68| Recht + Praxis - Holger Dahl
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Recht + Praxis |69 Ein Fall für Profis Einigungsstellenvorsitzende schlichten bei Streitig- keiten zwischen Betriebsrat und Arbeitgebern. Was früher eine Nischenaufgabe war, hat sich zu einem komplexen Job entwickelt, für den arbeitsrechtliches Know-how allein bei Weitem nicht mehr ausreicht. Von Catrin Behlau
70| Recht + Praxis D ie Augenringe sind sichtbarer geworden“, seufzt Hol- ger Dahl. Kein Wunder – Dahl steht seit Jahren unter Regelungen finden Strom. Er ist professioneller Einigungsstellenvorsitzen- Die Einigungsstelle gilt als innovatives Instrument, der, das heißt: Er wird gerufen, wenn zwischen Betriebsrat um Konflikte zu lösen und Arbeitgeber ein Konflikt gelöst werden muss (Regelungen IDEE. Die Einigungsstelle ist für die Lösung von Regelungs- finden). streitigkeiten im Zusammenhang mit dem Betriebsverfassungsgesetz Noch vor zehn Jahren waren Menschen wie Dahl fast so gedacht. Dabei geht es um Angelegenheiten, für die die etwas wie Exoten. Das Geschäft der Konfliktlösung zwischen Mitbestimmung des Betriebsrats erforderlich ist. Beispiele sind Betriebsräten und Arbeitgebern lag damals fest in der Hand Verhandlungen zum Interessenausgleich/Sozialplan, zur Arbeitszeit der Richter an den Arbeits- und Landesarbeitsgerichten, die oder zu EDV-Regelungen. Die Einigungsstelle soll Streit zwischen die Einigungsstellen als Nebentätigkeit betrieben. Auch einige Arbeitgeber und Betriebsrat beilegen, für Konflikte einzelner Richter des Bundesarbeitsgerichts waren neben ihrer Haupt Arbeitnehmer oder Gewerkschaften mit Arbeitgebern ist sie nicht tätigkeit als Einigungsstellenvorsitzende aktiv. Doch professi- zuständig. onell im Sinne von hauptberuflich betrieben dies bestenfalls Richter im Ruhestand. ERRICHTUNG. Die Einigungsstelle setzt sich aus einem unpartei Heutzutage stehen Profis wie Dahl ganz natürlich neben ischen Vorsitzenden und der gleichen Anzahl von Beisitzern den Richtern. „Ich denke, mittlerweile haben alle ihre Existenz zusammen, die Arbeitgeber und Betriebsrat bestellen. berechtigung, die aktiven Richter genauso wie die professionel- LÖSUNG. Ziel ist, dass die Beisitzer einen Kompromiss finden. Haben len Einigungsstellenvorsitzenden“, sagt Dahl, der früher selbst sich die Beisitzer nicht geeinigt, entscheidet die Einigungsstelle mit als Arbeitsrichter Recht gesprochen hat. einem Spruch. Die Beschlüsse werden mit Stimmenmehrheit gefasst. In den letzten Jahren ist allerdings nicht nur die pure An- Die Einigung wird in der Regel in Form einer Betriebsvereinbarung zahl professioneller Einigungsstellenvorsitzender gestiegen, festgelegt. sondern auch deren Renommee: Waren 2013 in einer ersten JUVE-Umfrage dazu unter den zehn am häufigsten empfoh- KOSTEN. Die Kosten für die Einigungsstelle trägt der Arbeitgeber. lenen Einigungsstellenvorsitzenden noch sechs aktive Richter, Dazu gehören die Honorare für den Vorsitzenden und eventuell sind es heute nur noch drei. Stattdessen tummeln sich in der auch das Honorar für den eigenen externen Berater sowie den Erhebung neben Richtern im Ruhestand mit Holger Dahl, Ro- Betriebsratsanwalt. Ihm stehen in der Regel 70 Prozent des Betrags land Lukas, Dr. Frauke Denecke, Dr. Katja Mückenberger und zu, den der Einigungsstellenvorsitzende erhält. Dr. Christoph Löbig gleich fünf ‚Profis‘. Und die liegen auch in der Gunst der Rechtsanwälte mittlerweile deutlich vorn und do- minieren die vorderen Plätze in der aktuellen JUVE-Erhebung (In guten Händen, Seite 73). Eines fällt dabei auf: Alle fünf kom- men aus dem Raum Frankfurt. Frankfurter Schule Das kommt nicht von ungefähr: In Frankfurt befindet sich seit jeher eine der wichtigsten Keimzellen für professionelle Eini- gungsstellen – die Firma von Roland Lukas. Gegründet wurde die auf die Lösung von betriebsverfassungsrechtlichen Konflik- ten spezialisierte Gesellschaft im Jahr 2005. Im Laufe ihres ste- tigen Wachstums kamen 2010 Dahl und 2015 Mückenberger und Löbig hinzu. Die Pläne waren groß, sogar von der Grün- dung weiterer Standorte war zwischenzeitlich die Rede. Davon ist jetzt nicht mehr viel übrig. In den vergangenen zwei Jahren zerbrach die Einheit in drei Teile: Löbig und Mü- ckenberger machten sich 2018 als Löbig Mückenberger in Bad Homburg selbstständig, Dahl folgte kurz darauf und gründete seine eigene Einheit in Königstein im Taunus. Lukas ist damit bis auf weiteres wieder als Einzelkämpfer unterwegs. Etwa zur gleichen Zeit wagte Frauke Denecke in Frankfurt den Schritt in die Selbstständigkeit. Die ehemalige Arbeits richterin firmiert seit 2018 unter dem Namen ConJur und hat sich in diesen zwei Jahren schon einen beachtlichen Ruf in der FOTO: HOLGER DAHL Szene erarbeitet. Dass gleichzeitig weitere Urgesteine unter den professionellen Einigungsstellenvorsitzenden wie der ehe- malige Arbeitsrichter Alfred Then in München oder der Anwalt Holger Dahl gilt schon seit vielen Jahren als der Star unter den Einigungs- stellenvorsitzenden. Sein Vorteil: Er weiß die aktuellen Trends wie Peter Friedhofen aus Köln in der Wahrnehmung von Arbeits- IT-Kompetenz am besten zu bedienen. rechtlern etwas weniger aktiv sind als in der Vergangenheit,
72| Recht + Praxis wirkt sich außerdem positiv für die Frankfurter Spezialisten aus. Gesättigt ist der Markt allerdings noch lange nicht. Und der Schritt in die Selbstständigkeit wird Arbeitsrichtern mittlerweile auch dadurch erleichtert, dass sie nicht mehr wie früher beim Austritt aus der Richterschaft automatisch ih- re Pensionsansprüche verlieren. Die Tätigkeit als professioneller Einigungsstellenvorsitzender hätte für sie den Effekt, dass sie nicht – wie sonst in der Regel als Richter – mit einer Deckelung der Einigungsstellenanzahl und/oder der Hono- rare leben müssten. Sie finden einen Markt vor, der sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt hat und der Profiszene aus verschiedenen Gründen in die Hände spielt: Es ergeben sich immer neue rechtlich zu bewertende Lebenssachverhalte, gleichzeitig sinkt die Bindung an Tarifverträge stetig und die Zahl der Einigungsstellen steigt. Dynamische Fragestellungen So wuchs etwa das Bewusstsein für physische und psychische Gesundheit am Arbeitsplatz enorm – doch Maßnahmen zum Gesundheits- schutz in Unternehmen sind häufig mitbestim- mungspflichtig und damit streitanfällig. Gleiches FOTO: LÖBIG MÜCKENBERGER gilt für IT-Fragen. Sei es die Einführung des um- strittenen Personalmanagementsystems Work- day, SAP-Implementierungen oder Fragen zum Datenschutz – viele Einigungsstellen behandeln Katja Mückenberger und Christoph Löbig haben bei Roland Lukas das Geschäft gelernt. heutzutage Themen, die es vor zehn Jahren Ihr Werdegang ist ungewöhnlich, weil sie aus der Anwaltschaft und nicht wie die meisten noch überhaupt nicht oder nur selten gab. anderen Einigungsstellenvorsitzenden aus der Richterschaft kommen. Zudem sind immer mehr Unternehmen nicht mehr im Tarifsystem der Sozialpartner. Das be- nahmen. Die Corona-Pandemie wird voraus- deutet, Themen wie Vergütungsordnungen – frü- sichtlich eine Restrukturierungswelle in einer in her Hoheitsgebiet der Tarifparteien – werden der Bundesrepublik bislang ungekannten Höhe immer häufiger innerbetrieblich gelöst und sind nach sich ziehen. Kurzarbeitergeld, Interessen- damit in der Regel mitbestimmungspflichtig. Die Zahl der ausgleiche und Sozialpläne verlangen häufig Zum Leidwesen der Gewerkschaften, die so ih- nach einer Einigungsstelle. Zudem dürfte die ren langjährigen Einfluss auf dieses Kernthema verlieren, wandern die Konflikte von der Streik- Einigungs- Kompromissbereitschaft unter den Betriebspar- teien in Krisenzeiten deutlich sinken. Das heißt: zentrale in die Einigungsstelle. Das alles fällt mit einem grundsätzlich stei- stellen wird Die Zahl der Einigungsstellen wird noch weiter steigen. genden Bedürfnis zusammen, Konflikte im Gleichzeitig werden Einigungsstellen inhalt- Betrieb zu lösen – nicht zuletzt ein Nebeneffekt infolge lich immer komplexer. Eine IT-Einführung be- der Boomjahre, in denen der Konsens zwischen rührt mittlerweile technische und betriebsorga- Arbeitgebern und Arbeitnehmern eine große der Corona- nisatorische Fragen, die weder Betriebsräte noch Rolle gespielt hat. Denn schließlich ging es für Arbeitgeber immer bis ins Detail durchschauen. die Unternehmen auch darum, wertvolle Arbeit- Pandemie Das eröffnet nicht nur ein buntes Spielfeld für nehmer langfristig zu halten. Wieder andere be- Sachverständige, sondern auch für spezialisier- finden sich dagegen in einer Dauerkrise mit lau- noch weiter te Einigungsstellenvorsitzende. Zu deren Alltag fenden Restrukturierungen. In vielen Betrieben gehört mittlerweile übrigens auch, dass auf Eng- sind mittlerweile sogar dauerhafte Einigungs- steigen. lisch diskutiert wird. Einige, wie Dahl und Löbig, stellen eingerichtet. gelten mittlerweile im Markt als Spezialisten für Und nun gesellen sich zu alledem auch noch komplizierte IT-Themen – und Verhandlungen die klassischen konjunkturbedingten Themen auf Englisch. Damit treffen sie bei den Arbeits- wie Kurzarbeit oder kollektive Personalmaß- rechtlern einen Nerv, die auf Kompetenzen wie
Recht + Praxis |73 Sprachkenntnisse oder IT-Erfahrung seit einigen Jahren deut- stellenvorsitzenden. „Wir schauen mittlerweile sehr genau, lich genauer schauen. welcher Einigungsstellenvorsitzender die nötigen Qualifikatio- Die politische Neigung des Einigungsstellenvorsitzenden da- nen neben dem reinen Arbeitsrecht mitbringt“, sagt der Anwalt gegen – also ob jemand eher arbeitnehmer- oder arbeitgeber- einer deutschen Großkanzlei. freundlich gesinnt ist – war früher oft ausschlaggebend für die Natürlich können auch aktive Arbeitsrichter in dieser Beauftragung. Heute spielt sie fast überhaupt keine Rolle mehr. Gemengelage hervorragende Ergebnisse für alle Beteiligten er- Auch das hängt mit den veränderten Rahmenbedingungen in zielen – und etliche Arbeitsrechtler betonen weiterhin, dass für den Betrieben wie dem sinkenden Einfluss der Gewerkschaf- sie allein die arbeitsrechtliche und moderierende Kompetenz ten auf die Betriebsräte zusammen. Stattdessen können sich eines Einigungsstellenvorsitzenden ausschlaggebend ist. Doch Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter heute in der Regel auf sehr deutlich zeichnet sich ein Trend ab, bei solchen Themen eines verständigen: Die fachliche Kompetenz eines Einigungs- ausschließlich auf die Profis zu setzen. In guten Händen Die zehn gefragtesten Einigungsstellenvorsitzenden Holger Dahl Katja Mückenberger Roland Lukas Christoph Löbig Holger Dahl Löbig Mückenberger Roland Lukas Konfliktlösungen Löbig Mückenberger 19 Nennungen 9 Nennungen 9 Nennungen 8 Nennungen Was Anwälte sagen Was Anwälte sagen Was Anwälte sagen Was Anwälte sagen „hohe Erfahrung mit praktikabler „sehr erfahrene Einigungs- „hervorragende Kompetenz „im Krankenhausbereich sehr Herangehensweise“; „rechtlich stellenvorsitzende, die stets sehr bei Einigungsstellenvorsitz“; versiert, fachlich und persönlich hervorragend, findet immer gute, gute Lösungen mit den „sehr erfahrene, ruhige und zu empfehlen“; „sehr gut vorbereitet, pragmatische Lösungen“; Betriebsparteien findet“; sachkundige Verhandlungsführung, pragmatischer Ansatz, war bereit „hat die Betriebsparteien stets „sehr pragramatisch und hohe Akzeptanz auf beiden Seiten“; und fähig, die Verhandlungen auf gut im Griff und findet immer konfliktlösend“; „sehr konstruktiv, „sehr erfahren auch in komplexeren, Englisch zu führen und die sehr gute Lösungen für die sehr zielgerichtete konzernweiten Mitbestimmungs- Vereinbarung auf Englisch Betriebsparteien“ Verhandlungsführung“ konflikten“ abzuschließen“ Alfred Then Frauke Denecke Roland Pahlen Peter Friedhofen Arbeitsgericht München (a.D.) Conjur Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg (a.D.) Thür Werner Sonntag 7 Nennungen 6 Nennungen 6 Nennungen 5 Nennungen Was Anwälte sagen Was Anwälte sagen Was Anwälte sagen Was Anwälte sagen „sehr zügige Verhandlung, ziel- „sehr gut vorbereitet, geduldig“; „erfahren, routiniert, „sachlich, zielführende gerichtet und entscheidungsfreudig“; „sehr gute Juristin, angenehme Art“; klare Ansagen“; Gesprächsführung“; „sehr erfahrener Einigungsstellen- „gute Verhandlungsführung, prag- „pragmatisch und zielstrebig, „sehr routiniert und kompetent“; vorsitzender mit gutem psycho- matisch, sympathisch, sehr gefragt“; verliert nicht viel Zeit, „erfahren, kompetent, logischen Gespür für die Betriebs- „sehr erfahrene Vorsitzende“; bevor er zur Sache kommt“; durchsetzungsstark“ parteien“; „findet jeweils sehr gute „lösungsorientiert und pragmatisch“; „sehr erfahren“ Lösungen gemeinsam mit den „zielführend, starke Verhand- Betriebsparteien“ lungsführung, ausgeglichen“ Axel von der Straten Lothar Jordan Arbeitsgericht Hannover Arbeitsgericht Mannheim (a.D.) 5 Nennungen 4 Nennungen Was Anwälte sagen Was Anwälte sagen „äußerst pragmatisch, „äußerst pragmatisch und rechtlich sehr versiert“; zielführend im Umgang mit den „sorgfältig, ruhig, erfahren“; Beteiligten“; „er überzeugt durch „sehr zügig, optimal vorbereitet, seine besonnene Führung des Quelle: JUVE-Recherche Handbuch Wirtschaftskanzleien 2020/2021. Auswertung der innovativ, praxisgerechte Verfahrens und seine gute schriftlichen Empfehlungen aus dem Fragebogen Arbeitsrecht. Die Aufstellung basiert auf den subjektiven Eindrücken von Rechtsanwälten und erhebt keinen Anspruch auf Lösungsansätze“ Vorbereitung“ Vollständigkeit. Die Frage haben 74 Kanzleien im Zeitraum von Oktober 2019 bis März 2020 beantwortet. Insgesamt wurden 209 Empfehlungen für 103 unterschiedliche Einigungsstellenvorsitzende ausgesprochen.
74| Recht + Praxis Profitieren dürften die professionellen Eini- gungsstellenvorsitzenden durch die Corona-Kri- se auch an anderer Stelle. Denn auf die Arbeits- gerichte rollt gerade eine Prozesswelle zu. Nicht nur schieben sie schon jetzt eine Bugwelle an Terminen vor sich her, die aufgrund der Pan- demie nicht stattfinden konnten. Ab Herbst ist eine großen Restrukturierungs- und Insolvenz- welle zu erwarten und die Zahl der Kündigungs- schutzklagen wird deutlich steigen. Arbeitsgerichte überfordert Nach einer unter Arbeitsrechtlern kursierenden Faustregel gehen von den abgebauten Jobs etwa 10 bis 15 Prozent vor Gericht. Bei Großmaßnah- men wie zuletzt bei Airbus oder Galeria Kaufhof Karstadt können das auf einen Schlag mehrere Hundert bundesweit sein. Und anders als in den vergangenen Jahren wird die Vergleichsbereit- schaft unter den beteiligten Parteien sinken: Einerseits können entlassene Arbeitnehmer nicht wie zu Boomzeiten schnell auf einen neu- en Arbeitsplatz hoffen und Arbeitgeber haben andererseits kaum finanziellen Spielraum, Pro- zesse durch großzügige und flächendeckende Vergleiche schnell und unkompliziert abzuwi- ckeln. Zugleich haben die Arbeits- und Landes- arbeitsgerichte in der jüngeren Vergangenheit aufgrund der niedrigen Fallzahlen einiges an FOTO: CONJUR Personal abgebaut. Allein in Köln sind mehrere Kammern am Arbeits- und Landesarbeitsgericht Über den Tellerrand: Frauke Denecke wagte vor zwei Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit unbesetzt. Wie schnell die Planstellen neu be- – mit einem Konzept, das auch Moderation und Mediation einschließt. setzt werden können, ist offen. Auf die Gerichte kommt also in den nächs- ten Jahren eine Menge Arbeit zu, auf die sie der Sitzung erstmal eine ganze Weile über die personell und organisatorisch teils nicht vorbe- Familie gesprochen oder es werden Anekdoten reitet sind. Schon jetzt berichten Arbeitsrechtler, aus der Vergangenheit ausgetauscht“, berichtet dass sie an manchen Gerichten freitagabends Die profes- ein Arbeitsrechtler, „da fühle ich mich manch- zu Güteterminen erscheinen sollen – vor Coro- mal besser bei den Richtern aufgehoben, die die na undenkbar. Die Zeit, die aktive Arbeitsrich- sionellen Verfahren ja aufgrund ihrer internen Vorgaben ter unter diesen Umständen für Einigungsstel- schnell zu Ende bringen müssen und häufig len verwenden können, wird also nicht mehr. Vorsitzen- auch nicht so viele Einigungsstellen gleichzeitig Schon jetzt haben die meisten Arbeitsgerichte bearbeiten dürfen.“ die Anzahl an Einigungsstellen für ihre Richter den von Zumal am Ende neben allem anderen auch gedeckelt. die Kompetenz einen Konflikt zu lösen entschei- Einigungs- dend ist – und die haben die renommierten Eini- Raum für Viele gungsstellenvorsitzenden, ganz unabhängig da- Aus dem Spiel sind die aktiven Richter damit aber noch lange nicht. Denn es gibt auch wei- stellen von, ob sie professionell oder in Nebentätigkeit unterwegs sind. terhin Kritik an den professionellen Einigungs- stellenvorsitzenden. Sie hätten zu viele Fälle haben oft Vor allem in den Regionen sind Richter als Einigungsstellenvorsitzende oft weiterhin gleichzeitig, heißt es oft unter Arbeitsrechtlern. gesetzt. Sie erreichen dadurch zwar nicht so Das Interesse, Einigungsstellen schnell abzu- zu viele eine bundesweite Bekanntheit wie die Profis, schließen, sei zudem insbesondere bei Richtern werden jedoch von den örtlichen Unternehmen im Ruhestand nicht so ausgeprägt – kein Wun- Fälle. regelmäßig beauftragt. Genug zu tun also für der, hängt doch das Honorar an der Dauer. „Es alle – und das Geschäft ist noch lange nicht end- gibt Einigungsstellenvorsitzende, da wird in gültig verteilt. ◾
Impr essum Nr. 09 23. Jahrgang · September 2020 Hauptversammlungen: Erste virtuelle Saison für Anwälte und Notare Herausgeberin: Dr. Astrid Gerber Datenpflege: Dominique Ehrmann, Verena Kind, Elisabeth Einigungsstellen: Krüger, Fabian Lippke, Judith Pinger, Tina Puddu, Claudia Professionelle Vorsitzende auf Chefredaktion: Dr. Aled Griffiths (Gr), Antje Neumann (AN), dem Vormarsch Voskuhl R E C H T S M A R K T Jörn Poppelbaum (pop) IT: Leitung Marcus Willemsen Redaktionsleitung: Co-Leitung (V.i.S.d.P.) Christine Albert (CA), Marc Chmielewski (mc; Textchef), Christin Stender (cn) Vertrieb/Abonnements: Jessica Lütkenhaus Redaktion: Melike Becker (bec), Sonja Behrens (smb; Deals), Informationsmanagement und Produktionssteuerung: Norbert Parzinger (NP), Dr. Ludger Steckelbach (LS) Leitung Ulrike Sollbach, Nicole Bertelsmann, Regina Cichon, Stefanie Riemann, Anna Schafermann, Claudia Scherer, Mitarbeit an dieser Ausgabe: Raphael Arnold (pha), Laura Silvia Strauch, Nicola Thum Bartels (lau), Catrin Behlau (cb), Simone Bocksrocker (SB), Silke Brünger (si), Verena Clemens (vcl), Geertje de Sousa JUVE Rechtsmarkt · 23. Jahrgang (gds), Eva Flick (EF), Helena Hauser (hh), Johanna Heidrich erscheint monatlich bei (hei), Annika Janßen (aja), Astrid Jatzkowski (jat), Annette Kamps (ank), Mathieu Klos (MK), Dennis Koch (dk), Esra JUVE Verlag für juristische Information GmbH Laubach (elb), Daniel Lehmann (dal), Markus Lembeck (ML), Sachsenring 6 · D-50677 Köln Eva Lienemann (eli), Stephan Mittelhäuser (stm), Melanie Postanschrift: Postfach 25 04 29 · 50520 Köln Müller (mel), Claudia Otto (co), Konstanze Richter (ric), Amy Tel. 0049 / (0)221 / 91 38 80-0 Sandys (ams), Christiane Schiffer (ChS), Christina Schulze Fax 0049 / (0)221 / 91 38 80-18 (cg), Dr. Martin Ströder (mst), Anika Verfürth (av) E-Mail: Freier Autor: Dr. Kai Nitschke redaktion@juve.de (redaktionelle Anfragen) vertrieb@juve.de (Abonnements und Heftbestellungen) CvD/Schlussredaktion: Leitung Ulrike Sollbach, Susanne anzeigen@juve.de (Druckunterlagenübermittlung) Becker, Katja Gosse, Sirka Laass ISSN: 1435-4578 Vermarktung und Verkauf: Rüdiger Albert, Bert Peter Alkema, Angelika Graef, Britta Hlavsa, Jessica Lütkenhaus, Friederike Druckauflage: 14.400 Nölke, Aliza Reitz, Ylva Wüstemann Litho- und Druckservice: D+L Printpartner GmbH, Bocholt Marketing und Veranstaltungen: Leitung Alke Hamann, Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Jens David, Marit Lucas, Isabelle Schachtsiek, Eva Wolff Verwendung wie Nachdruck, Vervielfältigung, elektronische Verwaltung und Buchhaltung: Leitung Sandra Schmalz, Verarbeitung und Übersetzung, die nicht ausdrücklich vom Irini Kamaraki, Sardar Quraishi, Ekaterina Rud, Sarah Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Stollenwerk, Janine Wartenberg Zustimmung des Verlages. Layout: Leitung Andreas Anhalt, Vivian Ems, Janna Lehnen, Abo: JUVE Rechtsmarkt ist als Einzel- oder Kanzleiabonne- Dominik Rosse ment erhältlich – Monat für Monat aktuelle Marktinformation für Sie und alle Anwälte Ihrer Kanzlei. Wir informieren Sie gern über unsere günstigen Abo-Konditionen! Weiter e JUVE-Publikationen: JULI/AUGUST 2020 JUVE Handbuch 2019 2020 Wirtschafts APP-ETIZER Kanzleien Rechtsanwälte für Unternehmen Die Digitalisierung verändert die Branche – ein Zwischenbericht Wie sich die 12 größten Steuerberatungshäuser aufstellen Welche Tools bei DAC 6 gefragt sind Universal Units im JUVE-Gespräch Verlag für juristische Information Arbeitgeber Hotspots Management-Interview Region Mainz-Koblenz Warth & Klein Grant Thornton JUVE Steuermarkt JUVE Handbuch juve-patent.com Marktberichterstattung Wirtschaftskanzleien Daily news for the für Steuerexperten Bereits in 22. Auflage global patent erhältlich community www.juve-verlag.at 01 Juli|August|2020 20 JUVE-Ranking: Arbeitsrecht KARRIEREMAGAZIN FÜR JUNGE JURISTEN Unternehmen: THEMEN Compliance-Systeme sollten Corona-Folgen menschenfreundlich sein Ändern sich die Karrierewege? MAGAZIN FÜR WIRTSCHAFTSJURISTEN IN ÖSTERREICH Kanzleihierarchie Was Partnerschaft wirklich bedeutet Bewerbung Wie Kanzleien dich sehen TOP ARBEITGEBER FÜR JURISTEN 2020 Kontrolle als Königsweg SCHW ERPU enz NKT Aufsichtsratsposten gelten vielen Insolv Anwälten als erstrebenswert. Doch es und ierung lauern auch Konflikte und Risiken. Restruktur 20 SPEZIALISTEN RECHTSGEBIETEN 30 IN DEN REGIONEN IN LOKALE CHAMPIONS 50 TOP-ARBEITGEBER DEUTSCHLANDWEIT 1 JUVE Magazin für azur azur100 Wirtschaftsjuristen Karrieremagazin für Die 100 attraktivsten Der österreichische Markt junge Juristen Arbeitgeber für Juristen in Zahlen und Fakten
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