Abschlussdokumentation - Das städtebauliche Sanierungsverfahren "Harsefeld-Mitte" 2004 2020

 
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Abschlussdokumentation - Das städtebauliche Sanierungsverfahren "Harsefeld-Mitte" 2004 2020
Das städtebauliche Sanierungsverfahren
„Harsefeld-Mitte“ 2004  –  2020
Abschlussdokumentation
Abschlussdokumentation - Das städtebauliche Sanierungsverfahren "Harsefeld-Mitte" 2004 2020
Impressum                                                                                             Inhaltsverzeichnis
    Herausgeber:                                Fotoquellen:                                              Vorwort .................................................................................. 3
    Samtgemeinde Harsefeld                      Wir haben für diese Broschüre Fotos aus vielen Quellen    Die Städtebauförderung .......................................................... 4
    Fachbereich III – Planen und Bauen          erhalten und möchten uns dafür ausdrücklich bei allen     Die städtebauliche Ausgangssituation...................................... 5
    Dipl. Ing. Peter Walthart – Stadtplaner –   Beteiligten bedanken. Sofern bekannt, nennen wir die      Die Vorbereitenden Untersuchungen........................................ 7
    Herrenstraße 25 | 21698 Harsefeld           Urheber.                                                  Der Rahmenplan – die Sanierungsziele..................................... 9
                                                                                                          Die neue Umgehungsstraße entlastet das Zentrum................. 11
    Bearbeitet durch:                           Fotos:                                                    Die Neugestaltung des Bahnhofumfeldes .............................. 12
    BauBeCon Sanierungsträger GmbH              Porträtfoto Gemeindedirektor Rainer Schlichtmann, Luft-   Die Neuordnung Am Bahnhof Süd |
    Günter Hobbie, Verena Lorenz,               bild Seite 14, Nachtaufnahmen der Seiten 34, 36, Nacht-   Die neue Fußgängerbrücke.................................................... 13
    und Caroline Lehnigk                        aufnahme Rückseite der Broschüre: Martin Elsen            Das Sanierungsverfahren im Zentrum –
    Anne-Conway-Straße 1                                                                                  die neue Ortsmitte........................................................... 14  – 19
    28359 Bremen                                Die überwiegende Anzahl von „Vorher-Aufnahmen“            Private Modernisierungen –
    www.baubeconstadtsanierung.de               stellte uns freundlicherweise Uwe Philipp Cappel          Investitionen im Gebäudebestand.......................................... 20
                                                (cappel + kranzhoff stadtentwicklung und planung gmbh)    Öffentliche Modernisierungsmaßnahmen............................... 21
                                                aus den Vorbereitenden Untersuchungen zur Verfügung.      Erschließungsmaßnahmen –
                                                                                                          Straßen und Plätze neu gestaltet...................................... 22 – 31
                                                Bildarchiv der Samtgemeinde Harsefeld                     Neuordnungen/Neubau –
                                                Historische Aufnahmen Tobaben: Archiv Margret Tobaben     die Quartiersentwicklung im Sanierungsverfahren.................. 32
    Rahmenplaner:                               Fotoarchiv der Familie (Bäckerei) Hillert                 Das Beleuchtungskonzept –
    cappel + kranzhoff                          Foto Krüger (Bild Spundwand Rellerbach Seite 16)          stimmungsvolles Licht für das Zentrum................................... 34
    stadtentwicklung und planung gmbh           Foto Engelmann (Alte Aufnahme Kino Marktstraße17–21)      Öffentlichkeitsarbeit............................................................... 35
    Büro Himmelpforten                          Krüger Fotografie                                         Der Klosterpark – grüne Oase im Ortszentrum....................... 36
    Poststraße 27 | 21709 Himmelpforten         Petra Kamerowski                                          Die Sanierung der Festhalle.................................................... 37
                                                Bilder Festhalle (innen): Sylvia Eckhoff                  Alle durchgeführten Maßnahmen auf einen Blick................... 38
    Stand: August 2019                          Visualisierung Fuß-/Radfahrerbrücke: WKC Hamburg GmbH     Einnahmen- und Ausgabenübersicht...................................... 39

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Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
                                                         Missstände das Bild des Ortskerns prägen. Zentrales        modernisiert worden. Darüber hinaus entstanden eini-
                                                         Anliegen war es deshalb, das Ortszentrum nachhaltig        ge Neubauten, die belegen, dass ein Euro Zuschuss ein
                                                         zu stärken und durch Aufwertung des öffentlichen           Vielfaches an Folgeinvestitionen auslöst. Der Flecken
                                                         Raums und Erhöhung der Aufenthaltsqualität wieder-         Harsefeld hat mit der neu gestalteten Ortsmitte und
                                                         zubeleben.                                                 der verkehrsberuhigten Marktstraße einen Mittelpunkt
                                                                                                                    mit attraktiver Einkaufsstraße bekommen, die Raum für
                                                         Der Bau der neuen Ortskernentlastungsstraße war            vielfältige Veranstaltungen bieten.
                                                         dabei ein wichtiger Baustein, die vom starken Durch-       Das gesamte Erscheinungsbild von Harsefeld hat sich
                                                         gangsverkehr beeinträchtigte Ortsmitte für die weitere     grundlegend geändert, was hier nur in Auszügen
nachdem bereits seit 1989 einzelne Sanierungsmaß-        Zukunft nachhaltig und attraktiv umzugestalten. Durch      abgebildet werden kann.
nahmen umgesetzt wurden, nahm die umfängliche            die erfolgreiche Wiederaufnahme des Bahnbetriebs
Erneuerung und Umgestaltung der Ortsmitte erst mit       auf der Strecke nach Buxtehude rückten der Bahnhof         Mit dieser Broschüre wird Dank und Anerkennung
der Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm          und sein Umfeld in eine zentrale Position. So legten wir   sowohl den Bewohnern, Eigentümern und Akteuren
im Jahr 2004 Fahrt auf. Sie bot die finanziellen Vor-    zusätzlich zur Ortsmitte den Schwerpunkt auf die Ent-      ausgesprochen wie auch dem Land Niedersachsen und
aussetzungen für die Durchführung der notwendigen        wicklung des Südens von Harsefeld, wo in den letzten       dem Bund für die finanzielle Unterstützung und die
Maßnahmen und Umsetzung von Sanierungszielen.            Jahren neue Wohngebiete entwickelt wurden.                 stets gute Beratung und Zusammenarbeit. Wir sind
                                                                                                                    davon überzeugt, dass die neue Harsefelder Ortsmitte
Als zentraler Versorgungsbereich stand das Ortszen-      Stadtsanierung ist immer ein Gemeinschaftspro-             und das neu gestaltete Bahnhofsumfeld mit seiner Fuß-
trum unter dem Konkurrenzdruck der großflächigen         jekt. Rund 10 Millionen Euro wurden zur Behebung           gänger- und Radfahrerbrücke die Grundlage geschaf-
Einzelhandelsagglomeration an der Buxtehuder Straße.     städtebaulicher Missstände eingesetzt. Zusätzlich          fen haben, dass sich Harsefeld auch künftig positiv
Das dortige Angebot überwog bereits 2002 nach            konnte durch die enge Zusammenarbeit zwischen              weiterentwickeln wird.
Fläche und Umsatz den ortszentralen Einzelhandel.        Gewerbetreibenden und der Verwaltung das größte
Die Geschäftswelt im Ortszentrum hatte insbesondere      Projekt – die Umgestaltung der Ortsmitte – gemeinsam       Harsefeld, September 2019
wegen der schlechteren verkehrlichen Rahmenbedin-        entwickelt und erfolgreich umgesetzt werden. Wir
gungen Schwierigkeiten, sich zu behaupten. Drohen-       möchten uns bei den Harsefelder Bürgerinnen und
der Funktionsverlust und Leerstand ließen die Befürch-   Bürgern und den Gewerbetreibenden für das große
tung laut werden, dass in der Folge das Ortszentrum      Engagement bedanken. Fast alle Straßen sind erneuert,      Harald Koetzing                       Rainer Schlichtmann
weiter an Bedeutung verliert und zunehmend bauliche      zahlreiche Privathäuser und öffentliche Gebäude sind       Bürgermeister                         Gemeindedirektor

                                                                                                                                                                                3
Abschlussdokumentation - Das städtebauliche Sanierungsverfahren "Harsefeld-Mitte" 2004 2020
Die Städtebauförderung
    Die Städtebauförderung besteht bereits seit dem Jahr 1971.
    Als erste Programmkomponente wurden „Städtebauliche
    Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen“ zwischen 1971
    und 2012 bundesweit durchgeführt. Das Programm ermög-
    lichte eine breite Anwendung in verschiedenen Stadtge-
    bietstypen in großen wie in kleinen Städten, immer mit dem
    Ziel, den Bestand an neue Entwicklungen anzupassen (Sa-
    nierungsmaßnahmen) oder neue Wohnquartiere zu schaffen
    (Entwicklungsmaßnahmen). An der Finanzierung der Städte-
    bauförderung beteiligen sich Bund, Länder und Gemeinden.
    Grundregel ist, dass der Bundesanteil ein Drittel beträgt.
    Jedes Stadtquartier hat dabei seine eigene Zielsetzung und
    ein Bündel von Sanierungsmaßnahmen, die in einem be-
    stimmten Zeitraum umgesetzt werden sollen. Grundsätzlich
    sind alle Ziele am Wohl der Allgemeinheit ausgerichtet, um:
    – die bauliche Struktur in allen Teilen des Bundesgebiets nach
     den sozialen, hygienischen, wirtschaftlichen und kulturellen
     Erfordernissen zu entwickeln,
    – die Verbesserung der Wirtschafts- und Agrarstruktur zu
     unterstützen,
    – die Siedlungsstruktur den Erfordernissen des Umweltschut-
     zes, den Anforderungen an gesunde Lebens- und Arbeits-
     bedingungen der Bevölkerung und der Bevölkerungsent-
     wicklung anzupassen
    – die vorhandenen Ortsteile zu erhalten, zu erneuern und
     fortzuentwickeln, die Gestaltung des Orts- und Land-
     schaftsbilds zu verbessern und den Erfordernissen des
     Denkmalschutzes Rechnung zu tragen.*

                                                                      *www.staedtebaufoerderung.info

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Abschlussdokumentation - Das städtebauliche Sanierungsverfahren "Harsefeld-Mitte" 2004 2020
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

Die städtebauliche Ausgangssituation
Bereits 1989 begann der Flecken Harsefeld mit der         Wegeverbindungen und öffentliche Räume eine Rolle.      ren, sollten angesiedelt und nicht integrierte Standorte
Sanierung der Ortsmitte und blickt somit auf drei         Ziel für die Aufnahme in das Förderprogramm war es      am Ortsrand- oder Außenbereich in ihrem Wachstum
Jahrzehnte Ortskernsanierung zurück. Nachdem              daher, den angestoßenen Prozess der städtebaulichen     eingedämmt werden. Gleichzeitig war es von ent-
zwischen 1989 und 2001 bereits zentrale Sanierungs-       Erneuerung fortzuführen und die noch ungelösten         scheidender Bedeutung, die Betriebe an Harsefeld zu
maßnahmen mithilfe des niedersächsischen Strukturhil-     Problemstellungen in der Ortsmitte zu beheben.          binden und Abwanderungstendenzen entgegenzu-
feprogramms erfolgreich durchgeführt worden waren,                                                                wirken. Die erfolgreiche Umsetzung der beschriebe-
glückte 2004 die Aufnahme in das Bund-/Länderpro-         Zentrumsrelevante Angebote von Handel, Dienstleis-      nen Ziele und Maßnahmen war an die Realisierung
gramm.                                                    tungen und Gewerbe im zentralen Innenbereich, in        der Kreisstraße K 26 neu (und damit der verkehrlichen
                                                          jedem Fall jedoch innerhalb der bestehenden Struktu-    Entlastung der Ortsmitte) geknüpft.
Die Wiederaufnahme des Bahnbetriebs im Jahr 1993
rückte das Bahnhofsumfeld südwestlich und westlich
der Marktstraße stärker in die Betrachtung. Die Anbin-
dung an den schienengebundenen Personenverkehr
brachte rege Neubautätigkeit im Ort mit sich. Harsefeld
hatte an regionaler Bedeutung gewonnen. Die Versor­
gungsfunktion des großen Grundzentrums an der
Schwelle zum Mittelzentrum ließ Potenziale ungenutzt
und erhebliche Defizite erkennen.

Gleichzeitig waren im Ortskern die Sanierungsziele
noch nicht vollständig erreicht. Die hohe verkehrli-
che Belastung der Straßen im Ortskern schränkte die
Funktion als Aufenthalts- und Geschäftsbereich ein
und bot nicht für alle Verkehrsteilnehmer die notwen-
dige Sicherheit. In beiden Bereichen – Ortskern und
Bahnhofsumfeld – spielten zudem fehlgenutzte Flä-
chen und störende Betriebe sowie fehlende attraktive
                                                                                                      Luftbildaufnahme aus 1992

                                                                                                                                                                             5
Abschlussdokumentation - Das städtebauliche Sanierungsverfahren "Harsefeld-Mitte" 2004 2020
Untersuchungsbereiche in den Sanierungsverfahren
    (Vorbereitende Untersuchungen)

    Sanierungsmaßnahmen im Strukturhilfeprogramm
    „Harsefeld-Innenbereich“1989 – 2001

    Sanierungsgebiet „Harsefeld-Mitte“ 2004 – 2020

    Erweiterungen des Sanierungsgebietes „Harsefeld-Mitte“

                                                             2. Erweiterung des
                                                             Sanierungsgebietes
                                                                im Jahr 2015

                          1. Erweiterung des
                          Sanierungsgebietes
                             im Jahr 2004

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Abschlussdokumentation - Das städtebauliche Sanierungsverfahren "Harsefeld-Mitte" 2004 2020
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

Die Vorbereitenden Untersuchungen 2001/2002
Voraussetzungen für die Aufnahme in ein Städte­           Letztlich bedurfte das komplette Bahnhofsumfeld                         erstellt, die dazu riet, den Ortskern räumlich-funktional
bauförderprogramm sind Vorbereitende Untersuchun-         ordnender und gestaltender Maßnahmen.                                   zu stärken und die Einzelhandelsentwicklung außer-
gen (§141 BauGB). Für die Antragsstellung wurden                                                                                  halb einzuschränken.
diese Vorbereitenden Untersuchungen von 1986 und          Neben den aufgeführten Problembereichen zeigte
der Rahmenplan von 1992 im Hinblick auf die verän-        sich zudem in zahlreichen Einzelfällen Sanierungs-                      Zum Programmjahr 2004 gelang es Harsefeld, mit dem
derten Rahmenbedingungen und Prioritäten aktuali-         bzw. Gestaltungsbedarf. Das Ortszentrum (Untersu-                       Sanierungsgebiet „Harsefeld-Mitte“ in das Städte-
siert und fortgeschrieben und damit auf die seiner Zeit   chungsgebiet) war in der Erfüllung seiner baulichen                     bauförderungsprogramm des Landes Niedersachsen
jeweils aktuelle städtebauliche Situation abgestimmt.     und funktionalen Aufgaben stark beeinträchtigt.                         aufgenommen zu werden. Das bis dato bestehende
                                                                                                                                  Sanierungsgebiet wurde im Kern beibehalten und
Fokus der 2001 fortgeschriebenen Vorbereitenden           Aufgrund von Anfragen zur Ansiedlung von Einzelhan-                     2004 um die erste Erweiterung im südlichen Bereich
Untersuchungen waren neben dem Schwerpunkt rund           delsbetrieben wurde ergänzend zu den Vorbereitenden                     ergänzt und förmlich festgelegt. Im Jahr 2015 erhielt
um die Marktstraße die örtlichen Strukturen im Süden      Untersuchungen eine Einzelhandelsuntersuchung                           das Sanierungsgebiet eine zweite Erweiterung.
sowie weitere Bereiche, insbesondere das Bahnhofs-
umfeld.

Die zentrale Ortsmitte wurde aufgrund des Nebenei-
nanders verschiedener Nutzungen, der ungeordneten
und ungestalteten Freiflächen, fehlender Wegever-
bindungen und der einschneidenden Trennwirkung
des Rellerbachs zu einem Problemfall. Zudem war die
Marktstraße durch den pulsierenden Verkehr insbeson-
dere in ihrer Aufenthaltsqualität erheblich beeinträch-
tigt. Der Straßenraum der Friedrich-Huth-Straße wies
ebenso erheblichen Sanierungs- und Gestaltungsbedarf
im Bereich der Fahrbahn und der Seitenräume auf.
Die Bahnanlagen wurden als Barriere zwischen dem
Ortskern und den südlichen Bereichen mit den dor-
tigen Wohn-, Sport- und Schulstandorten gewertet.

                                                           *cappel + kranzhoff | stadtentwicklung und planung GmbH, Himmelpforten (Fotos: rückwärtige Ansicht Bäckerei Hillert, Marktstraße)

                                                                                                                                                                                               7
Abschlussdokumentation - Das städtebauliche Sanierungsverfahren "Harsefeld-Mitte" 2004 2020
Rahmenplan | Gestaltplan (vereinfachte Darstellung)                                                                                     Grenze des Sanierungsgebietes
                                                                                                                                        Grundstück mit Wohnnutzung
                                                                                                           3   6                        Grundstück mit gewerblicher Nutzung
                                                                                                                   2
                                                                                                                                        Straße
                                                                                                                                    P   Stellplatzanlage
                                                                                                               5
                                                                                                                                        Fußweg mit Radweg
                                                                             3                         9
                                                                                                                   4

                                                                                 10       1
                                                                             2                                     3
                                                                                                                                8

                                                                                              3                3       7

                                                      3
                                                                                      3                                2

                                                      12
                                                                                                                                        Hauptgebäude
   14                                                          11
                                                                                                                                        Nebengebäude
                                                                                                                                        Bahnlinie

                                                                                 11                                                     Baum (Bestand)
                                                                        13                        12                                    Bach
                                                           3
                                                                                                                                        neue Bebauung mit Satteldach
                                              3                                                                                         neue Bebauung (sonstige Dachform)
                                                                    3                                                      11           neue Bebauung (Garage)
                                                                                                                                        Baum Neupflanzung
                                                                                                                                        Regenrückhaltebecken
                                                                                                                                        Stellplätze
                                                                                                                                        Park/Bike/Kiss+Ride
                                                                                                                                        Verkehrsberuhigung/
                                                                                                                                        Klinkeraufpflasterung (Markstraße)

                                                                                                                                        Anbindungsoptimierung
                                                                                                                                        von Ortsbereichen

   8
Abschlussdokumentation - Das städtebauliche Sanierungsverfahren "Harsefeld-Mitte" 2004 2020
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

Der Rahmenplan – die Sanierungsziele
Der Rahmenplan* diente als (informelles, ohne Rechts-                Die Leitziele des Sanierungsverfahrens:                      1    Verkehrsberuhigung der Marktstraße
wirkungen) Planungsinstrument, um Entwicklungspo-                                                                                 2    Kreisverkehrsplätze
tenziale und -perspektiven darzustellen.                             Die Verkehrsplanung beinhaltete neben dem Bau             	Verkehrsberuhigung/Sanierung/Aufwertung von
                                                                                                                                  3
                                                                     einer Entlastungsstraße die Einrichtung von Kreisver-             Straßen
Von Beginn an war der Einbezug der Eigentümer/-in-                   kehren und die Umgestaltung von Straßenräumen zur         	
                                                                                                                                4 Platzgestaltung Ortsmitte (mit Erschließung,
nen und Akteur/-innen in die städtebauliche Planung                  Verkehrsberuhigung im Zentrum. Eine neue Brücke für               Neuordnung und Gestaltung der zentralen Stell-
ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Ortskernsa-             Fußgänger und Radfahrer über die Bahnstrecke sollte               platzanlage, Betriebsgrundstück Ford-Autohaus
nierung. Ein Sanierungskreis wurde gebildet und an der               die Quartiere verbinden und die Schulwegesicherheit               Tobaben, Betriebsgrundstück Rewe) einschließ-
Erstellung des Rahmenplans beteiligt.                                verbessern. Mit der Aufwertung von Freiflächen im                 lich Verrohrung des Rellerbachs
                                                                     Zentrum sollten attraktive Aufenthaltsbereiche geschaf-   	
                                                                                                                                5 Neuordnung Betriebsgrundstück Hillert (Bäcke-
Im Rahmen der Fortschreibung der Vorbereitenden                      fen werden.                                                       rei/Spielhalle/Imbiss/Änderungsschneiderei)
Untersuchungen (2001) und der darauffolgenden ver-                                                                             	
                                                                                                                                6 Hotelneubau Ecke Schul-/Marktstraße (privat)
tiefenden städtebaulichen Rahmenplanung wurde eine                   In Bezug auf die Nutzungen sollten die charakteris-       	Umstrukturierung Ecke Griemshorster Straße/
                                                                                                                                  7
Vielzahl von Einzelgesprächen geführt. Die Ergebnisse                tischen Nutzungsmischungen von Wohnen und nicht                   Mittelstraße (private Modernisierung)
und die daraus resultierenden Konzepte* wurden in                    störendem Gewerbe erhalten bleiben. Für Brachflächen      	
                                                                                                                                8 Erhalt und Sanierung des Kindergartens
den Ratsgremien abschließend beraten und in 2006                     sollten neue Nutzungen entwickelt werden.                    9    Gestaltung Vorplatz Alte Post
beschlossen.                                                                                                                     10    Gestaltung des Schmiedeplatzes
                                                                     Für den Bereich Stadtbild und Kultur lag die Priorität    	
                                                                                                                               11 Aufwertung und Neuordnung des Bahnhofs
Das Sanierungsverfahren hatte zwei räumliche Schwer-                 beim Erhalt historischer Bausubstanz, bei der Aufwer-             samt Bahnhofsumfeld und der Parkplatzsituati-
punkte: die Ortsmitte und das Bahnhofsumfeld. Die                    tung des Ortszentrums als kulturellen und geschäftli-             on sowie Verbesserung der Wegeverbindungen
übergeordneten Ziele orientierten sich sowohl an den                 chen Mittelpunkt der Gemeinde sowie der Verbesse-                 und Anbindungen
Problemen als auch an den Chancen des Sanierungsge-                  rung des kulturellen Angebotes in Harsefeld.                12    Ortsumgehung – Bau der neuen K 26
bietes. Im Vordergrund standen dabei die Stärkung des                                                                          	 13   Fußgänger- und Radfahrerbrücke zwischen
dortigen Einzelhandels, die Entlastung der Ortsmitte                 Basierend auf den Leitzielen der Sanierung beschrieb              Querweg und Böberstroot
vom Durchgangsverkehr, die attraktive Gestaltung der                 der Rahmenplan erste konkrete Maßnahmen:                  	
                                                                                                                                14 Modernisierung der Schützenhalle sowie Auf-
Straßenräume, die Reaktivierung von Brachflächen und                                                                                   wertung und Neugestaltung des Umfelds
die Stärkung der Bahnhofsfunktion.

*cappel + kranzhoff | stadtentwicklung und planung GmbH, Himmelpforten

                                                                                                                                                                                        9
Abschlussdokumentation - Das städtebauliche Sanierungsverfahren "Harsefeld-Mitte" 2004 2020
 Gelände am Bahnhof vor dem Bau der Ortsentlastung K 26 n

                                                                   Heute Ortsentlastung K 26 n

                                 Vormals Hauptverkehrsströme
                                     durch das Zentrum

                                                                                                                                         Fuß-/Radfahrerbrücke über die K 26 n

                                                                                 Neubau
                                                                         Entlastungsstraße K 26 n

                                                                                                    Kartengrundlage: OpenStreetMap
       Neubau Fahrrad-/                                                                                                              Mit der K 26 n soll der überörtliche Fernverkehr
       Fußgängerbrücke                                                                                                               heute um das Zentrum herumgeführt werden.
                                                                                                                                     Die neue Fuß-/Radfahrerbrücke ermöglicht ein
                                                                                                                                     sicheres Queren und verbindet den südlichen
                                                                                                                                     Ortsteil barrierefrei mit Bahnhof und Ortsmitte.

10
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

Die neue Kreisstraße K 26 n entlastet das Zentrum
Das Ortszentrum Harsefeld war von erheblichem
Durchgangsverkehr belastet. Untersuchungen ergaben,
dass in den zentralen Straßenabschnitten seit 1990
eine Zunahme von 28 %* zu verzeichnen war. Da in
besonderem Maße die obere Herrenstraße und die
Marktstraße betroffen waren, waren die Auswirkungen
dieser Entwicklung auf den zentralen Knotenpunkt
beträchtlich. Zusätzlich minderte die starke Verkehrsbe-
lastung die Aufenthaltsqualität spürbar, wie auch die
                                                                          Am Bundesbahnhof/Ecke Friedrich-Huth-Str.
Lagequalität des Facheinzelhandels. Ein entspannter
Wechsel der Seiten war in der kurvenreichen Straße                                                                          Neubau der K 26 n als Ortsentlastung
nur schwer möglich.

Hauptaufgabe war die Verbesserung der innerörtlichen
Verkehrssituation. Die Realisierung der Ortkernent-
lastungsstraße K 26 neu war Voraussetzung für die
Umsetzung wesentlicher Sanierungsziele und -maß-
nahmen, wie z. B. der Verkehrsberuhigung der Markt-
                                                                           Am Bundesbahnhof/Kreuzung Griemshorster Str.
straße. Nach fast zwei Jahrzehnten Planung konnte im
Herbst 2010 mit dem Bau der Ortsentlastungsstraße
K 26 n begonnen werden. Sie wurde finanziert durch
das Land Niedersachsen, den Landkreis Stade und den
Flecken Harsefeld.

*Gutachter Dipl.-Ing. G. Ruwenstroth, Verkehrs- und Regionalplanung GmbH (Lilienthal)

                                                                                                                                                                     11
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes
     Der Bau der Ortsentlastung K 26 neu entlang der Stra-    Ingenieurgemeinschaft Schnüll, Haller und Partner
     ße am Bundesbahnhof war nicht nur für die Entlastung     (SHP) aus Hannover erarbeitet wurde. So wurden für
     der Ortskerns relevant, sondern war auch ein wichtiger   den gestiegenen Bedarf an Stellplätzen die Kapazität
     Baustein, um den Bereich nördlich der Bahn in das        der P+R-Anlagen (Ost und West)* von 56 auf 123
     Blickfeld der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken         Stellplätze erhöht und umstrukturiert. Ein überdach-
     und Investoren für den Bereich des Bahnhofs zu finden.   ter Fahrradstellplatz schützt bis zu 150 Fahrräder.
     Das Bahnhofsumfeld bot die Chance, ein Gegenge-          Aufgrund eines stetig wachsenden Bedarfs wurden in
     wicht zu der Agglomeration an der Buxtehuder Straße      2018 zusätzlich 72 Abstellmöglichkeiten für Fahrrä-
                                                                                                                         Bahnhofsgebäude vorher  und nachher   Fahrradstellplatz 
     zu schaffen.                                             der in einer ab­schließbaren Sammelbox geschaffen.
                                                              Ferner wurde das Angebot an Kurzzeitparkplätzen,
     Die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes mit der           der Taxi­stände und Kiss+Ride-Plätze verbessert. In die-
     Ortsentlastungsstraße im Jahr 2011 war ein wichtiger     sem Zusammenhang wurde ebenfalls die öffentliche
     Teil im Gesamtkonzept der Sanierung, die durch die       Straßenbeleuchtung verbessert.

                                                                                                                          Parkbereiche
                                                                                                                                                             Treppenanlage am Redder

                                                                                                                         *Die Stellplätze wurden durch
                                                                                                                           die LNVG + Metropolregion
                                                                                                                           gefördert.

12
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

Die Neuordnung Am Bahnhof Süd | Die neue Fußgängerbrücke
Das erweiterte Bahnhofsumfeld stellte den zwei-        erewirkung des Bahnhofsgeländes und der Ortsentlas-
ten Schwerpunkt der städtebaulichen Sanierung          tungsstraße K 26 n/Am Bundesbahnhof überwunden
im Bereich des Bahnhofs dar. Die Wiederaufnahme        und die Erreichbarkeit der Ortsmitte erhöht. Zugleich
des Bahnbetriebs bot die Chance, das Bahnhofsum-       wurde die Radwegeverbindung zwischen Harsefeld und
feld mit seinen attraktiven Standortbedingungen zu     Griemshorst verbessert. Die Brücke ist das Herzstück
entwickeln. Während der nördliche Bahnhofsbereich      und ein Schwerpunkt des hierzu aufgestellten Radver-
durch den Personennahverkehr geprägt ist, befinden     kehrskonzeptes. Sie wurde finanziert durch Fördermittel
sich im südlichen Teilbereich Hallen vom vormaligen    des Bundes, Landes und des Fleckens Harsefeld.
                                                                                                                             Am Bahnhof Süd (heute) 
Güterverkehr und Gewerbeansiedlungen. Durch die
allgemeine Aufwertung des Gesamtbereichs beflügelt,
wurden weitere private Investitionen vorgenommen
und die dort vorhandenen Einzelhandelsflächen durch
zeitgemäße Neubauten aufgewertet (Discounter und
Raiffeisenbaumarkt).

Die neue Fußgängerbrücke                                Gewerbefläche am Bahnhof Süd | Die neue Fußgänger/Radfahrerbrücke  führt über die K 26 n zur Böberstroot 
Seit September 2019 ist der Bahnhof auch über eine
160 Meter lange Fußgänger/Radfahrerbrücke zwischen
Böberstroot und Querweg erreichbar. Sie bietet eine
komfortable, direkte und sichere Wegeverbindung
für Radfahrer und Fußgänger zwischen der Ortsmit-
te im Norden und den Schul- und Freizeitangeboten
sowie den Wohngebieten im Süden. Treppen und ein
Fahrstuhl ermöglichen den barrierefreien Zugang zum
Bahnsteig. Zusätzlich können die Bewohner/-innen der
südlichen Siedlungsbereiche über die Treppenanlage
Am Redder (2013) den Bahnhof auf kurzem Weg
erreichen. Durch den Bau der Brücke wurde die Barri-

                                                                                                                                                                       13
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Das Sanierungsverfahren im Zentrum – die neue Ortsmitte
     Zentrales Ziel der städtebaulichen Sanierung war
     die Bewahrung und Weiterentwicklung des Harsefel-                  Frühere Tankstelle und                                                  Heute REWE
     der Ortszentrums. Als zentraler Versorgungsbereich                   Autohaus Tobaben                                                     Einkaufsmarkt
     stand das Ortszentrum unter dem Konkurrenzdruck
     der Einzelhandelsansiedlung an der Buxtehuder Straße.
     Aufgrund der schlechten verkehrlichen Rahmenbedin-
     gungen hatte die Ortsmitte Schwierigkeiten, sich zu
     behaupten. Drohendem Funktionsverlust, Leerstand
     und sich sukzessiv entwickelnden baulichen Missstän-
     den wurde mit einer Reihe von Maßnahmen begegnet.
     Ein grundlegender Baustein der Sanierung war es, den
     Durchgangsverkehr aus dem Zentrum herauszuhalten.
     Damit die Situation für den innerörtlichen Einzelhandel
     verbessert wird, musste auch das Stellplatzangebot
     vergrößert und dessen Auffindbarkeit und Zugänglich-              Aufnahme (Bildmontage) aus dem Jahr 1978 – heute Friedrich-Tobaben-Platz 
     keit zu den Geschäften verbessert werden. Dieses Ziel
     wurde mit der zentralen Stellplatzanlage in der Orts-
     mitte – zwischen Marktstraße, Mittelstraße, Autohaus
     Tobaben, Getränkemarkt und ehemals Minimal (heute
     REWE) – erreicht. Um als einheitlicher, zusammenhän-
     gender Platz wahrgenommen zu werden, wurde die
     Platzgestaltung jeweils bis an die begrenzenden Ge-
     bäude bzw. Grundstücke herangeführt. Das hatte zur
     Folge, dass umfangreiche vorherige Bodenordnungs-
     maßnahmen, u. a. Erwerb bzw. Tausch von Teilflächen
     zwischen den anliegenden Grundstückseigentümern
     und dem Flecken Harsefeld, notwendig waren.

14
 Impressionen der Grundstücke  vor der Sanierung/Zusammenlegung 

                                                                                         Die am heutigen Friedrich-Toba-
                                                                                         ben-Platz liegenden Grundstücke wie-
                                                                                         sen vor der Zusammenlegung Höhen-
                                                                                         versätze auf. Da die Eigentümer einer
                                                                                         Zusammenlegung zum Gesamtplatz
                                                                                         zustimmten, konnte die Fläche auf eine
                                                                                         Ebene zusammengeführt werden.

Der heutige Friedrich-Tobaben-Platz vor  und nach  der Umgestaltung

                                                                                                                                  15
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Das Sanierungsverfahren im Zentrum – die neue Ortsmitte
     Besonders hervorzuheben ist, dass zur Umsetzung
     der Platzgestaltung Einzelverträge mit den Eigentü-
     merinnen und Eigentümern zur Duldung von Bau-
     maßnahmen auf ihrem Grundstück oder zur Verfü-
     gungsstellung von Parkplatzflächen für mind. 30 Jahre
     geschlossen wurden. Nur durch die Mitwirkungsbereit-
     schaft der Grundstückseigentümer konnte die Maß-
     nahme erfolgreich umgesetzt werden.

                                                                 Die Bäckerei Hillert baut aktuell eine rückwärtige Erweiterung (vormals Spielhalle )                                   Spundwand Rellerbach
     Die Umsetzung erfolgte in mehreren Bauabschnitten.
     So wurde im Sommer 2007 zunächst der ehemals                                                                                                                 Einst war die Fläche zwischen Bäckerei Hillert und
     offene Rellerbach zwischen Marktstraße, Kirchenstra-                                                                                                         Tobaben-Autohaus geprägt durch ihren Hinter-
     ße sowie in Richtung Bergstraße eingespundet bzw.                                                                                                            hof-Charakter. Nach dem Abriss der Spielhalle
     verrohrt. Dann wurden ein Anbau und im Weiteren                                                                                                              und eines weiteren Gebäudes wurde Platz für
     die Spielhalle abgerissen. Ebenso musste eine Über-                                                                                                          ein Wohn- und Geschäftshaus und ein Café
     dachung am Autohaus Tobaben weichen. Diese                                                                                                                   mit Wohnungen mit einer Außenterrasse und
     Veränderungen bewirkten letztendlich, dass der zen-                                                                                                          barrierefreien Zugängen geschaffen. Darüber
     trale Platz über einen Mini-Kreisverkehr direkt an die                                                                                                       hinaus wurde eine neue Zufahrt zum Parkplatz
     Buxtehuder Straße/Schulstraße angebunden werden                                                                                                              ermöglicht.
     konnte und sich dadurch seine verkehrliche Erreichbar-
                                                                Neben der Bäckerei Hillert die heutige Zufahrt auf den F.-Tobaben-Platz 
     keit deutlich verbessert hat. Der Parkplatz wurde um
     20 auf dann 137 Stellplätze aufgestockt und auf eine       Veranstaltungen, wie z. B. für Märkte genutzt.
     Ebene gebracht.                                            2013 erhielt der Platz, um den sich das Autohaus
                                                                Tobaben, ein Einkaufsmarkt, die Bäckerei Hillert,
     Im Winter 2007 wurde der Platz fertiggestellt. Die Mit-    ein Bekleidungsgeschäft und weitere kleinteilige
     te von Harsefeld wurde so nachhaltig gestärkt und für      Fachgeschäfte gruppieren, den Namen „Friedrich-
     die Zukunft gerüstet. Heute wird der Platz für regionale   Tobaben-Platz*“.

                                                                * Friedrich Tobaben ist der Begründer des gleichnamigen Autohauses und zählt zu den bekanntesten Persönlichkeiten des Flecken Harsefeld.

16
 Autohaus Tobaben                                  Rückbau Autohaus Tobaben für die Zufahrt ins Zentrum 

                                                                                                        Ehemals Werkstatt, heute (im Untergeschoss) Einzelhandel 

Die Parkplatzflächen ( vorher) wurden im Zuge der Sanierung aufgewertet und erweitert ( heute)

                                                                                                                                                                      17
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Das Sanierungsverfahren im Zentrum – die neue Ortsmitte
     Marktstraße 18 und 20
     Aufgrund verschiedener Nutzungsänderungen in
     der Vergangenheit zeigten die Gebäude Markt-
     straße 18 und 20 ein Gesamtbild, das städtebau-
     lich und architektonisch nicht der exponierten
     Lage im Harsefelder Ortskern entsprach.
     In einem ersten Bauabschnitt im Jahr 2008
     wurden deshalb Sanierungsarbeiten an der
     Fassade und am Dach durchgeführt. Im zweiten
     Bauabschnitt im Jahr 2011 wurde das Oberge-
     schoss zur Wohn- und gewerblichen Nutzung
     umgebaut. Durch Investitionen des Eigentümers
     (ohne Förderung) wurde der Gebäudekomplex an
     der Marktstraße 20 später durch einen Neubau
     erweitert und beherbergt seitdem mehrere Läden.
                                                        Neben der umfassenden Sanierung wurde der Gebäudekomplex um einen rückwärtigen Anbau erweitert 

18
Marktstraße 17–21 ( um 1980) und heute 

Marktstraße17–21 (Kino-Hotel Meyer)
Der Gebäudekomplex Marktstraße 17–21 mit den Nutzun-
gen Hotel, Büro, Kino, Kegelbahn und Gastronomie wurde
in zwei Bauabschnitten umfassend umgestaltet und moder-
nisiert. Dazu gehörte u. a. die Neugestaltung des Eingangs-
und Rezeptionsinnenraums, Ertüchtigung von Konstrukti-
onsteilen und der Treppe, Austausch von Fenstern und die
Sanierung der Fassade.

Marktstraße 25 (Hotelneubau)
Nach Abriss des Altbaus wurde an der Kreuzung Buxtehu-
der-/Markt-/Schulstraße durch einen privaten Investor ein
Tagungshotel (ohne Förderung) gebaut. Im Erdgeschoss sind     Marktstraße 25 (2005) und heute 
Geschäftsräume hinter einem Arkadengang entstanden.
Der Neubau wurde mit einem Wintergarten an das beste-
hende Hotel Meyer angebunden. Im Sommer 2008 wurde
das Hotel eröffnet. Mit dem fünfstöckigen, architektonisch
ansprechenden Neubau wurde die Ortsmitte nicht nur ge-
stärkt und belebt, sondern trug auch zur positiven Entwick-
lung in diesem zentralen Bereich bei.

                                                                                                   19
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

        Private Modernisierungen – Investitionen in den Gebäudebestand
        Bereits vor der Erweiterung des Sanierungsgebiets im
        Jahr 2004 wurden trotz geringer Fördermittel sehr
        gute Ergebnisse in der städtebaulichen Sanierung
        erzielt. So konnten die dörflichen Bereiche im Um-
        feld der Griemshorster Straße sowie der Straßenzug
        der Schulstraße bereits als abgeschlossen betrachtet
        werden. Ab 2004 lag der Fokus im zentralen Bereich
        zwischen Marktstraße, Mittelstraße und Bergstraße mit
        seiner herausragenden Bedeutung für die Entwicklung
        des Ortskerns. Dennoch wies eine Vielzahl von privaten
        Geschäftsgebäuden Mängel in der städtebaulichen                                            Sanierung Haupt- und Nebengebäude 
        Struktur und Grundstücksnutzung auf. Die Entwick-
        lung der Stellplatzanlage gab dabei die Initialzündung                                                                              Mittelstraße 10
        für nachfolgende private Modernisierungs-, Abbruch-                                                                                 Die ehemalig landwirtschaftlich
        und Neubautätigkeiten. Ein positiv hervorzuhebendes                                                                                 genutzte Scheune wurde zu
        Beispiel ist die Modernisierung der Mittelstraße 10.                                                                                einer Gewerbefläche (Ofenaus-
                                                                                                                                            stellung) mit Fachberaterbüro
                                                                                                                                            und Wohnung umgebaut. Nach
                                                                                                                                            Abriss des bestehenden Viehstal-
                                                                                                                                            les wurde ein Verbindungsge-
                                                                                                                                            bäude zwischen den beiden
                                                                                                                                            Gebäuden errichtet. Die hohe
                                                                                                                                            Qualität der historischen Erneu-
                                                                                                                                            erung des Gebäudekomplexes
                                                                                                                                            unterstützt den städtebaulichen
Mittelstraße 10 (Seitenansicht von der Griemshorster Straße)                                                                               und architektonischen Ausdruck
                                                                                                                                            der Ortsmitte.

   20
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Öffentliche Modernisierungsmaßnahmen
     Die Friedrich-Huth-Bücherei liegt im Klosterpark von Harsefeld in
     unmittelbarer Nähe zur Kirche St. Marien und Bartholomäi. Im Jahr
     2013 wurde das Baudenkmal schwerpunktmäßig unter energetischen
     Gesichtspunkten im Erd- und Obergeschoss modernisiert und zu einer
     modernen Bildungseinrichtung umgebaut. 2016 wurden die öffentli-
     chen Toilettenanlagen im Untergeschoss des Gebäudes modernisiert.

     Dem Kindergarten „Rappelkiste“ kommt aufgrund seiner zentralen
     Lage in der Ortsmitte eine besondere Bedeutung als soziale Versor-
     gungseinrichtung zu. Im Jahr 2009 wurden umfangreiche Sanie-
     rungsmaßnahmen insbesondere an der Außenhaut (Dämmung von
     Fassade und Dach, Erneuerung von Fenstern und Eingangstüren) des
     Gebäudes durchgeführt. Im Jahr 2016 wurden weitere Erneuerungen
     im Innenbereich und Schallschutzmaßnahmen im Erdgeschoss durch-
     geführt. Zur Reduzierung des Lärmpegels wurde eine Akustikdecke                                            Friedrich-Huth-Bücherei vor und nach der Sanierung
     eingezogen und ein Ruheraum geschaffen.
                                                                                Kindergarten „Rappelkiste“

 Sanierung der Waschräume

                                                                                                                                                                       21
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Erschließungsmaßnahmen – Straßen und Plätze neu gestaltet
     Im Zusammenhang mit dem Bau der Entlastungsstraße          falls die Möglichkeit, die angrenzenden Straßen und       Die Marktstraße
     konnte die Verkehrssituation in der Ortsmitte grundle-     öffentlichen Freiräume attraktiver und barrierefrei zu    Mit dem Bau des Kreisels zur Friedrich-Huth-Straße
     gend umstrukturiert werden. So wurden drei Ver-            gestalten. So wurden die Markstraße, Mittelstraße,        und Herrenstraße begann 2011 das Projekt „Umgestal-
     kehrsknotenpunkte als Kreisverkehrsplätze ausgebildet.     Herrenstraße und Griemshorster Straße verkehrsberu-       tung Marktstraße“. Die Markstraße wurde ab 2012 in
     Die neuen Kreisverkehrsplätze an den Straßenkreuzun-       higt ausgebaut und mit gestalterischen Maßnahmen          drei Bauabschnitten umgestaltet. Die Geschäftsleute
     gen Griemshorster Straße/Marktstraße/Herrenstraße/         wie Fahrbahneinengungen und Aufpflasterungen mit          begleiteten die Bauphasen, die auch längere Vollsper-
     Friedrich-Huth-Straße, Marktstraße/Schulstraße/Buxte-      unterschiedlichen Materialbelägen beruhigt und so         rungen und Umleitungen mit sich zogen, mit beson-
     huder Straße und Griemshorster Straße/Mittelstraße/        zugleich die Aufent-                                                    deren Aktionen und Baustellenfesten. Für
     Bergstraße optimieren nicht nur die verkehrlichen          halts- und Wohnqua-                                                     Transparenz sorgten regelmäßige Baustel-
     Abläufe, sondern akzentuieren auch die Zugänge zur         lität gesteigert.                                                       lengespräche in einem Container.
     Harsefelder Ortsmitte. Damit eröffnete sich eben-

      Kreisel Griemshorster Str./Marktstraße/Herrenstraße/Friedrich-Huth-Straße

                                                                                         Durch den neuen Kreisel in die Marktstraße

                                                                                                                                                          Marktstraße heute

                                                                                                                                                          Neue Schutzstreifen erhöhen
                                                                                                                                                          die Verkehrssicherheit
                                                                                                                                                          für Fahrradfahrer.

22
 Die Marktstraße vor und nach der Umgestaltung                                      Neuer Kreisel Marktstraße/Schulstraße/Buxtehuder Straße

  Platz an der Marktstraße heute

                                                           Marktstraße/Ecke Denkmalsweg        Marktstraße heute

                                                                                                                                                       23
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Erschließungsmaßnahmen – Straßen und Plätze neu gestaltet
     Der Platz an der alten Post                                                                                     Das Gebäude der alten Post
     An der Einmündung der Mittelstraße in die Marktstra-                                                            Nach über zweijährigem Leerstand ist aus der alten Post im Jahr 2010 ein
     ße befindet sich der ehemalige Postparkplatz. Dank der                                                          Ladengeschäft geworden. Dazu wurde die Schaufensterfront vergrößert
     kostenlosen Zurverfügungstellung des Grundstücks­                                                               und die Fassade saniert. Im Anschluss an das Gebäude entstand ein kom-
     inhabers konnte im Jahr 2011 eine grundlegende                                                                  plett neuer, barrierefreier Eingangsbereich.
     Neuordnung und Gestaltung der Fläche stattfinden.
     Es ist ein vielseitig nutzbarer Platz entstanden, der als
     Stellplatzfläche für Pkw und auch für den Markt und
                                                                         Platz an der Post– früher Parkplatz ...
     andere Veranstaltungs-
     zwecke genutzt werden
     kann. Ein barrierefreier
     Zugang wird über Ram-
     pen gewährleistet.

                                   Umgestalteter Platz an der Post                                                                    Modernisiertes ehemaliges Postgebäude

                                                                        ... und heute Raum für Fahrräder

24
Mittelstraße
Entsprechend dem Ausbaustandard des Platzes
der Ortsmitte wurde die Verkehrsfläche der
vorbeiführenden Mittelstraße auf ein gleich-
mäßiges Höhenniveau gebracht. Mit der
Neugestaltung wurde der Bereich städtebaulich
aufgewertet und ein Beitrag zur nachhaltigen
                                                 Umgestaltete Mittelstraße     Mittelstraße (Richtung Ortsmitte/Norden) heute
Entwicklung des Ortszentrums geleistet.

 Umgestaltete Mittelstraße

                                                                                                                             25
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Erschließungsmaßnahmen – Straßen und Plätze neu gestaltet
     Herrenstraße
     Die Herrenstraße gilt als wichtige überörtliche Haupt-
     verkehrsstraße von Harsefeld und wurde in den Jahren
     2011/12 in einem ersten Teilabschnitt saniert. Anschlie­
     ßend wurde die Straßenkreuzung Griemshorster  Straße/­
     Marktstraße/Herrenstraße/Friedrich-Huth-Straße zu
     einem Kreisverkehr umgebaut. Im Jahr 2013 wurde
     der angrenzende Bereich an der Friedrich-Huth-Straße
     und Herrenstraße neu gestaltet. Ähnlich wie beim Platz
                                                                     Früher Kreuzung, heute Kreisel
     an der alten Post prägen dort heute Sitzstufen und
     Baumpflanzungen die Flächen und steigern die Aufent-
     haltsqualität. Der Platz bildet den Eingang zur Ortsmitte.

                                                                                                                    Kreuzung Herrenstraße/Große Gartenstraße mit Querungshilfe heute

                                                                      Umgestalteter Platz an der Herrenstraße 

      Sanierte Herrenstraße

26
Der Schmiedeplatz
Der Schmiedeplatz im Kreuzungsbereich Herrenstraße/
Marktstraße liegt im westlichen Eingangsbereich zur
Marktstraße und wird seit dem Abbruch eines Gebäudes
teilweise als provisorischer Parkplatz genutzt. Durch die
Neugestaltung im Jahr 2016 ergänzen die dort geschaf-
fenen Stellplätze das zentrale Parkplatzangebot. Die Er-
weiterung greift dabei die vorhandenen gestalterischen
Elemente der angrenzenden Aufstellbereiche auf und
setzt diese optisch fort.                                     Der Schmiedeplatz heute     Vor und nach der Umgestaltung

                                                                                                                              27
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Erschließungsmaßnahmen – Straßen und Plätze neu gestaltet
     Griemshorster Straße
     Der im Sanierungsgebiet gelegene Teil der Griemshors-                                                                                            Vor dem Bau der Ortsent-
     ter Straße beginnt ortseinwärts am Kreisverkehrsplatz                                                                                            lastungsstraße K 26 neu
     Griemshorster Straße/Mittelstraße/Bergstraße und führt                                                                                           war sie eine der Haupt-
     bis zum Kreisverkehrsplatz Friedrich-Huth-Straße/Her-                                                                                            verkehrsstraßen in Harse-
     renstraße. Im Jahr 2013 wurde sie umfassend saniert                                                                                              feld. Heute trägt diese
     und schließt mit ihrer verkehrsberuhigten Ausgestal-                                                                                             neu gestaltete Straße zur
     tung an die parallel verlaufende Marktstraße an.                                                                                                 Verkehrsberuhigung bei.

                                                                  Vor und nach der Umgestaltung              Vor und nach der Umgestaltung

                                                                                                       Griemshorster Straße/Ecke Böberstroot heute

28
 Neuer Kreisverkehr Griemshorster Straße/Mittelstraße
                                                                                                         Am Wieh
                                                                                                         Die Straße Am Wieh wurde
                                                                                                         verkehrsberuhigt ausgestaltet.
                                                                                                         Im Rahmen der Neugestaltung
                                                                      Ausbaudetail Bordsteinabsenkung
                                                                                                         wurden der Gehweg sowie die
                                                                                                         Straßenbeleuchtung erneuert und
                                                                                                         Pkw-Stellplätze befestigt.

Mittels Kreisverkehr und verkehrsberuhigender Elemente wur-
de der gesamte Straßenverkehrsraum der Ortsmitte entschleu-
nigt. Der Kreisel an der Ecke Griemshorster Straße/Mittelstraße
schafft einen Übergang zum Ortszentrum und
bringt die umliegende Bebauung zur Geltung.                                                                                                 Am Wieh vor und nach de Sanierung

                                                      Verkehrsberuhigung durch Grüninseln

                                                                                                                                                                             29
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Erschließungsmaßnahmen – Straßen und Plätze neu gestaltet
     Am Bahnhof Süd
     Die Straße Am Bahnhof Süd und ein
     Teil des Querwegs wurden in den Jah-
     ren 2014/2015 umfassend saniert und
     verkehrsberuhigt gestaltet. Fahrbahn
     und Gehwege, die Kanalisation und
     Entwässerung sowie die Straßenbe-
     leuchtung sind neu hergestellt worden.

                                               Vor und nach der Sanierung

                                                                                          Vor  und nach  der Sanierung               Zufahrt von der Friedrich-Huth-Straße

30
Querweg
Mit dem Brückenschlag im Jahr
2019 stellt der Querweg eine wich-
tige Wegebeziehung zwischen dem
südlichen Wohnquartier mit dem
dort ansässigen Gewerbe und der
Ortsmitte von Harsefeld her.

                                       Vor und nach der Umgestaltung

                                                                         Mittelfelder Straße vor  und nach  der Umgestaltung
  Der Querweg führt heute auf die neue Brücke über die Bahn/die K 26n
                                                                                                                                 Mittelfelder Straße
                                                                                                                                 Im Jahr 2011 wurde ebenfalls die Mittelfel-
                                                                                                                                 der Straße verkehrsberuhigt gestaltet und
                                                                                                                                 umfassend saniert. Dabei wurden Fahrbahn
                                                                                                                                 und Gehwege, Schmutzwasser- und Regen-
                                                                                                                                 wasserkanal sowie die Straßenbeleuchtung
                                                                                                                                 erneuert.

                                                                                                                                                                        31
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Neuordnungen/Neubau – die Quartiersentwicklung im Sanierungsverfahren
     Auf einigen Grundstücken sind Ordnungsmaßnahmen (Abbruch nicht erhaltens-                                                          Friedrich-Huth-Straße 17
     werter Bausubstanz) durchgeführt worden, um die Grundstücke einer neuen                                                            An dem Standort eines ehemaligen Autohauses
     Nutzung entsprechend den definierten städtebaulichen Erfordernissen zuzuführen.                                                    mit angegliederten baulichen Anlagen und einem
     Besonders hervorzuheben ist hier der umfassende Rückbau mit anschließender                                                         Wohnhaus wurde umfassend neu entwickelt. Da-
     Neubebauung der Ortsmitte: Buxtehuder Straße 2/Autohaus Tobaben, Marktstra-                                                        bei wurde der rückwärtige Bereich abgebrochen
     ße 25 (heute Vierbrock/Hotel Meyer) und Marktstraße 20/22 (heute Wohn- und                                                         und auf den freigelegten Grundstücken eine neue
     Geschäftshaus Hillert) sowie auch die Friedrich-Huth-Str. 17 und das Grundstücks­                                                  Wohnbebauung (ohne Förderung) realisiert.
     areal Friedrich-Huth-Str. Nr. 29/31, 31a und 33. Die zahlreichen Neubauten sind
                                                                                            Hauptgebäude 1979 ( und 2006)
     ein Indikator, dass auch kleine Zuschüsse eine Breitenwirkung auslösen. So sind
     einige attraktive Neubauten entstanden, die das Ortsbild von Harsefeld zeitgemäß
     ergänzen.

                                                                                            Das Hauptgebäude heute                       Rückbau und Neubau

32
Friedrich-Huth-Straße 29/31, 31a, 33
Das Grundstücksareal der Friedrich-Huth-Straße 29/31, 31a, 33
wurde vollständig geräumt. Der Rückbau war die Voraussetzung
für den Neubau eines Supermarktes und eines Getränkemarktes
mit zugehöriger Stellplatzanlage. Die Neugestaltung des Bereichs
trug zum einen zur Beseitigung des städtebaulichen Missstands
bei, zum anderen wurde die Versorgungsfunktion des Zentrums
verbessert.

                                                                    Rückbau Einkaufsmarkt Friedrich-Huth-Straße 31a/33

  Rückbau und Neubau Getränkemarkt Friedrich-Huth-Straße 29  

                                                                                                                            Getränkemarkt heute

                                                                                                                                                    33
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

          Das Beleuchtungskonzept – stimmungsvolles Licht für das Zentrum
          In den Jahren 2011 und 2012 wurde ein umfassendes
          Lichtkonzept (Lichtwerke, Bremen) für den Klosterpark,
          die Marktstraße und die anliegenden Geschäftshäuser
          erarbeitet. Auch Bürgerinnen und Bürger konnten ihre
          Ideen im Konzept einbringen. Straßenlaternen und
          Bodenstrahler wurden in stromsparender LED-Technik
          ausgestattet.

          Die Anstrahlungen der teilweise historischen Gebäude
          und Plätze sowie die zusätzliche Wegebeleuchtung
          im Klosterpark unterstreichen die Besonderheiten der
          Gebäudearchitektur und unterstützen die gleichmäßige       Postplatz/Ecke Mittelstraße                 Platz an der Marktstraße    Kreisel Friedrich-Huth-Str./Herrenstraße 
          Beleuchtung der Wege. Sie setzen attraktive Akzente,
          die zum Verweilen und Betreten einladen. Viele Ge-
          schäftsinhaber wirkten bei der Umsetzung des neuen
          Lichtkonzeptes mit und erhielten Zuschüsse aus der
          Städtebauförderung.

 St. Marien- und Bartholomäi Kirche und Friedrich-Huth-Bücherei

                                                                     Marktstraße                     Museum Harsefeld                Museum Harsefeld

     34
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

    Öffentliche Modernisierungsmaßnahmen
    Mit Beginn der Sanierung im Jahr 2004 führte der         tungen kam es zu intensiven Diskussionen über die       Nach Abschluss der Sanierung sind sich die Bürge-
    Flecken Harsefeld eine intensive Öffentlichkeitsarbeit   Sanierungsziele und Vorhaben. Insbesondere die neue     rinnen und Bürger einig, dass sich die Sanierung der
    durch, beginnend mit Briefen an die Eigentümer im        Verkehrsführung war Grundlage vieler Abstimmungs-       Ortsmitte Harsefeld gelohnt hat. Die vielen Besuche-
    Sanierungsgebiet, gefolgt von zahlreichen öffentlichen   prozesse, da die Bürgerinnen und Bürger sich zunächst   rinnen und Besucher bei Festen und Veranstaltungen
    Veranstaltungen sowie Veröffentlichungen durch die       an die neue Wegeführung gewöhnen mussten. Hervor-       in der Ortsmitte und im Klosterpark unterstreichen den
    lokale Presse. Die Bürgerinnen und Bürger wurden         zuheben ist, dass insbesondere die Gewerbetreibenden    Sanierungserfolg.
    während des gesamten Sanierungsverfahrens um-            durch die Straßenbauarbeiten besonders belastet wur-
    fassend über den Stand, über die Ziele und Entwick-      den – ihre Geduld wurde durch das Ergebnis belohnt.

                                                      i s t e
    lungsvarianten informiert. Bei öffentlichen Veranstal-

                    n t r u m i s t e i n e S a n d k
Hars e fe l d s Z e

                                                                                                                                                                              35
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Der Klosterpark – grüne Oase im Ortszentrum
     Im Jahr 2004 begannen die ersten Planungen zur        zu guter Letzt ein Beleuchtungskonzept entwickelt
     Neugestaltung des Klosterparks. Auf Grundlage des     (Lichtwerke Bremen) und im Jahr 2013 im Bereich der
     Entwicklungskonzepts des Landschaftsarchitekturbü-    Eingänge von Herrenstraße in den Klosterpark und am
     ros Dittloff + Paschburg (Hamburg) wurde im ersten    Parkplatz Kirchenstraße installiert. In Richtung Bücherei
     Arbeitsschritt der Klosterpark aufgewertet. Dazu      und Museum sorgt eine Wege- und Baumbeleuchtung
     zählten u. a. Auslichtungsmaßnahmen, die Sanierung    für eine bessere Orientierung.
     des Wegesystems und die Umgestaltung des Kirchen-
     umfelds. In einem zweiten Bauabschnitt wurden die     Der weitläufige Landschaftspark mit seiner modernen             Eingang Herrenstraße bei Nacht

     Klosterteiche entschlammt und ein Zugang von der      Gartenarchitektur und seinen historischen Klostermau-
     Herrenstraße geschaffen. Diese Maßnahmen wurden       ern hat eine große Bedeutung für die ortsnahe Erho-
     u. a. durch Fördermittel der Europäischen Union be-   lung und wurde 2013 als Partnerprojekt der internatio-
     zuschusst. Im Rahmen der Städtebauförderung wurde     nalen Gartenschau Hamburg anerkannt.

                                                                                                                            Bodenstrahler illuminieren den Park

36
Die Sanierung der Festhalle
Die Festhalle wurde im Jahr 2011 umfassend umge-          technisch ausgestattet (u. a. Wärmedämmung, Sanitär-    von überregionaler Bedeutung ist. Das angrenzende
baut. In diesem Rahmen wurden das Dach und die            anlagen, Beleuchtungs- und Beschallungssystem).         Waldgrundstück hat der Flecken Harsefeld im Jahr
Fassade saniert, der Eingangsbereich umgestaltet sowie    Seither verfügt Harsefeld über eine moderne Veran-      2006 erworben. So konnte das Umfeld zusammenhän-
durch zusätzliche Investitionen des Pächters der Innen-   staltungsstätte, die für Konferenzen, Versammlun-       gend umgestaltet und die Freiraumqualität verbessert
bereich nach aktuellen Standards modernisiert und         gen und Veranstaltungen für bis zu 600 Personen         werden.

      Der Festsaal bietet Raum für große Veranstaltungen 

                                                                                                        Heute sanierte Wege mit Beleuchtung

                                                                                                                                                                         37
Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

     Alle durchgeführten Maßnahmen auf einen Blick

                                                                                                   Legende

                                                                                                   Erschließungsmaßnahmen

                                                                                                   Private Modernisierungen

                                                                                                   Öffentliche Modernisierungen

                                                                                                   Neubau/Neubau partiell
                                                                                                   (ohne Förderung)

                                                                                                   Neuordnung

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Das städtebauliche Sanierungsverfahren „Harsefeld-Mitte“ 2004  – 2020

                                      Einnahmen- und Ausgabenübersicht
                                                         Einnahmen 9.935.300,00 Euro                                                       Ausgaben 9.935.300,00 Euro

                                              Ausgleichsbeträge                 Eigenmittel des Flecken Harsefeld
                                               583.388,00 Euro                  3.194.304,00 Euro                                                              Modernisierung und Instandsetzung
                                                                                                                                                               privater Gebäude
                                                                                                                                                               919.000,00 Euro

                                                                                                                                                                                  Gemeinbedarfseinrichtungen
                                                                                                                                                                                  855.000,00 Euro

                                                                                                                                                                                    Vorbereitung der Sanierung
                                                                                                                                                                                    314.000,00 Euro

                                                                                                                                                                                        Erwerb von Grundstücken
                                                                                                                                                                                        210.000,00 Euro

                                                                                                                                                                                  Beseitigung baulicher Anlagen
                                                                                                                                                                                  823.000,00 Euro
Alle Zahlen gerundet | Stand 8/2019

                                                                                                                                                                Bodenordnung,
                                                                                                                                                                sonstige Ordnungsmaßnahmen,
                                                                                                                                                                Umzug von Bewohnern und Betrieben,
                                      Städtebauförderungsmittel des Bundes                                          Erschließungsmaßnahmen                      Vergütung des Sanierungsträgers,
                                                 und Landes Niedersachsen                                             (Sträßen, Wege, Plätze)                   Kosten der Abwicklung
                                                        6.157.608,00 Euro                                                 5.953.300,00 Euro                     861.000,00 Euro

                                                                                                                                                                                                                  39
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