Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e.V - Tätigkeitsbericht Januar 2018 bis Dezember 2018 - LesArt

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Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e.V - Tätigkeitsbericht Januar 2018 bis Dezember 2018 - LesArt
Gemeinschaft zur Förderung
von Kinder- und Jugendliteratur e.V.

Tätigkeitsbericht
Januar 2018 bis Dezember 2018
Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e.V - Tätigkeitsbericht Januar 2018 bis Dezember 2018 - LesArt
Inhaltsverzeichnis

1. Der Verein                                         3

2. Der Vorstand                                       3

3. Geschäftsstelle                                    3

4. Mitgliederzahlen                                   4

5. Vorständigkeit und Mitgliederversammlung           4

6. Finanzen                                           4

7. Das LesArt-Programm in Zahlen                      5

7.1. Veranstaltungen bei LesArt                       4

7.2. Veranstaltungen andernorts                       6

7.3. Alle Besucher*innen nach Orten                   6

8. Inhaltliche Schwerpunkte                           7

8.1. Das Jubiläumsprogramm                            7

8.2. Kunstlabor Literatur                            17

9. Aus dem LesArt-Veranstaltungsprogramm (Auswahl)   23

10. Weitere Aktivitäten                              30

11. Zusammenarbeit mit Partnern                      33

12. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Auswahl)      35

                                                          2
Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e.V - Tätigkeitsbericht Januar 2018 bis Dezember 2018 - LesArt
1. Der Verein

Der Verein wurde als „Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Ju-
gendliteratur e. V.“ am 23. Mai 1990 in Berlin gegründet. Mitglieder der
Gemeinschaft sind Autorinnen, Grafiker, Studierende, Bibliothekarinnen,
Buchhändler, Wissenschaftler sowie Lehrerinnen. Der Verein ist unter der
Nummer 13608 Nz in das Vereinsregister beim Amtsgericht Charlotten-
burg eingetragen.

Der Verein verfolgt das Ziel, „humanistische Literatur für Kinder und Ju-
gendliche sowie das Lesen als eine Voraussetzung für eine kulturvolle Ent-
wicklung jedes Menschen zu fördern.“ Seit dem 2. April 1993 ist der Verein
Träger von LesArt, Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur. Die
letzte ordentliche Mitgliederversammlung fand am 12. September 2018
statt.

Das Finanzamt für Körperschaften erteilte am 3. November 2017 die
Freistellungsbescheinigung über die Gemeinnützigkeit des Vereins für
weitere drei Jahre (2014 – 2016).

2. Der Vorstand

Vorsitzende          Antje Buckow, Referentin des Vorstandes der Psycho-
                     therapeutenkammer Berlin

Zweite Vorsitzende   Patricia Block, Bibliothekarin, Humanistischer
                     Verband Deutschland

Schatzmeisterin      Ulrike Kassun, Freiberufliche Referentin Kinder-
                     rechtsbildung & Literaturvermittlerin

weitere Mitglieder   Marion Rodenwald, Bibliothekarin, Heinrich-Böll-
                     Bibliothek, Kinder- und Jugendbereich Michael Ende

3. Geschäftsstelle

LesArt Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur
Weinmeisterstraße 5, 10178 Berlin

Telefon: +49 30/282 97 47       Telefax: +49 30/282 97 69
Internet: www.lesart.org        E-Mail: info@lesart.org

Geschäftsleitung                    Sabine Mähne (bis 31.10.2018)
                                    Dr. Annette Wostrak (ab 1.9.2018)
Programmleitung                     Kathrin Buchmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit   Frank Kurt Schulz
Büro/Finanzen                       Kerstin Buhe
Technik                             Torsten Berthold
Kunstlabor Literatur                Anja Krauß (bis 31.12.2018)
Jubiläumsprojekt                    Dr. Annette Wostrak (bis 31.8.2018)

                                                                             3
Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e.V - Tätigkeitsbericht Januar 2018 bis Dezember 2018 - LesArt
Am 1. September 2018 übernahm Dr. Annette Wostrak die Leitung der
Geschäfte von LesArt, dem Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendli-
teratur und von dessen Trägerverein „Gemeinschaft zur Förderung von
Kinder- und Jugendliteratur e. V.“.
Die Kulturwissenschaftlerin war eine der Initiator*innen der „Offensive
Kulturelle Bildung in Berlin“. Nach ihrer Tätigkeit in der künstlerischen
Planung am Konzerthaus Berlin arbeitete Annette Wostrak als Fachrefe-
rentin mit Schwerpunkt Kultur im Berliner Abgeordnetenhaus.
Von April 2017 bis August 2018 war sie Projektleiterin für das Jubiläums-
programm „Was bewegt die Welt – 25 Jahre LesArt“.

Die LesArt-Mitbegründerin und langjährige Leiterin Sabine Mähne ging
zum Jahresende 2018 in den Ruhestand.

4. Mitgliederzahlen

Einzelpersonen: 47
Juristische Personen: 1

5. Vorständigkeit und Mitgliederversammlung

Der Vorstand befasste sich in seinen Sitzungen (9.1., 10.4., 15.5., 5.6.,
14.8.,14.9., 6.11.) mit folgenden Themen:

• Vor- bzw. Nachbereitung der ordentlichen Mitgliederversammlung 2018
• Verfahren zum Personalwechsel in der Geschäftsführung
• Jubiläumsprogramm anlässlich 25 Jahre LesArt
• Renovierungsarbeiten / Fassaden- und Innengestaltung der Immobilie
  Weinmeisterstr. 5
• Informationen zum Projekt „Kunstlabore“; Zukunft der Empfehlungsliste
  „Der Rote Elefant“
• Informationen zur Berliner Literaturkonferenz und Haushaltsbeschlüssen des
  Abgeordnetenhauses
• Haushaltsplanung und Gehaltsentwicklung der festangestellten
  Mitarbeiter*innen
• Personalentwicklung inkl. Personalgespräche

6. Finanzen

Einnahmen und Ausgaben der finanziellen Mittel des Vereins erfolgten            Einnahmen:
nach den vom Finanzamt für Körperschaften geforderten Richtlinien.              Öffentliche Zuwendung Land Berlin:
                                                                                404.135,58 €
Einschließlich der institutionellen Förderung durch die Senatsverwaltung
                                                                                Drittmittel/Eigenmittel:
für Kultur und Europa in Höhe von 404.135,58 € und die Stiftung Lotto
                                                                                229.505,00 €
Berlin in Höhe von 56.750,00 € erzielte der Verein im Berichtszeitraum
Einnahmen in Höhe von insgesamt 633.640,58 € durch Mitgliedsbeiträge,
Verkauf von Publikationen, Gebühren für Seminare und Drittmittel. Die
Darstellung der Finanzen, einschließlich steuerrechtlicher Beratung und
Kontrolle, wurde von der Wirtschafts- und Steuerberaterin Sigrid Janit-
zek-Rauscher / HSB Steuerberater vorgenommen. Der Jahresabschluss
lag fristgemäß am 26. März 2019 vor und wird mit dem Jahresbericht 2018
an das Finanzamt für Körperschaften I, die GLS Gemeinschaftsbank eG
und die Senatsverwaltung für Kultur und Europa weitergeleitet.
Allen Kulturpolitischen Sprecher*innen der Fraktionen im Berliner Abge-
ordnetenhaus geht der Jahresbericht ebenfalls zu.
                                                                                                                     4
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7. Das LesArt-Programm in Zahlen

Übersicht zur Anzahl von allen Veranstaltungen und Besucher*innen:

   Veranstaltungen                  Erwachsene                  Kinder und
                                                                Jugendliche

           289                         4090                        7080

7.1. Veranstaltungen bei LesArt

      Veranstaltungsreihe               Anzahl        Erwachsene       Kinder
Am Anfang war das Buch                    3               7                   72
Ausstellung „Was bewegt die Welt –        1              976              1203
25 Jahre LesArt“
Das Größte ist das Alphabet               3               10                  54
Der Brunnen der Vergangenheit             6               12                  136
Der Mond ist aufgegangen                  1               10                   0
Die Aber kosten Überlegung                7               21                  139
Die Stadt ist groß                        5               9                   102
Erlesene Sonntage                         5               54                  70
Es war und es war nicht                   6               35                  84
Ich sehe was, was du nicht siehst         15              24                  267
Jeder nach seiner Art                     15              75                  340
Leicht beieinander wohnen die             14             382                   0
Gedanken
Lesen im Park                             3               40                  15
LesArt intern                             38             366                  52
Erlesene Vormittage                       1               10                  0
Autorensache                              4              100                  24
gesamt                                   127             2131             2558

Besucher*innen nach Ort / Bezirk
           Bezirke / Orte                 Erwachsene                 Kinder
Am Mellensee - OT Gadsdorf                        1                       0
Berlin (ohne Zuordnung zu Bezirken)              1820                 1669
Berlin / Charlottenburg-Wilmersdorf               5                    62
Berlin / Friedrichshain-Kreuzberg                 9                    99
Berlin / Lichtenberg                              1                    24
Berlin / Marzahn-Hellersdorf                      4                    48
Berlin / Mitte                                   123                   89
Berlin / Neukölln                                 6                    55
Berlin / Pankow                                  72                   316
Berlin / Reinickendorf                            4                    56
Berlin / Spandau                                  2                    27
Berlin / Tempelhof-Schöneberg                     3                    24
Berlin / Trptow-Köpenick                          6                    37
Bremen                                           20                       0
Dortmund                                          1                       0

                                                                                    5
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Bezirke / Orte             Erwachsene                  Kinder
Erkner / Brandenburg                              2                  52
Mühlenbeck                                    10                      0
Oranienburg                                       2
Panketal                                          1                   0
Potsdam                                           1                   0
Strausberg                                    12                      0
Wandlitz-Stolzenhagen                             1                   0
Wolfhagen                                         1                   0
gesamt                                       2131                   2558

7.2. Veranstaltungen andernorts

         Veranstaltungsreihe         Anzahl           Erwachsene     Kinder
Am Anfang war das Buch                 8                  18              184
Ausstellung „Was bewegt die Welt –     2                 333              649
25 Jahre LesArt“
Das Größte ist das Alphabet            12                 26              295
Der Brunnen der Vergangenheit          8                  16              190
Der Mond ist aufgegangen               11                 34              197
Die Stadt ist groß                     2                  4               39
Erlesene Sonntage                      5                  44              59
Es war und es war nicht                13                 53              278
Ich sehe was, was du nicht siehst      18                375              980
Jeder nach seiner Art                  36                269              892
Leicht beieinander wohnen die          10                542               0
Gedanken
Lesen im Park                          22                154              650
LesArt intern                          13                158               0
Erlesene Vormittage                    1                  28               0
Bücher, Butterkeks und Brause          1                  5                9
gesamt                                162                2059            4422

7.3. Alle Besucher*innen nach Orten

                Orte                  Erwachsene                   Kinder
Berlin                                      3695                    7033
Bremen                                      216                      0
Dresden                                     132                      0
Erkner                                        2                      22
Hamburg                                      25                      0
Hennigsdorf                                   2                      25
Ulm                                          18                      0
gesamt                                      4090                   7080

                                                                                6
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8. Inhaltliche Schwerpunkte

8.1. Das Jubiläumsprogramm

Was bewegt die Welt? 25 Jahre LesArt
Seit 25 Jahren spürt LesArt Werke der Kinder- und Jugendliteratur auf mit
dem Ziel, kleinen und großen Menschen empfehlenswerte Bücher und Me-
dien ans Herz zu legen.

Im Jubiläumsjahr 2018 hat LesArt dank der Förderung durch die Stiftung
Lotto Berlin seine Arbeitsweise in die gesamte Stadt hinausgetragen und
damit neue Räume für den kreativen Umgang mit Kinder- und Jugendli-
teratur in Berlin geschaffen. Museen, Bibliotheken, politische Institutio-
nen und Unternehmen aus allen Bereichen der Berliner Stadtgesellschaft
waren Partner in diesem Prozess. Insgesamt umfasste das Jubiläums-
programm weit über 100 Veranstaltungen. Von April bis Juni 2018 haben
bereits 1.500 Kinder und 500 Erwachsene mit ihren Schulklassen, Kita-
gruppen, berufsbildenden Schulen und Familien an dem Programm teil-
genommen. Darüber hinaus zählte die Ausstellung „Was bewegt die Welt?
– 25 Jahre LesArt: Einblicke“, die im Rahmen des Programms von April bis
Ende Juni in der Mittelpunktbibliothek Treptow zu sehen war, über 1.000
weitere Besucher*innen.

Für die Öffentlichkeitsarbeit hatte LesArt die DRAUSSENWERBER als Wer-
bepartner gewonnen und konnte so Plakate in der ganzen Stadt zeigen.
Für alle Printprodukte zum Corporate Design des Jubiläums ist LesArt
umfänglich von den Berliner Verkehrsbetrieben unterstützt worden.

                                                                             7
Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e.V - Tätigkeitsbericht Januar 2018 bis Dezember 2018 - LesArt
Programm

25 Bücher standen im Mittelpunkt des Jubiläums zum 25. LesArt-Geburts-
tag – exemplarisch für die Vielfalt literarischer Themen und Genres, denen
LesArt seit mehr als zwei Jahrzehnten Raum gibt.
Diese Bücher stehen auch stellvertretend für die Vielzahl an Veranstal-
tungsprogrammen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus 25 Jahren
LesArt-Arbeit.
Seit April 2018 wurden Veranstaltungen zu diesen Büchern jeweils einmal
                                                                               Dr. Mark Benecke
bei LesArt und einmal an einem anderen Ort umgesetzt. Der LesArt-Philo-
sophie folgend, ist die Literatur Ausgangspunkt, um zu fragen: Wie leben
die Held*innen in den Geschichten? Welche Fragen bewegen sie? Wie fin-
den sie Orientierung? Und: Was hat das mit Kindern und Jugendlichen zu
tun, die heute in Berlin leben?
Für die Auseinandersetzung mit Literatur und für das Vergnügen am Le-
sen, an der Kunst in Wort und Bild bietet LesArt seit 25 Jahren interaktive
Formate. In ihnen werden Kinder und Jugendliche stets neu dazu ermu-
tigt, die Besonderheit literarischer Texte oder Illustrationen zu entdecken,
wertschätzend miteinander umzugehen, Perspektiven zu entwickeln – für
                                                                               Sabine Ludwig
sich, für andere und für die eine, gemeinsame Welt.
Neben dem Team aus freien und festen LesArt-Mitarbeiter*innen waren
zahlreiche Künstler*innen wie Autor*innen und Illustrator*innen in das
Programm einbezogen; darunter Mark Kofi Asamoah, Birgit Auf der Lauer,
Tamara Bach, Martin Baltscheit, der Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke,
Nadia Budde, Julia Friese, Sabine Ludwig, Sebastian Meschenmoser, Cas-
par Pauli und Karsten Teich.
Der Schriftsteller Klaus Kordon, der 2016 den Sonderpreis des Deutschen
Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk erhielt, war mit sieben Ver-
anstaltungen zu drei seiner Bücher im Jubiläumsprogramm vertreten; als
                                                                               Mark Kofi Asamoah
Chronist von Berliner und damit auch als Chronist deutscher Geschichte.
Am 8. Mai 2018 las der Autor im „Literaturforum im Brecht-Haus“ aus dem
Roman „Krokodil im Nacken“ (Deutscher Jugendliteraturpreis - Preis der
Jugendjury, 2003). Kordon besuchte außerdem gemeinsam mit Jugend-
lichen die „Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen“, den literarischen
und persönlichen Erinnerungsort aus „Krokodil im Nacken“. Im Berliner
Abgeordnetenhaus stand sein Bilderbuch „Die Lisa“ im Mittelpunkt, im
Deutschen Historischen Museum „Die Zeit ist kaputt“.

                                                                               Nadia Budde

                                                                               Tamara Bach

Klaus Kordon
                                                                                                   8
Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e.V - Tätigkeitsbericht Januar 2018 bis Dezember 2018 - LesArt
Auftaktfest

Am 14. April feierte LesArt mit mehr als 200 kleinen und großen Gästen
einen erfolgreichen Auftakt zum Jubiläumsprogramm: „Was bewegt die
Welt? – 25 Jahre LesArt“.

Bei dem großen Familienfest wurde die in Zusammenarbeit mit dem bil-
denden Künstler Ladislav Zajac entstandene Ausstellung „Was bewegt die
Welt? – 25 Jahre LesArt: Einblicke“ eröffnet, deren Buchobjekte zu sinn-
                                                                            Dr. Klaus Lederer
lichen Entdeckungen einladen.

Das Grußwort des Kultursenators Dr. Klaus Lederer sowie die Festreden
von Dr. Kristin Wardetzky und Dr. Marc Bieling würdigten die einzigarti-
ge Weise, mit der LesArt Literaturveranstaltungen in der Stadt Berlin und
weit darüber hinaus durchführt. Der Künstler Martin Baltscheit hielt ein
leidenschaftliches „Plädoyer für das Bilderbuch“ und begeisterte in zwei
Lesungen mit seinen Geschichten.

Ob bei Kaffee, Kuchen und Gesprächen im LesArt-Café, beim Kreativsein in
                                                                            Dr. Kristin Wardetzky
der Zeichen-Werkstatt oder beim Lauschen von frei erzählten Märchen im
Märchenzimmer – überall war großer Andrang.

„Kästner, Ringelnatz und Co.“ hieß es am Abend, an dem der Schauspie-
ler Florian Lukas aus fünf für das Jubiläumsprogramm ausgewählten Bü-
chern las und gemeinsam mit dem Musiker Gersom Herold für nachdenk-
liche und vergnügliche Momente sorgte.

Anlässlich des Jubiläums ist für das LesArt-Foyer eine neue Ausstellung
kuratiert worden, die die fünfundzwanzigjährige Geschichte des Hauses
anhand von Fotos und kurzen Informationstexten erzählt.                     Martin Baltscheit

                                                                            Florian Lukas           9
Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur e.V - Tätigkeitsbericht Januar 2018 bis Dezember 2018 - LesArt
Familienveranstaltungen

An drei Familiennachmittagen im April, Mai und Juni hatten die Jubilä-
umsgäste die Gelegenheit, Bilderbuchkünstler*innen und deren Werke
kennenzulernen.

Familien mit Kindern ab 6 Jahren waren eingeladen, in die Bilder- und
Geschichtenwelt von Julia Friese einzutauchen, mehr über ihre Arbeit zu
erfahren und gleichzeitig – angeregt von der Künstlerin – eigene Geschich-
ten als Leporello anzulegen.

Der Vorliebe von Karsten Teich für Westernhelden – mit Stiefel, Gürtel,
Cowboyhut – im Idealfall Sheriffstern, begegneten Familien im Workshop
mit dem Illustrator und schufen eigene Helden für ein Duell am Zeichen-
tisch.

Durch einen märchenhaft-komischen Nachmittag führte der Autor und
Illustrator Sebastian Meschenmoser, der zwei Märchen humorvoll und auf
erfrischende Weise neu erzählte. Familien entdeckten seine Version alt-
bekannter Geschichten: Denn bei Meschenmoser hat Rotkäppchen keine
Lust auf einen Besuch bei der Großmutter und im Chaos ihres Hauses sind
die sieben Geißlein für den Wolf unauffindbar.

Julia Friese                            Sebastian Meschenmoser               Karsten Teich

                                                                                             10
Dokumentation

Im Anschluss an alle Veranstaltungen ist eine Dokumentationsbroschü-
re entstanden, für die rund 1.500 Kinder und Jugendliche aus 40 Berliner
Schulen und Kitas ihre Antworten festgehalten haben auf 25 Fragen, die im
Zusammenhang mit den LesArt-Jubiläumsveranstaltungen stehen.

Wie kreativ, nachdenklich und kritisch sich die jungen Teilnehmer*innen in
ihren Collagen äußern, ist beeindruckend und zugleich Motivation für die
zukünftige LesArt-Arbeit.

Die Broschüre ist digital über die LesArt-Internetseite zu beziehen (www.
lesart.org).

Zum Jubiläumsprogramm ist eine neue Internetseite http://www.lesart.
org/25-jahre-lesart/ entwickelt worden, die alle Veranstaltungen und
Partnerorte anhand einer interaktiven Stadtkarte von Berlin dokumentiert.

Alle Veranstaltungen sind fotografisch erfasst, eine Diashow zum Jubilä-
umprogramm ist im Internet unter: https://vimeo.com/279630538 abruf-
bar. Aus den Fotos wurde eine Ausstellung kuratiert, die bei LesArt seit
Januar 2019 zu sehen ist.

                                                                             11
12
Ausblick

Durch die gute Zusammenarbeit mit den verschiedenen Einrichtungen
haben sich zahlreiche Möglichkeiten für zukünftige Projekte mit den
Partnerorten ergeben; u.a. mit Stiftung Stadtmuseum, Museum für Kom-
munikation, Medizinhistorisches Museum, Gedenkstätte Berlin-Hohen-
schönhausen, Käthe-Kollowitz-Museum, Archenhold-Sternwarte.

Zu jeder einzelnen Veranstaltung ist ein eigenes Literaturvermittlungs-
                                                                               „Rico-Oskar-Spaziergang“ in Marienfelde
konzept erarbeitet worden, das in die zukünftige LesArt-Arbeit einfließt,
hier im Haus oder bei Partnern in der Stadt. Die Konzeptbibliothek von
LesArt ist öffentlich zugänglich und Interessierte können hier Impulse für
ihre Literaturvermittlung erlangen.

Der exemplarisch für die Teilnehmer*innen der Fachkonferenz entwickelte
literarische Spaziergang zum Kinderroman „Rico, Oskar und die Tiefer-
schatten“ von Andreas Steinhöfel gilt als Anregung zur Nachahmung in
anderen Städten Deutschlands. LesArt arbeitet mit dem Format weiter und
wird, angeregt durch den Protagonisten des Buches, das Orientierungs-          „Rico-Oskar-Spaziergang“ in Kreuzberg
vermögen der Teilnehmer*innen schärfen.

Die Konzeption des Jubiläumsprogramms wirkte sich weit über den ge-
förderten Zeitraum aus: Von September bis Dezember 2018 führte LesArt
analog zur Geburtstagszahl 25 Veranstaltungen in Öffentlichen Bibliothe-
ken Berlins durch, in deren Mittelpunkt die Bücher aus dem LesArt-Jubi-
läumsprogramm standen.

Im Mittelpunkt stand jeweils eines der folgenden fünf Bücher:
„Kai aus der Kiste“ von Wolf Durian, „Die ganze Welt“ von Katy Couprie
und Antonin Louchard, „Unheimliche Begegnungen auf Quittenquart“ von
Nadia Budde, „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel
und „Die Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm.

 Datum                                 Bibliothek
  11.9.                    Anna-Seghers-Bibliothek, Lichtenberg
   12.9                    Stadtteilbibliothek Reinickendorf-West
  13.9.                      Heinrich-Böll-Bibliothek, Pankow
  25.9.                       Bibliothek am Luisenbad, Mitte
  2.10.       Eberhard-Alexander-Burg-Bibliothek, Charlottenburg-Wilmersdorf
  4.10.                      Kurt-Tucholsky-Bibliothek, Mitte
  9.10.               Manfred-Bofinger-Bibliothek, Treptow-Köpenick
  9.10.           Heinrich-Schulz-Bibliothek, Charlottenburg-Wilmersdorf
  10.10.            Amerika Gedenkbibliothek, Friedrichshain-Kreuzberg
  10.10.              Ingeborg-Drewitz-Bibliothek, Steglitz-Zehlendorf
  17.10.               Else-Ury-Bibliothek, Friedrichshain-Kreuzberg
  18.10.           Stadtteilbibliothek Lichtenrade, Tempelhof-Schöneberg
  19.10.                  Bibliothek am Schäfersee, Reinickendorf
  13.11.                    Bodo-Uhse-Bibliothek, Lichtenberg
  14.11.             Mittelpunktbibliothek Köpenick, Treptow-Köpenick
  15.11.            Pablo-Neruda-Bibliothek, Friedrichshain-Kreuzberg
  28.11.                Ehm-Welk-Bibliothek, Marzahn-Hellersdorf
  29.11.             Theodor-Heuss-Bibliothek, Tempelhof-Schöneberg
  4.12.                      Bezirkszentralbibliothek Spandau

                                                                                                                         13
Datum                                 Bibliothek
  4.12.                     Eva-Maria-Buch-Haus, Tempelhof-Schöneberg
   5.12                         Fahrbibliothek Tempelhof-Schöneberg
  5.12.                      Bibliothek am Wasserturm, Pankow
  6.12.          Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek, Charlottenburg-Wilmersdorf
  6.12.            Stadtteilbibliothek Marienfelde, Tempelhof-Schöneberg

Zudem vermittelte LesArt durch Fortbildungen für Erzieher*innen, Bi-
bliothekar*innen, Lehrer*innen, Lektor*innen, Buchhändler*innen und
Lesepat*innen den im Jubiläumsprogramm entwickelten und erprobten
Kooperationsansatz für literarisch-ästhetische Bildung und die sinnliche
Auseinandersetzung mit Kinder- und Jugendliteratur.

Ausstellung: „Was bewegt die Welt? – 25 Jahre LesArt: Einblicke“

Der Künstler Ladislav Zajac hat aus jedem der 25 Bücher ein modulares
Buchobjekt entwickelt, das auf ganz eigene Weise „Einblicke“ gewährt. Ob
haptisch, visuell oder akustisch – immer knüpft das Entstandene an die
inhaltlich-ästhetische Essenz des Buches an, ist es verbunden mit den
Fragen, die aus den Geschichten entstehen. Das Zeitgeben und sich Zeit-
nehmen bei der Auseinandersetzung mit Sprachkunst in Wort und Bild,
sind elementar nicht nur für das Erleben der Ausstellung. Zajac greift
durch die Schaffung von 25 individuell wahrnehmbaren Räumen das Be-
sondere der Rezeption von Literatur auf: die Innerlichkeit und Stille beim
Lesen. Darüber hinaus bietet das Entdeckte Anknüpfungspunkte für Ge-
spräche und Diskussionen mit anderen – und verführt zum Lesen, Fragen
und Nachdenken. Die besondere Qualität der Objekte und der Ausstellung
insgesamt rief die Entscheidung auf den Plan, sie in zwei Exemplaren
auszuführen. Damit kann die Ausstellung auch zukünftig parallel an zwei
Orten gleichzeitig präsentiert werden. LesArt bietet damit ein Beispiel für
gelungene Literaturvermittlung, das ästhetisch überzeugt und gleichzeitig
auf hervorragende Kinder- und Jugendbücher neugierig macht.

1.000 Besucher*innen erlebten die Ausstellung „Was bewegt die Welt? – 25
Jahre LesArt: Einblicke“ in der Mittelpunktbibliothek Treptow, die parallel
zur Ausstellung in den Räumen von LesArt von April bis Ende Juni zu sehen
war.

Die Ausstellung wandert bis Mai 2020 in 17 weitere Öffentliche Berliner
Bibliotheken; im Dezember 2018 war sie in der Stadtteilbibliothek Marien-
felde zu sehen.

                                                                              14
Konferenz

LesArt blickt auf eine erfolgreiche Konferenz zum Thema: „Kinder- und
Jugendliteratur – ein bedeutsamer Teil kultureller Bildung?!“ zurück, die
am 29. Juni 2018 in den Räumen des Projektzentrums der Stiftung Merca-
tor stattgefunden hat.

Über 100 Expert*innen diskutierten in sechs Fachforen und zwei Podiums-
diskussionen, inspiriert durch Impulsvorträge der Künstlerinnen Tamara
Bach und Antje Damm, das Potential von Kinder- und Jugendliteratur als
Teil kultureller Bildung.

                                                                              „Literatur gibt manchmal Antworten, manch-
                                                                              mal wirft sie Fragen auf, die man vor dem Le-
                                                                              sen einfach noch nicht hatte: Fragen an den
                                                                              Text, an uns selbst, an die Welt.“
                                                                              (Tamara Bach)

Antje Damm, Tamara Bach und Dr. Michael Schmitt im Gespräch

Im Ergebnis wurden Rahmenbedingungen und kulturpolitische Hand-
lungsempfehlungen formuliert, welche die kontinuierliche Entwicklung
einer verlässlichen und ausgezeichneten ästhetisch literarischen Bildung
fördern:

• In Berlin braucht Bilderbuchkunst endlich öffentliche Förderung und
Würdigung.

• Der Berliner Autorenlesefonds bedarf einer Reform und Aufstockung,
um Gedenkstätten und Museen endlich die Durchführung von Lesungen zu
ermöglichen und um Berliner Illustrator*innen ab sofort zu berücksichti-
gen.

• Berliner Bibliotheken aller Bezirke benötigen kurzfristig finanzielle und
personelle Stärkung, um fachlich versierte Programmarbeit für Kinder-
und Jugendliche anbieten zu können, die u.a. Kooperationen mit Theatern
sowie eine Angebotsvielfalt im Bereich neuer digitaler Medien einschließt.

• Berliner Bildungseinrichtungen brauchen „Artist in Residenz Program-
me“, unter Berücksichtigung von Besonderheiten der Sparte Literatur.
(Autor*in, Illustrator*in, Übersetzer*in)

• Der fachliche Transfer zwischen (Aus-)Bildungseinrichtungen, literari-
schen und künstlerischen Institutionen sowie Künstler*innen (Autor*in-
nen, Illustrator*innen) bedarf einer entschiedenen ressortübergreifenden
politischen Moderation.
                                                                                                                        15
An dem von Dr. Michael Schmitt und Dr. Annette Wostrak moderierten Ab-
schlussplenum unter dem Titel „Gesellschaftspolitische Debatte zum Po-
tential der Kinder- und Jugendliteratur für die kulturelle Bildung“ nahmen
teil: Tamara Bach, Autorin; Sabine Bangert, MdA, Vorsitzende des Aus-
schusses für Kulturelle Angelegenheiten im Abgeordnetenhaus von Ber-
lin; Thomas Gill, Leiter der Berliner Landeszentrale für politische Bildung;
Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Mitglied im Rat für Kulturelle
Bildung e. V.

Im Nachklang der Konferenz sind alle Fachforen ausgewertet worden.
Die auf der Konferenz erarbeiteten Handlungsempfehlungen fließen be-
reits in die kulturpolitischen Debatten der Berliner Literaturkonferenz und
des Rat für die Künste ein, in denen LesArt, vertreten durch Dr. Annette
Wostrak, jeweils Mitglied ist.

         Das Jubiläumsprogramm „Was bewegt die Welt? 25 Jahre LesArt“ umfasste über
         100 Veranstaltungen:

         • 1 Familientag als Auftakt zum Jubiläum mit Ausstellungseröffnung
         • 1 Abendveranstaltung am Eröffnungstag
         • 1 Fachkonferenz
         • 2 Lesungen mit den Autor*innen Tamara Bach und Klaus Kordon
         • 2 Fortbildungen für Referendar*innen, Lehrer*innen, Bibliothekar*innen
           und Lesepat*innen
         • 3 Familiennachmittage mit drei der im Programm vertretenen Künstler*innen
         • 20 Ausstellungen und Veranstaltungen in Öffentlichen Bibliotheken Berlins
         • 25 Veranstaltungen in den Öffentlichen Bibliotheken Berlins im Herbst 2018
         • 65 Veranstaltungen zu den Büchern des Jubiläumsprogramms bei LesArt
           und an den 30 Partnerorten in der gesamten Stadt im Zeitraum 14.4.- 29.6.2018

                                                                                           16
8.2. Kunstlabor Literatur
Die Partnergesellschaft der Stiftung Mercator MUTIK gestaltet bundesweite
Netzwerkprojekte im Bereich kultureller Bildung an Schulen. Die Erfahrung
von Kunst und Kultur für alle Schüler*innen zu ermöglichen, ist eine Aufgabe,
für die sich MUTIK einsetzt. Der Umgang mit Kunst und Kultur ermutigt, sich
auf Neues einzulassen und sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Damit
leistet kulturelle Bildung einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung kreativer,
selbstbestimmter und engagierter Persönlichkeiten.

Im Projekt „Kunstlabore“ entwickeln fünf erfahrene Projektpartner Formate
und Methoden für die Umsetzung künstlerischer Angebote an Schulen in ho-
her Qualität. In den Laboren arbeiten sie ihre Erkenntnisse und Erfahrungen
so auf, dass sie für andere zugänglich werden. Diese digitalen Materialien
werden Lehrer*innen und Künstler*innen bei der Umsetzung von Angeboten
in hoher künstlerischer Qualität unterstützen.

Labore:

MUTIK gGmbH                           LesArt - Berliner Zentrum für
Projektzentrum, Administration,       Kinder- und Jugendliteratur
Kommunkation                          Kunstlabor Literatur

Alanus Hochschule                     TanzZeit e. V.
für Kunst und Gesellschaft            Kunstlabor Tanz
Kunstlabor Bildende Kunst

Deutsche Kammer-                      TUSCH Theater und Schule
philharmonie Bremen                   Hamburg
Kunstlabor Musik                      Kunstlabor Theater

Seit Oktober 2015 arbeitete LesArt im Projekt „Kunstlabore“ der MUTIK
gGmbh, gefördert durch die Stiftung Mercator. So wie die vier weiteren
Kunstlabore der Sparten Bildende Kunst, Musik, Tanz und Theater entwi-
ckelte LesArt als Kunstlabor Literatur Praxismaterialien für den Unter-
richt. Praxispartner im Projekt Kunstlabor Literatur waren Lehrer*innen
folgender Schulen: Arnold-Zweig-Grundschule, Carl-Zeiss-Oberschule,
Grundschule am Kollwitzplatz, Grundschule im Blumenviertel, Jean-Krä-
mer-Schule (alle Berlin), Grundschule am Hechtpark (Dresden) und die
Oberschule an der Helgoländer Straße (Bremen).

Am 20. Februar 2019 wurden die Ergebnisse aller Kunstlabore unter
www.kunstlabore.de veröffentlicht.

LesArt stellt als Kunstlabor Literatur in fünf digitalen Erzählungen kre-
ative, interaktive Veranstaltungsmodelle zur literarisch-ästhetischen Bil-
dung an Schulen vor:

• Neugier auf Bücher wecken
  eine literarische Stationenreise
• Sprache mit Bildern entwickeln
 „Die ganze Welt“ von Katy Couprie und Antonin Louchard
• Literatur mit allen Sinnen erleben
 „Der Träumer“ von Pam Muñoz Ryan und Peter Sís
• Genussvoll Gedichte entdecken
 „Ununterbrochen schwimmt im Meer der Hinundhering hin und her“,
 Uwe-Michael Gutzschhahn (Hg.) und Sabine Wilharm (Ill.)
• Literarischen Helden auf Augenhöhe begegnen
 „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf

                                                                                17
Mit Interviews, Veranstaltungsmitschnitten, Erklärfilmen, Fotogaleri-
en und einladenden interaktiven Elementen rückt LesArt den inklusiven
Charakter und die nachhaltige Wirkung dieser Unterrichtsanregungen ins
Licht. Downloadmaterialien unterstützen deren Umsetzung.

www.kunstlabore.de

Im Mittelpunkt des Jahres 2018 standen folgende Aufgaben:
1. Gestaltung, Auswertung und Darstellung der gesamten Transferphase
2. Fertigstellung der digitalen Erzählstränge
3. Produktion der Erklärfilme und des Introfilmes
4. Erstellung der Datenbank „Der Rote Elefant“
5. Lektorat und Korrekturen

Ziel der Transferphase war die Überprüfung der Verständlichkeit und
Praxistauglichkeit der entwickelten Materialien. Dazu gehörte das Ken-
nenlernen und Aneignen der Materialien durch die Lehrer*innen ebenso
wie die der Umsetzung der Veranstaltungskonzepte in den Klassen. Die
einzelnen Ebenen (Kennenlernen des Materials, Entwicklung der eigenen
Anwendung, Praxis in den Klassen …) wurden getrennt ausgewertet (durch
Fragebögen, Berichte, Interviews). Die Erkenntnisse daraus flossen in die
Überarbeitung der digitalen Materialien ein.
Die Transferphase startete in allen drei Schulen durch ein vorbereitendes
Gespräch mit den jeweiligen Schulleitungen und den interessierten Leh-
rer*innen.
Anstelle eines digitalen Materials war nun von physischem Material auszu-
gehen. Dabei stellte das Kunstlabor Literatur jeweils gedruckte Handrei-
chungen in Heftform zur Verfügung. Anhand dieser Hefte wurden in Folge-
gesprächen Fragen und Kriterien für deren Qualität besprochen.
In den Gesprächen über die Lektüre der einzusetzenden Bücher zeigten
sich Vorlieben und Abneigungen der Lehrer*innen, Vorbehalte und Vermu-
tungen gegenüber dem Leistungsvermögen ihrer Schüler*innen und deren
Voraussetzungen hinsichtlich literarischem Textverständnis und sprachli-
cher Gestaltung bei der Lösung von Aufgaben; in jedem Falle Erwartungen,
auf die alle Beteiligten gespannt waren.
Sehr eigenständig organisierten die Schulen ihr Material, teils mit Unter-
stützung vonseiten des Kunstlabors Literatur.

                                                                             18
Hierbei wurde ohne Ausnahme – die digitalen Erzählungen belegen das         „In dieser Veranstaltung stehen die Kinder im
                                                                            Mittelpunkt. Ihre Wahrnehmung ist gefragt,
durch die Lehrer*inneninterviews – deutlich, wie viele Vorbehalte gegen-    ihr Gefühl, ihr Denken, ihre Fähigkeit, Dinge
über der Produktion von Veranstaltungs- sprich Unterrichtsmaterial be-      miteinander in Verbindung zu setzen und zu
                                                                            erfahren, was sich dadurch ergibt. Und weil es
stehen. Immer schien das größte Problem die fehlende Zeit zu sein. Erst     kein Richtig und Falsch gibt, weil es um eigene
nach einer – ausnahmslos erfolgreich – durchgeführten Unterrichtsein-       Sichtweisen und deren gute Begründung geht,
                                                                            lernen die Kinder zuzuhören, einander Raum
heit, wurde formuliert, dass sich der Aufwand der Materialerstellung ge-    zu geben und das wertzuschätzen, was andere
lohnt hat. Begründung:                                                      sagen.“
                                                                            Denise Plunert, Lehrerin (Dresden)

• Wiederverwendbarkeit für nächste Unterrichtsstunden und für
  interessierte Kolleg*innen
• Prozess der Fertigung erzwingt einen Denkprozess, der Ablauf und
  Bedingungen in den Blick nimmt
• Kennenlernen der Kolleg*innen und Kollegen und deren bis dahin
  unbekannter manueller und intellektueller Kompetenzen
• Möglichkeit des Anpassens von Materialien an die Lernbedingungen
  der Schule und der Schüler*innen
• Unerwarteter Einsatz von Material in Zusammenhängen, die nicht            Introfilm: Gesucht wird Herr Wegemann!
  ursprünglich im Kunstlabor Literatur gedacht waren (z.B. Grundschule
  am Hechtpark nutzte die Bildkarten des Buches „Die ganze Welt“ für
  ein Projekt im Schulgarten, Oberschule in der Helgolander Straße
  nutzte die Wäscheleine voller Bildkarten für den Fremdsprachen-
  unterricht)

Insgesamt erhielt Kunstlabor Literatur in der Transferphase Inspirationen
und Hinweise, welche die Gestaltung der Erzählstränge direkt beeinfluss-    Der Träumer: Wie mache ich Schüler*innen
                                                                            auf eine literarische Figur neugierig?
ten. Mit jeder Schule gab es ein abschließendes Auswertungstreffen mit
den beteiligten Lehrer*innen.

Die gesamte Transferphase gab Aufschluss über die Sinnhaftigkeit des ge-
samten Vorhabens, die Verständlichkeit und Anwendbarkeit sowie über die
Notwendigkeit, das gesamte Projekt gut zu publizieren, zu verbreiten und
mit Ausbildungs- und Weiterbildungsgängen zu vernetzen. Dafür reichten
im Jahr 2018 weder personelle noch zeitliche Kapazitäten. Dafür wäre ein
                                                                            Literarische Stationenreise: Wie bereite ich
weiteres Jahr notwendig gewesen. Erst, wenn dieses Material evaluiert       meine Bücher dafür vor?
würde, bestünden gute Voraussetzungen dafür, dass alle Labore gemein-
sam ein modulares Fortbildungskonzept entwickeln und anbieten.
Im Abschlussgespräch mit allen Beteiligten am Jahresende 2018 erwiesen
sich folgende Erkenntnisse als zukunftsweisend für die Praxistauglichkeit
der crossmedialen Erzählungen und für die Arbeit von LesArt:

• Das erworbene Wissen mit anderen zu teilen, ist ein großer Gewinn,
                                                                            Die ganze Welt: Wie kann ich das textlose
  weil es Erkenntnisse sichert.                                             Bilderbuch im Unterricht einsetzen?
• Wenn LesArt bereit ist, den Anwender*innen zu vertrauen, entfalten
  Konzept, Ideen und Material ihre Wirksamkeit. Diese ist auch bei
  verändertem Umgang positiv zu erwarten, da der gesamte Prozess
  inklusiv gestaltet ist. Darin besteht für viele Lehrer*innen der große
  Wert des gesamten Kunstlabors Literatur.
• Erst im Austausch der am Transfer Beteiligten mit den „Laborant*
  innen“ erwies sich das gesamte Potential des Materials und sein
                                                                            Ununterbrochen schwimmt im Meer ...: Wie
  Charakter als impulsgebend und richtungsweisend für die Gestaltung
                                                                            kommen Schüler*innen auf den Geschmack
   zukünftiger Bildung in Schulen.                                          von Nonsenslyrik?

                                                                                                                        19
Im Oktober 2018 war die Transferphase nahezu abgeschlossen. Die Fünf
Erzählstränge waren konzipiert und zusammengebaut. Aufgrund kriti-
scher Anmerkungen aus Fachkreisen waren Überarbeitungen erforderlich,
die einen umfänglichen zusätzlichen Arbeitsaufwand mit sich brachten.

Dank einer zusätzlichen Finanzierung durch die MUTIK gGmbH konnten
am Ende zu allen fünf Erzählsträngen Erklärfilme sowie ein Introfilm pro-
                                                                                    Tschick: Wie nutze ich „Als-Ob-Situationen“
duziert und eingebaut werden.                                                       für die Einführung in ein Jugendbuch?

Die Datenbank „Der Rote Elefant“ jetzt online                                                                     Der
                                                                                                                R te
                                                                                                                  Elefant
Bei den Recherchen zu Rezensions-Datenbanken der Kinder- und Jugend-                                              Bücher
literatur stieß LesArt auf sehr unterschiedliche Ansätze und Qualitäten.                                          für Kinder
                                                                                                                 und Jugendliche

Hilfreich war der Beitrag „Die andere Wahrheit der Kinderliteratur: Was
Datenbanken verraten und verschweigen“ von Prof. Birgit Dankert.                    www.der-rote-elefant.org
                                                                                    über 300 Rezensionen online
Sie führt darin aus:
„Standardisierte, quantifizierbare und daher vergleichbare und kombinierbare
Daten über primäre Werke der Kinder- und Jugendliteratur und ihrer Autorin-
nen bieten im nicht kommerziellen Bereich vor allem die Deutsche Nationalbi-
bliothek und für den internationalen Bereich der Karlsruher virtuelle Katalog
(KVK), der allerdings – im Gegensatz zum weniger verlässlichen digitalen Wor-
ldcat – kein Interface bietet. Für eine fundierte historische Übersicht deutsch-
sprachiger Kinder- und Jugendliteratur sorgt die – zu DDR-Zeiten angelegte
– im Online-Katalog zugängliche Kinderbuchabteilung der Staatsbibliothek
zu Berlin. Ihr wünscht man eine leicht zugängliche Datenbank der gesamten
Bestände auf höchstem technischen Niveau analog zu ihrer fachlichen Qua-
lität. (…) Zwei nachhaltig arbeitende und wirkende Datenbanken geben einen
qualitätsorientierten Überblick über die Kinder- und Jugendliteratur und ihre
Vermittlung. Es ist kein Zufall, dass beide von Institutionen getragen sind, de-
ren erklärte Ziele – die Behandlung von Kinder- und Jugendliteratur im schu-
lischen Bereich bei der GEW und die Förderung wertvoller Bücher für junge
Leser*innen im Arbeitskreis für Jugendliteratur – sozusagen EDV-kompatibel
das Datenmaterial für Informationspools schufen:

Rezensionsdatenbank AJuM
Die auf 150 Jahre zurückblickende Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und
Medien der GEW (AJuM) entwickelte mit ihrer Rezensionsdatenbank ein um-
fassendes Orientierungsinstrument, das ihr neue Bedeutung und Kommuni-
kationsmöglichkeiten bescherte. Die frei zugängliche AJuM-Datenbank ent-
hält bibliografische Daten und wertende Rezensionen aus allen Sparten der
Kinder- und Jugendliteratur. 11.200 aktuelle Titel, 20.000 Titel der letzten drei
Jahre und zusätzlich 60.251 digital abfragbare Titel im Archiv bilden einen na-
tional wie international unitären Fundus. Etwa 500 Rezensenten arbeiten der
Datenbank zu, die auch schulisch orientierte Zugänge bietet. Etwas Ähnliches
hielte der Besprechungsdienst für den Bestandsaufbau öffentlicher Bibliothe-
ken bereit. Aber hier hat man sich entschieden, den Informationspool der ekz
ausschließlich für die aktuelle professionale Bibliotheksarbeit aufzubereiten
und anzubieten.

                                                                                                                             20
Datenbank zum Deutschen Jugendliteraturpreis
Inzwischen ist aus dem Archiv des seit 1956 in verschiedenen Sparten verge-
benen Literaturpreises ein Corpus mit Datensätzen und vielseitigen Zugängen
zu über 3.000 Titeln von nominierten oder prämierten Bilder-, Kinder- und
Jugendbüchern der Belletristik und Sachliteratur entstanden. Die Datenbank
ist weit mehr als ein Dokument zur Geschichte der Kinderliteratur und den
wechselnden Qualitätsmaximen. Die unter anderem nach Erscheinungsjah-
ren, Verlagen, Autor*innen, Illustrator*innen, Inhalten und Zielgruppen struk-
turierten Daten der einzelnen Bücher gewährleisten einen Blick in 60 Jahre
propagierte und gelebte Kindheit der Bundesrepublik Deutschland. Auch hier
erlaubt die Sichtung der Daten Einblicke und Versicherung von ansonsten nur
vermuteten Phänomenen. Nur hier war eindeutig nachweisbar, wie viele Li-
zenztitel aus dem Ausland den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielten, als
deutsche Autorinnen den Stifter des Preises – das Ministerium für Familie, Se-
nioren, Frauen und Jugend – wegen der Dominanz nicht-deutscher Preisträ-
ger angriff. Wer das oberste Qualitätssegment in Deutschland veröffentlichter
Kinder- und Jugendbücher analysieren will und Fragen stellt wie „Welche Ver-
lage erhalten die meisten Prämierungen?“, „Welcher Genderbegriff wird hier
bedient?“ findet hier Informationen, die nirgends sonst zu erlangen sind.“
(Quelle: https://blog.buecherfrauen.de/die-andere-wahrheit-der-kinderliteratur-was-da-
tenbanken-verraten-und-verschweigen/12.11.2017)

Auf diese Datenbank wird im Bonusmaterial von Kunstlabor Literatur je-
weils hingewiesen.

Wozu also noch eine Rezensionsdatenbank im Netz?

Das entscheidende Argument liegt auf der Vermittlungsebene der im „Ro-
ten Elefanten“ empfohlenen Bücher, die in den Rezensionen angedeutet
wird: der einst eingeschlagene Weg, aus dem Buch selbst, dem Text oder
dem Bild heraus eine Idee zur Vermittlung des Buches zu entwickeln und
diese Idee in die Buchempfehlung aufzunehmen. Das unterscheidet die
Rezensionen des Roten Elefanten von anderen. Dieser Unterschied greift
die Logik der Arbeit von LesArt auf: Eine Grundidee zur Vermittlung eines
Buches kann durch eine künstlerische Idee inspiriert sein. Erst die genaue
Analyse eines Textes oder einer (mehrerer) Illustration(en) fördert genau
das zutage. Der Gedanken, an diesem Weg möglichst viele Interessierte
teilhaben zu lassen, verknüpft sich mit dem der Kunstlabore insgesamt
und mit dem von der Stiftung Mercator und der MUTIK gGmbH gestellten
Auftrag.

Mit der Reichweite einer Datenbank im Netz kann sich die Auflage des
gedruckten Heftes nicht messen. Das war ein nächstes Argument. Und
hinzukommt, dass vergriffene Hefte eben vergriffen sind. Eine Datenbank
bleibt bestehen bewahrt das „Vergriffene“.

Die Entscheidung, die Gelegenheit der Erarbeitung von Kunstlabor Lite-
ratur zu nutzen, um den „Roten Elefanten“ nun 43 Jahre nach seiner „Ge-
burt“ den digitalen Weg beschreiten zu lassen, war folgerichtig.

Programmierung und Gestaltung der Datenbank wurden in gemeinsamen
Gesprächen mit erfahrenen Fachleuten vorbereitet. Der Internetauftritt
orientiert sich an der Gestaltung der homepage von LesArt.
                                                                                         21
Rückwirkend wurden die Rezensionen von fünf Ausgaben, also ca. 300 Da-
tensätze eingegeben, mit ihrem Bucheinband abgebildet und – das ist neu
– mit Schlagwörtern versehen.

Mit dieser Datenbank haben LesArt und sein Trägerverein ein Instrument,
um in Fortbildungen und in Ausstellungen, z. B. mit Berliner Bibliotheken
Buchempfehlungen für Bilder-, Kinder- und Jugendbücher zu geben, de-
ren ästhetische Qualität bemerkenswert ist. Die Idee, der Buchvermittlung
sprachlich und im Layout einen deutlichen Platz einzuräumen, bedarf der
Weiterentwicklung. Damit lebt diese Datenbank über das Projektende von
Kunstlabor Literatur hinaus. Die Bücher zu den crossmedialen Erzähl-
strängen haben einen zusätzlichen Hinweis auf die Seite von Kunstlabor
Literatur erhalten.

Im Rückblick auf den gesamten Erarbeitungsprozess besteht jetzt der
Wunsch, einen Erzählstrang zum Thema „Märchen“ zu erarbeiten.

Dieser würde sich bestens eignen, um in Zusammenarbeit mit anderen
Kunstlaboren kulturelle Bildung in Schulen aller Schulformen zu fördern.

                                                                            22
Bei LesArt wird gegenwärtig ein modulares Fortbildungskonzept disku-
tiert, dessen Ziel darin besteht, die qualitätsvolle Vermittlung von Kin-
der- und Jugendliteratur zu stärken. Dazu gehören die Anwendung theo-
retischer Grundlagen und praktischer Erfahrungen für die Bewertung von
empfehlenswerten Büchern. Das modulare Fortbildungskonzept will dafür
Voraussetzungen schaffen, indem es Diskurse, Übungen und Instrumente
vorstellt, mit denen diese Anforderungen erworben werden können.
Gleichzeitig stellen diese Fähigkeiten wesentliche Voraussetzungen dafür
dar, dass aus künstlerischen Ideen in Text und Illustration sowie aus der
Buchgestaltung jene Möglichkeiten herausge“lesen“ und umgesetzt wer-
den, die zu einer kreativen und wirkungsvollen Vermittlung führen. Auch
die Entwicklung dieser Fähigkeiten erfordert Diskurse, Übungen und In-
strumente, die das modulare Fortbildungskonzept mit den crossmedialen
Erzählungen aus dem Kunstlabor Literatur zur Verfügung stellt.

Die Vielschichtigkeit dieser Form von Literaturvermittlung, in der aus
künstlerischen Mitteln von Autor*innen und auch Illustrator*innen Ver-
mittlungsideen abgeleitet werden, birgt ein Wirkungspotenzial in sich, das
Kinder und Jugendliche sowohl auf sprachlicher und bildkünstlerischer
Ebene anspricht, als auch auf nonverbaler, also emotionaler, räumlicher,
sinnlicher Ebene. Auf die Spur dieser Wirkungsweise wollen die Teilneh-
mer*innen kommen und diese fördern ohne sie einzufordern. Am Ende
steht die Entwicklung und Praktizierung von Mitteln und Wegen, die den
Teilnehmer*innen eine Übertragung des eigenen Vergnügens am Lesen
und Denken auf Kinder und Jugendliche ermöglicht.                            „Der Freiraum, der all dem eingeräumt wur-
                                                                             de, tat den Kindern wie auch uns Lehrerinnen
                                                                             sehr gut. Genau hinzusehen, gut zuzuhören, in
Zielgruppe sind Lehrer*innen, Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen und       Ruhe nachzudenken, die Bücher zu genießen,
Auszubildende dieser Berufe, die im Bereich der Literaturvermittlung, der    Luft holen zu können ... das war besonders
                                                                             und anders als in dem eher getakteten und oft
Leseförderung und kulturellen Bildung tätig sind. Die Entwicklung dieses     getriebenen Schulalltag.“
Vorhabens bedarf kompetenter Begleitung und gesicherter Finanzierung.        Fränze Bieber, Lehrerin (Dresden)

9. Aus dem LesArt-Veranstaltungsprogramm (Auswahl)

Das Größte ist das Alphabet
Buchstaben, Wörter, Gedichte

Im Februar und März blieb das LesArt-Haus aufgrund aufwändiger Reno-
vierungsarbeiten geschlossen. In diesem Zeitraum war LesArt achtmal in
Berliner Öffentlichen Bibliotheken mit interaktiven Lyrik-Veranstaltungen
zu Gast. Im Mittelpunkt standen Texte aus dem Buch „Ununterbrochen
schwimmt im Meer der Hinundhering hin und her – das dicke Buch vom
Nonsens-Reim“ (cbj).
Beim Erarbeiten darstellerischer oder sprachlich-sprecherischer Um-
setzungen der Gedichte unterstützten Michael Böhnisch, Edda Eska, Dörte
Franke, Sylvia Habermann und Susann Kloß.

                                                                                                                       23
Datum                                  Bibliothek
  20.2.               Lichtenberg-Hohenschönhausen / Anna-Seghers-Bibliothek
  21.2.                    Spandau / Stadtteilbibliothek Falkenhagener Feld
  22.2.                   Tempelhof-Schöneberg / Fahrbibliothek
   1.3.                      Spandau / Hauptjugendbibliothek
   6.3.               Steglitz Zehlendorf / Ingeborg-Drewitz-Bibliothek
   7.3.                   Spandau / Stadtteilbibliothek Heerstraße
   8.3.                   Spandau / Stadtteilbibliothek Haselhorst
  15.3.                     Reinickendorf / Humboldtbibliothek

Der Mond ist aufgegangen
Lesenacht für Kinder von 8 bis 10

Auch im elften Jahr der Initiative „Kinder beflügeln“ war LesArt in einer
Kooperation mit dem Evangelischen Johannesstift verbunden. Zehn Lese-
abenteuer fanden in Form von Lesenächten für Kinder aus den Jahrgangs-
stufen eins bis sieben statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen standen
die Bücher: „Despereaux“ von Katie DiCamillo; „Der kleine Herr Paul“ von
Martin Baltscheit; „Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville“ von Art-
hur Conan Doyle; „Das Graveyard-Buch“ von Neil Gaiman; „Kinder- und
Hausmärchen“ der Brüder Grimm; „Unheimliche Begegnungen auf Quit-
tenquart“ von Nadia Budde; „Der Bär auf dem Försterball“ von Peter Hacks
und Walter Schmögner; „Sophiechen und der Riese“ von Roald Dahl.

Die Aber kosten Überlegung
Kinder und Jugendliche als Juror*innen, Kritiker*innen, Redakteur*innen

„Die LesArtigen“ entscheiden beim DJLP als Jugendjury mit

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau
Dr. Katarina Barley, berief am 12. Januar 2018 die Jury zum Deutschen
Jugendliteraturpreis 2019/2020. Betreut von Sylvia Habermann und Sabi-
ne Mähne agiert unter dem Dach von LesArt die zwölfköpfige Gruppe „Die
LesArtigen“ für die Jahre 2019 und 2020 als Jugendjury. Gemeinsam mit
Jugendlichen aus Fulda, Königstein, Trier, Waldkirch und Würzburg wäh-
len sie ihre Favoriten aus den in den Jahren 2018 und 2019 erschienenen
bzw. erscheinenden Jugendbüchern aus und küren im Folgejahr das Preis-
trägerbuch in der Sparte „Preis der Jugendjury“.
In der ersten Juryrunde normierten „Die LesArtigen“ auf der Leipziger
Buchmesse im März 2019 den Jugendroman „Anders als wir“ von Rindert
Kromhout für den Deutschen Jugendliteraturpreis.

Szenische Lesung in Zürich

Als Folge der in 2017 erarbeiteten szenischen Lesung, die in Zusammen-
arbeit von LesArt mit dem Jungen DT zum dritten Mal im Rahmen eines
Ferienworkshops entstand, erfolgte eine Einladung der Produktion nach
Zürich. Die Jugendlichen und die Projektleiterinnen Sofie Hüsler und Kris-
tina Stang waren zu Gast im Nordamerika Native Museum (NONAM) und
präsentierten dort am 26. und 27. März 2018 in drei Vorstellungen ihre
Version des Romans „Der Geruch von Häusern anderer Leute“ von Bon-
nie-Sue Hitchcock.

                                                                               24
„Bis die Sterne zittern“ im Deutschen Theater

Am 11. und 12.9. fanden in der Box des Deutschen Theaters drei szenische
Lesungen zu Johannes Herwigs Roman „Bis die Sterne zittern“ statt. Die
Vorstellungen waren der Höhepunkt eines Ferienworkshops mit Jugendli-        „18 Mädchen und Jungen teilen sich alle Figu-
chen im Alter von 15 bis 21 Jahren, angeboten von LesArt und dem Jungen      ren, lesen oder sprechen frei. Sie machen den
                                                                             mitunter brutalen, dann wieder poetischen
DT. Im Anschluss an die ausverkaufte Premiere trafen sich Schüler*innen,     und spannenden Text fühl- und erlebbar. …
Autor, die Projektleiterinnen Sofie Hüsler und Kristina Stang mit mehr als   Eine aufwühlende Geschichte, wunderbar von
                                                                             der jungen Gruppe wiedergegeben und am
30 Premierengästen, um über das Buch und die Aufführung zu sprechen.         Ende bleiben die immer noch aktuellen Fra-
Dabei war Näheres über die Entstehung des Jugendromans zu erfahren           gen: Wer möchte und wer kann ich sein?“
und darüber, wie sich die jungen Darsteller*innen dem Text genähert und      Inforadio vom rbb
diesen umgesetzt hatten.                                                     Magdalena Bienert, 12.09.2018

Erlesene Sonntage
für die ganze Familie mit Kindern ab 6

Neben den drei Familiennachmittagen im Jubiläumsprogramm fanden
2018 weitere sieben Erlesene Sonntage statt: davon fünf im Literatur-
haus Berlin in der Fasanenstraße und zwei im LesArt-Haus in der Wein-
meisterstraße. Familien mit Kindern ab 6 waren eingeladen, gemeinsam
literarische Texte, einzigartige Bilder und empfehlenswerte Bücher ken-
nenzulernen.

21.1.
herumgeirrt – von Göttergaben, Gefahren und Geheimnissen
Warum dauerte die Heimkehr des Odysseus ebenso lange wie sein Kampf
um Troja? Wer war dieser griechische Held, über den seit Homer vielfach
zu lesen und zu hören ist?
An der Seite von Michael Böhnisch und Edda Eska begegneten Kinder und
Eltern dem listenreichen Abenteurer in Comics und Bilderbüchern, in Hör-
büchern und Filmen vergangener und heutiger Zeit.

                                                                                                                       25
18.2.
eingesaut – von Wild- und anderen Schweinen
Ob rosa oder schwarz-grau, ob ohne oder mit Borsten, ob zahm oder wild
– seit Jahrhunderten sind Schweine in der Kunst zu Hause.
Mit Dörte Franke und Sabine Mähne suhlten sich Kinder und Eltern in tie-
risch guten Geschichten und trafen auf rennende, bummelnde, intelligen-
te, einfältige, dreckige oder saubere Exemplare.

18.3.
ausgebildet – von besonderen Befähigungen und
außergewöhnlichen Berufungen
Wenn ich groß bin, werde ich ... Ja, was eigentlich? Beamtin oder Bäcker?
Fischer oder Forscherin? Schauspielerin oder gar Seeräuber? Welche Be-
gabungen und Talente sind vonnöten, welche Eignungen und Neigungen?
Kathrin Buchmann und Eva-Maria Radoy ließen Kinder und Eltern unge-
wöhnliche Tätigkeitsfelder entdecken, natürlich durch und durch litera-
risch.

9.9.
abgespielt – Anpfiff, Abseits und Elfmeter
In zwei mal 45 Minuten drehte sich alles um das Thema Fußball. Juliane
Eyermann und Annette Wostrak trainierten gemeinsam mit Kindern und El-
tern literarische Kopfbälle, Volleyschüsse und Fallrückzieher.

7.10.
abgebildet – von Kindern, Tieren und Dingen in bildschönen Büchern
Schon in der Urzeit malten die Menschen Bilder und zeigten damit, was
sich in ihrem Leben abspielte. Wie hat sich der künstlerische Blick auf die
Welt im Laufe der Zeit verändert? Götz Drope und Frank Kurt Schulz be-
trachteten mit Kindern und Eltern Bilder, Originale von Fälschungen und
luden ein zu einem farbigen Streifzug durch Kunst-Bücher für Kinder.

11.11.
abgerechnet – von Zahlen, Zweifeln und Zusammenhalt
„Zwei mal Drei macht Vier“ multiplizierte bereits Pippi Langstrumpf mun-
ter drauflos – schließlich schlummert ja nicht in jedem ein mathema-
tisches Talent. Selbst Zahlenkünstler geraten in außergewöhnlichen Situ-
ationen aus ihrem logischen Konzept. Sylvia Habermann und Sabine Mähne
rechneten mit zahlreichen Kindern und Eltern und hofften, dass diese Eins
und Eins zusammenzählen können.

9.12.
ausgeflogen – von Täubchen, Trost und Träumen
Ihr Gurren entzückt (mehr oder minder). Als gefiederte Briefbotin feiert die
Taube seit der Antike Erfolge. Und schon vor 200 Jahren erwies sie sich im
Haushalt als nützliche Gehilfin. Franziska Bauer und Edda Eska beflügelten
Kinder und ihre Eltern mit Texten von Grimm bis Guggenmos.

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Jeder nach seiner Art
Autorinnen, literarische Texte, ästhetische Angebote

12.9.
Marcin Szczygielski zu Gast bei LesArt

Im Rahmen des internationalen literaturfestival berlin 2018 trafen Schü-
ler*innen aus Erkner den polnischen Schriftsteller Marcin Szczygielski.
Dessen Roman „Flügel aus Papier“ stand tags zuvor im Mittelpunkt einer
interaktiven LesArt-Veranstaltung.
Die Schüler*innen lernten den phantasievollen neunjährigen Jungen Rafał,
Hauptfigur des Romans, kennen und begaben sich – mittels „Zeitmaschi-
ne“ – auf Erkundung, wie das Leben Rafałs im Warschauer Ghetto des Jah-
res 1942 ausgesehen haben mochte. Ihre überaus zahlreichen Fragen zum
Schicksal des Jungen und den historischen Zusammenhängen standen
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im Mittelpunkt von Gesprächen mit den LesArt-Mitarbeiterinnen bzw. mit       Szczygielski mitgebrachten Exemplare seines
Marcin Szczygielski. Die mehr als zweistündige, intensive Begegnung mit      Buches und überzeugten ihre Lehrerin, das
                                                                             Unterrichtsprogramm in der kommenden Wo-
dem Schriftsteller endete mit einer Autogrammstunde, in der alle Kinder      che zu Gunsten der Lektüre von „Flügel aus
sich noch einmal persönlich an den Autor wandten.                            Papier“ zu ändern.

Leicht beieinander wohnen die Gedanken
Zu Gast bei LesArt – LesArt bei anderen zu Gast

Auch im Jubiläumsjahr gestaltete LesArt in Zusammenarbeit mit dem Wei-
terbildungsinstitut der Freien Universität LesArt zwei Fortbildungen für
Lesepat*innen in Kindergärten bzw. Grundschulen.

25.9.
Tierisch gute Spiele mit der Sprache

Welche Sprachspielereien, Abzählreime, Redewendungen oder Sprichwör-
ter sind für Lesepat*innen in Kita und Grundschule empfehlenswert? Kath-
rin Buchmann und Annette Wostrak vom Berliner Zentrum für Kinder- und
Jugendliteratur LesArt luden die Teilnehmer/innen zu einem Spaziergang
durch verschiedene literarische Tiergärten und Zoos ein. Dabei stießen sie
auf Merkwürdigkeiten, die alle mit Tieren zu tun haben, aber mehr noch
mit Formen, Farben, Buchstaben, Gedichten und Geschichten.

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