AK 37 Nord - IGNIS Akademie
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Version 2021/22 Ausbildungskurs Nr. 37 Nord Inhalt Einleitung 3 Profil 4 Christliche Beratung 5 Der Ausbildungsweg im Überblick 11 Anforderungen und Leistungsnachweise 13 Kompetenzprofil der Absolventen 14 Mögliche Abschlüsse 177 Berufliche Perspektiven 17 Kosten der Beraterausbildung 20 FAQ – Antworten auf die wichtigsten Fragen 21 Curriculum (Ausbildungsinhalte) 22 Kursleitung und Hauptdozenten 23 Modulbeschreibungen 26 Die IGNIS-Akademie stellt sich vor 48 2 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Einleitung Immer mehr Menschen be- Diese Ausbildung ist nicht nötigen Unterstützung bei nur der Weg zum professio- der (Neu-)Gestaltung ihres nellen Berater; Sie lernen in Lebens und Orientierung in den erfahrungsbetonten wichtigen Lebensfragen. Als Lernprozessen auch sich Christliche/r Berater/in be- selbst neu kennen und wach- gleiten Sie Menschen in Kri- sen mit Ihren Aufgaben und sen oder wichtigen Prozes- Begegnungen mit anderen sen. Dabei geht es nicht al- Menschen und Gott. lein um das Verfolgen von Lernen Sie auf den nächsten Gesundheits- und Erfolgszie- Seiten die Inhalte und Struk- len. In der Ausbildung turen der Beraterausbildung zum/zur Christlichen Bera- kennen und erfahren Sie, wie ter/in lernen Sie, fachlich diese Ihr Leben und Ihre Per- kompetent zu handeln und sönlichkeit bereichern kann. für Gottes Wirken Raum zu schaffen. Wir freuen uns auf Sie! Anmerkung: Die hier genannten Unterrichtsinhalte, Konditionen und Preise sind ab dem Beginn des Ausbildungskurses (AK) 37 im März 2022 gültig. 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 3
Profil Für wen ist die Beraterausbildung? Handwerkszeug von Ge- Die Beraterausbildung sprächsführung und Bera- ist für Menschen … tung aufbauen wollen die gern mit anderen Men- die offen sind für neue Erfah- schen intensive Gespräche rungen mit dem dreieinigen führen Gott und wissen: Heilung die zuhören und sich in an- fängt bei jedem selbst an dere einfühlen können die qualitativ gute Arbeit die neugierig sind, gern Din- schätzen und selbst danach gen auf den Grund gehen streben und sich nicht mit oberfläch- die Beratung als (neben-) lichen Antworten zufrieden- berufliches Standbein für sich geben aufbauen oder die sich eh- die ihren Glauben lebendig renamtlich seelsorgerlich en- und glaubwürdig leben wol- gagieren wollen len die sich bei der Ausbildung die für eine professionelle auch persönlich weiterentwi- Beratungstätigkeit oder eine ckeln wollen. ehrenamtliche Seelsorgever- antwortung ein solides 4 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Christliche Beratung Christliche Beratung ist eine ziel- Förderung geistlicher Weiterent- gerichtete Begleitung und Un- wicklung, Umgang mit Schuld terstützung von hilfesuchenden und Leid, Auseinandersetzung Menschen, die sich im Glauben mit Orientierungs- und Sinnfra- an den Gott der Bibel gründet. gen, Wirken des Heiligen Geis- tes, Gaben und Berufung, Über- Hierbei ist der Mensch möglichst windung krankmachender Got- ganzheitlich in den Blick zu tesvorstellungen etc.). nehmen, d.h. in seiner körperli- chen, psychischen, sozialen, öko- Von Christlichen BeraterInnen nomischen, ökologischen und werden somit kombinierte spirituellen Dimension. Keine Kompetenzen erwartet: Seel- dieser Dimensionen ist die „ent- sorge- und Beraterkompetenz scheidende“, sondern erst ihre sollen zum Wohl aller Beteiligten Zusammenschau ergibt ein voll- sinnvoll miteinander verbunden ständiges Bild auf den Ratsu- werden. Diese Kombination er- chenden. öffnet neue Möglichkeiten und setzt Ressourcen frei, birgt aber Christliche Beratung strebt auch Gefahren: Da persönliche nach einer ganzheitlichen Sicht, Glaubensüberzeugungen oft un- indem sie Erkenntnisse und The- terschiedlich sind, sind hierbei orien der modernen Psycholo- Grenzen zu wahren, um nicht in gie und Psychotherapie (z.B. Manipulation und Machtmiss- Lern- und Gedächtnisforschung, brauch zu verfallen. Die Achtung Selbst- und Fremdwahrneh- vor der Freiheit des Gegenübers mung, Beziehungsgestaltung muss an erster Stelle bleiben! und Gesprächsführung, Psycho- edukation, Umgang mit Konflik- Christliche Beratung setzt eine ten, Motivationsbildung, Ethik lebendige Beziehung des Bera- etc.) in Beziehung setzt zu einer ters /der Beraterin zum dreieini- biblischen Anthropologie (Lehre gen Gott voraus. Die Zielgrup- vom Menschen) und zur christli- pen Christlicher Beratung kön- chen Seelsorgetradition (z.B. nen aber sowohl Christen als 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 5
auch Nichtchristen sein, wenn Christliche Beratung kann Chris- letztere für wertorientierte Bera- ten helfen, eine ehrliche Vertrau- tung offen sind. Menschen mit ensbeziehung zum dreieinigen verletzenden Glaubenserfahrun- Gott, so wie er sich uns in Jesus gen oder Missbrauchserlebnis- Christus und der Bibel selbst of- sen kann Christliche Beratung in fenbart, zu entwickeln. besonderer Weise helfen, das Beratungsziele in der Christli- vermittelte Zerrbild Gottes vom chen Beratung können sein: Res- sich persönlich offenbarenden sourcen zu erschließen und Gott der Bibel zu unterscheiden Wachstums- und Reifungspro- und einen eigenen Stand zu ge- zesse zu fördern, Schritte in der winnen. Verarbeitung von inneren Ver- Beratung sollte zu der Weltsicht letzungen zu gehen und dem und den Lebenszielen eines Kli- Ratsuchenden zu helfen, den je- enten passen. Berater erarbeiten weils eigenen Wert, Würde und gemeinsam mit dem Ratsuchen- Freiheit, Ziele, Fähigkeiten und den eine Sicht auf das Problem, Berufungen zu finden oder zu die für den Ratsuchenden ein- stärken, um inmitten der Heraus- leuchtend und glaubwürdig ist. forderungen dieser Zeit hand- Sie erläutern ihm, wie sie auf lungs- und gestaltungsfähiger zu Grundlage dieser gemeinsamen werden beziehungsweise zu Sicht vorgehen wollen und bleiben. schließen miteinander ein Ar- In der Regel (nicht immer!) be- beitsbündnis. steht zwischen Berater einerseits Das konkrete Vorgehen ist der und dem Ratsuchenden ande- so erarbeiteten Sicht angemes- rerseits eine Asymmetrie bezüg- sen, für den Ratsuchenden nach- lich der Verantwortung. Leitziel vollziehbar und hinterfragbar ist dabei immer Wachstum und und berücksichtigt stets dessen Mündigkeit des Ratsuchenden. Eigenverantwortung und Res- Für die Ausrichtung an diesem sourcen. Ziel behält der Berater auch dann die Hauptverantwortung, 6 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
wenn der Klient aktuell Mündig- kommen in Beratungsgesprä- keit und Wachstum gar nicht als chen ebenso vor wie Ressour- sein Ziel sieht. cen- und Verhaltensanalysen, Vergebungsprozesse und ausge- Christliche Beratung bedient sich wählte Elemente aus kreativen vielfältiger Methoden: Bibli- Therapien, aus der systemischen scher Lehrdialog, Stille vor Gott, Beratung, der Gestalt- und der hörendes und segnendes Gebet Tiefenpsychologie 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 7
Der Ausbildungsweg im Überblick Zugangsvoraussetzun- 2 Reden und reden lassen – gen Kommunikation Fragetechniken zielführend ein- In der Regel wird eine abge- setzen. Missverständnisse identi- schlossene Berufsausbildung – fizieren und klären. Gesprächs- nach Möglichkeit in einem sozia- übungen mit Feedback len Beruf – oder ein Hochschul- bzw. Fachhochschulstudium vo- 3 Umgang mit verletzenden rausgesetzt; Ausnahmen sind bei Erfahrungen entsprechender Befähigung und Haltungen und Strukturen, die Berufung möglich. für die Bewältigung aktueller Weiterhin wird die aktive Teil- Herausforderungen hinderlich nahme in einer christlichen Ge- sein können, erkennen und ver- meinde oder Gemeinschaft vo- stehen. Ratsuchende unterstüt- rausgesetzt. zen, mit Gottes Hilfe Schritte in eine größere Freiheit zu gehen. Schritt 1: Ausbildungsstufe 1 und 4 Gebetsprozesse in der Übergangsmodul Seelsorge / Überblick über Die Ausbildungsstufe 1 besteht psychische Störungen aus einem IGNIS Kurs Seelsorge Verschiedene Formen des Be- (acht Wochenenden bzw. 200 tens. Reflexion der eigenen „Ge- Unterrichtsstunden), die hier be- betsbiografie“. Überblick über schrieben werden: psychische Störungen und als Seelsorger die eigenen Kompe- 1 Einführung in Seelsorge tenzgrenzen gut einschätzen. und Beratung Ziele und Perspektiven von Seel- 5 Einführung in den Verge- sorge und Unterscheidungen zu bungsprozess Beratung und Therapie. Das IG- Die Rolle und Bedeutung von NIS- Phasenmodell der Ge- Vergebung in Beziehungskon- sprächsführung. Dem Ratsu- flikten. Schwierigkeiten, zu ver- chenden und Gott Raum geben. geben. Das IGNIS Modell eines 8 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
ganzheitlichen Vergebungspro- als Online-Seminar angeboten zesses mit praktischen Übungen. wird. Es dient dem Einstieg in die Ausbildungsstufe 2. 6 Verhaltensmodifikation In diesem Modul werden fol- Problematische Gewohnheiten gende Themen behandelt: verändern und das Erreichte dauerhaft im Leben verankern. Beziehungsdynamiken, Über- tragung und Projektion (mit Positive Erwartungsarbeit und praktischen Übungen) „gute Gewohnheiten“. Anwen- Polaritätenmodell dung der Etappen der Verhal- tensmodifikation an einem eige- Weitere Aspekte einer Christ- nen Veränderungsprojekt. lichen Psychologie Die Termine der IGNIS-Kurse fin- 7 Die Vaterschaft Gottes den Sie unter www.ignis.de. und die eigene Identität Gottesbilder, die Leistungsdruck Zu den für Ausbildungsstufe 1 und Angst fördern, identifizieren. anerkannten Kurse zählen: IG- Selbst mit dem liebenden Abba- NIS-Kurse Seelsorge (Kitzingen Vater in Berührung kommen und und andere Orte). Grundkurse von anderen Anbietern (ACC- eine Beziehungsidentität als ge- zertifiziert) können im Einzelfall liebtes Kind Gottes entwickeln. angerechnet werden. 8 Berufung und Lebensziele Berufung und Lebensziele als Orientierungshilfen in schwieri- Schritt 2: Für Ausbildung gen Situationen. Die Rolle von bewerben Gaben, der eigenen Biographie, Während der Ausbildungsstufe 1 des Reden Gottes, anderer Men- bewerben Sie sich schriftlich zur schen und des eigenen Herzens Kernausbildung und werden bei der Suche nach der Beru- dann zu einem Bewerbungsge- fung. spräch eingeladen, in dem die Eignung besprochen und über die Ausbildung informiert wird. Die Teilnehmer aller Kurse der Neben den üblichen Bewer- Ausbildungsstufe 1 melden sich bungsunterlagen werden eine zum Übergangsmodul an, das 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 9
Referenz sowie ein Führungs- der Seite zum Fernkurs; Down- zeugnis benötigt. Die Zulassung load unter Fernkurs zum Ausbildungskurs erfolgt mit Abschluss des Ausbildungsver- trages. Schritt 3: Fernkurs Glaube und Psychologie Optimal während der Ausbil- dungsstufe 1, spätestens in Aus- bildungsstufe 2 nehmen Sie am Fernkurs-Programm „Glaube und Psychologie“ teil. Dazu be- arbeiten Sie zu Hause die beiden IGNIS Lehrbücher: Band 1: „Zum Wirklichkeitsverständnis der Psy- chologie“ und Band 2: „Zum Wirklichkeitsverständnis der Christlichen Psychologie“ mit insgesamt 630 Seiten. Ein Über- blickslesen soll bereits während der Ausbildungsstufe 1 erfolgen. Bis zur Abschlussprüfung der Gesamtausbildung legen Sie zu jedem Band eine schriftliche Prü- fung ab. Sie werden beim Lernen im Fernkurs von Tutoren (Frau Christine Busch) begleitet. In- halte und Lernziele des Fernkur- ses finden sich bei den Modul- beschreibungen auf S.23 und 24. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage auf 10 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Schritt 4: praktisch eingeübt, so dass Sie Ausbildungsstufe 2 erste Erfahrungen als Berater/in machen können und ein Gefühl Die eigentliche Beraterausbil- für ihre Berufung erhalten. Unter dung beginnt nun. In der Ausbil- professioneller Anleitung lernen dung spielen Praxisbezug und Sie, Beratungsgespräche selb- Selbsterfahrung eine große ständig mit eigenen Ratsuchen- Rolle. Das Erlernte wird immer den zu führen. 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 11
Umfang der Ausbildungsstufe 2 Die Ausbildungsstufe 2 umfasst 976 Lernstunden (USt.) à 45 min, die sich wie folgt verteilen: USt. Fernkurs Glaube und Psychologie, IGNIS Lehrbuch 1+2 148 Präsenz- und Onlineseminare 21 Wochenenden (Fr-Sa oder Fr-So) 449 und zwei 5-Tages-Einheiten (Fr-Di) Supervision (davon sind 29 USt schon im Kurs enthalten) 74 Übungsaufgaben, Beratungsverlaufsbeschreibungen 121 Selbständig unter Supervision durchgeführte Beratungen 60 Lesen von Literatur und Kursunterlagen im Umfang von 2000 Seiten 160 Gesamtzahl der Unterrichtsstunden 1012 Erfahrungen teilen und von anderen lernen Die Ausbildungswochenenden begleitet Sie während der Aus- werden in einer festen Gruppe bildungszeit. absolviert. So kann zunehmend Neben dem Erlernen von Wissen Vertrauen zwischen Ihnen und und Methoden üben Sie auch den anderen Teilnehmer entste- eine ganze Bandbreite an Kom- hen, um miteinander angeleitete petenzen ein. Dazu gehört, dass Selbsterfahrungen zu machen. Sie Ihre persönliche und berufli- „learning by doing“ ist hier das che Identität als Christliche(r) Be- Motto, um wichtige Beratungs- rater(in) finden. Zudem stärken kompetenzen einüben zu können. Sie Ihre fachliche Kommunikati- Persönliche Erfahrungen mit dem ons- und Kooperationsfähigkeit dreieinigen Gott sind ein hoher und die Selbstwahrnehmung Wert in der Christlichen Bera- und –reflexion. Sie lernen die tung. Die Ausbildung wird Ihnen (ethischen) Grenzen und rechtli- dafür Anregungen und Möglich- chen Rahmenbedingungen ken- keiten geben. Eine Kursleitung nen. 12 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Praktische Erfahrungen sammeln Gesprächsübungen un- Anspruch nehmen. Hierzu beste- ter Live-Supervision hen Angebote von über das Jahr verteilten Supervisionshalbtagen Um erste Erfahrungen als Bera- bei IGNIS in Kitzingen oder regi- ter/in zu machen finden inner- onale Supervisions- und Intervi- halb der Ausbildung an fünf Wo- sionsmöglichkeiten. chenenden Gesprächsübungen statt. Die Gespräche werden von Eigenständige Beratungen akkreditierten IGNIS-Beratern supervidiert. Sie beraten mind. acht Ratsu- chende eigenständig über min- Supervision und Intervi- destens fünf Sitzungen. Dies sion in der Ausbildung wird auch bei einer ACC-Akkre- ditierung (siehe S. 14) angerech- Im Laufe der Ausbildung sollen net, für die ebenfalls eine eigene die Teilnehmer 45 Unterrichts- Beratungstätigkeit nachgewiesen stunden Supervision mit sechs werden muss. selbst eingebrachten Fällen in Anforderungen und Leistungsnachweise Hausaufgaben (BVB) ihre selbst durchgeführten Beratungsprozesse. Um Inhalte zu vertiefen, erstellen Sie vor allem im ersten Ausbildungs- jahr praxisorientierte Hausaufga- Abschlusskolloquium ben. Sie haben jeweils einen Um- (Prüfungsgespräch) fang von ca. zwei DIN A4 Seiten. Die Ausbildung endet mit einer mündlichen Prüfung. Beratungsverlaufsbe- schreibungen Sie dokumentieren in drei Bera- tungsverlaufsbeschreibungen 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 13
Kompetenzprofil der Absolventen tung von Problemen einset- Kompetenzprofil der Ab- zen können, geistliche Di- solventen mensionen eines Sachverhal- Professionalität setzt Kompetenz tes erfassen in diesem Bereich voraus. Kom- 3 Sozial- und Kommunikati- petenz bedeutet, dass die Per- onskompetenz son im Kompetenzfeld über Wis- Fähigkeit zur guten Selbst- sen und über Handlungsmuster und Fremdwahrnehmung verfügt, die es ihr erlauben, neue Fähigkeit zur Beziehungsge- (auch komplexe) Situationen und staltung, mit Nähe und Dis- Herausforderungen differenziert tanz umgehen können, Ver- und angemessen wahrzuneh- trauen aufbauen men und hierfür passende Persönliche und fachliche Handlungsstrategien zu entwi- Kommunikationsfähigkeit ckeln. Nach erfolgreich abge- Kooperationsfähigkeit im psychosozialen und ge- schlossener Ausbildung verfügen meindlichen Bereich (auch Christliche BeraterInnen über über Fach- und Religions- folgende Kompetenzen: grenzen hinweg) Selbstfürsorge, Fähigkeit zur 1 Persönliche und berufliche Identität Psychohygiene als Christliche(r) Berater(in) 4 Selbstwahrnehmung und – reflexion Klarheit über Rollen und Auf- träge (Wer bin ich – vor mir – Introspektionsfähigkeit, Klä- in Beziehungen – vor Gott?) rung eigener Absichten und Belastbarkeit in Krisen Wünsche Umgang mit eigener Emotio- 2 Spirituelle Kompetenz nalität (incl. Übertragungen, Ein christliches Menschen-, Gegenübertragung und Pro- Welt- und Gottesverständnis jektion) (Anthropologie, Theologie) Dokumentation und Evalua- bei der Analyse und Bearbei- tion von Beratungsprozessen 14 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Supervision und Intervision 7 Methodenkompetenz gut für sich nutzen können Verfahrenswissen: In Planung und Durchführung ein diffe- 5 Ethische Kompetenz renziertes Methodeninventar Eigene Grenzen und Grenzen passend zu einem multifak- der Beratungssituation er- toriellen Problemverständnis kennen können einsetzen können Rechtliche und politische Beratungsziele gemeinsam Rahmenbedingungen von mit dem Klienten erarbeiten, Beratung kennen und mit Schritte des Vorgehens da- einbeziehen raufhin planen Achtung vor der Freiheit des Beratungsgespräche führen Gegenübers, Sensibilität ge- (Gesprächs- und Fragetech- genüber Machtmissbrauch niken, Phasenmodelle, dialo- Wert- und Normenwissen gisches Führen, …) Längere Beratungsprozesse 6 Fachkompetenz in Beratung gestalten, mit Konflikten und Gegenstands- und Erklä- Grenzen umgehen können rungswissen, Entwicklungen Förderung der Gottesbegeg- des Klienten wahrnehmen nung (Hören auf Gott, Um- und angemessen reagieren gang mit der Bibel in der Be- Wichtige psychopathologi- ratung, …) sche Symptome erkennen Vergebungsprozesse för- und einordnen können, Um- dern; Hilfen zur Wahrneh- gang mit Diagnosen mung, von Ausdruck und Re- Ressourcen des Klienten und gulation von Emotionen seines Umfeldes erschließen Stabilisierungs- und Distan- und aktivieren können zierungstechniken der Familiäre Hintergründe erfassen Trauma-Beratung und einbeziehen Mit Krisen und Suizidalität Bewusstheit für Wissenslü- umgehen können cken und die Fähigkeit, sich Kreative Verfahren in der Be- fehlende Informationen zu ratung einsetzen können beschaffen Verhaltensanalyse und Kog- nitive Neustrukturierung 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 15
Mit Systemen (Familien, Hierzu gehören u.a.: Gruppen, …) zusammenar- Eine persönliche seelsorgerli- beiten (z.B. Drama-Dreieck) che Berufung Kompetenzen zum Aufbau eines eigenen Beratungs- Eine lebendige Beziehung zum dienstes dreieinigen Gott der Bibel Streben nach Liebe, Offenheit Persönliche Werte und und Wertschätzung Barmherzigkeit und Verant- Haltungen wortung Beratungsverläufe und -ergeb- Eingebundenheit in den Leib nisse werden von einer guten Christi „Beratungshaltung“ stark beein- Liebe zur Wahrheit, Bereit- flusst. Bestimmte Gaben, Werte schaft zur Korrektur und Haltungen bringen die Kan- Stabilität in der eigenen Identi- didaten zu Ausbildungsbeginn tät, Selbstannahme bereits mit; sie sollen im Laufe Eigene Wertmaßstäbe und der Ausbildung reflektiert und Achtung vor den Werten an- weiterentwickelt werden. derer Interesse und Verständnis für andersdenkende Menschen 16 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Mögliche Abschlüsse Am Ende des Ausbildungskurses erhalten Sie eine detaillierte Kursbestäti- gung. Sie können folgende Abschlüsse machen: A. Teilnehmer mit dem B. Teilnehmer mit dem zertifizierten Abschluss zertifizierten Abschluss „Christliche/r Berater/in „Seelsorgerliche/r Beglei- (IGNIS)“ ter/in (IGNIS) Dieser Abschluss beinhaltet den Für diesen Abschluss benötigen vollen Umfang der oben (S. 8-10) Sie nur Nachweise über die Be- genannten Leistungsnachweise, ratung von drei Ratsuchenden; d.h. Beratung von acht Ratsu- eine Beratungsverlaufsbeschrei- chenden, drei Beratungsverlaufs- bung und fünf USt Supervision. beschreibungen, 45 USt Supervi- Kolloquium und Fernkurs entfal- len. Mit diesem Abschluss kön- sion, Fernkursprüfung und Ab- nen Sie sich bei ACC (siehe S. 14) schlusskolloquium. Hiermit ist als Seelsorgerliche/r Begleiter/in eine Akkreditierung bei ACC– akkreditieren lassen. Deutschland (Association of Christian Counselors) als Christli- che/r Berater/in möglich. Berufliche Perspektiven Unsere Absolventen arbeiten so- bezahlt wird. Christliche Berater- wohl eigenständig als auch in Innen halten Seminare, oder ent- Kooperationen mit Gemeinden, wickeln eigene Kursprogramme. in ambulanten wie auch in stati- Eine weitere Spezialisierung z.B. onären Beratungseinrichtungen. in Richtung Coaching, Ehebera- Sie bieten Beratung für Einzelne tung oder Supervision ist bei IG- und Paare an, die in der Regel NIS oder anderen Instituten von den Ratsuchenden privat möglich. 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 17
Tätigkeitsfelder für Christ- Mitarbeiter in christlichen Wer- liche Berater/innen können ken / Gemeinschaften (z.B. ACL) u.a. sein: Referent oder Dozent (evtl. mit Zusatzausbildung) Leitendes u. koordinierendes Seelsorgeamt in einer Ge- Gruppenangebote meinde Ehe- und Familientherapie Selbstständig tätiger Berater (mit Zusatzausbildung) in einer Beratungspraxis in „Seelsorgerlicher Begleiter“: Verbindung mit einer Ge- ehrenamtliche/r Seelsor- meinde oder übergemeind- ger/in in einer Gemeinschaft; lich Telefon- und Internetseel- Freier oder angestellter Mitar- sorge beiter in einem Beratungs- zentrum Zeiten und Kosten der Beraterausbildung Der AK 37 findet bei Hanno- Die Kurswoche beginnt am ver/Sarstedt statt. Montag um 1000 und endet am Freitag um 1130 Uhr. In den beiden Jahren der Ausbil- dungsstufe 2 finden in Sarstedt Auf unserer Homepage finden jeweils von März-Februar insge- sie die Terminlisten der Kurse: samt 20 Wochenendseminare AK 37 Beginn ab März 2022, AK und zwei 5-Tages-Einheiten (Fr - 38 Beginn Sept. 2022. Eine Liste Di) statt. mit preisgünstigen Übernach- tungsmöglichkeiten schicken wir Die Wochenendseminare begin- zu nen am Freitag um 1600 Uhr und enden Samstag 1830 Uhr oder Sonntag 1230 Uhr. 18 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Online-Seminare und E-Learning In der Ausbildung gibt es einzelne Weiterhin kommt die E-Learning- Online-Seminare, die live stattfin- Plattform Moodle zum Einsatz. Sie den und an denen die Teilneh- bietet vielfältige Möglichkeit, das merInnen von zu Hause aus teil- gemeinsame Lernen zu unterstüt- nehmen. Die Übertragung findet zen: Bereitstellung aller Teilneh- über die Online-Plattform Zoom merunterlagen, Einstellung von statt. Hausaufgaben, Austauschforen, digitales Feedback. Die Bereit- Eine Live-Übertragung aus dem schaft, E-Learning und Online-Se- Präsenzunterricht (Hybrid-Veran- minare zu nutzen, wird vorausge- staltung) bzw. Aufzeichnung ist im setzt. AK 37 nicht möglich. Diese Mög- lichkeit besteht nur im AK 38 in Wir achten auf Einhaltung der Kitzingen unter bestimmten Be- Standards für Datensicherheit der dingungen (bei mind. 4 Online- DSGVO. TeilnehmerInnen). Ein Nachholen versäumter Kurseinheiten ist auf diese Weise möglich. 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 19
Kosten* der Ausbildungsstufe 1 Variante A Variante B IGNIS Kurs Seelsorge IGNIS Kurs Seelsorge (8 Wochenenden) 880,- (15 Wochenenden) 975,- Übergangsmodul Übergangsmodul (vgl. Seite 6) 125,- (vgl. Seite 6) 125,- Kosten € 1.005,- Kosten € 1.100,- Fernkurs Glaube und Psycho- logie IGNIS Lehrbuch 1+2 mit Abschlussprüfung 422,- Kosten € 422,- Kosten der Ausbildungsstufe 2 im AK 37 Abschluss Abschluss „Christliche/r Berater/in“ „Seelsorgerl. Begleiter/in“ Ausbildungsstufe 2 Ausbildungsstufe 2 24 Monate á 200€ = 4.800,- 24 Monate á 200€ = 4.800,- Supervision 45USt* ca. 600,- Supervision 5 USt* ca. 150,- Abschlusskolloquium 130,- Kein Kolloquium Kosten ca. € 5.530,- Kosten ca. € 4.950,- *Alle Preise entsprechen dem Stand vom Supervisionsstunden können durch (kos- Juli 2021. Die Supervisionskosten wurden tenlose) Intervisionsgruppen erbracht geschätzt. Zur Orientierung: Einzelsupervi- werden. Nicht einbezogen sind individu- sionsstunden bei externen Supervisoren elle Kosten für Fahrten, Verpflegung, kosten ca. 60-80 €; ein Supervisionstag Übernachtung. [900-1300] mit Gruppensupervision bei IG- NIS kostet 45 – 55 €. 40% der geforderten 20 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
FAQ – Antworten auf die wichtigsten Fragen Was passiert, wenn ich Einheiten verpasse? Wird ein Ausbildungswochenende verpasst, kann man es zumeist – nach Absprache – zu einem späteren Zeitpunkt ohne Zusatzgebühren nachho- len. Die Gebühren für nicht wahrgenommene Ausbildungsteile können nicht zurückerstattet werden. Wie kann ich den Ausbildungsvertrag kündigen? Eine Kündigung während der Ausbildung ist jeweils einen Monat vor dem nächsten Quartal möglich. Sind Kostenermäßigungen möglich? Wer eine klare Berufung zum/zur Christlichen Berater/in hat, soll nicht aus finanziellen Gründen darauf verzichten müssen. Ermäßigungen sind mög- lich und können schriftlich beantragt werden. In einem persönlichen Ge- spräch sollte eine Lösung gefunden werden. Müssen die Gebühren vor Beginn der Ausbildung be- zahlt werden? Nein. Es ist ein monatliches Bankeinzugsverfahren in Höhe von 200€/Mo- nat in 24 Monatsraten üblich. Ist die Ausbildung anerkannt? Die Ausbildung ist durch den Dachverband Association of Christian Coun- selors Deutschland (ACC-Deutschland) anerkannt. (www.acc-deutsch- land.org). Dieser Kurs entspricht aber nicht einer Berufsausbildung, einer Umschulung o.ä. nach den Richtlinien der Agentur für Arbeit. 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 21
Curriculum (Ausbildungsinhalte) Inhalte Seite USt* Ausbildungsjahr 1 und 2 Einführung in die Psychologie (Fernkurs 1) 26 Einführung in die Christl. Psych. (Fernkurs 2) 27 Einführung in die christliche Beratung 28 20 Einführung in die Kognitive Therapie 29 16 Lehrdialog 30 48 Christliche Anthropologie 31 16 Ressourcenorientierte Beratung 32 16 Supervidierte Gesprächsübungen I-V 33 5 x 20 Kreativ-ganzheitliche Beratung I + II 35 32 Vergebungsprozesse II + III 36 32 Ethik I + II 37 7 Sucht und Co-Abhängigkeit 38 16 Psychopathologie 39 20 Systemische Ansätze in der Beratung 40 20 Gespräche führen – Prozesse begleiten 41 16 Ängste und Arbeit mit Träumen 42 16 Depressionen und bipolare Störungen 43 16 Gebetsprozesse II 44 6 Krisenintervention 45 14 Sexualität und sexuelle Störungen 46 16 Trauma-Beratung und Stabilisierung 47 22 Unterrichtsstunden des Präsenzunterrichts 449 22 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Ausbildungsleitung Monika Heß Emotionen, Resilienz, Ressour- Ausbildungsleiterin, ACC-Super- cen, Umgang mit Widerständen, visorin, Studium der Christlichen Grenzen, Gebetsprozesse und Psychologie an der IGNIS-Aka- kreativ-ganzheitliche Beratung demie. B. Psych. (Bachelor of I+II. Psychology, APA-ICP Germis- Administration ton). Acht Jahre psychothera- peutisch tätig (nach HPG) in ei- Maria Seitz gener Praxis in Berlin, seit 2005 Studium der christlichen Psycho- bei IGNIS als Dozentin und Kurs- logie am ICP-IGNIS-Tutorial- leiterin in der Beraterausbildung. Center mit dem Abschluss Ba- Seit 2015 stellvertretende Vorsit- chelor of Psychology. (APA-Ger- zende. Themen in der Berater- miston SA). momentan Master- ausbildung: Gesprächsführung, studium in Psychologie an der Umgang mit Widerständen, Katholischen Universität Grenzen, Supervision, Ängste, Eichstätt-Ingolstadt. Seit 2017 Arbeit mit Träumen selbständige Beraterin in einem heilpädagogischen Mädchen- wohnheim, außerdem bei IGNIS Kursleitung als Kursbegleitung und in der Administration der Ausbildungs- Danielle Müller-Winkler kurse in Kitzingen tätig. Ergotherapeutin, Studium der Christlichen Psychologie und Ausbildung zur Christlichen Be- Dozenten raterin (IGNIS) an der IGNIS-Aka- demie Kitzingen. Seit 2014 frei- Wolfram Soldan beruflich in eigener Praxis im Be- Arzt mit der Zusatzbezeichnung reich Beratung und Psychothera- Psychotherapie, ACC-Supervisor. pie (HPG) tätig. 2015-2020 bei Bei IGNIS ist er psychotherapeu- IGNIS als Kursbegleiterin der tisch tätig und hat den Lehrauf- Nord Kurse. In der Beraterausbil- trag für Klinische Psychologie. In dung unterrichtet sie im Bereich der Beraterausbildung lehrt er 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 23
die Themen Vergebung, Lehrdi- nen. Sie lehrt in der Berateraus- alog, Sexualität und Psychopa- bildung zu den Themen Res- thologie. sourcenorientiertes Arbeiten, Systemik, Ängste und Persön- Friedemann Alsdorf lichkeitsstörungen, Kriseninter- Dipl.-Psych., Psychol. Psychothe- vention, Psychopathologie sowie rapeut und ACC-Supervisor. Er Dienstaufbau. war acht Jahre therapeutischer Leiter einer Fachklinik für Sucht- Sabrina von Hopfgarten therapie (Teen Challenge Studium der Christlichen Psy- Fehmarn). Seit 1997 ist er bei IG- chologie an der IGNIS Akademie. NIS tätig und seit 2015 erster Seit einigen Jahren arbeitet sie Vorsitzender. Er hat in der als Therapeutin für Psychothera- Schweiz mit dortigen Teamkolle- pie (HPG), Erziehungsberaterin, gen eine Höhere Fachschule für Lehrerin für Psychologie und Se- Sozialpädagogik aufgebaut (icp). minardozentin und leitet eine In Kitzingen hat er sieben Jahre christliche Kinderkrippe in Han- lang das ICP-IGNIS-Tutorial Cen- nover. ter für einen Bachelor-Studien- gang der Psychologie geleitet. In Rüdiger Halder der Beraterausbildung ist er ver- BA und MA Theologiestudium, antwortlich für die Themen Kog- Pastor (BfP), 2009-2014 im Lei- nitive Therapie, Ethik und Sucht. tungsteam des ICP-IGNIS-Tuto- rial Centers. Rüdiger Halder un- Katrin Kroll terrichtet in den Grundlagenkur- Leiterin der Ausbildung zum sen die „Einführung in die Theo- Christlichen Kinder- und Jugend- logie“ und den Themenkomplex berater, ACC-Supervisorin, Erzie- „Theodizee“ sowie in der Bera- herin, abgeschlossenes Studium terausbildung „christliche Anth- der Christlichen Psychologie (IG- ropologie“. NIS). Nach verschiedenen Fort- bildungen in Therapie und Bera- Cathrin Müller tung arbeitet sie psychothera- Psychologin (M.Sc), trauma- peutisch mit HPG-Zulassung vor zentrierte Fachberaterin allem mit Kindern und Jugendli- (DeGPT), Reittherapeutin und chen aber auch mit Erwachse- Studium der Christlichen Psy- 24 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
chologie (IGNIS). Aktuell tätig in ambulanter Praxis. Dr. med. Axel Schwall Christlicher Therapeut (IGNIS), ACC-Supervisor und Arzt (Natur- heilverfahren) Von 1986-1993 ar- beitete Dr. Schwall in mehreren Rehabilitationskliniken mit den Schwerpunkten Innere Medizin und Orthopädie. Seit 1993 ist er bei IGNIS therapeutisch und be- ratend tätig. Er ist verantwortlich für die Koordination der Ausbil- dungssupervision sowie für Lehr- einheiten über kreativ-ganzheit- liche Beratung sowie Depressio- nen und bipolare Störungen. Christine Busch Christliche Beraterin (IGNIS), Heilpraktikerin für Psychothera- pie, Dipl.Ing. Leitung und Koor- dination des Fernkurspro- gramms 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 25
MODULBESCHREIBUNGEN Fernkurs Band 1: Titel Einführung in die Psychologie Referent Entfällt, da Fernkurs. Tutorin: Christine Busch Dauer 57 USt. (à 45 min) Selbststudium und schriftliche Prüfung Inhalte Definition und Vorgehensweise der Psychologie als moderner Wis- senschaft: der Zusammenhang von Denken, Modellvorstellungen und Handeln; alltägliche und wissenschaftliche Erkenntnissuche; Grenzen und Möglichkeiten der Erkenntnis; Subjektivismus und Ob- jektivismus; Empirismus und Rationalismus; Menschenbild und For- schungsmethodik; naturwissenschaftliche und ganzheitlich-verste- hende Ansätze in der Psychologie; Wahrheit und Gültigkeit. Lernziele / Die Teilnehmer können Kompe- wesentliche Aspekte nennen zu Entstehung, Definition und Ar- tenzen beitsbereichen der modernen Psychologie, zur Abgrenzung zu anderen Fachgebieten und zu grundlegenden erkenntnistheore- tischen Fragen wichtige Eckpunkte darlegen, auf welcher Basis natur- oder geis- teswissenschaftliche Entscheidungen in Bezug auf Forschungsbe- reich und –methodik erfolgen, auch vor dem Hintergrund philo- sophischer Positionen erklären, welche Wechselwirkungen zwischen Weltanschauung, Forschungsfragen und -ergebnissen es gibt unterschiedliche weltanschauliche Perspektiven nachvollziehen, eigene Lebensüberzeugungen reflektieren und in den Dialog darüber treten. Lehr- und Selbststudium mit Lehrbuch, zugehörigem Lernmaterial (Wiederho- Lernformen lungs- und Reflexionsfragen, Lösungsantworten) und internetbasier- ten Wiederholungsvideos; tutorielle Betreuung bei Fragen; schriftli- che Prüfung bei einer Vertrauensperson eigener Wahl Literatur Halder, K (2011): Die Grundlagen Christlicher Psychologie. Ein Lehr- buch. Band 1: Zum Wirklichkeitsverständnis der Psychologie. Kitzingen: IGNIS-Edition (240 S.) 26 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Fernkurs Band 2: Titel Einführung in die Christliche Psychologie Referent Entfällt, da Fernkurs. Tutorin: Christine Busch Dauer 91 USt. (à 45 min) Selbststudium und schriftliche Prüfung Inhalte Erarbeiten von Grundlagen und Möglichkeiten für eine christlich-psy- chologische wissenschaftliche Arbeit; Konzepterstellung und Beratung, die auf einem biblischen Verständnis der Wirklichkeit aufbauen. Die Themen sind: Das Verhältnis von Psychologie und Glaube Grundzüge eines biblischen Menschenbildes Personerkenntnis als Vertrautheitserkenntnis Die Rolle von Konzepten in der Christl. Psychologie Der Einsatz von Wirklichkeitsbefragung und Vernunft im Rahmen christlich-psychologischer Erkenntnissuche Rekonstruktion als Weg der Konzepterstellung Lernziele / Die Teilnehmer können Kompe- wesentliche Merkmale Christlicher Psychologie nennen, z.B. Inhalte tenzen biblischer Aussagen über Mensch und Welt und den Umgang da- mit differenziert darlegen erklären, wie diese einen Rahmen wissenschaftlichen und beraten- den Arbeitens abstecken und welche Auswirkungen sie auf Metho- denwahl und Möglichkeiten christlich-psychologischer Konzepter- stellung haben verschiedene christliche Standpunkte zum Verhältnis von Glaube und Psychologie erklären und ihre eigene Sicht auf christliche Be- ratung begründen ihre eigenen christlichen Glaubensüberzeugungen und –erfahrungen reflektieren und darüber in Dialog treten. Lehr- und Selbststudium mit Lehrbuch, zugehörigem Lernmaterial (Wiederho- Lernformen lungs- und Reflexionsfragen, Lösungsantworten) und internetbasierten Wiederholungsvideos; tutorielle Betreuung bei Fragen; schriftliche Prü- fung bei einer Vertrauensperson eigener Wahl Literatur Halder, K (2011): Die Grundlagen Christlicher Psychologie. Ein Lehrbuch. Band 2: Zum Wirklichkeitsverständnis der Christlichen Psychologie. Kit- zingen: IGNIS-Edition (390 S.) 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 27
Titel Einführung in die christliche Beratung Referenten Monika Heß, Danielle Müller-Winkler Dauer 20 Unterrichtsstunden (à 45 min, Fr. 16:00 – So 11:30) plus 4 USt. praktische Nacharbeit Inhalte Überblick über den organisatorischen Ablauf und Einführung in die Vision der Ausbildung und die zu entwickelnden Kompetenzen ei- nes Christlichen Beraters. Dokumentation der Beratungstätigkeit und Umgang mit Daten, Erstgespräche, Anamnese, Beratungsverträge und Erstellen einer Beratungsverlaufsbeschreibung. Eigene Emotionen wahrnehmen und Ratsuchende in ihrer Selbst- wahrnehmung unterstützen Lernziele / Die Teilnehmer können Kompe- sich mit eigenen schon sichtbaren und noch zu entwickelnden tenzen Berater-Kompetenzen auseinandersetzen und sich eigene Ent- wicklungsziele setzen. ihre eigene spirituelle Vision für diese Ausbildungszeit und die eigenen Berufung formulieren Vorgaben für ein Erstgespräch umsetzen und Ratsuchenden das Konzept Christlicher Beratung erklären einen Beratungsvertrag aufsetzen und mit dem Ratsuchenden besprechen Daten und Gesprächsinhalte dokumentieren und dabei Daten- schutz und Schweigepflicht beachten Eine Falldarstellung für die Supervision schriftlich vorbereiten Ratsuchende in der Wahrnehmung eigener Emotionen unter- stützen Lehr- und Frontalunterricht, Arbeit mit Fallbeispielen, selbsterfahrungs- und Lernformen anwendungsorientierte Übungen, schriftliche Hausaufgabe Literatur Rust, S. (2012). Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt. Burgrain: Koha-Verlag 28 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Einführung in die kognitive Therapie Titel ONLINE-Seminar Referent Friedemann Alsdorf Dauer 16 Unterrichtsstunden live online (Fr. 16:00 – Sa. 18:30) plus 8 USt. für praktische Nacharbeit Inhalte Das Seminar gibt über das (aus der Verhaltenstherapie stam- mende) Instrument der Verhaltensanalyse einen grundsätzlichen Überblick, wie Verhalten (oder Fehlverhalten, Problemverhalten) zustande kommt. Innerhalb der Verhaltenskette S-O-R-K-C legt die Kognitive Seelsorge einen Schwerpunkt auf die zu „O“ gehörenden (Herzens-) Haltungen, Gedanken und Absichten. Die Arbeit mit diesem „O“ wird ausführlich vorgestellt und geübt. Lernziele / Die Teilnehmer können Kompe- das Vorgehen der Kognitiven Therapie anhand der Verhaltens- tenzen kette erklären und Anwendungsfelder dafür benennen ihre Arbeitsschritte der kognitiven Therapie in ihrer Beratungs- arbeit umsetzen Klienten bei Schwierigkeiten mit den einzelnen Schritten helfen konzeptionelle Unterschiede zwischen kognitiver Therapie und kognitiver Seelsorge darstellen. Lehr- und Online-Live-Unterricht: Vorstellung des Modells frontal, anschlie- Lernformen ßend Demonstration mit einem Ratsuchenden. Den größten Teil des Moduls nehmen eigene Gruppen-Übungen der TeilnehmerIn- nen in der Verhaltensanalyse und einer jeweils anschließenden Auswertung ein. Anschließend Erstellung von zwei Verhaltensana- lysen als schriftliche Hausaufgabe Literatur Wilken, B. (2015) Methoden der Kognitiven Umstrukturierung. Ein Leitfaden für die psychotherapeutische Praxis. (7. Auflage) Stuttgart: Kohlhammer 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 29
Titel Lehrdialog Referent Wolfram Soldan Dauer 48 USt. (30 USt. Unterricht Fr. 14:00 – Di. 11:30 plus E-Learning-Mo- dul „Erkenntnisprozesse“ 10 USt plus mindestens 8 USt. Selbststudium Inhalte Die Rolle der Bibel in der Christlichen Beratung: Anwendung bibli- scher Texte in einem dialogischen Beratungsprozess und Förde- rung eigenverantwortlichen Umganges seitens des Klienten. Die hermeneutische Spirale als ein zirkulärer, eigenkritischer, erkennt- nistheoretisch, theologisch und psychologisch reflektierter Weg zum Umgang mit der Bibel in der Beratung. Kommunikationspsy- chologische Aspekte im Umgang mit der Bibel. Umgang mit zu er- wartenden Schwierigkeiten. Anwendungsübung des Lehrdialoges als Hausaufgabe. Lernziele / Die Teilnehmer können Kompe- ihren eigenen Umgang mit der Bibel reflektieren und darlegen tenzen biblische Botschaften angepasst an Anliegen der Klienten in ei- nem dialogischen Prozess einsetzen die heilsame Autorität der Bibel in eigenen Fragestellungen er- leben und anderen erlebbar machen und dabei die Gefahren von dogmatischer Engführung und „Eisegese“ identifizieren und vermeiden Lehr- und Frontalunterricht, Demonstrationen, Selbsterfahrungsübungen al- Lernformen lein und in der Gruppe, reflektiertes Bibelselbststudium, Üben des Lehrdialoges in supervidierten Kleingruppen, E-Learning-Modul Literatur Die Bibel in verschiedenen Übersetzungen 30 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Titel Christliche Anthropologie Referent Rüdiger Halder Dauer 16 USt. (Fr. 16:00 – Sa. 18:30) Inhalte Einblick in verschiedene Anthropologien aus dem naturwissen- schaftlichen sowie metaphysischen Bereich. und denen weltan- schaulichen Verwurzelungen. Auseinandersetzung mit Themenfeldern der theologischen Anth- ropologie insbesondere die Erarbeitung eines eigenen Verständ- nisses in der Frage nach der Gottesebenbildlichkeit. Lernziele / Die Studierenden können wesentliche Themenfelder und Fachbe- Kompe- griffe der theologischen Anthropologie erklären und deren Bedeu- tenzen tung für eine christliche Beratung darlegen. Sie können das erlernte Fachwissen zur Analyse von gedanklichen Konfliktfeldern in der Beratung einsetzen und sind in der Lage, da- raus Strategien zur Lebensgestaltung und für den mitmenschlichen Umgang zu entwickeln. Lehr- und Zusammenspiel aus Frontalunterricht, Gruppenarbeiten und fort- Lernformen laufenden Interaktionen zwischen Dozent und Studierenden, z.B. in Diskussion anhand von Fallbeispielen, Wiederholungsfragen etc.. Hilfsmittel und Medien sind: Unterrichtsskript, Power Point Präsen- tation, MindMap und Flipchart. Literatur Brunner, Emil (1950) Die Lehre vom Sünder. Regensberg-Müns- ter: Regensbergsche Verlagsbuchhandlung Halder, K. (2003) Der Mensch in Beziehung zu Gott: Grundlagen Christlicher Therapie. Kitzingen: Ignis McGrath, A.E. (2013) Der Weg der christlichen Theologie: Eine Einführung. Gießen: Brunnen (3. Auflage) Oden, Thomas (1994) Life in the spirit. New York: HarperCollins Willi, H.-P (1998) „Sünde/Erbsünde“, ELThG, Bd.4. 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 31
Titel Ressourcenorientierte Beratung Danielle Müller-Winkler Referenten Sabrina von Hopfgarten Dauer 16 USt. (12 USt. Unterricht Fr. 16:00 – Sa. 18:30 incl. 4 USt. für selbst durchgeführte Ressourcenanalyse Inhalte Das Modul führt in die Arbeit am Thema Positive Psychologie und Ressourcen in der Beratung ein. Neben der zeitgeschichtlichen Ein- ordnung innerhalb der Psychologie wird ausführlich dargestellt, wie in der Beratung eine Ressourcenarbeit durchgeführt werden kann, welch methodischen Schritte notwendig sind und welche Wi- derstände auftauchen können. Lernziele / Die Teilnehmer können Kompe- mit den Ratsuchenden deren Ressourcen im Gespräch erarbei- tenzen ten und mit den auftauchenden Widerständen umgehen die Ressourcenarbeit in verschiedene methodische Schritte un- tergliedern und in den Beratungsprozess an geeigneter Stelle einbauen geistliche Prozesse innerhalb der Ressourcenarbeit einschätzen und beim Klienten begleiten. Lehr- und Frontalunterricht, Gruppengespräch, Einzel- und Gruppenübungen, Lernformen Kleingruppenarbeit, Textbetrachtung, Ressourcenanalyse mit ei- nem Ratsuchenden als schriftliche Hausaufgabe Literatur Frank R. (2007) Therapieziel Wohlbefinden, Ressourcen aktivie- ren in der Psychotherapie. Heidelberg: Springer Poetreck-Rose, R.; Jacob, G. (2003) Selbstzuwendung, Selbstak- zeptanz, Selbstvertrauen. Stuttgart: Cotta Bannink, Frederike P. (2012) Praxis der Positiven Psychologie. Göttingen: Hogrefe 32 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Titel Supervidierte Gesprächsübungen I-V Gruppen- Danielle Müller-Winkler, Axel Schwall, Sabine Goldstein, Helen leiter Octavianus Referenten Silke Bresslein u.a. Dauer 100 USt. (fünf Wochenenden, je Fr. 16:00 – So 11:30) plus E-Learning-Modul „Intervision. Strukturierte Fallbesprechung in der Gruppe“ 10 USt Inhalte Praktische Gesprächsübungen in einer über den Verlauf der Aus- bildung festen Gruppe (4-5 Personen) mit mind. vier einstündigen Beratungsgesprächen pro Wochenende. Nach jedem Gespräch ein- stündige supervisorische Auswertung des Gespräches mit Feed- back durch eine beisitzende erfahrene Beraterin / Supervisorin und die Gruppe. Durch Rollenwechsel nimmt jeder Teilnehmer pro Wo- chenende jeweils einmal die Rolle des Ratsuchenden, Beraters und Begleiters ein. Es handelt sich nicht um Rollenspiele, sondern die Ratsuchenden sind angehalten, unter Wahrung ihrer eigenen Grenzen, eigene Problem- und Fragestellungen einzubringen. Jeweils am Freitag wird in einer Theorieeinheit ein Einzelthema un- terrichtet: 1. „Supervision/Intervision“ 2. „Grenzen“ 3. „Umgang mit Widerständen“ 4. „Aufbau eines Beratungsdienstes“ 5. „Berater und Gemeinde“. Lernziele / Die Teilnehmer können Kompe- die verschiedenen Perspektiven der am Beratungsprozess Be- tenzen teiligten nachvollziehen und daraus Schlüsse für ihr Vorgehen als Berater ziehen eigene Stärken und Schwachpunkte in der Beratungstätigkeit einschätzen und erkennen, wo ggfs. Unterstützung durch Su- pervision nötig wird sich auch untereinander kompetentes Feedback geben und aus Feedback für ihr zukünftiges Vorgehen Schlüsse ziehen nach der Einheit 1. „Supervision/Intervision“+ E-Learning: die Bedeutung von SV/IV für die Beratungstätigkeit erläutern, Su- pervision erklären und IV-Sitzungen eigenständig durchführen 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 33
nach 2. „Grenzen“: eigene Grenzen wahrnehmen und benen- nen, Grenzsetzungen des Ratsuchenden erkennen und ange- messen fördern, biblische Zugänge zum Thema Grenzen in ei- nem Bibliodrama verdeutlichen nach 3. „Umgang mit Widerständen“: die verschiedenen Be- deutungen von Widerständen in der Beratung erklären, Kon- zepte für Widerstände verschiedener Psychotherapie-Schulen unterscheiden und als Berater reflektiert und nicht-repressiv mit Widerständen von Ratsuchenden umgehen nach 4. „Aufbau eines Beratungsdienstes“: verschiedene For- men beruflichen Handelns in der Beratung unterscheiden, Ideen zu einer angemessenen Werbung für die eigene Bera- tungsarbeit entwickeln, Versicherungs- und Finanzierungs- möglichkeiten und –notwendigkeiten kennen und Ideen für eine eigene Visionsentwicklung generieren nach 5. „Berater und Gemeinde“: die Rolle eines christlichen Beraters in der Ortsgemeinde erklären, gängige Spannungen zwischen Professionalität und Laien-Engagement im Gemein- dekontext erläutern und Tätigkeitsbereiche für Berater im Ge- meinderahmen wie Aufbau eines Seelsorgeteams, Supervision, Gemeindeberatung etc. beschreiben Lehr- und Frontalunterricht, anwendungsbezogene Übungen, Demonstrati- Lernformen ons-Supervisiongruppe, E-Learning, Bibliodrama mit der gesamten Gruppe, Fallbeispiele. Jeweils Samstag und Sonntag: supervidierte Gesprächsübungen (4 x 2h); Bearbeitung einer fiktiven Fallbe- schreibung zum Thema Grenzen als Hausaufgabe. Literatur Brandenburg, T. (2012). Kollegiale Fallberatung als Beratungs- format für Fach-und Führungskräfte. In M.T. Thielsch & T. Bran- denburg (Hg.). Praxis der Wirtschaftspsychologie II (87-107). Münster: MV-Wissenschaft. Franz, H.W., & Kopp, R. (2003). Die Kollegiale Fallberatung. Ein einfaches und effektives Verfahren zur „Selbstberatung“. Sozial- wissenschaften und Berufspraxis, 26, 285-294. Kriz, J. (2001). Grundkonzepte der Psychotherapie. Weinheim: Beltz PVU, 4. Auflage Petzold, H. (1981). Widerstand, Ein strittiges Konzept in der Psy- chotherapie. Paderborn: Junfermann May, W. (2011). Der Vertrauensmodus und die Kunst des verbin- denden Neins. Kitzingen: IGNIS-Edition 34 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Titel Kreativ-ganzheitliche Beratung I+II Referent Dr. Axel Schwall, Danielle Müller-Winkler Dauer 32 USt. (zwei Wochenenden, je Fr. 16:00 - Sa 18:30) plus 4 USt. für praktische Hausaufgabe Inhalte Teil 1: Grundlagen, Ziele und Wirkungen von kreativ-ganzheitlichen Beratungsformen. Selbsterfahrung zum differenzierten Gebrauch verschiedener Sinne und zu nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten. Die Bedeutung des menschlichen Selbst („Herz“), des Körpers und des Geistes als Wirkungsorte kreativ-ganzheitlicher Beratung. Teil 2: Visualisierung und Imagination; Annäherungs-und Distan- zierungsprozesse; Polaritäten kreativ und körperorientiert erfahren und darstellen; Verdeutlichung von intrapsychischen und sozialen Prozessen durch kreative Mittel und von der Gestalttherapie inspi- rierte Interventionen (z.B. Arbeit mit verschiedenen Stühlen). Lernziele / Die Teilnehmer können Kompe- Grundlagen, Ziele und Wirkungen von kreativ ganzheitlichen tenzen Beratungsformen im Kontext eines christlichen Menschen-und Gottesbildes erklären Non-verbale Kommunikation in verschiedenen Modalitäten wahr- nehmen, beschreiben und in Beratung nutzen. Das „Polaritätenmodell“ erklären und zur Bearbeitung von Spannungen zwischen Werten nutzen. Grenzen und Gefahren von Imaginationstechniken nennen und einfache Imaginationsübungen durchführen. Innere oder äußere Konflikte von Ratsuchenden mithilfe einer „Stuhlarbeit“ angemessen bearbeiten. Lehr- und Frontalunterricht mit interaktiven Teilen; Einzel- und Kleingruppen- Lernformen arbeiten mit viel Selbsterfahrungsanteilen. Hausaufgabe: Beschrei- bung eines Lehrdialogs mit einem Ratsuchenden unter Zuhilfen- ahme kreativer Mittel. Literatur Baar, H.; Herzberg, J. (2002) Gottesbegegnung am wunden Punkt. Rottendorf: Hymnus Verlag Goleman, D. (1999) Kreativität entdecken. München: DTB Menzen, K.H. (2004) Grundlagen der Kunsttherapie. 2.Aufl. München, Basel: Ernst Reinhardt Verlag 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 35
Titel Vergebungsprozesse II und III Referent Wolfram Soldan Dauer 32 USt. (zwei Wochenenden, je Fr. 16:00 – Sa. 18:30) plus 22 USt. Selbsterfahrung zu zweit reflektiert Inhalte Durchführung, Reflexion und Austausch zu einer umfangreichen Selbsterfahrungsübung zum Fünf-Phasen-Modell der Vergebung (zwischen den Seminaren). Die Bedeutung von Gefühlen in Christli- cher Therapie, insbesondere in Vergebungsprozessen und Hilfe- stellung zur Modulation von Gefühlen. Projektion und Übertragung in der Vergebung mit Anleitung zur Selbsterfahrung. Pastoralpsy- chologisch und theologisch fundierte Anwendung biblischer Kon- strukte (wie z.B. Tugend, Traurigkeit gemäß Gott, Freude am Herrn, Verdammnis). Auseinandersetzung mit der Fragestellung nach gu- ten Grenzen mit Hilfe eines Bibliodramas. Typische Abwege und Blockaden im Vergebungsprozess. Lernziele / Die Teilnehmer können Kompe- den Sinn und die Chancen von Vergebung in Konflikten erläu- tenzen tern damit verbundene Schwierigkeiten und Probleme antizipieren oder identifizieren (z.B. Gefühlsprobleme, Projektion und Übertragung, Blockaden und Missverständnisse) und angemessene Ideen zu einem hilfreichen Umgang mit ihnen generieren das Modell eines ganzheitlichen Vergebungsprozesses zur Ori- entierung in eigenen und fremden Konflikten personen- und situationsangepasst nutzen, ohne es als direkte Handlungsan- leitung mißzuverstehen Lehr- und Frontalunterricht, Demonstrationen, Selbsterfahrungsübungen al- Lernformen lein und in der Gruppe, Ausführliche Selbsterfahrungshausaufgabe anhand eines Leitfadens, mit Reflexionszeiten zu zweit und in der Gruppe. Literatur Die Unterlagen führen ausführlich Literatur auf und geben weitere Hinweise. 36 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 12.08.2021
Ethik I und II Titel ONLINE-Seminar Referent Friedemann Alsdorf Dauer 7 USt: 2 x 2,5 Std. Lehrvideos + schriftliches Diskussionsforum Inhalte Die beiden Einheiten umfassen die Themen Grenzen und Grenz- überschreitung, ethische Leitlinien und Zielfindung in der Beratung. Grenzen: welche Bedeutung und Funktion haben sie, wie werden sie wahrgenommen, wie wirken sich Grenzüberschreitungen oder - erweiterungen aus? Welche Handlungsnormen im Sinne von Ethik- leitlinien lassen sich formulieren und wie sind diese im Spannungs- feld verschiedener Werte begründet? Und wie werden bei unter- schiedlichen Sichtweisen von KlientIn und BeraterIn Ziele der Bera- tung gefunden, also beispielweise definiert, was eine erfolgreiche Beratung sei? Lernziele / Die Teilnehmer können Kompe- den Sinn und die Bedeutung von Grenzen erläutern, sie kön- tenzen nen eigene und fremde Grenzen wahrnehmen und benennen, die wichtigsten ethische Richtlinien für Beratung und Therapie benennen, können die durch sie realisierten Werte erklären und die Leitlinien auf kritische Beratungssituationen anwenden, Zielfindungsstrategien auf ihre Tätigkeit anwenden und Bera- tungssaufträge auf Zieltiefen untersuchen, um zu angemesse- nen Vorgehensweisen zu gelangen. Lehr- und Online-Unterricht mit 2 Lehrvideos Ethik I und II, Diskussion von Lernformen Fallbeispielen im Online-Diskussionsforum in einem 2-Wochen- Zeitraum mit freier Zeiteinteilung, mind. ein schriftlicher Beitrag pro TeilnehmerIn zu jedem Vortrag Literatur IGNIS-Akademie (2021): Ethikleitlinien für Beratung, Therapie und Seelsorge.3.0. Kitzingen (bei IGNIS erhältlich und als Download: https://www.ignis.de/downloads/ 12.08.2021 IGNIS: Ausbildungshandbuch der Beraterausbildung Nord 37
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