochschulkooperation mit der Pädagogischen Hochschule (PH) Theorie-Montage Animations-Geschichten im WS 2017/18 Theoretische Grundlagen sind auch an besonders »Was sehe ich, was höre ich? Wie sehe ich, was ich Im Rahmen des neuen Masterstudiengangs »Kultu- praxisbezogenen Ausbildungsstätten die Basis jegli- sehe? Wie verstehe ich, was ich sehe? Wie fordert mich relle Bildung« setzen die ADK und die Filmakademie cher konstruktiver Auseinandersetzung und Aus- der Film […] zum Dialog auf, in dem ich etwas über die die Zusammenarbeit mit der PH Ludwigsburg fort. gangspunkt für künstlerische Behauptungen und Welt, aber auch etwas über mich selbst erfahren Handschriften. kann?« Rudolf Arnheim PH-Studierende können an folgenden Veranstaltun- So bietet die ADK mit der Einführung eines gen teilnehmen: festen Theorietages – dem Theorie-Montag – seit Das wöchentliche Seminar Animations-Geschichten 2015 für die Studierenden verschiedener Ausbil- gibt Einblicke in die Entwicklung des Animationsfilms ADK: dungsrichtungen Grundlagen- und Übersichtssemi- in unterschiedlichen Regionen, verschiedene Genres, • Theatergeschichte (Beginn 09.10.2017) nare aus den Bereichen Ästhetik / Philosophie, über Themen und Motive. • Performance-Theorien Theater-, Film- und Literaturgeschichte an. In Animations-Geschichten geht es um Anima- (03.11. / 04.11. / 10.11. / 11.11. / 24.11. / 25.11.2017) Die Studierenden des gesamten Campus ha- tionsfilme – ihre Geschichte, Vielfalt, und die Ge- Anmeldung bis 06.10.2017 per E-Mail an ben die Möglichkeit, gemeinsam Grundlagen-, Über- schichten, die sie erzählen. Ziel ist, einen Überblick zu studienbuero@adk-bw.de sichtsvorlesungen und Übungen zu besuchen, die geben über die historische, künstlerische und wirt- dann in einzelnen Blockseminaren weiter vertieft wer- schaftliche Entwicklung des Mediums Animation, seine Filmakademie: den. Einerseits soll damit der Kontakt und die Vernet- regionalen und historischen Ausprägungen sowie • Filmgeschichte / Filmtheorie: Wahlpflichtseminare zung der Studierenden untereinander gefördert wer- wichtige FilmemacherInnen und KünstlerInnen. Durch (Bernd Kiefer, Hans Beller) den. Zum anderen dient die gemeinsame Ausbildung gemeinsames Filmeschauen und anschließende Dis- • Filmgeschichte / Filmtheorie: Stilanalysen dazu, sich eine gemeinsame Sprache (und ein ähnli- kussionen werden die Film-, Medien- und Theater- (Fred van der Kooij) ches Wissen) anzueignen, die dem Diskurs und der schaffenden angeregt, auch etwas über ihren eigenen Anmeldung und Information Studienleitung potentiellen Zusammenarbeit auf dem Campus zu Zugang zur Welt und zu ihren Projekten zu ergründen. Filmakademie: linda.kraemer@filmakademie.de Gute kommen soll. Wir werden bekannte und unbekannte Filme anschau- en, Filme, die zum Nachdenken oder zum Lachen ADK-Studierende können an folgenden Veranstal- Aufgrund der begrenzten Plätze bitten wir Interes- bringen, begeistern, oder auch unverstanden bleiben. tungen der PH teilnehmen sierte, sich vorab bei Rebecca Graitl/Studienbüro Dramaturgie ADK (rebecca.graitl @adk-bw.de) Die Veranstaltung findet in der Regel wöchentlich • Theorien der Medienbildung anzumelden. donnerstags ab 17 Uhr statt. Pflicht für Studierende (dienstags, 10.15 – 11.45 Uhr) am Animationsinstitut. Offen für alle Studierenden • Theorien ästhetischer und kultureller Bildung des Akademie-Campus. Aufgrund der begrenzten (mittwochs, 8.15 – 9.45 Uhr) Plätze bitten wir Interessierte, sich vorab bei Linda • Soziologie der Lebensalter Krämer/Studienleitung Filmakademie bis sieben (mittwochs, 14.15 – 15.45 Uhr) Tage vorher (linda.kraemer@filmakademie.de) an- Details zu den Seminaren siehe • Kinder- und Jugendtheater ADK : www.adk-bw.de zumelden. Filmakademie: Online-Kalender (mittwochs, 16.15 – 17.45 Uhr) • Politisch-kulturelle Medienbildung (donnerstags, 14.15 – 15.45 Uhr) Anmeldung bis zum 06.10.2017 per E-Mail an karin.matt@ph-ludwigsburg.de Filmakademie-Studierende können an folgenden Veranstaltungen der PH teilnehmen • Politisch-kulturelle Medienbildung (Thomas Wilke) • Theorien der Medienbildung (Thomas Wilke) • Didaktische Grundlagen • Digitale Medien und Kulturelle Bildung (Thomas Wilke) Kontakt PH Ludwigsburg: Felix Christian Kolb, felix.kolb@ph-ludwigsburg.de 22 23
02.04 Campus für Ludwigsburg 02.04 Campus für Ludwigsburg »Montags an der ADK« Treffpunkt »Campus International« Aussichten. Einsichten. Gespräche Montags an der ADK Campus International Jeweils 20 Uhr | 23.10.2017, Montags jeweils 19 – 22 Uhr | 20.11.2017, 15.01.2018, 09.10.2017, 13.11.2017, 12.02.2018, 09.04.2018, 04.12.2017, 22.01.2018, 28.05.2018, 25.06.2018 19.02.2018 Außer der Reihe: Sa 28.04.2018 Josef Hader Eine Initiative der Studierenden der ADK, Filmaka- demie und des Animationsinstituts. An einem Montag im Monat wird das Foyer der Hochrangige KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen ADK zu einem Ort der Begegnung und des Kennenler- oder ExpertInnen sind bei der im Januar 2016 begon- nens unterschiedlicher Kulturen, ihrer Hintergründe, nenen Reihe zu Gast mit Vorträgen und Gesprächen. Erfahrungen und Lebenswelten. Unterschiedlichste Im Herbst wird die zunehmend erfolgreichere Reihe Veranstaltungsformen – Vorträge, Diskussionen und fortgesetzt mit Ulrich Khuon (Intendant Deutsches Musik – bieten die Möglichkeit, sich auszutauschen Theater Berlin, Vorsitzender des Bühnenvereins), und die Netzwerke miteinander zu verknüpfen. Es ist Philipp Keel (Künstler, Filmemacher, Autor und Verle- eine Einladung an Neuzugewanderte mit und ohne ger), Aino Laberenz (Bühnen- und Kostümbildnerin, Fluchtgeschichte, an Studierende der ADK, Filmaka- Leiterin des Operndorfs von Christoph Schlingensief), demie und des Animationsinstituts und an alle Lud- Josef Hader (Kabarettist und Schauspieler) und wigsburger Akteure für Integration, engagierte und Wolfgang Engler (Soziologe, Philosoph und langjähri- interessierte Menschen der Stadt. ger Rektor der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst-Busch«) u.a. Bisherige Gäste u.a.: Annett Baumast (Expertin für Nachhaltigkeit auf dem Gebiet der Kultur), Rolf Bolwin (Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnen- vereins), Dr. Ulrike Groos (Direktorin, Kunstmuseum Stuttgart), Lisa Jopt (Schauspielerin und Mitbegrün- Der offene Campus derin des Ensemble-Netzwerks), Annette Kulenkampff Für Studierende und (Geschäftsführerin documenta), Matthias Lilienthal (Intendant der Münchner Kammerspiele), Verena Neugierige Metze-Mangold (Präsidentin der deutschen UNESCO- Kommission), Herfried Münkler (Politikwissenschaft- ler), Christiane Nüsslein-Volhard (Nobelpreisträgerin für Medizin), Wilfried Schulz (Intendant Staats- Studien- und Semesterarbeiten der Studierenden schauspiel Dresden), Wolf Singer (Hirnforscher), laden dazu ein, den Campus zu entdecken: Filmische Peter Spuhler (Generalintendant, Badisches Staats- Semesterpräsentationen, 10 – 15 Werkstattinszenie- theater Karlsruhe), Kay Voges (Intendant Schauspiel rungen aus dem »Labor« der ADK-Studierenden, des Theaters Dortmund) und André Wilms (Schau- Bachelorarbeiten und weitere Projekte. Und zum spieler) Ende eines Studienjahres findet alle zwei Jahre das von den Studierenden ausgerichtete internationale, Informationen zum Programm siehe junge Theaterfestival »FURORE« statt. www.adk-bw.de Aktuelle Veranstaltungen erfahren Sie über die Websiten der Institute. 24 25
»Wallenstein // Der Zukunft dunkles Land« Von Friedrich Schiller // Wilke Weermann Regie: Annika Schäfer, Wilke Weermann Bühne: Johanna Stenzel (ABK Stuttgart) Kostüme: Lara Scherpinski (ABK Stuttgart) Wallenstein. Regie-Werkschau Eine Koproduktion mit dem Theater Augsburg
(Bachelor of Arts) 03.01 Schauspiel Leitung: Christiane Pohle, Benedikt Haubrich Mentoren: Martin Maria Blau, Peter Eckert, Benedikt Haubrich, Wulf Twiehaus 1. Es ist ein besonderes Merkmal der Schauspielaus- 5. Die Schauspielausbildung ist in den künstlerischen bildung an der ADK, künstlerische Identität, Autoren- Hauptfächern in Modulen aufgebaut, die Produktions- schaft und Eigenverantwortlichkeit zu fördern und zu zyklen am Theater nachempfunden sind, und beinhal- trainieren. Die Selbständigkeit der SchauspielerIn- tet in den Grundlagenfächern fortlaufende Unterrichte. nen im Arbeitsprozess, das Interesse an Stoffen und Das gewährleistet in den künstlerischen Hauptfächern Themen und deren fortwährende Prüfung und Erwei- die Integration aktiver KünstlerInnen in den Ausbil- terung sowie Kritikfähigkeit, Reflexionsvermögen dungsprozess. Die Arbeitsbegegnung mit hervorra- und das Interesse an intensiver Ensemblearbeit sind genden zeitgenössischen Künstlerpersönlichkeiten wesentliche Elemente der schauspielerischen Arbeit ermöglicht zum einen den Studierenden einen Praxis- und dementsprechend der schauspielerischen Aus- bezug auf höchstem Niveau. Zum anderen werden bildung an der ADK. sie zu einer aktiven Auseinandersetzung mit vielfälti- Die künstlerischen Hauptfächer gewährleisten 3. Die theoretische Auseinandersetzung mit der Ge- gen Theaterästhetiken angehalten. fundierte Kompetenzen und Sicherheit im Umgang schichte des Theaters, der Musik, den Bildenden mit Texten, im klassischen Rollenstudium, in ver- Künsten und der Philosophie sind ein weiterer Bau- 6. Eignungsprüfung, Dauer und Abschluss der Ausbil- schiedenen Improvisationstechniken, in zeitgenössi- stein der Ausbildung (wöchentlicher regelmäßiger dung: Nach bestandener Aufnahmeprüfung, in der schen Performance-Formaten und im Filmschau- Theorieunterricht und Teilnahme an den Theoriese- sich die Lehrenden der ADK von ausreichender spiel. minaren in der Regie). Dabei geht es um die Bildung schauspielerischer Begabung und einer Entwicklungs- des Intellekts, die Fähigkeit zur Reflexion, zur Abs- fähigkeit dieser Begabung überzeugt haben, werden 2. Das Ausbilden und Trainieren der Stimme, das Er- traktion und zur geistigen Auseinandersetzung mit 8 – 12 Schauspielstudierende über sieben Semester lernen von Sprech- und Atemtechniken, die Entwick- politischen, historischen und ästhetischen Fragen als im Jahrgangsverbund ausgebildet. Am Ende der Aus- lung musikalischer Begabungen und körperlicher eine notwendige Voraussetzung für die Positionie- bildung haben die Studierenden die Möglichkeit, sich Durchlässigkeit sind handwerkliche Voraussetzun- rung und Entwicklung einer eigenständigen Künstler- in einem großen Abschlussprojekt, verschiedenen gen für die Arbeit der SchauspielerInnen. Diese zieht persönlichkeit. Inszenierungen und einem Absolventenvorspiel Thea- sich in regelmäßigen, fortlaufenden Unterrichten terleiterInnen, RegisseurInnen, ProduzentInnen und durch die gesamte Ausbildungszeit. Es wird großer 4. Getreu dem Gründungsmotto der ADK »Bildet Ban- Agenturen etc. vorzustellen. Die Schauspielausbildung Wert auf den Transfer der erworbenen Kompetenzen den« überschneidet und ergänzt sich die Arbeit der an der ADK wird im achten Semester mit dem Bache- aus den kontinuierlichen Unterrichten in die künstleri- Schauspielstudierenden regelmäßig mit den Ausbil- lor of Arts abgeschlossen. schen Hauptfächer gelegt. dungsjahrgängen Regie, Dramaturgie und Bühnen-/ Kostümbild (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart). Interdisziplinäre und projektbezo- gene Zusammenarbeit zwischen den genannten Studiengängen sind zentraler Bestandteil der Ausbil- dung. Regie- und Schauspielstudierende belegen zu Beginn der Ausbildung dieselben Basisunterrichte, Schauspielstudierende spielen regelmäßig in den Re- gieübungen und Abschlussinszenierungen ihrer Regie- kommilitonInnen. Regie, Schauspiel und Dramaturgie begegnen sich mehrfach in großen, thematisch orien- tierten Jahrgangsprojekten, in denen der Schwerpunkt auf einer eigenständigen Themenrecherche und der Entwicklung inhaltsorientierter Proben- und Arbeits- strategien liegt. Damit wird von Anfang an die notwen- dige und selbständige Arbeit im künstlerischen Kol- lektiv gefördert und praktisch erfahrbar gemacht. 28 29
»Faustgroß« Regie: Faraz Baghaei Bühne und Kostüme: Johannes Büttner Bachelorinszenierung 30 31
03.01 Schauspiel- ausbildung Film Leitung und Dozent Kai Wessel Die Schauspielausbildung Film in Ludwigsburg ist Darüber hinaus geht es auch um den Umgang mit in ihrer Vielschichtigkeit und Tiefe eine Besonderheit visuellen Medien allgemein und den Einsatz von Video in der Landschaft der Hochschulen für Darstellende auf der Bühne und in künstlerischen Prozessen. Kunst. Theater und Film stellen heute sehr unter- Besonderes Augenmerk und ein Schwerpunkt schiedliche Anforderungen an die SchauspielerInnen. der Schauspielausbildung Film liegt auf der Selbst- Es ist somit von großem Vorteil, schon in der Ausbil- ständigkeit und der Eigenverantwortlichkeit der dung Kompetenzen und Fähigkeiten in beiden Berei- SchauspielerInnen, da immer enger werdende Pro- chen zu professionalisieren. duktionszyklen eine intensive und eigenständige Vor- Des Weiteren ist es eine Tatsache, dass sich bereitung der FilmschauspielerInnen verlangen. im Theater die Auseinandersetzung mit den Neuen Die umfassende Schauspielausbildung an der Medien (Videos, Livestreamings, Animation und Film) ADK Baden-Württemberg stellt sich ganz allgemein längst etabliert und zu sehr eigenen ästhetischen Er- dem Anspruch, der Zukunft des Schauspiels gerecht zählweisen geführt hat und weiter führen wird. Es ist zu werden. also notwendig, dass die Studierenden Fertigkeiten und einen freien, künstlerischen Umgang mit dem Film und den neuen digitalen Medien entwickeln. Die unmittelbare Nähe zur weltweit anerkannten Film- akademie ermöglicht es den Studierenden, erfahrenen und international arbeitenden Filmschaffenden zu begegnen und verschiedenste Kooperationen einzu- gehen. Das lässt mitunter bereits Arbeitskollektive und Netzwerke entstehen, welche weit über das Studium hinausgehen und Bestand haben. Die Schauspielausbildung Film verteilt sich in Blöcken über alle Semester, ist eng an die generelle Ausbildung angeschlossen und reicht von Grunder- fahrungen vor der Kamera, über Filmkunde bis zum Mitwirken in professionellen Fernseh- oder Kinofilm- formaten. Erfahrungen und Erlerntes werden adap- tiert und die Besonderheiten der Arbeit im Film her- ausgearbeitet. Dies geschieht in theoretischen Seminaren und in praktischen Workshops: Arbeiten vor und mit der Kamera, Meisner-Technik, Film- coaching, filmszenisches Arbeiten, Drehbuchanalyse, Dreharbeiten, Filmgeschichte, Schauspielergespräche, Casting und individuelle Beratung. 32 33
»Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer« von Bertolt Brecht, Bühnenfassung von Heiner Müller Regie und Bühne: Thomas Schmauser Projekt 3. Studienjahr Schauspiel Eine Kooperation mit dem Schauspiel Stuttgart 34 35
»Rifle the Band« Wallenstein. Regie-Werkschau Eine Koproduktion mit dem Theater Augsburg 37
(Bachelor of Arts) 03.02 Regie Leitung: Ludger Engels MentorInnen: Ludger Engels, Christof Nel, Christina Rast, Thomas Zielinski 1. Der Studiengang Regie an der ADK stellt sich dem 2. Über den gesamten Ausbildungszeitraum hinweg • Szenische Kompetenz (Körper im Raum, Licht, Ton, • Organisationskompetenz (Strukturierung künstleri- im stetigen Wandel befindenden Begriff des Theaters: wird ein Regieseminar angeboten. Dieses beginnt mit Rhythmus, choreografische Grundkenntnisse, Umgang scher und technischer Prozesse, Disposition (Proben- Die Grenzen des Theaters zu anderen Künsten werden der Grundlagenarbeit Regie (Vermittlung von kom- mit Sprache und Vers, Bild(er)sprache) planung), Budget-Verwaltung, Zeit-Management, durchlässiger. Neben der klassischen Theaterliteratur munikativen Strukturen, Grundbegriffe des Berufes, • Kenntnisse verschiedener Inszenierungstheorien und Umgang mit Ressourcen, Kenntnisse von Theater- sind die Inhalte zunehmend von den politischen Ereig- Wahrnehmungs- und Reflexionsmethoden, gruppen- der wesentlichen internationalen Theaterformen und und Verlagsrecht, Kompetenz im Selbstmanagement, nissen und den schnellen Veränderungen unserer dynamische Prozesse) und geht mit zunehmender -techniken Kompetenz in der eigenen künstlerischen Positionie- Gesellschaft bestimmt. Der Begriff der Regie und das praktischer Arbeit der Studierenden Regie über in ein • Kompetenz im Umgang mit dem Text (Strichfassun- rung) Selbstverständnis des Regisseurs sind diesem Wandel die jeweilige Konzeptions- und Inszenierungsarbeit gen, eigene Autorenschaft, Adaption von Romanen / unterlegen. begleitendes und ergänzendes Seminar. Filmen / Realitäten) 4. Neben den Ausbildungsangeboten im Fach Regie Das vierjährige Studium der Regie reagiert auf • Kenntnisse der wesentlichen dramatischen und post- sammeln die Studierenden basale Erfahrungen im diese sich ausdehnenden Begriffe mit einer praxis- 3. Über die gesamte Studienzeit hinweg werden in dramatischen Literatur Fach Schauspiel, indem sie, innerhalb des ersten Quar- orientierten Ausbildung. Im Zentrum der Ausbildung verschiedenen Ausbildungseinheiten theoretische • Theatergeschichtliche Grundkenntnisse tals, an den Unterrichten des benachbarten Studien- an der ADK steht die Entwicklung der künstlerischen Grundlagen vermittelt: Geschichte der Theaterregie, • Kommunikationskompetenz (Teamfähigkeit, ganges teilnehmen (Körperbewegung, Grundlagen, Persönlichkeit. Neben der Lehre theoretischer Grund- Epochen der Kulturgeschichte, Erarbeitung grundle- Gruppendynamische Kompetenz, Kommunikation Authentizität). lagen konzentriert sich das Studium auf die Arbeit an gender Kenntnisse der dramatischen und post-dra- mit den verschiedenen Ebenen und Gewerken der der Szene, auf interdisziplinäres und projekthaftes matischen Literatur, Theatergeschichte und -theorie, Theater, mit Produzenten, Präsentation von Projekten, Arbeiten und die Autorenschaft. Das gesamte Studium Ästhetik, Philosophie, gesellschaftspolitische Theori- Pressearbeit) wird bestimmt durch die intensive Zusammenarbeit en. Außerdem werden zusätzlich Grundkompetenzen mit allen Studiengängen der ADK sowie der Bühnen- in Film und Filmproduktion, Bühnenmusik, Bühnen- und Kostümbildklasse der Akademie der Bildenden raum, Text- und Aufführungsanalyse sowie Schau- Künste Stuttgart (ABK) und der Filmakademie auf spielerführung vermittelt. dem Campus. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Parallel zu der Projektarbeit (und teilweise in Studiums wird der akademische Titel Bachelor of Arts diese integriert) kommt es zur Vertiefung folgender erlangt. Grundlagen: • Regiespezifische Kompetenz (Entwicklung der Ei- genständigkeit, Rollensicherheit / Kompetenz in Lei- tung und Strukturierung von Fantasieprozessen, Aushalten von Differenz (Diversity) / Entwicklung von Selbstreflexivität) • Kompetenz in Schauspielerführung (Beobachtungs- kompetenz, Feedback und Introspektionskompetenz, Rollensicherheit in der Spannung Empathie / Distanz, Kenntnisse von Schauspieltheorien, Vokabular-Vor- gang, Beobachtung – Bewertung, Fabel, Drehpunkt, Situation, Beobachten – Beschreiben – Bewerten) • Leitungskompetenz (Kenntnisse von Leitungsmo- dellen, reflektierter Umgang mit der eigenen Lei- tungsrolle, Erfahrungen im Anleiten und Strukturie- ren von Prozessen, Probenleitung / Bauprobenleitung, Vorbereiten einer Arbeitspräsentation / Pitch) 38 39
03.02 Regie 5. Das Studium im Fach Regie dauert acht Semes- 7. Praxisprojekte sind ein wesentlicher Bestandteil 8. Das Studienjahr auf dem Campus der ADK Lud- 10. Die praktischen Projekte werden ergänzt durch ter. Diese acht Semester werden in sechzehn Quarta- der Ausbildung im Fach Regie an der ADK. Sie finden wigsburg wird von zwei genreübergreifenden Themen- ein biografisches Projekt im fünften Semester (site- le geteilt. Für die Anpassung an die Produktionszyk- drei- bzw. viermal pro Studienjahr statt und erstre- schwerpunkten beherrscht. Während des ganzen Stu- spezifisch), die selbstgewählte Bachelorarbeit ab len in der darstellenden Kunst und die somit mögliche cken sich in der Regel über den Zeitraum eines Quar- dienjahres werden Seminare und Übungen zu diesen dem siebten Semester sowie ein zusätzlich extern zu Integration aktiver Künstler in den Ausbildungspro- tals. Bestandteil dieser Projekte ist eine intensive Themen angeboten. Innerhalb der Produktionszeiten realisierendes freies Projekt im achten Semester. In zess sowie für die Gewährleistung der interdisziplinä- mehrwöchige dramaturgische Konzeptphase. Hierzu werden dann horizontal Seminare und praktische diesen Arbeitsphasen geht es im Besonderen um das ren und projektbezogenen Zusammenarbeit mit den werden Gäste aus der Lehre sowie der Theaterpraxis Arbeiten der teilnehmenden Partner gebündelt und Erlernen eigener Autorenschaft. Partnereinrichtungen /-fächern wird das Studium in eingeladen, die eine Berührung mit verschiedenen ausgebaut. Innerhalb der beiden Themenquartale Quartalen von jeweils durchschnittlich zehn Wochen Methoden der Wissensvermittlung sowie Denk- und arbeiten Regiestudierende mehrerer Jahrgänge, Dra- 11. Die interdisziplinäre und projektbezogene Zusam- Dauer realisiert. Innerhalb der Quartale werden Arbeitsansätzen ermöglichen. Die praktischen Ar- maturgiestudierende, Schauspielstudierende und menarbeit der unterschiedlichen Studiengänge sind Seminare und praktische Arbeiten der teilnehmenden beitsphasen werden von Regie-DozentInnen beglei- Studierende der Staatlichen Akademie der Bildenden zentraler Bestandteil der Ausbildung. In dem Projekt Partner gebündelt. Die Angebote korrespondieren tet. Die spezifischen Erfahrungen der einzelnen Stu- Künste Stuttgart zusammen. »Nomadische Recherche. Ein interdisziplinäres Pro- miteinander und sind thematisch konzentriert. Jedes dierenden (Fragen, Krisen, Suchbewegungen) Dabei erhöht sich die Komplexität der Aufgaben- jekt« geht es um eine gemeinsame Arbeit der Studie- der regiepraktischen Studienangebote wird von werden dabei als Lernstoff gesehen. In Einzel- oder stellungen von Studienjahr zu Studienjahr – während renden der Fächer Regie, Schauspiel und Dramaturgie GastdozentInnen betreut. Gruppen-Feedbackprozessen werden die Arbeitser- die Studierenden des ersten Studienjahres an kurzen an einem Thema, über einen Zeitraum von zwei Jah- In der Regel erfolgt dies durch eine / mehrere fahrungen ausgewertet. Es formulieren sich individu- Szenen eines Theatertextes arbeiten, realisieren die ren. In wiederkehrenden Recherche- und Formulie- herausragende Persönlichkeit / en innerhalb der ge- elle Lernziele. Studierenden des zweiten Studienjahres bereits ganze rungsperioden wächst, verändert und entwickelt sich genwärtigen Topographie der performativen Künste. Fabelstränge oder Teile eines Theaterstücks. Die die theatrale Arbeit an diesem Thema. Das Projekt Durch diese Form der wechselnden Betreuung der Studierenden des dritten Studienjahres inszenieren findet seinen Abschluss in einer gemeinsamen Präsen- Studierenden wird eine »herrschende Lehrmeinung« eine Werkstattaufführung – alles an einem gemein- tation am Ende des dritten Studienjahres. vermieden und die angehenden KünstlerInnen müs- samen Thema, so dass ein umfassender innerakade- sen lernen, sich selbst zu positionieren. mischer Diskurs ermöglicht wird. 6. Durch die gemeinsame Arbeit der Regiestudieren- 9. Die Filmausbildung und die damit verbundene Zu- den verschiedener Jahrgänge an den jeweiligen sammenarbeit mit der Filmakademie bildet ein Allein- Quartalsthemen (zwei im ersten, eines im zweiten stellungsmerkmal der ADK. Theater und Film stellen Jahr, zwei im dritten Jahr) durchläuft jede / r Regie- zum Teil sehr unterschiedliche Anforderungen an die studierende der ADK im Laufe der Ausbildung fünf Regie, und somit ist es von großem Vorteil, schon in dieser Quartale. Die Reihenfolge der Quartalsthemen der Ausbildung Kompetenzen und Fähigkeiten in bei- wechselt. Die Themen werden definiert wie folgt: den Bereichen zu professionalisieren. Die Studieren- den erarbeiten einen eigenständigen Film im dritten 1. Antike Semester nach Teilnahme an Filmgestaltung 2 an der 2. Shakespeare Filmakademie. 3. Klassik 4. Der lange Schatten des 19. Jahrhunderts 5. Moderne 6. Gegenwartsdramatik 40 41
42 »Die Schinken von morgen« Regie: Wilke Weermann Biographische Projekte 43 3. Studienjahr Regie
(Masterstudiengang) 03.03 Dramaturgie Leitung: Jens Groß Vertretung: Elisabeth Schweeger 1. Der zweijährige Master-Studiengang Dramaturgie DramaturgInnen sind vom Vorschlag eines Stückes / an der ADK richtet sich an Studierende, die eine Projektes, über die Vergabe an die Regie oder ein Lei- universitäre Ausbildung in einem geisteswissenschaft- tungsteam, über die Erarbeitung einer Konzeption, lichen Fach bereits durchlaufen haben, über einen die Besetzung mit SchauspielerInnen usw., direkt an Bachelorabschluss oder Ähnliches verfügen, nach- allen Phasen einer Produktion beteiligt und betreuen weislich praktische Erfahrungen an Theatern mitbrin- sie bis weit über die Premiere hinaus. Sie sollten Pro- gen und eine weitere Qualifizierung als DramaturgIn duktionsabläufe koordinieren und Kosten kalkulieren oder in anderen leitenden Positionen im Theaterbe- können, sollen Verbindungen und Vernetzungen schaf- trieb anstreben. fen, sollen gleichzeitig durchsetzungsfähige Produk- tionsleiterInnen und verständnisvolle PsychologInnen 2. DramaturgIn als MittlerIn und Multi-Tasker: Das sein und für alle Probleme und Schwierigkeiten ein of- Berufsbild hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant fenes Ohr und Ratschläge haben. Kurz gesagt, der verändert. Historisch war der Dramaturg zuerst ledig- Berufsalltag als DramaturgIn heißt Überforderung. lich ein für das Theater schreibender und literarisch Gesucht werden also junge Menschen, die Lust bewanderter Berater der Theaterleitung. Im Laufe haben, alles gleichzeitig zu tun und dennoch beschei- der Jahre rückten die DramaturgInnen zum einen im- den aus dem Hintergrund heraus zu agieren. Drama- mer näher an die Produktionen heran und wurden turgInnen sind und werden in erster Linie keine eigen- zum anderen selber fester Bestandteil der Theaterlei- ständigen KünstlerInnen sein. Sie sind vor allem tung und des Theatermanagements. Mit kritischer ZuarbeiterInnen, ErmöglicherInnen, BeraterInnen und Distanz sollen sie einerseits auf die Produktion und im besten Falle GeburtshelferInnen eines Theater- ihre künstlerische Absicht und Entwicklung blicken, ereignisses. Den Applaus dafür erhalten die anderen. andererseits sollen sie den Anspruch von gesellschaft- Dennoch, der Beruf des Dramaturgen / der lichen und politischen Kontexten sowohl innerhalb Dramaturgin ist einer der abwechslungsreichsten, des Hauses aber auch nach außen hin vertreten. Dra- anspruchsvollsten und schönsten, da man es ständig maturgInnen sind durch und durch (Ver) MittlerIn- mit sehr vielen verschiedenen Menschen und sehr nen – vermittelnd zwischen gesellschaftsrelevanten unterschiedlichen Aufgaben und Themen zu tun hat. Themen und künstlerischen Träumen, zwischen Autor- DramaturgInnen können Richtungen vorgeben, Innen und RegisseurInnen, zwischen Regie und um gemeinsam die ein oder andere gesellschaftliche Schauspiel, zwischen Produktion und Technik, zwi- und / oder künstlerische Grenze zu überwinden. Um schen Produktion und Öffentlichkeit. DramaturgInnen dies alles leisten zu können, brauchen DramaturgInnen sind Scouts, um Talente jeglicher Couleur zu finden, neben den Kenntnissen als SpezialistInnen vor allem gleichzeitig sollen sie eine erfolgsversprechende und die Grundtugenden jedes Kunstschaffenden: Sie soll- gesellschaftsrelevante Spielplanpolitik gestalten und ten neugierig sein, lesen, schauen, denken, hören, dabei auch höchstes Verantwortungsbewusstsein für reden und schreiben können und den Mut haben, sich die Ausgabe von öffentlichen Geldern haben. Drama- des eigenen Verstandes zu bedienen, und in der Lage turgInnen sollen geschützte Freiräume schaffen für sein, in und mit Teams zusammenzuarbeiten. künstlerische Prozesse, aber ebenso in der Lage sein, Vertragsverhandlungen mit KünstlerInnen, Verlagen oder anderen Partnern zu führen. DramaturgInnen sind in gleicher Weise für die Ausstrahlung des Hauses (z.B. Inhalts- und Werbestrategien) also für das große Ganze zuständig, sowie für die Zufriedenheit aller Angestellten (z.B. für Information und größtmögliche Transparenz aller Entscheidungen und optimale Be- schäftigungspolitik). 44 45
03.03 Dramaturgie 3. Zukunftsorientierte und interdisziplinäre Ausbildung: 4. Praxisnähe und Praxisbezug: Etwas theoretisch zu Die Ausbildung im Masterstudiengang Dramaturgie wissen, hilft da allerdings noch wenig weiter. Zur Ver- trägt den tief greifenden Veränderungen im Bereich tiefung der theoretischen Kenntnisse besteht das Dramaturgie und Theater Rechnung. Die Ausbildung Hauptaugenmerk der Ausbildung in Ludwigsburg auf wird versuchen, durch praktische Übungen möglichst die Anwendung und Anbindung des Erlernten an viele Anforderungsprofile kennen und beherrschen zu praktische Arbeitserfahrungen und Arbeitsprozesse. lernen. Am Ende des Studiums soll der angehende D.h., dass die Studierenden möglichst schnell in Dramaturg / die Dramaturgin relevante Themen, künstlerische Projekte der Akademie, aber auch au- Ästhetiken und Strukturen aus der uns umgebenden ßerhalb an Theatern und anderen künstlerischen Ein- Realität in künstlerische Produktionen zu übertragen richtungen einbezogen werden. Das Besondere der wissen, sollte Grundkenntnisse und Einblicke in die Ausbildungsmöglichkeit in Ludwigsburg besteht einer- Möglichkeiten und Zwänge der Theaterführung erhal- seits in der unmittelbaren, engen Zusammenarbeit ten haben, soll in der Lage sein, idealerweise nicht nur mit den hauseigenen Studiengängen Regie und reflektierend, sondern auch modellhaft projizierend zu Schauspiel, andererseits in der Vernetzung mit Lehr- wirken. Und vor allem sollen DramaturgInnen über angeboten der Filmakademie Baden-Württemberg den schmalen Tellerrand des Theatergenres hinaus- (u.a. Einführungskurs Drehbuch) und mit dem Studi- blicken können. Sie sollen nicht lernen, was alles nicht engang Bühnen- und Kostümbild der Staatlichen geht, sondern Ideen entwickeln, wie es geht. Daher Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Mit all die- will der Ludwigsburger Studiengang nicht nur Studien- sen Partnern werden regelmäßig gemeinsame künst- inhalte vermitteln, die die Studierenden für den be- lerische Projekte und Inszenierungen auf dem Akade- reits existierenden Theateralltag benötigen, sondern miegelände selbst geplant und realisiert, und es auch auf ein noch unbekanntes, zukünftiges Theater bestehen daher schon während der Ausbildungszeit vorbereiten. Neben der Kenntnis des real existierenden beste Chancen, zu schlagkräftigen künstlerischen Theaterbetriebes und seinen Bedingungen soll auch Teams für die Zukunft zusammenzufinden. Außerdem das politische Verantwortungsbewusstsein und die gibt es Partnerverträge zu Theatern und kulturellen soziale Fantasie angeregt, das Wissen um andere Einrichtungen in der Region, die bereit sind, mit den künstlerische Möglichkeiten ausgebaut, die Sensibi- Studierenden der Akademie partiell und temporär lität für das Unkonventionelle, Unbekannte geschärft, zusammenzuarbeiten. Und nicht zuletzt sind fast alle die Fähigkeit, es auf Begriffe zu bringen, und die DozentInnen neben ihrer Lehrtätigkeit fest am Thea- Bereitschaft, es gegen die ökonomischen und politi- ter angestellt und können somit auch Praktikums- schen Hindernisse des Betriebs und der Gesellschaft bzw. Arbeitsstellen an unterschiedlichen Theatern durchzusetzen, geschult werden. vermitteln. »Wallenstein.Tod« Regie: Klemens Hegen Wallenstein. Regie-Werkschau Eine Koproduktion mit dem Theater Augsburg 46 47
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