365 TAGE CLOUD POCS - LESSONS LEARNED - DOAG

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365 TAGE CLOUD POCS - LESSONS LEARNED - DOAG
365 Tage Cloud PoCs – Lessons Learned

Lorenz Keller, Cloud Architect, Arrow ECS Internet Security AG
Lorenz.keller@arrow.com, +41 79 345 41 72

Tags:
Oracle, Cloud, PoC, IaaS, PaaS, DBaaS, Database as a Service, IoT, Chatbot, Arrow…

1. Hintergrund

Die Arrow Internet Security AG mit Sitz in Brüttisellen bei Zürich ist für Oracle als
sogenannter Value Added Distributor (VAD) tätig. Als solcher unterstützt Arrow die Oracle
Partner vom On-boarding bis zur individuellen Entwicklung, bietet Architekturberatung, Hilfe
zur Angebotserstellung und Fakturierung und vieles mehr. Im Rahmen der Architekturberatung
betreibt Arrow Oracle Solution Center, in welchen sie die neueste Generation von Oracle
Engineered Systems Partnern und ihren Kunden für Tests zu Verfügung stellt. Seit November
2017 stehen zudem fünf Oracle Cloud Umgebungen in der Datencenter-Region Frankfurt zur
Verfügung. Diese Cloud Accounts sind ausschliesslich dafür bestimmt, Oracle Partner und
deren Kunden bei der Verlagerung ihrer Workloads in die Oracle Cloud zu unterstützen. Seit
Anfang des Jahres ist das Interesse am Thema Cloud deutlich gestiegen. Seither betreuen wir
permanent zwischen acht bis zehn PoCs in den Cloud Umgebungen.

2. Warum ein Cloud PoC sinnvoll ist

Durch ein Proof-of-Concept (POC) soll der Nachweis erbracht werden, dass bestimmte
Konzepte oder Theorien das Potenzial erfüllen, den Zielsetzungen und Anforderungen der
realen Welt zu entsprechen. Die Anforderungen selbst können in kleinere Teilziele unterteilt
sein, die nicht zwangsläufig miteinander in Interaktion alle Bedingungen erfüllen müssen,
sondern auch separiert den Nachweis erbringen können, dass ein Gesamtkonzept tragfähig ist.

Besteht der Bedarf oder die Idee, für bestimmte IT-Lösungen Cloud Services zu nutzen, ist es
sinnvoll diese vor dem Erwerb intensiv zu testen. Entspricht der untersuchte Service
tatsächlich den Erwartungen? Zudem werden die meisten Cloud Services von verschiedenen
Anbietern und dabei nicht selten in unterschiedlicher Detailierung, Qualität, Versionsreife etc.
angeboten. Ein Vergleich lohnt.

Der Weg ist das Ziel
Es bietet sich stets die Chance wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Daher sollte nicht nur die
Lösung der Anforderungen an sich im Fokus stehen, sondern auch die Lernerfahrungen
geschätzt werden, die mit jedem PoC gemacht werden können. Diese Lernerfahrungen
bereichern das Know-how, vervollständigen und erweitern die Bewertungskriterien und helfen
deren Gewichtung zu präzisieren: Erfüllt der Service die fachlichen Anforderungen? Wird der
Dienst der benötigten Performance gerecht? Was wird im Bereich Security geboten? Welche
Service-Levels bestehen und wie werden sie umgesetzt? Welche Verantwortlichkeiten liegen
beim Anwender, welche beim Anbieter? Wie kann die erforderliche Verfügbarkeit erreicht
werden?
Zudem erfolgt dieser Realitäts-Check im Vorfeld einer Kaufentscheidung und erhöht damit die
Chancen auf ein späteres Go-live, im Rahmen von Budget und Zeit.

«Das Thema Performance besprechen Sie bitte mit unseren Technikern.»

Arrow ECS Internet Security AG, Ruchstuckstrasse 6, CH-8306 Brüttisellen
21-November-2018, lorenz.keller@arrow.com                                                     1
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Ein besonderer Aspekt sind bei Cloud-Lösungen die Themen Preis und Performance. Beide
sind eng miteinander verzahnt: Die Metrik beim Kauf von Lösungen im Bereich von IaaS/PaaS
ist nicht selten die Metrik CPU. Bei Hersteller A kostet die CPU/Monat z.B. 100 EUR, bei
Hersteller B 150 EUR. Hersteller A erscheint deutlich günstiger als Hersteller B. Doch ist die
Metrik CPU vergleichbar, wie das Kilo beim Einkauf von Waren? Sicher nicht! So ist die
Gesamt-Performance abhängig vom Zusammenspiel von CPU, Storage und Netzwerk. Ist die
Gesamtleistung des Compute-Services von Hersteller A nur halb so performant wie der von
Hersteller B, so zahlt man langfristig deutlich mehr bei der vermeidlich günstigeren Lösung.
Das Ermitteln von Preis-Leistungs-Kennzahlen sollte somit ein wichtiger Teilaspekt jedes
Cloud PoC sein, denn er beeinflusst die Kosten immens und potenziert sich über die gesamte
Vertragslaufzeit.

Cloud Credit Abschätzung
Last but not least kann ein Cloud PoC helfen die «Bill of Materials» aller benötigten Cloud
Services zu komplettieren: Welche Services werden benötigt: Reichen VM Shapes oder sollten
es BareMetal Services sein? Wieviel von welchem Storage (Block-, Object- oder File-Storage)
wird benötigt? Welche Netzwerk-Services (Load Balancer, Firewall, VPN-IPSEC, DNS
Services) oder weitere Komponenten und Metriken (Inbound/Outbound Data Transfer, Read-
/Write-Requests) werden benötigt oder beeinflussen die Kosten?

3. PoC Ablauf
Der Erfolg eines PoC steht und fällt bereits mit der Vorbereitung. Arrow unterstützt Oracle-
Partner bereits in der Planungsphase. Partner und Kunde müssen im Vorfeld genau den Test-
Case definieren, gemeinsam Ziele und Erfolgskriterien vereinbaren, einen Projektplan erstellen
und dafür benötigte Ressourcen ermitteln. Darüber hinaus ist es sehr wichtig auch über die
Erwartungen beider Seiten nach Abschluss des PoC zu sprechen: was passiert, wenn alle
Erfolgskriterien erfüllt sind? Für den Partner kann ein PoC mit erheblichen Investitionen
verbunden sein, in der Hoffnung durch eine spätere Beauftragung des Kunden vergütet zu
werden. Der Kunde seinerseits möchte Teile der Umgebung eventuell nach einem
erfolgreichen PoC weiter nutzen und nicht von vorne beginnen. Es ist wichtig diese
Erwartungen im Vorfeld auszutauschen und entsprechende Vereinbarungen zu treffen.

PoC Checkliste
Arrow empfiehlt das Erstellen und Pflegen einer PoC-Checkliste. Eine Vorlage, die sich aus
zahlreichen PoCs entwickelt hat, stellen wir hierfür gerne zu Verfügung. Für den eigentlichen
PoC nutzen wir ein Dokument, in welchem alle wichtigen Vereinbarungen der beteiligten
Partner und Kunden festgeschrieben werden:
    - Wer sind die handelnden Personen, technisch und fachlich, bei Partner und Endkunde
    - Wie ist der Titel des Projektes
    - Zeitrahmen
    - Business Case, kommerzielle Erwartungen
    - Definition von Erfolgskriterien und deren jeweilige Gewichtung
    - Projektablaufplan
    - Architekturskizze
    - Benötigte Cloud Services und weitere Ressourcen
    - Finales Engagement Reporting

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Abb. 1 - PoC Checkliste & PoC Dokument

Nach dem Erhalt der ausgefüllten PoC-Checkliste findet eine erste Web-Konferenz aller
Beteiligten statt, in welcher wir das Dokument Punkt für Punkt durchgehen und gemeinsam
anhand des Cost-Estimators die für den PoC benötigten Cloud Services auflisten, um die
voraussichtlich benötigten Cloud Credits zu ermitteln. Gemeinsam gehen wir auch noch einmal
den Projektplan durch, validieren die einzelnen Schritte, den Zeitbedarf und diskutieren was
darüber hinaus sinnvoll sein kann getestet zu werden.

Scheduling
Sind jetzt Zeit und Kosten definiert, beginnt das «Tetris»- Spiel:
Es gilt zu ermitteln, in welcher Cloud Instanz der PoC unter
Einhaltung von Zeit und Kosten provisioniert wird.

Zeichnung des PoC Dokuments
Per Unterschrift verpflichtet sich der Partner die überlassenen Ressourcen sinnvoll und gemäss
Absprache zu nutzen. Dieser Vorgang hat sich als notwendig erwiesen, da in der Regel
zwischen acht bis zehn PoCs parallel laufen, während bereits neue PoCs auf freiwerdende
Ressourcen warten.

Kosten des PoCs
Läuft der PoC im Rahmen der Vereinbarungen ab und erfolgt nach Abschluss ein detailliertes
Reporting an Arrow, entstehen Partner und Kunde für die genutzten Cloud Credits keine
Kosten. Wenn Partner und Endkunde jedoch kein Feedback geben, die PoC Umgebung
ungenutzt bleibt, oder Cloud Credits verschwendet werden, müssen die entstandenen Kosten
in Rechnung gestellt werden. Nur so können wir sicherstellen, dass diese Unterstützung
geschätzt wird, und nicht andere PoC-Teilnehmer oder Interessenten der Ressourcen
beschnitten werden.

Nutzung einer eigenen Cloud Umgebung - Pay-as-you-go
Alternativ zur Nutzung der Arrow PoC Cloud Umgebung besteht auch die Möglichkeit, dass
Kunde und Partner eine eigene Cloud Umgebung nach dem Pay-as-you-go – Modell erwerben.
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Arrow bietet den Erwerb über eine Einkauf-Plattform ArrowSphere an. Bei dieser Variante
tragen Partner und Kunde zwar die Kosten, profitieren aber von der exklusiven Nutzung einer
eigenen Cloud Umgebung. Ein wesentlicher Vorteil: die während des PoCs erstellten Dienste
können nach dem PoC weiter betrieben werden und ggf. in ein späteres monthly-flex Modell
überführt werden.

Wöchentliche Status-Calls
In wöchentlichen Status-Calls werden die Fortschritte besprochen und bewertet: was lief gut,
schlecht, oder gar nicht, welche Meilensteine wurden erreicht, in welchem Bereich gibt es
Herausforderungen, die eventuell das Zurate ziehen weiterer Spezialisten erfordern. Für diese
Fälle versuchen wir Hilfe von Oracle Sales-Consulting oder Produkt Management zu
bekommen und binden die Experten in die wiederkehrenden Calls bei Bedarf mit ein.

Final Reporting
Am Ende des PoCs empfehlen wir ein abschliessendes Meeting zwischen Partner und Kunde,
in dem ein finales Resümee gezogen wird – gerne mit unserer Beteiligung und Unterstützung.
Den Abschluss des PoCs bildet eine Nachbesprechung auf Basis des Feedbacks der letzten
Seite im PoC Dokument, dem Final Reporting.

4. Learnings
Die Learnings, die aus einem PoC gezogen werden, sind vielfältig. Oracle bietet im IaaS/PaaS
Bereich über 50 verschiedene Cloud Services an. Diese unterliegen stetigen Updates, sodass
mitunter bei jedem neuen Erstellen eines Services geprüft werden muss, was sich
zwischenzeitlich geändert hat.

IaaS oder PaaS?
In einem unserer ersten PoCs hatte der Oracle Partner eine Applikation die server-seitig aus
einer Datenbank, der SOA Suite und einer älteren BPM Version bestand. Client-seitig greift
der Endkunde mit einer Java Applikation zu. Als eines der ersten Ziele im PoC hatte der Partner
sich vorgenommen zu ermitteln, ob man für Datenbank und SOA Suite ausschließlich IaaS,
also Compute Services nutzen sollte, oder ob man von der höheren Wertschöpfung eines PaaS
Services mehr profitieren würde. Mit Compute alleine erhält man lediglich ein Shape mit dem
gewünschten Betriebssystem. Oracle Software muss separat auf die dann gestartete Instanz
geladen werden. Der Kunde muss selbstständig die Software installieren und entscheiden, wie
viele Block Devices in die Compute Instanz eingebunden werden sollen, wo Control-Files,
Redologs etc. ablegt, oder die (ASM) Grid-Infrastructure installiert wird, um die Datenbank
performant betreiben zu können. Software Lizenzen muss der Kunde separat als Bring-your-
own-licence (BYOL) besitzen oder erwerben.
Mit Oracle PaaS (am Beispiel Database-as-a-Service) bekommt der Kunde eine laufende
Datenbank. Die Data-Files sind optimal verteilt, um die bestmögliche Performance zu bieten.
Dem Kunden stehen Toolings zur Verfügung für Patch-Management, Backup & Recovery. Der
Kunde kann bei der Installation entscheiden, ob eine Lizenz mit dem Service erworben wird
oder nicht (BYOL).

PaaS bedeutet Oracle Linux
Ein erstes Learning des Partners: Bisher war man nur auf Windows unterwegs. Auf IaaS mit
Compute war das kein Problem. Es stehen verschiedene Windows -Versionen zu Verfügung.
Oracle PaaS, DBaaS, SOA bedeuten jedoch, dass man sich zwingend mit Oracle Linux
auseinandersetzen muss! Windows Anwender nutzen oft die Datenbank mit Datafiles und nicht
mit ASM. So kommt hier eine weitere Herausforderung auf das DBA Team zu.

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Wie binde ich Client Applikationen sicher an?
Die zweite zentrale Fragestellung betrifft die Anbindung von Client Applikationen und die
Frage, wie diese performant über das Netz arbeiten können. Bandbreite ist eine wesentliche
Voraussetzung. Clients können jedoch auch direkt in die Cloud auf eine Compute Instanz
verlagert werden. Ein Windows Shape lässt sich meistens ohne grossen Aufwand bauen, auf
welchem die Java Applikation dann läuft, die auf Datenbank und SOA Suite zugreifen soll.

Windows Instanzen in der Cloud bedürfen besonderen Schutzes
In einem Fall hatte der Partner geplant für den PoC die Komplexität soweit als möglich zu
reduzieren. Der Zugriff erfolgte daher direkt über RDP auf die Windows Instanz. Eines
Morgens vermeldete diese Instanz «inaccessible - status error» und liess sich weder starten,
noch stoppen oder rebooten. Der eröffnete Service Request wurde von Oracle Cloud
Operations umgehend auf Dinglichkeitsstufe 1 eskaliert. Nachdem die Instanz wieder lief,
zeigte eine Analyse des SystemEvents Logs, dass die Instanz in den vergangenen Stunden
pausenlosen Login-Versuchen ausgesetzt war. Das Learning hierbei: im Gegensatz zu einer
Linux-Instanz mit SSH Port und Key steht eine Windows Instanz mit geöffnetem RDP Ports
schnell unter Feuer.

Abb. 2 – Das SystemEvents Log einer Windows Compute Instanz mit offenen RDP Ports zeigt password cracking attacks

Oracle Secure Global Desktop
Auf der Suche nach alternativen Konzepten sind wir auf den Oracle Secure Global Desktop
(https://www.oracle.com/secure-global-desktop/) gestossen. Bei seiner Verwendung stellen
Clientgeräte niemals eine direkte Verbindung zu den Anwendungsservern her. Stattdessen wird
eine Verbindung zu Oracle Secure Global Desktop mit Hilfe des Hypertext Transfer Protocol
über SSL oder TLS (HTTPS) und dem Adaptive Internet Protocol (AIP) aufgebaut. Oracle
Secure Global Desktop stellt dann im Auftrag des Benutzers eine Verbindung zu den
Anwendungsservern her. Auf diese Weise kann eine sichere Verbindung zum Client
unterhalten werden.

Interaktion Cloud mit – on-premises
In einem weiteren PoC hatte ein Partner mit seinem Kunden das Ziel, die Oracle E-Business
Suite auf OCI zu betreiben. Erste Erkenntnis: Oracle unterstützt die Migration der E-Business
Suite von on-premises in die Cloud mit zahlreichen technischen Notes (Doc ID 2066260.1),
Automations-Werkzeugen für Lift & Shift Szenarios, Provisionierung, und Lifecycle
Management. Zweite Erkenntnis: ERP Systeme sind nicht autonom. Sie sind stark vernetzt mit
weiteren Applikationen, CRM Systemen, Data-Warehouse Systemen usw. Ein Milestone kann
die exemplarische Einbindung über Integrations-Tools sein. Viel interessanter jedoch ist die
Fragestellung, wie die Fachanwender mit der E-Business-Suite arbeiten: So ergeben sich
Fragen, wie sich Druck- oder Rechnungsschreibung realisieren lassen, oder wie ein Excel-
Import gelingt. Eine VPN Verbindung im PoC zu realisieren ist ein Muss und bildet in den
ersten Tagen eine Grundvoraussetzung für weitere Tests.

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Abb. 3 (optional) - OCI Networking Configuration beim Deployment der Oracle E-Business Suite

Die ersten Tage im PoC
Aus den genannten Learnings hat sich eine bestimmte Vorgehensweise in den Projekttagen des
PoCs bewährt: Starten mit dem, was man gut kennt, z.B. dem Datenbank Service
1. Erstellung einer ersten, sicheren Netzwerk Konfiguration
2. Zugriff auf die Datenbank via SSH/Putty, über den SQL Developer
3. Back-up Konfiguration (Stichwort: Konfiguration eines Service Gateways)
4. Konfiguration der Enterprise Manager EM Console.
5. Erstellen des Data Load
6. VPN-Verbindung
7. Minimieren der offenen Ports oder gar komplett den Zugriff per Internet unterbinden, so
    dass Zugriffe ausschliesslich über die VPN-Verbindung und das Dynamic Routing
    Gateway (DRG) stattfinden
8. Realisieren von Hochverfügbarkeit
9. Aufbau der Applikation
10. ...

Jeder Kunde hat Cloud Use Cases!
Nicht selten hört man im Gespräch mit Kunden, dass man als Bundesland (Kanton, Staat,
Behörde etc.) besonders schutzbedürftige Daten verwaltet und folglich unter keinen
Umständen in die Cloud gehen könne. Es mag sein, dass es Daten oder Applikationen gibt, für
die das zutrifft. Doch auch im Bereich des öffentlichen Dienstes gibt es zahlreiche
Anwendungsbeispiele.
Im April 2018 wurde ein PoC mit dem Kanton Genf auf der Arrow PoC Cloud Umgebung
realisiert. Gemäß Aufgabenstellung sollten die Ergebnisse der Parlamentswahlen und der
darauffolgenden Stichwahl über einen ChatBot zugänglich gemacht werden. Das Beispiel
zeigt, dass gerade auch Behörden Anwendungsfälle haben, bei denen es von vorneherein um
die Publizierung von Informationen für eine breite Öffentlichkeit ankommt. Und nicht selten

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ist das Interesse gross dabei neue Technologien für den Zugriff auf die Informationen zu
verwenden.

“Ich sehe dieses Experiment auf mehreren
Ebenen. Erstens war es ein technischer Erfolg, da
wir den ChatBot in sehr kurzer Zeit liefern
konnten und am Wahltag (15. April) lief. Aus der
Sicht der Zusammenarbeit zwischen den
verschiedenen Parteien: In der Tat ist dieser
ChatBot das Ergebnis einer ausgezeichneten
Zusammenarbeit zwischen verschiedenen
Abteilungen des Staates Genf sowie privaten
Unternehmen hier in Genf und im Ausland :
SQLI, Telono, Arrow und Oracle. Und schließlich
aus menschlicher Perspektive, denn diese
Erfahrungen sind immer eine Gelegenheit, neue
Bindungen zu knüpfen und neue Freundschaften
zu schließen.”
                                                              Abb. 4 – Projektteam ChatBot PoC – Kanton Geneve
Quelle: https://www.ge.ch/blog/geneve-lab/experimentation-chatbot-retours-stagiaire-au-geneve-lab-31-05-2018

Es kommt auf den Anwendungsfall an
Ein weiteres Beispiel sind Banken: Gerade Schweizer Banken scheinen besonderes
schutzbedürftige Daten und Prozesse zu haben. Einen Anwendungsfall können die
turbulenten Bewegungen an den Aktienmärkten der letzten bieten. Auch Finanzprodukte,
Wertpapiere, Aktien, Fonts und ETFs sind Produkte, deren Entwicklung keinem
Bankgeheimnis unterliegen. Man stelle sich einen Dienst vor, welcher die ertragreichsten
Finanzprodukte der letzten zwei Monate ermittelt, abhängig von gewünschtem Risiko-Profil,
Anlagevolumen und Diversifizierung, der dem Bankkunden hilft ein individuelles
Finanzprodukt zu ermitteln, also ein klassisches DWH Szenario. Dieses wäre in jedem Falle
geeignet in der Cloud realisiert zu werden! Die Transaktion des ermittelten Wertpapiers kann
weiterhin über die separate- Banking Applikation abgewickelt werden, falls dies gewünscht
wird.

Eine Frage der Architektur
Ein weiterer PoC eines Partners stellte ein Internet of Things (IoT) Szenario in einem
Krankenhaus nach. Das Krankenhaus ist eine renommierte Schweizer Klinik, die unter
anderem auf die Behandlung von Herz-Krankheiten spezialisiert ist. Patienten werden im
Krankenhaus behandelt und verlassen es anschließend wieder. In vielen Fällen wird eine
Nachtherapie vom Hausarzt verantwortet. Die Herausforderung lag darin, auch für den
Zeitraum nach dem Eingriff den Patienten weiter zu überwachen. Hierfür würde die Klinik
zwischen fünf und zehn verschiedene IoT Geräte anbieten, von der Uhr bis zum Brustgurt.
Alle diese Geräte ermitteln die Herz-Signale der Patienten über eine eingebaute Sensorik und
übermitteln diese per IoT-Backend-Architektur an das Krankenhaus. Ein völlig neuer Business-
Case für eine Klinik. Doch wie sieht es mit den schutzbedürftigen Patientendaten bei einem
IoT Service in der Oracle Cloud aus? Lediglich eine Frage der Architektur. Denn das Endgerät
ist gegen den IoT-Service nur mit einer Device-ID registriert. Diese braucht keiner Person im
Cloud Service zugeordnet zu sein. Das Mapping zu den Patientendaten erfolgt erst on-
premises, in der Klinik. Das Learning: Cloud Services sind auch für sensible

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Anwendungsszenarien denkbar und Kunden mit besonders schutzbedürftigen Daten und
Informationen können von zahlreichen Vorteilen der Cloud Services profitieren.

Abb. 5 – Schematische Darstellung der Architektur im IoT PoC

5. Fazit
Das Interesse sich intensiv mit dem Thema Cloud zu beschäftigen und einen Use-Case aktiv in
einem Cloud PoC zu erproben steigt stetig. Arrow bietet mit der OCI-PoC-Platform die
Möglichkeit die Oracle Cloud intensiv zu testen. Die eigentliche Machbarkeitsprüfung wird
ergänzt durch die Chance im PoC umfangreich zu lernen und zu bewerten, bevor eine
Entscheidung für einen Cloud Anbieter getroffen wird. Dieses ist für Partner und Kunden
gleichermaßen interessant und höchst empfehlenswert!

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