Fen + mut Gemeindebrief - Nr. 2/2020 Mai - Juli - Evangelisch-lutherische Lutherkirche München
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C H E g RKI R t i T H E r ä fk L U u t i m g + t a t + e n o f f Schwerpunkt- thema: Gemeindebrief Sommer- Nr. 2/2020 Mai – Juli Urlaub
EV.-LUTH. KIRCHENGEMEINDE LUTHERKIRCHE en.de Lutherkirche: Bergstraße 3, 81539 München irche-muench Liebe Leserinnen, www.lutherk ie mehr über das Pfarramtsbüro ... wenn S Gemeindeleb en erfahren wollen Sekretärinnen: Sandra Steinbrink, Mareike Uhlig liebe Leser, Neu: Weinbauernstr. 9, 81539 München 69 79 89-60, 69 79 89-89 @ pfarramt.muenchen-lutherkirche@elkb.de bei uns zu Hause in Giesing und in der Au ist Mo, Di, Fr 10.00–12.00 Uhr es schön – noch schöner ist es, Urlaub zu ha- Mi 10.00–11.00 Uhr Do 16.00–19.00 Uhr ben, hier in der Heimat oder auf Reisen in Bay- Abweichende Öffnungszeiten in den Ferien ern und der ganzen Welt. Da geht nichts über einen langen, erholsamen, interessanten und Pfarrer*innen: Pfarramtsleitung inspirierenden Sommer-Urlaub! zur Zeit nicht besetzt …mit diesen Worten hätte ich Sie gerne in das Vakanzvertreter: Pfarrer Rolf Wohlfahrt Gemeindebrief-Thema eingeführt – doch dann Rolf Wohlfahrt (Konfirmandenarbeit, kam Corona, und alles ist anders, im öffentli- Jugendarbeit, Gemeindebrief) chen und privaten Leben, in Familie und Beruf, 44 99 00 63, @ Rolf.Wohlfahrt@elkb.de auch in unserer Lutherkirchengemeinde. Das Virus hält uns in Barbara Franke (Altenheimseelsorge) Atem und bestimmt weite Teile unseres Lebens. Wir wissen noch 0172 1 32 60 80 nicht, wie es weitergeht (siehe dazu Seite 4), und vielleicht ist in @ Barbara.Franke@elkb.de diesem Jahr an den geplanten oder erwünschten Sommer-Urlaub Diakon*in: Stelle zurzeit nicht besetzt nicht zu denken. Kantorin: Dorothea Leberfinger, 6 92 45 86 Aber gewiss ist es in dieser Situation gerade gut, auch mal auf Hausmeister: Josef Groß 69 79 89 - 62 andere Gedanken zu kommen, und so wollen wir Sie mitnehmen Kirchenpflege: auf unsere Reise in den Sommer: Wir beschäftigen uns mit der @ kirchenpflege.muenchen-lutherkirche@elkb.de Geschichte des Speiseeises und der Frage, seit wann es eigent- lich Urlaub gibt. Wir erzählen vom Sommer-Urlaub in Giesing und Telefonseelsorge I M P R E S S U M 0 800 111 0 111 (evangelisch) von der Urlauber*innen-Seelsorge und kirchlichen Angeboten Der Gemeindebrief, heraus- 0 800 111 0 222 (katholisch) „im Grünen“. Und zur Sommerlektüre – zu Hause und/oder un- gegeben von der Lutherkir- Diakonie im Münchner Süden e. V., 69 79 89-61 terwegs – haben wir für Sie und Euch ganz persönliche Leseemp- che, erscheint vierteljährlich fehlungen der Mitglieder unseres Gemeindebrief-Teams. und kostenlos. Ökumenische Sozialstation, Häusliche Alten- und Krankenpflege, Giesing-Harlaching GmbH Die Verabschiedung von Pfarrerin Karin Wolfgang holen wir nach, Redaktion: Redaktion: Rolf.Wohlfahrt@elkb.de R. Wohlfahrt (v.i.S.d.P.), 6 92 72 84 als Vakanzvertreter übernehme ich nun ihre Aufgaben – bis Pfar- C. Müller-Tief, S. Paul, Alten- und Service-Zentrum Untergiesing rer Micha Boerschmann am 1.9. seinen Dienst antritt. Im nächs- J. Röhner, A. Schmid 66 11 31 ten Gemeindebrief wird er sich vorstellen, darauf dürfen wir alle Layout + Titel: S. Paul Vertrauensleute des KV: schon gespannt sein! Seinen Einführungsgottesdienst feiern wir paulgrafik@gmx.de Achim Schmid und Henrike Steen am Sonntag, 6.9., 14.00 Uhr, bitte merken Sie sich diesen wich- Fotos: S. Paul, R. Wohlfahrt BANKVERBINDUNGEN tigen Termin in unserer Lutherkirchengemeinde schon einmal vor. Illustration: S. Paul Lutherkirche: Aktuelles, Gottesdienste, Termine und Veranstaltungen entneh- Evangelische Bank, Kassel men Sie bitte der Luther-Homepage und unseren Schaukästen. Kinderseite: BIC GENODEF1EK1 gemeindebrief.de Beiträge etc.: IBAN DE86 5206 0410 0001 4230 96 Alles Gute und einen – trotz allem – schönen Sommer wünscht Druck: offprint@dopm.de Spenden: IBAN DE15 5206 0410 0501 4230 96 Diakonie im Münchner Süden e.V.: Evangelische Bank, Kassel IBAN DE04 5206 0410 0002 4230 90 Rolf Wohlfahrt Titelbild: Sabine Paul 3
Corona in Luther Distanz, mit verschiedenen Formen der Kontaktaufnahme und sozialer Nähe und Hilfe für Nachbarschaft und Familie. Daraus kann viel Gutes wachsen – für jede*n Einzelnen und für uns alle. von Rolf Wohlfahrt Wir haben unser unbekümmertes Leben verloren, sind sicher insge- samt ernster und reifer geworden und ja: Wir müssen mit Einschrän- Die Corona-Pandemie hat unser Leben verändert. Das betrifft uns alle: kungen leben. Wunden werden bleiben, und damit fertig zu werden zu Hause, in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Schule und in der und sie in unseren Lebensentwurf zu integrieren, das wird sehr lange Freizeit, im privaten wie im öffentlichen Leben. dauern. Es wird in den kommenden Wochen und Monaten nicht alles Auch in unserer Lutherkirchengemeinde ist vieles anders als zuvor. plötzlich wieder gut, wir können aus und in der Situation nur das Bes- te draus machen. Das Beste in dieser Zeit ist, dass wir miteinander Veranstaltungen sind ausgefallen und unsere Gottesdienste – sogar wachsen und füreinander da sind. an Ostern! Wir hatten in diesem Jahr keine Osterdult, der Danke- schön-Empfang mit Katrin Weidemann, der Vorstandsvorsitzenden der In diese Richtung nehmen uns die Worte von unserem Bundesprä- Kindernothilfe, findet zu einem späteren Zeitpunkt statt, der Gottes- sidenten Frank-Walter Steinmeier mit, aus denen wir Kraft und Mut dienst zur Verabschiedung von Pfarrerin Wolfgang ist genauso verscho- schöpfen können: „Wir wollen keine ängstliche, keine misstrauische ben wie die beiden Konfirmationen. Die Türen des Pfarramtes bleiben Gesellschaft werden. Sondern wir können eine Gesellschaft sein mit geschlossen, auch wenn unsere Sekretärinnen telefonisch weiter er- mehr Vertrauen, mit mehr Rücksicht und mehr Zuversicht.“ reichbar sind. Ja: Wir können! Gemeinsam! Zusammen sind wir stark! Corona – Wir müssen mit dieser neuen Situation umgehen, müssen Bleiben Sie behütet! Bleiben Sie gesund! Wege finden, mit unseren Sorgen und Nöten zurechtzukommen und unseren Alltag, unser Leben zu gestalten. In diesem keineswegs ein- fachen Prozess lassen wir von der Lutherkirche Sie nicht allein und Evangelische Kirche in Rundfunk, Fernsehen, Internet begleiten Sie: Bis wir wieder gemeinsam Gottesdienst in unserer Lutherkirche feiern Wir sind für Sie da und stehen Ihnen zur Seite! können, finden Sie auf unserer Homepage an jedem Sonntag einen geistlichen Impuls für die Woche. Ein breites Angebot an Gottesdiens- Die Telefonnummern von uns Pfarrer*innen und von der Telefonseel- ten erwartet Sie dazu in Radio, Fernsehen und Internet. sorge finden Sie auf Seite 2 des Gemeindebriefes. Sie können gerne auch schriftlich per E-Mail oder Brief Kontakt mit uns aufnehmen! Fernsehen: Wir wissen noch nicht genau, wie es weitergeht – mit uns persönlich, sonntags um 10.00 Uhr im BR mit dem Programm in unserer Lutherkirchengemeinde. Die staatlichen (evangelisch und katholisch im Wechsel) und in der BR-Mediathek Vorgaben und die Empfehlungen unserer Landeskirche haben natür- sonntags um 9.30 Uhr im ZDF lich auch wir zu berücksichtigen und umzusetzen. Neueste Hinweise (evangelisch und katholisch im Wechsel) und in der ZDF-Mediathek zu den Gottesdiensten und Veranstaltungen entnehmen Sie bitte den Rundfunk: Aushängen in unseren Schaukästen an der Lutherkirche und am Ge- meindehaus und unserer Luther-Homepage (www.lutherkirche-muen- sonntags um 10.32 Uhr: chen.de). Wir freuen uns auf jeden Fall, mit Ihnen in Kontakt zu bleiben! Evangelische Morgenfeier in BR 1 und in der BR-Mediathek Die Corona-Pandemie verändert unser Leben. Wir kommen von Ostern Jeden zweiten Sonntag (im Wechsel mit ZDF) von 10.05-11.00 Uhr: her, vom Fest der Auferstehung und des Lebens, und speisen daraus Gottesdienst im Deutschlandfunk (DLF) und im Audio-Archiv unsere Zuversicht und unsere Hoffnung. Wir hoffen auf neues Leben, Überblick über Gottesdienste und Andachten für ganz Deutschland: für uns und unsere Gesellschaft, wir hoffen auf Leben, das sich wan- www.rundfunk.evangelisch.de delt und das in allem Wandel gut wird. Und wir haben die Chance, die Krise anzunehmen, sie aktiv mitzugestalten und letztlich zum Guten Digitale spirituelle Angebote zu verwandeln, wenn wir alle nach Kräften daran mitwirken: mit Rück- EKD „Kirche von zu Hause“ sammelt Angebote in Deutschland sichtnahme und Geduld, mit Einhalten von Regeln und körperlicher (www.ekd.de/kirche-von-zu-hause-53952.htm). 4 5
Die Seele in die Sonne halten* Sommer-Urlaub – in anderen, „normalen“ Jahren ein Wort, das Sehnsucht weckt - und Vorfreude! Da werden Kataloge gewälzt, Fahr- und Flugpläne studiert oder Internetportale Foto: Sabine Paul konsultiert. Man sitzt mit der Familie oder anderen, mit denen man eine Reise plant, und in allen Farben und Formen, passend zum jeweiligen Outfit, zu zusammen und sammelt Ideen, arbeitet Tou- haben sein!) ausgerüstet, auf den Wiesen sitzen oder liegen, Sport ren aus, schreibt To Do- und Einkaufslisten. treiben, spazierengehen, radeln, schwimmen und wandern. Die einen planen eine große Fernreise, die anderen eine Reise mit Rucksack und Zelt Jetzt, wo ich an meinem Schreibtisch sitzend vom Sommer träume, oder eine Radtour. Manche fahren wie immer merke ich, wie kostbar auf einmal die Dinge werden, die ich sonst in ihr Stammquartier in die Berge oder ans Meer, wieder andere für selbstverständlich genommen habe. Ich werde es neu zu schät- rüsten den Wohnwagen oder das Wohnmobil für die Fahrt in den zen wissen, wenn ich das erste Mal wieder in einen Biergarten ra- Jahresurlaub. deln oder gar in einem See schwimmen werde. Vielleicht werden im Sommer Ausflüge in die schöne Umgebung Münchens möglich sein. Dieses Jahr ist alles anders. Niemand weiß, ob Reisen im Sommer Und wenn nicht, dann radle ich eben von hier aus los. Um die Seele überhaupt möglich sein werden. Ins Ausland wohl eher nicht. Aber in die Sonne zu halten, muss man nicht hunderte Kilometer fahren vielleicht innerhalb Deutschlands? „Fahren Sie in den Bayerischen oder tausende fliegen. Es hilft nicht, sich darüber zu ärgern, dass Wald“, wurde im Internet empfohlen, „da sind die Ozonwerte nied- das dieses Jahr nicht möglich ist. Und es nützt auch nichts, sich rig, die Temperaturen nicht zu hoch, und wenn es wieder Ausgangs- darum zu sorgen und zu grübeln, wie es weitergehen wird. Das habe beschränkungen geben sollte, sind Sie schnell zuhause.“ ich seit März gelernt, als ein Vorhaben nach dem anderen abgesagt, Ob das eine probate Alternative wäre? storniert, verschoben wurde. Niemand hat sich diese Situation gewünscht, wir nicht und die Rei- Da habe ich mir vorgenommen, es mit dem Matthäusevangelium severanstalter, Tourismusunternehmen, Hotel- und Gastronomiebe- zu halten (Mt 6, 25a.26): „Sorgt euch nicht um euer Leben! Seht triebe schon gar nicht. die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater Die Corona-Pandemie, sie hat auch Auswirkungen auf die so ge- ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?“ nannten „schönsten Wochen des Jahres“. Wir werden unsere Phan- tasie brauchen, um andere Wege zu finden, wie wir uns erholen und Das wünsche Ihnen und mir: in das Vertrauen hineinzuwachsen, neue Kraft schöpfen können. Viele haben es in diesem Jahr ja nöti- dass Gott auch in den Zeiten der Krise für uns da ist und für uns ger denn je! Nach vielen Wochen mit Ausgangssperre, im Home-Of- sorgt. fice mit kleinen Kindern, allein im Altenheim ohne Besuch oder zur Ihre Untätigkeit verdammt, weil der Beruf nicht ausgeübt werden darf Barbara Franke – bei vielen liegen die Nerven blank. Erst recht, wenn Kurzarbeit angeordnet wurde oder der Arbeitsplatz verloren gegangen ist. Ich hoffe, wir dürfen uns im Sommer wenigstens wieder ein biss- * inspiriert von: von: Susanne Schullerus-Keßler, chen freier draußen bewegen. Dann werden wir, in gebührendem Ab- Die Seele in die Sonne halten. Ein Lesebuch für helle und trübe stand und mit Mundschutz (er wird das It-Piece der Saison werden Tage, München 1996 6 7
Fahren wir in den Urlaub? ren“. Zunächst mit dem Fahrrad oder dem Zug in die deutschen Mittelgebirge, in die Alpen oder an die Nord- und Ostsee. Das Lied „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ wurde zum Welthit und entfachte die alte Italien-Sehnsucht der Deutschen, die schon von Claudia Müller-Tief Goethe und seine Zeitgenossen angetrieben hatte. Dann kam das Wirtschaftswunder, die Menschen verdienten mehr Geld und die Ge- werkschaften kämpften für mehr Urlaubstage. Das Automobil wurde Sommerzeit ist Urlaubszeit, und Urlaub ist für die meisten von uns zum Inbegriff einer neuen Freiheit, und bald gab es für VW Käfer, gleichbedeutend mit wegfahren, eine Auszeit vom Alltag nehmen, Opel Rekord und Co. kein Halten mehr, und deutsche Urlauber roll- am Meer oder in den Bergen, in Italien, Frankreich, Schweden, Thai- ten über den Brenner. land …. Aber in diesem Jahr müssen wir den liebgewordenen Som- Der kleine Ort Rimini, seit Mitte des 19. Jahrhunderts Badeort der merurlaub im Ausland zumindest überdenken. Als dieser Artikel Adeligen, wurde in den 60er Jahren zum Mekka erholungssuchender entsteht, ist es Mitte April und keiner kann abschätzen, ob wir in Menschen mit kleinem Einkommen. Die kommunistische Stadtver- diesem Jahr überhaupt Sommerurlaub im Ausland machen können. waltung wollte ein Seebad für alle, und so wurde Rimini zu einer Sei es, weil wir aufgrund der Corona-Krise das Land nicht verlassen Art Hauptstadt des günstigen Tourismus in Italien. Als der Ort dann können. Oder weil wir es uns finanziell nicht mehr leisten können. 1966 an das italienische Autobahnnetz angeschlossen wurde, avan- Unfassbar, dass diese Selbstverständlichkeit unseres Lebens auf cierte Rimini zu einem der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen einmal ins Wanken gerät. und erhielt bald den Spitznamen „Teutonengrill“. Und der Ausdruck Dabei gibt es diese Art Sommerurlaub noch gar nicht so lange. Der „Urlaub machen“ wurde gleichbedeutend damit, eine touristische zu Begriff „Urlaub“ kommt eigentlich aus dem Alt- und Mittelhochdeut- Reise unternehmen. Die Idee der Pauschalreisen für jedermann, die schen, wo „urloup“ so etwas wie „Erlaubnis“ bedeutete – nämlich Josef Neckermann seit Beginn der 60er Jahre in die Tat umsetzte, die Erlaubnis für einen Ritter, sich eine Weile von der Burg seines bereitete dann den Weg für den Massentourismus. Dienstherrn zu entfernen, um sich z.B. einem Kreuzzug anzuschlie- ßen. Mit den gesellschaftlichen Veränderungen späterer Jahrhunder- te wurde der „urloup“ auf normale Arbeitsverhältnisse übertragen, im Sinne einer vorübergehenden Freistellung von bezahlter Arbeit. Zur Zeit des deutschen Kaiserreichs durften nur hohe Beamte Ur- laub nehmen, die breite Masse arbeitete das ganze Jahr über an sechs, manchmal sogar sieben Tagen in der Woche. Im Jahr 1903 erkämpften sich deutsche Arbeiter erstmals das Recht auf drei Tage Urlaub im Jahr – zur Erholung von der meist auch körperlich schwe- ren Erwerbsarbeit. Mittlerweile sind im deutschen Arbeitsrecht vier arbeitsfreie Wochen als jährliches Minimum verankert. Noch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war die sogenannte „Som- merfrische“ dem Adel und dem gehobenen Bürgertum vorbehalten. Die Eisenbahn machte es dann weiteren Bevölkerungsschichten Burghausen, fotografiert von Sabine Paul möglich, im Sommer aufs Land zu fahren. Wer nicht bei Verwandten Und was machen wir jetzt mit unserem Sommerurlaub? An die Ost- unterkam, mietete sich in Gasthäusern oder günstigen Privatunter- see fahren statt ans Mittelmeer? In der Sächsischen Schweiz klet- künften ein. So war Anfang des 20. Jahrhunderts der Starnberger tern statt im Yosemite Park oder in Fontainebleau? Beim Italiener See die Sommerfrische vieler Münchner, da man ihn von München um die Ecke Eis essen statt am Gardasee? Oder Freunde besuchen, gut mit der Eisenbahn erreichen konnte. die wir lange nicht gesehen haben, weil ihr Wohnort dann doch nie In den 50er Jahren, als Deutschland sich langsam vom Zweiten am Weg in den Urlaub lag? Und vielleicht gibt es ja auch in Bayern Weltkrieg erholte, fingen die Deutschen an, „in den Urlaub zu fah- noch schöne Orte zu entdecken, wo wir noch nie waren… 8 9
Der Tag, an dem der Sommer kam von Rolf Wohlfahrt Schüler*innen sind pfiffige Menschen. Sie wissen genau, was zu tun ist, um mit möglichst wenig Energie den größtmöglichen Ertrag zu generieren und so das bestmögliche Verhältnis von Aufwand und Nutzen zu erreichen. Das muss irgendwie mit ihren Kenntnis- sen in Physik zusammenhängen, ein Fach, in dem sie offenbar sehr gut aufgepasst haben. Foto: Rolf Wohlfahrt An einem Tag in der Woche unterrichte ich die fleißig und unaufhalt- sam aufs Fachabitur zustrebenden evangelischen Religionsgrup- pen im 12. Jahrgang an einer Münchner Fachoberschule. Da geht Ja, dass das der letzte, fast schon verzweifelte Versuch war, die es eher um Metaphysik, und auf diesem Gebiet sind die Vorkennt- Religionsnote auf dem Zeugnis noch einigermaßen erträglich zu ge- nisse nicht immer so ausufernd ausgeprägt, dass ich regelmäßig stalten und in die Höhe zu schrauben, das war mir natürlich gleich merke und feststellen kann: Hier werde ich gebraucht, hier habe klar: Aber: das war mir egal! Völlig egal!!! ich einen Auftrag! Noch einmal 30! Was für Möglichkeiten breiteten sich plötzlich vor Vor einigen Wochen, es war kurz vor den Halbjahreszeugnissen, be- mir aus, was für eine Zukunft eröffnete sich mir! Was für ein Licht trat ich den Klassenraum wie immer am Nachmittag in der siebten leuchtete in mein bescheidenes kleines Leben! Stunde. Meistens ist nach dem langen Schultag – immerhin kom- Mir tat das gut, und voller Dankbarkeit war ich für einen Moment men die meisten pünktlich um 8.00 Uhr zur ersten Stunde – schon gewillt, ihnen jede Note zuzugestehen, die sie begehrten und von etwas die Luft raus, und ich habe allerhand damit zu tun, die jungen mir bekommen wollten, und der festen Überzeugung, dass sie sich und zu anderen Tageszeiten zweifellos dynamischen Menschen zu wirklich jeden einzelnen Punkt verdient hatten. Denn für mich be- aktivieren, ach, was sage ich: regelrecht zu Höchstleistungen zu gann an diesem Tag der Sommer, und ich habe verstanden und motivieren. An diesem Tag war alles anders. erlebt, was die Wise Guys immer schon gesungen haben: „Jetzt Aufmerksam und hellwach warteten die Jugendlichen auf meine ist Sommer, egal ob man schwitzt oder friert, Sommer ist, was in Reaktion, das liebevoll gestaltete Tafelbild war ja auch wirklich deinem Kopf passiert!“ nicht zu übersehen. Selbstverständlich denke ich nicht nur an mich, sondern auch an Geburtstag? Hatte ich nicht. Jedenfalls nicht in letzter Zeit. Und meine Schüler*innen. Schaun mer mal, was die sich vor den Som- 30 bin ich auch schon ein paar Tage vorher geworden. Das waren merferien einfallen lassen… noch Zeiten… 10 11
Mhhh, Eis! Sommer-Urlaub in von Jeannine Röhner Giesing Das Beste am Sommer neben Urlaub und Biergarten ist doch das von Rolf Wohlfahrt Eisessen! Aber wo kommt das Speiseeis eigentlich her? Speiseeis war schon in der Antike in Rom und im alten China be- Die Sonne strahlt vom himmelblauen Sechz’ger-Himmel, der Mo- kannt. Schnellläufer brachten zur Herstellung Gletschereis aus den ment, in dem ich die Picknickdecke auf dem grünen Rasen aus- Bergen, dieses wurde mit Früchten und Honig versetzt. Gekühlt wur- breite, ist erhebend und strahlt eine himmlische Ruhe aus, die ein de mit Salpeter. Mit dem Zerfall des römischen Reiches war auch Versprechen in sich trägt: Erholung pur! die Eisherstellung in Europa fürs Erste beendet. Erst Marco Polo Es ist die Zeit vor Corona, die wir alle wieder herbeisehnen, ein brachte von seinen Reisen wieder Eisrezepte aus China mit, wo Schatz der Erinnerung an bessere Zeiten… Hier an der Isar sind sich das Speiseeis in der reichen Oberschicht großer Beliebtheit wir nicht alleine, da haben sich noch ein paar andere auf den Weg erfreute. gemacht, diesen traumhaften Tag zu genießen. Dort hinten haben Richtig Fahrt nahm die Eisherstellung in Italien um 1700 auf, von einige ihre Grills aufgestellt und machen Feuer. Das ist meine Sa- dort verbreitete sich die Eiscreme rasch über ganz Europa. Verkauft che nicht, denn mir reicht die Hitze völlig aus, die die Natur über die wurde das Eis zunächst im Straßenverkauf, bald öffneten auch Stadt gelegt hat. Sie dagegen haben wohl die Befürchtung, dass überall spezialisierte Eiscafés. Die erste Eisdiele in Deutschland jederzeit das Licht ausgehen kann und sie in winterlicher Kälte an wurde anno 1799 in Hamburg im Alsterpavillon eröffnet. ihrem Knochen knabbern müssen, und die feste Absicht, mit ihren In den gerade gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika gab unermüdlichen Aktivitäten die sommerlichen Temperaturen zu kon- es ab 1780 eine Eismaschine im Weißen Haus, die produzierte servieren oder gar zu steigern und so den Sommer zu retten. Eiscreme war die Attraktion bei Empfängen. Eis wurde so in den ganzen USA schnell populär Die erste patentierte Eismaschine mit Handkurbel wurde 1843 in den USA zugelassen, die erste Eisfabrik 1851 in Pennsylvania gegründet. Zur Massenware wurde Speiseeis durch die von Carl von Linde 1876 erfundene Kältemaschine, dem Vorgänger des Kühlschranks. Vorher mussten Eisblöcke im Winter in Eiskeller gebracht werden und bis zum Sommer gelagert werden. Dieser umständliche Pro- zess wurde durch die Kältemaschine überflüssig, Eis konnte nun preiswert und in großen Mengen produziert und längere Zeit kühl gelagert werden. Mitte der 30er Jahre im 20. Jahrhundert begann auch in Deutsch- land die industrielle Fertigung von Speiseeis durch die Firmen Langnese und Schöller. Ab den 50er Jahren siedelten mehr und mehr Gelatiere aus Italien nach Deutschland über, die Eisdielen schossen aus dem Boden. Die Italienbegeisterung der Deutschen während der Wirtschaftswunderzeit machte die Eisdiele überall zum angesagten In-Treff. Ein Sommer ohne Eiscreme ist heute nicht mehr vorstellbar. Schwäne am Flaucher. Sabine Paul 12 13
Mir reichen Brot, Oliven und Tomaten und natürlich ein erfrischen- Sommer-Zeit – Lese-Zeit des Kaltgetränk – Wasser oder so. Schöner kann der Tag nicht sein! Und wenn mal wieder eine Rauchwolke aus der Grillabteilung herü- Ob im Garten oder auf der heimischen Terrasse oder dem Balkon, berzieht, steige ich einfach in das kühlende Nass, das vor meiner an der Isar oder zu Hause auf der Couch, – vielleicht bald wieder Nase hinzieht und dieselbige nun ganz nebenbei vor den Gerüchen am Strand, im Zug, auf der Alm, im Wohnwagen, Schwimmbad und der Feuermacher bewahrt. So tauche ich ab in eine Welt, wie Gott Hotelzimmer: im Sommer-Urlaub haben und nehmen sich viele Zeit sie für uns vorgesehen und bereitgestellt hat, seit er selbst am zum Lesen. Der Gemeindebrief ist irgendwann ausgelesen, und so siebten Tag festgestellt hatte: Die Ruhe, die ist auch sehr gut! haben wir im Redaktionskreis weitere ganz persönliche Lese-Tipps Ein ganzer Tag am Meer, und das hier bei uns in der Au! In der zur Sommerlektüre zusammengestellt und wünschen Euch und Ih- Sommer(!)straße gehe ich aus dem hellen Tageslicht auf weißen nen viel Zeit zum Stöbern und Entdecken und viel Freude beim Le- Socken zu meinem Liegestuhl und trete ein in die angenehm dunkle sen! und herrlich kühle Welt der Salzgrotte. 45 Minuten wirken wie ein ganzer Tag am Meer, verheißt die Werbung, und wenn ich bedenke, was ich alles an Zeit und Fahrtkosten spare, hat sich der Besuch Kathryn Stockett: Gute Geister – schon gelohnt. Auf Wind und Wellen muss ich zwar verzichten, nicht aber auf den Wellness-Faktor. Der Raum verspricht immerhin ein be- Leseempfehlung von Jeannine Röhner sonderes Mikroklima, das sich positiv auf den Körper auswirkt, und bietet unter seinem Sternenhimmel bei sanfter Musik eine Auszeit voller Ruhe und Entspannung. „Gute Geister“ von Kathryn Sto- ckett spielt in den 60er Jahren in Meine Tonne ist top! Ich legitimiere sie damit, dass ich meine Wert- den Südstaaten der USA, vor dem sachen (ehrlich gesagt: lediglich ein Schlüssel und ein paar Euro für Hintergrund von Rassentrennung alle Fälle) reintun und auch im Wasser sicher bei mir haben kann. In und sozialen Umbrüchen. Die Wirklichkeit trägt sie mich durch den erfrischenden Isarkanal, denn wohlbehütete Skeeter aus der wei- wenn ich schon mal frei habe, habe ich alles Recht der Welt, mich ßen Oberschicht will nicht wie von ganz entspannt dahingleiten und nicht unnötig bewegen zu müssen. der Gesellschaft vorgesehen als Von uns zu Hause sind es nur fünf Fahrradminuten zum Naturbad gutsituierte Ehefrau enden, son- Maria Einsiedel, und so ist es im wahrsten Sinne des Wortes na- dern als Journalistin auf eigenen heliegend, den ein oder anderen Sommertag in dieser idyllischen Füßen stehen. Für eine Reportage Oase zu verbringen. beginnt sie, die Lebensumstände der afroamerikanischen Hausan- Der Klappstuhl ist dabei schon ein wenig dekadent, aber ich stehe gestellten zu hinterfragen und ist dazu. Beim bequemen Sitzen kann ich einfach besser lesen. Aus- schockiert über die Diskriminie- Foto: privat ruhen, sonnen, zwischendurch noch die Ehefrau an der Tischtennis- rung und Ausbeutung, denen die platte abziehen (klappt leider nicht immer…) – einfach herrlich! Und Kindermädchen, Köchinnen und Gärtner ausgesetzt sind. Skeeter dann immer wieder ab ins kühle Wasser (das mit der Tonne wissen verbündet sich mit drei der Hausangestellten, um die Missstände Sie ja schon). gegen alle Widerstände aufzudecken. Der Sommer in Giesing ist schön! Und manchmal sogar wie im Ur- Trotz des ernsten Hintergrundes ist die Geschichte dabei unterhalt- laub. Drei Beispiele dafür habe ich geschildert. Den Sommer-Urlaub sam, warmherzig und oft auch sehr witzig. werde ich nicht in Giesing verbringen, wenn Corona es zulässt, aber eins ist sicher: Ich komme gerne wieder! Gute Geister, 608 Seiten, 10,00 €, btb Verlag, ISBN: 978-3442745081 14 15
„Das Leben schmecken“ Erri de Lucca: Montedidio – – Leseempfehlung von Sabine Paul Leseempfehlung von Rolf Wohlfahrt Du willst satt und glücklich sein? Dann ziehe deine Schuhe aus und Vollmundig klingt das, dieses bescheidene Viertel von Neapel direkt gehe barfuß in deine Küche. Du brauchst nicht viel: etwas Mehl, am Meer mit engen, abschüssigen Gassen und Blick auf den Vesuv, Wasser, Salz und ein paar Esslöffel Öl. Wasche deine Hände und diesen armen und armseligen Hügel „Montedidio“ zu nennen: Berg trockne sie. Halt, halt. Nicht so schnell. Wie fühlt sich das Leintuch Gottes. an auf deiner Hand? In üblichen Kochrezepten steht nun: Alle Zu- Aber vielleicht muss das auch so sein. Vielleicht kann nur dieser taten gründlich miteinander verkneten und den Teig dann 30 Minu- Name angemessen zum Ausdruck bringen, dass gerade dieser Ort ten ruhen lassen. Das wirst du tun, aber vorher stemmst du deine die Hoffnung braucht, dass Sehnsucht gestillt und Wünsche Wirk- Hände in die Hüften, so wie die italienischen Mamas in den alten lichkeit werden, vielleicht brauchen die Menschen, die dort auf dem Filmen. Du wirst dadurch mehr Luft in deine Lungen ziehen, wartest Hügel tagtäglich vor den Abgründen des Lebens stehen, ganz be- auf ein Lächeln und dann machst du dich ans Werk. Kneten. Spü- sonders die Nähe Gottes und einen Berg, von dem sie sich erhoffen ren. Ahh. Die Füße barfuß, die Hände im Teig und du voller Erwar- können, dass er bis in den Himmel reicht. tung auf einen köstlichen Flammkuchen. Der Roman, den ich Ihnen gerne ans Herz legen möchte, lehrt Re- Die Weiblichkeit ist viel zu kost- spekt und heitere Gelassenheit, weitet den Horizont mit philoso- bar, um sie nicht auch im Alltag zu phisch-theologischer Weisheit und phantasievollen Überlegungen schmecken. und zeigt mit seiner sanften, bezaubernden Poesie: Stärker als die Das Leben schmecken Macht des Bösen ist die Liebe. So erzählt dieses Buch vom Himmel 180 Seiten, Softcover, 16,90 € und bringt ihn gleichzeitig auf die Erde. ISBN 978-3-9819238-1-0 Montedidio, 224 Seiten, 11.00 €, List Taschenbuch, Frauenschuh-Verlag B. Faschin- ISBN: 978-3-548-61187-7 ger-Reitsam & S. Paul GbR Illustration: Sabine Paul „Einfach einen Comic schnappen“ „Gott geht unter die Haut“ – Leseemp- – Leseempfehlung von Achim Schmid fehlung mei- ner Kinder, Im Urlaub freue ich mich auf das Buch unseres ehemaligen Dia- die dieses Foto so wun- kons Rainer Fuchs, das gerade neu erschienen ist. Das Buch trägt derbar arrangiert ha- den Titel „Gott geht unter die Haut“ und spielt damit buchstäblich ben. auf eine Art der Verkündigung an, die Rainer Fuchs direkt auf der Hier lesen Bär und Bärli Haut trägt: Große Tätowierungen zu Kernszenen der Botschaft Jesu ein Lustiges Taschen- Christi. Sehr gespannt bin ich, in diesem Buch zu lesen, was Rainer buch. EIn bestimmtes Fuchs über seinen Glauben erzählt und wie er als „Gottes Biker“ konnten sie gar nicht immer wieder Menschen erreichen will, die mit Kirche nicht so sehr empfehlen, ihre Lieb- viel am Hut haben. lingscomics sind z.B. Rainer Fuchs, „Gott geht unter die Haut“, 224 Seiten, ISBN: 978-3- Asterix, Donald Duck, 451-38744-9, 20,00 €, gebunden Mangas... Foto: Sabine Paul 16 17
Im Urlaub sind die laubskantoren sorgen darüber hinaus für musikalische Angebote Menschen dem wie Konzerte und Liederabende zum Mitsingen. Die Gottesdienste in freier Natur beginnen im Mai und enden im Himmel nahe Oktober. Diese ganz besonderen Gottesdienste können den Men- schen nach Erfahrung des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm helfen, bei Gott anzukommen. Denn diese Andach- ten können sie, so der Bischof, bestärken, dass „unsere große Le- bensreise und die vielen kleinen Reisen darin unter dem Segen Besondere kirchliche Angebote Gottes stehen“ – ob mit dem Mountain- oder E-Bike, beim Familien- für die Ferienzeit wandern, bei Berggipfelgottesdiensten oder einer „Kräuterführung“. von Achim Schmid In der Urlaubszeit gibt es nicht nur Gottesdienste in der Kirche, son- dern auf Berggipfeln, bei Nachtwanderungen, im Schäferwagen oder am Seeufer. Weil die Menschen im Urlaub dem Himmel besonders nah sind und nach dem beruflichen Stress endlich Zeit haben, über sich, über ihre Familie oder ganz allgemein den Sinn ihres Lebens nachzudenken, hat die Kirche für diese Zeit ein ganz besonderes Angebot auf die Beine gestellt – die Urlauberseelsorge und die „Kir- che im Grünen“. Im Rahmen dieses Programms gibt es über 800 Gottesdienste im Freien. Besonders attraktiv sind dabei die Berggottesdienste. Diese Auszeit beginnt bereits beim Aufstieg in aller Frühe und führt zu ei- nem improvisierten Altar, oft einem Biertisch, einem Posaunenchor und einer Pfarrerin oder einem Pfarrer im Talar unmittelbar unter einem Gipfelkreuz. Immer wieder bleiben Wanderer stehen, die ganz zufällig vorbeigekommen sind, und nutzen diese Gelegenheit zu ei- ner inneren Einkehr. Statt Wanderkleidung tragen die Gottesdienst- besucher auf Campingplätzen im Süden, wie etwa am Gardasee, bei den regelmäßigen Gottesdiensten von „Kirche unterwegs“ eher Badehosen und Shorts. Man muss allerdings nicht auf einen Berg steigen, um Gottes Nähe in der Natur zu erleben: Die „Kirche im Grünen“ lädt zu einer An- dacht unter Bäumen oder auf einer Wiese ein. Wallfahrtskirche St. Bartholomä am Königssee, fotografiert von Sabine Paul Rund 80 Urlauberpfarrerinnen und -pfarrer, die zumeist ihren eige- Weitere Informationen : nen Urlaub einsetzen, begleiten seelsorgerlich in der schönsten www.berggottesdienste.de Zeit des Jahres die Feriengäste in Bayern. Sie bieten Gottesdienste und Andachten, Wanderungen, Vorträge und Gesprächsrunden und www.kirche-im-gruenen.de haben ein offenes Ohr für alle persönlichen Notlagen. Etwa 45 Ur- www.kirche-unterwegs-bayern.de 18 19
Nicht nur zur Sommerzeit: großer Raffinesse wird eine akute finanzi- elle Notlage (z.B. wegen eines Unfalls oder Vorsicht Trickbetrug! eines eiligen Haus- oder Autokaufs) gel- tend gemacht und von Ihnen eine höhere Summe Bargeld oder auch Schmuck gefor- von Kriminalhauptmeister Manuel Buckel dert. Die Täter schrecken auch nicht davor zurück, Sie durch bedrohliche Hintergrund- Über 12,5 Millionen Euro erbeu- akustik (z.B. Schreie oder Knallgeräusche) teten Kriminelle im Jahr 2018 in unter Druck zu setzen. Zur Geldabholung vor Ort wird ein weiterer Bayern durch Trickbetrug. Zu den Mittäter (Abholer) eingesetzt, der als Vertrauensperson angekündigt häufigsten Betrugsmaschen zäh- wird. Oft werden Sie dazu gedrängt, falls notwendig, das Geld vorher len dabei die beiden Modi „Falsche bei der Bank abzuheben. Polizeibeamte“ und „Enkeltrick“. Wie Sie sehen, sind die Kriminellen bei ihren Tathandlungen völlig Wir möchten dies zum Anlass nehmen, Sie im Hinblick auf diese skrupellos, um an Geld oder Wertsachen zu kommen. Betrugsweisen zu sensibilisieren, damit Sie nicht um Ihr mühsam Erspartes gebracht werden. Die Betrugsmaschen werden ständig verändert und angepasst, nachfolgende, wichtige Tipps sollten Sie bei einem Anruf in jedem Bei dem Modus „Falscher Polizeibeamter“ wird Ihnen telefonisch Fall beachten: durch eine vorgebliche Amtsperson (z.B. Polizeibeamter, Staatsan- walt, Richter, etc.) eine Gefährdung Ihres Vermögens vorgespielt. ● Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch an- Beispielsweise wird behauptet, es wäre eine Überprüfung notwen- geblich dringende Ermittlungen zu einem Einbruch in der Nähe! dig, ob es sich bei dem Bargeld, welches Sie zu Hause aufbewah- ● Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder ren, um Falschgeld handelt. Zur Erhöhung der Glaubwürdigkeit ver- Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen! Le- schleiern die Täter die genutzte Rufnummer. Stattdessen wird auf gen Sie einfach auf! dem Display eine Behördennummer angezeigt (z.B. die Rufnummer ● Lassen Sie niemanden in die Wohnung, der sehen will, wo Sie der örtlichen Polizeidienststelle). Sie werden zur Herausgabe von Geld oder Schmuck aufbewahren! Geld- oder Vermögenswerten buchstäblich überredet. Dazu schi- cken die Täter dann einen Abholer vorbei. ● Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück! Drücken Sie keine Wahlwiederholung. Legen Sie auf und wählen Aber auch durch persönlichen Kontakt an der Haustüre kann sich dann neu den Notruf 110! ein angeblicher Polizeibeamter Zutritt zu Wohnungen verschaffen. Unter der falschen, erfundenen Angabe, dass in Nachbarwohnun- ● Übergeben Sie nie Geld an Unbekannte! gen eingebrochen wurde und nun in der Nachbarschaft alle Geld- Die PolizeibeamtInnen des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd führen und Vermögensverstecke überprüft werden sollen, nutzen die Täter umfassende präventive und repressive Maßnahmen durch, um die- die Gelegenheit, Geld und Wertsachen zu entwenden. Des Weiteren sen und ähnlichen Betrugsmaschen erfolgreich entgegenzuwirken. behaupten die angeblichen Polizeibeamten, dass Sie beim Einbre- Zur Unterstützung dieser unermüdlichen Arbeit brauchen wir Sie! cher einen Zettel mit den Häusern und Wohnungen gefunden ha- ben, in denen eingebrochen werden soll. Bitte sprechen Sie mit Ihren Verwandten, Freunden, Bekannten und im sozialen Umfeld über das Betrugsphänomen. Geben Sie auch die Beim sogenannten „Enkeltrick“ erschleichen sich die Täter eben- genannten Verhaltenstipps weiter! So können Sie sich und andere falls das Vertrauen von Ihnen und gaukeln am Telefon vor, angeblich vor skrupellosen Betrügern schützen. ein Familienmitglied (z.B. Enkel, Neffe u.a.) oder naher Bekannter zu sein. Die „Opferauswahl“ stützt sich hierbei vor allem auf Telefon- Hilfsangebote finden Sie auch im Internet unter buchrecherchen nach typischen Vornamen älterer Menschen. Mit www.polizei-beratung.de. 20 21
GOTTESDIENSTE in der Lutherkirche – sonntags, 10.00 Uhr GOTTESDIENSTE und Beim Abendmahl reichen wir Traubensaft und Wein ANDACHTEN in den Altenheimen und im Alten- und Service-Zentrum Mai 28.6. 18.00 Uhr Gottesdienst / 10.5. Gottesdienst / Alten- und Service-Zentrum Pfarrer Rolf Wohlfahrt und Pfarrer Rolf Wohlfahrt Untergiesing, Jugend-Team Das Corona-Virus mahnt uns Kolumbusstraße 33 17.5. Gottesdienst / gleichzeitig Kindergottesdienst montags, 16.00 Uhr im Seminarraum zu Vorsicht, Geduld und Beson- Pfarrer Rolf Wohlfahrt (18.00 Uhr!) 1. Stock am 15.6., 13.7., 10.8. nenheit. Weil wir die staatli- Donnerstag, 21.5., 11.00 Uhr – Juli Wohnstift am Entenbach, Christi Himmelfahrt Entenbachstraße 29 chen Vorgaben und die sich 5.7. Gottesdienst / Gottesdienst in der Philippuskirche, Pfarrer Rolf Wohlfahrt montags, 17.00 Uhr im Vortragssaal daraus ergebenden Empfeh- Chiemgaustr. 7 / Pfarrer Klaus Pfaller, am 15.6., 13.7., 10.8. lungen unserer Landeskirche Pastorin Christine Erb-Kanzleiter 12.7. Gottesdienst / Pfarrer Klaus Pfaller Seniorenresidenz anschließend: gemeinsames Mittages- »Am Wettersteinplatz«, auf dem aktuellsten Stand zu sen 19.00 Uhr Sommerkonzert St.-Johannes-Kapelle beachten haben, können wir 19.7. Familiengottesdienst / dienstags, 16.00 Uhr am 16.6., 14.7., 24.5. Gottesdienst / hier die Termine, Gruppen und Lektorin Sabine Wimmer Pfarrerin Barbara Franke 11.8. Veranstaltungen nur unter 31. Mai - Pfingstsonntag 26.7. Gottesdienst / Senioren-Appartements Pfarrerin Barbara Franke Reichenhaller Straße 7 Vorbehalt bekanntgeben. Auch Gottesdienst / Pfarrerin Barbara Franke Reden über Gott und die Welt Juni August monatlich donnerstags um 15.00 Uhr ist zum Zeitpunkt des Drucks Montag, 1.6., 10.00 Uhr – 2.8. Gottesdienst / Münchenstift-Haus St. Martin unseres Gemeindebriefes noch Pfarrer Dr. Roland Pelikan Pfingstmontag St.-Martin-Straße 34 nicht klar, wann wir wieder gemeinsamer Gottesdienst mit der Em- Besuche nach Wunsch. 9.8. Gottesdienst / Gottesdienst feiern können. maus- und der Philippusgemeinde Pfarrer Rolf Wohlfahrt St.-Alfons-Heim in der Philippuskirche, Chiemgaustr. 7 Am Bergsteig 12 Bitte beachten Sie die Aushän- Besuche nach Wunsch. 7.6. – Trinitatis Gottesdienst / ge in den Schaukästen und die Prädikant Bernadin Brandmaier Altenheim St. Franziskus Hinweise auf unserer Home- Gottesdienste in Hans-Mielich-Straße 4 14.6. Gottesdienst / Pfarrerin Barbara Franke Rundfunk, Fernsehen und Besuche nach Wunsch. page Internet Zu allen Gottesdiensten in den Alten- www.lutherkirche-muenchen.de 21.6. Gottesdienst / Pfarrerin Barbara Franke siehe Seite 5 oder 40 heimen ist die Gemeinde sehr herzlich eingeladen! 11.30 Uhr Kleinkindgottesdienst / Pfarrerin Barbara Franke und Team 22 23
Termine Mai bis Juli 2020 neben der Lutherkirche (GWZ) und plant KIRCHENMUSIK BESONDERE und organisiert Aktionen für Kinder in ARBEIT MIT MIGRANT*INNEN VERANSTALTUNGEN der Einen Welt: 12.5., 21.7., 8.9. FÜR SENIOR*INNEN Alle Musikgruppen treffen sich im Chor- raum der Lutherkirche Gottesdienst mit Jugend-Team: Infos bei Pfarrer Rolf Wohlfahrt und Die Nachbarschaftshilfe – deutsche und (wenn nicht anders angegeben) 28.6., 18.00 Uhr unter: www.kindernothilfe.de ausländische Familien, Goethestraße 53, Saxofonquartett Stadtspaziergang Alter Südfriedhof: 80336 München, 53 71 02. Aktuelle montags, 18.00–19.00 Uhr 28.6., 14.00 Uhr (Anmeldung bei Pfar- ANGEBOTE FÜR Veranstaltungen finden Sie auch auf Posaunenchor rer Rolf Wohlfahrt 44 99 00 63, JUGENDLICHE www.die-nachbarschaftshilfe.de montags, 18.30 Uhr, Großer Saal @ Rolf.Wohlfahrt@elkb.de) Veranstaltungsort: Jugendkeller im Kontakt: Andrea Christoph 76776464 TAUFEN Familiengottesdienst: 19.7., 10.00 Uhr Gemeindehaus – wenn nicht anders Chor für Jung und Alt Pilger-Tages-Tour: 12.9. (Anmeldung vermerkt Lucas Schatz mittwochs, 19.30–21.00 Uhr bei Pfarrer Rolf Wohlfahrt 44 99 00 Jugendausschuss: Termin auf Anfrage Moritz Schatz KlariSax (Klarinetten und Saxofone) 63, @ Rolf.Wohlfahrt@elkb.de) Jugendmitarbeiterkreis: Termin auf Emil Zettel donnerstags, 19.00–20.00 Uhr Anfrage Coco König Große Blockflötengruppe VERANSTALTUNGSTREFFEN Ludwig Friker Gottesdienst mit Jugend-Team: freitags, 17.30–18.30 Uhr Herzliche Einladung in unsere offene 28.6., 18.00 Uhr Selma Luisa Lembcke Flötenorchester Gruppe an alle, die mit uns Ideen ent- offen + mutig + tatkräftig: Begegnungs- Mio Knye freitags, 19.30–21.30 Uhr (14-tägig) wickeln und Veranstaltungsangebote in abend der Luther-Jugend mit unbegleite- Mats Graupner Jugendband, Termine auf Anfrage unserer Lutherkirchengemeinde organi- ten jugendlichen Flüchtlingen: Termin auf Ronja Giegold Kontakt: Adrian Jäger sieren und vorbereiten wollen! Anfrage Ben Frankenberger @ Adrian@Jaeger.eu Nächstes Treffen: Mittwoch, 30.6.. LuMaus-Zeltlager: 2.– 8.8. 19.00 Uhr, Gemeindehaus Carl Lehmann Sollten Sie Fragen haben, rufen Sie mich in Niederwies bei Peiting doch einfach an: Dorothea Leberfinger, Kontakt: @ florian.buettner@elkb.de Kantorin der Lutherkirche, TREFFPUNKT FÜR BEERDIGUNGEN 6 92 45 86 MÜTTER, VÄTER, KINDER ÄLTERE MENSCHEN Henni Kolano, 98 Jahre Hilde Uka, 80 Jahre MEDITATION Kindergottesdienst: 17.5. (10.00 Uhr), Veranstaltungsort: Gemeindehaus, 28.6. (18.00 Uhr), 12.7. (10.00 Uhr) Weinbauernstraße 9. Charlotte Bunk, 95 Jahre Offene Übungsgruppe Gesprächskreis – Fragen der Zeit, Ursula Dietze, 87 Jahre Kleinkindergottesdienst um 11.30 Uhr: Sitzen – schweigen – bewegen – tanzen 3.5., 21.6. donnerstags, 14.30 Uhr am 7.5., 28.5., Erika Pulling, 99 Jahre – Erfahrungen (mit)teilen 18.6., 2.7., 16.7. Erika Pikal, 85 Jahre im Nebenraum der Lutherkirche, Familiengottesdienst: 19.7., 10.00 Uhr mit Herrn Andreas Bohm, Politologe; Ilse Stekker, 96 Jahre dienstags, 19.00–20.30 Uhr am 5.5., Gespräche über das politische Tagesge- 19.5., 9.6., 23.6., 14.7., 28.7., 15.9. ARBEITSKREIS DER schehen und seine Hintergründe. Walter Lind, 93 Jahre Leitung: Gerlinde Singldinger, KINDERNOTHILFE Kosten 1,50 € Dr. Johannes Prescher, 89 Jahre 6 51 65 61 Kurt Noble, 76 Jahre Stellvertretung: Annelies Spitzauer, Der Arbeitskreis München Seniorengymnastik der Kindernothilfe trifft sich dienstags, 9.45–10.45 Uhr (außer in Liselotte Kübler, 98 Jahre 65 74 95 Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich, alle zwei Monate dienstags den Ferien) mit Frau Hummy. Kosten Stand: 9.4.2020 einfach vorbeikommen und mitmachen. um 18.30 Uhr im Raum 1,50 € 24 25
Ökumenischer Botschaft aktuell Familiengottesdienst Wir laden Sie ganz herzlich zu unseren monatlichen The- men- und Begegnungsabenden ein. Diese finden immer an einem Donnerstag um 19.00 Uhr in der Kapelle der Phil- „Du bist einmalig!“ ippuskirche oder im Gemeindesaal unter der Leitung von Pfarrer Klaus Pfaller oder einer Referentin/eines Referen- von Alexandra Scheifers ten statt und bestehen in der Regel aus einem Vortrag oder Referat mit anschließender Diskussion. Am 26. Januar haben wir zu unserem 2. Ökumenischen Familiengot- tesdienst, diesmal in St. Franziskus um 10.30 Uhr, eingeladen. Das Falls Sie Themenwünsche und Vorschläge für unsere Reihe haben, beziehen Thema war diesmal: „Du bist einmalig“. wir sie gerne in unsere Überlegungen und Planungen mit ein! Setzen Sie sich dafür bitte am besten mit mir in Verbindung! Mehr als 70 Mitfeiernde, Jung und Alt, kamen nach St. Franziskus. (Pfarrer Klaus Pfaller, @ klaus.pfaller@elkb.de) Gemeindereferentin Alexandra Scheifers und Pfarrer Rolf Wohlfahrt haben mit einem Team aus Konfirmanden der Lutherkirche und Eh- 28.5.: "Warum ist die Wahrheit heute so wichtig?" renamtlichen der Pfarrei St. Franziskus diesen Gottesdienst vorbe- Rainer Erlinger hat zu diesem Thema ein äußerst interessantes und inspi- reitet und gestaltet. rierendes Buch geschrieben. Ist die Wahrheit in Zeiten von Donald Trump, Es wurde bunt. In einem neu eingeführten „Buch des Lebens“ ha- Plagiatoren, Fälschern, "Fake News" und "Lügenpresse" nicht ein seltsam ben sich alle Mitfeiernden mit ihrem Fingerabdruck verewigt. Dieses verstaubtes Anhängsel und Spielzeug verschrobener Moralisten? Nein! Wahr- Buch wandert nun durch alle ökumenischen Gottesdienste der Zu- heit ist das Fundament von Demokratie und respektvollem Umgang mitein- kunft. Mal in die Lutherkirche, mal nach St. Franziskus. ander und zutiefst progressiv! Dafür gibt es an diesem Abend Argumente! Referent: Pfarrer Klaus Pfaller 25.6.: "Juan Moreno - Tausend Zeilen Lüge" Claas Relotius war "Spiegel-Reporter" und ein vielfach mit Preisen überzoge- ner Star am Reportage-Himmel. Immer wieder fanden seine rührenden und alles einfach erklärenden Geschichten Anklang und Beifall des Massenpubli- kums. Da entdeckte und offenbarte Juan Moreno, dass Relotius' Reportagen reine Erfindungen und Fiktion waren. Der Skandal war perfekt, der Sachver- stand derjenigen, die ihm die Preise umhängten, schwer erschüttert. Was kann man im Blick auf Journalismus und Veröffentlichungen daraus lernen? Referent: Pfarrer Klaus Pfaller In vier szenischen Spielen konnten wir uns auf die Einmaligkeit von 23.7.: "David und Goliat" Menschen der Bibel einstimmen: der Prophet Jeremia, Maria, die Sie gehört zu den bekanntesten Geschichten der Bibel und auch ihre Wir- Mutter Jesu, die kanaanäische Frau sowie Zachäus. kungsgeschichte kann mit großen Wellen verglichen werden. Wer träumt nicht Jeder und jede von uns ist einmalig und kostbar vor Gott. Das einmal davon, als kleiner Teil der großen Geschichte den Mächtigen in die macht Freude. Und diese Freude war sowohl beim Singen wie auch Speichen zu greifen? Wenn die Favoriten beispielsweise im Sport schwach Tanzen von „Miteinander gehen“ deutlich spürbar. Jung und Alt ha- werden, wird noch heute gerne vom Sieg Davids gesprochen. Was ist uns ben mitgetanzt. diese Erinnerung wert und was bedeutet sie? Und wie lässt sie sich auch vor Missbrauch und Ausbeutung schützen? Referent: Pfarrer Klaus Pfaller Zeit für ökumenische Begegnung und Gespräch schließlich hatten wir im Anschluss an den Gottesdienst im Vorraum der Kirche. Dan- Herzliche Einladung! ke den ehrenamtlichen Helfer*innen für den wundervollen Empfang Jeweils Donnerstag, 19.00 Uhr, Philippuskirche! bei Kaffee, Tee, Saft und Plätzchen! Wir freuen uns auf Ihr Kommen! 26 27
Liebe Leserin, lieber Leser! Anmeldung und Infos liebe Freund*innen unseres Gemeindebriefes! zum Konfi-Kurs 2020-2021 je mehr es vorangeht mit dem Umbau zum neuen Gemeindehaus an der Lutherkirche, desto konkreter werden die Pläne für den Innenausbau. der Luther- und Philippuskirche Die Architekten haben einen wunderschönen Entwurf für die Gestaltung der Gemeindeküche vorgelegt. Bei der Vorstellung, in diesem großzügigen Herzliche und funktional angelegten Raum vorzubereiten und zu kochen, sind wir im Küchenausschuss regelrecht ins Schwärmen geraten! In so schöne neue Küchenschränke gehört aber auch schönes neues Geschirr, wo Tassen und Teller zueinander- und Tassen und Untertassen aufeinanderpassen! Leider kostet das alles Geld. Geld, das wir zum Teil selber aufbringen müssen. Deshalb bitte ich Sie heute sehr herzlich um Ihre Spende für die Einrichtung der Küche im neuen Gemeindehaus. Alle haben etwas davon: Einladung! diejenigen, die die Küche nutzen, und diejenigen, die sich an dem erfreu- en, was aus dieser Küche kommt! Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Im Namen des Küchenausschusses Glauben leben, Freunde treffen, Spaß haben, Gemeinschaft erleben… Pfarrerin Barbara Franke – die Konfirmandenzeit ist eine schöne, bunte und interessante Zeit!!! Da es sehr aufwändig ist, Überweisungsträger mit der Bitte um eine Spen- de für einen bestimmten Zweck von Hand in den Gemeindebrief einzule- Bist Du zwischen April 2006 und März 2007 geboren und/oder in der 8. Schul- gen, bitten wir Sie ab jetzt darum, den Überweisungsschein einfach auszu- klasse? Dann freuen wir uns schon auf Dich und laden Dich ganz herzlich ein schneiden und bei Ihrer Bank einzureichen. zum Konfi-Kurs 2020-2021! Wir starten mit der Anmeldung am Mittwoch, 1. Juli, 19.00 Uhr, im Großen Saal des Luther-Gemeindehauses, Weinbauernstr. 9. Bitte komm mit einem Elternteil oder gerne auch mit Deinen beiden Eltern und bring zur Anmeldung eine Kopie Deiner Taufbescheinigung mit. Wenn Du noch nicht getauft bist – das ist überhaupt kein Problem! Du bist na- türlich auch ganz herzlich eingeladen, Dich für den Konfi-Kurs anzumelden! Wir feiern Deine Taufe in diesem Konfirmandenjahr auf dem Weg zur Konfirmation. Ich freue mich auf das Kennenlernen und auf Dich und auf Sie!! Rolf Wohlfahrt, Pfarrer Neue Küche im neuen Gemeindesaal 28 29
Das Ende vom Regen- le Konfi-Freizeiten und Teamer-Freizeiten erleben werden, für sie so bogen etwas wie „das Ende vom Regenbogen, wo niemand zu traurig sein kann“. P.S.: Es sind außergewöhnliche, schwierige Zeiten. Die Corona-Pan- Jugendgottesdienst demie hat vieles in unserem Leben – natürlich auch im Gemein- zum Abschluss des deleben unserer Lutherkirchengemeinde – durcheinandergewirbelt, Konfi-Jahres und so müssen wir die für Mitte Mai geplanten Konfirmationen ver- schieben in eine Zeit, in der wir wieder fröhlich, befreit und in großer von Rolf Wohlfahrt Runde Gottesdienst feiern können. Ich danke allen Konfis und ihren Familien für ihr Verständnis!!! „Das ist jetzt nicht die Zeit oder der Platz für ein gebrochenes Herz, denn dies ist das Ende vom Regenbogen, wo niemand zu traurig sein kann“, so singt die Band Sunrise Avenue in ihrem Song „Hol- lywood Hills“, das sich die jugendlichen Konfi-Teamer für den von ihnen vorbereiteten und gestalteten Jugendgottesdienst zum Ab- schluss des Konfi-Jahres ausgesucht haben. Diesen Gottesdienst konnten wir Mitte März noch feiern. Seit September haben die sechs ehrenamtlichen Jugendlichen un- sere beiden Gruppen der Konfirmand*innen auf ihrem Weg zur Kon- firmation begleitet, haben mit den Konfis über Gott und die Welt gesprochen, nachgedacht, diskutiert, geholfen, gesungen, gefeiert und gespielt – und sie waren selbstverständlich auch bei den bei- den Konfi-Freizeiten dabei, haben sie mit mir zusammen vorbereitet, mitgestaltet und maßgeblich geprägt. Beim Abschluss der Konfi-Zeit knüpften die Jugendlichen noch ein- mal an die gemeinsamen Erinnerungen, an die vielen schönen Mo- mente an, die sie zusammen mit den Konfis erlebt hatten. In seiner Predigt zitierte Adrian das Lied der finnischen Band: „Ich werde jetzt einen Teil von Euch mit mir nehmen, und Ihr werdet ihn nicht zurückbekommen, und ein Teil von mir wird hier bleiben, Ihr könnt ihn für immer behalten, in Liebe“. Und er fügte an: „Einen Teil von Euch nehmen wir Teamer mit. Und genauso bleibt hoffentlich immer ein Teil von uns bei Euch Konfis. Ein Teil von Euch wird immer bei der Kirche, bei Gott und auch immer im Herzen von uns Teamern bleiben.“ Ja, es ist schon traurig, wenn ein Konfi-Jahrgang sich verabschiedet, Dieses Foto wurde aus aber unsere Jugendlichen sind auch voller Hoffnung, dass einige es Datenschutzgründen (DSVGO) ihnen gleichtun und Teamer für die neuen Konfis werden und dann mit ihnen zusammen noch viele schöne Momente und genauso vie- verfremdet. Foto: Rolf Wohlfahrt 30 31
Können Sie sich Ein Glaubensbekenntnis vorstellen, wie stolz ich bin zum Abschied der Konfis von Kathrin Neumann von Carolin Leprich Auf dem Bild sehen Sie Wali, den Herr, ich glaube daran, dass du über mich wachst. jüngsten aus meiner kleinen Gruppe afghanischer Flüchtlinge, die ich seit Ich glaube, dass auf einen Abschied gute Zeiten folgen können. Frühling 2016 betreue. Dass diese guten Momente die negativen überstrahlen Ich teile dieses Bild mit Ihnen, weil und es Licht im Dunklen gibt. es mich sehr stolz gemacht hat. Es zeigt Wali im Dienst im Seniorenheim Ich glaube daran, dass du mir hilfst, nach einem schweren Ab- St. Franziskus in Giesing. schied nach vorne zu blicken und den Kopf zu heben. Wali kam als unbegleiteter minderjäh- Und schweifen meine Gedanken riger Flüchtling nach Deutschland und zu den schönen und traurigen Erinnerungen, hat im letzten Jahr die dreijährige Aus- bist du bei mir und legst eine Hand auf meine Schulter. bildung zum Altenpflegerhelfer abge- Ja, Herr, daran glaube ich. schlossen. In diesem Jahr besucht er einen B-2-Kurs (Deutsch) und bereitet Ich glaube, dass dein Segen bei mir ist sich auf den Beginn der drei-jährigen und ich mich nicht fürchten muss. Ausbildung zum Krankenpfleger vor. Ich glaube, dass Jesus, dein Sohn, auch Abschied nehmen muss- Eigentlich ist er also nicht ‚im Dienst‘. Jetzt erreichte ihn aber der te, von seinen geliebten Freunden. Notruf des Seniorenheims St. Franziskus, bei dem er seine Ausbil- Er schenke mir die Kraft, es ihm gleichtun zu können. dung gemacht hatte. Ich weiß, du bist bei mir, wohin ich auch gehe. Sie bräuchten dringend mehr Personal und ob er nicht einfach jetzt Du gibst mir die Kraft, Trennungen zu überdauern. sofort kommen könne. Nur so lange, bis die Lage sich beruhigt hat. Dann dürfe er seinen Deutschkurs weitermachen. Ja, Herr, daran glaube ich. Und Wali ist angetreten und arbeitet auch unter den jetzigen stres- sigen und beunruhigenden Bedingungen gerne. Sie sehen es ihm Amen. sicher an. Können Sie sich vorstellen, wie stolz ich auf ihn bin? Aber auch meine anderen Jungs sitzen in Corona-Zeiten nicht zu Hause. Zwei von ihnen sind in der Ausbildung zum Installateur. Der eine der beiden musste letzte Woche zwei Tage zu Hause bleiben, weil bei einem Kollegen Verdacht auf Corona bestand. Der Test war negativ. Jetzt ist auch er wieder im Einsatz. 32 33
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