Abiturkorrektur im Fach Deutsch

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Abiturkorrektur im Fach Deutsch
   Empfehlungen der Fachberaterinnen und Fachberater Deutsch
              am Regierungspräsidium Tübingen
                              Stand: 15.02.2017

Allgemeine Hinweise zur Bewertung der Prüfungsleistung

Die Notenbildung erfolgt auf der Grundlage der Würdigung der er-
brachten Gesamtleistung. Außerdem bilden sprachliche Ausdrucksfä-
higkeit, stilistische Gestaltung, Klarheit des Aufbaus und sprachliche
Richtigkeit neben der inhaltlichen Darstellung und Argumentation ei-
ne wesentliche Grundlage für die Bewertung der schriftlichen Abitur-
arbeit.

Für die kriterienorientierte Bewertung kommt den folgenden Aspek-
ten besonderes Gewicht zu:

   Erfüllung standardsprachlicher Normen
   Sachliche Richtigkeit
   Schlüssigkeit der Aussagen
   Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeutsamkeit
   Differenziertheit des Verstehens und Darstellens
   Herstellen geeigneter Zusammenhänge
   Eigenständigkeit in der Auseinandersetzung mit Sachverhalten
    und Problemstellungen
   Argumentative Begründung eigener Urteile, Stellungnahmen
    und Wertungen
   Selbstständigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache
   Sicherheit im Umgang mit Fachsprache und -methoden

                                     1
Aufgabe I (bis zum Abitur 2018)
Interpretationsaufsatz zu literarischen Werken im Kontext

Zielrichtung der Aufgabe
    Es geht darum, den vorgelegten Textausschnitt aus einem der Schwer-
       punktwerke zu interpretieren und dieses Werk in einem ausgewählten
       Aspekt mit einem oder den beiden anderen zu vergleichen.
    Interpretation beinhaltet Analyse und Deutung. Bloße Paraphrase, eine
       Aneinanderreihung von beobachteten Textdetails oder eine Aufzählung
       formaler Aspekte (wie z.B. sprachliche Gestaltungsmittel) entsprechen
       diesen Anforderungen nicht. Die zentralen Aspekte des Textauszuges
       müssen erfasst werden.
    Vergleichen bedeutet argumentatives Verknüpfen von Vergleichsaspek-
       ten unter den Gesichtspunkten Gemeinsamkeiten und Unterschiede,
       was auch sprachlich durch geeignete Formulierungen deutlich werden
       muss. Ein Nebeneinander ohne vergleichende Zusammenführung wird
       den Anforderungen der Aufgabe nicht gerecht.
Korrekturprofil
Einleitung
    Werden in der Einleitung die Basisinformationen genannt?
       Möglichkeit A: zu allen Werken
       Möglichkeit B: zu dem zu interpretierenden Werk; Basisinformationen zu
       den Referenzwerken werden dann in der Überleitung zum vergleichen-
       den Teil genannt.
    Ist die Einleitung knapp, funktional und präzise gestaltet? Ist ein enger
       Bezug zur Aufgabenstellung sichtbar?
    Wird eine Deutungsthese formuliert, auf die am Schluss noch einmal
       eingegangen wird?
Zum Referenztext
    Wird der „Kontext der vorangegangenen Handlung“ prägnant und in der
       gebotenen Kürze erfasst? Wird ein Abschweifen in nicht relevante Hand-
       lungsteile vermieden?
    Werden die Interpretationsthesen, z.B. zu thematischen Aspekten oder
       Figurenbeziehungen, zur Strukturierung des Aufsatzes genutzt und zu-
       gleich als „roter Faden“ verwendet? Findet eine Stützung der jeweiligen
       These durch inhaltliche und sprachliche Elemente des Textes statt?
    Nehmen die Interpretationsthesen Bezug auf die Deutungsthese und das
       thematische Zentrum des Textes?
    Findet eine funktionale Interpretation zentraler sprachlicher Mittel statt?
    Ist ein sachbezogener Stil erkennbar?
    Wird sinnvoll und richtig zitiert?
                                       2
Überleitung
    Gibt es eine Überleitung zu Teil 2 (Werkvergleich), die die thematische
      Verknüpfung der beiden Teile sichtbar macht?
    Wird die mit dem Vergleichsaspekt verbundene Begrifflichkeit erläu-
      tert/definiert?
Zum Werkvergleich
    Wird eine sinnvoll ordnende Struktur für einen ausführlichen Vergleich
      gefunden?
Verfahren 1                Verfahren 2                  Verfahren 3
Untersuchung eines je-     Untersuchung von W 1         W 1, W 2 und W 3 wer-
den Werks (W) für sich     hinsichtlich der Thematik den im Hinblick auf
hinsichtlich der Thematik                               verschiedene Teilas-
                           W 2 im Vergleich mit W 1 pekte (A) hinsichtlich
W 1 (Werk, aus dem der W 3 im Vergleich mit W 1 der Thematik mit-
Referenztext stammt)       und W 2                      einander verglichen
W2                                                      Teil-A 1 zu W 1, 2, 3
W3                                                      Teil-A 2 zu W 1, 2, 3
Vergleich                                               Teil-A 3 zu W 1, 2, 3
    Ist eine argumentierende Struktur zugrunde gelegt?
    Gelingt inhaltlich wie sprachlich die Verknüpfung im Sinne von Gemein-
      samkeiten und Unterschieden?
    Werden die einzelnen Aspekte zu einem Gesamturteil zusammenge-
      fasst?
    Wird die inhaltliche Anbindung an die jeweiligen anderen Gesamtwerke
      in sinnvoller Knappheit und Abstraktion gestaltet?
    Stimmt die Gewichtung der beiden Aufgabenteile? Bildet der Werkver-
      gleich den Schwerpunkt der Arbeit?
    Wird der Aufsatz durch ein pointiertes Fazit bzw. eine angemessene Ge-
      samtbewertung abgerundet?
Hinweise zur Notenfindung
    Zu einer guten und sehr guten Leistung gehören Schwerpunktsetzung,
      Abstraktion, stringente Argumentation und Kontrollierbarkeit der Aus-
      sagen.
    Inhaltliche Vollständigkeit ist nicht zu erwarten; die Lösungshinweise zu
      den Abituraufgaben bieten Anhaltspunkte, beschreiben aber nicht eine
      vom Schüleraufsatz zu erwartende Maximalleistung.
    Individuelle Wege in Schüleraufsätzen sind zu würdigen, sofern sie der
      Zielrichtung der Aufgabe entsprechen.

                                      3
Aufgabe I (ab dem Abitur 2019)
Interpretationsaufsatz zu literarischen Werken im Kontext

Zielrichtung der Aufgabe
    Es geht darum, den vorgelegten Textausschnitt aus einem der Schwer-
       punktwerke zu interpretieren und dieses Werk in einem ausgewählten
       Aspekt und unter Einbezug des Außentextes mit einem der beiden ande-
       ren zu vergleichen.
    Interpretation beinhaltet Analyse und Deutung. Bloße Paraphrase, eine
       Aneinanderreihung von beobachteten Textdetails oder eine Aufzählung
       formaler Aspekte (wie z.B. sprachliche Gestaltungsmittel) entsprechen
       diesen Anforderungen nicht. Die zentralen Aspekte des Textauszuges
       müssen erfasst werden.
    Vergleichen bedeutet argumentatives Verknüpfen von Vergleichsaspek-
       ten unter den Gesichtspunkten Gemeinsamkeiten und Unterschiede,
       was auch sprachlich durch geeignete Formulierungen deutlich werden
       muss. Ein Nebeneinander ohne vergleichende Zusammenführung wird
       den Anforderungen der Aufgabe nicht gerecht.
    Durch den Außentext erfährt der Vergleich eine Verankerung in einem
       zu erschließenden Textimpuls, der eine zusätzliche Vertiefung und Diffe-
       renzierung bewirkt. Die erörternde Auseinandersetzung auf der Basis ei-
       nes Außentextes geht deutlich über die Reproduktion angelernten Ver-
       gleichswissens zu vorhersehbaren Aspekten hinaus bzw. verhindert die-
       se.
Korrekturprofil
Einleitung
    Werden in der Einleitung die Basisinformationen genannt?
       Möglichkeit A: zu allen Werken
       Möglichkeit B: zu dem zu interpretierenden Werk; Basisinformationen zu
       den Referenzwerken werden dann in der Überleitung zum vergleichen-
       den Teil genannt.
    Ist die Einleitung knapp, funktional und präzise gestaltet? Ist ein enger
       Bezug zur Aufgabenstellung sichtbar?
    Wird eine Deutungsthese formuliert, auf die am Schluss noch einmal
       eingegangen wird?
Zum Referenztext
    Wird der „Kontext der vorangegangenen Handlung“ prägnant und in der
       gebotenen Kürze erfasst? Wird ein Abschweifen in nicht relevante Hand-
       lungsteile vermieden?
    Werden die Interpretationsthesen, z.B. zu thematischen Aspekten oder
       Figurenbeziehungen, zur Strukturierung des Aufsatzes genutzt und
                                      4
zugleich als „roter Faden“ verwendet? Findet eine Stützung der jeweili-
     gen These durch inhaltliche und sprachliche Elemente des Textes statt?
   Nehmen die Interpretationsthesen Bezug auf die Deutungsthese und das
     thematische Zentrum des Textes?
   Findet eine funktionale Interpretation zentraler sprachlicher Mittel statt?
   Ist ein sachbezogener Stil erkennbar?
   Wird sinnvoll und richtig zitiert?
Überleitung
   Gibt es eine Überleitung zu Teil 2 (Werkvergleich), die die thematische
      Verknüpfung der beiden Teile sichtbar macht?
   Wird die mit dem Vergleichsaspekt bzw. Außentext verbundene Begriff-
      lichkeit erläutert/definiert?
Zum Werkvergleich
   Wird eine sinnvoll ordnende Struktur für einen ausführlichen Vergleich
      gefunden?

3 Varianten

Variante 1:
 eingliedrige Aufgabenstellung;             eingliedrige Aufgabenstellung;
 Außentext im Mittelpunkt des Ver-          Außentext im Mittelpunkt des Ver-
 gleichs und dessen durchgängiger           gleichs und dessen durchgängiger
 Bezugspunkt                                Bezugspunkt
 Verfahren 1: Werkorientierung              Verfahren 2: Aspektorientierung
 Definition der Schlüsselwörter, dann       Definition der Schlüsselwörter, dann
 Aspektbündelung zu                         Aufschlüsselung in Teilaspekte
 1. W1 (Werk, aus dem der Referenz-         1. Teil-A 1 und Außentext zu W 1,2
 text stammt) und Außentext                 2. Teil-A 2 und Außentext zu W 1,2
 2. W2 und Außentext (mit Rückbe-           3. Teil-A 3 und Außentext zu W 1,2
 zug auf W1)                                4. ...
 3. dann Zusammenfassung der Ge-            5. dann abschließende Gesamtschau
 meinsamkeiten und Unterschiede             und Zusammenfassung

                                        5
Variante 2:
 zweigliedrige Aufgabenstellung;             zweigliedrige Aufgabenstellung;
 Außentext zur Vertiefung des Ver-           Außentext zur Vertiefung des Ver-
 gleichs und dessen punktueller Be-          gleichs und dessen punktueller Be-
 zugspunkt                                   zugspunkt
 Verfahren 1: Werkorientierung               Verfahren 2: Aspektorientierung
 Definition der Schlüsselwörter, dann        Definition der Schlüsselwörter, dann
 Aspektbündelung zu                          Aufschlüsselung in Teilaspekte
 1. W1 (Werk, aus dem der Referenz-          1. Teil-A 1 zu W 1,2
 text stammt)                                2. Teil-A 2 zu W 1,2
 2. Außentext und W1                         3. Teil-A 3 zu W 1,2
 3. W2 (mit Rückbezug auf W1)                4. ...
 4. Außentext und W2 (mit Rückbe-            5. Außentext zu W 1, 2
 zug auf W1)                                 6. dann abschließende Gesamtschau
 5. dann Zusammenfassung der Ge-             und Zusammenfassung
 meinsamkeiten und Unterschiede

Variante 3: (literarischer Außentext)
 zweigliedrige Aufgabenstellung mit          zweigliedrige Aufgabenstellung mit
 Einschub; literarischer Außentext als       Einschub; literarischer Außentext als
 Ausgangspunkt des Vergleichs und            Ausgangspunkt des Vergleichs und
 dessen punktueller Bezugspunkt              dessen punktueller Bezugspunkt
 Verfahren 1: Werkorientierung               Verfahren 2: Aspektorientierung
 Erschließung des Außentextes, dann          Erschließung des Außentextes, dann
 Aspektbündelung zu                          Aufschlüsselung in Teilaspekte
 1. W1 (Werk, aus dem der Referenz-          1. Teil-A 1 zu W 1,2
 text stammt)                                2. Teil-A 2 zu W 1,2
 2. Außentext und W1                         3. Teil-A 3 zu W 1,2
 3. W2 (mit Rückbezug auf W1)                4. ...
 4. Außentext und W2 (mit Rückbe-            5. Außentext zu W 1, 2
 zug auf W1)                                 6. dann abschließende Gesamtschau
 5. dann Zusammenfassung der Ge-             und Zusammenfassung
 meinsamkeiten und Unterschiede

    Ist eine argumentierende Struktur zugrunde gelegt?
    Gelingt inhaltlich wie sprachlich die Verknüpfung im Sinne von Gemein-
     samkeiten und Unterschieden?
    Werden die einzelnen Aspekte zu einem Gesamturteil zusammenge-
     fasst?
                                         6
 Wird die inhaltliche Anbindung an die jeweiligen anderen Gesamtwerke
     in sinnvoller Knappheit und Abstraktion gestaltet?
    Sind die Aussage(n) und zentralen Begriffe des Außentextes erfasst und
     werden diese im Vergleich aufgegriffen?
    Erfolgt der Bezug auf den Außentext an geeigneten Stellen? Ist die Aus-
     einandersetzung sinnvoll in den Vergleich integriert bzw. ist sie daran
     angebunden und damit verknüpft? Steht sie nicht losgelöst daneben?
    Ist die Beschäftigung mit dem Außentext nicht oberflächlich, sondern
     inhaltlich ergiebig?
    Ist ein erörternder Umgang mit dem Außentext gegeben, bei dem der
     Standpunkt durch Argumente aus den Pflichtlektüren gestützt wird?
    Trägt die Einbeziehung des Außentextes zu einer Vertiefung und Diffe-
     renzierung des Werkvergleichs bei?
    Stimmt die Gewichtung der beiden Aufgabenteile? Bildet der Werkver-
     gleich den Schwerpunkt der Arbeit?
    Wird der Aufsatz durch ein pointiertes Fazit bzw. eine angemessene Ge-
     samtbewertung abgerundet?
Hinweise zur Notenfindung
    Zu einer guten und sehr guten Leistung gehören Schwerpunktsetzung,
     Abstraktion, stringente Argumentation und Kontrollierbarkeit der Aus-
     sagen.
    Inhaltliche Vollständigkeit ist nicht zu erwarten; die Lösungshinweise zu
     den Abituraufgaben bieten Anhaltspunkte, beschreiben aber nicht eine
     vom Schüleraufsatz zu erwartende Maximalleistung.
    Individuelle Wege in Schüleraufsätzen sind zu würdigen, sofern sie der
     Zielrichtung der Aufgabe entsprechen.

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Aufgabe II
Interpretationsaufsatz zu einem Gedicht
oder zwei zu vergleichenden Gedichten

Zielrichtung der Aufgabe
    Das Aufgabenformat verlangt in der Regel die Interpretation und den
       Vergleich von zwei Gedichten. In einer vergleichenden Betrachtung sol-
       len die Gedichte auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin geprüft
       werden.
    Interpretation von Gedichten beinhaltet Analyse und Deutung. Bloße Pa-
       raphrase, eine Aneinanderreihung von beobachteten Textdetails oder ei-
       ne Aufzählung formaler Aspekte (wie z.B. lyrische Gestaltungsmittel) ent-
       sprechen diesen Anforderungen nicht. Die Gedichte müssen in ihrer
       Ganzheit erfasst werden.
    Vergleichen bedeutet Verknüpfen von relevanten Vergleichsaspekten un-
       ter den Gesichtspunkten der Gemeinsamkeiten und Unterschiede, was
       auch sprachlich durch geeignete Formulierungen deutlich werden muss.
       Ein Nebeneinander von zwei Einzelinterpretationen ohne vergleichende
       Zusammenführung wird den Anforderungen der Aufgabe nicht gerecht.
Korrekturprofil
Einleitung
    Die Einleitung nennt die Basisinformationen entweder zu beiden Gedich-
       ten oder zunächst nur zum ersten; jene zum zweiten Gedicht müssen
       dann in der Überleitung zum zweiten Gedicht enthalten sein.
    Ist die Einleitung knapp, funktional und präzise gestaltet?
    Sind Verfasser und Titel sowie Thema genannt?
    Wird eine Deutungsthese zum Gedicht bzw. zu beiden Gedichten formu-
       liert?
Zum Einzelgedicht
    Ist eine schlüssige Interpretationsstrategie erkennbar, die sinntragende
       Einzelheiten berücksichtigt und ein Fortschreiten der Erkenntnisse be-
       züglich der Gesamtaussage dokumentiert?
    Werden Thesen durch Begründungen und Belege abgesichert und ver-
       deutlicht?
    Sind Schwerpunktsetzungen erkennbar?
    Ist eine Orientierung an relevanten Interpretationsaspekten erkennbar,
       die über ein zeilenweises Abarbeiten hinausgehen?
    Werden reine Paraphrasen vermieden?
    Werden lyrische Gestaltungsmittel funktional gedeutet und in die Ge-
       samtinterpretation integriert?

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 Wird die Fachsprache zur Beschreibung lyrischer Texte sicher und richtig
     verwendet?
   Wird sinnvoll und richtig zitiert?
   Wird ein der Aufgabe angemessener Stil verwendet?
Zum Vergleich der beiden Gedichte
   Werden wesentliche Vergleichsaspekte erkannt?
   Wird eine sinnvoll ordnende Struktur für einen ausführlichen Vergleich
     gefunden?
     Verfahren 1                 Verfahren 2              Verfahren 3

Interpretation der beiden Interpretation von Ge-   Gedicht 1 und Gedicht 2
Gedichte (G) für sich     dicht 1                  werden im Hinblick auf
                                                   verschiedene Aspekte
G1                        Interpretation von G2 im interpretiert und mit-
G2                        Vergleich mit G1         einander verglichen.
Vergleich
                                                     Aspekt 1 zu G1 und G2
                                                     Aspekt 2 zu G1 und G2
                                                     Aspekt 3 zu G1 und G2
Schluss
    Wird der Aufsatz durch ein pointiertes Fazit bzw. eine angemessene Ge-
      samtbewertung abgeschlossen?
    Wird ggf. auf die thematische Verklammerung der beiden Gedichte zu-
      rückverwiesen?
Hinweise zur Notenfindung
    Zu einer guten und sehr guten Leistung gehören Schwerpunktsetzung,
      Abstraktion, stringente Argumentation und Kontrollierbarkeit der Aussa-
      gen.
    Inhaltliche Vollständigkeit ist nicht zu erwarten; die Lösungshinweise zu
      den Abituraufgaben bieten Anhaltspunkte, beschreiben aber keine vom
      Schüleraufsatz zu erwartende Maximalleistung.
    Individuelle Wege in Schüleraufsätzen sind zu würdigen, sofern sie der
      Zielrichtung der Aufgabe entsprechen.

                                      9
Aufgabe III
Interpretationsaufsatz zu einem Kurzprosatext

Zielrichtung der Aufgabe
Verlangt wird bei diesem Aufgabentyp die Beschreibung der zentralen in-
haltlichen und sprachlichen Elemente und Strukturen in ihrer Wechselbe-
ziehung mit Hilfe textanalytischer Verfahren. Zudem müssen die maßgebli-
chen inhaltlichen und sprachlichen Relationen im Text sowie ihr Bezug zur
außerliterarischen Welt erklärt werden.
Korrekturprofil
Einleitung
    Ist die Einleitung knapp, funktional und präzise gestaltet?
    Sind Verfasser und Titel genannt?
    Wird eine Deutungsthese (in ein bis zwei Sätzen) formuliert?

Hauptteil
   Wird der Text ggf. in Sinnabschnitte gegliedert und ist dann jedem
     Sinnabschnitt eine These vorangestellt?
   Ist die jeweilige These (z.B. zu thematischen Aspekten oder Figuren-
     beziehungen) auf die Deutungsthese in der Einleitung bezogen?
   Werden die Thesen vom Text her begründet und belegt (Zitat, Zeilen-
     angabe)?
   Sind alle wichtigen Aspekte des Textes bei der Formulierung von The-
     sen berücksichtigt?
   Ist bei allen Argumenten, die textbasiert sein müssen, der Bezug zur
     These erkennbar?
   Werden die Argumente durch eine funktionale Interpretation relevan-
     ter sprachlicher Beobachtungen vertieft?

Schluss
    Wird der Aufsatz durch ein pointiertes Fazit bzw. eine angemessene
      Gesamtbewertung abgeschlossen?
Hinweise zur Notenfindung
    Zu einer guten und sehr guten Leistung gehören Schwerpunktsetzung,
      Abstraktion, stringente Argumentation und Kontrollierbarkeit der
      Aussagen.
    Inhaltliche Vollständigkeit ist nicht zu erwarten; die Lösungshinweise
      zu den Abituraufgaben bieten Anhaltspunkte, beschreiben aber keine
      vom Schüleraufsatz zu erwartende Maximalleistung.
    Individuelle Wege in Schüleraufsätzen sind zu würdigen, sofern sie
      der Zielrichtung der Aufgabe entsprechen.
                                   10
 Selbstständigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache sind unabding-
  bar: Eine bloße Paraphrasierung oder ein distanzloser Umgang mit
  dem Text entsprechen nicht den Anforderungen.

                              11
Aufgabe IV
Verfassen eines Essays

Zielrichtung der Aufgabe
Nach Anregung durch gegebene Materialien (Dossier) soll im Sinne eines assozi-
ativen Gedankenspaziergangs und damit im Gegensatz zur klar strukturierten
und ausschließlich durch Argumentation geprägten Erörterung ein Text entste-
hen, der narrative, beschreibend-darlegende, reflektierende und argumentative
Bestandteile enthält und diese zu einem kohärenten Ganzen zusammenfügt. Da-
bei spielen
     der subjektive Zugriff auf die Thematik
     eine Offenheit und Individualität in Form und Ertrag sowie
     die Fähigkeit zum differenzierten, funktionalen und originellen Einsatz ver-
        schiedener Stilmittel
eine besondere Rolle.
Korrekturprofil
Hinweis: Die Verwendung des Dossiers ist nicht Teil der Bewertung.
Aufbau                        Inhalt                   Sprache / Stil
    Text mit nachvoll-         Bezug zum Thema         korrekt und präzise
      ziehbarem Aufbau?          gewahrt? (Ist das         (aber auch individu-
      (Gibt es hinführende       Thema angemessen          ell) im sprachlichen
      und abschließende          entfaltet und fokus-      Ausdruck?
      Komponenten?)              siert?)                 Orientierung an
                                breites Spektrum re-      Schrift- und Stan-
 Exposition/Einstieg             präsentativer Teilas-     dardsprache? (Sind
    Thema umrissen              pekte?                    Abweichungen funk-
      und originelle Fra-       geeignete Beispiele       tional eingesetzt und
      gestellungen entwi-        und abstrakte Über-       als bewusste Stilbrü-
      ckelt?                     legungen in gelunge-      che ersichtlich?)
    Hinführung funktio-         nem Wechsel?            funktionaler Einsatz
      nal, anschaulich, fo-     überzeugende              von Stilmitteln?
      kussiert, informativ?      Schlussfolgerungen?     variabler Satzbau
    motivierend? (Ver-                                    (Werden auch kom-
      mittelt der Einstieg                                 plexe Strukturen be-
      Lust zum Weiter-                                     herrscht?)
      lesen, zur intensive-                              differenzierter Wort-
      ren Beschäftigung                                    schatz?
      mit dem Thema?)

                                       12
Hauptteil                   Subjektivität des Autors     Variation diverser
  Abschnitte durch            Wertungen und Er-           Ausdrucksarten (ex-
    Überschriften glie-          fahrungen überzeu-         plikativ, narrativ, de-
    derbar?                      gend verarbeitet?          skriptiv, appellativ,
  sinnvolle Übergänge?  eigener Standpunkt                argumentativ)? (Sind
    kohärentes Ganzes            sichtbar und ggf.          diese verschiedenen
    („roter Faden“)? (Ist        problematisiert?           Ausdrucksarten vor-
    eine klare Gedanken-                                    handen und werden
    führung ersichtlich?)     Gedankliche Leistung/         sie zu einem wir-
                              Reflexionsniveau              kungsvollen Textge-
 Schluss                       durchdachter Zugriff        webe integriert? Ist
  Fazit mit Bezug zum           aufs Thema?                der Essay klar zur Er-
    Hauptteil?                 eigenständige Er-           zählung/Erörterung
  eigener Standpunkt            kenntnisse und Ur-         hin abgegrenzt?)
    akzentuiert?                 teilsbildung?
  pointiert und pas-          gedankliche Vielfalt,
    send?                        originelle Gedanken
                                 über persönliche Er-
                                 fahrungen hinaus?
                               Durchspielen ver-
                                 schiedener Positio-
                                 nen? (Entwickelt sich
                                 der Essay weiter, tritt
                                 er gedanklich nicht
                                 auf der Stelle?)
Hinweise zur Notenfindung
    Gütekriterien dieser Aufsatzform sind Multiperspektivität, Aspektreich-
       tum sowie ein überzeugendes Zusammenspiel von verschiedenen Darstel-
       lungsweisen.
    Eine Schwierigkeit beim Korrigieren besteht darin, die kreativen und indi-
       viduellen Anteile zur Darstellung des Themas (inhaltlich wie sprachlich)
       gerecht zu würdigen. Je mehr sich der Eindruck eines bewussten, kalku-
       lierten Einsatzes dieser Anteile und auch der damit verbundenen sprach-
       lich-rhetorischen Mittel verdichtet, desto besser kann die Bewertung aus-
       fallen. Einzelne „Ausreißer“ können dann dem Gesamteindruck unterge-
       ordnet werden.
    Ein weiteres Problem besteht in der Einschätzung der Kohärenz. Eine logi-
       sche Systematik ist nicht zwingend, wohl aber ein begehbarer Weg, der
       den „Spaziergang“ nachvollziehbar macht.

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Aufgabe V
Analyse und Erörterung eines pragmatischen Textes

Zielrichtung der Aufgabe
    Das Aufgabenformat verlangt eine vertiefte inhaltliche und sprachlich-
       formale Auseinandersetzung mit dem Text.
    Schwerpunkt Erörterung: Die ausschließlich auf den Vorlagentext gerich-
       tete erste Teilaufgabe verlangt eine pointierte Darstellung der Kernaus-
       sagen. Darauf aufbauend folgt im zweiten Aufsatzteil die kritische Aus-
       einandersetzung mit der im Text präsenten Autorenposition. Die Fähig-
       keit zur eigenständigen Urteilsbildung auf der Basis einer gut begründe-
       ten und zielgerichteten Argumentation muss erkennbar sein.
    Schwerpunkt Analyse: Sprachliche und strukturelle Elemente sind hier in
       Relation zu den inhaltlichen Aussagen des Textes auf ihre wirkungsstra-
       tegische Funktion hin zu untersuchen.
Korrekturprofil
Einleitung
    Weckt die Einleitung Interesse und motiviert sie zum Weiterlesen?
    Nennt sie Autor, Titel, Textsorte und Publikationsort/-datum des Textes?
    Führt sie zur Thematik/Problematik, die dargestellt und erörtert werden
       soll?
    Nimmt sie weder einzelne Argumente noch Textaussagen vorweg?

Teil 1
    Erfolgt eine sprachlich eigenständige Zusammenfassung des Textes un-
       ter Berücksichtigung der konkreten Aufgabenstellung? Werden Kernaus-
       sagen und Thesen inhaltlich klar und zutreffend wiedergegeben? Wird
       die Argumentationsstruktur des Textes schlüssig nachvollzogen?
    Wird das Wesentliche des Textes herausgearbeitet (Konzentration/ Re-
       duktion der Textfülle)? Werden ausführliche Textparaphrasen vermie-
       den? Wird immer Präsens (bzw. Perfekt bei Vorzeitigkeit) verwendet?
    Ist stets erkennbar, dass eine fremde Meinung referiert wird? Werden
       Modus und Zitiertechniken (direkt/indirekt) korrekt eingesetzt?
    Wird die eigene Meinung aus der Darstellung eliminiert?
    Schwerpunkt Analyse: Ist die rhetorisch-stilistische Eigenart des Textes
       adäquat erfasst, mittels Fachsprache korrekt beschrieben und funktional
       mit der Argumentation und der Wirkung des Textes verbunden?
Überleitung
    Ist eine Überleitung als Bindeglied zwischen den Aufsatzteilen erkenn-
       bar?

                                      14
Teil 2
    Ist eine argumentativ strukturierte Auseinandersetzung mit der Thema-
       tik erkennbar? Wird hierbei eine differenzierende Abwägung des Für
       und Wider vorgenommen?
    Sind die eigenen Argumente klar strukturiert und mit überzeugenden
       Begründungen, Belegen und Beispielen versehen?
    Dienen die Beispiele sinnvoll der Veranschaulichung?
    Sind die Anknüpfung an den Text und eine eigene kritische Positionie-
       rung zur Textaussage deutlich erkennbar?
    Resultiert die Synthese aus der vorangegangenen Argumentation? Ist sie
       differenziert und einleuchtend begründet?
    Ist der Sprachstil einer Erörterung angemessen?

Schluss
    Wird der eigene Standpunkt präzise resümiert?
    Rundet der Schluss den Aufsatz ab? Passt der Schluss zu Thema, Inhalt
      und Stil des Aufsatzes, ohne lediglich bereits Gesagtes zu wiederholen?
Hinweise zur Notenfindung
    Zu einer guten und sehr guten Leistung gehören Schwerpunktsetzung
      und Abstraktionsfähigkeit.
    Inhaltliche Vollständigkeit ist nicht zu erwarten; die Lösungshinweise zu
      den Abituraufgaben bieten Anhaltspunkte, beschreiben aber nicht eine
      vom Schüleraufsatz zu erwartende Maximalleistung.
    Individuelle Wege in Schüleraufsätzen sind zu würdigen, sofern sie der
      Zielrichtung der Aufgabe entsprechen.
    Eine herausragende Bedeutung kommt der Schlüssigkeit und der argu-
      mentativen Struktur der Erörterung zu.

                                      15
Zu Aufgabe I, II, III: Aufgabenarten mit dem Operator „Interpretieren“
Der Operator „Interpretieren“
Einen literarischen Text interpretieren heißt, ihn textintern und -extern
(v.a. Zeithintergrund) erklärend und wertend zu untersuchen mit dem Ziel, ein
begründetes Gesamtverständnis zu erarbeiten. Die dabei zu analysierende
Wechselbeziehung von Textinhalt und Textform beantwortet als funktionale
Formanalyse die Frage: Was leistet die Textform für die Wirkung des Text-
inhalts?

Die Begriffe „Deutungshypothese“ und „Deutungsthese“
Der Begriff der ‚Deutungshypothese‘ ist ein zentrales Element des verstehen-
denden Erschließens eines Textes im Sinne der Hermeneutik. Dieser hermeneu-
tische Prozess geht der sprachlich-formalen Ausarbeitung im Aufsatz voraus.
Die daran anschließende Ausformulierung der Befunde in Gestalt eines Inter-
pretationsaufsatzes hingegen geht von einer durch diesen hermeneutischen
Erschließungsprozess verifizierten und durch die intensive Textanalyse gesi-
cherten ‚Deutungsthese‘ aus.
Anders gesagt: In der Vorarbeit zu einem Aufsatz stellt der Interpretierende
Deutungshypothesen auf, die er dann auf tragfähige Deutungsthesen reduziert
(siehe unten Arbeitsschritte 1, 2, 3). Im Aufsatz selbst werden diese Thesen
durch die Interpretation belegt (siehe unten Arbeitsschritt 4).

Verfahrenskonkretisierung:

1) Text lesen
 Mehrmaliges, gründliches Lesen
 Optische Textbearbeitung:
      Markieren von Schlüsselbegriffen, Begriffsfeldern, Strukturen, unklaren
      Stellen usw.
 Stichwortspeicher anlegen

2) Interpretationshypothese(n) bilden
 Erstes Gesamtverständnis formulieren
 Die Hypothesen können folgende Aspekte betreffen:
       Thema des Textes (Textauszugs), Figuren und Konfigurationen, Struktur
       und Sprache, Textintention, Gesamtaussage usw.
 Verifizierung / Modifizierung des ersten Gesamtverständnisses durch
                                      16
Differenzierung:
       Einzelheiten bestimmen das Ganze - das Ganze bestimmt Einzelheiten
   Sich nach Abwägen der Hypothesen auf (eine) tragfähige These(n)
    festlegen

3) Belegen der These(n) durch Textinterpretation
 Prinzip des kontextorientierten Interpretierens:
      Vernetzte Gesamtschau vs. isolierte Detailbetrachtung
 Funktionale Formanalyse (Wechselbeziehung von Inhalt - Form)
 Textimmanentes und textexternes / intertextuelles Interpretieren:
      Textdeutung unter Einbezug von historisch-sozialen Bedingungen,
      geistesgeschichtlichem Hintergrund, biografischen Voraussetzungen usw.
 Konzeptionelle Schlüssigkeit überprüfen

4) Vertexten / Aufsatz ausformulieren
 Ergebnisse sortieren, strukturieren; Einzelnes im Rahmen des Ganzen
    gewichten
 Gliedern in:
      - Einleitung (Basissatz formulieren: Autor, Titel, Thema; Lektüre kurz vorstellen)
      - Hauptteil (literarische Argumentation)
      - Schluss (Stellungnahme, Wertung)
      Gedankliche Einheiten sollen äußerlich als Abschnitte erscheinen!
 Achten auf:
      Klarheit der Ergebnisse, (fach-) begriffliche Genauigkeit, korrekte
      Anwendung der Arbeitstechniken (z. B. Zitate), sprachliche Richtigkeit,
      stilistische Angemessenheit

5) Korrektur lesen

                                          17
Zitiertechnik
Das Zitat ist ein wesentliches Element der Textanalyse. Zitate müssen herangezogen werden, wenn man
die eigene Analyse nachprüfbar machen will. Dazu ist es notwendig, auf den Primärtext zurückzugreifen.
Das Zitat ist also eine Art „Beweisstück“ innerhalb der Analyse. Die wichtigsten Regeln des Zitierens sind
hier zusammengestellt. Ausgehend von einem kurzen Gedicht zeigen Beispielsätze, wie Zitate in den
eigenen Text eingebaut werden können.

Text:                Im Zug
                1     Oft habe ich Angst,
                2     im falschen Zug zu sitzen.
                3     Ich frage den Schaffner,
                4     ob ich nicht umsteigen muss.
                5     Er verneint es.
                6     Ich bin unzufrieden.
                                                Wolfgang Bächler

Beispiele für richtiges Zitieren:
1. Quellenangaben:
   Entweder: Wolfgang Bächler: Nachtleben. Frankfurt am Main: Fischer 1982. S. 13.
   Oder:     Wolfgang Bächler, Nachtleben. Frankfurt am Main, 1982, 13.
2. Zitate müssen wörtlich sein. Änderungen oder Auslassungen müssen durch eckige Klammern ge-
   kennzeichnet sein:
   Der Sprecher ,,frag[t] den Schaffner, ob [er] nicht umsteigen muss“ (V. 3 f.).
3. Wird ein Einzelwort zitiert, so ist die Bezeichnung der Wortart hinzuzufügen; das Wort selbst wird
   immer in seiner unflektierten Form zitiert:
   Das Verb „vernein[en]“ (V. 5) signalisiert an dieser Stelle, dass der Schaffner mit dem
   Anspruch voller Kompetenz auftritt. Oder: Das Verb ‚verneinen‘ (vgl. V. 5) signalisiert…
4. Mehrwertige Ausdrücke werden mit der vorangestellten Satzgliedbezeichnung zitiert:
   Die adverbiale Bestimmung „im falschen Zug“ (V. 2) hat hier eine doppelte Bedeutung.
5. Werden Zitate ohne formalen Aufhänger in den eigenen Text eingefügt, müssen sie der Syntax dieses
   Textes angepasst werden:
   Das Bild des „falschen Zug[es]“ (V. 2) deutet nur vordergründig auf eine Reise von einem Ort
   zum andern; in Wahrheit steht es für den Lebensweg des Sprechers.
6. Mit einem formalen Aufhänger eingeleitete Zitate sind durch einen Doppelpunkt vom eigenen Text
   zu trennen:
   Dies bringt der Sprecher vor allem in dem letzten Satz des Gedichtes eindringlich zum Aus-
   druck: „Ich bin unzufrieden“ (V. 6).
7. Der Punkt als Satzzeichen entfällt innerhalb des Zitats; Rufzeichen und Fragezeichen müssen jedoch
   in das Zitat eingeschlossen werden:
   Seine Frage „Warum geschieht dies?“ (Z. 5) stieß auf allgemeines Unverständnis.
   (Beispiel stammt nicht aus dem zitierten Gedicht.)
8. Wenig geschickt ist es, aber manchmal kaum zu vermeiden, Zitate in Klammern zu setzen:
   Der Sprecher ist von einer allgemeinen Unruhe erfasst („Oft habe ich Angst“, V. 1), kann die-
   se aber nicht rational erklären.
9. Stellen aus Prosatexten werden mit Zeilenangaben (Z. 2) zitiert, Stellen aus Gedichten etc. werden
   mit Versangaben (V. 2) zitiert.

                                                                                                 Erni / Faul 15.02.2017

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