Aktionsprogramm 2030 für die nachhaltige Entwicklung des Landkreises Ebersberg - Landratsamt Ebersberg

 
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Aktionsprogramm 2030 für die nachhaltige Entwicklung des Landkreises Ebersberg - Landratsamt Ebersberg
Aktionsprogramm 2030
für die nachhaltige Entwicklung
des Landkreises Ebersberg

                            Landratsamt
                            Ebersberg
Aktionsprogramm 2030 für die nachhaltige Entwicklung des Landkreises Ebersberg - Landratsamt Ebersberg
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Impressum

Das Aktionsprogramm wurde unter Mitwirkung zahlreicher Expertinnen und Experten aus vielen Ämtern,
Organisationen und Institutionen erarbeitet.

Text und Redaktion:

Steuerungs- und Redaktionsgruppe

Dieter Mayerl (ehrenamtliches Mitglied des Regionalbeirats)

Hans Rombeck (ehrenamtliches Mitglied des Regionalbeirats)

Augustinus Meusel (Landratsamt, Regionalmanagement)

Norbert Neugebauer (Landratsamt, Leiter Büro Landrat)

Ludwig Karg (B.A.U.M. Consult GmbH, Moderator und Berater).

Grafiken, Satz und Gestaltung:

alma grafica UG, Nicole Sillner, www.almagrafica.de

Herausgeber:
Landratsamt Ebersberg – Wirtschaftsförderung, Regionalmanagement
85560 Ebersberg, Eichthalstraße 5, Tel. 0 80 92 / 823 114
Internet: www.lra-ebe.de | E-Mail: poststelle@lra-ebe.de

© Landratsamt Ebersberg, 2018
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Vorwort   4/5

Vorwort

Unsere Welt verändert sich – schneller und immer schneller.
                                                          dahin erhalten. Anderes wird sich geändert haben.
                                                          Speziell in Bereichen wie Energieeffizienz und
                                                          Erneuerbare Energien, bei der Nutzung der Breit-
                                                          bandtechnik oder im Gesundheitswesen wird sich
                                                          im Lauf der Jahre viel tun. Beim Schutz der natür-
                                                          lichen Ressourcen, dem Erhalt der Artenvielfalt und
                                                          speziell dem nachhaltigen Umgang mit unseren
                                                          Flächen dürfen wir nicht nachlassen. Wenn wir uns
                                                          an den Leitlinien im Aktionsprogramm orientieren,
                                                          werden wir sicher den richtigen Weg in die Zukunft
                                                          finden.
Bisher ist es unserem Landkreis gut gelungen, mit
                                                          Das Aktionsprogramm wurde vom Kreistag ein-
den Anforderungen Schritt zu halten. Nun rüsten wir
                                                          stimmig beschlossen. Es nimmt aber nicht nur
uns für die Herausforderungen der Digitalisierung,
                                                          die Verantwortlichen des Landkreises und der
des immer höher werdenden Bedarfs an bezahl-
                                                          Gemeinden in die Pflicht. Allen Bürgerinnen und
barem Wohnraum und attraktiver Mobilität, dem
                                                          Bürgern sowie deren Organisationen, Vereinen und
Ausbau des Bildungsstandortes, den drängenden
                                                          Unternehmen dient es als Orientierungsrahmen für
Fragen des Klimaschutzes, dem sozialen Zu-
                                                          künftige Entscheidungen. Alle sind eingeladen, sich
sammenhalt und der Integration. Unser Aktions-
                                                          gleichermaßen mit diesem Aktionsprogramm zu
programm 2030 für den Landkreis Ebersberg soll
                                                          identifizieren und an der Umsetzung mitzuwirken.
die Verantwortlichen in der Politik und in allen ge-
                                                          Wenn wir uns gemeinsam an die Umsetzung der
sellschaftlichen Kreisen auf dem Weg in die Zukunft
                                                          ausgewählten Leitprojekte machen, werden wir
leiten und begleiten.
                                                          gute Grundlagen für ein Gelingen des „Unter-
In einem breit angelegten Beteiligungsprozess             nehmens Landkreis“ legen.
unter Hinzuziehung von Expertinnen und Experten
für alle Handlungsfelder haben wir uns ein Bild vom       Ich bedanke mich bei allen engagierten Menschen,
Jahr 2030 gemacht. Wie es sein könnte, wie es             die gemeinsam in vielen Stunden und mit Herz-
sein sollte, wie es wohl sein wird. Vieles in diesem      blut dieses Aktionsprogramm erarbeitet und be-
Bild ist vertraut, hat sich bewährt und hoffentlich bis   schlossen haben.

Robert Niedergesäß
Landrat
Aktionsprogramm 2030 für die nachhaltige Entwicklung des Landkreises Ebersberg - Landratsamt Ebersberg
Inhalt
Vorwort                                                      5

Hintergrund                                                  8
   Aufbau des Aktionsprogramms                                8

   Entstehungsgeschichte                                      9

Abschnitt I: Leitbild                                        11
   Der Landkreis Ebersberg im Jahr 2030                      12

   Bürgerschaftliches Engagement                             13

   Zusammen Leben                                            14

   Zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten                 15

   Regionale Versorgung mit Produkten und Dienstleistungen   16

   Gesundheitliche Versorgung                                17

   Tourismus und Naherholung                                 18

   Digitale Gesellschaft                                     19

   Mobilität                                                 20

   Nachhaltige Siedlungsentwicklung                          21

   Natur und Landschaft                                      22

   Nachhaltige Landwirtschaft                                23

   Energieeffizienz und Erneuerbare Energien                 24

   Kulturelles Leben                                         25

   Bildung und Lebenslanges Lernen                           26
Aktionsprogramm 2030 für die nachhaltige Entwicklung des Landkreises Ebersberg - Landratsamt Ebersberg
Inhalt   6/7

Abschnitt II: Leitprojekte                                                                 27
   Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt fördern                                      29

   Modellprojekt zur Armut: Helfen und helfen lassen                                       30

   Landkreisweite Integrations- und Ausbildungsmaßnahmen für Zugewanderte                  32

   Wohnen bezahlbar machen                                                                 33

   Chancengerechtigkeit für Alle                                                           34

   Eine Agora für das Zusammenleben                                                        35

   Bewegung im Landkreis Ebersberg                                                         36

   Freizeitführer mit Landkreiskarte                                                       37

   Vernetzte Mobilität                                                                     38

   Nachhaltiges Flächenmanagement in den Gemeinden                                         39

   Gemeindeübergreifendes Landschaftsentwicklungskonzept                                   40

   Informations- und Bildungskampagne zum Wert von Natur und Landschaft                    42

   Management der Ausgleichsflächen für Eingriffe in Natur und Landschaft im Landkreis     43

   Bewusstseinsbildung zum Wert von Lebensmitteln                                          44

   Kennzeichnungssystem für regionale, nachhaltige Produkte und Dienstleistungen           45

   Aufbau eines Effizienznetzwerks für Betriebe                                            46

   Modellprojekt intelligente Energiesysteme                                               47

   Nachhaltige Digitalisierung im Landkreis                                                48

   Marketing-Verbund für alle Kulturangebote                                               49

   Festival der Kulturen                                                                   50
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Aufbau des Aktionsprogramms
Hintergrund

              Das Aktionsprogramm besteht aus zwei Teilen:                                                        jeweils eine Folge von Teilschritten beschrieben,
                                                                                                                  die aus heutiger Sicht zielführend scheinen. Die
              Das Leitbild beschreibt, welches Bild die
                                                                                                                  konkrete Ausgestaltung ist zu Projektbeginn von
              Verfasser und Beschlussfasser des Aktions-
                                                                                                                  den bereits benannten und weiteren Akteuren
              programms sich vom Landkreis im Jahr 2030
                                                                                                                  gemeinschaftlich festzulegen.
              machen. Es beschreibt die allgemeinen Heraus-
              forderungen für die nächsten Jahre.                                                                 Die Reihenfolge der Kapitel im Leitbild und bei den
              Im jeweiligen Abschnitt „Was wir uns vor-                                                           Leitprojekten stellt keine Priorisierung oder Wertung
              nehmen“ sind Prinzipien und Maßnahmen skiz-                                                         der Bedeutung eines Themas dar. Vielmehr hängen
              ziert mittels derer es gelingen soll, dass das Bild                                                 die meisten Themen mit vielen anderen Themen
              Realität wird. Im Abschnitt „Auf was wir bauen                                                      zusammen – so wie es nachfolgend dargestellt ist.
              können“ sind bereits durchgeführte oder laufen-
                                                                                                                  Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in die-
              de Projekte sowie hilfreiche Strukturen gelistet.
                                                                                                                  sem Aktionsprogramm ausschließlich die männliche
              Die Leitprojekte ergänzen und konkretisieren                                                        Schreibweise verwendet und auf die geschlecht-
              das Leitbild. Es handelt sich um ausgewählte                                                        liche Differenzierung verzichtet. Entsprechende
              Maßnahmen, die kurz- bzw. mittelfristig in Angriff                                                  Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung
              genommen werden sollen. Neben den Zielen ist                                                        grundsätzlich für alle Geschlechter.
                                                                                                                             erg
                                                                              Bildung

                                                                                                                           Ebersb
                                                                                  und Le

                                                                                                                                                      nt
                                           Ku

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                                                                                                                         ndkreis
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                                                                                                                        Der La
                                                           eb

                                                                                                                                             es

                           En
                          Er ergie
                                                              en

                                                                                                                                          ch

                                                                                                                                                                           en
                                                                                     nges L

                            ne                                                                                                                                          eb
                                                                                                                                         ftli

                               ue effiz                                                                                                                             en
                                                                                                                                                                       l
                                                                                                                                       ha

                                 rba ien                                                                                                                        m
                                    re   z                                                                                                                  am
                                                                                                                                    sc

                                       En und                                                                                                              s
                                                                                        ernen

                                                                                                                                                        Zu
                                                                                                                                 er

                                         erg
                                                                                                                               rg

                                             ien
                                                                                                                             Bü

                    Nachh                                                                                                                                                      n
                           altige L                                                                                                                              s Wirtschafte
                                    andwir
                                                tschaft                                                                                         Zukunftsfähige
                                                                                                                                                                   und Arbeiten

                                                                                                                                         Pro    R
                                                                                                                                             duk egiona
                                                                                                                                                ten     le
                                           scha
                                                    ft                         ng                                                                   und Verso
                                   and                                       lu                                                                        Die      r
                            rund L                                       ick                                                                               nstl gung m
                      Natu                                            w                                                                                        eist
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                                                                                                                                         es

                                                                 e                                                                                                     en
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                                                                                                                             Tou

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                                                                                                                                                 ei

                                                       e
                                                    Si
                                                                                                                                                  tli
                                                                                                                                 ris

                                                                                                                                                    ch

                                                e
                                            tig
                                                                                                                                   mus

                                                                                                                                                      e

                                           l
                                        ha
                                                                                                                                                        Ve

                                      ch
                                                                                                                                                           r
                                                                                                Digitale Gesellschaft

                                                                                                                                                          so

                                  Na
                                                                                                                                    und

                                                                                                                                                               rg
                                                                                                                                                               un
                                                                                                                                       Nah

                                                                                                                                                                 g
                                                              tät

                                                                                                                                         erho
                                                             bili

                                                                                                                                          ungl
                                                           Mo
Aktionsprogramm 2030 für die nachhaltige Entwicklung des Landkreises Ebersberg - Landratsamt Ebersberg
Hintergrund   8/9

Entstehungsgeschichte
Das Aktionsprogramm wurde in einem um-             Umsetzung des Aktionsprogramms
fassenden Beteiligungsprozess mit Gremien und
Experten entwickelt. Gestaltet wurde der gesamte   Mit dem Beschluss zum Aktionsprogramm billigte
Prozess von einer Steuerungs- und Redaktions-      der Kreistag das Leitbild sowie die Liste der Leit-
gruppe, der folgende Personen angehörten:          projekte und grundsätzlich auch das Vorgehen, den
–– Dieter Mayerl und Hans Rombeck (ehren-          vorgeschlagenen Umsetzungszeitraum und die zu
   amtliche Mitglieder des Regionalbeirats),       beteiligenden Akteure. Im Rahmen des Regional-
                                                   managements des Landkreises werden für die
–– Augustinus Meusel (Landratsamt, Regional-
                                                   Begleitung und Umsetzung des Aktionsprogramms
   management),
                                                   geeignete Controlling-Strukturen („Controlling“) in
–– Norbert Neugebauer (Landratsamt, Leiter         Form eines Aktivierungs- und Monitoringsystems
   Büro Landrat),                                  eingerichtet.

–– Ludwig Karg (B.A.U.M., Moderator und            Die Leitprojekte sind konkrete Handlungs-
   Berater).                                       empfehlungen zur Umsetzung der Leitlinien. Dem
                                                   „Controlling“ im Regionalmanagement obliegt
                                                   es, regelmäßig Leitprojekte auszuwählen, eine
Wesentliche Schritte im                            möglichst exakte und vollständige Kosten- und
Beteiligungsprozess waren:                         Ressourcenaufstellung zu erarbeiten und die
                                                   Zuständigkeiten darzustellen. Die konkrete
–– Auftrag des Ausschusses für Umwelt,             Ausgestaltung der Leitprojekte ist mit den zu
   Landkreisentwicklung und Verkehr an das         beteiligenden Kommunen, Gruppen und In­
   Regionalmanagement zur Überarbeitung            sti­tu­tionen gemeinschaftlich festzulegen. Das
   und Fortschreibung                              „Controlling“ im Regionalmanagement schlägt
   des Aktionsprogramms von 2005                   die Leitprojekte daraufhin den verantwortlichen
                                                   Stellen zur Umsetzung vor. Sofern der Land-
–– Inhaltliche und textliche Erstellung eines
                                                   kreis von der Umsetzung betroffen ist, hat der
   Grundkonzepts und des Leitbilds durch die
                                                   Kreis- und Strategieausschuss den Start eines
   Steuerungs- und Redaktionsgruppe
                                                   Leitprojekts zu genehmigen. Das „Controlling“
–– Expertenrunden zu allen Themen mit über         informiert den Regionalbeirat regelmäßig über die
   50 Teilnehmern und Teilnehmerinnen von          Umsetzungserfolge.
   Ämtern, Einrichtungen und Verbänden
                                                   Gemäß Kreistagsbeschluss ist das Aktions-
–– Auf Basis der Ergebnisse der Experten-          programm nach Bedarf entsprechend politi-
   runden Entwicklung und Ausarbeitung von         scher und gesellschaftlicher Veränderungen
   Leitprojekten durch die Steuerungs- und         fortzuschreiben.
   Redaktionsgruppe

–– Abstimmungen mit den zuständigen Ab-
   teilungen im Landratsamt

–– Regionalkonferenz im April 2018 mit
   Experten, Vertretern von Interessengruppen
   und Politik

–– Beschluss im Kreistag am 22. Oktober 2018.
Aktionsprogramm 2030 für die nachhaltige Entwicklung des Landkreises Ebersberg - Landratsamt Ebersberg
Abschnitt I: Leitbild   10/11
Abschnitt I: Leitbild
Der Landkreis Ebersberg im Jahr 2030
                                                       | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                       ’’ gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft
                                                          gestalten
                                                       ’’ Vernetzungsveranstaltungen durchführen, um
                                                          aktiv Identität im Landkreis zu stiften
                                                       ’’ eine Serie von Landkreisfesten etablieren
                                                          („Eberstage“, „Feste feiern im Forst – FfF“)
                                                       ’’ zum Wohle des Landkreises und seiner
                                                          Gemeinden aktiv im Verein Europäische
                                                          Metropolregion München (EMM) e. V. an der
| UNSER BILD VON 2030                                     Gesamtentwicklung in der Region mitwirken1
                                                       ’’ die Charakteristik und Rolle des Landkreises
Der Landkreis wird als „Grüne Wirtschaftsregion“
                                                          herausarbeiten und die Imagewerbung weiter
im Großraum München mit hoher Wohn- und
                                                          verbessern (Buch, Berichte in Medien, Website,
Lebensqualität wahrgenommen. Im Landkreis geht
                                                          etc.)
der Verdichtungsraum München in den Ländlichen
Raum über. Das starke Bevölkerungswachstum ist         ’’ die kommunalen Haushalte so solide führen,
ungebrochen, hat aber nicht dazu geführt, dass die        dass Kindern und Enkeln keine unzumutbaren
Region ihr Gesicht verliert. Der Landkreis Ebers-         Schulden hinterlassen werden
berg wird wegen seiner Offenheit zur Kooperation
mit den Nachbarregionen geschätzt.
                                                       | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
Bürgerinnen und Bürger kennen und schätzen die
                                                        erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen aus
Vielfalt und die Besonderheiten des ganzen Land-
                                                          dem „Aktionsprogramm Ebersberg 2030“ (im
kreises. Sie verstehen sich als eine vielgestaltige,
                                                          Jahr 2005 vom Kreistag beschlossen)
lebendige Gemeinschaft und identifizieren sich mit
ihrer Region. Der Ebersberger Forst inmitten des        regelmäßige, vertrauensvolle Abstimmungen
Landkreises verbindet die nördliche Verdichtungs-         zwischen den Gemeinden und dem Landkreis
achse mit der südlichen, die wiederum nahtlos in        eine der Bürgerschaft zugewandte moderne,
den dünner besiedelten Südosten übergeht. Der             innovative Kommunalverwaltung
Forst und weitere Waldgebiete werden in ihrer
                                                        aktive Mitgliedschaft im Planungsverband
wirtschaftlichen ebenso wie in ihrer naturräumlichen
                                                          Äußerer Wirtschaftsraum München, in der
Bedeutung geschätzt, genutzt und geschützt.
                                                          Metropolregion (EMM e. V.), im MVV, im
Der Landkreis und seine Gemeinden sind sich ihrer         Tourismusverband Oberbayern München etc.
Verantwortung für die Daseinsvorsorge bewusst.
Sie arbeiten in allen Belangen der Sicherung des
Wohlergehens eng zusammen. Sie schützen
gemeinsam die natürlichen und von Menschen
geschaffenen guten Voraussetzungen für eine ge-
deihliche Entwicklung in der Region. Sie wägen
sorgfältig ab, welche Maßnahmen bei begrenzten
Ressourcen in welcher Priorität und Reihenfolge
umgesetzt werden können. Grundlage ist wie bis-
her eine nachhaltige, d.h. generationengerechte
Haushaltsbewirtschaftung zur Sicherstellung
der dauernden Leistungsfähigkeit der Kreis- und        1 Der Europäische Metropolregion München (EMM) e. V. setzt sich aktiv für
                                                         eine nachhaltige Förderung der Wirtschaftskraft in Einklang mit Natur und
Gemeindehaushalte.                                       Umwelt ein, um die Lebensqualität in der Metropolregion weiter zu steigern.
Abschnitt I: Leitbild   12/13

Bürgerschaftliches Engagement
                                                       | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                       ’’ Betroffene zu Beteiligten machen, z. B.
                                                          Menschen mit Behinderung in ehrenamtliche
                                                          Aktivitäten einbinden
                                                       ’’ Bereits in Schulen Grundlagen für ehrenamt-
                                                          liches Engagement schaffen, z. B. Vereine vor-
                                                          stellen, Patenschaften, Schülermitverantwortung
                                                          um Aktivitäten außerhalb der Schule zu erweitern
                                                       ’’ den Menschen die Scheu vor Beteiligungs- und
                                                          Mitwirkungsmöglichkeiten nehmen
                                                       ’’ neue MitbürgerInnen in ehrenamtliche Aktivi-
| UNSER BILD VON 2030
                                                          täten einbinden, speziell neue Bevölkerungs-
Viele Bürgerinnen und Bürger im Landkreis bringen         gruppen und insbesondere Jugendliche und
sich aktiv in die Gestaltung ihres Lebensraums ein.       „junge“ Senioren für die Mitarbeit gewinnen
                                                       ’’ Ehrenamtsplattform im Internet ausbauen
Im Landkreis Ebersberg herrscht ein „Geist der akti-
ven Bürgerschaft“. Das wird ermöglicht durch einen     ’’ beim Unternehmerpreis sozialgesellschaftliche
respektvollen Umgang untereinander, die öffentliche       Verantwortung thematisieren
Würdigung des Engagements und zahlreiche Bil-          ’’ bestehende Ehrenamtskarte erweitern
dungs-, Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten           (z. B. mehr Akzeptanzpartner im Landkreis)
zwischen allen Aktiven.
                                                       ’’ Qualifizierungsangebot für Verantwortliche in
Die Bürgerinnen und Bürger pflegen nicht nur die          Vereinen und anderen Ehrenamtsorganisationen
bewährten, sondern entwickeln darüber hinaus              ausweiten (mit KBW, VHS, etc.)
zeitgemäße neue Formen der Beteiligung. Bürge-
rinnen und Bürger interessieren sich für Politik und
                                                       | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
gesellschaftliche Entwicklung; Jung und Alt arbeiten
ehrenamtlich, auch in den Kommunalparlamenten           Engagement im Umwelt-, Natur- und Klima-
zusammen.                                                 schutz, in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden,
Die Verantwortlichen in den Kommunalparlamenten           Sport- und Kulturvereinen und „Blaulicht-
und öffentlichen Verwaltungen führen einen Dialog         organisationen“
auf Augenhöhe mit den ehrenamtlich Tätigen. Sie         Patenschaften und Unterstützerkreise für Senio-
unterstützen sie tatkräftig und motivieren Bürgerin-      ren, Familien, Kinder und Jugendliche
nen und Bürger, die Beteiligungsmöglichkeiten zu        Lebensmitteltafeln für Bedürftige
nutzen.
                                                        Asyl-Helferkreise
Das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern
                                                        Demografiekonzept des Landkreises
beschränkt sich nicht auf ehrenamtliches Engage-
ment. Viele setzen ihre finanziellen Mittel für die     Ehrenamts-, Familien-, Behinderten-, Senioren-,
nachhaltige Entwicklung in der Region ein, u. a. in       Inklusions- und Integrationsbeauftragte
Genossenschaften für Energie und Mobilität und für      Sozial- und Jugendhilfeplanung
die Bereitstellung sozialer Dienste.                    Schulungs- und Qualifizierungsangebote für
                                                          Ehrenamtliche und für Flüchtlinge
                                                        landkreisweite Ehrenamtsmesse
Zusammen Leben
                                                     | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                     ’’ vorhandene Angebote bekannter machen – in
                                                        digitaler und gedruckter Form
                                                     ’’ gesellschaftliche Spannungsfelder wahrnehmen
                                                        und abbauen, z. B. Kampagne zu Möglichkeiten
                                                        des gedeihlichen Zusammenlebens durchführen
                                                        („Do bin I dahoam – Do bin I dabei“)
                                                     ’’ weitere Begegnungsmöglichkeiten schaffen
                                                     ’’ einfache Zugänge zu Beratungsstellen
                                                        anbieten, speziell um Menschen in
| UNSER BILD VON 2030                                   Lebensbruchsituationen respektvoll zu
                                                        ermutigen, Hilfe anzunehmen
Der Landkreis ist ein attraktiver Wohn- und
                                                     ’’ Wohnraum für Einkommensschwache und
Lebensraum für eine vielgestaltige Bürgerschaft
                                                        Menschen mit mittlerem Einkommen schaffen
– unabhängig vom Alter, der Herkunft und der ge-
wählten Lebensform. Er bietet Grundlagen für ein     ’’ Kulturticket einführen, um auch Menschen mit
harmonisches und solidarisches Zusammenleben.           geringerem Einkommen mehr am gesellschaft-
                                                        lichen Leben teilhaben zu lassen
Die Verantwortlichen im Landkreis unterstützen das
                                                     ’’ Projekt „Schule und Arbeit“ für Migranten
Zusammenleben sowie den Dialog von Menschen
                                                        flächendeckend weiterentwickeln
unterschiedlicher Generationen, Kulturen und ge-
sellschaftlicher Gruppen. Es gibt einen regen Er-    ’’ Kinderbetreuungsnetz in Randzeiten ausweiten
fahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen          (z. B. mit Tagesmüttern)
den Institutionen und Organisationen.
                                                     | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
Der Landkreis Ebersberg bietet ein flächen-
deckendes Angebot an Kinderbetreuung und              vom Kreistag beschlossenes Demografie-
Ausbildungsmöglichkeiten. Beruf und Familie, ein-       konzept, u. a. mit einer zeitgemäßen Sichtweise
schließlich der Pflege von Angehörigen, sind gut        auf „Familie“
vereinbar. Die Bedingungen sind so, dass Bürgerin-    Ebersberger Familientisch
nen und Bürger in ihren verschiedensten Lebens-
                                                      private, kirchliche, staatliche, kommunale und
entwürfen gut leben und arbeiten können.
                                                        freie Fachstellen und Einrichtungen für Senio-
Der demografische Wandel ist im Landkreis               ren, Familien, Kinder und Jugendliche
Ebersberg deutlich spürbar. Es gibt ein gut an-
                                                      Fort- und Weiterbildungseinrichtungen
genommenes, vielgestaltiges Angebot für das
seniorengerechte Wohnen und Leben. Die Men-           Großes ehrenamtliches Engagement und
schen schätzen die Vorteile, die der Familienver-       aktives Vereinsleben
bund sowie andere Formen des Zusammenlebens           Räume der Begegnung – zeitlich wie örtlich
von Generationen für das Leben im Alter bieten.
Abschnitt I: Leitbild   14/15

Zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten
|                                                         | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                          ’’ digitalen Atlas von führenden Unternehmen aus
                                                             allen Wirtschaftsbereichen entwickeln, für die es
                                                             sich lohnt, als Fachkraft in die Region zu ziehen
                                                          ’’ Fachkraftbörsen aufbauen für Akademiker und
                                                             Facharbeiter (mit positiver Selbstdarstellung der
                                                             Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber – auch
                                                             für Senioren und Migranten)
                                                          ’’ modellhaft eine neue Struktur für die Bündelung
                                                             von Fachkräften aufbauen, z. B. Netzwerk,
                                                             Regionale Crowd-Worker
| UNSER BILD VON 2030
                                                          ’’ bezahlbaren Wohnraum (auch
Der Landkreis bietet gute Rahmenbedingungen für              Werkswohnungen) für Fachkräfte im unteren
wohnortnahe, standortgerechte und auf Nachhaltig-            und mittleren Einkommensbereich schaffen
keit angelegte Unternehmen. So gibt es eine viel-
                                                          ’’ Unterstützung zur Lösung der Nachfolge-
fältige mittelständische Wirtschaftsstruktur mit einer
                                                             problematik im Mittelstand anbieten
ausreichenden Zahl von qualifizierten Fachkräften,
Auszubildenden und Ausbildungsplätzen sowie               ’’ flexibel nutzbare Einrichtungen zur Unter-
einer angemessenen Einkommensstruktur und                    stützung der Vereinbarkeit von Familie und
regionsgerechten Entlohnung. Ältere Menschen                 Arbeit schaffen
sind als erfahrene Berater und Mitarbeiter stets          ’’ Veranstaltungen durchführen und Beratungs-
willkommen.                                                  stellen zu neuen Technologien einrichten
Im Hinblick auf die sich global schnell verändernden      ’’ in Kooperation mit Hochschulen Forschungs-
Rahmenbedingungen hat sich im Landkreis eine                 und Entwicklungseinrichtungen im Landkreis
solide Gründer- und Unternehmermentalität ent-               ansiedeln und Gründerzentren einrichten
wickelt. Das hilft in traditionellen und in innovativen
Wirtschafts- und Wissenschaftsbereichen. Für letz-
                                                          | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
tere bietet die Region besondere Voraussetzungen
(z. B. im Gesundheitswesen, in der Metallbe-               vielfältige Wirtschaftsstruktur (inkl. klein- und
arbeitung oder in der intelligenten Logistik).               mittelständische Weltmarktführer)
Unternehmen im Landkreis engagieren sich bei               Beratungsnetzwerk für Existenzgründer und
der Fortentwicklung nachhaltiger Technologien                Selbständige
und Arbeitsweisen sowie bei der Herstellung                Existenzgründertag
nachhaltig-innovativer Produkte. Dies verbessert
                                                           aktive Kreishandwerkerschaft
gleichermaßen die Wettbewerbsfähigkeit der Unter-
nehmen und den Schutz der Umwelt.                          RAL-Gütezeichen für eine mittelstands-
                                                             orientierte Kommunalverwaltung
Präventives und akutes Gesundheitsmanagement
spielt für die regionale Wertschöpfung eine                IHK Regionalausschuss
große Rolle. Eine Reihe mittelständischer Firmen           Regionalmanagement
im Landkreis entwickelt und vermarktet inter-              Kataster von Fachkräfte-Bedarfen und
national Produkte für den medizinischen und den              Angeboten (Fachkräfte-Monitor)
Pflegebereich.
                                                           Praktikumsoffensive Ebersberg
Regionale Versorgung mit Produkten und Dienstleistungen
                                                     | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                     ’’ Verbrauch regionaler Produkte erhöhen, z. B.
                                                        durch nachvollziehbare Regionalkennzeichnung
                                                        und Marketingaktionen in inhabergeführten
                                                        Märkten
                                                     ’’ Regionales Stromangebot einführen
                                                        ( z. B. durch EBERwerk)
                                                     ’’ „Bürgerkarte“ oder ein anderes regionales
                                                        Kundenbindungssystem einführen
                                                     ’’ ein funktionsfähiges, für Anbieter wie Nachfrager
| UNSER BILD VON 2030                                   attraktives Modell für die Direktvermarktung
                                                        im Lebensmitteleinzelhandel einführen (ggf. in
Es gibt im Landkreis ein ausgewogenes regionales        Kooperation mit UNSER LAND)
Waren- und Dienstleistungsangebot. Infolge einer
                                                     ’’ Modellprojekt für ein virtuelles Versorgungs-
attraktiven Gestaltung der Ortskerne mit einer
                                                        system mit regionalen Produkten durchführen:
Mischung aus hoher Einkaufs- und Aufenthalts-
                                                        Bestellung im Internet mit Lieferung frei Haus
qualität sowie einer konsequenten Unterstützung
                                                        oder zu Abholstationen
regionaler Wirtschaftskreisläufe und überörtlicher
Kooperationen wird das Angebot der örtlichen Ge-     ’’ Positivbeispiele für Innenstadtbelebung bekannt
schäfte gut angenommen. Das bindet die Kaufkraft        machen
und trägt zum Wohlergehen im Landkreis bei.          ’’ EGA weiterentwickeln zu einer Landkreismesse
                                                        mit Schwerpunkt auf regionale Anbieter
Die Grundversorgung in den ländlich geprägten
Teilen des Landkreises ist gesichert. Güter und
Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, aber auch    | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
Angebote für Erholung sowie körperliche und geis-
tige Betätigung sind wohnortnah erhältlich. Dabei     Anbieter wie "Ebersberger Land", „Tagwerk“
setzen die Anbieter im Landkreis auf innovative         und die bäuerlichen Direktvermarkter (z. B.
Handels- und Vertriebsformen sowie eine enge            Hofmärkte, Stählerne Kuh)
Verbindung von virtuellen und realen Einkaufs- und    kaufkraftstarke, an regionalen Produkten inter-
Nutzungsmöglichkeiten.                                  essierte Bevölkerungsgruppen
Die Vermarktung regionaler Waren und Dienst-          Modellprojekt zur Auszeichnung von regionalen
leistungen hat vor dem Hintergrund kurzer Trans-        Produkten im Supermarkt
portwege, besonderer Produktionskriterien (z. B.      Bürgerkarten in einzelnen Gemeinden
aus dem ökologischen Landbau) und der Förde-
                                                      Mitgliedsbetriebe im Förderverein der
rung regionaler Wirtschaftskreisläufe immer mehr
                                                        Energieagentur
an Bedeutung gewonnen. Die Landkreisbewohner
orientieren ihr Konsumverhalten immer stärker am      Erfahrungen in der Ortskernentwicklung in
Prinzip der Nähe und an Nachhaltigkeitskriterien.       Vaterstetten/Baldham und Ebersberg
Das gilt neben Lebensmitteln vor allem auch für
regional erzeugte Energie. Dadurch stärken sie
regionale Erzeuger und Verarbeiter.
Abschnitt I: Leitbild   16/17

Gesundheitliche Versorgung
                                                       | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                       ’’ Gesundheitsregion auf Dauer erfolgreich
                                                          etablieren, u. a. Fachkräfte gewinnen, Pflege-
                                                          ausbildung stärken und Netzwerk der Betreu-
                                                          ungs- und Pflegeeinrichtungen mit koordinierten
                                                          Maßnahmen aufbauen
                                                       ’’ Beispiele für Alten-Wohngemeinschaften schaffen
                                                       ’’ hausärztliche Versorgung sicherstellen
                                                       ’’ ehrenamtliche Besuchsdienste neu organisieren
                                                          (in der Klinik und zuhause)
| UNSER BILD VON 2030                                  ’’ Gesundheitsvorsorge bei Kindern verbessern,
                                                          z. B. spielerisch heranführen, Schul- und
Im Landkreis gibt es eine zielgerichtete Kooperation
                                                          Vereinssport fördern (auch: Infrastruktur wie
und Koordination im Bereich der Gesundheitsver-
                                                          Schwimmbäder),
sorgung. Sie bietet eine Struktur, um gemeinsam
die Verantwortung für die Planung und Gestaltung       ’’ den Leistungsdruck für SchülerInnen abbauen
des Gesundheitswesens in der Region wahrzu-               und gleichzeitig Lehrkräfte auf Umgang damit
nehmen. Damit sind wohnortnahe Gesundheits-               schulen
versorgung, Gesundheitsförderung und Prävention        ’’ Kampagne zur Ansiedlung von Unternehmen im
gesichert.                                                Bereich Gesundheit und Medizin durchführen
Im Landkreis befindet sich eine große Zahl von
Einrichtungen für die Behandlung und Betreuung         | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
von Kranken, ebenso für Vorsorge und Pflege.
                                                        Gesundheitsregionplus und Gesundheitsforum
Auch eine angemessene Versorgung im Alter ist
gewährleistet. Aber trotz aller Bestrebungen fehlen     leistungsfähige und wirtschaftlich tragfähige
Fachkräfte im Gesundheitswesen. Viele Angehörige          Kreisklinik
leisten häusliche Pflege und werden dabei aus-          große Vielfalt bei Fachärzten, Heil- und Hilfs-
reichend von Fachkräften unterstützt.                     berufen, gesundheitlichen Diensten, Beratungs-
                                                          stellen sowie Apothekenversorgung
                                                        Programm „demenzfreundliche Kommunen“
                                                        zahlreiche, auch außergewöhnliche Sport- und
                                                          Fitnessanlagen
                                                        führende Unternehmen im Bereich Medizin-
                                                          technik
Tourismus und Naherholung
                                                       | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                       ’’ Bereich „Tourismus, Radwege, Wanderwege
                                                          etc.“ stärken (auch für vermehrte Teilnahme an
                                                          regionalen und überregionalen Messen)
                                                       ’’ Qualifizierungs- und Klassifizierungsinitiative für
                                                          Privatvermieter starten
                                                       ’’ reine umwelt- und naturverträgliche touristische
                                                          Attraktion (für Familien mit Kindern) ansiedeln
                                                       ’’ Palette mit erlebnisorientierten Angeboten zur
                                                          Naherholung der Zielgruppe
| UNSER BILD VON 2030                                  ’’ „55 plus“ aufbauen (auch für Behinderte)

Die Nähe zu München mit seinen zahlreichen Kon-        ’’ Arbeitsgemeinschaft Münchner Umland im TOM
ferenzen, Messen und kulturellen Angeboten sowie          e. V. beleben
die Naherholung der Bevölkerung im Verdichtungs-       ’’ Rad- und Wanderwegenetze ausbauen
raum sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für
                                                       ’’ Freizeitführer, Landkreiswanderkarte etc.
den Landkreis Ebersberg. Dem Landkreis gelingt
                                                          herausgeben
es, sich als attraktiver Lebensraum mit guten Nah-
erholungsmöglichkeiten darzustellen – und nicht        ’’ digitales Marketing ausweiten
zuletzt dadurch Fachkräfte anzuziehen.                 ’’ Angebot „Gast sein auf dem Bauernhof“
                                                          ausbauen
Nachhaltige Tourismusangebote sorgen dafür, dass
die zahlreichen Besuche im Landkreis zu hoher
                                                       | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
Wertschöpfung bei den heimischen Betrieben bei-
tragen, aber gleichzeitig eine möglichst geringe Be-    Mitwirkung im Tourismusverband Oberbayern
lastung für Natur und Umwelt darstellen.                  München (TOM e. V.)
Die Leistungsträger im Bereich Tourismus sind           Runder Tisch Tourismus (Regionalmanagement,
regional und überregional in tragfähigen Struk-           Tourismusverein Grafing, Hotel- und Gast-
turen organisiert. Das hilft bei der Entwicklung          stättenverband, AELF Ebersberg, ADFC)
und Vermarktung von Übernachtungs- und                  reichhaltige Gastronomie, u. a. mit bayerischen
Naherholungsangeboten.                                    Schmankerln und heimischem Bier
                                                        gepflegte Übernachtungsmöglichkeiten in
                                                          Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und auf
                                                          Bauernhöfen
                                                        relativ gut ausgebautes, freizeittaugliches
                                                          Radlnetz und MVV-Radroutenplaner
                                                        Freizeitführer für Gäste und Bürger sowie
                                                          weitere Broschüren zu Radwegen im Landkreis
                                                        Präsenz auf Messen (z. B. FREE, EGA, 66)
Abschnitt I: Leitbild   18/19

Digitale Gesellschaft
                                                         | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                         ’’ Agentur für Digitales Leben, Arbeiten und Wirt-
                                                            schaften aufbauen, evtl. in Kooperation mit dem
                                                            Zentrum für Digitalisierung in Bayern auf der
                                                            Plattform „Smart Cities und Regions“
                                                         ’’ sich an einem Modellprojekt zur Untersuchung
                                                            gesellschaftlicher und regionaler Effekte der
                                                            Digitalisierung beteiligen
                                                         ’’ bei allen Projekten auf Datenschutz und die
                                                            Wahrung der Privatsphäre achten

| UNSER BILD VON 2030                                    ’’ durch ein „Regionales Datenwerk“ unter kom-
                                                            munaler Federführung Gestaltungshoheit wahren
Das digitale Zeitalter prägt den Landkreis. Breitband
                                                         ’’ Fachtagung „Digitalisierung in der Wirtschaft“
ist in allen Teilen des Landkreises verfügbar und er-
                                                            durchführen
laubt die Nutzung fortgeschrittener Anwendungen.
Gleichzeitig wird verantwortungsvoll mit den neuen       ’’ Informationsveranstaltung für Bürger durch-
Möglichkeiten umgegangen.                                   führen und Beratungsangebote schaffen um
                                                            Vorbehalte abzubauen
Öffentliche Verwaltungen haben große Fortschritte in
                                                         ’’ digitale Beteiligungsmöglichkeiten schaffen
Richtung internetbasierter Dienste gemacht (E-Go-
                                                            (Aktionsprogramm 2030 im Netz, Agora,
vernment). Unternehmen bieten flexibel nutzbare Ar-
                                                            Wahlen, Umfragen, etc.)
beitsräume und Arbeitszeitregelungen für virtuelles
Arbeiten an und nutzen die Möglichkeiten des Inter-      ’’ regionale soziale digitale Netzwerke initiieren
nethandels. Alle MitarbeiterInnen, auch in Leitungs-     ’’ Modellprojekt Sensorvernetzung für Energie-
und Entscheidungsfunktionen, sind für veränderte            systeme anregen
Wirtschaftspraktiken qualifiziert.
                                                         ’’ durch digitale Vernetzung die Zusammenarbeit
Bildungsträger im Landkreis bieten multimediale Se-
                                                            von Ärzten und Pflegediensten stärken
minare zur Nutzung der Digitalisierung für alle, be-
                                                            (Tele-Medizin)
sonders auch für Fach- und Führungskräfte an. Sie
vermitteln Kompetenz im Umgang mit personenbe-           ’’ Schulen mit zeitgemäßer Infrastruktur aus-
zogenen Daten. Unter Berücksichtigung von sozialen          statten und digitale Medien gezielt im Unterricht
und therapeutischen Bedürfnissen und den Bestim-            einsetzen
mungen des Datenschutzes wird für Kranke und Pfle-       ’’ Ausbilder qualifizieren: In neuen Formaten
gebedürftige eine patientengerechte und möglichst           Einzelkompetenzen zusammenbringen
passgenaue digitale Unterstützung geboten. Das Ge-
sundheitswesen profitiert von Telemedizin.
Vernetztes, digital unterstütztes Fahren und Ver-        | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
kehrsvermeidung durch digitales Zusammenführen
                                                          flächendeckender Breitbandausbau
von Mobilitätswünschen und -angeboten sind ebenso
erprobt wie satellitengesteuerte Bodenbearbeitung.        Amt für Digitalisierung, Breitband und Ver-
Der ganze Landkreis ist an ein Smart Grid ange-             messung (ADBV) in Ebersberg
schlossen, bei dem digital Erzeugung, Speicherung         EBE-online
und Verbrauch von Strom ausgeglichen werden. Es
gibt digitale Tauschbörsen. Im kulturellen und gesell-
schaftlichen Bereich ergänzen sich virtuelle und re-
ale Netzwerke. Kulturanbieter machen sich digitale
Trends zu Nutze und bieten interaktive Formate an.
Mobilität
                                                       | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                       ’’ Mobilitätskonzept umsetzen, ggf. Mobilitäts-
                                                          agentur aufbauen
                                                       ’’ Kampagne „Umwelt- und menschenfreundlich
                                                          mobil!“ durchführen (u. a. „Nutzen statt Be-
                                                          sitzen“, „Innovative Technologien“)
                                                       ’’ Mobilitätskarte für die Metropolregion entwickeln
                                                          (über den EMM Dachtarif hinaus)
                                                       ’’ kommunale und betriebliche Fuhrparks auf CO2
                                                          freie Mobilität umstellen

| UNSER BILD VON 2030                                  ’’ weitere Angebote und Anreize zur Nutzung des
                                                          ÖPNV schaffen
In der Region gibt es ein hohes Maß an Mobili-         ’’ alle Angebote in das MVV-Mobilitätsportal ein-
tät für Alle – auch für mobilitätseingeschränkte          binden und mit Landkreis- und Gemeindeseiten
Personen. Der Landkreis hat ein langfristiges,            verlinken
regionsübergreifendes Gesamtkonzept, das auch
                                                       ’’ schnelle und sichere Verbindungen für den Radver-
Umweltbelange berücksichtigt. Damit kann er
                                                          kehr in und zwischen den Gemeinden herstellen
gegenüber den übergeordneten Politik- und Ver-
waltungsebenen und Nachbarlandkreisen quali-           ’’ alle öffentlichen Gebäude mit Zugangsmöglich-
fiziert auftreten und die gemeinsamen Interessen          keiten für mobilitätseingeschränkte Menschen
im Mobilitäts- und Verkehrsbereich wahren.                erfassen und in „Wheelmap“ abbilden
                                                       ’’ Ebersberger Car-Sharing Modell flächedeckend
Trotz gestiegenen Mobilitätsbedarfs gibt es weniger
                                                          umsetzen und um neue Ansätze ergänzen (z. B.
Verkehr. Durch intelligente, zukunftssichere und
                                                          Elektroroller, selbstfahrende Autos)
kosteneffiziente flexible und multimodale Lösungen
                                                       ’’ Elektromobilität (inkl. Lademöglichkeiten) und
ist das Verkehrsaufkommen im Landkreis geringer
                                                          andere CO2 freie Technologien ausbauen
als früher. Die unvermeidbaren Verkehrsströme
sind menschen- und umweltgerecht gestaltet. Das        ’’ Bauleitplanung so betreiben, dass das Verkehrs-
betrifft auch die Verkehre, die durch das Fehlen von      aufkommen reduziert wird (z. B. Bauflächen in
ausreichend bezahlbaren Wohnungen im Landkreis            der Nähe von Bus- und Bahnhaltestellen)
entstehen (siehe Abschnitt Siedlungsentwicklung).      ’’ dezentrale, wohnortnahe Dienstleistungszentren
                                                          mit Büroplätzen für erweitertes Home-Office ein-
Bedarfsgerecht gestaltete Routen und Fahrzeuge
                                                          richten („Co-Working-Spaces“)
sowie ein Flatrate-Modell sorgen dafür, dass der
Öffentliche Nahverkehr gut angenommen wird. Das
                                                       | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
hilft auch, die ehrgeizigen Vorgaben im Klimaschutz
einzuhalten.                                            Mobilitätskonzept aus dem Jahr 2012

Die Radschnellwege – auch für E-Bikes und an-           Runder Tisch Radverkehr und MobiRat
dere vergleichbare Fortbewegungsmittel – werden         elektronisches Mobilitätsportal der MVV
gut angenommen. Flächendeckende Angebote                flächendeckendes, alltags- und freizeittaug-
von Car-Sharing (inkl. autonomes Fahren) und              liches Radwegenetz (inkl. Fernradwege)
Car-Pooling ergänzen den ÖPNV. Durch die Ver-           Landkreis mit bestausgebautem Car-
bindung solcher privatwirtschaftlich und von Ver-         sharing-System in Deutschland
einen betriebener Systeme und den öffentlichen
                                                        weit verzweigtes Schienennetz und gute
Verkehren ist ein hohes Maß an Flexibilität gewähr-
                                                          ÖPNV-Angebote inkl. MVV-Regionalbusse
leistet. Die Zahl der Fahrzeuge und der benötigten
Stellplätze ist geringer als früher.
Abschnitt I: Leitbild   20/21

Nachhaltige Siedlungsentwicklung
                                                         | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                         ’’ auf gemeindlicher Ebene Zielmarken für die
                                                            Flächeninanspruchnahme abstimmen
                                                            (z. B. in qm je Neubürger und Arbeitsplatz)
                                                         ’’ umwelt- und sozialverträglicher Innenent-
                                                            wicklung den Vorrang geben gegenüber Außen-
                                                            entwicklung
                                                         ’’ Bauland am Ortsrand zurückhaltend ausweisen,
                                                            dabei landwirtschaftliche Flächen für die regio-
                                                            nale Landwirtschaft erhalten

| UNSER BILD VON 2030                                    ’’ bedarfsgerechte kostengünstige Wohnformen
                                                            entwickeln, z. B. modulares Bauen zur An-
Die Wohnräume und Wohnumfelder tragen den                   passung an Lebensphasen, Erhöhung der
Lebensstilen und gesellschaftlichen Bedürfnissen            Geschossflächenzahl
der Bevölkerung zunehmend Rechnung. Das Leben
                                                         ’’ eine Checkliste für die gemeindliche Bau-
ist in allen Teilen des Landkreises attraktiv. Für Be-
                                                            leitplanung bereitstellen (u. a. Hinweise auf
völkerungsgruppen mit niedrigem Einkommen ist
                                                            landschaftsschonendes und solares Bauen,
es leichter geworden, bezahlbaren Wohnraum zu
                                                            Nutzung heimischer Ressourcen wie Holz sowie
finden.
                                                            Siedlungsentwicklung orientiert an den öffentli-
In vielen Siedlungen sind die Ideale eines zukunfts-        chen Mobilitätsangeboten)
fähigen Wohnens, Arbeitens und Lebens sichtbar:
                                                         ’’ kommunale Vorkaufsrechte sowie die Möglich-
Es gibt flexible Wohn- und Raumkonzepte, Nah-
                                                            keiten Städtebaulicher Verträge im Sinne der
erholungsmöglichkeiten, Grünvernetzung, weniger
                                                            nachhaltigen Entwicklung nutzen
Verkehrsaufkommen und eine wohnortnahe Ver-
                                                         ’’ Beispiele interkommunaler Gewerbegebietsaus-
sorgung (Produkte, Dienstleistungen, Dorfladen,
                                                            weisung schaffen und bekannt machen
Schulen).
                                                         ’’ Parkplätze mit günstigem Wohnraum überbauen
Der Verbrauch von Flächen ist auf ein für alle, auch
                                                            bzw. für Energieerzeugung nutzen
für die Natur verträgliches Maß reduziert. Es ge-
lingt den Gemeinden, neue und bereits vorhandene
                                                         | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
Siedlungsflächen durch verdichtetes Bauen noch
besser zu nutzen. Das schaffen sie vor allem durch        Positionspapier Flächenmanagement im
kooperatives Flächenmanagement und Konzepte                 Landkreis Ebersberg
für bedarfsgerechtes, flächenschonendes, an die           Leitziele für energieeffizientes, wirtschaftliches
Struktur der jeweiligen Gemeinde angepasstes                und nachhaltiges Bauen
Bauen. Dem dient auch die Um- oder Weiter-
                                                          Positionspapier der Arbeitsgruppe Nachhaltige
nutzung bestehender Gewerbestandorte.
                                                            Landwirtschaft zu den Rahmenbedingungen für
Es wird vorrangig mit nachhaltigen Baustoffen, ins-         Bauen im Außenbereich
besondere Holz auch im Mehrgeschossbau gebaut.
                                                          Beispielhafte Innenverdichtung (z. B.
                                                            Vaterstetten, Stadt Ebersberg) und Schaffung
                                                            günstigen Wohnraums durch soziale
                                                            Bodennutzung (z. B. Grafing)
                                                          Umnutzung vorhandener Gebäude
                                                          Wohnbaugesellschaft Ebersberg (WBE gKU)
Natur und Landschaft
                                                      | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                      ’’ Informations- und Bildungskampagne durch-
                                                         führen, um den Wert und die vielfältigen Leistun-
                                                         gen von Natur und Landschaft für Gesundheit,
                                                         Ernährung und Wirtschaft bewusst zu machen
                                                      ’’ Ausgleichsflächen für Eingriffe in Natur und
                                                         Landschaft erfassen, entwickeln und vernetzen
                                                      ’’ Angebote für Erholungssuchende zur schonen-
                                                         den Nutzung von Natur und Landschaft schaffen
                                                      ’’ RundenTisch Landwirtschaft fortführen, dabei
| UNSER BILD VON 2030                                    u. a. Zielkonflikte als Grundlage für konstruktive
                                                         Lösungsprozesse aufzeigen
Der Landkreis ist geprägt von einer Vielfalt von
                                                      ’’ in enger Zusammenarbeit von Waldbesitzer-
Landschaften mit einer artenreichen Tier- und
                                                         vereinigung und Bayerische Staatsforsten
Pflanzenwelt. Dies gelingt durch einen aktiven
                                                         einerseits und weiteren Beteiligten (Energie,
Schutz der natürlichen Ressourcen, insbesondere
                                                         Tourismus, Naherholung) andererseits den
durch eine umwelt- und naturverträgliche
                                                         Ebersberger Forst und andere Wälder als viel-
Landbewirtschaftung.
                                                         fältige Ressource erhalten und nutzen
Besonders wertvolle Naturräume genießen einen
                                                      ’’ Land in einer Art und Weise nutzen, die auch
besonderen Schutz. Hand in Hand schaffen die
                                                         Lebensraum für bodenbrütende Vögel erhält
Öffentliche Hand, die Land- und Forstwirtschaft,
regionale Verbände und engagierte Bürgerinnen         | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
und Bürger die finanziellen und organisatorischen
Voraussetzungen für die Pflege und Entwicklung         engagierte Natur- und Umweltschutzgruppen,
wertvoller Biotope und deren Vernetzung. Sie             Naturschutzwächter und Landschaftspflegever-
pflegen sie nicht nur, sondern machen sie auch Ein-      band
heimischen und Besuchern in Interessenabwägung         Museum „Wald und Umwelt“
zwischen der Naherholung und dem Naturschutz
                                                       Schutzgebiete und geschützte Biotope sowie
zugänglich.
                                                         Arten- und Biotopschutzprogramm und Biotop-
Seit langer Zeit ist der Landkreis vor allem durch       kartierung für den Landkreis
den Ebersberger Forst vom Wald geprägt. Die Viel-      Runder Tisch Landwirtschaft mit Austausch zu
falt des Waldes wird durch einen naturgemäßen            Naturschutzfragen
Waldbau gepflegt und für Einheimische und Be-
                                                       Waldumbau im Forst
sucher erlebbar gemacht. Es ist stets gelungen, die
Besonderheit des Ebersberger Forstes sowohl in         gute Beispiele der Zusammenarbeit von Natur-
seiner Bedeutung als Naherholungsgebiet und ver-         schutz und Landwirtschaft im Zusammenhang
bindendes Element des Landkreises als auch als           mit Bodenbrütern
Wirtschaftsfaktor herauszustellen.
Abschnitt I: Leitbild   22/23

Nachhaltige Landwirtschaft
                                                       | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                       ’’ Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung
                                                          bei Verbrauchern über die zeitgemäße
                                                          landwirtschaftliche Produktion und den Wert
                                                          von nachhaltig erzeugten und regionalen
                                                          Lebensmitteln durchführen
                                                       ’’ weitere Austauschmöglichkeiten zwischen
                                                          Erzeugern und Verbrauchern schaffen, um das
                                                          gegenseitige Verständnis zu verbessern
                                                       ’’ neue Formen der Zusammenarbeit von
                                                          Erzeugern und Verbrauchern erproben
| UNSER BILD VON 2030
                                                          (z. B. „Solidarische Landwirtschaft“)
Im Landkreis sind bäuerliche Strukturen erhalten,      ’’ Weiterbildungsangebote zur nachhaltigen Land-
die eine umwelt- und landschaftsgerechte, so-             wirtschaft fortführen und attraktiv gestalten, auch
zial sowie wirtschaftlich tragfähige Landbewirt-          als Grundlage für den Umgang mit Verbrauchern
schaftung betreiben. Zugleich ist die Landwirtschaft
                                                       ’’ Strukturen zur Stärkung des ökologischen Land-
auf überregionalen und internationalen Märkten
                                                          baus im Landkreis auf- und ausbauen (Produk-
wettbewerbsfähig.
                                                          tion, Bewusstseinsbildung, Marketing, Logistik,
Die Verbraucher nutzen die große Vielfalt hoch-           Restaurants, Hotels etc.)
wertiger Lebensmittel aus der Region.
                                                       ’’ neue Angebote und Einkommensmöglichkeiten
Die Landwirtschaft hat sich über ihre Kernaufgaben        im Bereich „soziale Landwirtschaft“ entwickeln,
in der Lebensmittelversorgung hinaus weitere              z. B. dezentrales betreutes Wohnen älterer
wirtschaftliche, umwelt- und landschaftsverträg-          Menschen auf dem Bauernhof oder Tagespflege
liche Standbeine geschaffen, u. a. in den Bereichen    ’’ die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen im
Energieerzeugung und -versorgung, Landschafts-            Spannungsfeld zwischen Lebensmittel- und
pflege und „soziale Landwirtschaft“.                      Energieproduktion optimieren
Mit innovativer Landtechnik werden eine hohe           ’’ den Einsatz von Bioziden deutlich reduzieren
Wirtschaftlichkeit und eine weitgehende Schonung       ’’ Einträge von Stickstoff in Gewässer in allen
der natürlichen Ressourcen, insbesondere auch             Landkreisteilen gleichermaßen vermeiden
des Grundwassers erreicht. Umweltschädliche Mit-
tel wie auch gentechnisch veränderte Organismen
werden im Landkreis nicht ausgebracht. Grund-          | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
und Oberflächengewässer sind in allen Landkreis-
                                                        Ebersberger Land als Partner in UNSER LAND
teilen frei von überhöhter Nitratbelastung.
                                                        Hofläden und Bauernmärkte
Der Erhalt landwirtschaftlicher Flächen für die
                                                        Projektgruppe Nachhaltige Landwirtschaft (mit
Lebensmittelproduktion hat hohe Bedeutung bei der
                                                          Initiativgruppe Regionalvermarktung)
Siedlungs- und Verkehrswegeentwicklung sowie bei
der Erzeugung von Energie.                              Zusammenschluss bäuerlicher Biogaskraftwerke
                                                          (Virtuelles Kraftwerk)
                                                        vielfältige landwirtschaftliche Betriebs- und
                                                          Produktionsstruktur
Energieeffizienz und Erneuerbare Energien
                                                                                  | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                                                  ’’ Bildung und Öffentlichkeitsarbeit intensivieren
                                                                                  ’’ Betriebe koordiniert auf Energieeffizienz an-
                                                                                     sprechen und bei der Umsetzung beraten
                                                                                  ’’ Energieagentur und Energiegenossenschaften
                                                                                     zu umfassenden Trägern der Energiewende
                                                                                     ausbauen, mit Qualifizierungs- und Qualitäts-
                                                                                     sicherungssystem für Berater und Handwerker
                                                                                  ’’ Strom-, Gas- und Wärmeversorgung im Ver-
                                                                                     bund der Gemeinden vorantreiben
                                                                                  ’’ Lösungen für die Zeit nach dem Auslaufen des
| UNSER BILD VON 2030                                                                Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) an-
                                                                                     bieten, z. B. Vernetzung von Biogasanlagen zur
Der gemeinsame Beschluss des Kreistages aus                                          Aufbereitung und Einspeisung von Methangas
dem Jahr 2015 zur Energiewende 2030 wurde
                                                                                  ’’ sich an Innovationsvorhaben beteiligen, z. B.
ebenso konsequent umgesetzt wie der zugehörige                                       Smart Grid, Power-to-Heat, Power-to-Gas, De-
Meilensteinplan. Der Landkreis ist in den Bereichen                                  mand Side Management2
Strom und Wärme unabhängig von fossilen und
                                                                                  ’’ Beschlussvorlagen für politische Gremien
anderen endlichen Energieträgern. Dies beruht                                        (speziell für die Bauleitplanung) unter
auf der konsequenten Energieeinsparung, der                                          Klimaschutzaspekten optimieren
Steigerung der Effizienz und der Nutzung einer
                                                                                  ’’ Zeichen setzen, z. B. mit PV überdachte
breiten Palette erneuerbarer Energien. Stabile                                       Parkplätze oder Radwege gestalten
Strukturen im Landkreis („Energiewerk“) managen
                                                                                  ’’ gesetzliche Rahmenbedingungen auf allen
professionell das regionale Energiesystem. Die
                                                                                     politischen Ebenen beeinflussen
Wertschöpfung bleibt weitestgehend im Landkreis.
                                                                                  ’’ ergänzend zum Klimaschutz Strategien zur
Die erfolgreiche Energiewende ist in den Land-
                                                                                     Klimafolgenanpassung entwickeln
schafts- und Ortsbildern sichtbar und wird von den
Menschen akzeptiert.
                                                                                  | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
In privaten Haushalten, im Handwerk, in der Land-
und Forstwirtschaft, in öffentlichen Liegenschaften                                politische und gesellschaftliche Unterstützung
sowie in allen Arten von Unternehmen kommen                                          der Energiewende
innovative Technologien für die effiziente Energie-                                Energieagentur im Landkreis und Förderverein
nutzung sowie die Erzeugung und Speicherung von
                                                                                   Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) und
Energie zum Einsatz.
                                                                                     Regenerative Energie Ebersberg eG (REGE)
Die Gewinnung der Biomasse für energetische                                        Regionale Energieversorgungs- und -manage-
Zwecke erfolgt nach Grundsätzen einer nach-                                          mentunternehmen (EBERnetz und EBERwerk)
haltigen Land- und Waldbewirtschaftung und                                         Leistungsfähige örtliche Versorger
trägt dem Erhalt von prägenden Orts- und Land-                                     Integrierte Klimaschutzkonzepte sowie flächen-
schaftsbildern Rechnung. Dabei wägen die Ver-                                        deckende Energienutzungspläne
antwortlichen stets ab, welche Art der Landnutzung                                 Arbeitskreise für Energie und Ressourcen auf
(Energiepflanzen, Freiflächen-Solaranlagen etc.)                                     Landkreis- und Gemeindeebene
gesamtheitlich betrachtet die meisten Vorteile                                     Beispiele effizienter Energieanlagen (Nah-
bietet.                                                                              wärmenetze, Tiefengeothermie, BHKWs etc.)
                                                                                   Leitziele für energieeffizientes Bauen

2 Unter Smart Grid versteht man Stromnetze, die mittels Informationstechnik den aus Erneuerbaren Energien (Sonne, Wind) erzeugten Strom besser aufnehmen können.
  Demand Side Management ist dabei eine Technologie, um den Stromverbrauch auf die schwankende Erzeugung anzupassen.
Abschnitt I: Leitbild   24/25

Kulturelles Leben
                                                         | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                         ’’ einen alle Bereiche umfassenden landkreis-
                                                            weiten Veranstaltungskalender. unter Nutzung
                                                            neuer Medien aufsetzen
                                                         ’’ Kulturschaffende zur Gründung eines Kultur-
                                                            und Brauchtumskartells auf Landkreisebene
                                                            animieren mit u. a. folgenden Aufgaben

                                                           -- Einrichtung eines Kulturstammtisches

                                                           -- Aufbau einer von Landkreis, Gemeinden und
                                                              privaten Anbietern gemeinsam getragenen
| UNSER BILD VON 2030                                         Agentur zur Koordinierung von kulturellen
                                                              Angeboten
Der Landkreis steht für kulturelle und internationale
                                                           -- Management von Sponsoring und
Vielfalt. Es gibt ein breit gefächertes schöpferisches
                                                              Mäzenatentum
Potenzial. Dieses ist für Einheimische und Gäste
sichtbar und wird von ihnen genutzt.                       -- Vermarktung von Veranstaltungsstätten über
                                                              den Landkreis hinaus
Das vielfältige kulturelle Leben im Landkreis wird
kontinuierlich gepflegt und gefördert. Das betrifft        -- Themen „Heimat“ und „regionale Kultur“
nicht nur das heimische Brauchtum und vertraute               beleben
Traditionen, sondern gilt auch für andere schöpferi-
                                                           -- Einbindung der Medien
sche und musische Angebote.
                                                           -- Einführung eines gemeinschaftsfinanzierten
Eine kulturträger- und kulturkreisübergreifende Ko-
                                                              Kulturtickets
ordination sorgt dafür, dass der Austausch – auch
über Gemeindegrenzen hinweg – umfassend ge-              ’’ Breite Vielfalt von Lokalitäten erhalten und
pflegt wird. Viele kulturelle Veranstaltungen dienen        Wirtshauskultur pflegen
auch einer stärkeren Identifikation der Menschen         ’’ mit vielen Kooperationspartnern ein Festival der
mit dem Landkreis.                                          Kulturen durchführen (mit Partner- und Paten-
                                                            schaften in mehreren Kulturkreisen)

                                                         | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN

                                                          große Vielfalt von privaten und öffentlichen
                                                            Kultur- und Kunstvereinen, Kleinkunstbühnen,
                                                            Theater- und Musikangeboten, Trachtenver-
                                                            einen, Historischen und Heimatkunde-Vereinen,
                                                            Jazz-Initiativen, Musikschulen, VHS etc.
                                                          gute Ausstattung mit Veranstaltungslokalitäten
                                                          Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches En-
                                                            gagement, Ehrenamt und Kultur im Landratsamt
                                                          Kreisheimatpfleger
                                                          Vereinskartelle
Bildung und Lebenslanges Lernen
                                                                                | WAS WIR UNS VORNEHMEN

                                                                                ’’ bei der Umsetzung der Bildungsregion Schwer-
                                                                                   punkte beim Thema Integration und Vernetzung
                                                                                   aller Bildungsträger setzen
                                                                                ’’ niedrigschwellige und offene Lernangebote
                                                                                   ausbauen, speziell auch für Kinder, Jugendliche
                                                                                   und Senioren (z. B. Büchereien, Archive und
                                                                                   Museen, betreute Lern-Cafés)
                                                                                ’’ Bildungsportal bekannter machen und Bildungs-
                                                                                   beratung aufbauen
                                                                                ’’ Bildungs-Monitoring aufbauen3
| UNSER BILD VON 2030
                                                                                ’’ Grundbildungsangebote (z. B. für Analphabeten)
                                                                                   ausbauen sowie Vorgesetzte und Multiplikatoren
Der Landkreis Ebersberg ist geprägt von einem
                                                                                   dafür sensibilisieren
überdurchschnittlich hohen Bildungsniveau. Neben
einem vielseitigen Angebot an allgemeinbildenden                                ’’ mit weiteren Bildungsträgern außerhalb des
Einrichtungen gibt es überdurchschnittlich viele                                   Landkreises zusammenarbeiten
spezialisierte Bildungseinrichtungen.                                           ’’ Bildungsgutscheine für Lebenslanges Lernen
                                                                                   ausgeben (finanziert durch Crowdfunding4)
Die Bildungsträger haben ihre vielfältigen Angebote
für die Kreisbevölkerung regelmäßig erweitert.                                  ’’ Bildungsangebote für Menschen mit Be-
Durch eine optimale Vernetzung aller Einrichtungen                                 hinderungen ausbauen
sind auf der Grundlage eines datengestützten                                    ’’ Zusammenarbeit mit Hochschulen verstärken,
Bildungs-Monitorings passgenaue Angebote für                                       ggf. Austauschprogramm mit anderen Ländern
Alle sichergestellt. Das betrifft sowohl die schuli-                            ’’ Lern-Labor zur Steigerung der Nutzerkompetenz
sche Bildung als auch die Fort- und Weiterbildung.                                 und zum verantwortlichen Umgang mit digitalen
Die Angebote werden von überdurchschnittlich                                       Medien aufbauen
vielen Bürgerinnen und Bürgern und breiten Be-
völkerungsschichten angenommen.                                                 | AUF WAS WIR BAUEN KÖNNEN
Fort- und Weiterbildungseinrichtungen unterstützen                               Bildungsbericht
insbesondere das Lebenslange Lernen – speziell
                                                                                 zertifizierte „Bildungsregion in Bayern“ mit um-
für Ältere und Menschen mit Behinderung sowie
                                                                                   fassendem Handlungskonzept
Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund
                                                                                 Bildungsmanagement im Landratsamt
oder vermindertem Textverständnis. Dabei nutzen
sie die große Vielfalt der zur Verfügung stehenden                               Bildungsportal (Zugang zu Bildungsangeboten)
Medien.                                                                          breitgefächertes Angebot an Kinderbetreuungs-
                                                                                   stätten und Schulen
Das Lebenslange Lernen gibt Hilfestellung und
Orientierung, um die sich immer schneller ändern-                                vielfältiges Angebot an Erwachsenen- und
den Herausforderungen des Alltags zu bewältigen.                                   Familienbildung (VHS, KBW, Büchereien etc.)
                                                                                 Beratungsstelle für Bildungsprämien5 (VHS)
                                                                                 spezialisierte Bildungseinrichtungen und -träger
                                                                                   (Berufsfachschule für Krankenpflege, Berufs-
                                                                                   bildungswerk und Berufsförderwerk, Land- und
3 Bildungsmonitoring ist ein kontinuierlicher, überwiegend datengestützter         Hauswirtschaftsschule etc.)
  Beobachtungs- und Analyseprozess des gesamten Bildungssystems

4 Beim Crowdfunding stellen Privatleute mit geringer oder gar keiner Rendite-
  erwartung Finanzierungsmittel für spezielle Zwecke bereit.

5 Bildungsprämien sind Gutscheine, die es Erwerbstätigen mit geringem Ein-
  kommen erlauben, berufsbezogene Fortbildungen in Anspruch zu nehmen
Abschnitt II: Leitprojekte   26/27

Abschnitt II: Leitprojekte
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