ABLAUFPLAN PHARMAKOLOGISCH-TOXIKOLOGISCHER DEMONSTRATIONSKURS KUS-NR.: PH4-10032 FÜR PHARMAZIESTUDENTEN 8. FS, SOSE 2019 MONTAG 3.6.2019 ...
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Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 ABLAUFPLAN Pharmakologisch-Toxikologischer Demonstrationskurs Kus-Nr.: Ph4-10032 für Pharmaziestudenten 8. FS, SoSe 2019 Montag 3.6.2019 – Mittwoch 3.7.2019 1 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 VORLESUNGEN I 13:00-17:00 Uhr Datum Dozent Thema Raum/HS Neurologische Erkrankungen in der Forschung: Vom HS IV Mo 3.6.2019 Dr. S. Keiner Tiermodell zum Menschen Am Klinikum HS II 4.6.2019 PD Dr. Jahn Dentalpharmaka Di Am Klinikum HS III Mi 5.6.2019 Prof. Dr. Koscielny Medikamentöse Therapie von HNO-Erkrankungen Am Klinikum HS III Do 6.6.2019 Prof. Dr. Hartmann Antibiotic Stewardship Am Klinikum Antibiotikaresistenzen - Von Grundlagen bis zu HS IV Fr 7.6.2019 Dr. Makarewicz neuen Therapieansätzen Am Klinikum PRAKTIKA 13:00-17:00 Uhr Thema 1 Thema 2 Thema 3 Thema 4 Thema 5 Thema 6 Thema 7 Thema 8 Herr Dr. Herr Herr PD Dr. Herr Prof. Frau Prof. Frau Dr. GGIZ SocraTec Erfurt BITTE Reinscheid Dr. Huonker Peters Dr. Bauer Neuhaus Schütz Erfurt, R&D GmbH; 9 325656 9 325774 9 397170 9 395636 9 325670 9 325681 HELIOS Mainzer- KITTEL Pharmakologie Am Klinikum Inst. f. Mol. Pharmakologie Pharmakologie Klinikum, hofplatz 14*, mitbringen! Toxikologie 1.OG, Trakt C, 1 Rechts- medizin Zellbiologie Hans-Knöll- Toxikologie 1.OG, Trakt C, Toxikologie, 1.OG, Trakt B, Haus 3a, 99084 Erfurt; Herr Dr. Nordhäuser C23 Gebäude F2, Str.2 C22 B22 F. Donath, Tel.: Straße 74*, Drackendorfer SR 10/HSIII Drackendorfer Drackendorfer 0361 6020555 99089 Erfurt; Straße 1 Am Straße 1 Straße 1 Frau Dr. Prasa, Klinikum 1 Tel.: 03617307310 Datum Gruppen Mo 10.6.2019 Pfingstmontag Di 11.6.2019 1 2 3 4 5 6 Mi 12.6.2019 Gruppe 1-4 Gruppe 5-8 Do 13.6.2019 Gruppe 5-8 Gruppe 1-4 Fr 14.6.2019 2 3 4 5 6 7 Mo 17.6.2019 3 4 5 (HS III) 6 7 8 Di 18.6.2019 4 5 6 (HS III) 7 8 1 Mi 19.6.2019 5 6 7 8 1 2 Do 20.6.2019 6 7 8 1 2 3 Fr 21.6.2019 7 8 1 2 3 4 Mo 24.6.2019 8 1 2 3 4 5 VORLESUNGEN II 13.00-17.00 Uhr Datum Dozent Thema Raum/HS HS Psychiatrie Di 25.6.2019 Prof. Dr. Smesny Klinische Anwendungsgebiete von Psychopharmaka Oval office Mi 26.6.2019 Prof. Dr. Schulz Phosphorylierung G-Protein gekoppelter Rezeptoren Am Klinikum HS IV Do 27. 6.2019 Prof. Dr. Schneider Pharmakotherapie in der Schwangerschaft Am Klinikum HS IV Fr 28.6.2019 Prof. Dr. Schwab Therapie von Schlafstörungen und Epilepsie Am Klinikum HS IV Mo 1.7.2019 Prof. Pfister Aktuelle Impfungen Am Klinikum HS IV Am Klinikum 2 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 Themen: Thema 1 „Analyse von Gi-Signalen mittels Membranpotentialassay“ Dr. R. Reinscheid, (mailto: rainer.reinscheid@med.uni-jena.de); Pooja Dasgupta 9 325656 Inst. für Pharmakologie/Toxikologie, Drackendorfer Str. 1, 1. OG, C23 Thema 2 „Demonstration des Elektroenzephalogramms bei verschiedenen Aktivitätszuständen des Gehirn“ 9 325774 Herr Dr. R. Huonker (mailto: ralph.huonker@med.uni-jena.de) Biomagnetisches Zentrum, Klinik für Neurologie, Am Klinikum 1 Thema 3 „Klinische und Forensische Toxikologie, Grundlagen und Fallbeispiele“ Herr PD Dr. F. Peters (mailto: frank.peters@med.uni-jena.de) 9 397170 Inst. f. Rechtsmedizin, Am Klinikum 1, Gebäude F2, SR 10, Thema 4 „Auswirkungen von akuter Hypoxie auf Kreislaufregulation und Säure-Basen-Haushalt“ Herr Prof. Dr. R. Bauer (mailto: reinhard.bauer@med.uni-jena.de) 9 395636 Institut für Molekulare Zellbiologie, CMB, Hans-Knöll-Str. 2 Thema 5 „Pharmakogenetik von Cyp-Enzymen“ Prof. Dr. E. Neuhaus (eva.neuhaus@med.uni-jena.de); Sneha Bhat, Julia Karius 9 325670 Inst. für Pharmakologie/Toxikologie, Drackendorfer Str. 1, 1. OG, C22 Thema 6 „Dosis/Wirkungs-Beziehungen von M-Rezeptor-Agonisten und -Antagonisten: Messung von Calciumantworten mittels FLIPR“ 9 325681 Frau Dr. D. Schütz (mailto:dagmar.schuetz@med.uni-jena.de); Praveen Kumar Inst. für Pharmakologie/Toxikologie, Drackendorfer Str. 1, 1. OG, B23 Thema 7 - Aufgaben und Arbeitsweise des Giftinformationszentrums - Vergiftungsgeschehen; Allgemeine Maßnahmen der Vergiftungsbehandlung 0361/ - Akute Vergiftungen durch Arzneimittel, Haushaltschemikalien und Pflanzen 7307310 Frau Dr. D. Prasa (mailto: apotheker@ggiz-erfurt.de); Giftinformationszentrum (GGIZ) Erfurt, HELIOS Klinikum, Haus 3a, Nordhäuser Str. 74, 99089 Erfurt (*s. Wegbeschreibung) Thema 8 - Gesetzgebung mit Schwerpunkt auf dem Arzneimittelgesetz, Deklaration von Helsinki 0361/ - Geltende Richtlinien, insbesondere GxP (GCP, GLP, GMP) 6020555 - Entwicklungsplan für potenzielle Arzneimittel (Phase I-IV) - Biometrische Planung klinischer Studien - Praktische Beispiele der Phase I der klinischen Entwicklung mit pharmakokinetischen Überlegungen und dem Schwerpunkt der Bioäquivalenz von Arzneimitteln Herr Dr. F. Donath, ( (frank.donath@socratec-pharma.de); SocraTec R&D GmbH; Mainzerhofplatz 14, 99084 Erfurt (s. Wegbeschreibung) Wegbeschreibungen *Giftinformationszentrum (GGIZ), Nordhäuser Str. 74, Haus 3a, 99089 Erfurt Bei Anreise mit der DB: - Fahren Sie vom Hauptbahnhof mit der Straßenbahnlinie 3 (Richtung Europaplatz) oder Linie 6 (Richtung Rieth) bis zur Haltestelle Universität. Gegenüber der Uni ist der Haupteingang zum HELIOS Klinikum. Nach der Schranke linkerhand um den Parkplatz in die Sackstraße, dann stehen Sie vor dem Giftinformationszentrum . *SocraTec R&D GmbH, Mainzerhofplatz 14, 99084 Erfurt Bei Anreise mit der DB: - Auf dem Vorplatz des Erfurter Hauptbahnhofes nach links wenden, dort befinden sich die Straßenbahnhaltestellen. - weiter mit der Linie 4 in Richtung Bindersleben/Flughafen bis zur Station Theater (Fahrzeit 8 min). Die Station befindet sich in der dritten Etage des Gebäudes gegenüber vom Theater mit direktem Zugang vom Theaterplatz aus (Eingang Gelb). 3 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 Thema 1: „Analyse von Gαi-Signalen mittels Membranpotential-Assay am Beispiel des Nociceptin/Orphanin FQ-Rezeptors (NOP-Rezeptor)“ Dr. Rainer Reinscheid, Pooja Dasgupta, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Drackendorfer Straße 1, UKJ 1.1 Einführung Die G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCRs) stellen die größte Gruppe der zellmembranständigen Rezeptoren dar, die wahrscheinlich 2% des menschlichen Genoms repräsentieren. Die Liganden für die GPCRs, sowohl Agonisten als auch Antagonisten, machen etwa 30% aller pharmazeutischen Wirkstoffe aus, die heutzutage klinisch angewendet werden. Nach Aktivierung leiten GPCRs ihre Signale über heterotrimere G-Proteine ins Zellinnere weiter. Die aktivierten βγ- Untereinheiten dissoziieren von dem heterotrimeren G-Protein-Komplex (Gαβγ) und interagieren mit G-Protein- gekoppelten, einwärts gleichgerichteten Kaliumkanälen (GIRK). GIRK1, GIRK2 und GIRK3 werden im ZNS exprimiert und GIRK4 wird primär im Herz exprimiert. Durch die Kanalöffnung werden diese permeabel für Kaliumionen, was zur Hyperpolarisation der Zellen führt. Zur Erhaltung der zellulären Homöostase ist jedoch die regulierte Abschaltung (Desensitisierung) dieses Signals notwendig. An der Desensitisierung sind sowohl die dritte intrazelluläre Schleife als auch der C-Terminus des Rezeptors wichtig. Nach Aktivierung des Rezeptors werden Serin – und Threoninreste in diesen Rezeptoranteilen durch G-Protein-gekoppelte Rezeptorkinasen (GRKs) phosphoryliert, β-Arrestin bindet am phosphorylierten Rezeptor, und der Rezeptor wird über Clathrin-beschichtete Vesikel internalisiert. Im sauren Milieu der frühen Endosomen wird der Ligand vom Rezeptor abgespalten. Anschließend wird der Rezeptor dephosphoryliert und entweder zur Plasmamembran zurücktransportiert (Resensitisierung) oder proteolytisch abgebaut (Downregulierung). Opioid-Rezeptoren sind Gαi-gekoppelte Rezeptoren und die pharmakologischen Zielstrukturen verschiedener Opioide und Opiate. Opioide zählen zu den stärksten wirksamen Analgetika und sind bis heute für die Schmerztherapie unverzichtbar. Viele derzeit verfügbaren Opioid-Analgetika wie Morphin, Oxycodon und Fentanyl entfalten ihre Wirkung über die Interaktion mit dem µ-Opioid Rezeptor (MOP-Rezeptor). Der Einsatz dieser Analgetika in der klinischen Praxis ist jedoch aufgrund zahlreicher unerwünschter Wirkungen wie Obstipation, Toleranz und Abhängigkeit limitiert. Da analgetische Wirkungen prinzipiell über alle 4 Mitglieder (µ-, κ-, δ-Opioid Rezeptor, Nociceptin/Orphanin FQ Rezeptor) der Opioid- Rezeptor-Familie vermittelt werden können, wird derzeit eine neue Generation von Opioid-Analgetika entwickelt, die mit hoher Affinität an mehrere Mitglieder der Opioid-Rezeptor-Familie binden können. Mit der Entwicklung dieser neuen Multi-Opioid-Rezeptor-Analgetika ist die Hoffnung verbunden, zusätzliche schmerzlindernde Wirkungen zu erzielen und gleichzeitig das Auftreten typischer Nebenwirkungen von MOP-Rezeptor-Analgetika zu senken. Zwei Prototypen dieser neuen Substanzen sind Cebranopadol und AT-121, welche sowohl den MOP-Rezeptor als auch den NOP-Rezeptor binden und aktivieren. Diese Substanzen wurden entwickelt, da gezeigt werden konnte, dass die gemeinsame Applikation von Ro64-6198 (NOP-Rezeptor-Agonist) und Morphin (MOP-Rezeptor-Agonist) in subanalgetischen Dosen zu einer gesteigerten antinociceptiven Wirkung führt, bei einer gleichzeitigen Reduktion der unerwünschten Wirkungen. Klinische Studien zeigen, dass das neuartige Profil von Cebranopadol besonders gut für die Behandlung von mittelstarken bis schweren chronischen Schmerzen, einschließlich neuropathischer Schmerzen, geeignet ist. 4 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 1.2 Aufgabe Im Versuch soll anhand des humanen Nociceptin/Orphanin FQ Rezeptors (NOP Rezeptor) gezeigt werden, welche Prozesse nach einer Aktivierung des Rezeptors mit dem endogenen Liganden Nociceptin (N/OFQ) und dem Opioid Buprenorphin erfolgen. Dabei wird die GIRK-Aktivierung mittels eines Membranpotential-Assays an stabil mit dem humanen NOP Rezeptor transfizierten AtT20-Zellen untersucht. 1.3 Durchführung Hintergrund Membranpotential-Assay: Bei dem Membranpotential-Assay wird die Änderung des Membranpotentials mittels eines Fluoreszenzfarbstoffes gemessen. Hierfür werden die Zellen mit einem Farbstoff inkubiert, welcher aus 2 Komponenten besteht. Der Indikatorfarbstoff ist der Fluoreszenzfarbstoff, welcher erst fluoresziert, wenn er intrazellulär vorliegt. Um das Hintergrundsignal des Indikatorfarbstoffes zu minimieren, enthält der Farbstoff als zweite Komponente einen maskierenden Farbstoff (Quencher), welcher das Fluoreszenzsignal des Indikatorfarbstoffes ausschließlich außerhalb der Zelle (extrazellulär) stoppt. Anschließend werden die Zellen mit verschiedenen Agonist-Konzentrationen stimuliert, was durch die GIRK-Aktivierung zu einer Hyperpolarisation der Zellen und damit zu einer Abnahme des Fluoreszenzsignals führt. Diese konzentrationsabhängige Änderung des Membranpotentials wird an der FlexStation 3 gemessen. 1.3.1 Nachweis der GIRK-Kanal-Aktivierung im Membranpotential-Assay a) a) 50.000 Zellen in mit Poly-L-Lysin (0,2µg/ml in dest. H2O) beschichteten 96well Zellkulturplatten aussäen, Inkubation für 2 Tage bei 37 °C und 5% CO2 b) Assay-Vorbereitung (Pufferlösung): HBSS/HEPES (HBSS ohne Ca, ohne Mg; HEPES 20 mM) bei 37 °C vortemperieren c) Abnahme des Zellkulturmediums d) Zellen 1x waschen mit Pufferlösung e) Zugabe der Pufferlösung (90µL) f) Zugabe der Farbstofflösung (90 µL) g) Inkubation der mit Farbstoff beladenen Zellen im Inkubator für 45 min h) Vorbereitung der Vehikelplatte (V-bottom): Zugabe der Agonisten (N/OFQ, Buprenorphin) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1µM 0.05µM 1nM 1µM 0.05µM 1nM 0.5µM 0.01µM 0.1nM 0.5µM 0.01µM 0.1nM 0.1µM 5nM 10pM 0.1µM 5nM 10pM V1 V2 1pM V1 V2 1pM i) Messung der Änderung des Fluoreszenzsignals/Membranpotentialänderung an der Flex Station (Multi-Mode-Mikroplatten-Reader) j) Auswertung: Wiedergabe der Daten mit der FlexStation 3 Software, Export der Daten als txt-File und Auswertung mit Excel und Origin 5 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 Thema 2: Demonstration des Elektroenzephalogramms bei verschiedenen Aktivitätszuständen des Gehirns Herr Dr. R. Huonker, Biomagnetisches Zentrum, Klinik für Neurologie, Erlanger Allee 101 Im Praktikum werden folgende Verfahren demonstriert bzw. durchgeführt • Ableitung des EEG von der Schädeloberfläche eines Probanden bei verschiedenen Aktivitätszuständen sowie Demonstration von biologischen und technischen Artefakten im EEG, • Ableitung von akustisch evozierten Potentialen (AEP) nach Stimulation mit reinen und verstimmten Akkorden - Fehlerquotenbestimmung bei verschiedenen Aktivitätszuständen, • Auswertung des EEG mit Frequenzanalyse. Grundlagen der Elektroenzephalographie Die Aktivierung von Nervenzellen im Kortex führt zu Potentialschwankungen an den Zellen (Zellmembranen) und infolgedessen zu Strömen, die sich im Kopf ausbreiten. Diese wiederum führen auf der Kopfoberfläche zu messbaren veränderlichen elektrischen Potentialunterschieden. Dieses Signal (EEG-Signal) als Ausdruck kortikaler Hirntätigkeit kann beim Menschen direkt von der Kopfoberfläche abgeleitet werden. Die relativ einfache Registriermöglichkeit des EEG am Menschen führte nach ihrer Entdeckung durch Hans Berger (1929 in Jena) zur schnellen Verbreitung dieser Methode und brachte im klinischen Bereich eine Vielzahl diagnostischer Anwendungen und medizinischer Erkenntnisse, so zur Charakterisierung verschiedener Schlaf- und Narkosestadien und für die Diagnostik pathologischer zerebraler Veränderungen, wie z.B. raumfordernder Prozesse im Zentralnervensystem. Das Elektroenzephalogramm bezeichnet die Aufzeichnung einer zeitabhängigen bioelektrischen Potentialdifferenz. Bei der Elektroenzephalographie werden die durch Membranpotentialschwankungen verursachten kortikalen Feldpotentiale extrazellulär registriert. Die Aktivitäten tieferer Hirnstrukturen gehen direkt in das EEG ein, aber auch, indem sie die neuronale Funktion des Kortex beeinflussen. So werden z.B. die Generatoren des synchronisierten Alpha-EEG in rhythmisch entladenden Schrittmacherzellen sowie in periodisch hemmenden neuronalen Verschaltungen des Thalamus vermutet. Den von der Kopfhaut (EEG) abgeleiteten Potentialdifferenzen liegen hauptsächlich summierte postsynaptische Potentiale (EPSP und IPSP) zugrunde. Generatoren dieser Potentiale sind die senkrecht zur Hirnoberfläche ausgerichteten Pyramidenzellen des Kortex, die durch Synapsen vielfach untereinander verschaltet sind und sich so in ihrer Aktivität gegenseitig beeinflussen. Die Entstehung der abgeleiteten Potentiale lässt sich mit Hilfe der Dipoltheorie veranschaulichen: Das aufgezeichnete EEG besitzt einen unregelmäßigen, wellenförmigen Charakter mit Amplituden zwischen 10 und 100 µV und hängt in seinem Verlauf stark vom Ableitort ab. Zur Beschreibung des EEG bedient man sich der Auswertung von Amplituden, Wellenformen und ihren Frequenzen. Man unterscheidet die folgenden klassischen Frequenzbereiche: Delta-Wellen zwischen FU = 0,5 Hz FO = 3 Hz Theta-Wellen zwischen FU = 4 Hz FO = 7 Hz Delta-Wellen und Theta-Rhythmus treten im Wach-EEG des Kindes, beim Erwachsenen während des Schlafes und bei gespannter Aufmerksamkeit auf. Alpha-Wellen zwischen FU = 8 Hz FO = 13 Hz Der Alpha-Rhythmus ist besonders im relaxierten Wachzustand, bei geschlossenen Augen und über der okzipitalen Region ausgeprägt. Das EEG zeigt einen regelmäßigen, synchronisierten Verlauf mit einer (im adulten EEG) vorherrschenden Frequenz bei ca. 10 Wellen/s. Beta-Wellen zwischen FU = 14 Hz FO = 30 Hz Das Beta-EEG ist typisch für einen Zustand erhöhter Aktivität (z.B. Augen geöffnet, Sinnesreize, geistige Tätigkeit, Orientierungsreaktionen). Es ist desynchronisiert und besteht aus einer unregelmäßigen Überlagerung zahlreicher Wellen mit Frequenzen zwischen 13 und 30 Hz. Hochfrequente Gamma-Wellen >30 Hz können im aufmerksamen Wachzustand, bei Wahrnehmungs- und Lernprozessen sowie im Traumschlaf auftreten. Methode der Elektroenzephalographie Bei der Elektroenzephalographie werden mittels spezieller auf die Kopfoberfläche aufgebrachter Elektroden elektrische Potentialdifferenzen zwischen zwei Orten gemessen (abgeleitet). Je nach Verwendung einer oder mehrerer Bezugselektroden unterscheidet man bei der Ableitung von Biopotential-Differenzen zwischen unipolarer und bipolarer Ableitung: Unipolare Ableitungen sind Ableitungen zwischen (mehreren) differenten EEG-Elektroden über dem Kortex und einer gemeinsamen indifferenten Referenz-Elektrode. Diese Bezugselektrode erfasst -genau wie die EEG-Elektroden- auch unerwünschte Artefakte, d.h. andere Biopotentiale des Körpers (wie EKG, EMG, EOG) und technische Störsignale (z.B. das 50 Hz-Wechselstrom-“Brummen“), möglichst nicht jedoch das EEG als eigentliches Nutzsignal. Das wird oft z.B. durch das Setzen der Referenzelektrode am Ohr erreicht. Dort wird das EEG-Signal vernachlässigbar klein. Die 6 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 elektronische Subtraktion im EEG-Differenzverstärker eliminiert dann weitgehend diese biologischen und technischen Störsignale und verbessert somit den Signal-Rausch-Abstand (SNR) des EEG. An der Grenzfläche zwischen Elektrode und Kopfhaut treten ohmsche und kapazitive Übergangswiderstände (Elektrodenimpedanz) auf. Diese können durch folgendes Ersatzschaltbild beschrieben werden: Elektrodenersatzschaltbild mit: Rs - Ohmscher Widerstand der Elektrodenpaste und Elektrode, C - Kapazität der elektrischen Doppelschicht der Elektroden, RF - Faraday-Widerstand der chemischen Prozesse, die bei Stromfluss vor sich gehen. Um einen guten Übergang der bioelektrischen Potentiale und eine geringe Einkopplung von Störungen zu erreichen, müssen die Elektrodenimpedanzen sehr klein (< 5 kOhm) sein. Deshalb muss die Kopfhaut vor dem Aufbringen der Elektroden an der Positionen gut gereinigt werden. Dadurch wird der elektrische Übergangswiderstand zwischen Kopfhaut und Elektrode so weit wie möglich verringert. Zum Vergleich: Während beim EKG Übergangswiderstände
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 EEG-Auswertung - Frequenzanalyse des Elektroenzephalogramms (FOURIER-Spektralanalyse) Grundlagen der EEG-Spektralanalyse Im EEG des Menschen überlagern sich Wellen verschiedener Frequenzen, die mit mathematischen Verfahren analysiert werden können. Allgemein durchgesetzt hat sich für derartige periodische Biopotentialverläufe eine Zerlegung in Sinuswellen und Cosinuswellen verschiedener Frequenzen – die Fourier-Analyse. Zunächst wird ein EEG-Abschnitt der Dauer T (einige sec) digitalisiert. Dabei wird das analoge, kontinuierliche Biopotential EEG(t) in diskreten Zeitabständen ti von z.B. 5 msec in eine Folge digitaler Zahlenwerte EEG (ti) umgewandelt, was einer Digitalisierungs- oder Abtastfrequenz von 200 Hz entspricht. Die so entstandene EEG-Zeitreihe wird durch Lösung des Gleichungssystems: [ ] N /2 EEG(ti ) = ∑ a j * cos(ω j ti ) + b j *sin(ω j ti ) (1) j =1 mit 2π (2) ωj = j T in eine Folge von cos- und sin-Wellen einer Grundfrequenz ω1 = 2π / T und höherer, ganzzahliger Vielfacher der Grundfrequenz ωj (höhere Harmonische oder Oberwellen) zerlegt. Ergebnis dieses Analyseverfahrens ist das so genannte Leistungsspektrum: LSD ( f j ) = 4π ( N 2 2 a j + bj ) in [ µV 2 ] (3) Leistungsspektren des α- und des β-EEG Es werden Zeitabschnitte des abgeleiteten Spontan-EEG bei geschlossenen Augen und bei geöffneten Augen einer Spektralanalyse unterzogen – jeweils bei den verschiedenen Aktivitätszuständen. Dabei werden Leistungsspektren berechnet und dargestellt, es wird den Studenten demonstriert, wie die Parameter gewählt werden müssen, damit Ergebnisse deutlich sichtbar werden. Das unterschiedliche Aussehen der Leistungsspektren wird interpretiert und mit dem EEG verglichen. Es ist auf artefaktfreie EEG-Abschnitte (keine Lidschläge, Bulbusbewegungen oder EMG- Einstreuungen) zu achten. Aus den Leistungsspektren des α-EEG und des β-EEG sind die Frequenzen Fmax der maximalen spektralen Leistung sowie die Maximalwerte LSDmax der spektralen Leistungsdichte zu bestimmen: Akustisch Evozierte Potentiale (AEP) Akustisch Evozierte Potentiale (AEP) als diagnostisches Hilfsmittel zur Überprüfung der Funktion neuronaler Verschaltungen: Prinzip des AEP-Averaging und Aussage des AEP/ frühe und späte Komponenten bei verschiedenen Aktivitätszuständen des Probanden. Fehlerquoten beim Erkennen von verstimmten Akkorden Es werden randomisiert reine und verstimmte Akkorde mit einer Lautstärke von 65 dB SPL im freien Schallfeld appliziert (n=50/1:4) und der Proband muss eine Maustaste drücken, wenn ein verstimmter Akkord zu hören ist - jeweils ohne und mit Kaffee. Die als richtig erkannten verstimmten Akkorde werden gezählt und mit den dargebotenen ins Verhältnis gesetzt. Die Fehlerquote mit und ohne Kaffee wird verglichen. Die Auswertung aller gemessenen Daten erfolgt mit Hilfe des Programms BrainVision Analyszer von der Firma Brain Products München. Substanzinfos Koffein Alkaloid in Kaffeebohnen, Tee- und Mateblättern, Kolanüssen und Guaranasamen. Erscheinungsformen: in Cola-Getränken, Kaffee, Energydrinks; als Koffeintabletten oder als reines (synthetisches) Koffein in Pulverform. Konsumformen: getrunken, geschluckt oder geschnupft Wirkung Koffein macht wach, beschleunigt den Herzschlag und steigert vorübergehend die geistige Leistungsfähigkeit. In höheren Dosen (ca. 300 bis 600 mg = ca. 8 Tassen Kaffee) erzeugt es Euphorie. Wirkungseintritt: nach 10–60 Min., Wirkdauer: 2–3 Std. Risiken und Nebenwirkungen Koffein entzieht dem Körper Flüssigkeit (Dehydration). Bei sehr hohen Dosen: Schweißausbrüche, Herzflattern, Harndrang, Herzrhythmusstörungen, starke Wahrnehmungsstörungen, Zittern, Nervosität und Schlafstörungen. Langzeitrisiken: Bei dauerhaftem, regelmäßigem Koffeinkonsum (auch bei Kaffee!) besteht die Gefahr körperlicher Abhängigkeit. Mögliche Entzugssymptome: Kopfschmerzen, Nervosität, Müdigkeit, Erbrechen bis hin zu Bewegungs- und Konzentrationsstörungen. Der Säuregehalt des Kaffees fördert zudem langfristig die Bildung von Magengeschwüren. Der Dauerkonsum von Koffein mit Schmerzmitteln kann zu schweren Nierenschäden mit lebensbedrohenden Komplikationen führen. 8 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 Literatur: • Beschreibung des Programms BrainVision Analyzer • Physiologie der Menschen von Schmidt/Thews • Sonderdrucke zum EEG und Aktivitätszuständen sowie zu Besonderheiten der auditiven zentralen Verarbeitung von musikalischen Stimuli. _______________________________________________________________________________________________ Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen mit einigen kurzen Sätzen schriftlich in Ihr Protokoll: 1. Welche Veränderungen sind im EEG beim Öffnen bzw. Schließen der Augen zu erkennen? 2. Was ist kennzeichnend für den Berger-Effekt? 3. Welche Veränderungen sind im EEG bei mentaler Anspannung zu erwarten? 4. Welche Veränderungen sind im EEG bei Weck- und Orientierungsreaktionen zu erwarten? 5. Vergleichen Sie die Größe dieses Artefaktes in den einzelnen Ableitungen: Wie sehen die Störsignale im EEG aus? 6. Wie stark sind EMG-Artefakte der Körpermuskulatur im EEG? 7. Vergleichen Sie den Verlauf der EEG-Spektren im α-Spektralband und im β-Band 8. miteinander! 9. Vergleichen Sie die Leistungsspektren und Fehlerquoten beim EEG und AEP bei den verschiedenen Aktivitätszuständen mit und ohne Kaffee! Was können Sie daraus schließen? 10. Warum können die Wellen eines Beta-EEG nur schwierig und ungenau ausgezählt werden? 11. Was sind evozierte Potentiale? 12. Wie werden sie ausgelöst und beim Menschen registriert? 13. Was sagen die einzelnen Zeitbereiche nach dem Stimulus aus? 9 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 Thema 3: Klinische und Forensische Toxikologie, Grundlagen und Fallbeispiele PD Dr. Frank T. Peters, Dr. Julia Dinger, Frau Lisa Oßowski, Frau Franziska Fiedler Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Jena, Am Klinikum 1, Bereich F2 Einführung Unter Vergiftung versteht man die schädliche Einwirkung toxischer Substanzen (Gifte) auf den Organismus sowie die daraus resultierende Symptomatik. Die weitaus meisten der dokumentierten Vergiftungsverdachtsfälle werden durch Arzneimittel verursacht, vor allem solche mit mittelschwerem bis tödlichem Verlauf. Andere Gifte, die relativ häufig zu schweren bis tödlichen Vergiftungen führten, waren chemische Produkte, Pestizide, Drogen oder Pflanzen. Viele Vergiftungen, vor allem bei Kindern, sind akzidenteller Natur. Darüber hinaus sind Vergiftungen im Rahmen von Suizid(versuch)en von Bedeutung. Die Klinische Toxikologie beschäftigt sich mit der Diagnose und Therapie von Vergiftungen, insbesondere solchen akuter Natur. Neben einer sorgfältigen (Fremd)anamnese kann die Symptomatik u.U. Hinweise auf die mögliche Vergiftungsursache geben. In der Regel erfordert die eindeutige Diagnose einer Vergiftung jedoch den Einsatz analytischer Methoden. So muss vor allem bei unklarem Vergiftungsverdacht zunächst die Noxe identifiziert werden, die für die Vergiftung verantwortlich ist. Dies erfolgt in der Regel durch eine Systematische Toxikologische Analyse (STA) einer Urinprobe des Patienten mit dem Ziel möglichst viele Substanzen in möglichst kurzer Zeit zu erfassen. Nach Identifizierung der Noxe sollte diese, sofern möglich, in einer Blutprobe des Patienten quantitativ bestimmt werden, um die Schwere und Prognose der Vergiftung abzuschätzen. Die Ergebnisse der klinisch-toxikologischen Analyse werden gemeinsam mit dem behandelnden Arzt unter Berücksichtigung von Symptomatik und Vergiftungsverslauf interpretiert. Auf dieser Basis kann dann die (gezielte) Therapie des Patienten z.B. mit Antidota erfolgen. Die Forensische Toxikologie beschäftigt sich mit allen toxikologischen Fragestellung von rechtlicher Relevanz, angefangen bei Fragen zur Fahr(un)tüchtigkeit durch Alkohol und Drogen im Straßenverkehr über Fragen der Schuldfähigkeit bei Straftaten unter Einfluss berauschender Mittel bis hin zur post-mortem Toxikologie in der Abklärung unklarer Todesursachen oder eines Vergiftungsverdachts. Bei der Bearbeitung all dieser Fragestellungen sind analytisch- toxikologische Methoden von entscheidender Bedeutung. Die Verfahren können dabei auf einen einzelnen Analyten (z.B. Ethanol), auf eine definierte Gruppe von Substanzen (z.B. Fahren unter Drogeneinfluss gemäß §24a StVG) oder im Sinne einer STA auf eine Vielzahl von Substanzen (z.B. post-mortem Toxikologie) ausgerichtet sein. Im letzteren Fall ist die Herangehensweise ähnlich wie bei klinisch-toxikologischen Fällen. Allerdings ist zu beachten, dass aufgrund häufig fehlender Angaben zur Symptomatik quantitativen Bestimmungen der involvierten Substanzen eine ungleich höhere Bedeutung zukommt, da die Schwere der Vergiftung und somit ihre Bedeutung als potentielle Todesursache in solchen Fällen praktisch ausschließlich über die Analytik erfolgen kann. Ablauf der Veranstaltung Klinische versus forensische Toxikologie Zunächst werden die Grundlagen der Klinischen und Forensischen Toxikologie vermittelt. Bezüglich der Klinischen Toxikologie werden u.a. wichtige Aspekte der Anamnese, sowie die Eignung verschiedener Probenmaterialien für die klinisch-toxikologisch Analytik und der Wert der Analysenergebnisse für die Behandlung gemeinsam mit den DozentInnen erarbeitet. Entsprechend wird dann für die forensische Postmortem-Toxikologie vorgegangen. Pharmakologie und Toxikologie der Rauschmittel In diesem Teil der Veranstaltung wird die Pharmakologie und Toxikologie wichtiger Rauschmittel wie Alkohol, Cannabis, Amphetaminen, Cocain und Opiaten diskutiert und dabei auch pharmakologische Aspekte der Konsumformen im Dialog erarbeitet. Diese Lerninhalte bilden dann auch die Basis für den sich anschließenden Teil zur verkehrsmedizinischen Relevanz von Drogen und Arzneistoffen. Einfluss von Drogen und Medikamenten auf die Fahrtüchtigkeit Die DozentInnen geben zunächst einen Überblick über Verkehrsordnungswidrigkeiten (§ 24a Straßenverkehrsgesetz) und -straftaten (§§ 315c und 316 Strafgesetzbuch). Die Unterschiede der Tatbestände werden mit den Studierenden besprochen. Anschließend werden potentielle Auswirkungen von Alkohol, Arzneistoffen und Drogen auf die Fahrsicherheit erarbeitet und anschließend für spezielle Wirkstoffgruppen detailliert besprochen. Auf Besonderheiten der Pharmakokinetik wird dabei ebenso eingegangen, wie auf die Informationsbeschaffung und Beratung bezüglich arzneimittelbedingter Beeinträchtigungen der Fahrsicherheit. Für alle Teilbereiche werden zur Verdeutlichung der Lerninhalte auch konkrete Fallbeispiele besprochen. Zum Abschluss der Veranstaltung erhalten die Studierenden Gelegenheit, das toxikologische Labor im Institut für Rechtsmedizin zu besichtigen. 10 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 Thema 4: Auswirkungen von akuter Hypoxie auf Kreislaufregulation und Säure-Basen-Haushalt Prof. Dr. R. Bauer, Institut für Molekulare Zellbiologie, Zentrum für Molekulare Biomedizin, Ebene 3, Hans-Knöll Straße 2 Ziel Die Studenten sollen lernen, pathogenetisch relevante Kompensationsmechanismen des Organismus bei akuter Störung des Gasaustausches quantitativ zu erfassen und zu beurteilen. Dabei soll die Einsicht über die neuro-humorale Steuerung der Kreislaufumstellung zur Sicherung vitaler Funktionen (Gewährleistung zerebraler O2 Versorgung) auf Kosten anderer Organfunktionen vertieft werden. Die Wirkung von Inhalationsnarkotika, Katecholaminen, Muskelrelaxatien, Antikoagulanzien und Blutersatz wird im Verlauf des Experiments jeweils demonstriert und dokumentiert. Versuchsdurchführung: Demonstration des Versuchsablaufs durch Videoclips und Darstellung des Verlaufs der Vitalparameter an Originaldaten Die Untersuchungen wurden an Schweinen (neugeborene Ferkel (Alter 7 Tage) im Rahmen eines Forschungsprojektes („Hirnprotektion bei frühkindlicher hypoxisch-ischämischer Encephalopathie“) durchgeführt. Die Wahl der Spezies erfolgte aufgrund methodischer Notwendigkeiten und der weitgehenden Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den humanen Bereich. Die Untersuchungen erfordern eine fortlaufende Kontrolle und intensivmedizinische Beeinflussung einer Reihe von Vitalparametern, häufige Blutentnahmen und eine künstliche Beatmung. Das Schwein ist hinsichtlich der perinatalen Reifung von Funktionen des autonomen Nervensystems und metabolischer Funktionen dem Menschen ähnlich. Alle Untersuchungen wurden am narkotisierten Tier durchgeführt. Es wurde eine Inhalationsnarkose (0,9-1,2% Isofluran in 70% Lachgas und 30% Sauerstoff) angewandt. Die Narkoseeinleitung erfolgte bei den neugeborenen Ferkeln mittels des Narkosegas-Gemisches (Isoflurankonzentration 2%) über eine Gesichtsmaske. Hautdurchtrennungen erfolgten jeweils nach zusätzlicher Lokalanästhesie mit 2% Lidokain (s.c.). Die Instrumentierung dauerte etwa 2h und die Durchführung & Auswertung des Experimentes dauert 3h. Beschreibung der Instrumentierung: • Tracheotomie und Muskelrelaxation (Pancuroniumbromid 0,1 mg/kg); künstliche Beatmung ® • (Servo-Ventilator 900C, Siemens-Elema ). • Verlegen von Kathetern: A. femoralis zur fortlaufenden Messung des arteriellen Blutdruckes • und zur Entnahme von arteriellen Blutproben für die Blutgasanalyse und Erfassung des Säure-Basen-Status; venöser Katheter via V. jugularis in die obere Hohlvene für Flüssigkeitsersatz und zur Arzneimittelgabe. • Fortlaufende Messung der Rektaltemperatur; Konstanthalten der Körpertemperatur mit Hilfe • einer rückgekoppelten Wärmeeinheit (Wärmeplatte und Rotlichtlampe) bei 38°C ± 0,3°C. • Erfassung der Hirndurchblutung (CBF) mittels Laser-Doppler-Flowmetrie (LDF). Hierfür wird der Schädelknochen freigelegt, durch Bohrloch- Trepanation die harte Hirnhaut (Dura mater) dargestellt und eine LDF-Sonde mittels ® Knochenwachs und Kaltpolymerisat (Kallocryl ) fixiert. • Erfassung der Nierendurchblutung (NBF) mittels Laser-Doppler-Flowmetrie (LDF). Hierfür wird auf der rechten Seite ein Flankenschnitt durchgeführt und der untere Nierenpol dargestellt. Nachfolgend wird eine LDF- Sonde mittels Sekundenkleber auf der Niere befestigt. • Erfassung des EEG mittels unipolarer Schraubenelektroden, die im Schädelknochen eingebracht und durch ® Kaltpolymerisat (Kallocryl ) fixiert und isoliert werden. • Ableitung des EKG mittels Einstichelektroden an beiden Vorderläufen und dem rechten Hinterlauf (Einthoven- Ableitung) und fortlaufende Kalkulation der Herzfrequenz. Versuchsablauf Nach Beendigung der Instrumentierung wurde den Versuchstieren eine ca. 1-stündige Erholungsperiode eingeräumt. In dieser Zeit wurden die Beatmungsparameter adjustiert und die erforderlichen Kalibrierungen durchgeführt. Dabei werden den Studenten die notwendigen Mess- und Qualitätssicherungsprozeduren erläutert und demonstriert, wie sie bei der Durchführung komplexer Untersuchungsvorhaben unabdingbar sind. Die Studenten werden dabei mit der Nutzung von Erfassungs-Software vertraut gemacht und lernen dabei einige Qualitätsmerkmale aktueller Online-Datenerfassung und -analyse kennen. Außerdem werden die Studenten in den Umgang mit Blutgas- und Säure-Basen Analysegeräten eingeführt. Unter Benutzung formalisierter Versuchsablaufbögen wird von den Studenten eine eigenständige Protokollierung des Versuchsablaufes vorgenommen. Das Versuchsprotokoll bildet die Grundlage für die nachgeschaltete Auswertung des Versuchs mit Abgabe des Protokolls. Nachfolgend beginnt die Demonstration des Experimentes. Zunächst wurden über 15 min unter normoxischen Ausgangsbedingungen die Parameter zur Kennzeichnung der systemischen (ABP, HF) und regionalen (CBF, NBF) Kreislaufdynamik aufgezeichnet. Außerdem wurde der Blutgas- und Säure- Basenstatus durch Gewinnung einer arteriellen Blutprobe erfasst. 11 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 Nachfolgend erfolgte die Umstellung auf eine schwere hyperkapnische Hypoxie durch Verminderung des FiO2 von 0.30 auf 0.06 und Zusatz von ~10% CO2 zum Atemgas für 15 min. Dabei wurden die Veränderungen in den systemischen und regionalen Kreislaufparametern aufgezeichnet und für die nachfolgende quantitative Analyse gespeichert. Nach jeweils 5, 10 und 15 min wurden Blutproben entnommen und der Blutgas- und Säure- Basenstatus ermittelt. Im Anschluss an die Periode „schwere hyperkapnische Hypoxie“ wurde die Beatmungsgaszusammensetzung wieder auf den prähypoxischen Zustand eingestellt und über weitere 15 min die Normalisierung der Kreislaufparameter während der Reoxignierungsperiode erfasst. Außerdem wurde nach jeweils 5, 10 und 15 min Blutproben entnommen und der Blutgas- und Säure- Basenstatus ermittelt. Zum Abschluss des Experiments wurden die Wirkungen von Medikamenten demonstriert, die bei kardiopulmonaler Reanimation (CPR) eingesetzt werden. So wird zunächst die Wirkung von Natriumbikarbonat zur Pufferung einer metabolischen Azidose nach schwere hypoxische Hypoxie gezeigt. Nachfolgend wird die systemische und regionale Kreislaufreaktion auf intravenöse Applikation von Adrenalin (0,05 mg/Kg Körpergewicht) erfasst. Auswertung Herzkreislauf: Die ermittelten Daten der kontinuierlichen Aufzeichnung werden einer Off-line Datenanalyse unterzogen. Dazu wird eine Mehrkanal-Analyse der aufgezeichneten Parameter ABP, HF, CBF und NBF unter Nutzung der Software „Watisa for Windows“ und „MS Excel“ durchgeführt. Zunächst werden vorgegebene Zeitabschnitte festgelegt und von repräsentativen Kurvenabschnitten deskriptive Parameter zur zusammenfassenden Dokumentation des Untersuchungsablaufes ermittelt. Diese Parameter werden nachfolgend in geeigneter numerischer und graphischer Form dargestellt und dienen der im Anschluss an die Datenanalyse stattfindenden Interpretation der Versuchsergebnisse. Blutgas- und Säure- Basenstatus, Elektrolyt- und metabolische Daten: Die ermittelten Daten der Blutprobenanalytik werden von den Studenten in analoger Weise in vorgegebene Tabellenvorlagen in „MS Excel“ übertragen und in geeigneter numerischer und graphischer Form dargestellt. Interpretation der Versuchsergebnisse In einer abschließenden Diskussionsrunde werden die Studenten Gelegenheit haben, die ermittelten Ergebnisse zu erörtern. Dabei wird schwerpunktmäßig zur Sprache kommen, wie die Verlaufsbeurteilung der ermittelten Kreislaufdaten zu bewerten sind. Darüber hinaus werden die Mechanismen der zugrunde liegenden Kompensationsvorgänge erörtert werden und die Rolle der erfassten Stoffwechselveränderungen, insbesondere die erheblichen Auswirkungen auf den Säure- Basenhaushalt besprochen. Vorausgesetzes Wissen • Pathophysiologie systemischer Kreislaufregulation bei akutem O2 Mangel • Adaptation und Kompensation bei Hypoxie • Störungen des Säure-Basen-Haushaltes ___________________________________________________________________ Fragen: 1. Nenne und charakterisieren Sie die 4 Grundtypen von Hypoxie! 2. Welche Grundmechanismen sind für Redistribution des zirkulierenden Blutvolumens bei akuter hypoxischer bzw. hyperkapnischer Hypoxie verantwortlich? 3. Wodurch ist metabolische Azidose gekennzeichnet? Welche Kompensationsmechanismen hat der Säugetierorganismus, die Auswirkungen von vermehrtem Anfall fixer Säuren zu reduzieren? Literatur: Bauer, R.: Stupor and coma: pathophysiology of hypoxia-ontogenetic aspects. Suppl Clin Neurophysiol. 2004;57:681-7. 13 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 Thema 5: „Pharmakogenetik von Cyp-Enzymen“ Prof. Dr. Eva Neuhaus, Pooja Dasgupta, Julia Karius; Inst. für Pharmakologie/Toxikologie, Drackendorfer Str. 1, 1. OG, C22 Bei der Verabreichung der Standarddosis bestimmter Medikamente treten bei einigen Patienten unerwünschte Nebenwirkungen auf, während andere nicht auf die Behandlung ansprechen. Das Ansprechen auf eine medikamentöse Behandlung wird von zahlreichen persönlichen und umweltbedingten Faktoren wie Begleiterkrankungen, Alter, Ethnie, Begleitmedikation, Ernährung und Tabakkonsum, aber auch von genetischen Variablen bestimmt. In der Pharmakogenetik wird der Einfluss des genetischen Profils auf das Ansprechen auf eine medikamentöse Behandlung untersucht. Ziel ist es dabei, die Arzneimitteltherapie zu personalisieren und damit zu optimieren. Ein Großteil der genetischen Variabilität ist in der Superfamilie der Cytochrom-P450- Monooxigenasen (CYP) zu finden, welche für die Metabolisierung zahlreicher endogener und exogener Substanzen, hauptsächlich in der Leber, verantwortlich sind. Tests zur Genotypisierung von Enzymen des Cytochrom-P450-Systems können die Therapiesicherheit bezüglich der Wirkspiegel und Nebenwirkungen verbessern. Die orale Antikoagulation mit Warfarin oder Phenprocoumon, stellt die Standardtherapie zur Prävention von thromboembolischen Ereignissen dar. Neben der niedrigen therapeutischen Breite, ist die klinische Anwendung durch die hohe individuelle Variabilität in der notwendigen Dosierung mit Komplikationen behaftet. Genetische Faktoren haben einen großen Einfluss auf die Dosierung, der aber im Prinzip gut vorhersagbar ist. Die angeborene Variabilität bei der Metabolisierung von Coumarinen hängt hauptsächlich von zwei Genen ab, CYP2C9 und VKORC1, das für eine Untereinheit des Vitamin K Epoxid- Reduktase-Komplexes kodiert. Die Variationen, die die Coumarin-Dosierung beeinflussen, sind CYP2C9 430C>T (CYP2C9*2), CYP2C9 1075A>C (CYP2C9*3), und VKORC1 1639G>A. Relativ zum homozygoten Wildtyp, sind Träger einer der Varianten empfindlicher gegenüber Coumarinen, das heißt es besteht ein höheres Risiko für unerwünschte Wirkungen durch zu starke Antikoagulation bei Standartdosierung. Personen, die zwei Kopien des Wildtyp-CYP2C9-Gens CYP2C9*1 besitzen, metabolisieren Warfarin sehr gut. Träger der Varianten CYP2C9*2 und CYP2C9*3 (Punktmutationen in Exon 3 und 7 von CYP2C9) haben weniger Kapazität. VKORC CYP2C9 CYP2C9 CYP2C9 CYP2C9 CYP2C9 CYP2C9 Genotyp *1/*1 *1/*2 *1/*3 *2/*2 *2/*3 *3/*3 GG 5-7 mg 5-7 mg 3-4 mg 3-4 mg 3-4 mg 0,5-2 mg AG 5-7 mg 3-4 mg 3-4 mg 3-4 mg 0,5-2 mg 0,5-2 mg AA 3-4 mg 3-4 mg 0,5-2 mg 0,5-2 mg 0,5-2 mg 0,5-2 mg Warfarin-Dosierung in Abhängigkeit vom CYP2C9 und VKORC1 Genotyp, zusätzlich abhängig von der jeweiligen pharmazeutischen Coumarin-Präparation ab. Cleveland Clinic Journal of Medicine. 2011 April;78(4):243-257 Da insbesondere Variationen im CYP2C9 Gen relativ häufig sind, die CYP2C9*2 Variante kommt bei bis zu 20% der kaukasischen Bevölkerung vor, soll im Praktikum die Genotypisierung exemplarisch an dieser Variante durchgeführt werden. Dabei kann jeder, der das möchte, seinen eigenen Genotyp bestimmen. Zu diesem Zweck wird zunächst aus einem Bluttropfen, der aus der Fingerbeere genommen wird, genomische DNA isoliert. Dann wird mit Hilfe eines „Duplex Allele-specific Amplification“ ASA-PCR Ansatzes der Genotyp bestimmt. Die PCR Reaktion läuft dabei mit zwei Primer- Paaren gleichzeitig ab: Ein externes Primerpaar (forward und reverse) wird mit zwei Allel-spezifischen Primern, die entweder das wildtypische oder das mutierte Nukleotid in Position 30 erkennen (T-forward, C-reverse), kombiniert. Der interne Wild-typ Primer in vorwärts Richtung (T-forward) amplifiziert die Region zwischen dem Wild-typ Primer und dem reversen externen Primer nur, wenn das Wild-typ Allel vorhanden ist. Der interne Mutations-spezifische Primer in rückwärts Richtung (C-reverse) amplifiziert die Region zwischen diesem Primer und dem forward externen Primer nur, wenn das mutierte Allel vorhanden ist. Die PCR Produkte vom Wildtyp-Allel und vom mutierten Allel können durch die Größe mittel Agarose-Gelelektrophorese unterschieden werden. Ein drittes Fragment entsteht durch Amplifikation der Region zwischen den externen Primern, dieses dient als interne Kontrolle. 14 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 CYP2C9*2 Primer C2C9-E3-forward AATAGTAACTTCGTTTGCTGTTATCTC C2C9-E3-reverse CAGTAGAGAAGATAGTAGTCCAGTAAGGT C2C9-E3-T-forward GGAAGAGGAGCATTGAGGACT C2C9-E3-C-reverse GGGCTTCCTCTTGAACACG Primer-Kombination Bandengröße C2C9-E3-forward und C2C9-E3-reverse 581 bp C2C9-E3-T-forward und C2C9-E3-reverse (T Allel) 127 bp C2C9-E3-C reverse und C2C9-E3-forward (C Allel) 493 bp Das Gel sieht bei erfolgreicher PCR folgendermaßen aus: Wild-typ heterozygot PCR Methode: Spohn et al., Mol Diagn Ther 2011; 15 (1) 15 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
Institut für Pharmakologie und Toxikologie Drackendorfer Str. 1 07747 Jena 03641 9 325651 Fax: 03641 9325652 E-Mail: birgit.lange@med.uni-jena.de 16.05.2019 Thema 6: Dosis/Wirkungs-Beziehungen von M-Rezeptor-Agonisten und -Antagonisten: Messung von Calciumantworten mittels FLIPR. Frau Dr. D. Schütz, Praveen Kumar; Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Drackendorfer Str. 1, 1. OG, B22 Heptahelikale Rezeptoren, die an Gq Proteine koppeln, induzieren intrazellulär einen Anstieg der Calciumkonzentration. Dieser Prozess kann in Zellkulturen mit calciumsensitiven Farbstoffen und einem Fluorometric Imaging Plate Reader Device gemessen werden. Die Technologie wird in der akademischen und der industriellen Forschung zur Identifizierung neuer GPCR-Liganden im high throughput Maßstab eingesetzt. Im Praktikum wird das Modell der humanen embryonalen Nierenzelllinie HEK293 verwendet, um die FLIPR-Technologie zu demonstrieren. Die HEK293-Zellen werden kultiviert und am Versuchstag mit Calciumfarbstoff beladen. Die Calcium- Antworten werden nach M-Agonsit-/M-Antagonist-Behandlung mit dem FLIPR-Gerät ausgelesen und anschließend computergestützt ausgewertet. Dabei sollen Dosis-Wirkungsbeziehungen von Agonisten sowie allosterische und kompetitive Eigenschaften von Antagonisten ermittelt werden. 16 Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diesen Ablaufplan ausdrucken
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