3.-9. Juni 2019 - Identity Foundation

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3.-9. Juni 2019 - Identity Foundation
3.–9. Juni 2019
3.-9. Juni 2019 - Identity Foundation
Montag, 3.6.2019, 19.30 Uhr
                                                                    WDR Funkhaus, Klaus-von-Bismarck-Saal, Wallrafplatz, Innenstadt
                                                                    VVK 18 Euro / ermäßigt 14 Euro
Herzlich willkommen!                                                AK 25 Euro / ermäßigt 21 Euro

„Das größte Philosophie-Festival Europas begegnet den Proble­
men der Gegenwart ohne Scheuklappen und mit der Direktheit          Zur Eröffnung der phil.cologne:
eines Sokrates“, so formulierte die Neue Zürcher Zeitung anläss­
lich der phil.cologne.
                                                                    Könnte alles anders sein?
Die phil.cologne wird Köln nun zum siebten Mal zu einer Stadt       Mit Robert Habeck und Harald Welzer
des Denkens und des vertieften Diskurses machen. An sieben
Tagen und in 50 Veranstaltungen wird der Philosophie die Tür
auf die Straße geöffnet. Grundlegendes wird ebenso verhandelt       Es gab eine Zeit, da glaubte      wollen mit aller Macht eine
wie Lebenspraktisches, von diffizilen Fragen nach dem ethisch       man an die Zukunft. Die           Zeit zurück, die es faktisch nie
angemessenen Handeln bis zur alten Frage nach dem Verhältnis        Hoffnung auf das Kommende         gab. Und jetzt? Welche Vision
zwischen Körper und Geist. Unsere Wirtschaftsordnung wird           durchwehte das Denken von         befreit uns aus Sachzwang
genauso beleuchtet wie unsere Kommunikationskultur oder die         Hegel und Marx. Nach dem Zu­      und Zukunftslosigkeit? Woher
politische und technologische Entwicklung.                          sammenbruch der Sowjetunion       kommt das Neue, und wie viele
Ein Veranstaltungsprogramm für Schulklassen, das in Kooperati­      galt die Geschichte als beendet   Regeln braucht eine bessere
on mit der Bundeszentrale für politische Bildung realisiert wird,   und der real existierende Kapi­   Welt? Wer wollen, wer könnten
bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich philoso­      talismus als alternativlos.       wir sein?
phischen Fragestellungen zu nähern.
                                                                    Doch diese Gewissheit bröckelt    Darüber diskutiert der Bun­
Ein besonders herzlicher Dank gilt all unseren Förderern und        zusehends, weicht angesichts      desvorsitzende der Grünen
Partnern, welche die phil.cologne ermöglichen und denen Sie bei     der weltweiten Krisen einem       Robert Habeck („Wer wir
vielen Veranstaltungen begegnen werden. Ebenso danken wir           apokalyptischen Denken, dem­      sein könnten“) mit dem Sozial­
unseren Gästen und Mitwirkenden, den kooperierenden Institu­        zufolge es permanent fünf vor     psychologen Harald Welzer
tionen und Verlagen und Ihnen, unserem Publikum.                    zwölf ist. Und so wähnen im­      („Alles könnte anders sein“).
Wir wünschen Ihnen ein schönes und erkenntnisstiftendes Festival!   mer mehr Menschen das Heil
                                                                    nur noch in der Vergangenheit,    Mod.: Svenja Flaßpöhler
Ihr phil.cologne-Team

                                                                                                                                VA 01

                                                                                                                          S
                                                                                                                         DG
3.-9. Juni 2019 - Identity Foundation
Dienstag, 4.6.2019, 18.00 Uhr
COMEDIA Theater, Grüner Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

Dürfen wir uns                                                                   Transhumanismus
genetisch optimieren?                                                                 Die Salons der Identity Foundation
                                                                        Seit 2015 ist die Identity Foundation Partner und Förderer der phil.cologne.
Mit Peter Dabrock und Reinhard Merkel                                        Sie hat eine eigene Salon-Reihe im Rahmen des Festivals etabliert.

                                                                                  IN DER „NEUEN WELT“ …
Der genetisch optimierte Mensch:       Optimierung eine menschli­
Seit der Geburt der beiden gen­        che Anmaßung, die wir teuer
manipulierten Babys in China ist       bezahlen werden? Besteht die                      4. JUNI 2019
diese Möglichkeit in greifbare         wahre Freiheit in der Verände­
Nähe gerückt. Im Zentrum steht         rung unserer Hardware - oder       Peter Dabrock und Reinhard Merkel
dabei die CRISPR/Cas-Methode,          im selbstbestimmten Umgang            Nutzen und Nachteil von Genkorrekturen
die sogenannte Genschere, mit          mit Gegebenem, das sich unse­
der sich in die menschliche            rem Zugriff entzieht?
Keimbahn eingreifen lässt, um                                                7. JUNI 2019                      8. JUNI 2019
zum Beispiel schwere Krankhei­         Der evangelische Theologe und       Markus Gabriel                Stefan Lorenz Sorgner
ten zu verhindern.                     Vorsitzende des Deutschen
                                                                               Wie perfekt          Der bekennende Metahumanist bringt
                                       Ethikrates Peter Dabrock
                                                                             dürfen wir sein?       Übermenschliches ins Spiel. Wo steht
Einsetzen ließe sich die Metho­        diskutiert mit dem Hamburger
                                                                                                   das Menschliche zwischen transhumanen
de aber auch zum Zweck der             Rechtsphilosophen Reinhard
                                                                                                       Heilsversprechen und Erlösungs-
Optimierung: etwa zur Erhö­            Merkel über Nutzen und
                                                                                                   phantasien? Und wo bewegt es sich hin?
hung des Intelligenzquotienten.        Nachteil von Genkorrekturen.
Würde so Chancengleichheit
wahr – oder ist die genetische         Mod.: Barbara Bleisch
                                                                                                                  Willkommen in den Salons
                                                                                                                   der Identity Foundation
                                                                                                                     www.identity-foundation.de
VA 02
                                   „In der Neuen Welt“ – eine
                                   Veranstaltungsreihe der:
3.-9. Juni 2019 - Identity Foundation
Dienstag, 4.6.2019, 18 Uhr                                        Dienstag, 4.6.2019, 18.30 Uhr
WDR Funkhaus, Klaus-von-Bismarck-Saal, Wallrafplatz, Innenstadt   COMEDIA Theater, Roter Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 18 Euro / ermäßigt 14 Euro                                    VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 25 Euro / ermäßigt 21 Euro                                     AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

                                                                  In englischer Sprache

Die Geschichte von                                                Willkommen im Café
Gut und Böse                                                      der Existenzialisten!
Mit Bernhard Schlink und Tobias Rosefeldt                         Mit Sarah Bakewell

Nichts ist so fundamental für   Fragen, die in Zeiten globaler    Tragen Sie auch gerne schwar­       hunderts beeinflusst der Exis­
das menschliche Zusammen­       Krisen und Migrationsbewe­        ze Rollkragenpullover? Halten       tenzialismus bis heute unsere
leben wie die Moral. Sie ist    gungen drängend sind und die      auch Sie Freiheit für das Wich­     Vorstellung davon, was es
es, die uns dazu bringt, den    Grenzen der Verantwortung         tigste im Leben? Und Paris für      heißt, ein freies, authentisches
eigenen Egoismus dem Ge­        ergründen.                        die Hauptstadt der Liebe – zur      und nicht zuletzt emanzipiertes
meinwohl unterzuordnen, den                                       Weisheit? Dann sollten Sie un­      Leben zu führen.
anderen zu achten, sich gar     Über Anfang und Ende der          bedingt Sarah Bakewells „Café
mit ihm zu solidarisieren.      Moral diskutieren der Schrift­    der Existenzialisten“ besuchen!     Ein Abend für alle, die immer
                                steller Bernhard Schlink und      Mit ihrem gleichnamigen Welt­       schon wissen wollten, warum
Aber wie selbstverständlich     der Philosoph Tobias Rose-        bestseller lädt uns die englische   sich in einem Aprikosencock­
ist das Moralische? Und wie     feldt.                            Philosophin ein in die wunder­      tail die ganze Wirklichkeit
weit reicht es? Schulden wir                                      bare Gedankenwelt von Jean-         verbirgt – und sich die Re­
moralisches Verhalten nur       Mod.: Simone Miller               Paul Sartre, Simone de Beauvoir     volte gegen die mutmaßliche
den Nächsten – oder auch den                                      und Albert Camus.                   Absurdität unseres Daseins
Fernsten? Und was unterschei­                                                                         jeden Tag aufs Neue lohnt!
det moralische Pflicht von                                        Wie keine andere philosophi­
freiwilliger Barmherzigkeit?                                      sche Strömung des 20. Jahr­         Mod.: Wolfram Eilenberger

VA 03                                                                                                                         VA 04
3.-9. Juni 2019 - Identity Foundation
Dienstag, 4.6.2019, 20 Uhr                                               Dienstag, 4.6.2019, 20.30 Uhr
Stadtbibliothek Köln, Josef-Haubrich-Hof 1, Innenstadt                   WDR Funkhaus, Kleiner Sendesaal, Wallrafplatz, Innenstadt
VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro                                           VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro                                            AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

Republik der freien Geister:                                             Die Himmelsscheibe von Nebra
Was wollten die Romantiker?                                              und der Anfang Europas
Mit Peter Neumann                                                        Mit Harald Meller

Jena 1800: Mit den Ideen der      ge, sie revolutionieren mit ih­        Die ägyptische Hochkultur wird     len Handel trieb, über astro­
Französischen Revolution ge­      rem Blick auf das Individuum           weltweit bewundert, auch nach      logische Kenntnisse verfügte
raten nicht nur die politischen   und die Natur zugleich auch            mehr als 4000 Jahren. Europa       und über Jahrhunderte hinweg
Verhältnisse in Europa ins        unser Verständnis von Freiheit         scheint zu dieser Zeit vor allem   eine weitgehend friedliche
Wanken. Eine ganze Gene­          und Wirklichkeit – bis heute.          eines zu sein: ein unbeschriebe­   Herrschaftsform ausübte.
ration von jungen Dichtern                                               nes Nichts, nur eine Sumpfland­
und Philosophen beschließt,       Farbig und leidenschaftlich            schaft voller Bären und tumber     Harald Meller ist Archäologe
die Welt neu zu denken. Die       erzählt Peter Neumann in               Nachfahren der Neandertaler.       und Paläohistoriker und hat
führenden Köpfe – darunter        seinem Bestseller „Jena 1800“                                             wie kein anderer zur Ent­
die Brüder Schlegel mit ihren     von dieser ungewöhnlichen              Seit dem spektakulären Fund        schlüsselung des kostbaren
Frauen, der Philosoph Schel­      Denkerkommune, die nicht               der Himmelsscheibe von Ne­         Relikts und zur Entdeckung
ling und der Dichter Novalis      weniger vorbereitete als den           bra und der abenteuerlichen        einer untergegangenen Kultur
– treffen sich in der thüringi­   geistigen Aufbruch in die              Entschlüsselung ihrer vielen       im Herzen Europas beigetra­
schen Universitätsstadt an der    Moderne.                               Geheimnisse ist klar: Diese        gen. Seine Forschung wirft ein
Saale, um eine „Republik der                                             Sicht ist nachweislich falsch.     neues Licht auf das, was Euro­
freien Geister“ zu errichten.     Mod.: Christian Schärf                 Zeitgleich mit der ägyptischen     pa war und werden kann.
Sie stellen nicht nur gesell­                                            Hochkultur existierte in Euro­
                                                                         pa ein Königreich, das globa­      Mod.: Gert Scobel
schaftliche Traditionen infra­

VA 05                                                                                                                              VA 06
                                                            stadt
                                                            bibliothek
                                                            köln
3.-9. Juni 2019 - Identity Foundation
Dienstag, 4.6.2019, 21 Uhr                                            Dienstag, 4.6.2019, 21 Uhr
WDR Funkhaus, Klaus-von-Bismarck-Saal, Wallrafplatz, Innenstadt       COMEDIA Theater, Roter Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 18 Euro / ermäßigt 14 Euro                                        VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 25 Euro / ermäßigt 21 Euro                                         AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

                                                                      Wer versteht Fußball? Auf der
Was weiß mein Körper?                                                 Suche nach dem perfekten Spiel
Mit Giulia Enders und Gernot Böhme                                    Mit Christoph Biermann, Thomas Broich,
                                                                      Joti Chatzialexiou
Nie zuvor in der Geschichte      sich. Eine tiefe Eigensinnig­keit.   Der deutsche Fußball steckt       sperren. Wie groß ist die Rolle
wussten wir so viel über den     Und ganz konkrete Bedürfnis­         in der Krise. Die Liga hinkt      des Zufalls, welche Ereignisse
Körper wie heute. Seine Werte    se, die mit gesellschaftlichen       international hinterher, die      sind wirklich steuerbar?
werden gemessen, seine Funk­     Anforderungen kollidieren.           Nationalmannschaft hat das
tionen analysiert, um ihn fit    Ob uns der Leib, richtig ge­         schwächste Jahr seit Dekaden      Was man in Zukunft können
zu halten und zu optimieren.     deutet, ein Stück weit freier        hinter sich. Worin liegen die     und wissen muss, um das
                                 machen könnte?                       Gründe für diesen Leistungs­      schönste Spiel dieser Erde
Doch weit entfernt davon, nur                                         abfall? Und welche Faktoren       erfolgreich zu gestalten,
Gegenstand von Forschung zu      Eine Spurensuche mit der             sind es ganz allgemein, die den   diskutieren der ehemalige
sein, ist in unserem Körper      Weltbestsellerautorin Giulia         Verlauf eines Fußballspiels       Fußballprofi Thomas Broich,
selbst ein tiefes Wissen abge­   Enders („Darm mit Charme“)           prägen?                           der Journalist und Buchautor
speichert. Friedrich Nietzsche   und dem Philosophen Gernot                                             Christoph Biermann („Die
sprach gar von einer „großen     Böhme („Leib: Die Natur, die         Big Data verspricht auch im       Fußball-Matrix“) sowie Joti
Vernunft“ des Leibes. Denn:      wir selbst sind“).                   Fußball einen entscheiden­        Chatzialexiou, Sportlicher
Arme, Beine, Darm, Zwerch­                                            den Vorsprung. Andererseits       Leiter der Nationalmann­
fell: Jedes Organ, jeder Teil    Mod.: Svenja Flaßpöhler              scheint sich gerade diese         schaften des DFB.
unseres Körpers trägt eine                                            Sportart gegen eine gewinn­
ganz eigene Geschichte in                                             bringende Quantifizierung zu      Mod.: Wolfram Eilenberger

VA 07                                                                                                                            VA 08
                                                   S
                                                  DG
3.-9. Juni 2019 - Identity Foundation
Mittwoch, 5.6.2019, 18 Uhr
Altes Pfandhaus, Kartäuserwall 20, Südstadt
VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

Wem gelingt die
nächste Revolution?
Mit Eva von Redecker und Florian Grosser
                                                                    In einer Zeit des zunehmenden Zugriffs
Was haben die französischen      det? Wann scheitern Revoluti­      von Technik und Ökonomie auf das
Gelbwesten, radikale Femi­       onen, was lässt sie gelingen?      Humanum widmet sich die Udo Keller
nistinnen, das Silicon Valley,   Welche Gestalt nähme eine          Stiftung Forum Humanum der Frage
die identitäre Bewegung und      kommende Revolution an?
Greta Thunberg gemeinsam?        Oder durchleben wir derzeit        nach dem Sinn menschlichen Lebens
Nun, sie alle arbeiten derzeit   gar eine Revolution, ohne es       auf der Höhe der Bedingungen des 21.
vehement an einem radikalen      zu merken?                         Jahrhunderts: Wer sind wir, und wer
Wandel, an der nächsten Re­                                         können, wollen und werden wir sein?
volution! Wie verschieden die    Die Berliner Philosophin Eva
Ideale auch sein mögen, diese    von Redecker, Autorin des          Die Stiftung ist unter anderem Mitinitia-
politischen Bewegungen eint      Buches „Praxis und Revolution“,    torin des interdisziplinären Forum Sci-
die revolutionstypische Hoff­    sowie der in Berkeley lehrende     entiarum an der Universität Tübingen
nung, buchstäblich alles möge    politische Philosoph Florian       sowie des Verlags der Weltreligionen.
danach grundsätzlich anders      Grosser („Theorien der Revolu­
und besser werden.               tion“) bereiten gedanklich auf
                                 den nächsten Umsturz vor.         W W W.FORUM-HUMANUM.ORG
Doch was braucht es, damit
der revolutionäre Funke zün­     Mod.: Michael Hesse

VA 09                                „Lexikon auf der Bühne“ –
                                     eine Veranstaltung der:
3.-9. Juni 2019 - Identity Foundation
Mittwoch, 5.6.2019, 18 Uhr                                            Mittwoch, 5.6.2019, 19.30 Uhr
COMEDIA Theater, Roter Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt               WDR Funkhaus, Klaus-von-Bismarck-Saal, Wallrafplatz, Innenstadt
VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro                                        VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro                                         AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

Wie selbstbestimmt leben?                                             Trauern – vom Umgang
Über Autonomie                                                        mit Endgültigkeit
Mit Beate Rössler                                                     Mit Verena Kast und Thomas Macho

Ganz selbstverständlich gehen       Spannung zwischen unserem         Keine Gestimmtheit greift         Glück und Leistung strebt?
wir davon aus, autonom zu           normativen Selbstverständnis      tiefer in unser Weltverhältnis    Und wie kann es schon mitten
sein. Und wir denken, dass ein      und den Erfahrungen, die wir      ein. Trauer verschlägt uns die    im Leben gelingen, sich mit der
Leben, in dem wir wichtige          machen, wenn wir versuchen,       Sprache, raubt uns gar den        Endlichkeit allen Daseins zu
Dinge gegen unseren Willen          ein autonomes Leben zu füh­       Lebensmut. Insbesondere nach      versöhnen?
tun müssten, kein gelungenes        ren. Sie verteidigt die Autono­   dem Verlust eines geliebten
sein kann. Wahr ist aber auch:      mie gegen überzogene Erwar­       Menschen bestimmt ein Gefühl      Die Psychotherapeutin Verena
Zahlreiche Aspekte unseres          tungen, aber vor allem gegen      der Leere, Betäubung und Sinn­    Kast („Sisyphos – Altes loslas­
Lebens sind gar nicht frei ge­      überbordende Skepsis.             losigkeit den Alltag.             sen und neue Wege gehen“) so­
wählt. Das gilt für viele soziale                                                                       wie der Kulturwissenschaftler
Beziehungen ebenso wie für          Ihr Fazit: „Man kann ein          Der Tod scheint wie eine letzte   Thomas Macho („Das Leben
so manche Situation, in die wir     sinnvolles Leben leben, ohne      Grenze, vor der selbst die Phi­   nehmen“) im Gespräch über
einfach hineingeraten sind.         glücklich, aber nicht, ohne       losophie schweigen muss. Wie      einen Zustand, den wir zwar
                                    selbstbestimmt zu sein.“          können wir lernen, mit End­       verdrängen, aber nicht vermei­
Beate Rössler erkundet in                                             lichkeit und Einsamkeit um­       den können.
ihrem vielgepriesenen, klugen       Mod.: Barbara Bleisch             zugehen? Welchen Stellenwert
Buch „Autonomie. Ein Versuch                                          haben Trauer und Traurigkeit      Mod.: Wolfram Eilenberger
über das gelungene Leben“ die                                         in einer Gesellschaft, die nach

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                                                                                    S
                                                                                   DG
3.-9. Juni 2019 - Identity Foundation
Mittwoch, 5.6.2019, 20 Uhr                                        Mittwoch, 5.6.2019, 21 Uhr
COMEDIA Theater, Grüner Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt          Altes Pfandhaus, Kartäuserwall 20, Südstadt
VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro                                    VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro                                     AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

Codeknacker und Jahrhundert­                                      Bewegung des Lebens –
denker: Was wollte Alan Turing?                                   zu einer Philosophie des Tanzes
Mit Klaus Mainzer                                                 Mit Martin Schläpfer und Marco Wehr

Sein Test zur Beurteilung, ob   er verfolgt. Bis heute sind die   Martin Schläpfer stammt aus        Der Tanz ist eine Bewegungs­
man es mit einem Menschen       genauen Umstände seines To­       einer Appenzeller Bauernfa­        kunst, die lange Zeit im Schat­
oder einem Computer zu tun      des ungeklärt.                    milie und ist heute einer der      ten der anderen Künste stand.
hat, wurde als Turing-Test                                        bekanntesten Ballett-Choreo­       Aber was für Musik und Male­
weltberühmt. Er diskutierte     Alan Turing ist eines der gro­    grafen in Europa. Marco Wehr       rei gilt, gilt auch hier: Es gäbe
mit dem Philosophen Ludwig      ßen Genies des letzten Jahr­      ist Physiker und Philosoph und     den Tanz nicht, wenn wir alles
Wittgenstein erbittert über     hunderts – und ein sich über      hat über die Chaostheorie pro­     mit Worten ausdrücken könn­
Mathematik. Er entwickelte      alle Grenzen der Disziplinen      moviert.                           ten. Wir erfahren etwas Exis­
die Grundlagen der heutigen     und Gewohnheiten hinwegset­                                          zentielles über den anderen,
Computerwelt, war Logiker,      zender Denker. Der Philosoph,     Was sie verbindet, ist die Lei­    wenn wir ihm beim Tanzen
Informatiker und Kryptologe,    Mathematiker und Wissen­          denschaft für den Tanz. Sie den­   zuschauen, und wir erfahren
knackte den Code der Nazis      schaftstheoretiker Klaus          ken nach über den tanzenden        etwas über uns, wenn wir es
und ihrer Verschlüsselungsma­   Mainzer stellt Alan Turings       Menschen, sie helfen anderen       selbst tun. Schläpfers Ballett
schine „Enigma“ und forschte    beeindruckendes Werk vor und      dabei, sich in harmonischen Be­    handelt von der Bewegung
an einer neuen mathemati­       zeigt, worin seine Aktualität     wegungen zu vervollkommnen,        des Lebens, sein Motto lautet:
schen Grundlegung von Evolu­    besteht.                          und sie stehen selbst als Tänzer   „Feuer bewahren – nicht Asche
tion und Biologie. Und wegen                                      auf der Bühne.                     anbeten“.
seiner Homosexualität wurde     Mod.: Gert Scobel

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3.-9. Juni 2019 - Identity Foundation
Mittwoch, 5.6.2019, 21 Uhr
COMEDIA Theater, Roter Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

In englischer Sprache

Klare, lichte Zukunft!
Für eine Rettung der Welt
Mit Paul Mason

                                                                            Wir fördern auch die
Mit seiner Schrift „Postkapi­     so nimmt er unter Herrschern
talismus: Grundrisse einer        wie Putin oder Trump zu­
kommenden Ökonomie“ legte         nehmend autoritäre Züge an.
der Brite Paul Mason eine         Können diese nun auch noch
umjubelte Streitschrift vor.      auf die Möglichkeiten digitaler
„Ein würdiger Nachfolger von      Überwachung zurückgreifen,
Marx“, urteilte der Guardian.     ist der Mensch als autonomes
                                  Wesen in Gefahr.
In „Eine klare, lichte Zukunft“
setzt der Journalist und Ak­      Mason begleitet uns an die
tivist sein Projekt fort und      Orte vergangener und gegen­
versucht, die Werte der Auf­      wärtiger Kämpfe um Würde
klärung für die Zukunft zu        und Gerechtigkeit und vertei­       Die Imhoff Stiftung im Schokoladenmuseum
retten. Auch in Zeiten der Un­    digt mit Leidenschaft und
gewissheit und zunehmender        Optimismus dasjenige, was         unterstützt seit 2001 vielfältige Projekte in Köln.
Fremdbestimmung. Ging der         uns zu Menschen macht.            Erfahren Sie mehr über unser Engagement unter
Kapitalismus bislang mit libe­
ralen Freiheitsrechten einher,    Mod.: Catherine Newmark
                                                                            www.imhoff-stiftung.de
VA 14
Donnerstag, 6.6.2019, 17 Uhr                                       Donnerstag, 6.6.2019, 18.30 Uhr
BALLONI Hallen, Ehrenfeldgürtel 88–94, Ehrenfeld                   COMEDIA Theater, Roter Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro                                     VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro                                      AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

Europa oder Asien –                                                Die Vereindeutigung der Welt
wohin wandert die Zukunft?                                         und der Aufstieg der Intoleranz
Mit Parag Khanna und Herfried Münkler                              Mit Thomas Bauer

Die Zahlen sprechen bereits      Gemeinschaftsideale ersetzt?      Was haben der Verlust von          Schönheit unseres Lebens
jetzt eine klare Sprache: Das    Oder wird ein Asien, das auch     Apfelsorten, das Auftreten von     verloren, sondern auch die
21. Jahrhundert wird in glei­    in Zukunft stabil und wachs­      Politiker*innen in Talkshows,      Fähigkeit, andere Ideen und
cher Weise von Asien dominiert   tumsfähig bleiben will, sich im   der Aufstieg des Fundamenta­       Lebensformen zu tolerieren.
werden wie das 19. Jahrhundert   Gegenteil mehr und mehr           lismus und die Relevanzblasen
von Europa und das 20. Jahr­     europäisieren müssen?             im Kunst- und Musikmarkt           Was steckt hinter dieser
hundert von den USA. Doch                                          miteinander gemeinsam?             schleichenden Gleichmache­
was bedeutet diese neue          Mit Parag Khanna, Autor des                                          rei? Und wie kann sie im
Vorreiterrolle für die globale   Bestsellers „The Future is Asi­   Sie alle sind Teil eines kultur­   Alltag wirksam bekämpft
Entwicklung: politisch, öko­     an“, und dem Berliner Histori­    bestimmenden Megatrends,           werden? Bauer plädiert für
nomisch, kulturell?              ker Herfried Münkler beugen       den der Islamwissenschaftler       eine größere Ambiguitätstole­
                                 sich zwei der führenden politi­   Thomas Bauer in seinem Buch        ranz – gerade in Köln, das sich
Werden sich diktaturnahe         schen Denker unserer Zeit über    unter den Titel einer „Verein­     mit dem kölschen Grundgesetz
Technokratien wie in Singapur    den Kartentisch.                  deutigung der Welt“ fasst. In      eine Verfassung der Uneindeu­
oder China als neues Leitmo­                                       einer Welt von Scheinvielfalt      tigkeit gegeben hat, ein dis­
dell etablieren? Werden die      Mod.: Wolfram Eilenberger         und Wiederkehr immerglei­          kussionsanregender Ansatz.
individualistischen Leitwerte                                      cher Phrasen geht uns nicht
des alten Westens durch neue                                       nur der Sinn für die vielfältige   Mod.: Martin Stankowski

VA 15                                                                                                                           VA 16
Donnerstag, 6.6.2019, 19 Uhr                                       Donnerstag, 6.6.2019, 19.30 Uhr
WDR Funkhaus, Klaus-von-Bismarck-Saal, Wallrafplatz, Innenstadt    COMEDIA Theater, Grüner Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 18 Euro / ermäßigt 14 Euro                                     VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 25 Euro / ermäßigt 21 Euro                                      AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

englisch / deutsch
                                                                   Wie wir lernen, über
Warum Liebe endet                                                  unsere Gefühle zu sprechen
Mit Eva Illouz                                                     Mit Gunter Gebauer und Manfred Holodynski

Nie wieder Schmetterlinge im     das ganz von ökonomischem         Freude, Ärger, Trauer, Scham      Gegenstände sprechen. Unsere
Bauch? Aus der Traum vom         Nutzendenken und einer Lo­        – Emotionen und Stimmungen        Emotionen fühlen wir, anstatt
Partner fürs Leben – von dem     gik des Warentausches domi­       sind allgegenwärtig. Zu unse­     sie zu sehen oder zu berühren.
magischen Augenblick, der        niert ist.                        rem Ich gehört eine doppelte      Woran erkennt man, dass eine
alles verändert?                                                   Rolle: Wir erleben Emotionen,     andere Person ein Gefühl er­
                                 Was dieser grundlegende Wan­      und wir beobachten sie zu­        lebt, um welches genau es sich
Folgt man den Analysen der       del für unser Liebesleben kon­    gleich. Manchmal sind sie uns     handelt und wie stark es ist?
israelischen Soziologin Eva      kret bedeutet – vom Flirt bis     vertraut, manchmal gänzlich
Illouz, heißt es in der Tat      zum Eheschwur –, legt Illouz      fremd. Wir erfahren sie als Ge­   Der Philosoph Gunter Gebau-
Abschied nehmen von diesen       im Gespräch ebenso analytisch     schehnisse, die wir zunächst      er und der Entwicklungspsy­
allzu lieb gewonnenen Erwar­     scharf wie herzenswarm dar.       nicht in der Hand haben. Sie      chologe Manfred Holodynski
tungen. Denn die große Ära       „Wie niemand anderes im Feld      stoßen uns zu. Häufig ist es      waren neugierig zu erfahren,
der romantischen Liebe ist ein   der Gesellschaftsdiagnostik       schwierig, über Gefühle zu        was Neurowissenschaften und
für alle Mal vorbei! In Zeiten   zielt sie auf Herz und Kopf zu­   kommunizieren. Wir haben          Soziologie zu ihrem Thema zu
von Speeddating und Tinder,      gleich“ (Literatur Spiegel).      zwar Wörter, mit denen wir        sagen haben.
Gelegenheitssex und Körper­                                        sie bezeichnen können. Aber
optimierung etabliert sich       Mod.: Svenja Flaßpöhler           es macht einen Unterschied,       Mod.: Barbara Bleisch
derzeit ein neues Liebesideal,   Übersetzung: Sarah King           ob wir über Gefühle oder über

VA 17                                                                                                                        VA 18
                                                 S
                                                DG
Donnerstag, 6.6.2019, 20 Uhr                                     phil.cologne                                                P 3 Ausgaben
BALLONI Hallen, Ehrenfeldgürtel 88–94, Ehrenfeld                                                                             P inkl. Sonderausgabe
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Rhythmus der Seele:
Philosophie des Atems
Mit Ulrich Ott und Michael von Brück

Atmen ist nicht nur biolo­       Der Psychologe und Neuro­
gisch lebensnotwendig. Der       wissenschaftler Ulrich Ott
Atem ist in vielen Kulturen      („Gesund durch Atmen: Ein
und Religionen auch gleich­      Neurowissenschaftler erklärt
bedeutend mit Leben und          die Heilkraft der bewussten
Geist – haucht doch in der       Yoga-Atmung“) und der Reli­
Vorstellung der Antike Gott      gionswissenschaftler Michael
durch seinen Atem den Men­       von Brück („Zen: Geschichte
schen das Leben ein. Auch im
Yoga werden bis heute durch
die systematische Regulation
                                 und Praxis“), beide Yoga- und
                                 Meditationslehrer, gehen
                                 der einzigartigen Bedeutung
                                                                                                         18€
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und Schulung des Atems Be­       der Atemübungen nach und                                                  VORTEIL
wusstsein und Geist erweitert.   erklären die philosophische
In der modernen Medizin und      Bedeutung des Atmens in den
Neurowissenschaft spielt das     Kulturen der Welt.              P mit 16-seitigem Klassiker-                 P die 2 nächsten regulären Ausgaben
                                                                    Booklet in jeder Ausgabe                      im Juli und September
Atmen eine zunehmend wich­
tige Rolle.                      Mod.: Gert Scobel                                                            P die nächste Sonderausgabe
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                                                                 * gilt für Bestellungen, die bis 23.6.2019 eingehen / Alle Bedingungen unter www.philomag.de/abo.

VA 19                                                            Vorteilscode: 2019-PC                        >>> Tel. +49 (0)40 / 38 66 66 309
                                         S
                                        DG

                                                                                                              >>> www.philomag.de / abo
Freitag, 7.6.2019, 17.30 Uhr                                           Freitag, 7.6.2019, 18 Uhr
COMEDIA Theater, Grüner Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt               COMEDIA Theater, Roter Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro                                         VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro                                          AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

Zurück zur Sache!                                                      Gelingendes Leben.
Aber wie?                                                              Was wollten ... die Stoiker?
Mit Philipp Hübl und Bernd Stegemann                                   Mit Michael Schefczyk

Wir leben in aufgeregten         Lässt sich die Vernunft zu­           Keine philosophische Strömung       gestalten. Metaphysik, Logik
Zeiten. Ob Migration, #Metoo     rückerobern, und wenn ja, mit         gilt als alltagsnäher und praxis­   und Ethik formen sich in dieser
oder gendergerechte Sprache:     welchen Mitteln?                      tauglicher. Gerade in Zeiten der    antiken Weisheitslehre zu einer
Der politische Diskurs ist ge­                                         Beschleunigung und des digi­        Philosophie des gelingenden
kennzeichnet von entgrenzter     Bernd Stegemann („Die Mo­             talen Burn-out stehen die Ma­       Lebens.
Hassrede und aggressivem         ralfalle“), Mitinitia­tor und Stra­   ximen und Ideale der antiken
Moralisieren gleichzeitig. Die   tege der linken Sammlungs­            Stoiker wieder hoch im Kurs:        Auf welchen Prinzipien diese
Spannungen zwischen Tradi­       bewegung „Aufstehen“, dis­            Seelenruhe, Konzentration auf       Schule beruht und welche heil­
tionalisten und Kosmopoliten,    kutiert mit dem Philosophen           das Wesentliche, kosmische          samen Potenziale die Lehren
Linken und Rechten verstär­      Philipp Hübl („Die aufgeregte         Gelassenheit, tägliche Übungen      von Seneca, Marc Aurel und
ken sich zusehends, Argu­        Gesellschaft“) über die Un­           zur Gedankensammlung.               Epiktet bis heute bereithal­
mente werden als Beleidigung     wuchten in der gegenwärtigen                                              ten, erklärt der in Karlsruhe
empfunden, entfesselte Emo­      Debattenkultur und mögliche           In der Stoa denkt der Mensch        lehrende Philosoph Michael
tionen machen ein rationales,    Alternativen.                         über seinen Platz im Univer­        Schefczyk anhand anschauli­
sachbezogenes Nachdenken                                               sum nach und auch über die          cher Beispiele.
schier unmöglich. Wie entkom­    Mod.: Florian Kessler                 Möglichkeiten, im Angesicht
men wir dieser Dynamik aus                                             einer unverfügbaren Wirklich­       Mod.: Michael Rüsenberg
Hass und Hypersensibilität?                                            keit sein Dasein sinnvoll zu

VA 20                                                                                                                              VA 21
Freitag, 7.6.2019, 19 Uhr                                             Freitag, 7.6.2019, 20 Uhr
WDR Funkhaus, Klaus-von-Bismarck-Saal, Wallrafplatz, Innenstadt       WDR Funkhaus, Kleiner Sendesaal, Wallrafplatz, Innenstadt
VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro                                        VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro                                         AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

Alles wird gut!?
Woher kommt die Zuversicht?                                           Patriot oder Weltbürger?
Mit Hartmut Rosa und Ulrich Schnabel                                  Das Philosophische Radio live
                                                                      Mit Thea Dorn und Jürgen Wiebicke
Es gibt Menschen, die sich        setzungen, ihre Bedingungen?        „Nicht jede Nation, die sich      schon nicht geheuer, wenn bei
permanent am Abgrund wäh­         Ist der Zuversichtliche letztlich   liebt, wird zum nazistischen      sportlichen Großereignissen
nen. Für andere hingegen          ein religiöser Mensch? Oder         Monster.“ Dieser Satz findet      Autospiegel in Schwarz-Rot-
geht es immer bergauf. Selbst     wohnt in ihm vielmehr die Ge­       sich in einem Leitfaden für       Gold gehüllt werden. Da will
in schwersten Krisenzeiten        wissheit, dass nicht Kontrolle,     aufgeklärte Patriot*innen, den    man doch lieber Europäer*in
verlieren sie die Hoffnung        sondern gerade umgekehrt das        die Schriftstellerin und Philo­   oder Kosmopolit*in sein.
nicht, glauben an Heil und        Unverfügbare der Schlüssel          sophin Thea Dorn geschrieben
Besserung. Das Wort für diese     für eine von Hoffnung getra­        hat („deutsch, nicht dumpf“).     Als aufgeklärt gilt, wer das
Haltung lautet: Zuversicht.       gene Welthaltung ist?               Sie erkundet seit langem die      Zeitalter des Nationalstaats
Wer zuversichtlich auf sein                                           deutsche Seele und hält den       für beendet erklärt. Und nun
Leben blickt, sieht die Mög­      Es diskutieren der Soziologe        viel zitierten Satz für fatal,    auf einmal wieder von Patri­
lichkeiten, das Offene, die Ge­   Hartmut Rosa („Unverfügbar­         dass es jenseits der Sprache      otismus, Heimat und nationa­
legenheit, die es am Schopfe zu   keit“) und der Wissenschafts­       keine spezifisch deutsche Kul­    ler Identität reden? Sind das
packen gilt.                      journalist Ulrich Schnabel          tur gebe.                         rechte Diskurse oder geht es
                                  („Zuversicht“).                                                       im Gegenteil darum, diese Dis­
Aber wie kommt sie zustande,                                          Aber wie geht das, sein ei­       kurse zurückzuerobern?
diese Art des In-der-Welt-        Mod.: Susanne Fritz                 genes Land zu lieben? In
Seins? Was sind ihre Voraus­                                          Deutschland ist es vielen         Mod.: Jürgen Wiebicke

VA 22                                                                                                                           VA 23
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                                                  DG
Freitag, 7.6.2019, 20.30 Uhr                                       Freitag, 7.6.2019, 21 Uhr
COMEDIA Theater, Grüner Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt           COMEDIA Theater, Roter Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro                                     VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro                                      AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

Brauchen wir eine neue
sexuelle Revolution?                                               Wie perfekt dürfen wir sein?
Mit Salomé Balthus und Claus-Steffen Mahnkopf                      Mit Markus Gabriel

#Metoo hat gezeigt: Offenbar     me zu halten, der vaginale        Von den erweiterten Mög­           schinellen Lernens scheinen
verfehlen sich die Geschlech­    Orgasmus sei in Wahrheit          lichkeiten des Menschen zu         diese Zukunftsvision ihrer Er­
ter auch im 21. Jahrhundert      eine Erfindung des Patriar­       träumen, ist das eine. Etwas       füllung entscheidende Schritte
noch grandios. Die Wirk­         chats? Stimmt das - oder steht    anderes ist es, an der Verwirk­    näher gebracht zu haben. Aber
mächtigkeit frauenfeindli­       die Befreiung der weiblichen      lichung dieser Science-Fic­tion-   stimmt dieser Eindruck wirk­
cher Phantasmen sind nach        Sexualität noch aus? Brau­        Zukunft zu arbeiten.               lich? Und können Maschinen
wie vor eindrücklich - etwa      chen wir eine neue sexuelle                                          wirklich denken und Bewusst­
in der Pornografie, die das      Revolution?                       Auf der einen Seite werden die     sein entwickeln? Wird der
Geschlechterverhältnis ins                                         biologischen Grundlagen des        Mensch zur perfekten
Komödienhafte projiziert und     Darüber diskutiert die Philoso­   Menschen durch technologi­         Maschine?
um die Angst vor der weibli­     phin und Prostituierte Salomé     sche „Enhancements“ aufge­
chen Sexualität kreist. Passen   Balthus mit dem Komponisten       rüstet; auf der anderen Seite      Der Philosoph Markus Gab-
Männer und Frauen einfach        und Philosophen Claus-Stef-       wird die Realisierung einer        riel („Der Sinn des Denkens“)
nicht zusammen? Wie unter­       fen Mahnkopf („Philosophie        autonomen künstlichen Intelli­     zeigt, dass nicht nur philoso­
scheidet sich die männliche      des Orgasmus“).                   genz erforscht, deren Existenz     phisch vieles noch im Argen
Lust von der weiblichen? Was                                       mit ebenso vielen Ängsten wie      steckt.
ist eigentlich von der Annah­    Mod.: Svenja Flaßpöhler           Hoffnungen erwartet wird.
                                                                   Die jüngsten Erfolge des ma­       Mod.: Gert Scobel

VA 24                                                                                                                         VA 25
                                                                   „In der Neuen Welt“ – eine
                                                                   Veranstaltungsreihe der:
Samstag, 8.6.2019, 14–17 Uhr                                        Samstag, 8.6.2019, 18 Uhr
Start/Ziel: Abtei Brauweiler, Prälaturhof hinter dem Portal         COMEDIA Theater, Roter Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 24 Euro / erm. 20 Euro | TK 32 Euro / erm. 28 Euro              VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
Inklusive Kaffee und Kuchen                                         AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

Unterm Maulbeerbaum –                                               Ein Denker für die Zukunft!
denken & gehen in Brauweiler                                        Was wollte Platon?
Mit Martin Stankowski und Jürgen Wiebicke                           Mit Christoph Quarch

Königskinder, Benediktiner,      leranstalt einrichtete. Daraus     Platons Geburt liegt jetzt fast   Frage nach dem guten Leben.
Bettler, Prostituierte, Nazi­    wurden eine Arbeitsanstalt,        zweieinhalbtausend Jahre          Gegenwärtig seien wir noch
gegner, Psychiatrieopfer,        ein KZ unter den Nazis und         zurück, aber seine große Zeit     gefangen in einer falschen Ma­
Denkmalpfleger - in solcher      schließlich eine Haft- und         kommt erst noch. Darauf           trix des Denkens, beeinflusst
Folge finden sich für fast ein   Nervenheilanstalt. Die wech­       hofft zumindest der Philo­        von technologischen Heilsver­
Jahrtausend Bewohner und         selhafte Geschichte der Abtei      soph Christoph Quarch. Er         sprechen. Aber nun sei der
Nutzer in Brauweiler, dieser     kann uns Anstoß geben zur          hält Platon für den Denker        Raum offen, um in Platon ei­
monumentalen Klosteranlage       Reflexion über Zeit und Iden­      des dritten Jahrtausends, mit     nen kostbaren Gesprächspart­
vor den Toren Kölns. Egal, wer   tität, Religion vs. Philosophie,   dessen Hilfe wir die Krisen       ner zu finden, der am Beginn
hier lebte oder eingesperrt      und das beim Gehen in der          und Pathologien der modernen      des 21. Jahrhunderts ein neues
war, immer gab es ein Drin­      weitläufigen Anlage, was ja        Welt überwinden können.           geistiges Paradigma anbietet,
nen und Draußen, immer die       bekanntlich die beste Haltung                                        das die Schönheit des Kosmos
Frage, wer gehört dazu und       zum Denken ist. Ausgangs­          Dabei wollte die abendländi­      in den Mittelpunkt rückt.
wer nicht? Wer definierte das    punkt von Zeit und Gegenwart       sche Philosophie von Nietz­
Selbst und das Andere?           ist ein tausendjähriger Maul­      sche bis Popper zuletzt von       Mod.: Christian Schärf
                                 beerbaum, von der polnischen       Platon wenig wissen. Chris­
Lange war Brauweiler Kloster,    Königin Richeza angeblich          toph Quarch findet bei Platon
bis Napoleon dort eine Bett­     noch selbst gepflanzt.             dagegen Antworten auf die

VA 26                                                                                                                          VA 27
Samstag, 8.6.2019, 19 Uhr                                         Samstag, 8.6.2019, 20 Uhr
Börsensaal der IHK Köln, Unter Sachsenhausen 10–26, Innenstadt    COMEDIA Theater, Grüner Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro                                    VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro                                     AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

Politisches Framing: Wie                                          Endlich Übermensch? Nietzsche
Sprache unser Denken bestimmt                                     und das Zeitalter des Genoms
Mit Elisabeth Wehling                                             Mit Stefan Lorenz Sorgner

Es kommt nicht nur darauf an,    scheiden, ob Informationen als   Willkommen im posthumanen         Umgang mit den absehbaren
was man sagt – sondern insbe­    wichtig erkannt oder kognitiv    Zeitalter! Im Angesicht von ge­   Optimierungsmöglichkeiten
sondere auch darauf, wie man     unter den Teppich gekehrt        zieltem Gen-Editing, einer Cy­    unseres Daseins aus. Liegt es
es verpackt. Diese Einsicht      werden. Frames sind immer        borgisierung des Leibes sowie     doch im Wesen des Menschen,
der Neurolinguistik gilt glei­   ideologisch selektiv, und sie    künstlicher Superintelligenzen    die ihm von Natur aus gegebe­
chermaßen für den Alltag wie     werden über Sprache aktiviert.   braucht auch unser vorherr­       nen Entwicklungsmöglichkei­
für Wissenschaft, Politik oder                                    schendes Menschenbild drin­       ten ständig zu verändern und
Wirtschaft.                      Wie Framing funktioniert und     gend ein Update.                  zu überschreiten.
                                 was man dagegen unterneh­
Das Fatale ist, dass die Ver­    men kann, weiß die Kommu­        Davon jedenfalls ist der Philo­   Welche neuen ethischen Pflich­
packung – das Framing einer      nikationswissenschaftlerin       soph Stefan Lorenz Sorgner        ten – aber auch ernsten Risiken
Mitteilung – nachweislich        Elisabeth Wehling, die in        („Übermensch: Plädoyer für        – der Sprung zum digitalen
nicht nur das Denken be­         Berkeley als eine der wenigen    einen Nietzscheanischen           Übermenschen mit sich bringt,
einflusst, sondern auch das      Forscherinnen weltweit die       Trans­h umanismus“) über­         legt Sorgner dabei nicht zuletzt
Handeln selbst. Nicht Fakten     politischen Dimensionen des      zeugt. Als einer der führenden    unter Bezug auf die Gedanken
bedingen unsere Meinungen,       Framings erforscht.              Theoretiker des Posthumanis­      Friedrich Nietzsches frei.
sondern Frames. Sie ziehen im                                     mus spricht er sich für einen
Gehirn die Strippen und ent­     Mod.: Gert Scobel                offenen und zukunftsfrohen        Mod.: Wolfram Eilenberger

VA 28                                                                                                                       VA 29
                                                                  „In der Neuen Welt“ – eine
                                                                  Veranstaltungsreihe der:
Samstag, 8.6.2019, 21 Uhr
COMEDIA Theater, Roter Saal, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 16 Euro / ermäßigt 12 Euro
AK 21 Euro / ermäßigt 17 Euro

Zwischen Angst und Optimis-
mus: Wie tickt Deutschland?
Mit Frank Biess und Stephan Grünewald

Angst hat viele Gesichter.       Der „Psychologe der Nation“
Eines davon, heißt es, sei die   (FAZ) Stephan Grünewald
„German Angst“. Doch was         erstellt ein überraschendes
macht diese Angst aus?           und aufrüttelndes Psycho­
Existiert sie überhaupt?         gramm der Nation: „Wie tickt
                                 Deutschland? Psychologie
Tatsache ist, dass Gefühle       einer aufgewühlten Gesell­
der Ohnmacht eine immer          schaft“, und Frank Biess, Pro­
größere Rolle in Gesellschaft    fessor für Geschichte an der
und Politik spielen. Im realen   University of California, wirft
wie im digitalen Leben entlädt   mit der gefeierten „Republik
diese sich in Fremdenhass,       der Angst: Eine andere Ge­
Anklagen, Aggression und         schichte der Bundesrepublik“
Wut. Treffen diese Beschrei­     einen gänzlich neuen Blick
bungen zu? Was macht den         auf die politische und die Kul­
Deutschen in Ost und West        turgeschichte unseres Landes.
tatsächlich Angst – und was
lässt sie hoffen?                Mod.: Joachim Frank

VA 30
Sonntag, 9.6.2019, 20 Uhr
WDR Funkhaus, Klaus-von-Bismarck-Saal, Wallrafplatz, Innenstadt
VVK 18 Euro / ermäßigt 14 Euro
AK 25 Euro / ermäßigt 21 Euro

Die neue Aufklärung. Woran
kann man heute noch glauben?
Mit Jördis Triebel, Lars Rudolph, Mathias
Greffrath, Annette Schavan, Michael Hampe,
Quichotte, Musik: Mike Herting
Im Jahr 1774 hat der französi­
sche Aufklärer Denis Diderot
einen vergnüglichen, aber sehr
                                 aus der Zeit vor der Aufklä­
                                 rung. Heute dagegen sprechen
                                 wir nicht nur von einer Wie­
                                                                    WER WEISS…?
gefährlichen Text geschrieben:   derkehr der Religion. Brauchen
ein Gespräch zwischen einer      wir eine neue Aufklärung?
frommen Katholikin und ei­       Kann der Glaube zu einem auf­
nem atheistischen Philosophen    geklärten Leben gehören?
über den Sinn von Religion.
Wenn es keinen Gott gäbe,        Jördis Triebel und Lars Rudolph
                                                                    Nachdenken mit Jürgen Wiebicke
wäre dann alles erlaubt?         lesen Diderot, Mathias Greffrath
                                 erzählt vom größten Genie der
Lange Zeit schien diese Frage    europäischen Aufklärung, Qui-      DAS PHILOSOPHISCHE RADIO
in der Philosophie erledigt zu   chotte slammt, Annette Schavan     Freitags, 20.04 Uhr
sein, man betrachtete Religion   und Michael Hampe streiten
nur noch als entweder bedeu­     über Gott und die Welt.
tungslos oder gefährlich. Als
übrig gebliebener Restposten     Mod.: Jürgen Wiebicke

VA 31
Fachtagung: Streiten lernen.
Wer streitet mit wem und wie?

Noch vor wenigen Jahren hieß        In der Tagung möchten wir uns        Wann: Montag, 3. Juni 2019       Aus der Praxis: QUA-LiS NRW,
es, wir würden es mit der           deshalb dem Themenfeld „Streiten             10:00 bis 16:00 Uhr      Demokratieverständnis
Konsenskultur in Deutschland        lernen“ widmen. Die Fachtagung       Wo:     COMEDIA Theater
übertreiben. Politische Diffe­      verknüpft u.a. die philosophische            Vondelstraße 4–8         Impuls: Sabine Döring, Uni­
renzen würden unkenntlich           Debatte darüber, wie Streiten in             50677 Köln               versität Tübingen, Emotion
gemacht, weil alle Kräfte in die    der Demokratie eigentlich geht,      Kosten: 15 Euro Verpflegungs-    und Argument
sogenannte gesellschaftliche        mit der Frage, welche prakti­                pauschale                Abschlusspanel: Aladin
Mitte strebten. Heute erleben       schen Handlungswege sich für
                                                                         Begrüßung durch die Veranstal­   El-Mafalaani, Fachhochschule
wir das Gegenteil: eine starke      Lehrkräfte eröffnen, wenn die
                                                                         ter*innen                        Münster und Ministerium für
Polarisierung der Gesellschaft,     gesellschaftliche Polarisierung im
                                                                                                          Kinder, Familie, Flüchtlinge und
die ihren Ausdruck in Debatten      Kosmos Schule zutage tritt.
                                                                         Aus der Praxis: Hannes Loh       Integration Nordrhein-Westfa­
findet, bei denen Emotionen
                                                                         und Stephan Versin, Gangsta-­    len (angefragt) im Gespräch mit
schnell hoch schießen. Der Ton      Die Fachtagung der Bundeszen­
                                                                         Rap und Ethik                    Sabine Dengel (Bundeszentrale
wird schärfer, zugleich nimmt       trale für politische Bildung/bpb
                                                                                                          für politische Bildung/bpb)
die Bereitschaft spürbar ab,        in Kooperation mit dem Verein        Vortrag: Marie-Luisa Frick,
Meinungen auch nur zu ertra­        zur Förderung der Philosophie        Universität Innsbruck, Ohn­      Tagungsmoderation: Jürgen
gen, die nicht der eigenen ent­     phil e.V. präsentiert dazu Im­       macht der Argumente? Vom         Wiebicke
sprechen.                           pulse aus der Wissenschaft und       souveränen Umgang mit ver­
                                    diskutiert deren Übersetzung in      letzender, schockierender und    Die Veranstaltung ist in der Fort­
Diese Polarisierung findet auch     Praxis und Didaktik. Sie richtet     verstörender Rede                bildungsdatenbank des Schul­
in der Schule Niederschlag und      sich an Wissenschaftler*in­                                           ministeriums NRW eingetragen
stellt Lehrerinnen und Lehrer       nen und Pädagog*innen der            Impuls: Alexander Grau,          und kann von den jeweiligen
vor die Heraus­forderung, in Zei­   Fachrichtungen Philosophie,          Kultur- und Wissenschafts­       Schulleitungen als Fortbildung
ten von Filterblasen und Hate       Deutsch, Religion, Sozialwissen­     journalist, Widerstreit statt    anerkannt werden. Die Teilneh­
Speech eine diskriminierungs­       schaften und politische Bildung.     Konsenskitsch. Verständigung     menden erhalten von der bpb
freie Lern­umgebung zu schaf­                                            in heterogenen Gesellschaften    eine Teilnahmebescheinigung.
fen. Dabei stellt sich die Frage,   In Zusammenarbeit mit der
                                                                         Impuls: Riem Spielhaus, Uni­     Anmeldeformular und weitere
wo in der Aushandlung dieser        Qualitäts- und Unterstüt­
                                                                         versität Göttingen, Wenn Mit­    Informationen finden Sie unter
Herausforderung professionelle      zungsAgentur – Landesinstitut
                                                                         diskutieren verboten ist         www.philcologne.de
und persönliche Handlungs­          für Schule des Landes Nord­
spielräume liegen.                  rhein-Westfalen     QUA-LiS NRW      Diskussion mit Alexander Grau    Konzept: Sabine Dengel (bpb),
                                                                         und Riem Spielhaus               Linda Kelch (bpb), Laura
                                                                                                          Oehms und Jürgen Wiebicke
KLASSE DENKEN:                                                                                                                                                      15
phil.cologne für                                                                                                                                                     März 2019

                                                          Reden wir?! Manche mögen’s ungemütlich | Die Kunst, für sich selbst zu sprechen | Erwachsene fragen … Kinder

Schulklassen                                              antworten | Schweigen wir?! Kommunikation im digitalen Zeitalter | 10 Regeln für eine gute Debatte | Alle an einem Tisch

Im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern zeigt sich
schnell, dass philosophische Themen aktuell und rele­
vant sind. Philosophie gibt Anregungen für unser indi­
viduelles und gesellschaftliches Zu­sammenleben sowie
für die Gestaltung unserer Zukunft. Die Themen sind

                                                                                                         REDEN
so grundsätz­lich wie vielschichtig und werden immer
altersgerecht erörtert.

Das Kinder-­und Jugendprogramm der phil.cologne
2019 wird in Kooperation mit der Bundeszentrale für
politische Bil­dung/bpb realisiert. Schulklassen können
sich ab sofort unter www.philcologne.de/klassedenken
für die Veranstaltun­gen anmelden. Die bpb bietet den
Pädagoginnen und Pädagogen zu einigen Veranstal­
tungsthemen Unterrichtsmaterial an. Auf Nachfrage
bietet die bpb Nachgespräche zu den Veranstaltungs­
themen im Unterricht an.

Deutsche Gebärdensprache: Bei Bedarf an Überset­
zung in die deutsche Gebärdensprache wenden Sie sich

                                                                                                         WIR
bitte an info@philcologne.de

                                                                                                              ?!
Montag, 3.6.2019, 9.30 + 11.30 Uhr
COMEDIA Theater, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 5 Euro (Endpreis)
3. /4. Klasse; Anmeldung: www.philcologne.de/klassedenken

KLASSE DENKEN

Ist das gerecht?
Mit Miriam Holzapfel und Stefanie Saghri

Die Menschen sind verschie­      Die Frage nach Gerechtigkeit
den: Es gibt Männer, Frauen      beschäftigt die Philosophie
und Intersexuelle, Kinder, Ju­   seit der Antike, dort galt sie als
gendliche und Erwachsene, es     oberste Tugend und als verant­
gibt Menschen, die viel haben,   wortlich für die Harmonie der
und welche, die sehr wenig       menschlichen Seele. Aber was
besitzen. Es gibt Menschen mit   ist das eigentlich – Gerechtig­
Behinderung und solche ohne.     keit?
Es gibt Gesunde und Starke,
Kranke und Schwache.             Die Autorin Miriam Holzapfel
                                 und die Designerin Stefanie
Wie sollen wir mit diesen Un­    Saghri loten mit ihrem Mit­
terschieden umgehen? Sollten     mach-Vortrag einen Begriff
wir immer alle Menschen          aus, der oft benutzt wird und
gleich behandeln? Wäre das       über den man gut streiten
gerecht?                         kann.

                                                                      www.savoy.de
VA 32
Dienstag, 4.6.2019, 9.30 + 11.30 Uhr                                Dienstag, 4.6.2019, 10 + 12 Uhr
COMEDIA Theater, Vondelstraße 4–8, Südstadt                         Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 4, Südstadt
VVK 5 Euro (Endpreis)                                               VVK 5 Euro (Endpreis)
5. /6. + 7./8. Klasse; Anmeldung: www.philcologne.de/klassedenken   ab 9. Klasse; Anmeldung: www.philcologne.de/klassedenken

KLASSE DENKEN                                                       KLASSE DENKEN

                                                                    Zivilisiert streiten –
Wir und das Tier                                                    wie geht das?
Mit Christa Runtenberg                                              Mit Marie-Luisa Frick

Wir leben mit Tieren zusam­      Tiere für menschliche Zwecke       Oft wird gesagt, unsere Gesell­    darf und muss gestritten wer­
men: Wir halten sie als Haus­    quälen? Darf man sie töten?        schaft sei gespalten, Polarisie­   den! Es darf Gegner*innen,
tiere, die oft unsere Freunde    Inwieweit gibt es Unterschie­      rung nehme zu. Tatsächlich         aber keine Feind*innen geben.
sind. Wir gehen in den Zoo       de zwischen Säugetieren und        hat sich ja auch die Tonlage       Welche Spielregeln gelten für
und schauen sie dort an. Wir     einfacheren Lebewesen wie          verschärft, der Ausdruck „Hate     den Streit? Gibt es Meinungen,
leben und leiden mit diesen      Insekten?                          Speech“ hat Konjunktur. Bei        die nicht tolerierbar sind? Wie
fühlenden Wesen. Und wir                                            bestimmten Themen kochen           halten es Demokrat*innen mit
nutzen Tiere ihr Leben lang:     Diese komplexen Fragen, die        schnell die Emotionen hoch,        den Feinden der Demokratie?
in der Landwirtschaft für        die Lebenswirklichkeit eines       es wächst der Unwille, eine        Und was muss ich selbst tun,
unsere Ernährung und in der      jeden Menschen unmittelbar         andere Meinung als die eigene      um als Bürger*in mündig zu
Forschung, um Fortschritte       berühren, entwickelt die Phi­      auch nur zu ertragen.              sein?
in der Medizin für den Men­      losophin Christa Runtenberg.
schen möglich zu machen.         Gemeinsam mit den Kindern          Aber in der Demokratie geht        Mod.: Dominik Erhard
                                 versucht sie Antworten auf         es nicht darum, immer Kon­
Ist es legitim, dass Menschen    die Frage zu finden, wie ein       sens herzustellen, der Dissens
Tiere nutzen? Haben wir          ethisch angemessenes Ver­          muss organisiert werden. Es
Tieren gegenüber besondere       hältnis zwischen Tier und
Verpflichtungen? Darf man        Mensch aussehen könnte.

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Dienstag, 4.6.2019, 10 Uhr                                              Dienstag, 4.6.2019, 12 Uhr
COMEDIA Theater, Vondelstraße 4–8, Südstadt                             COMEDIA Theater, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 5 Euro (Endpreis)                                                   VVK 5 Euro (Endpreis)
ab 9. Klasse; Anmeldung: www.philcologne.de/klassedenken                ab 9. Klasse; Anmeldung: www.philcologne.de/klassedenken

KLASSE DENKEN                                                           KLASSE DENKEN

Faul sein. Laster oder Tugend?                                          Unglück. Ein Glück?
Mit Arnd Pollmann                                                       Mit Arnd Pollmann

Wer faul ist, „chillt“ gerne. Bei    ganz schön faul wirkt? Ist         Niemand will unglücklich sein.     plötzlich sehr genau, wie
Erziehungsberechtigten steht         nicht das Gebot, ständig aktiv     Alle Menschen würden – vor         demgegenüber ein glückliches
dieses vermeintlich nutzlose         zu sein, eine ungesunde Zu­        die Wahl gestellt – das glückli­   Leben aussähe.
Rumhängen in keinem guten            mutung der uns disziplinie­        che Leben vorziehen. Und doch
Ruf. Wer faul ist, legt, wie es in   renden und überfordernden          steht dieser Befund, der seit      Oft stellen wir dann im Nach­
einer gängigen Definition heißt,     Leistungsgesellschaft? Das Le­     der Antike den Ausgangspunkt       hinein fest, dass diese un­
einen „Mangel an erwartbarer         ben ist doch stressig genug! Es    der philosophischen Ethik          glücklichen Phasen im Leben
Aktivität“ an den Tag.               scheint aber auch zu stimmen:      bildet, in einem auffallenden      wichtig waren, weil wir darin
                                     Wer nur faul rumchillt, kriegt     Missverhältnis zu der Tatsa­       „gereift“ sind. Dies führt uns
Philosoph*innen, die viel Zeit       in diesem Leben vielleicht gar     che, dass Menschen oft erst        zu einem ethischen Paradox:
zum Nachdenken benötigen,            nichts auf die Reihe.              wissen, was ihr Glück wäre,        Wir können das eigene Un­
sehen das oft entspannter und                                           sobald sie Unglück erfahren.       glück zwar nicht direkt wollen,
fragen zurück: Was genau ist         Man sieht: Für die einen ist       Scheitern, Niederlagen, Ver­       aber wir können, und zwar um
hier eigentlich mit „Aktivität“      die Faulheit ein Laster, für die   lassenwerden, Einsamkeit und       unseres eigenen Glücks willen,
gemeint? Ist nicht Nachdenken        anderen eine Tugend.               Verzweiflung angesichts von        das Unglück auch nicht nicht
auch eine Form von Aktivi­                                              Schmerz, Krankheit, Verlust        wollen.
tät, vielleicht sogar eine sehr      Mod.: Jürgen Wiebicke              oder Tod: Wer unglückliche
wichtige, die aber auf andere                                           Momente erlebt, „weiß“ ganz        Mod.: Jürgen Wiebicke

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Mittwoch, 5.6.2019, 9.30 + 11.30 Uhr                               Mittwoch, 5.6.2019, 10 Uhr
COMEDIA Theater, Vondelstraße 4–8, Südstadt                        COMEDIA Theater, Vondelstraße 4–8, Südstadt
VVK 5 Euro (Endpreis)                                              VVK 5 Euro (Endpreis)
5./6. + ab 9. Klasse; Anmeldung: www.philcologne.de/klassedenken   ab 9. Klasse; Anmeldung: www.philcologne.de/klassedenken

KLASSE DENKEN                                                      KLASSE DENKEN

Fake News auf der Spur:
Was kann ich noch glauben?                                         Geld, Neid und Gier
Mit Verena Friederike Hasel                                        Mit Christian Neuhäuser

Wie bewege ich mich auf der      In diesem Workshop geht           Im Jahr 2018 haben ungefähr     disch? Oder ist es die Gier der
Suche nach Nachrichten im        es darum, Jugendlichen zu         2000 Menschen mehr als eine     Reichen, die sie dazu antreibt,
Netz? Wie kann ich wahre von     vermitteln, wie sie den Wahr­     Milliarde US-Dollar besessen;   immer noch reicher werden zu
erfundenen Meldungen unter­      heitsgehalt von Meldungen,        der reichste Mensch sogar       wollen? Vergiften sie damit So­
scheiden? Und was ist eigent­    auf die sie unterwegs im Netz     112 Milliarden US-Dollar. Das   lidarität und sozialen Zusam­
lich der Unterschied zwischen    stoßen, erkennen können. Es       sind 112.000-mal eine Million   menhalt in der Gesellschaft?
Nachricht und Meinung?           geht neben eindeutigen Fake       US-Dollar. Damit kann man       Vielleicht geht es aber auch
                                 News aber auch um tenden­         mehr als 300 Jahre lang jeden   gar nicht um Gier und Neid,
Auch viele Heranwachsende        ziöse Berichterstattung und       einzelnen Tag eine Million      sondern um einen Sinn für Ge­
informieren sich über Dinge,     die alles entscheidende Frage:    US-Dollar ausgeben.             rechtigkeit. Vielleicht zerstört
die sie bewegen, vor allem im    Wie kann man sich in der                                          die Reichtumskultur unserer
Internet. Doch die Nachrich­     heutigen hochkomplexen Welt       Ist es Neid, wenn man denkt,    Gesellschaft die Grundlage
tenlage im Netz ist unüber­      eine eigene fundierte Meinung     dass mit diesem Superreich­     eines gerechten Zusammen­
sichtlich, Falschmeldungen       bilden?                           tum etwas nicht stimmt? Sind    lebens?
und seriöse Nachrichten                                            die vielen Menschen, die über
stehen oft scheinbar gleichbe­                                     zunehmende Ungleichheit kla­    Mod.: Jürgen Wiebicke
rechtigt nebeneinander.                                            gen und extremen Reichtum
                                                                   kritisieren, einfach nur nei­

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