WEM GEHÖRT DIE STADT? - STADT ARBEITNEHMERINNEN INTERESSEN IM URBANEN RAUM - ARBEITERKAMMER WIEN

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WEM GEHÖRT DIE STADT? - STADT ARBEITNEHMERINNEN INTERESSEN IM URBANEN RAUM - ARBEITERKAMMER WIEN
Stadt                             ArbeitNehmerInnen
                                                Interessen
                                                im Urbanen Raum

Wem GeHört die Stadt?

Öffentlicher Raum: Stark begrenzt, aber schwer begehrt Seite 4
Dialog: Wem gehört die Mariahilfer Straße? Seite 10

Nr 01/2012
WEM GEHÖRT DIE STADT? - STADT ARBEITNEHMERINNEN INTERESSEN IM URBANEN RAUM - ARBEITERKAMMER WIEN
Rollsplitt
                                               Wenn das Smart Meter tickt                                                  Kalt Warm
                                               Smart Meter: Die Vision vom großen
                                               Bruder nähert sich in Form eines kleinen
                                               digitalen Energie-Spions.

                                               D    er alte Gaszähler ist bald Geschichte. Geht es nach
                                                    der Europäischen Union, werden 95% der gängi­
                                               gen Geräte (für Strom, Erdgas, Fernwärme) bis 2018
                                               durch digitale Smart Meters ersetzt. Digitaler Übereifer:
                                               Jede Viertelstunde sammelt und übermittelt der intelli­
                                               gente Zähler den gemessenen Verbrauch. Einerseits                           Wiener Charta Miteinander aus­
                                               kann der Energiekonsum detailliert bestimmt und die                         kommen über Integration bis zur
                                               Kosten in Folge gesenkt werden – zusätzlich lässt sich                      Sauberkeit in der Stadt. In der
                                               die Energie auch ferngesteuert abschalten. Andererseits                     ersten Phase der Wiener Charta-
                                               offenbart das eifrige Gerät, wie viele Menschen in der                      Gespräche wurden 1848 Themen
                                               Wohnung sind und was sie gerade tun. Wie bei der                            via Internet eingebracht. Einzelne
                                               Vorratsdatenspeicherung (Internet, Telefon) wird der                        Anliegen werden bereits in Dialog­
                                               Verbraucher zum praktischen Datenpaket. Eine Fund­                          gruppen diskutiert: Jede Wienerin
                                               grube für die Polizei, kommerzieller Nutzen für Firmen,                     und jeder Wiener kann auch
                                               gute Beute für Hacker. Die Umstellungs­                                     selbst Charta-Gespräche organi­
                                               kosten sollen den Haushalten angelas­                                       sieren. Die Stadt stellt dafür kos­
                                               tet werden. Grund genug für die AK,                                         tenlos ModeratorInnen zur Ver­
                                               die Smart Meters zeitgerecht zu                                             fügung. Ebenfalls eingeladen sind
                                               stoppen. Mit der Petition                                                   Organisationen und Unterneh­
                                               „Zwangs­zähler – Nein danke!“                                               men, die sich aktiv beteiligen
                                               hat die Mietervereinigung                                                   möchten. Ziel ist es, möglichst
                                               bereits eine Unterschriftenaktion                                           viele Meinungen und Bedürfnisse
                                               gestartet. Info und Petition unter                                          in der Wiener Charta zu berück­
                                               www.mietervereinigung.at     Karl Kollmann                                 sichtigen. www.charta.wien.at

Bemerkenswert: Herbert Tumpel, AK Präsident
„Über die Charta sollen die Menschen in Wien miteinander ins
Gespräch kommen, auch andere kennen und verstehen lernen. Denn
wo Vielfalt ist, gibt es immer auch Konflikte: Aber im Miteinander statt                                                      Milch Malheur Für einen Liter
                                                                                                                           f­rische Vollmilch berappen Wiene­
im Gegeneinander liegt die Chance, diese Konflikte für alle Beteiligten                                                     rInnen durchschnittlich 0,89 Euro, in
besser zu lösen. Wir werden unseren Beitrag dazu leisten!“                                                                  Berlin ist das Grundnahrungsmittel
                                                                                                                            schon für 0,51 Euro zu haben.
                           Die Stadt Wien startete am 19. März 2012 das Projekt Wiener Charta, damit wer­                   ­Differenz: 74,5 Prozent! Im aktuellen
                           den die Weichen für ein respektvolles und dauerhaft gutes Klima in Wien gestellt. In              AK Preismonitoring wurden die
                           der Wiener Charta sollen die wesentlichen Grundsätze für ein gutes Zusammen­                      40 preiswertesten Lebensmittel
                           leben festgeschrieben werden. Jede Wienerin und jeder Wiener ist eingeladen,                      (Test in acht Supermärkten und
                           seine persönlichen Vorstellungen und Ideen einzubringen (www.charta.wien.at).                     ­Diskontern) verglichen. Ergebnis:
                                                                                                                              Wir kaufen um stolze 8,9 Prozent
                                                                                                                              (Nettopreise) teurer ein. Die Wett­
                                                                                                                              bewerbsbehörde muss prüfen, ob
So erreichen Sie uns:                          Impressum:                                                                     Preissteigerungen gerechtfertigt
stadt@akwien.at                                Medieninhaber und Herausgeber AK-Wien, Prinz-Eugen-Straße 20–22,               sind, fordert die AK. Eine Beweis­
                                               1040 Wien E-Mail stadt@akwien.at Telefon 01/501 65-DW Redak­tion
                                                                                                                              lastumkehr für Marktmissbrauch im
                                                                                                                                                                       Erwin Schuh(1), ÖVP Wien, Wien Energie/Martin Stickler, fotolia

                                               Mag. Thomas Ritt (Leitung), Mag. Christian Resei, Jakob Fielhauer
                                               MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Dr. Karl Kollmann, DI Michael Klug,           Handel muss klarstellen, wie die
                                               DI Gregor Lahounik, DI Christian Pichler Sekre­tariat Inge Lipsky (DW
                                                                                                                              Preise zustande kommen.
                                               3047) Konzept und Produktion Jakob Fielhauer, www.fielhauer.at Druck
                                               R12, 1120 Wien
                                               In der AK Stadt ver­öffentlichte Artikel müssen nicht notwendi­gerweise
                                               die Meinung der AK Wien wiedergeben.
                                               Offenlegung gemäß Mediengesetz, Par. 25: ­Medieninhaber und
                                               Hersteller: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, 1040 Wien,
                                               Prinz-Eugen-Straße 20–22; Präsident: Mag. Herbert Tumpel; AK Stadt
                                               thematisiert relevante Kommunalthemen für Wiener ArbeitnehmerInnen. Die
                                               Blattlinie entspricht jenen Grundsätzen, die im Arbeiterkammergesetz 1992
                                               BGBl. Nr. 626/1991 idgF festgehalten sind.

wien.arbeiterkammer.at/meinestadt                                                                                                                AK Stadt · Seite 2
WEM GEHÖRT DIE STADT? - STADT ARBEITNEHMERINNEN INTERESSEN IM URBANEN RAUM - ARBEITERKAMMER WIEN
Armut ohne Dämmung Bundes-Energiesparförderungen                                          Editorial
                           machen Wien zum Klimafeind und lassen Bedürftige frieren.                                 Die Stadt muss
                                                                                                                     für alle nutzbar
                       Bundes-Energiesparförderung pro Einwohner 2011
                                                                                                                     sein
                        V     €   14,77
                        K     €   13,20
                        NÖ    €    11,35
                        oÖ    €   10,80
                        T     €    8,61
                        B     €    8,32
                        S     €    6,92                                                                              Thomas Ritt, Leiter Abteilung
                              €                                                                                      Kommunalpolitik der AK Wien
                        st         5,60
        Bundesländer

                        W     €     1,22                                                                             AK Stadt ist neu – viermal im
                                                                                                                     Jahr werden wir ein kommuna­
                                                                                                                     les Thema aus Sicht der Arbeit­
                                                                                                                     nehmerInnen unter die Lupe
Quelle Kommunalkredit
                                                                                                                     nehmen. Da mag sich der eine

D    ie erste Bilanz für das Jahr 2011 ist zum Frösteln. Zwar vergibt die Umweltförderungskommission
     für Energiesparmaßnahmen bis 2014 400 Millionen Euro, doch für Städter und einkommens­
schwache Bevölkerungsgruppen bleibt kaum etwas übrig. Die Energiespritze zielt allein auf solvente
                                                                                                                     oder andere fragen – was geht
                                                                                                                     das die Arbeiterkammer an? Die
                                                                                                                     sollen sich doch um Arbeits­
Einfamilienhausbesitzer ab. Als „Sanierungsscheck für Private“ kommen den Privathaushalten jährlich                  markt, Arbeitsrecht und Sozial­
70 Millionen Euro für Heizungsumstellung und Wärmedämmung zugute. Nach Wien fließt kaum etwas                        versicherung kümmern! Das tun
von den Fördermitteln – umgerechnet ist jeder Vorarlberger fast 15 Euro Förderung wert, jeder Kärntner               wir auch – doch was nützt das
rund 13 Euro und der Wiener nur einen Euro. Grund für diese Schieflage sind Förderbedingungen, die                   beste Einkommen und die
Mieter generell ausschließen, ebenso de facto den mehrgeschossigen Eigentumswohnbau. Trotz mini­                     sicherste Pension, wenn man
maler Änderungen für 2012 wird dieser Weg beibehalten und das Bundesgeld für ökonomisch-ökolo­                       vorne und hinten abgezockt
gisches Wohnen fließt weiter an gutsituierte Hausbesitzer.                                         TR               wird, wenn die Luft nicht zum
                                                                                                                     Atmen reicht oder wenn man
                                                                                                                     einfach keine bezahlbare Woh­
                                                                                                                     nung findet und stundenlang zur
                                                         METROPOLE UNTER SPANNUNG                                    Arbeit fahren muss. Deshalb ver­
                                                                                                                     tritt die AK die ArbeitnehmerIn­
                                                         Berlin Am Energie-Tisch wird gemeinsam
                                                                                                                     nen auch in einem umfassenden
                                                         für eine optimale Zukunft der Berliner
                                                                                                                     Sinn: etwa beim Konsumenten­
                                                         Energieversorgung gearbeitet.
                                                                                                                     schutz bei der Umweltpolitik und

                                                         S    pannende Kooperation. „Die Berliner Energienetze
                                                              sollen ab 2015 wieder von einer landeseigenen
                                                         Gesellschaft betrieben werden“, erklärt „Energie-Tisch
                                                                                                                     auch in der Kommunalpolitik. Es
                                                                                                                     ist eben nicht egal, wie lange
                                                                                                                     man zur Arbeit fährt, ob das
                                                         Berlin“-Sprecher Stefan Taschner. Noch bis Ende 2014        Wohnen bezahlbar ist und wie
Gleichgewicht bewahren!                                  ist der schwedische Energiekonzern Vattenfall beauf­        das Wohn- und Arbeitsumfeld
Wien. Runde zwei für die Früh­                           tragt, doch das Berliner Bündnis aus 40 Organisationen      ausschaut.
lings-Aktion „Wien radelt zur                            steuert nicht bloß die Rekommunalisierung von Strom         In der ersten Nummer der „AK
Arbeit“ mit Gewinnspiel. Mit der                         und Fernwärme an – in Zukunft soll erneuerbare und          Stadt“ fragen wir uns, wem die
Initiative von AK, Stadt Wien und                        dezentral erzeugte Energie die Großstadt speisen.           Stadt eigentlich gehört – klingt
IG Fahrrad werden Arbeitneh­                             Taschner: „Damit die Petition im Berliner Senat behan­      banal, ist es aber nicht: Viele
merInnen zum Umstieg auf den                             delt wird, müssen wir bis Ende Juni 20.000 Unterschrif­     unterschiedliche Verteilungskon­
Drahtesel motiviert. Zwei- bis                           ten sammeln.“ Wird sie abgelehnt, sollen 140.000 Men­       flikte spielen sich im begrenzten
vierköpfige Firmen-Teams sind                            schen für einen Volksentscheid unterzeichnen.      CR      Raum der Stadt ab – die Kon­
zugelassen: Anmelden, Pedal-                             www.berliner-energietisch.net                               flikte sind vielfältig und müssen
Kilometer eintragen und zumin­                                                                                       auch ausgetragen werden. Nur
dest die Hälfte der Arbeitstage in                                                                                   eines – das als Tendenz interna­
den Job radeln. Bis 1. Mai mach­                                                                                     tional schon sichtbar ist, geht
ten in Wien 4.200 Menschen aus                                                                                       gar nicht: Privatisierung des
660 Betrieben mit. Zum Radeln                                                                                        öffentlichen Raums nach dem
haben auch Burgenland, Ober­                                                                                         Motto „wer zahlt schafft an“ –
österreich und die Steiermark                                                                                        das führt zur armen Stadt: arm
aufgerufen.                     CR                                                                                  an Funktion, arm an Chancen
www.wien.radeltzurarbeit.at                              Stefan Taschner fordert kommunale Energienetze in Berlin.   und arm an Lebensqualität.

AK Stadt · Seite 3                                                                                                          wien.arbeiterkammer.at/meinestadt
WEM GEHÖRT DIE STADT? - STADT ARBEITNEHMERINNEN INTERESSEN IM URBANEN RAUM - ARBEITERKAMMER WIEN
Thema
                                       Wem gehört die Stadt?

                                       Von der heiklen Kunst
                                       gemeinsamen Raum zu nutzen
                                       Begrenzt, beliebt und heiß umstritten. Vom Park bis zum Platz will die
                                       Wiener Bevölkerung den öffentlichen Raum für sich nutzen, Privatinves-
                                       toren wollen das auch – eine heikle Gratwanderung.  Von Christian Pichler und Michael Klug

                                       Z    ahlen sprechen Klartext. Mit 1.731.444
                                            EinwohnerInnen, 771.420 unselbststän­
                                       dig Beschäftigten, 226.483 SchülerInnen,
                                                                                         stadt – der kleinste Bezirk – durch eine dichte
                                                                                         Bebauung geprägt. Kein Einzelfall: Barcelona
                                                                                         weist eine vergleichbare Bebauungsstruktur
                                       170.347 StudentInnen, 81.279 Arbeitsstät­         auf, ganze drei Viertel der Stadt sind verbaut.
                                       ten und 674.526 Autos seien nur einige Nut­
                                       zergruppen genannt, die Anforderungen an          Mobilität braucht Fläche
                                       den öffentlichen Raum in Wien stellen. Ihre       Der städtischen Verbauung steht das Mobili­
                                       berechtigten Wünsche und Ansprüche ver­           tätsbedürfnis der BewohnerInnen entgegen.
                                       binden und trennen die Gruppen, haben             Gerade im dicht gedrängten innerstädtischen
                                       formalrechtlich und in der öffentlichen Mei­      Gebiet ist öffentlicher Raum ein knappes Gut
                                       nung völlig unterschiedliche Wertigkeiten.        und ist dementsprechend gefragt. Große
                                       Oftmals der Auftakt für einen großen Interes­     Teile der Wiener Bausubstanz stammen aus
                                       senskonflikt. Es gilt, gegensätzliche Nut­        Zeiten, in denen noch kein Autoverkehr exis­
                                       zungsansprüche bei unterschiedlichen              tierte. Die Straßenquerschnitte waren auf die
                                       Standorten, diversen baulichen Strukturen         Erfordernisse der damaligen Verkehrs­träger
                                       und deren Umgebung abzuwägen und                  (Pferdekarren, Fußgänger) ausgerichtet. In
                                       möglichst optimale Nutzvarianten und Kom­         der Gründer­zeit, ab den 1840er Jahren,
                                       binationen zu finden. Es geht um räumliche        manifestierten sich immer dichtere Nutzun­
                                       Gestaltung mit Qualität, ebenso wie um            gen (85% Bebauung möglich) und immer à
                                       technische Funktionalität, wirtschaftliche
                                       Effizienz, ökologische Verträglichkeit und
                                       soziale Ausgewogenheit. Denn das Ergebnis
                                       dieses Prozesses prägt das Bild der Stadt.

              AutorInnen:              Öffentlicher Raum ist begrenzt                                   Das Wichtigste zuerst
              DI Michael Klug und      Doch die Struktur einer Stadt offenbart: Es                      Der öffentliche Raum muss
              DI Christian Pichler     gibt nicht beliebig viel Fläche. Manch Bau­                      öffentlich bleiben! Wien wird
              sind Raumplaner und      blöcke sind größtenteils seit Jahrhunderten                      von den Menschen unter­
              Mitarbeiter der Abtei­   unverändert. Der Raum dazwischen kann                            schiedlich genutzt. Diese Nut­
              lung Kommunalpolitik     nicht – ohne größere Eingriffe, die meist                        zergruppen haben Wünsche,
              der AK Wien.             einen Abbruch und Neubau bedeuten –                              die einander widersprechen
                                       beliebig vermehrt werden. So hat sich die                        können. Das Platz­angebot in
                                       Dimensionierung mancher Straßen über                             einer Stadt ist aber begrenzt.
                                       Tausende von Jahren nicht verändert, wie                         Oft setzen sich bestimmte
                                       die immer noch ablesbaren Begrenzungen                           Gruppen auf Kosten anderer
                                       des römischen Lagers Vindobona in der                            durch. Etwa Autoverkehr auf
                                       Wiener Innenstadt zeigen.                                        Kosten von Öffis oder die Gast­
                                                                                                                                                 Erwin Schuh, Lisi Specht, shootandgo/feelhower

                                       Die Detailbetrachtung der Bezirke macht                          ronomie auf Kosten nicht­
                                       eines sehr deutlich: Rahmenbedingungen                           kommerzieller Ruhezonen. Es
                                       und Ausgangslagen sind nicht überall gleich.                     besteht die Gefahr, der Zurück­
                                       Donaustadt weist einen Grünflächenanteil                         drängung des öffentlichen
                                       von mehr als 50 Prozent auf. Nur etwas                           Raums. Die AK fordert: Er muss
                                       mehr als ein Viertel der Bezirksfläche ist ver­                  ohne Kosten und ohne Diskrimi­
                                       baut. Im Gegensatz dazu, wird die Josef­                         nierungen zugänglich sein.

wien.arbeiterkammer.at/meinestadt                                                                                          AK Stadt · Seite 4
Kommentar
                                                                                                       ES WAR EINMAL
                                                                                                       LEBENSRAUM
                                                                                                       IN BEWEGUNG
                                                                                                       Innerer Ruhepol. Zum vierten
                                                                                                       Mal jährt sich heuer der Ankick
                                                                                                       der ersten Fußball-Europa­
                                                                                                       meisterschaft in Wien. Während
                                                                                                       fußballtechnisch vielleicht mehr
                                                                                                       drinnen gewesen wäre, übertraf
                                                                                                       der positive städtebauliche
                                                                                                       Einfluss des Großereignisses
                                                                                                       alle Erwartungen. Das Stadt­
                                                                                                       zentrum schien aus seinem
                                                                                                       ­Dornröschenschlaf gerissen,
                                                                                                        Fanzosen am Ring und
                                                                                                        kleinere, spontane Straßenfeste
                                                                                                        gewannen die Oberhand. Pro­
                                                                                                        gnostizierte Exzesse und das
                                                                                                        totale ÖAMTC-Verkehrschaos
                                                                                                        fanden einfach nicht statt.
Der öffentliche Raum ist begrenzt – auch Kommunalpolitik ist Verteilungspolitik.                        Der öffentliche Raum wurde
                                                                                                        als das begriffen, was er sein
                                                                                                        soll: Platz für Kommunikation
                                                                                                        und Begegnung. Statt diesen
schmälere Straßenquerschnitten (15 bis 17             Seit einigen Jahren ist ein Umdenken festzu­      frischen Wind zu nutzen und
Meter mit 1,70 bis 2,30 Meter breiten Geh­            stellen. Mittlerweile findet eine Umverteilung    den Raum entsprechend
wegen). Zum Vergleich: Die New Yorker                 zum Umweltverbund (Öffentlicher Verkehr,          zu gestalten, wurde eifrig
Sidewalks sind mindestens vier Meter breit,           Fußgänger- und RadfahrerInnen) statt. Beim        an der Wieder­herstellung
in Berlin sind vier bis acht Meter die Regel. In      öffentlichen Verkehr wurden Beschleuni­           des Vertrauten ge­arbeitet:
der Gegenwart hat die Verkehrspolitik zu              gungsmaßnahmen durchgeführt, räumlich             hochgeklappte ­Gehsteige in
entscheiden, wem welcher Teil des öffentli­           wurde ihm mehr Gewicht gegeben: Die vie­          den frühen Abendstunden,
chen Raums innerhalb dieser städtischen               len „Haltestellenkaps“ erlauben den Fahr­         nächtens geschlossene Lokale.
Vorgaben zusteht.                                     gästen ein niveaufreies Ein- und Aussteigen,      Zum Leidwesen von 150.000
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts            verhindern oftmals das gefährliche Durch­         Beschäftigten und 200.000
wurde immer mehr Raum für den Autover­                fahren des Haltestellenbereichs. Nun werden       ­täglichen Geschäfts- und
kehr reserviert. Die Konzentration manifes­           Mindestgehsteigbreiten von zwei Metern             Lokalbesuchern ver­drängten
tierte sich schließlich auch im allmählichen          definiert, Gehsteigabsenkungen und –vor­           Verkehrsbänder und Feinstaub
Verschwinden von Aufenthaltsflächen oder              ziehungen in Kreuzungsbereichen ange­legt          die Flaniermeilen und öffentli­
deren Entwertung durch Verkehrslärm und               und FußgängerInnen bei stark befahrenen            chen Treffpunkte. Ihren Retour­
Luftverschmutzung. Nicht gerade idyllisch ist         Straßenzügen nicht mehr in unattraktive            gang in den Schla­fmodus
ein Spaziergang am Wienfluss in der Höhe              Unterführungen verbannt. Stattdessen wer­          versteht die Bezirksvorstehung
Hadikgasse, seit dort ein Zubringer der               den niveaufreie Querungshilfen angelegt.           als Verpflichtung gegenüber
Westautobahn ist. Auch der Gürtel diente              Die Albertina Passage, jahrzehntelang Fuß­         8.000 Innenstadt-Bewohnern.
einst dem Flanieren.                                  gängerunterführung zwischen Oper und à             Selbstverständlich kann nicht
                                                                                                         jeden Tag EM-Finale sein und
                                                                                                         freilich sind die Anwohner
                                                                                                         vor negativen Effekten zu
Hauptwohnsitzwohnungen in Wien für 2010: Dominant sind historische Gründerzeitbauten                     schützen, doch eine Politik des
Hauseigentümer (Einfamilienhaus)                                                               6,5%      Stillstands schafft höchstens
Verwandte der Hauseigentümer                                                                   0,5%      Ruhm bei der nächsten
Wohnungseigentümer                                                                            13,4%      Mikado-Weltmeisterschaft.
Hauptmieter                                                                                   75,8%
      Gemeindewohnung                                                                         24,3%                         Gregor Lahounik
      GBV-Wohnung                                                                             19,0%                         ist Raumplaner
      Private Mietwohnung                                                                     32,4%                         in der Abteilung
      Untermieter                                                                              1,7%                         Umwelt und
      Sonstige Rechtsverhältnisse (Dienstwohnungen, etc.)                                      2,1%                         ­Verkehr der
Quelle: Mikrozensus, Statistik Austria.                                                                                     AK Wien

AK Stadt · Seite 5                                                                                            wien.arbeiterkammer.at/meinestadt
Thema
Wem gehört die Stadt?
                                                                          Um der Kommerzialisierung Des Öffentlichen Raums
                                                                          entgegenzuwirken, müssen auch Gebühren, die die
                                                                          öffentliche Hand für die Nutzung durch Private ein­
                                                                          hebt, Die Knappheit Dieses Raums WiderSpIegeln.

                                                    à Operngasse, wurde 2009 wegen Bau­            Beleuchtung, höchst unangenehme Duftno­
                                                    mängeln gesperrt – nun ist es wieder mög­      ten und oft berechtigt gefühlte Unsicherheit.
                                                    lich, den Ring bei der Oper höchst offiziell
                                                    oberirdisch zu queren. Statt Fußgänger         Fahrrad stellt Ansprüche
                                                    durch die Tiefe zu schleusen, beherbergt die   Nebst zufriedenen FußgängerInnen sollen
                                                    Albertina Passage nun einen Dinner Club        auch RadfahrerInnen nicht zu kurz kommen.
                                                    gleichen Namens. Ähnliche Adaptionen           Ein Ziel der Wiener Verkehrspolitik ist es, den
                                                    erfuhren die Babenberger Passage (heute        Radverkehrsanteil deutlich zu steigern.
                                                    Club Passage) und die Unterführung zum         ­Weitere Radwege und Radabstellanlagen
                                                    Riesenrad (heute Konzerthalle Fluc-Wanne).      ­werden eingerichtet, um die notwendige
Ein Ziel der Wiener Ver­                            In ihrer ursprünglichen Funktion wurden die      Infra­  s truktur zu verbessern. Der Ver­
kehrs­­politik muss sein, dass                      Passagen für die dort beheimateten Läden         teilungskampf um die öffentliche Fläche
der Umweltverbund deutlich                          immer unattraktiver, die Kundschaft wurde        kann anhand der Radabstellplätze gut beob­
zulegt.                                             rar. Schuld daran waren u.a. die schlechte       achtet werden. Allzu häufig werden sie am
                                                                                                     Gehsteig und nicht auf Fahrbahnniveau
                                                                                                     errichtet, was zur Einschränkung der
                                                                                                     ­Mindestgehsteigbreite und Beeinträchtigung
                                                                                                      der Gehrelationen führt. Auch die Errichtung
                                                                                                      von Radverkehrsanlagen auf Gehsteigen,
Zahlen Daten FAkten                                                                                   wie etwa der Ring-Radweg, führt zu Konflik­
                                                                                                      ten zwischen FußgängerInnen und Rad­
Wien, Stadt der Gegensätze                                                                            fahrerInnen.
                                                                                                      Die scheinbar unsichere Lösung von Rad­
In Wien sind die Grünflächen                        Bebauung geprägt. 70 Prozent                      fahrstreifen auf der Fahrbahn ist im
unterschiedlich verteilt. Im                        der Josefstadt sind verbaut, 35,4                 ­Kreuzungsbereich viel konfliktfreier und
Gesamtgebiet beträgt ihr Anteil                     Prozent der Stadt und 26,4                         ­entschleunigt den Stadtverkehr, geht aber
45,6 Prozent, in der Donaustadt                     ­Prozent in der Donaustadt. Ein                     oftmals auf Kosten von Parkplätzen. Es
sind es 55,7 Prozent, während es                     großer Teil aller Gebäude sind                     scheint offenbar einfacher, Maßnahmen für
in der Josefstadt nur 1,8 Prozent                    Wohnbauten. In Wien bedecken                       den Radverkehr auf Kosten der schwächsten
Grünes gibt. Im Gegensatz dazu,                      sie 24,8 Prozent der Stadt, in der                 VerkehrsteilnehmerInnen – den Fußgänge­
wird die Josefstadt, der kleinste                    Josefstadt 61,1 Prozent und in                     rInnen – durchzuführen. Trotzdem weist der
Bezirk Wiens, durch eine dichte                      Donaustadt 17,3 Prozent.                           Modal Split (Verkehrsmittelwahl aller Wege in
                                                                                                        Prozent) in Wien eine eindeutige Entwicklung
Wien nach Nutzungsklassen Trotz unterschiedlicher
Rahmenbedingungen: Wien ist eine „grüne Stadt“,
der Grünflächen Anteil in Wien beträgt fast 50%.
                                                                                                   Geschichte
 Baufläche gesamt 35,4%

 Wohnbaugebiet
 24,8%

                                                Grünfläche 45,6%

                                     Kultur,
                             Sport und öff.
                             Einrich­tungen
                                      4,5%
                                                                                                    Vindobona

                                                                                                    Vor 2.000 Jahren
Gewässer          Verkehrsflächen
4,7%              14,4%
                                                                                                                                                             shootandgo, Grafik: Fielhauer, beigestellt

                                                                                                    Die Strukturen des römischen Militärlagers
                                                                                                    Vindobona sind an den Verkehrsflächen der
                                                                                                    Wiener Innenstadt nach fast 2000 Jahren noch
                                                                                                    erkennbar. Die Dimensionierung der Straßen hat
                                               Quelle: MA41, Realnutzungskartierung 2009
                                                                                                    sich über diesen Zeitraum erhalten.

wien.arbeiterkammer.at/meinestadt                                                                                                      AK Stadt · Seite 6
hin zu den Verkehrsarten des Umweltver­         einen Aufenthalt wenig attraktiv – die
bundes auf.                                     bewährten öffentlich zugänglichen Park­
Durch die historische Bevorzugung des           bänke wurden längst verdrängt. Um der
Autos wurden Teile der Stadt unattraktiv,       Kommerzialisierung entgegenzuwirken,
sozial Schwächere mussten mit den Gege­         müssen für den öffentlichen Raum klare
benheiten leben, während vermögendere           Gestaltungskonzepte und Rahmenbedin­
Bevölkerungsschichten in ruhigere Regionen      gungen entwickelt werden, bzw. müssen die
umsiedelten. Eine der Folgen war die Entlee­    Gebühren, die die öffentliche Hand für die
rung der inneren Bezirke und die Entwick­       Nutzung des öffentlichen Raums durch Pri­
lung des „Speckgürtels“ um Wien. Die pla­       vate einhebt, den heutigen Erfordernissen
                                                                                                Die Gefahr von Kommerziali­
nerische Antwort auf dieses Phänomen, ist       angepasst werden.
                                                                                                sierung und Privatisierung des
die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum
                                                                                                öffentlichen Raums ist groß.
zu erhöhen und wiederum attraktive inner­       Investitionen sind privat
städtische Freiflächen anzubieten, die einer    Weil das öffentliche Budget knapp ist, inves­
Flucht ins Umland von Wien entgegen­            tieren vermehrt Privatpersonen oder Unter­
wirken. Doch die Gefahr von Kommerziali­        nehmen in den öffentlichen Raum. Ende
sierung und Privatisierung des öffentlichen     2013 werden die Bognergasse und die
Raums ist groß. Wie am Beispiel Mariahilfer     Seitzergasse in der Wiener Innenstadt zu
Straße ersichtlich, machen der Wildwuchs        einer Fußgängerzone umgewandelt und
an Warenpräsentation und die oftmals über­      damit ein „Prachtstück der Kernzone Wiens
zogene inflationäre Anlage von Schanigärten     verlängert“, wie es Bezirksvorsteherin à

                                                                                                Das Ballspielen ist
                                                                                                glücklicherweise erlaubt. Ein
                                                                                                Käfig mag zwar hässlich
                                                                                                sein, aber er hilft, Konflikte
                                                                                                zu vermeiden.

                                                                                                Käfig den optischen Eindruck
                                                                                                des Platzes stören würde.
                                                                                                Im Wettbewerb zur Umgestal­
                                                                                                tung des Platzes mussten die
                                                                                                ArchitektInnen der Jury zwei
                                                                                                Varianten der Platzgestaltung
Neugestaltung des Volkertplatzes                                                                vorlegen, eine mit Ball­käfig,

Das zähe Ringen um Kompromisse                                                                  eine ohne. Bezirksvertretung,
                                                                                                FachjurorInnen, Vertreter der
                                                                                                BewohnerInnen und Unterneh­
Den Volkertplatz nützen viele verschiedene      nerInnen gegründet und MigrantInnen ein­        men des umliegenden Grätzels
Gruppen. Marktstandler, Marktkunden,            geladen, sich zu beteiligen. Piktogramme        entschieden einstimmig gegen
Lokalgeher, Jugendliche und Kinder aus          sollten die Sprachbarrieren überbrücken.        den Draht­verbau. Das Ball­
beengten Wohnverhältnissen (oft aus zuge­       Einige Wünsche wurden nicht umgesetzt –         spielen am Volkertplatz ist
wanderten Familien), Eltern und auch die in     etwa eine bauliche Abgrenzung zum Ver­          glücklicherweise erlaubt, doch
den letzten Jahren zugezogenen Bobos. Vor       kehrsraum, wie es die Eltern kleinerer Kinder   geht es bisweilen auf Kosten so
der Umgestaltung standen viele Marktge­         wollten – doch auf Bänke und ausreichend        mancher Glasscheibe in der
schäfte leer, es gab oft Konflikte zwischen     Spielfläche konnten sich die Gruppen unter­     Umgebung. Die Betroffenen
den Standlern und den spielenden Kids.          einander einigen.                               wenden sich nun wieder an die
Inzwischen wurde ein Teil des Marktes                                                           Gebietsbetreuung (GB* 2/20;
abgerissen, um die freigewordene Fläche für     Diskussion um Ballspielkäfig                    www.gbstern.at). Ein Käfig mag
andere Bedürfnisse nutzbar zu machen. Im        Bis zum Schluss waren sich die Beteiligten      zwar hässlich sein, aber er hilft,
Rahmen eines Grätzelmanagements, inten­         darüber nicht einig, ob ein Ballspielkäfig      Konflikte zu vermeiden. Jetzt
siv von der Gebietsbetreuung begleitet, wur­    errichtet werden sollte. Die ballspielenden     wird im Grätzel wieder disku­
den die Ansprüche der Nutzergruppen erho­       Jugendlichen waren dafür, weil sie richtig      tiert, ob der Käfig nicht doch
ben. Arbeitskreise mit Beteiligung der Anrai­   losbolzen wollen, viele dagegen, weil der       errichtet wird.

AK Stadt · Seite 7                                                                                        wien.arbeiterkammer.at/meinestadt
Thema
     Wem gehört die Stadt?

     Beispiel Augarten: Park­
     besucherInnen legen sich
     rund um die Blumen­
     beete. Damit kämpfen sie
     gegen die ­Nutzung des
     Parks als rein historischer
     Barockgarten an.

                                                     à Ursula Stenzel ausdrückt. Die Neuge­               vorschreiben, was den Menschen am Platz
                                                     staltung wird rund 1,5 Millionen Euro kosten,        erlaubt ist und was nicht.
                                                     doch die Finanzen des ersten Bezirks wer­
                                                     den dadurch nicht belastet. Die Unterneh­            Grünes wird genutzt
                                                     mensgruppe Signa, die dort eine Luxus-               Ein weiteres Phänomen ist die Aneignung
                                                     Shoppingmeile baut, übernimmt die Kosten             von Freiflächen durch unterschiedliche Nut­
                                                     der Ober­flächen­­gestaltung.                        zerInnengruppen. Ein treffliches Beispiel ist
                                                     Privatinvestitionen erfordern aber Rahmen­           der Wiener Augarten im dichtbebauten
                                                     bedingungen unter denen der öffentliche              Gründerzeitviertel der Leopoldstadt. Der
                                                     Raum auch öffentlich bleibt. Es muss                 Interessenskonflikt zwischen Denkmalschutz
                                                     gewährleistet werden, dass aus der Privati­          und aktuellen Nutzungsbedürfnissen wird
                                                     sierung von Teilräumen keine Zugangsbe­              auf den, in den letzten Jahren angelegten,
                                                     schränkungen und Hierarchien entstehen,              Ziergärten sehr gut sichtbar. Da die Grünflä­
                                                     die sozialräumliche Segregationstendenzen            chen vorher als Liegewiesen dienten, platzie­
                                                     in den Stadtteilen auf den Freiraum übertra­         ren sich erholungssuchende Parkbesuche­
                                                     gen. Beispiel Einkaufszentren: Da es in vielen       rInnen jetzt rund um die Blumenbeete. Damit
                                                     Stadtteilen nach wie vor Mangel an ausrei­           kämpfen sie gegen die Nutzung des Areals
                                                     chend Räumen für Jugendliche gibt, halten            als rein historischer Barockgarten an. Der
                                                     sich die Kids gerade in der kalten Jahreszeit        Park ist attraktiv, dementsprechend siedeln
                                                     sehr häufig in Einkaufszentren auf. In den           sich neue, junge Bevölkerungsgruppen an
                                                     kommerziell genutzten Räumen stoßen die              und treten damit auch in Konkurrenz zu den
                                                     Jugendlichen naturgemäß auf Widerstand               eingesessenen BewohnerInnen – der Augar­
                                                     der Geschäftsleute, die mittels Security             ten macht das spürbar. Gerade Familien mit
                                                     Grenzen setzen. In der Millennium-City pat­          Migrationshintergrund leben teilweise noch
                                                     rouillieren Sicherheitsleute sogar mit Hun­          immer in sehr beengten, gesundheitsschäd­
                                                     den. Der Berliner Potsdamer Platz ist das            lichen Wohnungen und verbringen sehr viel
                                                     bekannteste Beispiel, wo private Investoren          Zeit im öffentlichen Raum. Naturgemäß à

                                                     Wie viel Platz braucht der Mensch?                   Missverhältnis
                                                 t    Gehsteigbreite                                        Wien

                                                      80, 20, 80 cm                                         3,63 Euro
                                                      Viele Gehwege in Wien stammen noch aus der            Für einen Schanigarten auf der Straße beträgt
                                                                                                                                                                     shootandgo, beigestellt

                                                      Gründerzeit mit Breiten zwischen 1,70 bis 2,30        die Abgabe ganze 3,63 Euro pro m2 und Jahr.
                                                      Meter. Sehr eng im Vergleich zu den New Yorker        Hochgerechnet auf einen Parkplatz ist das ein
                                          Fahrbahn
                                                      Side Walks, die mindestens vier Meter breit sind.     Parkpickerl um nur 43 Euro.
80         20       80 cm

     wien.arbeiterkammer.at/meinestadt                                                                                                         AK Stadt · Seite 8
ergeben sich dadurch andere Ansprüche an
Freiflächen und den öffentlichen Raum als
                                                  Interview
bei Singlehaushalten. Wichtig ist: Diese
Konflikte sind sozialer Art und nicht ethni­
                                                  Das Glück vom gangbaren Raum
schen Ursprungs.
Die Tabelle auf Seite 5 gibt einen Überblick      Geograph Walter Matznetter forscht in der
über die Wiener Wohnverhältnisse: Nach wie        Stadtentwicklung von Metropolen und weiß den
vor dominiert die Mietwohnung. Insbeson­          amerikanischen Freiheitstraum zu hinterfragen.
dere in den „klassischen Gründerzeitvierteln“
mit historischem Baubestand, sind eigene          Ist Europa mit öffentlichem                Gibt es weitere Tendenzen das
Freiflächen nur einem kleinen Teil der Bevöl­     Raum verwöhnt? Ja, vor dem                 Öffentliche zurückzudrängen?
kerung zugänglich. Umso stärker ist dort die      Gegensatz der amerikanischen               Unter dem Vorwand des Daten­
Bedeutung des öffentlichen Raums.                 Regelungen muss man die groß­              schutzes sind Informationen ver­
Partizipative Methoden können mithelfen,          artige Weite des öffentlichen              schwunden. Früher war der Bau­
mögliche künftige Konflikte der unterschied­      Raums in den meisten europäi­              werber stets im Klartext auf einer
lichen NutzerInnengruppen in Grenzen zu           schen Ländern schätzen. Ein                Bautafel ausgewiesen. Seit einigen
halten. Mit Beteiligung dieser Gruppen kann       österreichischer Wald etwa kann            Jahren ist er anonymisiert. Dann
es gelingen, deren Bedürfnisse auch in            im Eigentum eines Bauern sein,             muss man mühsam recherchieren.
Neugestaltungen von Freiflächen einfließen        aber er wird dir nicht mit der Flinte      In Deutschland darf nur jemand
zu lassen. Gebietsbetreuungen und Agenda-         nachrennen. In Amerika ist die             Einblick in das Grundbuch neh­
21-Prozesse auf Stadtteilebene sind mittler­      Welt in Privat-­Territorien parzelliert,   men, wenn er nachweisen kann,
weile in Wien etabliert und können die Kom­       ­Spazier­gänge sind nur auf öffentli­      dass er einen wichtigen Grund für
munikation zwischen Bürokratie/Verwaltung          chen Footpaths oder im National­          diese Nachforschung hat.
und den BewohnerInnen unterstützen.                park möglich.
                                                                                             Welche Anzeichen sehen Sie in
Offen heißt Dialog                                Wie viel Freiheit bleibt in den            Wien? Das Verhökern von
Für Wien ist in den kommenden Jahren ein          Städten? In europäischen Städ­             Gehsteig­flächen als Schanigärten
starkes Bevölkerungswachstum prognosti­           ten wundert man sich, wenn etwas           in den Geschäftsstraßen. Der
ziert. Eine Diskussion über Flächen- und          verboten wird. In Amerika ist der          Gehsteig gehört allen, doch die
Nutzungsverteilungen in der Stadt ist unum­       öffentliche Raum zurückgedrängt,           Passanten werden immer mehr
gänglich, um auch in Zukunft die geforderte       dort gibt es viele Regeln. Es ist          eingeengt. Außerdem führt der
städtische Lebensqualität zu gewährleisten.       dort etwa oft verboten, Alkohol an         aktuelle Bauboom dazu, dass
Zur Sicherung einer hochwertigen Entwick­         öffentlichen Plätzen zu konsumie­          Baustellen immer mehr öffentliche
lung müssen Anforderungen an den öffentli­        ren. Das erste Mal, wo ich hier in         Flächen belegen: Die Sonnenfels­
chen Raum stärker in den Fokus rücken: Der        Europa auf Widerstände gestoßen            gasse wurde wegen eines Dach­
öffentliche Raum einer Stadt muss ein ver­        bin, war in einem Budapester Ein­          bodenausbaus gesperrt und der
netztes Gesamtsystem bilden, das auf              kaufszentrum unter amerikani­              öffentliche Verkehr wird wegen
möglichst vielfältige und nicht eindeutige        schem Management. Ich machte               den Bauarbeiten zur privaten
oder hierarchisch strukturierte Weise mitein­     ein Foto und der Wachdienst                Shoppingmeile in der Bogner­
ander in Beziehung steht. Konflikte sollten       bestand darauf, dass ich es                gasse extra umgeleitet.
erfasst und grundsätzliche Kriterien für          lösche.
Lösungen erarbeitet werden.                                                                  Gibt es so etwas wie Territorial-
Der öffentliche Raum muss öffentlich sein: Er     Kein Einzelfall mehr... Wie in             Kämpfe? Es ist eher ein Nebenei­
muss ohne Kosten und ohne Diskriminierun­         Budapest gilt das Foto­                    nander. In den Parks von Neuler­
gen zu jeder Zeit zugänglich und für alle         grafierverbot auch beim Factory-           chenfeld spielen die Migrantenkin­
Nutzungen verfügbar sein, wenn sie Dritte         Outlet in Salzburg, doch dagegen           der in den Ballkäfigen während die
nicht gefährden oder belasten. Natürlich wird     muss man Widerstand leisten, so            Bobos andere Flächen des Areals
es – aufgrund des nicht unbeschränkt vor­         wie beim Trinkverbot auf den               beanspruchen. Noch gibt es viel
handenen Raums – notwendig sein, unter            Enzis im Wiener Museumsquartier.           Raum, doch am Yppenplatz wer­
dem Aspekt des sozialen Ausgleichs zu             Die Frage ist, wie privat ist das          den die Markthallen langsam von
handeln. So wird in Zukunft der öffentliche       Museums­quartier?                          Inlokalen abgelöst.
Raum unter dem Blickwinkel der Fairness
neu verteilt werden müssen. Den F  ­ lächen der
Verkehrsarten des Umweltverbundes, der
Gestaltung von nicht kommerzialisierten                                      Dr. Walter Matznetter ist

Aufenthaltsbereichen und der Optimierung                                     Assistenzprofessor an der Fakultät

der Wohnumgebung muss stärkere Priorität                                     für Geowissenschaften, Geographie

zukommen. Denn gerade gezielte „Investitio­                                  und Astronomie. Er ist mit Robert

nen“ in den öffentlichen Raum sozial                                         Musil Herausgeber des Buchs

benachteiligter Stadtteile sichern die Lebens­                               „Europa: Metropolen im Wandel“,

qualität der gesamten Stadt.                                                 Mandelbaum Verlag Wien.

AK Stadt · Seite 9                                                                                      wien.arbeiterkammer.at/meinestadt
Thema              Wem Gehört die Stadt?

                                     Zwischen Mariahilfer Straße
                                     und Potsdamer Platz
                                     Einkaufsmeilen dienen dem Konsumverhalten, doch dieser öffentliche
                                     Raum soll viele Funktionen erfüllen. Beim Mariahilf-Dialog setzt sich die
                                     AK für die Berücksichtigung dieser Ansprüche ein.               Von Thomas Ritt

                                     Ö     ffentlicher Raum muss unterschiedlich
                                           genutzt werden können. Das zeigt sich
                                     auch in der spannenden Diskussion um die
                                                                                               Mariahilfer Strasse:
                                                                                               Nichtkommerzielle Aufent­
                                     Neugestaltung der Mariahilfer Straße:                     haltsräume, Vorrang für
                                     Nebst Einkäufern treffen sich Jugendliche                 FussgänGer und die QUalität
                                     zum Abhängen, suchen Angestellte einen                    der Öffis sind Wichtig
                                     Platz für die Rauchpause, ziehen gelegent­
                                     lich Demonstrationen gegen die Innenstadt
                                     und eifern Straßenmusikanten um Aufmerk­                 Widerstand sogar eine Anzeige wegen
           Der Potsdamer Platz       samkeit – Autos, Radler und freilich Fußgän­             Hausfriedensbruch.
           in Berlin gleicht         ger wollen auch vorwärts kommen.                         Grund genug für einen intensiven Mariahilf-
           einem öffentlichen        Viele Ansprüche treffen aufeinander und tre­             Dialog: Im Herbst 2011 diskutierten die Stadt
           Raum, doch betteln,       ten auch in Konkurrenz – die Planung wird                Wien, die Bezirke Mariahilf und Neubau mit
           demonstrieren,            zur Verteilungspolitik und macht den Prozess             AnrainerInnen, BesucherInnen und Gewer­
           ­verteilen von Flug­      nicht gerade leichter. Doch gerade unter­                betreibenden über die Neugestaltung (Kas­
            blättern oder das        schiedlichste Nutzungen verschaffen der                  ten Seite 11). Bis Sommer 2012 finden
            Sammeln von Spen­        Stadt einen deutlichen Mehrwert. Völlig                  Fachworkshops statt, bei denen die Detail­
            den sind verboten.       konträr funktioniert der Berliner Potsdamer              planung erarbeitet werden soll.
                                     Platz. Einst zentrale Einöde, wuchs in weni­
                                     gen Jahren – geschaffen von den Investoren               AK Wien: Vorrang für FußgängerInnen
                                     Sony und Daimler – ein lebhafter privatwirt­             Die AK Wien ist in der Diskussion vertreten
                                     schaftlich betriebener Stadtraum heran. Ein              und hat inhaltliche Schwerpunkte einge­
                                     Shopping- und Vergnügungs-Raum mit                       bracht: Nichtkommerzielle Aufenthaltsräume
                                     ­klaren Regeln und Zielen: Profitmaximierung             müssen geschaffen werden und soweit
                                      – Wer zahlt, schafft an.                                behördlich möglich, sollen sämtliche Waren
                                      Der Potsdamer Platz gleicht einem öffentli­             und Schanigärten von Gehwegen entfernt
                                      chen Raum, doch er ist es nicht. Diverse                werden. Vorrang für FußgängerInnen, eine
                                      Nutzungsmöglichkeiten sind verboten: etwa               konfliktfreie Führung und angepasste
                                      Betteln, Demonstrieren, Verteilen von Flug­             Geschwindigkeiten beim noch notwendigen
           AutorIn:
                                      blättern oder das Sammeln von Spenden.                  Liefer-, AnrainerInnen- und Radverkehr. Die
           Mag. Thomas Ritt ist
                                      Wer ohne Konsumation herumlungert, kann                 Qualität des öffentlichen Verkehrs muss
           Volkswirt, Leiter der
                                      vom Wachdienst in den tatsächlichen öffent­             zumindest auf gleichem Niveau erhalten
           Abteilung Kommunal­
                                      lichen Raum verwiesen werden, riskiert bei              bleiben.
           politik in der AK Wien
           und ­leitet die Redak­
           tion von AK Stadt.

                                     Das Konzept der AK für die Mariahilfer Straße: Schaffung von nichtkommerziellen Aufenthaltsräumen, Entfernung
                                     von Waren und Schanigärten von Gehwegen sowie Anpassung der Geschwindigkeiten beim Individualverkehr.

wien.arbeiterkammer.at/meinestadt                                                                                                    AK Stadt · Seite 10
West                                                                              West                                                                              West
                                                         BHF                                                                               BHF                                                                               BHF
                                                                           Neubaugürtel                                                                      Neubaugürtel                                                                       Neubaugürtel

                                                                          Kaiserstraße                                                                      Kaiserstraße                                                                       Kaiserstraße

                                                                                           Schottenfeldgasse                                                                 Schottenfeldgasse                                                                 Schottenfeldgasse
                                             Stumperg.                                                                         Stumperg.                                                                         Stumperg.

                                                                                              Zieglergasse                                                                      Zieglergasse                                                                      Zieglergasse

                                             Webgasse                                                                          Webgasse                                                                          Webgasse
                                                                                                 Andreasgasse                                                                      Andreasgasse                                                                      Andreasgasse

                                                O.-Bauer.-                                                                       O.-Bauer.-                                                                        O.-Bauer.-
                                                Gasse                                                                            Gasse                                                                             Gasse
                                                                                                     Neubaugasse                                                                       Neubaugasse                                                                       Neubaugasse
                                                                    Ma

                                                                                                                                                      Ma

                                                                                                                                                                                                                                        Ma
                                                                      ria

                                                                                                                                                        ria

                                                                                                                                                                                                                                          ria
                                                                                                         Zollergasse                                                                       Zollergasse                                                                       Zollergasse
                                                                         hilf

                                                                                                                                                           hilf

                                                                                                                                                                                                                                             hilf
                                               Esterhazyg.                                                                      Esterhazyg.                                                                       Esterhazyg.
                                                                             er

                                                                                                                                                               er

                                                                                                                                                                                                                                                 er
                                                                                Str

                                                                                                                                                                  Str

                                                                                                                                                                                                                                                    Str
                                                                                   aß

                                                                                                                                                                     aß

                                                                                                                                                                                                                                                       aß
                                                                                                     Kirchengasse                                                                      Kirchengasse                                                                      Kirchengasse
                                                                                     e

                                                                                                                                                                       e

                                                                                                                                                                                                                                                         e
                                                 Amerling-                                                                         Amerling-                                                                         Amerling-
                                                 straße                                                                            straße                                                                            straße
                                                         Nelkeng.                                                                          Nelkeng.                                                                          Nelkeng.

                                                    Barnabiteng.                                                                     Barnabiteng.                                                                      Barnabiteng.
                                                                                                        Stiftgasse                                                                        Stiftgasse                                                                        Stiftgasse

                                                                                                             Karl                                                                              Karl                                                                              Karl
                                                                                                             Schweighoferg.                                                                    Schweighoferg.                                                                    Schweighoferg.
                                                                Capistrang.                                                                       Capistrang.                                                                       Capistrang.

                                                                                                               MQ                                                                                MQ                                                                                MQ

                                                                                                        Museumspl.                                                                        Museumspl.                                                                        Museumspl.
                                                                             Königsklosterg.                                                                   Königsklosterg.                                                                    Königsklosterg.

                                                                                         Rahlgasse                                                                         Rahlgasse                                                                         Rahlgasse

                                               1.                                            Getreidemarkt
                                                                                                                               2.                                              Getreidemarkt
                                                                                                                                                                                                                 3.                                              Getreidemarkt

                                             Dialog und Diskussion zur Neugestaltung

                                             Drei Varianten für die Zukunft der Mariahilfer Straße
                                             Variante kurz                                                                    Variante mittel                                                                   Variante groß
                                             Die kürzeste Lösung zur Umgestaltung der                                         Die mittlere Version der neuen Mariahilfer                                        In diesem Vorschlag wird die Mariahilfer Straße
                                             Mariahilfer Straße beschränkt sich auf den                                       Straße zieht sich von der Kaiserstraße bis zur                                    zwischen Gürtel und 2er-Linie umgestaltet. Die
                                             Bereich Andreasgasse und Kirchengasse.                                           Stiftgasse. Sie kann an drei Stellen mit dem                                      Fahrbahnaufteilung ist gleich wie in der mittle­
                                             Sie ist in diesem Abschnitt eine reine Fuß­                                      Auto überquert werden. Eine derzeitige Park-                                      ren Variante. Die Mariahilfer Straße kann an vier
                                             gängerzone. Der Bereich Stiftgasse bis                                           und Fahrspur soll für Schanigärten genutzt                                        Stellen mit dem Auto überquert werden, von
                                             ­Kirchengasse ist eine Einbahn stadtaus­                                         werden, die übrig gebliebene Fläche soll für                                      der Karl-Schweighofergasse in die Theobald­
                                              wärts. Eine Möglichkeit zur Querung der                                         den Lieferverkehr, für Rad und AnrainerInnen                                      gasse, Zollergasse – Nelkengasse, von der
                                              Mariahilfer Straße gibt es von der Zollergasse                                  reserviert sein. Die übrigen Parkplätze sollen                                    Andreas­gasse in die Esterhazy und Otto-Bauer­
                                              in die Nelkengasse.                                                             zu Lieferzonen umgewandelt werden.                                                gasse sowie Schottenfeldgasse – Webgasse.

                                             Was sich Menschen auf der Mariahilfer StraSSe wirklich wünschen

                                             Ruheinseln inmitten der Hektik
                                             Andrea Müller: Ich arbeite rund                                    Silvia Rotaro: Es ist lästig, sich
                                             13 Stunden pro Tag in der                                          durch eine Menge von Leuten zu
                                             Schönheitsbranche und kann                                         kämpfen, die vor einem Eisstand
                                             mich in der Pause auf der                                          warten, wenn man es eilig hat.
                                             ­Mariahilfer Straße einfach nicht                                  Viel zu viele Menschen sind auf
                                              ausruhen. Du bist immer in einer                                  der Mariahilfer Straße. Die Leute
                                                                                                                                                                              Andrea Müller              Silvia Rotaro          Vojislav Vasic und Christina Gajic
                                              Menschenmenge und es gibt                                         sind wie ferngesteuert, du wirst
                                              keinen Platz, wo ich entspannen                                   permanent angerempelt.
                                              und vielleicht eine Jause essen                                   Eine Fußgängerzone wie am                                     hilfer Straße und haben zum                           kämen auch nicht auf die Idee,
shootandgo, Grafik: Fielhauer, beigestellt

                                              kann. Einmal bin ich mit dem                                      Stephansplatz und mehr Bänke                                  Glück einen Pausenraum in                             in der Freizeit hierher zu kom­
                                              Auto hergefahren, ich habe                                        wären gut.                                                    unserer Firma. Wenn man zu                            men. Besonders am Samstag
                                              45 Minuten gebraucht, um vom                                                                                                    Mittag in ein Lokal geht, ist alles                   ist es eine Katastrophe, denn
                                              Westbahnhof in die Stiftgasse zu                                  Vojislav Vasic und Christina                                  zu voll und es dauert zu lange,                       mit Kindern kann man hier nicht
                                              kommen.                                                           Gajic: Wir arbeiten in der Maria­                             bis das Essen kommt. Wir                              spazieren gehen.

                                             AK Stadt · Seite 11wien.arbeiterkammer.at/meinestadt
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        P.b.b.
        Verlagsort 1040 Wien
        Erscheinungsort Wien
        Zulassungsnummer: 12Z039252 M

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                                                                                                                                                             Die richtige Ausbildung für mein Kind!
Gut informiert2.indd 1                                         11.05.2010 15:32:31

                                                                                                                                                             Welche Schule, welcher Job passen zu meinem Kind?
                                                                                                                                                             Was können Sie tun, damit Ihr Kind seine Wunschaus­
         Fahrgastrechte                                                              Verkehrslärmschutz            Pendlerfahrplan                           bildung auch machen kann. In acht Sprachen erhältlich:
         Diese Broschüre informiert,                                                 Ein konkreter Überblick,      Hier finden Sie die wichtigsten           Deutsch, Albanisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch,
         was Sie bei Problemen im                                                    welche staatliche Förderung   Fahrzeiten für Schnell- und               ­Englisch, Kurdisch, Romanes, Russisch und Türkisch.
         öffentlichen Verkehr tun                                                    es für Lärmschutzmaß­         Regionalbahnlinien, der Bad­
         ­können und welche Rechte                                                   nahmen an Wohnungen und       ner Bahn und U-Bahn in Wien
          Sie als Fahrgast haben.                                                    Gebäuden gibt.                und im Großraum Wien.

                                                                                                                                                       Stadtpunkte                                          Stadtpunkte

         AK Studie: Parkraumbewirtschaftung in Wien                                                                                                    Andreas Riesenfelder

                                                                                                                                                       Pendlerinnenstudie Wien
                                                                                                                                                                                                            Jürgen Bierbaumer-Polly (WIFO), Peter Mayerhofer (WIFO)

                                                                                                                                                                                                            WIENS STADTWIRTSCHAFT IM
                                                                                                                                                                                                            KONJUNKTURZYKLUS
         Was bedeutet die Ausweitung des Parkpickerls für die PendlerInnen?
                                                                                                                                                       im Auftrag der AK Wien

                                                                                                                                                                                                            Entwicklung gleichlaufender und vorlaufender Indikatoren zur
                                                                                                                                                                                                            regionalen Wirtschaftsentwicklung

                                                                                                                                                                                                            im Auftrag der AK Wien

         Rund 250.000 ArbeitnehmerInnen, die in Wiener Firmen beschäftigt sind,
         wohnen in Niederösterreich oder im Burgenland. Sie sind als Tages­                                                                            1                                                    3
         pendlerInnen mit zahlreichen Problemen auf dem Arbeitsweg konfrontiert.                                                                                                 GerechtiGkeit muss sein                                                              GerechtiGkeit muss sein

         Die Studie umfasst die Auswertung von Pendlerdaten inklusive Quell-Ziel-
         Verflechtungen und Verkehrsmittelwahl sowie eine Quantifizierung bzw.
         Abschätzung der Zahl der betroffenen PendlerInnen. Weiters wurden dar­                                                                      PendlerInnenstudie Wien                               Konjunkturzyklus
         auf aufbauend die Auswirkungen der geplanten Regelungen untersucht.
                                                                                                                                                     Wer sind die Wien-PendlerIn­                          Diese Studie analysiert die
         Daraus wurden Schlussfolgerungen gezogen und schließlich Empfehlun­
                                                                                                                                                     nen, woher kommen sie und                             Konjunkturentwicklung in
         gen abgeleitet. Eine davon ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs im
                                                                                                                                                     welchen Erwerbsformen                                 Wien. Sie untersucht die
         Wiener Umland. Ein Best Pratice Kapitel mit nationalen und internationalen
                                                                                                                                                     gehen sie nach? Mit 86 Tabel­                         ­Indikatoren der regionalen
         Beispielen beschließt diese Studie.
                                                                                                                                                     len zur Veranschaulichung.                             Wirtschaftsentwicklung.

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