Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e.V - Tätigkeitsbericht Januar 2018 bis Dezember 2018 - LesArt
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Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e.V. Tätigkeitsbericht Januar 2018 bis Dezember 2018
Inhaltsverzeichnis 1. Der Verein 3 2. Der Vorstand 3 3. Geschäftsstelle 3 4. Mitgliederzahlen 4 5. Vorständigkeit und Mitgliederversammlung 4 6. Finanzen 4 7. Das LesArt-Programm in Zahlen 5 7.1. Veranstaltungen bei LesArt 4 7.2. Veranstaltungen andernorts 6 7.3. Alle Besucher*innen nach Orten 6 8. Inhaltliche Schwerpunkte 7 8.1. Das Jubiläumsprogramm 7 8.2. Kunstlabor Literatur 17 9. Aus dem LesArt-Veranstaltungsprogramm (Auswahl) 23 10. Weitere Aktivitäten 30 11. Zusammenarbeit mit Partnern 33 12. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Auswahl) 35 2
1. Der Verein Der Verein wurde als „Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Ju- gendliteratur e. V.“ am 23. Mai 1990 in Berlin gegründet. Mitglieder der Gemeinschaft sind Autorinnen, Grafiker, Studierende, Bibliothekarinnen, Buchhändler, Wissenschaftler sowie Lehrerinnen. Der Verein ist unter der Nummer 13608 Nz in das Vereinsregister beim Amtsgericht Charlotten- burg eingetragen. Der Verein verfolgt das Ziel, „humanistische Literatur für Kinder und Ju- gendliche sowie das Lesen als eine Voraussetzung für eine kulturvolle Ent- wicklung jedes Menschen zu fördern.“ Seit dem 2. April 1993 ist der Verein Träger von LesArt, Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur. Die letzte ordentliche Mitgliederversammlung fand am 12. September 2018 statt. Das Finanzamt für Körperschaften erteilte am 3. November 2017 die Freistellungsbescheinigung über die Gemeinnützigkeit des Vereins für weitere drei Jahre (2014 – 2016). 2. Der Vorstand Vorsitzende Antje Buckow, Referentin des Vorstandes der Psycho- therapeutenkammer Berlin Zweite Vorsitzende Patricia Block, Bibliothekarin, Humanistischer Verband Deutschland Schatzmeisterin Ulrike Kassun, Freiberufliche Referentin Kinder- rechtsbildung & Literaturvermittlerin weitere Mitglieder Marion Rodenwald, Bibliothekarin, Heinrich-Böll- Bibliothek, Kinder- und Jugendbereich Michael Ende 3. Geschäftsstelle LesArt Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur Weinmeisterstraße 5, 10178 Berlin Telefon: +49 30/282 97 47 Telefax: +49 30/282 97 69 Internet: www.lesart.org E-Mail: info@lesart.org Geschäftsleitung Sabine Mähne (bis 31.10.2018) Dr. Annette Wostrak (ab 1.9.2018) Programmleitung Kathrin Buchmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Frank Kurt Schulz Büro/Finanzen Kerstin Buhe Technik Torsten Berthold Kunstlabor Literatur Anja Krauß (bis 31.12.2018) Jubiläumsprojekt Dr. Annette Wostrak (bis 31.8.2018) 3
Am 1. September 2018 übernahm Dr. Annette Wostrak die Leitung der Geschäfte von LesArt, dem Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendli- teratur und von dessen Trägerverein „Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e. V.“. Die Kulturwissenschaftlerin war eine der Initiator*innen der „Offensive Kulturelle Bildung in Berlin“. Nach ihrer Tätigkeit in der künstlerischen Planung am Konzerthaus Berlin arbeitete Annette Wostrak als Fachrefe- rentin mit Schwerpunkt Kultur im Berliner Abgeordnetenhaus. Von April 2017 bis August 2018 war sie Projektleiterin für das Jubiläums- programm „Was bewegt die Welt – 25 Jahre LesArt“. Die LesArt-Mitbegründerin und langjährige Leiterin Sabine Mähne ging zum Jahresende 2018 in den Ruhestand. 4. Mitgliederzahlen Einzelpersonen: 47 Juristische Personen: 1 5. Vorständigkeit und Mitgliederversammlung Der Vorstand befasste sich in seinen Sitzungen (9.1., 10.4., 15.5., 5.6., 14.8.,14.9., 6.11.) mit folgenden Themen: • Vor- bzw. Nachbereitung der ordentlichen Mitgliederversammlung 2018 • Verfahren zum Personalwechsel in der Geschäftsführung • Jubiläumsprogramm anlässlich 25 Jahre LesArt • Renovierungsarbeiten / Fassaden- und Innengestaltung der Immobilie Weinmeisterstr. 5 • Informationen zum Projekt „Kunstlabore“; Zukunft der Empfehlungsliste „Der Rote Elefant“ • Informationen zur Berliner Literaturkonferenz und Haushaltsbeschlüssen des Abgeordnetenhauses • Haushaltsplanung und Gehaltsentwicklung der festangestellten Mitarbeiter*innen • Personalentwicklung inkl. Personalgespräche 6. Finanzen Einnahmen und Ausgaben der finanziellen Mittel des Vereins erfolgten Einnahmen: nach den vom Finanzamt für Körperschaften geforderten Richtlinien. Öffentliche Zuwendung Land Berlin: 404.135,58 € Einschließlich der institutionellen Förderung durch die Senatsverwaltung Drittmittel/Eigenmittel: für Kultur und Europa in Höhe von 404.135,58 € und die Stiftung Lotto 229.505,00 € Berlin in Höhe von 56.750,00 € erzielte der Verein im Berichtszeitraum Einnahmen in Höhe von insgesamt 633.640,58 € durch Mitgliedsbeiträge, Verkauf von Publikationen, Gebühren für Seminare und Drittmittel. Die Darstellung der Finanzen, einschließlich steuerrechtlicher Beratung und Kontrolle, wurde von der Wirtschafts- und Steuerberaterin Sigrid Janit- zek-Rauscher / HSB Steuerberater vorgenommen. Der Jahresabschluss lag fristgemäß am 26. März 2019 vor und wird mit dem Jahresbericht 2018 an das Finanzamt für Körperschaften I, die GLS Gemeinschaftsbank eG und die Senatsverwaltung für Kultur und Europa weitergeleitet. Allen Kulturpolitischen Sprecher*innen der Fraktionen im Berliner Abge- ordnetenhaus geht der Jahresbericht ebenfalls zu. 4
7. Das LesArt-Programm in Zahlen Übersicht zur Anzahl von allen Veranstaltungen und Besucher*innen: Veranstaltungen Erwachsene Kinder und Jugendliche 289 4090 7080 7.1. Veranstaltungen bei LesArt Veranstaltungsreihe Anzahl Erwachsene Kinder Am Anfang war das Buch 3 7 72 Ausstellung „Was bewegt die Welt – 1 976 1203 25 Jahre LesArt“ Das Größte ist das Alphabet 3 10 54 Der Brunnen der Vergangenheit 6 12 136 Der Mond ist aufgegangen 1 10 0 Die Aber kosten Überlegung 7 21 139 Die Stadt ist groß 5 9 102 Erlesene Sonntage 5 54 70 Es war und es war nicht 6 35 84 Ich sehe was, was du nicht siehst 15 24 267 Jeder nach seiner Art 15 75 340 Leicht beieinander wohnen die 14 382 0 Gedanken Lesen im Park 3 40 15 LesArt intern 38 366 52 Erlesene Vormittage 1 10 0 Autorensache 4 100 24 gesamt 127 2131 2558 Besucher*innen nach Ort / Bezirk Bezirke / Orte Erwachsene Kinder Am Mellensee - OT Gadsdorf 1 0 Berlin (ohne Zuordnung zu Bezirken) 1820 1669 Berlin / Charlottenburg-Wilmersdorf 5 62 Berlin / Friedrichshain-Kreuzberg 9 99 Berlin / Lichtenberg 1 24 Berlin / Marzahn-Hellersdorf 4 48 Berlin / Mitte 123 89 Berlin / Neukölln 6 55 Berlin / Pankow 72 316 Berlin / Reinickendorf 4 56 Berlin / Spandau 2 27 Berlin / Tempelhof-Schöneberg 3 24 Berlin / Trptow-Köpenick 6 37 Bremen 20 0 Dortmund 1 0 5
Bezirke / Orte Erwachsene Kinder Erkner / Brandenburg 2 52 Mühlenbeck 10 0 Oranienburg 2 Panketal 1 0 Potsdam 1 0 Strausberg 12 0 Wandlitz-Stolzenhagen 1 0 Wolfhagen 1 0 gesamt 2131 2558 7.2. Veranstaltungen andernorts Veranstaltungsreihe Anzahl Erwachsene Kinder Am Anfang war das Buch 8 18 184 Ausstellung „Was bewegt die Welt – 2 333 649 25 Jahre LesArt“ Das Größte ist das Alphabet 12 26 295 Der Brunnen der Vergangenheit 8 16 190 Der Mond ist aufgegangen 11 34 197 Die Stadt ist groß 2 4 39 Erlesene Sonntage 5 44 59 Es war und es war nicht 13 53 278 Ich sehe was, was du nicht siehst 18 375 980 Jeder nach seiner Art 36 269 892 Leicht beieinander wohnen die 10 542 0 Gedanken Lesen im Park 22 154 650 LesArt intern 13 158 0 Erlesene Vormittage 1 28 0 Bücher, Butterkeks und Brause 1 5 9 gesamt 162 2059 4422 7.3. Alle Besucher*innen nach Orten Orte Erwachsene Kinder Berlin 3695 7033 Bremen 216 0 Dresden 132 0 Erkner 2 22 Hamburg 25 0 Hennigsdorf 2 25 Ulm 18 0 gesamt 4090 7080 6
8. Inhaltliche Schwerpunkte 8.1. Das Jubiläumsprogramm Was bewegt die Welt? 25 Jahre LesArt Seit 25 Jahren spürt LesArt Werke der Kinder- und Jugendliteratur auf mit dem Ziel, kleinen und großen Menschen empfehlenswerte Bücher und Me- dien ans Herz zu legen. Im Jubiläumsjahr 2018 hat LesArt dank der Förderung durch die Stiftung Lotto Berlin seine Arbeitsweise in die gesamte Stadt hinausgetragen und damit neue Räume für den kreativen Umgang mit Kinder- und Jugendli- teratur in Berlin geschaffen. Museen, Bibliotheken, politische Institutio- nen und Unternehmen aus allen Bereichen der Berliner Stadtgesellschaft waren Partner in diesem Prozess. Insgesamt umfasste das Jubiläums- programm weit über 100 Veranstaltungen. Von April bis Juni 2018 haben bereits 1.500 Kinder und 500 Erwachsene mit ihren Schulklassen, Kita- gruppen, berufsbildenden Schulen und Familien an dem Programm teil- genommen. Darüber hinaus zählte die Ausstellung „Was bewegt die Welt? – 25 Jahre LesArt: Einblicke“, die im Rahmen des Programms von April bis Ende Juni in der Mittelpunktbibliothek Treptow zu sehen war, über 1.000 weitere Besucher*innen. Für die Öffentlichkeitsarbeit hatte LesArt die DRAUSSENWERBER als Wer- bepartner gewonnen und konnte so Plakate in der ganzen Stadt zeigen. Für alle Printprodukte zum Corporate Design des Jubiläums ist LesArt umfänglich von den Berliner Verkehrsbetrieben unterstützt worden. 7
Programm 25 Bücher standen im Mittelpunkt des Jubiläums zum 25. LesArt-Geburts- tag – exemplarisch für die Vielfalt literarischer Themen und Genres, denen LesArt seit mehr als zwei Jahrzehnten Raum gibt. Diese Bücher stehen auch stellvertretend für die Vielzahl an Veranstal- tungsprogrammen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus 25 Jahren LesArt-Arbeit. Seit April 2018 wurden Veranstaltungen zu diesen Büchern jeweils einmal Dr. Mark Benecke bei LesArt und einmal an einem anderen Ort umgesetzt. Der LesArt-Philo- sophie folgend, ist die Literatur Ausgangspunkt, um zu fragen: Wie leben die Held*innen in den Geschichten? Welche Fragen bewegen sie? Wie fin- den sie Orientierung? Und: Was hat das mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die heute in Berlin leben? Für die Auseinandersetzung mit Literatur und für das Vergnügen am Le- sen, an der Kunst in Wort und Bild bietet LesArt seit 25 Jahren interaktive Formate. In ihnen werden Kinder und Jugendliche stets neu dazu ermu- tigt, die Besonderheit literarischer Texte oder Illustrationen zu entdecken, wertschätzend miteinander umzugehen, Perspektiven zu entwickeln – für Sabine Ludwig sich, für andere und für die eine, gemeinsame Welt. Neben dem Team aus freien und festen LesArt-Mitarbeiter*innen waren zahlreiche Künstler*innen wie Autor*innen und Illustrator*innen in das Programm einbezogen; darunter Mark Kofi Asamoah, Birgit Auf der Lauer, Tamara Bach, Martin Baltscheit, der Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke, Nadia Budde, Julia Friese, Sabine Ludwig, Sebastian Meschenmoser, Cas- par Pauli und Karsten Teich. Der Schriftsteller Klaus Kordon, der 2016 den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk erhielt, war mit sieben Ver- anstaltungen zu drei seiner Bücher im Jubiläumsprogramm vertreten; als Mark Kofi Asamoah Chronist von Berliner und damit auch als Chronist deutscher Geschichte. Am 8. Mai 2018 las der Autor im „Literaturforum im Brecht-Haus“ aus dem Roman „Krokodil im Nacken“ (Deutscher Jugendliteraturpreis - Preis der Jugendjury, 2003). Kordon besuchte außerdem gemeinsam mit Jugend- lichen die „Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen“, den literarischen und persönlichen Erinnerungsort aus „Krokodil im Nacken“. Im Berliner Abgeordnetenhaus stand sein Bilderbuch „Die Lisa“ im Mittelpunkt, im Deutschen Historischen Museum „Die Zeit ist kaputt“. Nadia Budde Tamara Bach Klaus Kordon 8
Auftaktfest Am 14. April feierte LesArt mit mehr als 200 kleinen und großen Gästen einen erfolgreichen Auftakt zum Jubiläumsprogramm: „Was bewegt die Welt? – 25 Jahre LesArt“. Bei dem großen Familienfest wurde die in Zusammenarbeit mit dem bil- denden Künstler Ladislav Zajac entstandene Ausstellung „Was bewegt die Welt? – 25 Jahre LesArt: Einblicke“ eröffnet, deren Buchobjekte zu sinn- Dr. Klaus Lederer lichen Entdeckungen einladen. Das Grußwort des Kultursenators Dr. Klaus Lederer sowie die Festreden von Dr. Kristin Wardetzky und Dr. Marc Bieling würdigten die einzigarti- ge Weise, mit der LesArt Literaturveranstaltungen in der Stadt Berlin und weit darüber hinaus durchführt. Der Künstler Martin Baltscheit hielt ein leidenschaftliches „Plädoyer für das Bilderbuch“ und begeisterte in zwei Lesungen mit seinen Geschichten. Ob bei Kaffee, Kuchen und Gesprächen im LesArt-Café, beim Kreativsein in Dr. Kristin Wardetzky der Zeichen-Werkstatt oder beim Lauschen von frei erzählten Märchen im Märchenzimmer – überall war großer Andrang. „Kästner, Ringelnatz und Co.“ hieß es am Abend, an dem der Schauspie- ler Florian Lukas aus fünf für das Jubiläumsprogramm ausgewählten Bü- chern las und gemeinsam mit dem Musiker Gersom Herold für nachdenk- liche und vergnügliche Momente sorgte. Anlässlich des Jubiläums ist für das LesArt-Foyer eine neue Ausstellung kuratiert worden, die die fünfundzwanzigjährige Geschichte des Hauses anhand von Fotos und kurzen Informationstexten erzählt. Martin Baltscheit Florian Lukas 9
Familienveranstaltungen An drei Familiennachmittagen im April, Mai und Juni hatten die Jubilä- umsgäste die Gelegenheit, Bilderbuchkünstler*innen und deren Werke kennenzulernen. Familien mit Kindern ab 6 Jahren waren eingeladen, in die Bilder- und Geschichtenwelt von Julia Friese einzutauchen, mehr über ihre Arbeit zu erfahren und gleichzeitig – angeregt von der Künstlerin – eigene Geschich- ten als Leporello anzulegen. Der Vorliebe von Karsten Teich für Westernhelden – mit Stiefel, Gürtel, Cowboyhut – im Idealfall Sheriffstern, begegneten Familien im Workshop mit dem Illustrator und schufen eigene Helden für ein Duell am Zeichen- tisch. Durch einen märchenhaft-komischen Nachmittag führte der Autor und Illustrator Sebastian Meschenmoser, der zwei Märchen humorvoll und auf erfrischende Weise neu erzählte. Familien entdeckten seine Version alt- bekannter Geschichten: Denn bei Meschenmoser hat Rotkäppchen keine Lust auf einen Besuch bei der Großmutter und im Chaos ihres Hauses sind die sieben Geißlein für den Wolf unauffindbar. Julia Friese Sebastian Meschenmoser Karsten Teich 10
Dokumentation Im Anschluss an alle Veranstaltungen ist eine Dokumentationsbroschü- re entstanden, für die rund 1.500 Kinder und Jugendliche aus 40 Berliner Schulen und Kitas ihre Antworten festgehalten haben auf 25 Fragen, die im Zusammenhang mit den LesArt-Jubiläumsveranstaltungen stehen. Wie kreativ, nachdenklich und kritisch sich die jungen Teilnehmer*innen in ihren Collagen äußern, ist beeindruckend und zugleich Motivation für die zukünftige LesArt-Arbeit. Die Broschüre ist digital über die LesArt-Internetseite zu beziehen (www. lesart.org). Zum Jubiläumsprogramm ist eine neue Internetseite http://www.lesart. org/25-jahre-lesart/ entwickelt worden, die alle Veranstaltungen und Partnerorte anhand einer interaktiven Stadtkarte von Berlin dokumentiert. Alle Veranstaltungen sind fotografisch erfasst, eine Diashow zum Jubilä- umprogramm ist im Internet unter: https://vimeo.com/279630538 abruf- bar. Aus den Fotos wurde eine Ausstellung kuratiert, die bei LesArt seit Januar 2019 zu sehen ist. 11
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Ausblick Durch die gute Zusammenarbeit mit den verschiedenen Einrichtungen haben sich zahlreiche Möglichkeiten für zukünftige Projekte mit den Partnerorten ergeben; u.a. mit Stiftung Stadtmuseum, Museum für Kom- munikation, Medizinhistorisches Museum, Gedenkstätte Berlin-Hohen- schönhausen, Käthe-Kollowitz-Museum, Archenhold-Sternwarte. Zu jeder einzelnen Veranstaltung ist ein eigenes Literaturvermittlungs- „Rico-Oskar-Spaziergang“ in Marienfelde konzept erarbeitet worden, das in die zukünftige LesArt-Arbeit einfließt, hier im Haus oder bei Partnern in der Stadt. Die Konzeptbibliothek von LesArt ist öffentlich zugänglich und Interessierte können hier Impulse für ihre Literaturvermittlung erlangen. Der exemplarisch für die Teilnehmer*innen der Fachkonferenz entwickelte literarische Spaziergang zum Kinderroman „Rico, Oskar und die Tiefer- schatten“ von Andreas Steinhöfel gilt als Anregung zur Nachahmung in anderen Städten Deutschlands. LesArt arbeitet mit dem Format weiter und wird, angeregt durch den Protagonisten des Buches, das Orientierungs- „Rico-Oskar-Spaziergang“ in Kreuzberg vermögen der Teilnehmer*innen schärfen. Die Konzeption des Jubiläumsprogramms wirkte sich weit über den ge- förderten Zeitraum aus: Von September bis Dezember 2018 führte LesArt analog zur Geburtstagszahl 25 Veranstaltungen in Öffentlichen Bibliothe- ken Berlins durch, in deren Mittelpunkt die Bücher aus dem LesArt-Jubi- läumsprogramm standen. Im Mittelpunkt stand jeweils eines der folgenden fünf Bücher: „Kai aus der Kiste“ von Wolf Durian, „Die ganze Welt“ von Katy Couprie und Antonin Louchard, „Unheimliche Begegnungen auf Quittenquart“ von Nadia Budde, „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel und „Die Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm. Datum Bibliothek 11.9. Anna-Seghers-Bibliothek, Lichtenberg 12.9 Stadtteilbibliothek Reinickendorf-West 13.9. Heinrich-Böll-Bibliothek, Pankow 25.9. Bibliothek am Luisenbad, Mitte 2.10. Eberhard-Alexander-Burg-Bibliothek, Charlottenburg-Wilmersdorf 4.10. Kurt-Tucholsky-Bibliothek, Mitte 9.10. Manfred-Bofinger-Bibliothek, Treptow-Köpenick 9.10. Heinrich-Schulz-Bibliothek, Charlottenburg-Wilmersdorf 10.10. Amerika Gedenkbibliothek, Friedrichshain-Kreuzberg 10.10. Ingeborg-Drewitz-Bibliothek, Steglitz-Zehlendorf 17.10. Else-Ury-Bibliothek, Friedrichshain-Kreuzberg 18.10. Stadtteilbibliothek Lichtenrade, Tempelhof-Schöneberg 19.10. Bibliothek am Schäfersee, Reinickendorf 13.11. Bodo-Uhse-Bibliothek, Lichtenberg 14.11. Mittelpunktbibliothek Köpenick, Treptow-Köpenick 15.11. Pablo-Neruda-Bibliothek, Friedrichshain-Kreuzberg 28.11. Ehm-Welk-Bibliothek, Marzahn-Hellersdorf 29.11. Theodor-Heuss-Bibliothek, Tempelhof-Schöneberg 4.12. Bezirkszentralbibliothek Spandau 13
Datum Bibliothek 4.12. Eva-Maria-Buch-Haus, Tempelhof-Schöneberg 5.12 Fahrbibliothek Tempelhof-Schöneberg 5.12. Bibliothek am Wasserturm, Pankow 6.12. Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek, Charlottenburg-Wilmersdorf 6.12. Stadtteilbibliothek Marienfelde, Tempelhof-Schöneberg Zudem vermittelte LesArt durch Fortbildungen für Erzieher*innen, Bi- bliothekar*innen, Lehrer*innen, Lektor*innen, Buchhändler*innen und Lesepat*innen den im Jubiläumsprogramm entwickelten und erprobten Kooperationsansatz für literarisch-ästhetische Bildung und die sinnliche Auseinandersetzung mit Kinder- und Jugendliteratur. Ausstellung: „Was bewegt die Welt? – 25 Jahre LesArt: Einblicke“ Der Künstler Ladislav Zajac hat aus jedem der 25 Bücher ein modulares Buchobjekt entwickelt, das auf ganz eigene Weise „Einblicke“ gewährt. Ob haptisch, visuell oder akustisch – immer knüpft das Entstandene an die inhaltlich-ästhetische Essenz des Buches an, ist es verbunden mit den Fragen, die aus den Geschichten entstehen. Das Zeitgeben und sich Zeit- nehmen bei der Auseinandersetzung mit Sprachkunst in Wort und Bild, sind elementar nicht nur für das Erleben der Ausstellung. Zajac greift durch die Schaffung von 25 individuell wahrnehmbaren Räumen das Be- sondere der Rezeption von Literatur auf: die Innerlichkeit und Stille beim Lesen. Darüber hinaus bietet das Entdeckte Anknüpfungspunkte für Ge- spräche und Diskussionen mit anderen – und verführt zum Lesen, Fragen und Nachdenken. Die besondere Qualität der Objekte und der Ausstellung insgesamt rief die Entscheidung auf den Plan, sie in zwei Exemplaren auszuführen. Damit kann die Ausstellung auch zukünftig parallel an zwei Orten gleichzeitig präsentiert werden. LesArt bietet damit ein Beispiel für gelungene Literaturvermittlung, das ästhetisch überzeugt und gleichzeitig auf hervorragende Kinder- und Jugendbücher neugierig macht. 1.000 Besucher*innen erlebten die Ausstellung „Was bewegt die Welt? – 25 Jahre LesArt: Einblicke“ in der Mittelpunktbibliothek Treptow, die parallel zur Ausstellung in den Räumen von LesArt von April bis Ende Juni zu sehen war. Die Ausstellung wandert bis Mai 2020 in 17 weitere Öffentliche Berliner Bibliotheken; im Dezember 2018 war sie in der Stadtteilbibliothek Marien- felde zu sehen. 14
Konferenz LesArt blickt auf eine erfolgreiche Konferenz zum Thema: „Kinder- und Jugendliteratur – ein bedeutsamer Teil kultureller Bildung?!“ zurück, die am 29. Juni 2018 in den Räumen des Projektzentrums der Stiftung Merca- tor stattgefunden hat. Über 100 Expert*innen diskutierten in sechs Fachforen und zwei Podiums- diskussionen, inspiriert durch Impulsvorträge der Künstlerinnen Tamara Bach und Antje Damm, das Potential von Kinder- und Jugendliteratur als Teil kultureller Bildung. „Literatur gibt manchmal Antworten, manch- mal wirft sie Fragen auf, die man vor dem Le- sen einfach noch nicht hatte: Fragen an den Text, an uns selbst, an die Welt.“ (Tamara Bach) Antje Damm, Tamara Bach und Dr. Michael Schmitt im Gespräch Im Ergebnis wurden Rahmenbedingungen und kulturpolitische Hand- lungsempfehlungen formuliert, welche die kontinuierliche Entwicklung einer verlässlichen und ausgezeichneten ästhetisch literarischen Bildung fördern: • In Berlin braucht Bilderbuchkunst endlich öffentliche Förderung und Würdigung. • Der Berliner Autorenlesefonds bedarf einer Reform und Aufstockung, um Gedenkstätten und Museen endlich die Durchführung von Lesungen zu ermöglichen und um Berliner Illustrator*innen ab sofort zu berücksichti- gen. • Berliner Bibliotheken aller Bezirke benötigen kurzfristig finanzielle und personelle Stärkung, um fachlich versierte Programmarbeit für Kinder- und Jugendliche anbieten zu können, die u.a. Kooperationen mit Theatern sowie eine Angebotsvielfalt im Bereich neuer digitaler Medien einschließt. • Berliner Bildungseinrichtungen brauchen „Artist in Residenz Program- me“, unter Berücksichtigung von Besonderheiten der Sparte Literatur. (Autor*in, Illustrator*in, Übersetzer*in) • Der fachliche Transfer zwischen (Aus-)Bildungseinrichtungen, literari- schen und künstlerischen Institutionen sowie Künstler*innen (Autor*in- nen, Illustrator*innen) bedarf einer entschiedenen ressortübergreifenden politischen Moderation. 15
An dem von Dr. Michael Schmitt und Dr. Annette Wostrak moderierten Ab- schlussplenum unter dem Titel „Gesellschaftspolitische Debatte zum Po- tential der Kinder- und Jugendliteratur für die kulturelle Bildung“ nahmen teil: Tamara Bach, Autorin; Sabine Bangert, MdA, Vorsitzende des Aus- schusses für Kulturelle Angelegenheiten im Abgeordnetenhaus von Ber- lin; Thomas Gill, Leiter der Berliner Landeszentrale für politische Bildung; Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Mitglied im Rat für Kulturelle Bildung e. V. Im Nachklang der Konferenz sind alle Fachforen ausgewertet worden. Die auf der Konferenz erarbeiteten Handlungsempfehlungen fließen be- reits in die kulturpolitischen Debatten der Berliner Literaturkonferenz und des Rat für die Künste ein, in denen LesArt, vertreten durch Dr. Annette Wostrak, jeweils Mitglied ist. Das Jubiläumsprogramm „Was bewegt die Welt? 25 Jahre LesArt“ umfasste über 100 Veranstaltungen: • 1 Familientag als Auftakt zum Jubiläum mit Ausstellungseröffnung • 1 Abendveranstaltung am Eröffnungstag • 1 Fachkonferenz • 2 Lesungen mit den Autor*innen Tamara Bach und Klaus Kordon • 2 Fortbildungen für Referendar*innen, Lehrer*innen, Bibliothekar*innen und Lesepat*innen • 3 Familiennachmittage mit drei der im Programm vertretenen Künstler*innen • 20 Ausstellungen und Veranstaltungen in Öffentlichen Bibliotheken Berlins • 25 Veranstaltungen in den Öffentlichen Bibliotheken Berlins im Herbst 2018 • 65 Veranstaltungen zu den Büchern des Jubiläumsprogramms bei LesArt und an den 30 Partnerorten in der gesamten Stadt im Zeitraum 14.4.- 29.6.2018 16
8.2. Kunstlabor Literatur Die Partnergesellschaft der Stiftung Mercator MUTIK gestaltet bundesweite Netzwerkprojekte im Bereich kultureller Bildung an Schulen. Die Erfahrung von Kunst und Kultur für alle Schüler*innen zu ermöglichen, ist eine Aufgabe, für die sich MUTIK einsetzt. Der Umgang mit Kunst und Kultur ermutigt, sich auf Neues einzulassen und sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Damit leistet kulturelle Bildung einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung kreativer, selbstbestimmter und engagierter Persönlichkeiten. Im Projekt „Kunstlabore“ entwickeln fünf erfahrene Projektpartner Formate und Methoden für die Umsetzung künstlerischer Angebote an Schulen in ho- her Qualität. In den Laboren arbeiten sie ihre Erkenntnisse und Erfahrungen so auf, dass sie für andere zugänglich werden. Diese digitalen Materialien werden Lehrer*innen und Künstler*innen bei der Umsetzung von Angeboten in hoher künstlerischer Qualität unterstützen. Labore: MUTIK gGmbH LesArt - Berliner Zentrum für Projektzentrum, Administration, Kinder- und Jugendliteratur Kommunkation Kunstlabor Literatur Alanus Hochschule TanzZeit e. V. für Kunst und Gesellschaft Kunstlabor Tanz Kunstlabor Bildende Kunst Deutsche Kammer- TUSCH Theater und Schule philharmonie Bremen Hamburg Kunstlabor Musik Kunstlabor Theater Seit Oktober 2015 arbeitete LesArt im Projekt „Kunstlabore“ der MUTIK gGmbh, gefördert durch die Stiftung Mercator. So wie die vier weiteren Kunstlabore der Sparten Bildende Kunst, Musik, Tanz und Theater entwi- ckelte LesArt als Kunstlabor Literatur Praxismaterialien für den Unter- richt. Praxispartner im Projekt Kunstlabor Literatur waren Lehrer*innen folgender Schulen: Arnold-Zweig-Grundschule, Carl-Zeiss-Oberschule, Grundschule am Kollwitzplatz, Grundschule im Blumenviertel, Jean-Krä- mer-Schule (alle Berlin), Grundschule am Hechtpark (Dresden) und die Oberschule an der Helgoländer Straße (Bremen). Am 20. Februar 2019 wurden die Ergebnisse aller Kunstlabore unter www.kunstlabore.de veröffentlicht. LesArt stellt als Kunstlabor Literatur in fünf digitalen Erzählungen kre- ative, interaktive Veranstaltungsmodelle zur literarisch-ästhetischen Bil- dung an Schulen vor: • Neugier auf Bücher wecken eine literarische Stationenreise • Sprache mit Bildern entwickeln „Die ganze Welt“ von Katy Couprie und Antonin Louchard • Literatur mit allen Sinnen erleben „Der Träumer“ von Pam Muñoz Ryan und Peter Sís • Genussvoll Gedichte entdecken „Ununterbrochen schwimmt im Meer der Hinundhering hin und her“, Uwe-Michael Gutzschhahn (Hg.) und Sabine Wilharm (Ill.) • Literarischen Helden auf Augenhöhe begegnen „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf 17
Mit Interviews, Veranstaltungsmitschnitten, Erklärfilmen, Fotogaleri- en und einladenden interaktiven Elementen rückt LesArt den inklusiven Charakter und die nachhaltige Wirkung dieser Unterrichtsanregungen ins Licht. Downloadmaterialien unterstützen deren Umsetzung. www.kunstlabore.de Im Mittelpunkt des Jahres 2018 standen folgende Aufgaben: 1. Gestaltung, Auswertung und Darstellung der gesamten Transferphase 2. Fertigstellung der digitalen Erzählstränge 3. Produktion der Erklärfilme und des Introfilmes 4. Erstellung der Datenbank „Der Rote Elefant“ 5. Lektorat und Korrekturen Ziel der Transferphase war die Überprüfung der Verständlichkeit und Praxistauglichkeit der entwickelten Materialien. Dazu gehörte das Ken- nenlernen und Aneignen der Materialien durch die Lehrer*innen ebenso wie die der Umsetzung der Veranstaltungskonzepte in den Klassen. Die einzelnen Ebenen (Kennenlernen des Materials, Entwicklung der eigenen Anwendung, Praxis in den Klassen …) wurden getrennt ausgewertet (durch Fragebögen, Berichte, Interviews). Die Erkenntnisse daraus flossen in die Überarbeitung der digitalen Materialien ein. Die Transferphase startete in allen drei Schulen durch ein vorbereitendes Gespräch mit den jeweiligen Schulleitungen und den interessierten Leh- rer*innen. Anstelle eines digitalen Materials war nun von physischem Material auszu- gehen. Dabei stellte das Kunstlabor Literatur jeweils gedruckte Handrei- chungen in Heftform zur Verfügung. Anhand dieser Hefte wurden in Folge- gesprächen Fragen und Kriterien für deren Qualität besprochen. In den Gesprächen über die Lektüre der einzusetzenden Bücher zeigten sich Vorlieben und Abneigungen der Lehrer*innen, Vorbehalte und Vermu- tungen gegenüber dem Leistungsvermögen ihrer Schüler*innen und deren Voraussetzungen hinsichtlich literarischem Textverständnis und sprachli- cher Gestaltung bei der Lösung von Aufgaben; in jedem Falle Erwartungen, auf die alle Beteiligten gespannt waren. Sehr eigenständig organisierten die Schulen ihr Material, teils mit Unter- stützung vonseiten des Kunstlabors Literatur. 18
Hierbei wurde ohne Ausnahme – die digitalen Erzählungen belegen das „In dieser Veranstaltung stehen die Kinder im Mittelpunkt. Ihre Wahrnehmung ist gefragt, durch die Lehrer*inneninterviews – deutlich, wie viele Vorbehalte gegen- ihr Gefühl, ihr Denken, ihre Fähigkeit, Dinge über der Produktion von Veranstaltungs- sprich Unterrichtsmaterial be- miteinander in Verbindung zu setzen und zu erfahren, was sich dadurch ergibt. Und weil es stehen. Immer schien das größte Problem die fehlende Zeit zu sein. Erst kein Richtig und Falsch gibt, weil es um eigene nach einer – ausnahmslos erfolgreich – durchgeführten Unterrichtsein- Sichtweisen und deren gute Begründung geht, lernen die Kinder zuzuhören, einander Raum heit, wurde formuliert, dass sich der Aufwand der Materialerstellung ge- zu geben und das wertzuschätzen, was andere lohnt hat. Begründung: sagen.“ Denise Plunert, Lehrerin (Dresden) • Wiederverwendbarkeit für nächste Unterrichtsstunden und für interessierte Kolleg*innen • Prozess der Fertigung erzwingt einen Denkprozess, der Ablauf und Bedingungen in den Blick nimmt • Kennenlernen der Kolleg*innen und Kollegen und deren bis dahin unbekannter manueller und intellektueller Kompetenzen • Möglichkeit des Anpassens von Materialien an die Lernbedingungen der Schule und der Schüler*innen • Unerwarteter Einsatz von Material in Zusammenhängen, die nicht Introfilm: Gesucht wird Herr Wegemann! ursprünglich im Kunstlabor Literatur gedacht waren (z.B. Grundschule am Hechtpark nutzte die Bildkarten des Buches „Die ganze Welt“ für ein Projekt im Schulgarten, Oberschule in der Helgolander Straße nutzte die Wäscheleine voller Bildkarten für den Fremdsprachen- unterricht) Insgesamt erhielt Kunstlabor Literatur in der Transferphase Inspirationen und Hinweise, welche die Gestaltung der Erzählstränge direkt beeinfluss- Der Träumer: Wie mache ich Schüler*innen auf eine literarische Figur neugierig? ten. Mit jeder Schule gab es ein abschließendes Auswertungstreffen mit den beteiligten Lehrer*innen. Die gesamte Transferphase gab Aufschluss über die Sinnhaftigkeit des ge- samten Vorhabens, die Verständlichkeit und Anwendbarkeit sowie über die Notwendigkeit, das gesamte Projekt gut zu publizieren, zu verbreiten und mit Ausbildungs- und Weiterbildungsgängen zu vernetzen. Dafür reichten im Jahr 2018 weder personelle noch zeitliche Kapazitäten. Dafür wäre ein Literarische Stationenreise: Wie bereite ich weiteres Jahr notwendig gewesen. Erst, wenn dieses Material evaluiert meine Bücher dafür vor? würde, bestünden gute Voraussetzungen dafür, dass alle Labore gemein- sam ein modulares Fortbildungskonzept entwickeln und anbieten. Im Abschlussgespräch mit allen Beteiligten am Jahresende 2018 erwiesen sich folgende Erkenntnisse als zukunftsweisend für die Praxistauglichkeit der crossmedialen Erzählungen und für die Arbeit von LesArt: • Das erworbene Wissen mit anderen zu teilen, ist ein großer Gewinn, Die ganze Welt: Wie kann ich das textlose weil es Erkenntnisse sichert. Bilderbuch im Unterricht einsetzen? • Wenn LesArt bereit ist, den Anwender*innen zu vertrauen, entfalten Konzept, Ideen und Material ihre Wirksamkeit. Diese ist auch bei verändertem Umgang positiv zu erwarten, da der gesamte Prozess inklusiv gestaltet ist. Darin besteht für viele Lehrer*innen der große Wert des gesamten Kunstlabors Literatur. • Erst im Austausch der am Transfer Beteiligten mit den „Laborant* innen“ erwies sich das gesamte Potential des Materials und sein Ununterbrochen schwimmt im Meer ...: Wie Charakter als impulsgebend und richtungsweisend für die Gestaltung kommen Schüler*innen auf den Geschmack zukünftiger Bildung in Schulen. von Nonsenslyrik? 19
Im Oktober 2018 war die Transferphase nahezu abgeschlossen. Die Fünf Erzählstränge waren konzipiert und zusammengebaut. Aufgrund kriti- scher Anmerkungen aus Fachkreisen waren Überarbeitungen erforderlich, die einen umfänglichen zusätzlichen Arbeitsaufwand mit sich brachten. Dank einer zusätzlichen Finanzierung durch die MUTIK gGmbH konnten am Ende zu allen fünf Erzählsträngen Erklärfilme sowie ein Introfilm pro- Tschick: Wie nutze ich „Als-Ob-Situationen“ duziert und eingebaut werden. für die Einführung in ein Jugendbuch? Die Datenbank „Der Rote Elefant“ jetzt online Der R te Elefant Bei den Recherchen zu Rezensions-Datenbanken der Kinder- und Jugend- Bücher literatur stieß LesArt auf sehr unterschiedliche Ansätze und Qualitäten. für Kinder und Jugendliche Hilfreich war der Beitrag „Die andere Wahrheit der Kinderliteratur: Was Datenbanken verraten und verschweigen“ von Prof. Birgit Dankert. www.der-rote-elefant.org über 300 Rezensionen online Sie führt darin aus: „Standardisierte, quantifizierbare und daher vergleichbare und kombinierbare Daten über primäre Werke der Kinder- und Jugendliteratur und ihrer Autorin- nen bieten im nicht kommerziellen Bereich vor allem die Deutsche Nationalbi- bliothek und für den internationalen Bereich der Karlsruher virtuelle Katalog (KVK), der allerdings – im Gegensatz zum weniger verlässlichen digitalen Wor- ldcat – kein Interface bietet. Für eine fundierte historische Übersicht deutsch- sprachiger Kinder- und Jugendliteratur sorgt die – zu DDR-Zeiten angelegte – im Online-Katalog zugängliche Kinderbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin. Ihr wünscht man eine leicht zugängliche Datenbank der gesamten Bestände auf höchstem technischen Niveau analog zu ihrer fachlichen Qua- lität. (…) Zwei nachhaltig arbeitende und wirkende Datenbanken geben einen qualitätsorientierten Überblick über die Kinder- und Jugendliteratur und ihre Vermittlung. Es ist kein Zufall, dass beide von Institutionen getragen sind, de- ren erklärte Ziele – die Behandlung von Kinder- und Jugendliteratur im schu- lischen Bereich bei der GEW und die Förderung wertvoller Bücher für junge Leser*innen im Arbeitskreis für Jugendliteratur – sozusagen EDV-kompatibel das Datenmaterial für Informationspools schufen: Rezensionsdatenbank AJuM Die auf 150 Jahre zurückblickende Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW (AJuM) entwickelte mit ihrer Rezensionsdatenbank ein um- fassendes Orientierungsinstrument, das ihr neue Bedeutung und Kommuni- kationsmöglichkeiten bescherte. Die frei zugängliche AJuM-Datenbank ent- hält bibliografische Daten und wertende Rezensionen aus allen Sparten der Kinder- und Jugendliteratur. 11.200 aktuelle Titel, 20.000 Titel der letzten drei Jahre und zusätzlich 60.251 digital abfragbare Titel im Archiv bilden einen na- tional wie international unitären Fundus. Etwa 500 Rezensenten arbeiten der Datenbank zu, die auch schulisch orientierte Zugänge bietet. Etwas Ähnliches hielte der Besprechungsdienst für den Bestandsaufbau öffentlicher Bibliothe- ken bereit. Aber hier hat man sich entschieden, den Informationspool der ekz ausschließlich für die aktuelle professionale Bibliotheksarbeit aufzubereiten und anzubieten. 20
Datenbank zum Deutschen Jugendliteraturpreis Inzwischen ist aus dem Archiv des seit 1956 in verschiedenen Sparten verge- benen Literaturpreises ein Corpus mit Datensätzen und vielseitigen Zugängen zu über 3.000 Titeln von nominierten oder prämierten Bilder-, Kinder- und Jugendbüchern der Belletristik und Sachliteratur entstanden. Die Datenbank ist weit mehr als ein Dokument zur Geschichte der Kinderliteratur und den wechselnden Qualitätsmaximen. Die unter anderem nach Erscheinungsjah- ren, Verlagen, Autor*innen, Illustrator*innen, Inhalten und Zielgruppen struk- turierten Daten der einzelnen Bücher gewährleisten einen Blick in 60 Jahre propagierte und gelebte Kindheit der Bundesrepublik Deutschland. Auch hier erlaubt die Sichtung der Daten Einblicke und Versicherung von ansonsten nur vermuteten Phänomenen. Nur hier war eindeutig nachweisbar, wie viele Li- zenztitel aus dem Ausland den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielten, als deutsche Autorinnen den Stifter des Preises – das Ministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend – wegen der Dominanz nicht-deutscher Preisträ- ger angriff. Wer das oberste Qualitätssegment in Deutschland veröffentlichter Kinder- und Jugendbücher analysieren will und Fragen stellt wie „Welche Ver- lage erhalten die meisten Prämierungen?“, „Welcher Genderbegriff wird hier bedient?“ findet hier Informationen, die nirgends sonst zu erlangen sind.“ (Quelle: https://blog.buecherfrauen.de/die-andere-wahrheit-der-kinderliteratur-was-da- tenbanken-verraten-und-verschweigen/12.11.2017) Auf diese Datenbank wird im Bonusmaterial von Kunstlabor Literatur je- weils hingewiesen. Wozu also noch eine Rezensionsdatenbank im Netz? Das entscheidende Argument liegt auf der Vermittlungsebene der im „Ro- ten Elefanten“ empfohlenen Bücher, die in den Rezensionen angedeutet wird: der einst eingeschlagene Weg, aus dem Buch selbst, dem Text oder dem Bild heraus eine Idee zur Vermittlung des Buches zu entwickeln und diese Idee in die Buchempfehlung aufzunehmen. Das unterscheidet die Rezensionen des Roten Elefanten von anderen. Dieser Unterschied greift die Logik der Arbeit von LesArt auf: Eine Grundidee zur Vermittlung eines Buches kann durch eine künstlerische Idee inspiriert sein. Erst die genaue Analyse eines Textes oder einer (mehrerer) Illustration(en) fördert genau das zutage. Der Gedanken, an diesem Weg möglichst viele Interessierte teilhaben zu lassen, verknüpft sich mit dem der Kunstlabore insgesamt und mit dem von der Stiftung Mercator und der MUTIK gGmbH gestellten Auftrag. Mit der Reichweite einer Datenbank im Netz kann sich die Auflage des gedruckten Heftes nicht messen. Das war ein nächstes Argument. Und hinzukommt, dass vergriffene Hefte eben vergriffen sind. Eine Datenbank bleibt bestehen bewahrt das „Vergriffene“. Die Entscheidung, die Gelegenheit der Erarbeitung von Kunstlabor Lite- ratur zu nutzen, um den „Roten Elefanten“ nun 43 Jahre nach seiner „Ge- burt“ den digitalen Weg beschreiten zu lassen, war folgerichtig. Programmierung und Gestaltung der Datenbank wurden in gemeinsamen Gesprächen mit erfahrenen Fachleuten vorbereitet. Der Internetauftritt orientiert sich an der Gestaltung der homepage von LesArt. 21
Rückwirkend wurden die Rezensionen von fünf Ausgaben, also ca. 300 Da- tensätze eingegeben, mit ihrem Bucheinband abgebildet und – das ist neu – mit Schlagwörtern versehen. Mit dieser Datenbank haben LesArt und sein Trägerverein ein Instrument, um in Fortbildungen und in Ausstellungen, z. B. mit Berliner Bibliotheken Buchempfehlungen für Bilder-, Kinder- und Jugendbücher zu geben, de- ren ästhetische Qualität bemerkenswert ist. Die Idee, der Buchvermittlung sprachlich und im Layout einen deutlichen Platz einzuräumen, bedarf der Weiterentwicklung. Damit lebt diese Datenbank über das Projektende von Kunstlabor Literatur hinaus. Die Bücher zu den crossmedialen Erzähl- strängen haben einen zusätzlichen Hinweis auf die Seite von Kunstlabor Literatur erhalten. Im Rückblick auf den gesamten Erarbeitungsprozess besteht jetzt der Wunsch, einen Erzählstrang zum Thema „Märchen“ zu erarbeiten. Dieser würde sich bestens eignen, um in Zusammenarbeit mit anderen Kunstlaboren kulturelle Bildung in Schulen aller Schulformen zu fördern. 22
Bei LesArt wird gegenwärtig ein modulares Fortbildungskonzept disku- tiert, dessen Ziel darin besteht, die qualitätsvolle Vermittlung von Kin- der- und Jugendliteratur zu stärken. Dazu gehören die Anwendung theo- retischer Grundlagen und praktischer Erfahrungen für die Bewertung von empfehlenswerten Büchern. Das modulare Fortbildungskonzept will dafür Voraussetzungen schaffen, indem es Diskurse, Übungen und Instrumente vorstellt, mit denen diese Anforderungen erworben werden können. Gleichzeitig stellen diese Fähigkeiten wesentliche Voraussetzungen dafür dar, dass aus künstlerischen Ideen in Text und Illustration sowie aus der Buchgestaltung jene Möglichkeiten herausge“lesen“ und umgesetzt wer- den, die zu einer kreativen und wirkungsvollen Vermittlung führen. Auch die Entwicklung dieser Fähigkeiten erfordert Diskurse, Übungen und In- strumente, die das modulare Fortbildungskonzept mit den crossmedialen Erzählungen aus dem Kunstlabor Literatur zur Verfügung stellt. Die Vielschichtigkeit dieser Form von Literaturvermittlung, in der aus künstlerischen Mitteln von Autor*innen und auch Illustrator*innen Ver- mittlungsideen abgeleitet werden, birgt ein Wirkungspotenzial in sich, das Kinder und Jugendliche sowohl auf sprachlicher und bildkünstlerischer Ebene anspricht, als auch auf nonverbaler, also emotionaler, räumlicher, sinnlicher Ebene. Auf die Spur dieser Wirkungsweise wollen die Teilneh- mer*innen kommen und diese fördern ohne sie einzufordern. Am Ende steht die Entwicklung und Praktizierung von Mitteln und Wegen, die den Teilnehmer*innen eine Übertragung des eigenen Vergnügens am Lesen und Denken auf Kinder und Jugendliche ermöglicht. „Der Freiraum, der all dem eingeräumt wur- de, tat den Kindern wie auch uns Lehrerinnen sehr gut. Genau hinzusehen, gut zuzuhören, in Zielgruppe sind Lehrer*innen, Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen und Ruhe nachzudenken, die Bücher zu genießen, Auszubildende dieser Berufe, die im Bereich der Literaturvermittlung, der Luft holen zu können ... das war besonders und anders als in dem eher getakteten und oft Leseförderung und kulturellen Bildung tätig sind. Die Entwicklung dieses getriebenen Schulalltag.“ Vorhabens bedarf kompetenter Begleitung und gesicherter Finanzierung. Fränze Bieber, Lehrerin (Dresden) 9. Aus dem LesArt-Veranstaltungsprogramm (Auswahl) Das Größte ist das Alphabet Buchstaben, Wörter, Gedichte Im Februar und März blieb das LesArt-Haus aufgrund aufwändiger Reno- vierungsarbeiten geschlossen. In diesem Zeitraum war LesArt achtmal in Berliner Öffentlichen Bibliotheken mit interaktiven Lyrik-Veranstaltungen zu Gast. Im Mittelpunkt standen Texte aus dem Buch „Ununterbrochen schwimmt im Meer der Hinundhering hin und her – das dicke Buch vom Nonsens-Reim“ (cbj). Beim Erarbeiten darstellerischer oder sprachlich-sprecherischer Um- setzungen der Gedichte unterstützten Michael Böhnisch, Edda Eska, Dörte Franke, Sylvia Habermann und Susann Kloß. 23
Datum Bibliothek 20.2. Lichtenberg-Hohenschönhausen / Anna-Seghers-Bibliothek 21.2. Spandau / Stadtteilbibliothek Falkenhagener Feld 22.2. Tempelhof-Schöneberg / Fahrbibliothek 1.3. Spandau / Hauptjugendbibliothek 6.3. Steglitz Zehlendorf / Ingeborg-Drewitz-Bibliothek 7.3. Spandau / Stadtteilbibliothek Heerstraße 8.3. Spandau / Stadtteilbibliothek Haselhorst 15.3. Reinickendorf / Humboldtbibliothek Der Mond ist aufgegangen Lesenacht für Kinder von 8 bis 10 Auch im elften Jahr der Initiative „Kinder beflügeln“ war LesArt in einer Kooperation mit dem Evangelischen Johannesstift verbunden. Zehn Lese- abenteuer fanden in Form von Lesenächten für Kinder aus den Jahrgangs- stufen eins bis sieben statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen standen die Bücher: „Despereaux“ von Katie DiCamillo; „Der kleine Herr Paul“ von Martin Baltscheit; „Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville“ von Art- hur Conan Doyle; „Das Graveyard-Buch“ von Neil Gaiman; „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm; „Unheimliche Begegnungen auf Quit- tenquart“ von Nadia Budde; „Der Bär auf dem Försterball“ von Peter Hacks und Walter Schmögner; „Sophiechen und der Riese“ von Roald Dahl. Die Aber kosten Überlegung Kinder und Jugendliche als Juror*innen, Kritiker*innen, Redakteur*innen „Die LesArtigen“ entscheiden beim DJLP als Jugendjury mit Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Dr. Katarina Barley, berief am 12. Januar 2018 die Jury zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2019/2020. Betreut von Sylvia Habermann und Sabi- ne Mähne agiert unter dem Dach von LesArt die zwölfköpfige Gruppe „Die LesArtigen“ für die Jahre 2019 und 2020 als Jugendjury. Gemeinsam mit Jugendlichen aus Fulda, Königstein, Trier, Waldkirch und Würzburg wäh- len sie ihre Favoriten aus den in den Jahren 2018 und 2019 erschienenen bzw. erscheinenden Jugendbüchern aus und küren im Folgejahr das Preis- trägerbuch in der Sparte „Preis der Jugendjury“. In der ersten Juryrunde normierten „Die LesArtigen“ auf der Leipziger Buchmesse im März 2019 den Jugendroman „Anders als wir“ von Rindert Kromhout für den Deutschen Jugendliteraturpreis. Szenische Lesung in Zürich Als Folge der in 2017 erarbeiteten szenischen Lesung, die in Zusammen- arbeit von LesArt mit dem Jungen DT zum dritten Mal im Rahmen eines Ferienworkshops entstand, erfolgte eine Einladung der Produktion nach Zürich. Die Jugendlichen und die Projektleiterinnen Sofie Hüsler und Kris- tina Stang waren zu Gast im Nordamerika Native Museum (NONAM) und präsentierten dort am 26. und 27. März 2018 in drei Vorstellungen ihre Version des Romans „Der Geruch von Häusern anderer Leute“ von Bon- nie-Sue Hitchcock. 24
„Bis die Sterne zittern“ im Deutschen Theater Am 11. und 12.9. fanden in der Box des Deutschen Theaters drei szenische Lesungen zu Johannes Herwigs Roman „Bis die Sterne zittern“ statt. Die Vorstellungen waren der Höhepunkt eines Ferienworkshops mit Jugendli- „18 Mädchen und Jungen teilen sich alle Figu- chen im Alter von 15 bis 21 Jahren, angeboten von LesArt und dem Jungen ren, lesen oder sprechen frei. Sie machen den mitunter brutalen, dann wieder poetischen DT. Im Anschluss an die ausverkaufte Premiere trafen sich Schüler*innen, und spannenden Text fühl- und erlebbar. … Autor, die Projektleiterinnen Sofie Hüsler und Kristina Stang mit mehr als Eine aufwühlende Geschichte, wunderbar von der jungen Gruppe wiedergegeben und am 30 Premierengästen, um über das Buch und die Aufführung zu sprechen. Ende bleiben die immer noch aktuellen Fra- Dabei war Näheres über die Entstehung des Jugendromans zu erfahren gen: Wer möchte und wer kann ich sein?“ und darüber, wie sich die jungen Darsteller*innen dem Text genähert und Inforadio vom rbb diesen umgesetzt hatten. Magdalena Bienert, 12.09.2018 Erlesene Sonntage für die ganze Familie mit Kindern ab 6 Neben den drei Familiennachmittagen im Jubiläumsprogramm fanden 2018 weitere sieben Erlesene Sonntage statt: davon fünf im Literatur- haus Berlin in der Fasanenstraße und zwei im LesArt-Haus in der Wein- meisterstraße. Familien mit Kindern ab 6 waren eingeladen, gemeinsam literarische Texte, einzigartige Bilder und empfehlenswerte Bücher ken- nenzulernen. 21.1. herumgeirrt – von Göttergaben, Gefahren und Geheimnissen Warum dauerte die Heimkehr des Odysseus ebenso lange wie sein Kampf um Troja? Wer war dieser griechische Held, über den seit Homer vielfach zu lesen und zu hören ist? An der Seite von Michael Böhnisch und Edda Eska begegneten Kinder und Eltern dem listenreichen Abenteurer in Comics und Bilderbüchern, in Hör- büchern und Filmen vergangener und heutiger Zeit. 25
18.2. eingesaut – von Wild- und anderen Schweinen Ob rosa oder schwarz-grau, ob ohne oder mit Borsten, ob zahm oder wild – seit Jahrhunderten sind Schweine in der Kunst zu Hause. Mit Dörte Franke und Sabine Mähne suhlten sich Kinder und Eltern in tie- risch guten Geschichten und trafen auf rennende, bummelnde, intelligen- te, einfältige, dreckige oder saubere Exemplare. 18.3. ausgebildet – von besonderen Befähigungen und außergewöhnlichen Berufungen Wenn ich groß bin, werde ich ... Ja, was eigentlich? Beamtin oder Bäcker? Fischer oder Forscherin? Schauspielerin oder gar Seeräuber? Welche Be- gabungen und Talente sind vonnöten, welche Eignungen und Neigungen? Kathrin Buchmann und Eva-Maria Radoy ließen Kinder und Eltern unge- wöhnliche Tätigkeitsfelder entdecken, natürlich durch und durch litera- risch. 9.9. abgespielt – Anpfiff, Abseits und Elfmeter In zwei mal 45 Minuten drehte sich alles um das Thema Fußball. Juliane Eyermann und Annette Wostrak trainierten gemeinsam mit Kindern und El- tern literarische Kopfbälle, Volleyschüsse und Fallrückzieher. 7.10. abgebildet – von Kindern, Tieren und Dingen in bildschönen Büchern Schon in der Urzeit malten die Menschen Bilder und zeigten damit, was sich in ihrem Leben abspielte. Wie hat sich der künstlerische Blick auf die Welt im Laufe der Zeit verändert? Götz Drope und Frank Kurt Schulz be- trachteten mit Kindern und Eltern Bilder, Originale von Fälschungen und luden ein zu einem farbigen Streifzug durch Kunst-Bücher für Kinder. 11.11. abgerechnet – von Zahlen, Zweifeln und Zusammenhalt „Zwei mal Drei macht Vier“ multiplizierte bereits Pippi Langstrumpf mun- ter drauflos – schließlich schlummert ja nicht in jedem ein mathema- tisches Talent. Selbst Zahlenkünstler geraten in außergewöhnlichen Situ- ationen aus ihrem logischen Konzept. Sylvia Habermann und Sabine Mähne rechneten mit zahlreichen Kindern und Eltern und hofften, dass diese Eins und Eins zusammenzählen können. 9.12. ausgeflogen – von Täubchen, Trost und Träumen Ihr Gurren entzückt (mehr oder minder). Als gefiederte Briefbotin feiert die Taube seit der Antike Erfolge. Und schon vor 200 Jahren erwies sie sich im Haushalt als nützliche Gehilfin. Franziska Bauer und Edda Eska beflügelten Kinder und ihre Eltern mit Texten von Grimm bis Guggenmos. 26
Jeder nach seiner Art Autorinnen, literarische Texte, ästhetische Angebote 12.9. Marcin Szczygielski zu Gast bei LesArt Im Rahmen des internationalen literaturfestival berlin 2018 trafen Schü- ler*innen aus Erkner den polnischen Schriftsteller Marcin Szczygielski. Dessen Roman „Flügel aus Papier“ stand tags zuvor im Mittelpunkt einer interaktiven LesArt-Veranstaltung. Die Schüler*innen lernten den phantasievollen neunjährigen Jungen Rafał, Hauptfigur des Romans, kennen und begaben sich – mittels „Zeitmaschi- ne“ – auf Erkundung, wie das Leben Rafałs im Warschauer Ghetto des Jah- res 1942 ausgesehen haben mochte. Ihre überaus zahlreichen Fragen zum Schicksal des Jungen und den historischen Zusammenhängen standen Die Schüler*innen kauften alle 15 von Marcin im Mittelpunkt von Gesprächen mit den LesArt-Mitarbeiterinnen bzw. mit Szczygielski mitgebrachten Exemplare seines Marcin Szczygielski. Die mehr als zweistündige, intensive Begegnung mit Buches und überzeugten ihre Lehrerin, das Unterrichtsprogramm in der kommenden Wo- dem Schriftsteller endete mit einer Autogrammstunde, in der alle Kinder che zu Gunsten der Lektüre von „Flügel aus sich noch einmal persönlich an den Autor wandten. Papier“ zu ändern. Leicht beieinander wohnen die Gedanken Zu Gast bei LesArt – LesArt bei anderen zu Gast Auch im Jubiläumsjahr gestaltete LesArt in Zusammenarbeit mit dem Wei- terbildungsinstitut der Freien Universität LesArt zwei Fortbildungen für Lesepat*innen in Kindergärten bzw. Grundschulen. 25.9. Tierisch gute Spiele mit der Sprache Welche Sprachspielereien, Abzählreime, Redewendungen oder Sprichwör- ter sind für Lesepat*innen in Kita und Grundschule empfehlenswert? Kath- rin Buchmann und Annette Wostrak vom Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur LesArt luden die Teilnehmer/innen zu einem Spaziergang durch verschiedene literarische Tiergärten und Zoos ein. Dabei stießen sie auf Merkwürdigkeiten, die alle mit Tieren zu tun haben, aber mehr noch mit Formen, Farben, Buchstaben, Gedichten und Geschichten. 27
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