6 Private Haushalte - Einkommen, Konsum, Wohnen - Auszug aus dem Datenreport 2018 - WZB
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6 Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen Auszug aus dem Datenreport 2018
9 3 314 Prozent des monatlichen Gesamteinkommens Euro betrug 2016 das durch- stand 2016 den ärmsten schnittliche monatliche 20 Prozent der Bevölke- Haushaltsnettoeinkommen rung zur Verfügung. in Deutschland. 71 900 Personen stellten 2017 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenz- verfahrens. 45 Prozent der bewohnten Wohnungen wurden 2014 von den Eigentümern bewohnt.
6 Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen 6.1 Wie unterscheiden sich die Lebensbedin- gungen in Deutschland? Auskunft hierzu 6.1.1 Bruttoeinkommen privater Haushalte Einnahmen, Aus- geben die Einnahmen, Ausgaben und die Ein erster Indikator für die Einkommens- gaben und Aus- Ausstattung privater Haushalte in Ver- bindung mit sozioökonomischen Merk- und Ausgabensituation privater Haushal- te ist das Haushaltsbruttoeinkommen, stattung privater malen. Wie hoch sind die Einkommen das sich aus verschiedenen Einkommens- Haushalte, private und Einnahmen privater Haushalte und aus welchen Quellen stammen sie? Wofür arten zusammensetzt. u Info 2 Überschuldung wird das Geld verwendet? Das folgende Struktur und regionaler Vergleich Kapitel zeigt auch, inwieweit sich die Ein- Das durchschnittliche monatliche Brut- kommens- und Ausgabenstrukturen ver- toeinkommen der in den Laufenden Sylvia Behrends, Walter Engel, schiedener Haushaltsgruppen unter- Wirtschaftsrechnungen erfassten Privat- Kristina Kott, Jenny Neuhäuser scheiden und welche traditionellen und haushalte in Deutschland belief sich 2016 neuen technischen Gebrauchsgüter die auf 4 337 Euro. Wichtigste Einnahme- Statistisches Bundesamt Haushalte besitzen. quelle mit einem Anteil von 63 % waren (Destatis) Die Datenbasis für die Angaben in die Einkünfte aus Erwerbstätigkeit: den Abschnitten 6.1.1 bis 6.1.4 sowie Durchschnittlich 2 751 Euro im Monat 6.1.6 stammt aus den Laufenden Wirt- stammten aus unselbstständiger und schaftsrechnungen (LWR). Die Konsum- selbstständiger Tätigkeit. Rund 22 % ih- ausgaben für Kinder in Abschnitt 6.1.5 res Bruttoeinkommens beziehungsweise basieren auf Ergebnissen der letzten Ein- durchschnittlich 961 Euro im Monat er- kommens- und Verbrauchsstichprobe hielten die privaten Haushalte aus öffent- (EVS). u Info 1 lichen Transferzahlungen wie Renten der Ein weiteres Thema dieses Kapitels ist gesetzlichen Rentenversicherung, staat die private Überschuldung. Hier liefert lichen Pensionen, Kindergeld und Kin- die amtliche Statistik Informationen zur derzuschlag, Elterngeld, Arbeitslosengeld I Situation privater Schuldner, die ein In- und II, Sozialhilfe, Beihilfen im öffent solvenzverfahren oder die Hilfestellung lichen Dienst. Aus Vermögenseinnahmen einer Schuldnerberatungsstelle in An- stammten 10 % des Bruttoeinkommens. spruch nehmen. Die Daten in Abschnitt Den geringsten Anteil hatten mit durch- 6.1.8 beruhen auf den Auskünften der In- schnittlich 4,7 % die Einkommen aus solvenzgerichte und den Angaben der nicht öffentlichen Transferzahlungen und Schuldnerberatungsstellen. aus Untervermietung. u Abb 1 195
6 / Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung u Info 1 u Info 2 Was sind private Haushalte? Haushaltsbruttoeinkommen Als Privathaushalt gelten Personen, die zusammen wohnen und wirtschaften, die in der Regel ihren Alle Einnahmen der Haushalte aus (selbst- Lebensunterhalt gemeinsam finanzieren beziehungsweise die Ausgaben für den Haushalt teilen. Zu einem ständiger und unselbstständiger) Erwerbs Privathaushalt gehören auch die vorübergehend abwesenden Personen, beispielsweise Berufspendler, tätigkeit, aus Vermögen, aus öffentlichen Studierende, Auszubildende, Personen im Krankenhaus und im Urlaub. Entscheidend ist, dass die Per- und nicht öffentlichen Transferzahlungen son nur vorübergehend abwesend ist und normalerweise im Haushalt wohnt und lebt beziehungsweise s owie aus Untervermietung bilden das mit ihrem ersten Wohnsitz an der Adresse des Haushalts gemeldet ist. Personen, die in einem Haushalt Haushaltsbruttoeinkommen. nur für sich selbst wirtschaften (Alleinlebende oder Wohngemeinschaften ohne gemeinsame Haushalts- führung), gelten als eigenständige Privathaushalte. Untermieter, Gäste und Hausangestellte gehören Zum Bruttoeinkommen aus Erwerbstätigkeit nicht zum Haushalt. zählen auch Sonderzahlungen, Weihnachts- geld, zusätzliche Monatsgehälter sowie Darstellung der Ergebnisse Urlaubsgeld. Das Einkommen aus unselbst- ständiger Erwerbstätigkeit enthält keine Arbeit- Die Ergebnisse werden standardmäßig für unterschiedliche Haushaltsgruppen dargestellt. Die Gruppie- geberbeiträge zur Sozialversicherung. Ein- rung der Haushalte erfolgt dabei beispielsweise nach Haushaltsgröße (Anzahl der Personen im Haus- künfte aus nicht öffentlichen Transferzahlun- halt), Haushaltstyp (Alleinlebende, Alleinerziehende, Paare ohne und mit Kind[ern], sonstige Haushalte), gen (außer Betriebs- und Werksrenten), monatlichem Haushaltsnettoeinkommen sowie Alter der Haupteinkommensperson, also derjenigen aus Vermögen (darunter auch aus Vermietung Person, die den größten Beitrag zum Haushaltsnettoeinkommen beisteuert. Als Kinder zählen alle und Verpachtung) werden nicht personenbe- ledigen Kinder unter 18 Jahren (auch Adoptiv- und Pflegekinder) der Haupteinkommenspersonen oder zogen, sondern für den Haushalt insgesamt deren (Ehe-)Partnerinnen und (Ehe-)Partner beziehungsweise gleichgeschlechtlichen Lebenspartne erfasst. Die Einnahmen aus Vermögen be rinnen und -partner. Gehören volljährige Kinder oder andere Personen ab 18 Jahren zum Haushalt, inhalten (nach internationalen Konventionen) dann zählt dieser Haushalt zu den sonstigen Haushalten. Da dieser Haushaltstyp sehr heterogen ist, eine sogenannte unterstellte Eigentümer wird er in dieser Publikation beim Vergleich mit anderen Haushaltstypen nicht mit berücksichtigt. Einige miete. Hierbei wird deren Nettowert berück- der Merkmale (zum Beispiel das Alter) sind personengebunden und beziehen sich auf die Haupte in sichtigt, das heißt, Aufwendungen für die kommensperson. Dabei ist zu beachten, dass die Ergebnisse dennoch immer für den Haushalt als Instandhaltung des selbstgenutzten Wohn Ganzes und nicht für die Einzelperson ausgewiesen werden. eigentums werden von der errechneten Eigentümermiete abgezogen. Hierbei können Laufende Wirtschaftsrechnungen in Einzelfällen bei e ntsprechend hohen In- standhaltungsaufwendungen negative Eigen- Bei dieser freiwilligen amtlichen Haushaltserhebung werden rund 8 000 private Haushalte jährlich unter an- tümermietwerte beziehungsweise Vermögens- derem zu ihren Einnahmen und Ausgaben sowie zu ihrer Ausstattung mit Gebrauchsgütern befragt. Haus- einnahmen entstehen. halte aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten nehmen an den Laufenden Wirtschaftsrechnungen (LWR) teil. Ausgenommen sind Haushalte von Selbstständigen und Landwirten beziehungsweise Land- wirtinnen sowie Haushalte mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von 18 000 Euro und mehr. Haushaltsnettoeinkommen Subtrahiert man vom Haushaltsbruttoein- Einkommens- und Verbrauchsstichprobe kommen die Einkommensteuer, Lohnsteuer, Kirchensteuer und den Solidaritätszuschlag Die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) ist mit einem Erhebungsumfang von rund 60 000 Haus sowie die Pflichtbeiträge zur Sozialversiche- halten die größte freiwillige Haushaltserhebung. Sie findet alle fünf Jahre statt und ist aufgrund des rung, erhält man das Haushaltsnettoein großen Stichprobenumfangs in besonderem Maße geeignet, tief gegliederte Ergebnisse über die Ein- kommen. Zu den Pflichtbeiträgen zur Sozial- nahmen und Ausgaben, die Vermögensbildung, die Ausstattung mit Gebrauchsgütern und die Wohn versicherung zählen die Beiträge situation für die unterschiedlichen Haushaltsgruppen abzubilden. Ergebnisse für Haushalte, deren monatliches Nettoeinkommen 18 000 Euro und mehr beträgt, bleiben unberücksichtigt, da diese nicht ‧‧ zur Arbeitslosenversicherung, beziehungsweise in viel zu geringer Zahl an der Erhebung teilnehmen. ‧‧ zur gesetzlichen Rentenversicherung, ‧‧ zur gesetzlichen, freiwilligen und privaten Krankenversicherung sowie ‧‧ zur sozialen und privaten u Abb 1 Struktur des monatlichen Haushaltsbruttoeinkommens Pflegeversicherung. privater Haushalte 2016 — in Prozent Zum Haushaltsbruttoeinkommen hinzu addiert werden die Arbeitgeberzuschüsse zur freiwilligen und privaten Krankenver Einkommen aus nicht öffentlichen Transferzahlungen und aus Untervermietung Erwerbseinkünfte sicherung und zur Pflegeversicherung sowie die Zuschüsse der Rentenversiche- 4,7 63,4 rungsträger zur freiwilligen und privaten Krankenversicherung. Einnahmen aus Vermögen 9,7 Einkommen aus öffentlichen Transferzahlungen 4 337 Euro 22,2 Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. 196
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen / 6 u Tab 1 Einkommen, Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte 2016 — je Haushalt und Monat in Euro Früheres Bundesgebiet Neue Länder Deutschland ohne Berlin-West und Berlin Bruttoeinkommen aus Erwerbstätigkeit 2 751 2 893 2 214 unselbstständige Arbeit 2 718 2 857 2 193 selbstständige Arbeit 33 36 (21) + Einnahmen aus Vermögen 421 471 230 + Einkommen aus öffentlichen Transferzahlungen 961 963 953 + Einkommen aus nicht öffentlichen Transferzahlungen und aus 205 227 117 Untervermietung = Haushaltsbruttoeinkommen 4 337 4 555 3 515 – Steuern und Sozialabgaben 1 058 1 124 810 Einkommen- / Lohn-, Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag 475 514 329 Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung 583 610 481 + Zuschüsse der Arbeitgeber und Rentenversicherungsträger 35 40 19 = Haushaltsnettoeinkommen 3 314 3 470 2 724 + Einnahmen aus dem Verkauf von Waren und sonstige Einnahmen 60 65 43 = Ausgabefähige Einkommen und Einnahmen 3 374 3 535 2 768 Private Konsumausgaben 2 480 2 587 2 078 ( ) Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist. Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. u Abb 2 Monatliches Bruttoeinkommen privater Haushalte Bruttoeinkommen nach nach Haushaltstyp 2016 — in Euro Haushaltstyp Die Höhe der durchschnittlichen Brutto- einkommen privater Haushalte unter- scheidet sich je nach Haushaltstyp. Die Paare mit Kind(ern) 6 368 höchsten monatlichen Bruttoeinkommen hatten 2016 die Haushalte von Paaren mit Paare ohne Kind 5 133 Kind(ern) unter 18 Jahren (6 368 Euro) und Paaren ohne Kind (5 133 Euro). Alleiner- Alleinerziehende 2 876 ziehende verfügten über ein Haushalts- bruttoeinkommen von durchschnittlich Alleinlebende 2 624 Haushalte insgesamt 2 876 Euro. Alleinlebende hatten mit 4 337 durchschnittlich 2 624 Euro das niedrigste Bruttoeinkommen. u Abb 2 Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. 6.1.2 Nettoeinkommen privater Haushalte Die Bruttoeinkommen lassen nur be- grenzt auf die den Haushalten tatsächlich Höhe und Zusammensetzung des öffentlichen Transferzahlungen am ge- zur Verfügung stehenden Einkommen Bruttoeinkommens sind in Ost und West samten Bruttoeinkommen war in den schließen, da sie noch die abzuführenden unterschiedlich: Die Haushalte im neuen Ländern und Berlin mit 27 % um Steuern und Sozialversicherungsbeiträge Westen verfügten 2016 über ein monat 6 Prozentpunkte höher als im früheren enthalten. Diese Abgaben werden vom liches Bruttoeinkommen von durch- Bundesgebiet ohne Berlin-West (21 %). Bruttoeinkommen abgezogen und die schnittlich 4 555 Euro, den Haushalten Dagegen war im Osten der durchschnitt- Zuschüsse der Arbeitgeber sowie der im Osten standen mit 3 515 Euro rund liche Anteil der Einnahmen aus Vermö- Rentenversicherungsträger hinzuaddiert 77 % des Westniveaus zur Verfügung. gen (6,5 %) niedriger als im Westen um das Haushaltsnettoeinkommen zu er- Der mittlere Anteil der Einkommen aus (10,3 %). u Tab 1 rechnen (siehe Info 2). 197
6 / Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung u Abb 3 Einkommensverteilung nach dem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen Haushaltsnettoeinkommen 2016 — in Prozent und Verteilung Durchschnittlich verfügten die Haushal- te 2016 über ein Nettoeinkommen von unter 1 300 16,3 3 314 Euro im Monat (siehe Tab 1). Etwa 16 % der Haushalte mussten mit einem 1 300 –1 700 9,1 monatlichen Nettoeinkommen von weni- ger als 1 300 Euro auskommen. In der 1 700 – 2 600 20,6 höchsten erfassten Einkommensklasse von 5 000 bis unter 18 000 Euro waren 2 600 – 3 600 17,8 knapp 19 % aller Privathaushalte. u Abb 3 3 600 – 5 000 17,5 Haushaltsnettoeinkommen 5 000 –18 000 18,6 nach Haushaltstyp Die Höhe des Haushaltsnettoeinkom- mens hängt entscheidend davon ab, ob je- monatliches Haushaltsnettoeinkommen von … bis unter … Euro mand allein wohnt, alleinerziehend ist Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. oder als Paar ohne oder mit Kind(ern) in einem Haushalt lebt. Paare mit einem oder mehreren Kindern unter 18 Jahren u Abb 4 Monatliches Haushaltsnettoeinkommen hatten nach den Laufenden Wirtschafts- nach Haushaltstyp 2016 — in Euro rechnungen im Jahr 2016 mit durch- schnittlich 4 761 Euro die höchsten mo- natlichen Nettoeinkommen unter den Paare 4 761 verschiedenen Haushaltstypen. Paare mit Kind(ern) ohne Kind – dazu gehören beispielsweise Paare 3 969 sowohl das gutsituierte Doppelverdiener- ohne Kind paar als auch das Seniorenpaar mit klei- Alleinerziehende 2 357 ner Rente – verfügten über durchschnitt- lich 3 969 Euro im Monat. Bei den Haus- Alleinlebende 2 013 Haushalte insgesamt halten von Alleinerziehenden betrug das 3 314 monatliche Nettoeinkommen im Durch- schnitt 2 357 Euro – das waren knapp Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. 1 000 Euro weniger als das Nettoeinkom- men des Durchschnittshaushaltes. Allein- lebende – wie der gut verdienende Single oder auch die Rentnerin – hatten ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 2 013 Euro im Monat. Im Schnitt lebten Erbe und Schenkung in einem Paarhaushalt mit Kind(ern) Im Jahr 2016 betrug das geerbte und einiges höher ausfallen, da ein großer 3,8 Personen, im Alleinerziehendenhaus- geschenkte Vermögen nach den Ergeb- Teil der Vermögensübergänge wegen halt 2,3 Personen. u Abb 4 nissen der Steuerstatistiken 108,8 Mil- hoher persönlicher Freibeträge inner- liarden Euro. Die von den Finanzver- halb der Kernfamilie, weiteren sachli- 6.1.3 Verfügbares Einkommen waltungen veranlagten Vermögens- chen Steuerbefreiungen und besonde- privater Haushalte und Verwendung übertragungen aus Erbschaften und ren Verschonungsregelungen für be- Zur Berechnung der »ausgabefähigen Vermächtnissen beliefen sich auf stimmte Vermögensarten steuerfrei Einkommen und Einnahmen« werden 43,6 Milliarden Euro und aus Schen- bleibt und daher in den Steuerstatisti- zum Haushaltsnettoeinkommen die kungen auf 65,2 Milliarden Euro. Das ken nicht enthalten ist. E inkünfte aus dem Verkauf von Waren übertragene Volumen dürfte aber um (beispielsweise Gebrauchtwagen) und sonstige Einnahmen (wie Dosen- und Flaschenpfand, Energiekostenrückerstat- 198
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen / 6 tungen) addiert. Diese Summe steht den u Abb 5 Struktur der Konsumausgaben privater Haushalte 2016 — in Prozent Haushalten als Einkommen zum Wirt- schaften und zur Lebensführung zur Ver- fügung. Im Jahr 2016 lag das verfügbare Wohnen, Energie, 35,3 Wohnungsinstandhaltung Einkommen der Haushalte bei durch- schnittlich 3 374 Euro im Monat. Nahrungsmittel, 13,8 Getränke, Tabakwaren Den größten Teil ihres ausgabefähigen Einkommens verwenden die Haushalte Verkehr 13,5 für private Konsumausgaben. Das sind im Freizeit, Unter- Einzelnen die Ausgaben für Essen, Woh- 10,4 haltung, Kultur nen, Bekleidung, Gesundheit, Freizeit, Innenausstattung, Haushalts- 6,1 Bildung, Kommunikation, Verkehr sowie geräte und -gegenstände Gaststätten- und Beherbergungsdienst- Gaststätten- und Beherber- gungsdienstleistungen 5,7 leistungen. Fast drei Viertel (74 %) des ausgabefähigen Einkommens gaben pri- Bekleidung und Schuhe 4,4 vate Haushalte im Jahr 2016 dafür aus, das waren durchschnittlich 2 480 Euro Gesundheit 4,0 im Monat (siehe Tab 1). Post und 2,5 Telekommunikation 6.1.4 Struktur der Konsumausgaben Wofür verwendeten die privaten Haushal- Bildungswesen 0,7 te ihre monatlichen Konsumausgaben andere Waren und von durchschnittlich 2 480 Euro? Den 3,6 Dienstleistungen größten Teil ihres Konsumbudgets (35 % beziehungsweise 877 Euro) gaben die Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. Haushalte für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung aus. Mit einem Anteil von jeweils 14 % folgten die Auf- wendungen für Nahrungsmittel, Geträn- u Abb 6 Monatliche Konsumausgaben privater Haushalte ke und Tabakwaren (342 Euro) und die nach Haushaltstyp 2016 — in Euro Verkehrsausgaben (335 Euro). Für Freizeit, Unterhaltung und Kultur wurden anteilig 10 % (258 Euro) ausgegeben. u Abb 5 Für den Bereich Innenausstattung, Paare mit Kind(ern) 3 389 Haushaltsgeräte und -gegenstände wen- Paare ohne Kind 2 963 deten die Haushalte 6,1 % (150 Euro) auf, für Gaststätten- und Beherbergungs- Alleinerziehende 1 936 dienstleistungen 5,7 % (142 Euro). Für die Bereiche Bekleidung und Schuhe gaben Alleinlebende 1 590 Haushalte insgesamt die Haushalte einen Anteil von 4,4 % 2 480 (108 Euro) ihres Budgets aus, für die Ge- sundheitspflege 4,0 % (99 Euro). Auf Post Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. und Telekommunikation entfielen 2,5 % (62 Euro). Die Ausgaben für das Bildungs- wesen betrugen 0,7 % (18 Euro). Konsumausgaben nach Jahr 2016 Paarhaushalte mit Kind(ern) mit weit unter dem Bundesdurchschnitt von Haushaltstyp durchschnittlich 3 389 Euro, gefolgt von 2 480 Euro im Monat. u Abb 6 Deutliche Unterschiede in Niveau und den Paaren ohne Kind mit 2 963 Euro mo- Für den Ausgabenblock »Wohnen, Er- Struktur zeigen sich bei den Konsumaus- natlich. Die Konsumausgaben der Haus- nährung und Bekleidung« wendeten allein- gaben ausgewählter Haushaltstypen. Die halte von Alleinerziehenden (1 936 Euro) erziehende Mütter oder Väter mit 59 % höchsten Konsumausgaben tätigten im und Alleinlebenden (1 590 Euro) lagen den größten Teil ihres Konsumbudgets 199
6 / Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung Verbraucherpreisindex für Deutschland Julia Koch, Sigrun Krämer Der Verbraucherpreisindex für Deutsch- tionsrate mit + 0,3 % und + 0,5 % noch Fleisch und Fleischwaren (+ 2,1 %) sowie land misst die durchschnittliche Preis- deutlich geringer ausgefallen. Brot und Getreideerzeugnisse (+ 0,4 %) – entwicklung aller Waren und Dienst- Vor allem die Preisentwicklungen im Jahr 2017 eine unterdurchschnitt leistungen, die private Haushalte für bei Energieprodukten und Nahrungs- liche Preisentwicklung auf. Speisefette Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen mitteln waren für den deutlichen An- und Speiseöle hatten mit + 21 % die zum Beispiel Nahrungsmittel, Beklei- stieg der Jahresteuerungsrate im Jahr deutlichste Preissteigerung. Spürbar dung und Kraftfahrzeuge ebenso wie 2017 verantwortlich. Nach starken teurer waren zudem Molkereiprodukte Mieten, Reinigungsdienstleistungen Preisrückgängen in den Vorjahren ver- und Eier (+ 8,7). Für diese hohen Ver- oder Reparaturen. Es werden alle Aus- teuerte sich Energie 2017 insgesamt ge- änderungsraten waren insbesondere gaben berücksichtigt, die in Deutsch- genüber dem Vorjahr um 3,1 %. Am die kräftigen Preisanstiege von Milch- land getätigt werden, das heißt neben stärksten stiegen die Preise für leichtes produkten sowie von Butter verant- den Ausgaben von beispielsweise Sin Heizöl (+ 16 %). An der Tankstelle muss- wortlich. glehaushalten, (Rentner-)Ehepaaren ten Autofahrerinnen und -fahrer zum Wie stark ein einzelner Haushalt oder Familien auch die Ausgaben aus- Beispiel für Kraftstoffe im Durch- von der Inflation betroffen ist, hängt ländischer Touristinnen und Touristen. schnitt 6,0 % mehr ausgeben, und auch von seinem individuellen Konsumver- Die Veränderung des Verbraucherpreis- für Strom (+ 1,7 %) mussten die Ver- halten ab, das heißt, wie viel Geld die index zum Vorjahresmonat beziehungs- braucherinnen und Verbraucher mehr Haushaltsmitglieder für welche Güter weise zum Vorjahr wird als Teuerungs- zahlen als ein Jahr zuvor. Gas hingegen ausgeben. Um den Einfluss der Gewich- rate oder umgangssprachlich auch als wurde das vierte Jahr in Folge günsti- tung der Ausgabenstruktur auf einfa- Inflationsrate bezeichnet. ger (– 2,8 %). che Weise zu veranschaulichen, hat das Im Jahresdurchschnitt 2017 erhöh- Die Preise für Nahrungsmittel stie- Statistische Bundesamt einen »persön- ten sich die Preise aller Waren und gen im Jahr 2017 mit 3,0 % gegenüber lichen Inf lationsrechner« entwickelt. Dienstleistungen für den privaten Ver- 2016 deutlicher als in den Vorjahren. Mit ihm können Nutzerinnen und brauch in Deutschland durchschnitt- Sie wirkten sich somit wie die Energie- Nutzer beispielhaft einige Gewichte lich um 1,8 % gegenüber dem Vorjahr. preise erhöhend auf die Gesamtteue- des sogenannten Wägungsschemas an Das ist die höchste Jahresteuerungsrate rung aus. Innerhalb der Nahrungs ihre eigenen Konsumgewohnheiten seit dem Jahr 2012 (+ 2,0 %). In den mittel wiesen die beiden Güterbereiche a npassen und so ihre persönliche Infla Jahren 2015 und 2016 war die Infla mit der größten Verbrauchsbedeutung – tionsrate ermitteln: www.destatis.de Inflationsrate – gemessen am Verbraucher- Verbraucherpreisindex für Deutschland insgesamt preisindex für Deutschland — Veränderung und für ausgewählte Produkte — 2010 = 100 gegenüber dem Vorjahr in Prozent 2,0 120 Nahrungsmittel 1,8 Nettokaltmiete 115 Gesamtindex 1,5 Energie 110 Langlebige Gebrauchsgüter 0,9 105 100 0,5 0,3 95 90 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 200
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen / 6 u Tab 2 Konsumausgaben privater Haushalte nach ausgewählten Haushaltstypen 2016 Paare Haushalte Allein- Alleinlebende insgesamt erziehende mit Kind(ern) ohne Kind in Euro Private Konsumausgaben 2 480 3 389 2 963 1 936 1 590 in % Wohnen, Energie, Wohnungsinstandhaltung 35,3 32,3 34,2 37,4 40,6 Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren 13,8 15,0 13,6 15,9 12,5 Verkehr 13,5 14,7 13,0 9,2 11,3 Freizeit, Unterhaltung, Kultur 10,4 10,2 10,6 9,8 10,4 Bekleidung, Schuhe 4,4 5,3 4,0 5,7 3,8 Sonstige ¹ 22,6 22,5 24,6 22,1 21,6 Bildungswesen 0,7 1,9 0,2 (2,0) 0,4 1 Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände, Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen, Gesundheit, Post und Telekommunikation, Bildungswesen sowie andere Waren und Dienstleistungen. ( ) Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist. Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. auf. Am niedrigsten war dieser Anteil bei den Paarhaushalten ohne Kind (52 %) sowie mit Kind(ern) (53 %). In der an- Einkommensmillionäre teilsmäßigen Zusammensetzung der Im Jahr 2014 hatten 19 000 der in wurden Einkommen ab 250 731 Euro B ereiche Wohnen, Ernährung und Be- Deutschland erfassten Lohn- und Ein- (beziehungsweise 501 462 Euro bei ge- kleidung weisen die einzelnen Haus- kommensteuerpflichtigen Einkünfte meinsam veranlagten Personen) mit haltstypen folgende Unterschiede auf: von mindestens einer Million Euro, 45 % besteuert. Auf die 87 000 Steuer- Während Paarhaushalte mit Kind(ern) knapp 1 600 Steuerpflichtige mehr als pf lichtigen, bei denen dieser soge- 15 % und Alleinerziehende 16 % ihres ge- noch 2013. Das Durchschnittseinkom- nannte Reichensteuersatz zum Tragen samten Konsums für Nahrungsmittel, men dieser Gruppe betrug 2,7 Millio- kam, entfielen mit 87 Milliarden Euro Getränke und Tabakwaren ausgaben, wa- nen Euro. Dies sind Ergebnisse der 5,9 % der gesamten Einkünfte und ren es bei den Alleinlebenden nur rund Lohn- und Einkommensteuerstatistik und mit 31 Milliarden Euro 11,8 % der 12 %. Diese hatten aber mit 41 % den 2014, die aufgrund der langen Fristen Steuersumme. höchsten Ausgabenanteil für Wohnen, zur Steuerveranlagung erst etwa drei- Aus den freiwilligen Erhebungen gefolgt von den Alleinerziehenden mit einhalb Jahre nach Ende des Veranla- Einkommens- und Verbrauchsstich- 37 %. Paarhaushalte mit Kind(ern) hatten gungsjahres verfügbar ist. probe sowie Laufende Wirtschafts- dagegen den geringsten Wohnkostenan- In Deutschland wird ein progres- rechnungen liegen keine näheren An- teil mit 32 %. u Tab 2 siver Steuersatz angewendet, das gaben über Haushalte mit einem mo- Für den Bereich Verkehr verwendeten heißt, der Steuersatz steigt mit zuneh- natlichen Haushaltsnettoeinkommen Paarhaushalte mit Kind(ern) 15 % ihrer mendem Einkommen an. Dadurch von 18 000 Euro und mehr vor und Ausgaben, Paare ohne Kind 13 %, Allein- werden die Steuerpf lichtigen unter- somit auch nicht über Millionärs- lebende 11 % und Alleinerziehende 9 %. schiedlich stark belastet. Im Jahr 2014 haushalte. Bei den Ausgaben für den Bereich Frei- zeit, Unterhaltung und Kultur gab es z wischen den einzelnen Haushaltstypen kaum Unterschiede. Bei den Paaren ohne Kind betrugen diese anteilig knapp 11 % und bei allen anderen Haushalten Daraus erklärt sich der Unterschied zwi- Konsumausgaben nach rund 10 %. schen dem Ausgabenanteil von Paaren Haushaltsnettoeinkommen Bei den Ausgaben für das Bildungs- mit Kind(ern) (1,9 %) zu dem von Paaren Je mehr Geld den Haushalten monatlich wesen machen die Aufwendungen für die ohne Kind (0,2 %) für diesen Ausgaben- zum Ausgeben zur Verfügung steht, Kinderbetreuung den größten Anteil aus. bereich. umso höher sind auch deren Konsumaus- 201
6 / Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung u Tab 3 Konsumausgaben privater Haushalte nach dem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen 2016 Monatliches Haushaltsnettoeinkommen von … bis unter … Euro unter 1 300 1 300 – 1 700 1 700 – 2 600 2 600 – 3 600 3 600 – 5 000 5 000 – 18 000 in Euro Private Konsumausgaben 1 025 1 368 1 819 2 417 3 124 4 479 in % Wohnen, Energie, Wohnungsinstandhaltung 46,7 43,6 38,7 37,4 34,7 29,7 Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren 17,0 16,7 15,1 14,5 13,7 11,8 Verkehr 9,4 8,1 11,5 12,5 14,3 16,0 Freizeit, Unterhaltung, Kultur 7,2 8,9 10,5 10,1 10,5 11,3 Bekleidung, Schuhe 3,2 4,0 4,2 4,2 4,3 4,8 Sonstige ¹ 16,6 18,8 20,1 21,3 22,5 26,3 Bildungswesen (0,4) (0,5) 0,4 0,7 0,9 0,9 1 Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände, Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen, Gesundheit, Post und Telekommunikation, Bildungswesen sowie andere Waren und Dienstleistungen. ( ) Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist. Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. u Abb 7 Ausgaben privater Haushalte für die Bereiche Wohnen, Ernährung die Anteile der anderen Konsumbereiche und Bekleidung nach dem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen 2016 mit steigendem Einkommen zu. Beson- — Anteil an den Konsumausgaben in Prozent ders deutlich ist dies bei den Verkehrs- ausgaben: Mit 718 Euro im Monat (16 %) gaben die Haushalte der höchsten Ein- unter 1 300 67 kommensgruppe mehr als das Sieben 1 300 –1 700 64 fache der Haushalte der niedrigsten E inkommensgruppe mit 96 Euro (9,4 %) 1 700 – 2 600 58 aus. Für Freizeit, Unterhaltung und Kul- 2 600 – 3 600 56 tur betrug der Ausgabenanteil der Haus- 3 600 – 5 000 53 halte mit dem höchsten monatlichen Nettoeinkommen mehr als das Sechs 5 000 –18 000 46 Haushalte insgesamt 54 fache (507 Euro beziehungsweise 11 %) dessen, was die Haushalte mit einem monatliches Haushaltsnettoeinkommen von … bis unter … Euro Einkommen unter 1 300 Euro monatlich dafür aufwendeten (74 Euro beziehungs- Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. weise 7,2 %). 6.1.5 Konsumausgaben von Familien für Kinder gaben. Haushalte mit einem monatlichen das waren 67 % ihrer gesamten Konsum- Auf der Grundlage der Ergebnisse der Nettoeinkommen von unter 1 300 Euro ausgaben. Haushalte der höchsten Ein- fünfjährlichen Einkommens- und Ver- gaben im Jahr 2016 durchschnittlich kommensklasse wendeten dafür mit 2 076 brauchsstichprobe (EVS) werden regelmä- 1 025 Euro im Monat für den privaten Euro dreimal so viel auf. Ihr Anteil für ßig im Rahmen von Sonderauswertungen Konsum aus. Mehr als viermal so viel den Bereich war mit 46 % deutlich gerin- die Konsumausgaben von Familienhaus- (4 479 Euro) wendete die Haushaltsgruppe ger. Im Durchschnitt gaben die privaten halten für ihre Kinder berechnet. Dazu mit dem höchsten monatlichen Nettoein- Haushalte etwas mehr als die Hälfte werden die Konsumausgaben der Haus- kommen von 5 000 bis unter 18 000 Euro (54 %) ihrer Konsumausgaben zur De- halte anhand komplexer Aufteilungs- für ihren Konsum auf. u Tab 3 ckung der Ausgaben für Wohnen, Ernäh- schlüssel in die Ausgaben für Erwachsene Für Wohnen, Ernährung und Beklei- rung und Bekleidung aus. u Abb 7 und Kinder aufgeteilt. Die folgenden dung gaben die Haushalte mit einem mo- Mit steigendem Einkommen nehmen Daten stammen aus der EVS 2013. Die ab- natlichen Einkommen unter 1 300 Euro die Ausgabenanteile für Wohnen, Ernäh- soluten Aufwendungen dürften mittler- monatlich im Durchschnitt 685 Euro aus; rung und Bekleidung ab, dafür nehmen weile leicht gestiegen sein; die Struktur der 202
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen / 6 u Info 3 u Tab 4 Monatliche Konsumausgaben für Kinder Konsumausgaben für Kinder 2008 2013 Die errechneten Ergebnisse für die Konsumaus- gaben für Kinder können keinesfalls gleichgesetzt darunter darunter werden mit den Lebenshaltungskosten für Kinder Haushalt der Anteil für Haushalt der Anteil für das Kind/die Kinder das Kind/die Kinder insgesamt. Dafür fehlen alle über den privaten Konsum hinaus anfallenden Aufwendungen für in Euro in % in Euro in % Kinder, beispielsweise für Versicherungsschutz und Vorsorge. Auch die öffentlichen Aufwendun- Paare mit einem Kind 2 730 584 21,4 3 065 660 21,5 gen für Kinder, wie die Ausgaben für Schulbil- dung oder für den Bau von Kindergärten, sind Paare mit zwei Kindern 3 145 1 029 32,7 3 559 1 165 32,7 nicht berücksichtigt. Ebenso werden Zeitaufwen- Paare mit drei Kindern 3 426 1 451 42,3 4 052 1 693 41,8 dungen für Kinder und sogenannte Opportuni- tätskosten, die beispielsweise durch den Verzicht Alleinerziehende mit 1 617 558 34,5 1 746 612 35,0 eines Elternteils auf Erwerbstätigkeit wegen der einem Kind Kindererziehung entstehen, aufwandsmäßig nicht Alleinerziehende mit betrachtet. Hier geht es allein um die Ausgaben, 2 011 936 46,5 2 235 1 013 45,3 zwei Kindern die in den Familien für den privaten Konsum der Kinder anfallen. Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe. Ausgaben lässt dennoch auch für die ge- u Abb 8 Durchschnittliche monatliche Konsumausgaben genwärtigen Verhältnisse eine realistische je Kind nach Haushaltstyp — in Euro Einschätzung der finanziellen Belastung von Familien mit Kindern durch deren Konsumausgaben zu. u Info 3 Paare mit 660 einem Kind 584 Höhe der Konsumausgaben Paare mit 583 für Kinder zwei Kindern 515 Für den privaten Konsum des Haushalts Paare mit 564 insgesamt gaben Paare mit einem Kind drei Kindern 484 im Jahr 2013 durchschnittlich 3 065 Euro Alleinerziehende mit 612 im Monat aus. Davon verwendeten sie einem Kind 558 660 Euro (22 %) für die Konsumausgaben Alleinerziehende mit 507 des Kindes. Alleinerziehende mit einem zwei Kindern 468 Kind gaben mit 612 Euro monatlich et- was weniger für ihr Kind aus. Der Anteil 2013 an deren gesamten Konsumausgaben in 2008 Höhe von durchschnittlich 1 746 Euro im Monat war mit 35 % allerdings um eini- Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe. ges höher. Im Vergleich zu 2008 waren die anteiligen Konsumausgaben für den Nachwuchs bei den Paaren mit einem Kind nahezu unverändert, während sie bei den Alleinerziehenden mit einem Die Pro-Kopf-Ausgaben für die Kin- für das einzelne Kind sind umso niedri- Kind leicht gestiegen sind. u Tab 4 der waren in den Paarhaushalten mit ger, je mehr Kinder in einem Haushalt Paarhaushalte mit zwei Kindern zahl- einem Kind am höchsten. Beim Einzel- leben. Paare mit zwei Kindern können ten 1 165 Euro (33 %) im Monat für den kind sind in der Regel höhere Ausgaben sich höhere Ausgaben für ihren Nach- Konsum der Kinder. Im Vergleich dazu für Erstanschaffungen nötig – beispiels- wuchs leisten als Alleinerziehende mit gaben Alleinerziehende mit zwei Kindern weise für den Erwerb einer Babyerst zwei Kindern. Die geringsten Aufwen- 1 013 Euro (45 %) für ihren Nachwuchs ausstattung, eines Kinderwagens, Beklei- dungen je Kind finden sich mit durch- aus. Paare mit drei Kindern wendeten im dung und Ähnlichem –, die Mehrkinder- schnittlich 507 Euro monatlich in Haus- Durchschnitt 1 693 Euro monatlich (42 %) haushalte häufig für das zweite und dritte halten von Alleinerziehenden mit zwei für ihre Kinder auf. Kind erneut nutzen. Die Aufwendungen Kindern. u Abb 8 203
6 / Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung u Tab 5 Struktur der Konsumausgaben für Kinder nach Haushaltstyp 2013 — in Prozent Paare mit … Alleinerziehende mit … einem Kind zwei Kindern drei Kindern einem Kind zwei Kindern Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung 22,9 23,9 24,4 32,2 30,7 Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren 18,1 19,1 18,6 20,6 21,0 Bekleidung und Schuhe 8,9 8,3 7,8 8,1 8,0 Innenausstattung, Haushaltsgeräte 5,1 4,9 5,2 3,5 4,6 und -gegenstände Gesundheitspflege 4,6 4,4 4,4 3,4 3,5 Verkehr 7,4 6,5 9,4 6,1 5,4 Post und Telekommunikation 4,0 3,3 2,9 4,8 4,4 Freizeit, Unterhaltung, Kultur 13,8 14,7 14,7 11,1 12,2 Bildungswesen 4,7 4,9 3,9 2,3 2,3 Gaststätten- und Beherbergungs 4,9 5,3 5,1 3,7 3,6 dienstleistungen Andere Waren und Dienstleistungen 5,5 4,7 3,6 4,1 4,2 Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe. u Tab 6 Monatliche Konsumausgaben nach dem Alter des Kindes u Info 4 Einkommensdezile 2008 2013 Einkommensverteilungen lassen darunter Anteil darunter Anteil sich unter anderem durch Vertei- Haushalt Haushalt für das Kind für das Kind lungsdezile beschreiben. Als Grund- in Euro in % in Euro in % lage der Dezilbetrachtungen werden die privaten Haushalte aufsteigend Paare mit einem Kind 2 730 584 21,4 3 065 660 21,5 nach der Höhe ihrer Haushalts insgesamt nettoeinkommen sortiert und in zehn Alter des Kindes gleich große Gruppen unterteilt. von … bis … Jahren Im ersten Dezil sind dann die 10 % unter 6 2 601 519 19,9 2 947 587 19,9 der privaten Haushalte mit den 6 –11 2 817 604 21,4 3 161 686 21,7 niedrigsten Haushaltsnettoeinkom- men enthalten. Das zehnte Dezil 12 –17 2 906 700 24,1 3 223 784 24,3 enthält die 10 % der privaten Haus- Alleinerziehende mit halte mit den höchsten Haushalts- 1 617 558 34,5 1 746 612 35,0 einem Kind insgesamt nettoeinkommen. Alter des Kindes von … bis … Jahren unter 6 1 483 494 33,3 1 553 503 32,4 6 –11 1 558 523 33,6 1 706 576 33,8 12 –17 1 748 626 35,8 1 871 691 36,9 Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe. Struktur der Konsumausgaben Konsumausgaben für Kinder wurden da- Konsumausgaben für Kinder für Kinder für getätigt. Paare mit Kind(ern) setzten nach Alter Bei allen Familien – ob Alleinerziehende nur bis zu 51 % ihrer Konsumausgaben für Im Jahr 2013 gaben Paarhaushalte mit ei- oder Paare mit Kind(ern) – belegte der Be- den Nachwuchs für diesen Ausgabenblock nem Kind unter 6 Jahren 587 Euro im reich Wohnen, Energie und Wohnungsin- ein. Sie hatten dementsprechend mehr Monat für den Nachwuchs aus. Für 6- bis standhaltung den größten Anteil an den Geld für Ausgaben zur Verfügung, die 11-Jährige lagen die Konsumausgaben bei Konsumausgaben für Kinder. Bei Allein- über die materielle Versorgung für Ernäh- 686 Euro und bei den Jugendlichen im erziehenden stand der gesamte Ausgaben- rung, Bekleidung und Wohnen hinaus- Alter von 12 bis 17 Jahren bei 784 Euro. block für Ernährung, Bekleidung und gingen, wie Restaurantbesuche oder kul- Bei Jugendlichen waren Nahrungsmittel, Wohnen im Vordergrund: Bis zu 61 % der turelle Aktivitäten in der Freizeit. u Tab 5 Bekleidung und die Verpf legung außer 204
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen / 6 uTab 7 Konsumausgaben der ersten und zehnten Dezilgruppe des Haushaltsnettoeinkommens 2013 — Durchschnitt je Haushalt und Monat in Euro Paare mit einem Kind Paare mit zwei Kindern Haushalte des ... Dezils des Haushaltsnettoeinkommens 1. 10. 1. 10. darunter für darunter für darunter für darunter für Haushalt Haushalt Haushalt Haushalt das Kind das Kind die Kinder die Kinder Wohnen, Energie und Wohnungs 663 103 1 350 210 761 186 1 474 369 instandhaltung Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren 357 94 542 151 429 176 613 265 Bekleidung und Schuhe 73 29 310 100 107 54 360 149 Innenausstattung, Haushaltsgeräte 75 13 361 74 92 25 387 123 und -gegenstände Gesundheitspflege 27 9 279 93 31 15 259 129 Verkehr 161 23 846 73 284 38 942 137 Post und Telekommunikation 75 23 106 30 76 34 100 44 Freizeit, Unterhaltung, Kultur 115 35 619 184 149 68 695 307 B ücher, Zeitungen, Zeitschriften, 22 7 82 27 28 14 91 46 Schreibwaren Bildungswesen (24) (12) 80 47 41 32 133 80 Gaststätten- und Beherbergungs- 49 9 341 73 63 20 359 126 dienstleistungen Andere Waren und Dienstleistungen 67 14 242 65 85 30 259 88 Private Konsumausgaben 1 685 364 5 075 1 101 2 118 679 5 580 1 817 nachrichtlich: Haushaltsnettoeinkommen 1 550 X 8 642 X 2 067 X 9 518 X ( ) Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist. X Tabellenfach gesperrt, weil Aussage nicht sinnvoll. Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe. Haus – wie das Schulessen – wichtige Kind des untersten Einkommensdezils ein Drittel (32 %) ihrer Konsumausgaben Ausgabeposten. Bei den kleinen Kindern nur 55 % der durchschnittlichen monat (2 118 Euro) für die Kinder (679 Euro im hatten die Ausgaben für die Kinderbe- lichen Konsumausgaben für Kinder die- Monat). Bei Paaren mit drei Kindern stieg treuung den größten Anteil am Konsum- ses Haushaltstyps. Alleinerziehende mit der Anteil der Kinderausgaben am Kon- budget. u Tab 6 einem Kind im untersten Einkommens- sum auf 43 %. In der untersten Einkom- Alleinerziehende in Deutschland ga- dezil gaben 69 % und mit zwei Kindern mensgruppe gilt generell sowohl für Paare ben für ihren Nachwuchs in allen Alters- 57 % des Gesamtdurchschnitts für den mit Kind(ern) also auch für Alleinerzie- gruppen insgesamt weniger aus als Paare. Nachwuchs aus. u Info 4 hende: Das Haushaltseinkommen reicht Dies betrifft fast alle Bedarfsbereiche Paare mit einem Kind der untersten nicht aus, um die Konsumausgaben der außer den Bereichen Wohnen, Energie Einkommensgruppe mussten mit einem Familie zu decken. Wo das Anzapfen von und Wohnungsinstandhaltung sowie monatlichen Haushaltsnettoeinkommen Ersparnissen nicht möglich ist, bleibt nur Post und Telekommunikation. Typisch von 1 550 Euro auskommen, Paare mit zwei die Kreditaufnahme, um alle Ausgaben für Alleinerziehende ist, dass fast das Kindern konnten über 2 067 Euro monat- tätigen zu können. Wie viele Personen komplette Haushaltsnettoeinkommen für lich verfügen. Ein gutes Fünftel (22 %) ih- überschuldet sind, zeigt der Abschnitt den privaten Konsum verwendet wird. rer Konsumausgaben (1 685 Euro) verwen- 6.1.8, Seite 214. deten Paare mit einem Kind der untersten Einkommensschwache Haushalte Einkommensgruppe für ihr Kind (364 Euro Einkommensstarke Haushalte mit Kind(ern) im Monat). Für Bücher oder Schreibwaren mit Kind(ern) Einkommensschwache Haushalte geben wurden nur 7 Euro im Monat für den Nach Familienhaushalte des obersten Einkom- für den Konsum ihrer Kinder sehr viel wuchs ausgegeben. u Tab 7 mensdezils hatten im Schnitt ein Netto- weniger aus als der Gesamtdurchschnitt. Paare mit zwei Kindern der untersten einkommen, das mehr als viermal so hoch Im Jahr 2013 erreichten Paare mit einem Einkommensgruppe verwendeten knapp war wie das der Haushalte des untersten 205
6 / Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung u Info 5 u Abb 9 Ausstattung privater Haushalte mit einem oder Ausstattungsgrad und mehreren Fahrrädern 2017 — in Prozent Ausstattungsbestand Der Ausstattungsgrad ist das statistische private Haushalte private Haushalte Maß dafür, wie viele Haushalte ein bestimm- mit drei und mehr Fahrrädern mit einem Fahrrad tes Gebrauchsgut besitzen. Beispielsweise bedeutet ein Ausstattungsgrad von 96 % 34,2 32,1 M obiltelefonen, dass 96 von 100 Haushalten mindestens ein Mobiltelefon haben. Rechne- risch wird der Ausstattungsgrad ermittelt durch die Zahl der Haushalte mit einem entsprechenden Gebrauchsgut, bezogen auf 29,9 Millionen die Zahl der hochgerechneten Haushalte Rad-Haushalte multipliziert mit 100. Der Ausstattungsbestand ist das statistische Maß dafür, wie viele Gebrauchsgüter in private Haushalte 100 Haushalten vorhanden sind. Beispiels- mit zwei Fahrrädern weise bedeutet ein Ausstattungsbestand von 179 Mobiltelefonen je 100 Haushalte, dass 33,7 einige Haushalte mehr als ein Handy besitzen. Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. Rechnerisch wird der Ausstattungsbestand ermittelt durch die Zahl des in den Haushal- ten vorhandenen jeweiligen Gebrauchsgutes, bezogen auf die Zahl der hochgerechneten Haushalte multipliziert mit 100. u Tab 8 Ausstattungsgrad privater Haushalte mit Personenkraftwagen 2017 — in Prozent Und zwar Personen- kraftwagen gebraucht Einkommensdezils. Wohlhabende Paare neu gekauft geleast ¹ gekauft mit einem Kind gaben für ihren Spröss- Insgesamt 78,4 33,9 50,1 4,2 ling ebenfalls ein gutes Fünftel (22 %) ih- Haushaltsnettoeinkommen von … rer Konsumausgaben aus. Allerdings lag bis unter … Euro dieser Betrag mit 1 101 Euro monatlich auf unter 1 300 44,3 13,5 29,5 / einem deutlich höheren Niveau als bei 1 300 –1 700 68,6 26,8 41,7 / Paaren mit einem Kind im untersten Ein- 1 700 – 2 600 86,5 37,1 51,5 (2,6) kommensdezil. Paarhaushalte mit hohem 2 600 – 3 600 94,5 43,9 60,6 (4,4) Einkommen hatten wesentlich größere 3 600 – 5 000 96,7 44,4 67,4 7,2 fi nanzielle Spielräume beispielsweise für 5 000 –18 000 98,5 53,0 65,6 16,8 Reisen und Restaurantbesuche. Entspre- Alter der Haupteinkommensperson von … bis … Jahre chend kauften Paare mit einem Kind dem 18 – 24 / / / / Nachwuchs auch für 27 Euro im Monat 25 – 34 67,5 (15,4) 53,8 (4,3) Bücher und Schreibwaren. 35 – 44 83,4 28,5 61,9 (4,7) 45 – 54 83,9 34,1 57,5 5,9 6.1.6 Ausstattung privater Haus 55 – 64 78,8 36,8 49,5 4,9 halte mit Gebrauchsgütern 65 – 69 79,5 39,7 43,9 (1,9) Aus der Verfügbarkeit ausgewählter Ge- 70 – 79 76,0 41,0 36,1 (2,1) brauchsgüter in den privaten Haushalten 80 und älter 58,1 33,4 (25,5) / Deutschlands lassen sich in gewisser Haushaltstyp Weise auch Aussagen über den materiel- Paare mit Kind(ern) 94,8 32,6 72,5 (6,2) len Lebensstandard dieser Haushalte tref- Paare ohne Kind 92,0 45,8 54,2 5,8 fen. Zu den ausgewählten Gebrauchsgü- Alleinerziehende 71,2 (15,3) 51,2 / tern gehören beispielsweise Fahrzeuge, Alleinlebende 60,9 26,0 33,7 (1,9) Haushaltsgeräte, Güter der Unterhal- Frauen 59,2 26,2 31,4 (2,1) tungselektronik sowie Produkte der In- Männer 64,2 25,6 38,1 / formations- und Kommunikationstech- 1 Einschließlich Firmenwagen, die auch privat genutzt werden dürfen. Keine Ratenkäufe. nik wie Personal Computer (PC) und / Keine Angabe, da Zahlenwert nicht sicher genug. ( ) Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist. Mobiltelefone. u Info 5 Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. 206
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen / 6 uTab 9 Ausstattungsbestand privater Haushalte mit Rolle für den Ausstattungsgrad mit Fahr- Personenkraftwagen 2017 — je 100 Haushalte rädern. Haushalte mit 35- bis 44-jährigen Und zwar Haupteinkommenspersonen hatten einen Personen- Ausstattungsgrad von 88 %. Haushalte kraftwagen gebraucht neu gekauft geleast ¹ gekauft mit jüngeren oder älteren Haupteinkom- Insgesamt 108,2 38,9 64,5 4,7 menspersonen wiesen jeweils niedrigere Haushaltsnettoeinkommen von … Ausstattungsgrade auf. Aber selbst in bis unter … Euro den Haushalten mit 70- bis 79-jährigen unter 1 300 46,4 13,6 31,1 / Haupteinkommenspersonen betrug der 1 300 –1 700 72,2 27,2 43,8 / Anteil der Haushalte mit mindestens ei- 1 700 – 2 600 104,0 39,9 61,3 (2,8) nem Fahrrad noch 71 %. Auch in den 2 600 – 3 600 137,6 51,3 81,4 (4,9) 3 600 – 5 000 166,5 55,1 103,7 7,7 Haushalten von 80-Jährigen und Älteren 5 000 –18 000 196,0 72,2 103,3 20,4 ist der Besitz eines Fahrrads durchaus Alter der Haupteinkommensperson keine Seltenheit: Rund 49 % besaßen von … bis … Jahre mindestens ein Fahrrad – wobei die Aus- 18 – 24 / / / / stattung nichts über die tatsächliche Nut- 25 – 34 89,4 (17,4) 67,2 (4,7) zung verrät. 35 – 44 120,0 32,4 82,0 (5,6) Mindestens ein Auto stand Anfang 45 – 54 124,9 40,1 78,2 6,6 2017 in 78 % der privaten Haushalte in 55 – 64 115,3 43,7 66,1 5,5 Deutschland. Neu oder gebraucht? Rund 65 – 69 96,8 44,7 50,1 (2,0) 50 % der Privathaushalte besaßen einen 70 – 79 86,4 44,0 40,3 (2,2) oder mehrere Gebrauchtwagen, in 34 % 80 und älter 64,4 35,5 (27,7) / der Haushalte stand mindestens ein Neu- Haushaltstyp wagen, das heißt ein Auto, das zum Zeit- Paare mit Kind(ern) 149,4 38,7 103,2 (7,5) punkt des Kaufs fabrikneu war. Der An- Paare ohne Kind 128,6 53,7 68,6 6,4 teil der Haushalte mit geleasten Pkw lag Alleinerziehende 73,3 (15,3) 53,3 / bei 4,2 %. u Tab 8 Alleinlebende 63,4 26,4 35,0 (1,9) Frauen 60,9 26,5 32,3 (2,1) Die Entscheidung zwischen »neu« Männer 68,2 26,3 40,4 / oder »gebraucht« beim Kauf eines Pkw ist unter anderem abhängig von der Höhe 1 Einschließlich Firmenwagen, die auch privat genutzt werden dürfen. Keine Ratenkäufe. / Keine Angabe, da Zahlenwert nicht sicher genug. des monatlichen Haushaltsnettoeinkom- ( ) Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist. Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. mens. Mit steigendem Nettoeinkommen kaufen die Haushalte eher Neuwagen. Bei einem monatlichen Haushaltsnettoein- Fahrzeuge lleinerziehende und Paare mit Kind(ern) A kommen von 5 000 bis unter 18 000 Euro Die Laufenden Wirtschaftsrechnungen waren zu 88 % beziehungsweise 95 % mit lag der Ausstattungsgrad mit Neuwagen liefern Informationen über die Ausstat- Fahrrädern ausgestattet. Paare ohne Kind mit 53 % weit über dem Durchschnitts- tung der Privathaushalte in Deutschland lagen mit 83 % leicht über dem Durch- wert aller privaten Haushalte (34 %). Im mit Fahrrädern und Personenkraftwagen schnitt von 80 %. Von den Einpersonen- Gegensatz dazu lag der Neuwagenanteil (Pkw) und damit über die Mobilitäts- haushalten verfügten 69 % über mindestens in Haushalten der beiden untersten Ein- möglichkeiten der Haushalte. ein Fahrrad (Männer: 70 %, Frauen: 68 %). kommensgruppen (unter 1 300 Euro sowie Zu Beginn des Jahres 2017 standen Fahrräder sind in den Haushalten 1 300 bis unter 1 700 Euro) bei 14 % bezie- 69,5 Millionen Fahrräder in privaten meist mehrfach vorhanden. Von den hungsweise bei 27 %. Haushalten. Der Ausstattungsgrad liegt 29,9 Millionen Haushalten mit Fahrrä- Eine Betrachtung der Anzahl der Pkw seit dem Jahr 2003 konstant bei rund 80 % dern verfügte etwa ein Drittel über genau in den privaten Haushalten zeigt die ein- (2017: 79,9 %). Elektrofahrräder, kurz E- ein Fahrrad. Ein weiteres Drittel besaß kommensabhängigen Unterschiede noch Bikes, sind im Kommen: Privathaushalte zwei Fahrräder und ebenfalls ein Drittel deutlicher: In 100 Haushalten der unters- besaßen insgesamt 3,1 Millionen E-Bikes. drei und mehr Fahrräder. Rein rechne- ten Nettoeinkommensklasse waren 46 Pkw In 6,1 % der Haushalte stand ein solches risch besaß somit ein Fahrradhaushalt zu finden, die Haushalte der höchsten »elektrisches« Fahrrad. im Durchschnitt 2,3 Fahrräder. u Abb 9 Einkommensklasse besaßen mit 196 Pkw Haushalte, in denen Kinder leben, sind Auch das Alter der Haupteinkom- je 100 Haushalte rund viermal so viele am besten mit Fahrrädern ausgestattet. menspersonen der Haushalte spielt eine Autos. u Tab 9 207
6 / Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen 6.1 / Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung Bei der Ausstattung mit Pkw spielt u Abb 10 Ausstattungsgrad privater Haushalte mit ausgewählten auch das Alter der Haupteinkommens- Haushaltsgeräten 2017 — in Prozent person eine Rolle. Haushalte, in denen diese Person 35 bis 44 Jahre alt war, sowie Haushalte mit 45- bis 54-jährigen Haupt Kühlschrank , Kühl- und Gefrierkombination 99,9 einkommenspersonen wiesen mit einem Ausstattungsgrad von 83 % beziehungs- Waschmaschine 96,4 weise 84 % die höchste Ausstattung auf. In Haushalten der anderen Altersgrup- Kaffeemaschine (insgesamt) 84,7 pen waren Autos rarer. Haushalte mit 9 Filterkaffeemaschine 60,4 80-jähriger und älterer Haupteinkom- Pad- oder Kapselmaschine 32,9 mensperson besaßen mit 58 % am sel- 9 tensten einen Pkw. 9 Kaffeevollautomat 15,1 Bei Haushalten von Paaren mit Kind(ern) lag 2017 der Ausstattungsgrad Mikrowellengerät 73,9 mit Pkw (95 %) sehr viel höher als bei Haushalten von Alleinerziehenden (71 %) Geschirrspülmaschine 71,5 und Alleinlebenden (61 %). Rund 92 % Gefrierschrank, Gefriertruhe 51,6 der Haushalte von Paaren ohne Kind be- saßen ein Auto (siehe Tab 8). Wäschetrockner 42,2 Elektrische Haushaltsgeräte Heimtrainer 25,3 Elektrische beziehungsweise elektroni- sche Haushaltsgeräte zählen zu den klas- sischen Ausstattungsgütern, die seit vie- Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. len Jahren im Rahmen der Laufenden Wirtschaftsrechnungen erfragt werden. So fanden sich »klassische« Haushaltsge- räte wie Kühlschrank und Waschmaschi- u Tab 10 Ausstattungsgrad privater Haushalte mit Unterhaltungselektronik ne 2017 in nahezu jedem Haushalt (100 % nach Haushaltstyp 2017 — in Prozent beziehungsweise 96 %). Mikrowellenge Haushalte Paare mit Paare Allein Allein- räte (74 %), Geschirrspülmaschinen (72 %) insgesamt Kind(ern) ohne Kind erziehende lebende und Wäschetrockner (42 %) wurden Fernseher 97,8 98,7 99,6 97,5 95,9 d agegen (noch) nicht überall eingesetzt. Paarhaushalte mit Kind(ern) waren bei F lachbildfernseher 86,9 93,9 93,1 90,6 78,6 Geschirrspülmaschinen (91 %) und bei Pay-TV-Receiver 19,0 22,4 24,0 (11,0) 13,8 Mikrowellengeräten (82 %) am besten DVD- und Blu-ray-Geräte 64,5 84,8 67,0 74,3 52,2 ausgestattet. Auch bei den Wäschetrock- B lu-ray-Gerät 22,0 41,9 22,0 (22,6) 12,8 nern hatten sie mit 62 % die höchste Videokamera (Camcorder) 17,3 33,1 18,8 (20,6) 7,5 Ausstattung im Vergleich zu den anderen a nalog 7,2 11,7 7,8 / (3,7) Haushaltstypen. u Abb 10 d igital 11,5 23,6 12,9 (12,8) 4,4 Im Jahr 2017 gab es in 85 % aller Haushalte eine oder mehrere Kaffeema- Fotoapparat 81,9 92,2 88,1 82,4 72,4 schinen: Am häufigsten verfügten die a nalog 30,4 20,9 36,5 (20,3) 29,3 Haushalte über »traditionelle« Kaffeema- d igital 72,1 89,5 79,1 76,2 58,4 schinen (60 %), Pad- oder Kapselmaschi- MP3-Player 37,7 59,2 32,3 (41,8) 28,3 nen gab es in 33 % der Haushalte. Die in Spielkonsolen 26,1 66,3 14,1 66,2 8,8 der Anschaffung immer noch vergleichs- weise teuren Kaffeevollautomaten stan- ( ) Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist. / Keine Angabe, da Zahlenwert nicht sicher genug. den Anfang 2017 in 15 % der Privathaus- Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. halte. Während bei den Filterkaffee maschinen die Paarhaushalte ohne Kind 208
Einnahmen, Ausgaben und Ausstattung privater Haushalte, private Überschuldung / 6.1 Private Haushalte – Einkommen, Konsum, Wohnen / 6 u Abb 11 Ausstattungsgrad privater Haushalte mit PC und Internetanschluss den und Paarhaushalten mit Kind(ern) — in Prozent verfügten über ein solches Gerät. PC und Telefon Auch die Ausstattung mit Gütern der In- 100 formations- und Kommunikationstech- 90 nologie nahm in den privaten Haushalten 80 in Deutschland in den zurückliegenden Jahren deutlich zu. Eine große Dynamik 70 gab es in der Haushaltsausstattung mit 60 PC. In 90 % der privaten Haushalte stand Anfang 2017 mindestens ein PC, zehn 50 Jahre zuvor war dies in 73 % der Haus 40 halte der Fall. Mit mobilen Computern 30 (Laptop / Notebook, Netbook, Tablet) wa- ren Anfang 2007 erst 25 % der Haushalte 20 ausgestattet, während in 64 % der Haus- 10 halte stationäre Computer standen. Die- ses Verhältnis hatte sich Anfang 2017 zu- 0 2007 2009 2010 2011 2012 2014 2015 2016 2017 gunsten der mobilen Geräte verändert: Jetzt besaßen 79 % der Haushalte mobile PC insgesamt PC mobil (Laptop/ Notebook, Netbook,Tablet) PC und nur noch 49 % stationäre Com PC stationär Internetanschluss puter. u Abb 11 Der Ausstattungsgrad mit PC wächst Keine LWR-Erhebung 2008 und 2013. Ergebnisse der Laufenden Wirtschaftsrechnungen. mit steigender Zahl der Haushaltsmit- glieder: Während 82 % der Singlehaus- halte Anfang 2017 mindestens einen PC besaßen, standen bereits in 93 % der Zweipersonenhaushalte Computer. Fünf- mit 70 % die höchste Ausstattung aufwie- Geräte der modernen Unterhaltungs- personenhaushalte konnten eine Vollaus- sen, waren Pad- und Kapselmaschinen elektronik wie DVD- und Blu-ray-Geräte, stattung (100 %) mit Computern ver- (45 %) und Kaffeevollautomaten (25 %) MP3-Player und Spielkonsolen finden zeichnen. u Tab 11, Tab 12 bei Paaren mit Kind(ern) am weitesten sich vor allem in Haushalten mit Dagegen nimmt der Ausstattungs- verbreitet. Kind(ern). Während Anfang 2017 der An- grad mit PC mit zunehmendem Alter der teil der Haushalte, die im Besitz eines Haupteinkommensperson im Haushalt Güter der Unterhaltungselektronik DVD- oder Blu-ray-Gerätes waren, insge- ab. Als Haupteinkommensperson gilt Für Fernseher galt Anfang des Jahres samt bei 65 % lag, waren Alleinerziehende grundsätzlich die Person ab 18 Jahren 2017 nahezu Vollausstattung: 98 % der (74 %) und Paare mit Kind(ern) (85 %) mit dem höchsten Beitrag zum Haus- privaten Haushalte in Deutschland besa- weit überdurchschnittlich damit ausge- haltsnettoeinkommen. In Haushalten mit ßen mindestens einen Fernsehapparat. stattet. Bei MP3-Playern und Spielkonso- Haupteinkommenspersonen in den Al- Einen Flachbildfernseher besaßen 87 % len zeigt sich der überdurchschnittliche tersklassen von 18 bis 44 Jahren lag der der Haushalte. Bei der erstmaligen Frage Ausstattungsgrad von Haushalten mit Ausstattungsgrad mit PC durchgängig nach den »Flachen« im Jahr 2006 stand Kind(ern) noch deutlicher: Während An- bei 99 %. In den Altersklassen von 45 bis lediglich in 5,0 % der Haushalte ein sol- fang 2017 im Durchschnitt 38 % der Haus- 64 Jahren betrug die Ausstattung immer ches Gerät. Der Ausstattungsbestand von halte einen MP3-Player besaßen, konnte noch über 90 %. Erst in den Altersklassen Flachbildfernsehern ist im gleichen Zeit- in 42 % der Haushalte von Alleinerziehen- ab 65 Jahren sank die Ausstattung mit raum ebenfalls stark angestiegen: Im Jahr den und in 59 % der Haushalte von Paa- PC, und zwar bis auf 50 % in Haushalten 2006 kamen 6 Flachbildfernseher auf ren mit Kind(ern) Musik über dieses mit Haupteinkommenspersonen von 100 Haushalte, Anfang 2017 waren es Medium abgespielt werden. Spielkonsolen 80 Jahren und älter. 141 Geräte je 100 Haushalte. Rund 38 % waren durchschnittlich in 26 % der Haus- Auch die Ausstattung mit Internet aller Haushalte in Deutschland besaßen halte in Deutschland vorhanden. Rund anschlüssen entwickelte sich sehr dy mehr als einen Flachbildfernseher. u Tab 10 66 % der Haushalte von Alleinerziehen- namisch. Anfang 2017 hatten 91 % der 209
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