20 E8 - Kommentierte Aufgaben Reading - Bifie
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Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation & Entwicklung des österreichischen Schulwesens Alpenstraße 121, 5020 Salzburg Kommentierte Aufgaben Reading zur Standardüberprüfung in Englisch 2019 auf der 8. Schulstufe BIFIE Salzburg (Hrsg.), Salzburg 2019 Für den Inhalt verantwortlich: BIFIE – Department Bildungsstandards & Internationale Assessments Kontakt: 0662/620088-3500; bist@bifie.at www.bifie.at Ansprechpersonen Bereichsleitung Bildungsstandards: Martin Pointinger Teamleiterin Fachdidaktik Englisch: Andrea Kulmhofer-Bommer Autorinnen: Daniela Graf, Andrea Kulmhofer-Bommer Stand Februar 2019, Änderungen vorbehalten
Inhalt I. Aufgabenübersicht ................................................................................................................ 1 II. Terminologie der fachdidaktischen Kommentare .................................................................... 2 III. Kommentierte Aufgaben ........................................................................................................ 4 Aufgabe 1: Invitation ................................................................................................................ 4 Aufgabe 1: Fachdidaktischer Kommentar .................................................................................. 5 Aufgabe 2: Interview with a Wildlife Vet ...................................................................................... 7 Aufgabe 2: Fachdidaktischer Kommentar .................................................................................. 9 Aufgabe 3: Outdoor Week....................................................................................................... 13 Aufgabe 3: Fachdidaktischer Kommentar ................................................................................ 14 Aufgabe 4: Baking is Best ....................................................................................................... 18 Aufgabe 4: Fachdidaktischer Kommentar ................................................................................ 19 Aufgabe 5: Campsites............................................................................................................. 21 Aufgabe 5: Fachdidaktischer Kommentar ................................................................................ 23 Aufgabe 6: Tom Sawyer.......................................................................................................... 26 Aufgabe 6: Fachdidaktischer Kommentar ................................................................................ 28
1 I. Aufgabenübersicht Nr. Name Aufgabenformat Themenbereich(e) Beschreibung 1 Invitation Multiple Choice Freunde, Alltag Eine E-Mail überfliegend lesen (skimming), um das Hauptthema (gist) zu verstehen und die richtige Antwort auswählen. Overall Reading Comprehension: Reading for Gist E-Mail zwischen Freunden 2 Interview Matching Umwelt, Arbeitswelt Ein Interview lesen und den Absätzen With a vorgegebene Interviewfragen zuordnen. Wildlife Overall Reading Comprehension: Vet Reading for Main Idea Interview in einer Zeitschrift 3 Outdoor Open Answer Hobbies und Bestimmte Informationen in einem Week Interessen Flugblatt finden und die Antwort hinschreiben. Search Reading for Specific Information Flugblatt, das ein „Summer Camp“ bewirbt 4 Baking is Multiple Choice Essen und Trinken Ein Backrezept lesen und die richtige Best with Pictures Antwort auswählen. („For mixing this cake, you use …“) Reading for Detailed Comprehension Backrezept 5 Campsite Multiple Choice Reisen Drei Texte über Campingplätze lesen s Table und entscheiden, ob bestimmte Aussagen auf die Texte zutreffen oder nicht. Reading for Detailed Comprehension Informationen in einer Zeitschrift 6 Tom Multiple Choice + Familie, Alltag, Einen Ausschnitt von Mark Twains Tom Sawyer True/False Zuhause Sawyer lesen und Fragen dazu beantworten. Reading for Gist and Reading for Detailed Comprehension Ausschnitt eines literarischen Textes
2 II. Terminologie der fachdidaktischen Kommentare BIST- Begriff Lesefertigkeit Beispielfragen Deskriptor 1 Globale Schüler/innen erkennen die Haupt- R1 What is the e-mail Kohärenzbildung bzw. Kernaussage oder das Thema R5 about? eines Lesetextes, indem sie R6 Schlüsselwörter und -phrasen Match the interview verstehen und richtig verknüpfen. questions and the Globale Kohärenzbildung kann paragraphs. sowohl durch genaues, sorgfältiges Lesen (Hauptaussage) als auch durch überfliegendes Lesen (Hauptthema) erreicht werden. Suchendes Schüler/innen finden und extrahieren R2 What time does the Lesen nach bestimmte vorgegebene R4 afternoon activity bestimmten Informationen aus linearen und finish? Search for the Informationen nichtlinearen Texten. Überfliegendes answers in the flyer. Lesen und das Aktivieren von Wissen über Textaufbau eignen sich, um diese Aufgaben effizient zu lösen. Sorgfältiges Schüler/innen verstehen spezifische R3 Where is Tom at the Lesen auf lokaler Detailinformationen eines Lesetextes. R5 beginning of the story? Ebene Dies erfordert sorgfältiges und R6 genaues Lesen und unter anderem das Aktivieren von Synonymwissen. 1 siehe Verordnung der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur über Bildungsstandards im Schulwesen StF: BGBl. II Nr. 1/2009
3 Schwierigkeit: Die Schwierigkeiten (leicht, mittel, schwierig), welche für die einzelnen Aufgaben angegeben sind, basieren auf Lösungshäufigkeiten, die im Zuge einer Pilotierung der Aufgaben im Frühjahr 2017 ermittelt wurden. Bei der Pilotierung wurde jede einzelne Aufgabe von mindestens 181 Schülerinnen und Schülern in ganz Österreich bearbeitet. Die Schulen wurden dabei zufällig ausgewählt. Vokabular: Gemäß dem österreichischen Lehrplan für lebende Fremdsprachen sollen Schüler/innen am Ende des 3. bzw. 4. Lernjahres im Fertigkeitsbereich „Lesen“ das Niveau A2 erreichen und vereinzelt Fertigkeiten auf B1 zeigen. Das Vokabular der Lesetexte entspricht demnach den GERS-Niveaus A1 und A2 und enthält vereinzelt Wörter aus B1. Das Niveau wurde mit Unterstützung des English Vocabulary Profile von Oxford University Press (http://www.englishprofile.org) bestimmt. Ideen für den Unterricht: Die Ideen für den Unterricht sollen beispielhafte Anregungen für kompetenzorientierten Unterricht bieten. Sie beziehen sich zum Teil auf das gesamte Can-do- Statement eines Deskriptors, zum Teil aber speziell auf jenen Subaspekt, der in der kommentierten Aufgabe zentral ist. Sie können in unterschiedlichsten Sozialformen umgesetzt werden.
5 Aufgabe 1: Fachdidaktischer Kommentar Invitation Allgemeine Informationen: Competence Area: Overall Reading Comprehension: Reading for gist/main idea Deskriptor: R1: kurze, einfache persönliche Briefe, Karten oder E- Mails verstehen Schwierigkeit: Leicht
6 Der Lesetext: Art: E-Mail zwischen zwei Freunden mit Adress- und Betreffzeile. Satzbau: Enthält unterschiedliche Satzgefüge wie z. B. Fragen und Koordinationen sowie eine Vielzahl unterschiedlicher Zeitformen. Vokabular: Enthält textsortenspezifische Begrüßungs- und Verabschiedungsformeln wie „Dear …“ und „Hopefully see you soon“ und Verkürzungen („I’m“, „I’ve“, „you’d“). Das Vokabular entspricht überwiegend dem Niveau A1 und teilweise dem Niveau A2. Die Frage: Erfordert Fähigkeit zur globalen Kohärenzbildung, ermöglicht überfliegendes Lesen und fragt nach der Hauptaussage (gist) der E-Mail. Die möglichen Antworten: 1: Auszuschließen, da Lindas Party schon stattgefunden hat („last month“, „couldn’t come“). 2: Auszuschließen, da die einzige im Text erwähnte Katze Henry gehört. 3: Lösung: Henry schreibt, dass er Urlaub hat und fragt, ob Linda für ein paar Tage zu ihm kommen möchte. Er schreibt ihr, wo sie schlafen könnte, dass sie seine neue Katze kennenlernen könnte und dass er hofft, Linda bald zu sehen. Die Hauptaussage des gesamten Textes ist somit, dass Henry Linda gerne zu sich einladen möchte. Ideen für den Unterricht: Um die Fertigkeit des überfliegenden Lesens zu üben, kann jeder beliebige, den Schüler/innen noch unbekannte Text aus dem Lehrbuch verwendet werden. Die Fragestellung könnte zum Beispiel ganz einfach „What is the text about?“ lauten. Ein adäquates Zeitlimit sollte gesetzt werden, in dem der Text nur überflogen, nicht jedoch im Detail gelesen werden kann. Nach Ablauf der Zeit wird deswegen am besten der Text abgedeckt (bzw. das Buch geschlossen). Die Schüler/innen können ihre Antworten aufschreiben, bevor diese im Plenum besprochen werden.
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9 Aufgabe 2: Fachdidaktischer Kommentar Interview with a Wildlife Vet
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11 Allgemeine Informationen: Competence Area: Overall Reading Comprehension: Reading for Gist/Main Idea Deskriptor: R5: unkomplizierte Sachtexte über Themen, die mit den eigenen Interessen und Fachgebieten aus den Themenbereichen des Lehrplans im Zusammenhang stehen, mit befriedigendem Verständnis lesen Schwierigkeit: Mittel Der Lesetext: Art: Interview in einer Zeitschrift; Überschrift und gegliedert in Spalten und Absätze. Satzbau: Mischung aus einfachen, kurzen und komplexeren Sätzen mit vielen unterschiedlichen grammatikalischen Strukturen. Vokabular: Entspricht den GERS-Niveaus A1 und A2 und enthält vereinzelt Wörter aus B1. Die Frage: Fragt nach der Hauptaussage (main idea) jedes Absatzes und erfordert somit die Fähigkeit zur globalen Kohärenzbildung. Die Schüler/innen müssen Schlüsselphrasen und -wörter verstehen und richtig verknüpfen, um die Interviewfragen den jeweiligen Antworten zuordnen zu können. Die möglichen Antworten: Paragraph 1: A „When did you first want to become a wildlife vet?“ In diesem Absatz berichtet die Interviewte, dass sie schon als Kind Tieren helfen wollte. Die zentrale Schlüsselphrase ist „Since I was a little girl …“. Paragraph 2: B „What’s the best part of your life as a wildlife vet?“ Der Absatz zählt Aktivitäten auf, die die Interviewte an ihrem Job genießt (z. B. „being face to face with these animals“ und „knowing that you are there to help them“). Schlüsselphrasen sind außerdem „I find it absolutely amazing“ und „it’s fantastic“. Paragraph 3: C „What kind of animals do you treat?“ Die zentrale Schlüsselphrase ist „range of animals we look after“. Außerdem werden Beispiele für Tiere („frog“, „slow worm“, „deer“, „fox“) aufgezählt. Paragraph 4: E „Have you ever done any work in the wild?“ Schlüsselphrasen in diesem Absatz sind „once“, „Amazon rainforest“ und „project“. Außerdem werden die verschiedenen Tätigkeiten beschrieben, aus denen die Arbeit vor Ort bestanden hat (z. B. „looking for big cats’ foot prints“).
12 Paragraph 5: C „What is most difficult about your job?“ Die Interviewte beschreibt, dass Entscheidungen über Leben und Tod von Lebewesen in ihrer Hand liegen. Neben der Verknüpfung dieser Information als ein schwieriger Teil ihres Jobs hilft die Schlüsselphrase „It’s a challenge“, die richtige Überschrift zuzuordnen. Nicht zuordenbar: F „What is your advice for becoming a wildlife vet?“ In keinem der Absätze gibt die Interviewte Tipps oder Ratschläge, die man beachten sollte, wenn man ein Wildtierarzt werden möchte. Ideen für den Unterricht: Schüler/innen können zu kurzen, klar strukturierten Lesetexten selbst Überschriften als W-Fragen formulieren, die die Hauptaussage möglichst treffend wiedergeben. Im Klassengespräch oder in Gruppen können dann die verschiedenen Vorschläge diskutiert und gemeinsam die treffendste Überschrift ausgewählt werden. Diese Art der Aufgabenstellung trainiert wichtige Lesestrategien, die auch im Deutsch- und Sachunterricht fächerübergreifend geübt werden können. Um das Bewusstsein für das Konzept der Hauptaussage („main idea“) zu schärfen, können Texte vorbereitet werden, in welche Sätze hineingeschmuggelt wurden, die nicht zur Hauptaussage des jeweiligen Absatzes passen. Die Schüler/innen müssen diese Sätze identifizieren (markieren, durchstreichen) und eventuell verbal begründen, warum der Satz nicht passt. Schüler/innen könnten solche Texte auch selbst vorbereiten und die Aufgabe dann ihren Mitschülerinnen/Mitschülern geben. Im Sinne eines Fremdsprachenunterrichts, in dem die Fertigkeiten integriert unterrichtet werden, kann beim Schreiben eigener Texte ein Hauptaugenmerk auf das Gliedern in sinnvolle Absätze, die jeweils eine Hauptaussage haben, gelegt werden. Dies kann beim prozessorientierten Schreibunterricht in die Phase des „Editing“ gut eingebaut werden und trainiert neben der Schreibkompetenz auch die Lesekompetenz. Eventuell kann dies auch mit einem Peer-Review kombiniert werden.
13 Aufgabe 3: Outdoor Week
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15 Aufgabe 3: Fachdidaktischer Kommentar Outdoor Week Hinweis: Da die rezeptive Fertigkeit „Lesen“ abgeprüft wird, werden nicht korrekte Schreibweisen und Grammatikfehler als richtig gewertet, solange das Zielwort erkennbar ist und es zu keiner Bedeutungsänderung kommt. In dieser Aufgabe würden z. B. „twelfe“ (Frage 4) und „on the 4pm“ (Frage 3) als richtig gewertet werden. 13th-17th July, 13-17 July, July 13th-17th , July 13-17, the 13th – 17th of July Falsche Antworten: alle anderen Antworten, die nicht auf die Woche vom 13.– 17. Juli hinweisen drum(s), the drums Falsche Antworten: alle anderen Antworten, die nicht auf Trommeln hinweisen (at) 4.00 (pm), four pm, 4 in the afternoon Falsche Antworten: alle anderen Antworten, die auf eine andere Uhrzeit (nicht 16:00) hinweisen 12/twelve, 12/twelve years old Falsche Antworten: alle anderen Antworten, die auf ein anderes Alter (nicht 12) hinweisen Susan Lee Falsche Antworten: alle anderen Antworten, die nicht auf die Person Susan Lee hinweisen
16 Allgemeine Informationen: Competence Area: Search Reading for Specific Information Deskriptor: R2: vertrauten Alltagstexten die wichtigsten Informationen entnehmen (z. B. Prospekten, Speisekarten, Fahrplänen, Schildern, Formularen, kurzen sachlichen Mitteilungen − auch im Internet) Schwierigkeit: Leicht Der Lesetext: Art: Flugblatt über ein Sommercamp. Nichtlinearer Text mit unterschiedlichen Textbausteinen (tabellarischem Zeitablauf, Kontaktinformationen …) und einer Vielzahl unterschiedlicher Schriftarten, -größen und graphischen Elementen. Satzbau: Enthält eine Mischung aus Aufzählungen, sehr kurzen Sätzen (teilweise mit Verbauslassung) und Fragen. Vokabular: Die Nomen lassen sich vorwiegend dem Bereich Freizeitaktivitäten und Essen zuordnen. Der Text enthält außerdem Datums- und Zeitangaben, Fragewörter sowie Kontaktinformationen (Adresse, Telefonnummer …). Die Fragen: Die Formulierung eignet sich für suchendes Lesen (W- Fragen, word matches). Sie werden vor dem Lesetext präsentiert, um sicherzustellen, dass die Schüler/innnen bereits vor dem Lesen des Textes wissen, wonach sie suchen und spiegeln authentische Lesesituationen wider. Die möglichen Antworten: 1: When is the second week? (13th−17th July) Das Fragewort „when“ in Kombination mit „week“ gibt den Hinweis, dass nach einer Datumsangabe zu suchen ist. Beim Überfliegen des Textes wird man somit in den Teil des Leaflets geleitet, der eine Häufung der Wörter „week“ in Kombination mit Datumsangaben enthält. Nun muss „second“ mit „2“ verknüpft und die Lösung kann direkt neben „Week 2:“ gefunden werden. 2: Which musical instrument can children play? (drum[s], the drums) Gefragt wird nach einem Musikinstrument, das die Kinder im Camp spielen können. Der einzige Teil des Flyers, in dem diese Information mit hoher Wahrscheinlichkeit gefunden werden kann, ist mit „Activities“ überschrieben. Hier findet man schnell das word match „playing“. Die Antwort kann gleich daneben abgelesen werden.
17 3: What time does the afternoon activity finish? (at) 4.00 (pm), four pm, 4 in the afternoon) „What time“ gibt den Hinweis, dass nach einer Uhrzeit gesucht wird. „Activity“ kommt mehrmals vor im Text, aber nur im Zeitplan auf der rechten Seite in Verbindung mit Zeitangaben. Dieser Zeitplan muss nun genauer gelesen werden. „Afternoon“ und „lunch“ müssen verstanden und richtig verknüpft werden, um die Lösung ablesen zu können. 4: How old are the oldest children? (12/twelve, 12/twelve years old) „How old“ gibt den Hinweis, dass nach einer Altersangabe („years“, „age“ etc.) gesucht werden muss. Die Antwort kann in der Überschrift des Leaflets gefunden und abgelesen werden. 5: Who can give you more information about the activity week? (Susan Lee) „Who“ gibt den Hinweis, dass nach einer Person bzw. nach einem Namen gesucht werden muss. Auskünfte und weitere Informationen („more information“) findet man typischerweise in den Kontaktinformationen am Ende eines Leaflets. In diesem Text hilft zusätzlich das word match „information“, um die Lösung zu lokalisieren. Ideen für den Unterricht: Alltagsnahe Texte mit vielen Zahlen, Daten, Ortsbezeichnungen etc., wie sie z. B. in Flyern, Fahrplänen und auch Zeitschriftenartikeln zu finden sind, eignen sich besonders, um „Search Reading“ zu üben. Beim Formulieren der Frage sollte darauf geachtet werden, dass die gesuchte Information für die Schüler/innen im Alltagskontext relevant ist. Word hunt: Die Lehrperson schreibt vier Wörter an die Tafel und die Schüler/innen müssen durch „Scanning“ möglichst schnell herausfinden, welches der vier Wörter nicht im Lesetext vorkommt. Laufdiktat: Die Schüler/innen erhalten Fragen zu Lesetexten, welche an unterschiedlichen Positionen im Klassenraum platziert sind. Sie lesen die Texte nicht vollständig und im Detail, sondern selektiv und notieren die gefundenen Informationen bzw. diktieren sie einer Partnerin/einem Partner. Das schnellste Team gewinnt. Abschließend können die Texte bzw. von den Schülerinnen und Schülern eingesetzte Lösungsstrategien näher besprochen werden. Die Fragen und Lösungen können auch im Sinne einer „Information Gap“-Übung in zwei sich ergänzenden Versionen zur Verfügung gestellt werden, sodass die Schüler/innen anschließend in Partnerarbeit ihre Ergebnisse kontrollieren können.
18 Aufgabe 4: Baking is Best
19 Aufgabe 4: Fachdidaktischer Kommentar Baking is Best
20 Allgemeine Informationen: Competence Area: Reading for Detailed Comprehension Deskriptor: R3: Kann einfache alltägliche Anleitungen und Vorschriften verstehen Schwierigkeit: Schwierig Der Lesetext: Art: Backrezept. Satzbau: Kurze Sätze mit einfachem Satzbau und vorwiegend Imperativstrukturen. Vokabular: Die im Text vorkommenden Nomen sind hauptsächlich Bezeichnungen von Lebensmitteln und Küchengeräten. Die Frage: Erfordert sorgfältiges Lesen und Detailverständnis. Die Bilder als Antwortoptionen haben den Vorteil, dass das Verständnis des fremdsprachlichen Textes im Vordergrund steht. Die möglichen Antworten: 1: Auszuschließen. Hierzu muss die adversative Subjunktion „instead of“ verstanden werden („Instead of using your mum’s electric mixer …“). 2: Lösung: Ausschluss darüber, dass die Backschüssel mit Deckel die richtige Antwortoption ist, gibt der Satz „put the top on the bowl, hold carefully and move up and down quickly“. 3: Auszuschließen: „spoon“ kommt zwar im Text vor, aber nicht im Zusammenhang mit dem Mischen der Zutaten. Ideen für den Unterricht: Im Rahmen einer Unterrichtssequenz zum Thema „Food & Cooking“ können Schüler/innen nach einführender Vokabelarbeit und mithilfe entsprechender Vorlagen ihr Lieblingsrezept auf Englisch schreiben und anschließend in Partnerarbeit Detailfragen dazu erstellen. Diese können ausgetauscht und von anderen Teams gelöst werden. Prinzipiell finden sich in den Lehrwerken bereits viele Aufgaben, um das detaillierte Leseverstehen zu üben. Als Lehrperson kann man auch selbst Fragen (W-Fragen: who, when, where …) zu jedem beliebigen Text entwerfen, die das genaue Lesen erfordern.
21 Aufgabe 5: Campsites
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23 Aufgabe 5: Fachdidaktischer Kommentar Campsites Allgemeine Informationen: Competence Area: Reading for Detailed Comprehension Deskriptor: R5: unkomplizierte Sachtexte über Themen, die mit den eigenen Interessen und Fachgebieten aus den Themenbereichen des Lehrplans im Zusammenhang stehen, mit befriedigendem Verständnis lesen Schwierigkeit: Mittel Der Lesetext: Art: Illustrierte Informationen über Campingplätze in einer Zeitschrift. Satzbau: Kurze Sätze mit einfachem Satzbau, meist mit Verbauslassung. Vokabular: Das Vokabular dieses Lesetextes ist relativ anspruchsvoll, es entspricht den GERS-Niveaus A1 und A2 und enthält auch einige Wörter aus B1. Die Fragen: Die Fragen erfordern genaues, sorgfältiges Lesen und Detailverständnis. Sie spiegeln jene Fragen wider, welche man sich in einer realen Lesesituation bei der Auswahl eines Campingplatzes stellen würde.
24 Die möglichen Antworten: 1: „This campsite is near water“ Die Antworten finden sich im Text jeweils unter der Überschrift „Location“. Um sagen zu können, dass die Aussage auf die Campingplätze Oak Grove Retreats und Runswich Camping zutrifft, muss das Wort „river“ aus dem Eigennamen „River Wye“ erkannt und verstanden werden und mit „water“ gleichgesetzt werden. In ähnlicher Weise muss verstanden werden, dass das Wort „beach“ die Nähe zu einem See oder Meer bedeutet. Weitere Hinweise auf die korrekte Lösung geben die Ortsangaben: „near“ muss als Synonym für „beside“ und „below“ verstanden werden. The Pig Place kann ausgeschlossen werden, da „fields and rolling hills“ eine Landschaft ohne explizit genannten größeren Wasserkörper darstellt. 2: „This campsite only allows tent campers“ Die Antworten finden sich im Text jeweils unter der Überschrift „Facilities“. Ähnlich wie bei Statement 1 muss hier mit Synonymwissen gearbeitet werden. Das Verstehen der Synonyme „only“ und „exclusively“ hilft zu bestimmen, dass die Aussage auf Oak Grove Retreats zutrifft. Runswich Camping kann ausgeschlossen werden, da es sowohl Wohnwägen als auch Zeltcamper willkommen heißt. The Pig Place kann ausgeschlossen werden, da dieser auch Wohnwägen erlaubt. 3: „This campsite is ideal for people who like ball sports“ Die Antworten finden sich im Text jeweils unter der Überschrift „Nearby Attractions“. Bei The Pig Place sind „volleyball“ und „tennis“ als eindeutige Ballsportarten aufgeführt. Da bei Oak Grove Retreats und Runswich Camping nur Aktivitäten angegeben werden, die nichts mit Ballsportarten zu tun haben, können diese Antwortoptionen ausgeschlossen werden. 4: „This campsite is closed part of the year“ Die Antworten finden sich im Text jeweils unter der Überschrift „Season“. Die Aussage trifft somit auf Oak Grove Retreats und The Pig Place zu, da diese nur einen Teil des Jahres geöffnet sind. Die gegensätzlichen Konzepte „open“ und „closed“ müssen zur Beantwortung der Frage verstanden werden. Ideen für den Unterricht: Die Schwierigkeit dieses Textes liegt im anspruchsvollen Vokabular. Eine wichtige Lesestrategie ist es, die Bedeutung unbekannter Wörter aus bereits bekannten Wörtern abzuleiten bzw. aus dem inhaltlichen und syntaktischen Kontext zu erschließen. Im Unterricht kann man üben, mit sogenannten „context cues“ im Text zu arbeiten. Dies können im Text enthaltene Definitionen und Synonyme/Antonyme sein sowie beispielhafte („for example …“) oder kontrastierende Informationen („unlike …“), die einen Hinweise auf die Bedeutung des Wortes geben.
25 Zu einem Lesetext mit anspruchsvollem Vokabular kann z. B. eine Liste von 10 Synonymen von schwierigen Wörtern aus dem Text gegeben werden und die Schüler/innen sollen das entsprechende Wort im Text finden bzw. dem richtigen Synonym zuordnen. Dazu müssen sie die Umgebung, in der die unbekannten Wörter auftreten, genau untersuchen.
26 Aufgabe 6: Tom Sawyer
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28 Aufgabe 6: Fachdidaktischer Kommentar Tom Sawyer
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30 Allgemeine Informationen: Competence Area: Reading for Gist/Reading for Detailed Comprehension Deskriptor: R6: einfache literarische Texte (z. B. fiktionale Texte, Lieder und Gedichte) verstehen Schwierigkeit: Leicht (MC-Fragen), Mittel (T/F) Der Lesetext: Art: Literarischer Text: Auszug aus dem Jugendroman „The Adventures of Tom Sawyer“ von Mark Twain zu den Themenbereichen Familie, Alltag, Zuhause. Satzbau: Ein Großteil des Textes besteht aus einem Dialog mit Ausrufen, Imperativ- und Fragesätzen und für direkte Rede typischen Satzanfängen wie z. B. „Well“ und „Oh“. Der Textausschnitt besteht vorwiegend aus kurzen Sätzen mit einfachen Satzgefügen wie z. B. Koordinationen. Vokabular: Enthält vereinzelt veraltet klingende Phrasen wie „my own dead sister’s boy“. Die Fragen: Die erste Frage erfordert globales Textverständnis (gist) und kann durch überfliegendes Lesen gelöst werden. Die restlichen Fragen erfordern sorgfältiges Lesen und Detailverständnis. Verschiedene verstreute Informationen müssen im Text lokalisiert und verstanden werden. Die möglichen Antworten: MC-Frage 1: 1: Lösung: Toms Tante sucht ihn zuerst an verschiedenen Orten (im Zimmer, unter dem Bett) und erwischt ihn schließlich, als er aus dem Schrank, in dem er sich versteckt hatte, wegrennen möchte, woraufhin er sich losreißt und wieder wegläuft. Das Hauptthema des Textausschnittes ist demnach, wie sich der Junge vor seiner Tante versteckt. 2: Auszuschließen: Es geht um eine ältere Frau („old lady“, „Aunt Polly“). „Garden“ wird im Text zwar erwähnt, die Frau hält sich aber im ganzen Textausschnitt nicht dort auf. 3: Auszuschließen: „mouse“ und „jam“ werden im Text zwar erwähnt, aber nicht in diesem Zusammenhang. MC-Frage 2: 1: Auszuschließen: „She pushed a broom under the bed (…). But she found nothing under the bed but the cat.“ 2: Auszuschließen: „She stood in the doorway, and looked out in the garden. No Tom.“ 3: Lösung: nach der Beschreibung, wie Tante Polly Tom erwischt, sagt sie: „Hah! The cupboard! What were you doing in there?“
31 MC-Frage 3: 1: Lösung: „he’ll just have to work tomorrow, as punishment. It’s hard to work on Saturday.“ Die Information muss in diesem Fall über die Satzgrenze hinweg verknüpft werden. 2: Auszuschließen: „I haven’t got the heart to hit him.“ 3: Auszuschließen: „jam“ wird im Text zwar erwähnt, aber nicht im Zusammenhang mit Aunt Polly’s Entscheidung am Ende. T/F-Statement 1: T: Lösung: Die Phrasen „The old lady pulled her glasses down her nose and looked over them (…)“ und „Her eyes were not too good“ sollen durch sorgfältiges Lesen richtig verknüpft werden. F: Auszuschließen. T/F-Statement 2: T: Auszuschließen. F: Lösung: „But she found nothing under the bed but the cat.“ T/F-Statement 3: T: Lösung: „Look at (…) your mouth. What’s that red stuff? (…) Forty times I’ve told you to leave that jam alone!“ Hier muss Information über einige Satzgrenzen hinweg verknüpft werden. F: Auszuschließen. T/F-Statement 4: T: Lösung: „His Aunt Polly stood surprised for a moment, and then she laughed. ‚That bad boy, I never guess what trick he’ll play next‘.“ F: Auszuschließen. T/F-Statement 5: T: Lösung: „he’s my own dead sister’s boy.“ F: Auszuschließen. Ideen für den Unterricht: Wenn man mit literarischen Texten arbeiten möchte, kann man auf eine Vielzahl von „graded readers“ zurückgreifen, die oft auch Leseverständnisfragen oder umfangreiches Begleitmaterial enthalten. Als Lehrperson kann man auch selbst Detailfragen, welche genaues Lesen erfordern, und Fragen nach der Hauptaussage von Ausschnitten englischsprachiger Jugendliteratur entwerfen. Eine typische Formulierung der Frage ist „What is this text about?“. Es kann auch mit Kurzgeschichten oder nur dem ersten Kapitel eines Buches gearbeitet werden.
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