ANTRAG AUF FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG - LAND ART - EIN VIELSCHICHTIGES SOZIAL-UMWELT- UND KULTURPROJEKT - land art bonfol
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LAND ART – EIN VIELSCHICHTIGES SOZIAL- UMWELT- UND KULTURPROJEKT Fondation "Mémoire, Art et Forêt - Bonfol“ Escale Bonfol Gemeinde ANTRAG AUF Bonfol FINANZIELLE Dezember 2020 UNTERSTÜTZUNG
„Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen - denn Zukunft kann man bauen!“ Antoine de St-Exupéry Es handelt sich um ein kulturelles, ökologisches und gesellschaftliches Projekt von nationaler Bedeutung, das hier an diesem grenzüberschreitenden Scheideweg realisiert wird. Kommenden Generationen werden Botschaften der Demut menschlichen Handelns gegenüber der Umwelt, Botschaften der Erinnerung, der Zukunft und des Lebens als Zeichen der Versöhnung zwischen Mensch und Natur vermittelt. Der geografische Kontext macht diesen Standort zu einem Bindeglied zwischen Frankreich und der Schweiz, zweier Länder, in deren Verwaltungsbereich er sich durchgehend befand. Im Herzen des Waldes werden die Besucher auf die grossen aktuellen Umweltherausforderungen (Klima, Artenvielfalt, Bodenschutz, Ernährung usw.) aufmerksam gemacht. Der Turmsockel dient als Ort für Fragestellungen zu diesen Themen und darüber hinaus als Entdeckungsort der Sinne, indem die spirituelle Ökologie im Mittelpunkt des Besuchererlebnisses steht. Schulen, Vereine oder Unternehmen profitieren von einer idealen Umgebung für einen „Ausflug ins Grüne“. Die ökologischen und sozialen Funktionen des umliegenden Waldes werden erläutert (Quelle des Wohlbefindens, Entschleunigung, Beobachtung von Fauna und Flora; Kohlenstoffsenke und ursprüngliche Nahrungsquellen, die an unsere Herkunft als Jäger und Sammler erinnern). Zu beiden Seiten der Mauer werden viele Naturpfade gebaut. Sie ermöglichen Zugang zu einem Arboretum, das aus den wichtigsten heimischen Arten besteht, oder Wanderungen durch Eichenalleen, die zwei große Kreise mit einem Umfang von jeweils 400 Metern bilden. Innerhalb dieser Kreise entsteht ein Pflanzenlabyrinth aus verschiedenen Buscharten. Es wird auch möglich sein, die Mauer in 12 Metern Höhe zu begehen. Am Ende der Mauerbrücke kann die Turmspitze in 40 Metern Höhe oberhalb des Blätterdaches bestiegen werden. Es werden kurz- oder langfristige partizipative Workshops angeboten, um Naturkunst (Land Art) im Waldgebiet zu schaffen. Lichtungen bleiben im Rahmen der Aufforstung bestehen und dienen Freilichtausstellungen oder künstlerischen Darbietungen. Die dreieckigen Öffnungen der Mauerbrücke werden mit temporären Arbeiten bestückt, ein Teil der Mauer dient als Projektionsfläche freier Meinungsäusserung, Waldmobiliar dient der Kreativität der Besucher, um ihrem Streben nach Harmonie mit der Natur Ausdruck zu verleihen. Ein Ort des Lebens, des Übergangs, der Erinnerung, der Kreativität, der Reflexion, wo die Tränen der Vergangenheit zum Dünger der Zukunft werden! Fondation „Mémoire, Art et Forêt - Bonfol“ Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 2 / 52
INHALT Inhalt ............................................................................................................................................................................ 3 A) Übersicht ................................................................................................................................................................. 5 Projektziele .............................................................................................................................................................. 5 Einzigartiges Qualitätsversprechen (USP) .............................................................................................................. 5 Nachhaltige Entwicklungen .................................................................................................................................... 5 Wer macht was?...................................................................................................................................................... 6 Agenda ..................................................................................................................................................................... 6 Ein wirtschaftlich interessantes und tragfähiges Projekt ...................................................................................... 6 Finanzierungsbedarf ............................................................................................................................................... 6 B) Projektträger ........................................................................................................................................................... 7 Liste der Stiftungsmitglieder................................................................................................................................... 7 C) Hauptpartner........................................................................................................................................................... 8 Escale Bonfol ........................................................................................................................................................... 9 Gemeinde Bonfol .................................................................................................................................................... 9 D) Sekundärpartner ..................................................................................................................................................... 9 Töpfereimuseum ................................................................................................................................................... 10 Das Tourismusbüro ............................................................................................................................................... 10 E) Bestehendes Tourismusangebot .......................................................................................................................... 10 Jurabahnen - CJ ..................................................................................................................................................... 10 Technoparc Cisa .................................................................................................................................................... 11 Verein "De chouettes vergers pour demain"....................................................................................................... 11 Beherberger........................................................................................................................................................... 11 Gastronomie .......................................................................................................................................................... 12 Routen, Pfade und Spazierwege .......................................................................................................................... 12 Weitere Produkte Escale Bonfol........................................................................................................................... 13 Andere nahe gelegene Sehenswürdigkeiten ....................................................................................................... 13 F) Kontext ................................................................................................................................................................... 14 Geschichte der Deponie ....................................................................................................................................... 14 Gedächtnis - Wiederherstellung - Bildung ........................................................................................................... 15 In Übereinstimmung mit dem regionalen Masterplan ....................................................................................... 15 G) SWOT-Analyse ...................................................................................................................................................... 17 H) Ziele und Vorgaben............................................................................................................................................... 18 Alleinstellungsmerkmal (USP) des Projekts ......................................................................................................... 18 Achsen der Regionalentwicklung ......................................................................................................................... 19 I) Zielgruppen ............................................................................................................................................................. 22 J) Beschreibung des Projekts .................................................................................................................................... 24 Mario Bottas Architekturprojekt .......................................................................................................................... 25 VOM BÜRO BIOTEC .................................................................................................................................................... 28 Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - 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Besucherpfad auf dem Gelände ........................................................................................................................... 29 Weitere Vorschläge für nachhaltigen Tourismus und Nutzung .......................................................................... 30 Mobilitätskonzept ................................................................................................................................................. 31 Nutzung von Tourismusprodukten ...................................................................................................................... 34 Personalressourcen – entstandene Arbeitsplätze ............................................................................................... 35 K) Umsetzungsplan .................................................................................................................................................... 36 L) Budget - Bau und Installation ............................................................................................................................... 38 Der Stiftung............................................................................................................................................................ 38 Escale Bonfol ......................................................................................................................................................... 39 M) Erwarteter wirtschaftlicher Nutzen .................................................................................................................... 39 Gesamtschätzung auf Grundlage verfügbarer touristischer Daten ................................................................... 39 Schätzung des direkten wirtschaftlichen Nutzens neuer Angebote .................................................................. 40 Indirekte wirtschaftliche Vorteile ......................................................................................................................... 42 N) Betriebsbudget ..................................................................................................................................................... 43 O) Phasen des Projekts - Lose für Mitwirkende ....................................................................................................... 45 Phase 1 ................................................................................................................................................................... 45 Phase 2 ................................................................................................................................................................... 46 P) Finanzierungsplan ................................................................................................................................................. 47 Q) Tabelle der Indikatoren ........................................................................................................................................ 51 TalentisLAB, Saignelégier, 16. Dezember 2020 Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 4 / 52
A) ÜBERSICHT PROJEKTZIELE In dieser Zeit des ökologischen Wandels und der Klimaproteste müssen wir noch stärker als je zuvor den Widerspruch zwischen unseren kollektiven und persönlichen Wünschen erkennen und akzeptieren. Im Rahmen eines Ortes der Besinnung auf einer ehemaligen Industriedeponie erzählt das Projekt die Geschichte ihrer Sanierung und bietet Raum für Reflexionen über unsere ökologischen Auswirkungen im Laufe der Zeit und die Resilienz der Natur. Ziel ist es, eine bedeutende Tourismusstätte zu werden. Bonfol, ein schönes Dorf im Schweizer Jura mit seinen Teichen, seinem Töpferhandwerk und den Menschen, die es erbaut haben. Ein Ort, an dem Geschichte erzählt wird und wo man sich an die beispielhafte Sanierung der alten Deponie erinnert, deren Spuren bewahrt bleiben: Die alte Mauer, die die Bögen der Extraktionshalle stützte, wird so zu einer Brücke der Didaktik und die für die Abfallentsorgung gebauten Gleise bieten Platz für ungewöhnliche Unterkünfte. Unser Ziel ist es, Kultur (Architektur, Land Art, Töpferei) und Umwelt (weites Land mit Bäumen, Arboretum, Austausch traditioneller Praktiken) miteinander zu verbinden. So wird ein ganzes Dorf in Verbindung mit seinem sanierten und renaturierten Industrieerbe aufgewertet. Der Turm, als Symbol für die spirituelle Erhebung des Geistes und die mutigen Entscheidungen im Sinne des Umweltschutzes, bietet einen Panoramablick auf die Natur und das Schutzgebiet. Neue nachhaltige und ungewöhnliche touristische Angebote ergänzen das reiche Angebot des Ortes. Alle Angeboten sollen möglichst umweltverträglich (klimaneutral) gestattet werden. EINZIGARTIGES QUALITÄTSVERSPRECHEN (USP) Eine einzigartige Stätte des Erinnerungstourismus, Ein Projekt, das die ökologischen und industriellen Begriffe „Deponie vs. Upcycling“ umfasst, in Erinnerung an die beispielhafte Sanierung der ehemaligen, weithin dokumentierten Deponie, Der Ort liegt an einem einzigartigen grenzüberschreitenden Scheideweg, einer Schnittstelle zwischen Frankreich und der Schweiz, Ein Ort der Heilung, eine Lobeshymne an die Natur und ihren vielfältigen Wert für den Naturtourismus, Eine Geschichte von Boden und Ressourcen (feuerfester Ton), veranschaulicht anhand der "Cacquelon-Platz" im Dorf, Ein exklusives Ziel für kreativen Tourismus: Land A rt, Töpferei... Eine Hervorhebung der kulturellen, historischen und touristischen Werte von Bonfol, einem Dorf, das sich mit seiner Geschichte auseinandersetzt. NACHHALTIGE ENTWICKLUNGEN Das Architekturprojekt von Mario Botta: der Turm, die Mauer und das wiederaufgeforstete Gebiet. Dies ist das Herzstück des Besuches! Der Turmsockel wurde angedacht, um dem Besucher offene Mehrzweckräume zu bieten. Das Herz des Turms ist offen und ermöglicht einen Ausblick aus einer Höhe von 40 Metern. Besucher können sich selbst projizieren lassen um die Länge des Weges bis zur Turmspitze zu erahnen. Auf der Mauer befindet sich ein privilegierter Aussichtspunkt (in 12 Metern Höhe), um den Blick über den Waldgarten schweifen zu lassen. Dieser Teil ist dank des Aufzugs am östlichen Ende der Mauer auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich. Man kann auch die höheren Stockwerke erklimmen und die Spitze erreichen. Nach dem Abstieg haben Besucher die Möglichkeit, die umliegenden Waldgebiete zu erkunden. Neue und ungewöhnliche touristische Erlebnisse für Besucher: Cargo Bikes, aussergewöhnliche Unterkünfte, Erstellung von Angeboten für geführte Touren und Zusammenarbeit mit dem Töpfereimuseum (Caquelon-Platz), spezielle Wandertouren im Herzen des Arboretums, usw. Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 5 / 52
Das Konzept der sanften Mobilität: Aufwertung bestehender Wanderwege (Teichspaziergänge, Kilometer-0-Pfad), Radverbindungen zum benachbarten Frankreich (Bonfol-Pfetterhouse im Bau, Francovélosuisse-Route und Euro Vélo 6) und die CJ-Bahnlinie Porrentruy-Bonfol. Eine Land Art-Biennale: Durch diese Veranstaltung rückt der Ort regelmässig ins Rampenlicht. Die privilegierte Freilichtbühne ermöglicht Künstlern, sich auszudrücken und sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Gelände wird zu einer echten Künstlerresidenz für Originalarbeiten, die in direktem Kontakt mit der Umwelt und der Öffentlichkeit vor Ort und für den Standort geschaffen werden. WER MACHT WAS? Die Stiftung „Mémoire, Art et Forêt - Bonfol“ ist der Hauptträger des Projekts. Sie leitet und übernimmt das Sammeln von Spenden. Sie vertritt das Projekt und ihre Partner. Sie verwaltet das gesamte Projekt strategisch. Der aus Bürgerinnen und Bürgern von Bonfol bestehende Verein Escale Bonfol betreibt die neuen touristischen Aktivitäten (Besuche und aussergewöhnliche Unterkünfte). Er verfügt über betriebliche, gebündelte Ressourcen für das Projekt und insbesondere für den Betrieb touristischer Aktivitäten. Dank seiner idealen Lage am Bahnhof dient er als Empfang für Besucher. Die Gemeinde Bonfol begrüsst das LAND ART-Projekt als bedeutendes Wirtschaftsentwicklungsprojekt und gewährleistet den Zugang zu den Angeboten sowie die Instandhaltung des Geländes. AGENDA November 2019: Touristische Erschliessung des LAND ART-Projekts Ende Dezember 2019: Erteilung der Baugenehmigung März 2020: Veröffentlichung der Baugenehmigung und öffentliche Erhebung Oktober 2020: Start der Spendenaktion Ende 2021: Beginn der Arbeiten, sofern ausreichende finanzielle Sicherheiten vorliegen 2022: Abschluss der Instandsetzung der Mauer und 2023: Standorteröffnung. EIN WIRTSCHAFTLICH INTERESSANTES UND TRAGFÄHIGES PROJEKT Laut Untersuchung eines auf Tourismusprojektentwicklung spezialisierten Büros und auf Grundlage der im Kanton Jura bekannten statistischen Daten wird der tourismuswirtschaftliche Nutzen auf Kantonalebene auf jährlich rund CHF 1 520 000.– geschätzt. Dieser erstreckt sich über die gesamte Kette touristischer Angebote (Transport, Verpflegung, Unterkunft, Aktivitäten usw.). Die neuen touristischen Angebote, die von Escale Bonfol koordiniert werden, ermöglichen es, ausreichende Einnahmen zu erzielen, um das Gelände nachhaltig zu bewirtschaften. Die erzielten Einnahmen decken insbesondere die Kosten für die Pflege und Entwicklung des Standorts. FINANZIERUNGSBEDARF Das Bau- und Installationsbudget für den Bau des Geländes (Mauer, Turm, Wald und Ausstattungen) beläuft sich nach Schätzungen des Büros BIOTEC und des Ingenieurbüros Buchs&Plumey aus Porrentruy auf CHF 7,8 Millionen. Die touristisch nachhaltige Infrastruktur, Förderung des Besuchererlebnisses, Vermarktung und Kommunikation des Tourismusstandortes belaufen sich auf ein Zusatzbudget von rund CHF 1 Million, das von anderen Akteuren als dem Architektur- und Forstprojekt finanziert werden könnte. Die Land Art-Biennale mit ihrem Festival temporärer Werke und ihrem Töpfermarkt ist in Abstimmung mit Escale Bonfol mit einem Spendenbudget von schätzungsweise CHF 70 000.– geplant. Die Wartung (Grund- und Detailausstattung) erfolgt durch die Gemeinde Bonfol (gemäß Art. 21 des „LAND ART“ - Sondernutzungsplan) und Escale Bonfol, die für die Betriebsführung der touristischen Aktivitäten des Standorts verantwortlich ist. Sie bezieht auch die auf dem Gelände erzielten Einnahmen (Zugang zur Turmspitze und zu den sanitären Anlagen) zur Finanzierung der Renovierungsarbeiten und für die Nachhaltigkeit des Standortes. Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 6 / 52
Auf der Suche nach Finanzierungsquellen bitten die Projektträger um Ihre Unterstützung. B) PROJEKTTRÄGER Projektleiter STIFTUNG „MÉMOIRE,ART ET FORÊT - BONFOL“ Adresse Sur la Place 95 2944 Bonfol (JU) Telefonnummer +41 (0) 76 33 22 944 E-Mail-Adresse yannis.cuenot@sunrise.ch LISTE DER STIFTUNGSMITGLIEDER Yannis Cuenot / Co-Präsident Bürger der Gemeinde Bonfol Leiter des Ressorts LAND ART des Vereins Escale Bonfol Assistent des Bischofsvikars für die Pastoralgemeinschaft Jura, Paartherapeut Pierre-Alain Fridez / Co-Präsident SP Nationalrat seit 2011 Arzt Fernand Gasser / Vizepräsident Gemeindepräsident von Bonfol Landwirt Mitglied des Vereinskomitees von Escale Bonfol Gabriella Matéfi / stellvertretende Co-Vorsitzende Präsidentin des Berufungsgerichts des Kantons Basel Ehemaliges Mitglied des Basler Burger-Rates Eigentümerin eines Zweitwohnsitzes in Bonfol Jean-Maurice Maitre / Schatzmeister Vorsitzender und Direktor der Treuhand Jean-Maurice Maitre SA Porrentruy-Saignelégier (1986- 2019) Pensionierter Wirtschaftsprüfer Vorsitzender verschiedener Verwaltungsräte, Vereinigungen und Aktiengesellschaften Schatzmeister der Société jurassienne d'émulation und verschiedener Vereine Pierre Lachat / Sekretär Präsident des Gerichts in Delémont (1979-2000); Richter am erstinstanzlichen Gericht in Porrentruy, Jura (2001-2013) Mitglied des Verwaltungsausschusses (1998-2002), dann Zentralpräsident der Société jurassienne d'émulation (2002-2010) Mitglied des Ressorts LAND ART des Vereins Escale Bonfol Marcos Buser Geologe, Experte für die Entsorgung von Sondermüll und Atomkraft Experte für die Kennzeichnung von Endlager Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 7 / 52
Jean-Rodolphe Frisch Bürgermeister von Pfetterhouse (Frankreich) Jean-Paul Gschwind Die Mitte Nationalrat seit 2011 Tierarzt Präsident des Schweizerischen Pferdeverbandes Franches-Montagnes Felicitas Holzgang Töpferin in Bonfol, diplomierte Keramikmeisterin Kuratorin des Töpfereimuseums und Präsidentin der Töpferstiftung Bonfol Miglied des Ressorts LAND ART des Vereins Escale Bonfol Francois Lachat Verfassungsratspräsident der Republik und Kantons Jura Regierungsrat des Kantons Jura von 1979 bis 1995 Nationalrat von 1995 bis 2003 René Longet Vorsitzender des Informations- und Überwachungsausschusses für die Sanierung der Deponie in Bonfol von 2001 bis 2019 Experte für nachhaltige Entwicklung Charles Juillard Ständerat, Finanzminister der Regierung des Kanton Jura von 2006 bis 2019 C) HAUPTPARTNER Partner für den Escale Bonfol Tourismusbetrieb des Standortes Adresse Place Louis Chevrolet 77 Postfach 62 2944 Bonfol (JU) Verantwortlicher Markus Schwendimann, Präsident Telefonnummer +41 (0) 79 647 86 75 E-Mail-Adresse info@escalebonfol.ch Institutionspartner Gemeinde Bonfol Adresse Place Louis-Chevrolet 74 2944 Bonfol (JU) Verantwortlicher Fernand Gasser, Bürgermeister und Stiftungsratsmitglied Telefonnummer +41 (0) 32 474 44 47 E-Mail-Adresse commune.bonfol@bluewin.ch Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 8 / 52
ESCALE BONFOL Der Verein Escale Bonfol wurde im August 2011 gegründet, um die am 29. Oktober 2007 geschlossene Vereinbarung zwischen der Gemeinde Bonfol und den Basler Chemieunternehmen unter der Schirmherrschaft von "Ia BCI" (Basler Chemische Industrie) umzusetzen. Der Verein hat bereits viele Aktionen im Dorf durchgeführt und arbeitet in fünf Arbeitsgruppen, die als Sektoren bezeichnet werden: • Entwicklung des Ortskerns • Entwicklung eines Aktivitätenprogramms, das auf dem Potenzial der Natur basiert • Aufwertung des architektonischen Erbes • Studie über die Bedürfnisse und die Potentiale der älteren Menschen • Realisierung eines Land Art-Werks (der Ursprung des aktuellen Projekts). Ziel ist es, die Lebensqualität in der Gemeinde zu verbessern, Projekte im Dienste der Bevölkerung zu entwickeln und die touristische Attraktivität zu verbessern. Das LAND ART-Projekt ist aus den Überlegungen der Vereinsmitglieder entstanden. Der Verein steht in enger Verbindung mit der Stiftung. „Mémoire, Art et Forêt - Bonfol“ und arbeitet eng mit ihr zusammen. Das alte Postgebäude, das er als Räumlichkeiten für seine Aktivitäten erworben hat, soll umgebaut werden. Dieser Ort ermöglicht eine personelle Bündelung, um Besucher zu empfangen. Es wird dort verschiedene neue Angebote geben, wie Getränkeausgabe, Verkauf typischer und nachhaltiger Souvenirs aus Bonfol, wie auch bereits bestehende Angebote an die Bevölkerung wie die Dörranlage oder der Apparat mit regionalen Produkten. Darüber hinaus soll im Rahmen eines „Pop-Up-Hotels“ ein Netzwerk kurzweiliger und aussergewöhnlicher Unterkünfte entstehen, welches das bestehende Übernachtungsangebot ergänzen soll. www.escalebonfol.ch GEMEINDE BONFOL Die Gemeinde Bonfol hat mehr als 670 Einwohner. Derzeitiger Bürgermeister ist Fernand Gasser (ebenfalls Komiteemitglied des Vereins Escale Bonfol und der Stiftung „Mémoire, Art et Forêt - Bonfol“). Die Gemeinde blickt auf eine lange und interessante Geschichte des Tonabbaus zur Anfertigung von Töpfer- und Keramikwaren zurück. Bonfol hat viele touristische Attraktionen und Aktivitäten zu bieten. D) SEKUNDÄRPARTNER Töpfereimuseum Adresse Sur la place 94 2944 Bonfol (JU) Verantwortlicher Felicitas Holzgang, Museumsleiterin Telefonnummer +41 (0) 79 646 93 90 E-Mail-Adresse museedelapoterie@gmail.com Das Tourismusbüro in St-Ursanne (Partner Rent-a-Bike) Adresse Chemin de Lorette 10 2882 Saint-Ursanne (JU) Verantwortlicher Fredéric Lovis Telefonnummer +41 (0) 78 629 64 00 E-Mail-Adresse info@maisondutourisme.ch Kulturamt der Republik und des Kantons Jura Adresse Hôtel des Halles 9, rue Pierre-Péquignat Postfach 64 2900 Porrentruy 2 (JU) Verantwortlicher Valentin Zuber, Delegierter für Kulturförderung Telefonnummer +41 (0) 32 420 84 00 E-Mail-Adresse valentin.zuber@jura.ch Jura Tourismus, TalentisLAB Adresse Place du 23 Juin 6 2350 Saignelégier (JU) Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 9 / 52
Verantwortliche Personen Guillaume Lachat, Direktor Émilie Moreau, Entwicklung des Angebots & Mitglied der Geschäftsleitung Telefonnummer +41 (0) 32 432 41 50 E-Mail-Adresse guillaume.lachat@juratourisme.ch emilie.moreau@juratourisme.ch aliette.frelechoz@talentislab.ch (TalentisLAB ist das Coaching-Büro von JT) TÖPFEREIMUSEUM Das Töpfereimuseum Bonfol, eine lebendige Erinnerung an die industrielle Vergangenheit im Zusammenhang mit der Töpferei in Bonfol, ist für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet Workshops zur Herstellung von Töpferwaren für alle Arten von Gruppen (Schulen, Vereine, Unternehmen usw.) nach Verfügbarkeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter an. Jährlich werden ca. 25 Schulworkshops durchgeführt und 400-500 Besucher empfangen. Zudem werden Kurse über die Volkshochschule. Das von der Töpferstiftung Bonfol (FPB) verwaltete Museum unterhält enge Beziehungen zu anderen Töpfermuseen wie dem Keramikmuseum Matzendorf (www.matzendorfer-keramik.ch/), aber auch Schloss Thun, dem Museum Ariana in Genf, dem Ziegeleimuseum in Cham (ZG) und dem Musée gruérien oder dem Historischen Museum in La Chaux-de-Fonds. Das Angebot „Museums-PASS-Musées“ (www.museumspass.com/fr), dessen Partner das Museum ist, gewährt Vergünstigungen. Bonfol ist das einzige Dorf in der Schweiz, das über eine so grosse Tonlagerstätte verfügt, die die Besonderheit einer hohen Feuerfestigkeit aufweist. Diese Eigenschaft ermöglichte es, die Wiege des Schweizer Caquelons zu werden, ein unverzichtbares Utensil jedes Haushalts, das zum Kochen einer Vielzahl von Gerichten verwendet wurde, nach dem Krieg hauptsächlich für Fondues. Das Museum verfügt über eine Dauer- und eine Wechselausstellung. Ein autonomes interaktives Terminal vor dem Eingang bietet den Besuchern viele Informationen als Ausgleich für die eingeschränkten Öffnungszeiten. Das Hauptproblem der betrieblichen Erweiterung besteht darin, dass alle Mitglieder ehrenamtlich tätig sind, was die Öffnungszeiten und die Möglichkeiten zur Bereitstellung weiterer Aktivitäten und Workshops momentan noch einschränkt. Im Gesamtprojekt soll das Museum ein wichtiger Bestandteil des Besuchererlebnisses werden. www.jurapoterie.ch DAS TOURISMUSBÜRO Das Tourismusbüro in Saint-Ursanne, am Ufer des Doubs, bietet viele Outdoor-Aktivitäten an (Angeln, Paragliding, Kajakfahren, Golf, Bogenschießen, Mountainbiken usw.). Besuchern stehen ein Restaurant und eine Bar zur Verfügung. Der Manager Fredéric Lovis bietet Leihfahrräder (mit und ohne Elektroantrieb) in einer Filiale von Rent-a-Bike an. Mit dem Aufwertungsprojekt in Bonfol wären die Vorrausetzungen einer grösseren Rent-a-Bike-Station in Porrentruy gegeben. Diese Station könnte durch das Tourismusbüro verwaltet werden und würde kombinierte Angebote aus der Miete von Fahrrädern und der Nutzung touristischer Fahrradwege ermöglichen. www.maisondutourisme.ch E) BESTEHENDES TOURISMUSANGEBOT Jurabahnen – CJ Adresse Rue du Général Voirol 1 2710 Tavannes (BE) Verantwortlicher Frédéric Bolliger, Direktor Telefonnummer +41 (0)32 482 64 50 E-Mail-Adresse info@les-cj.ch JURABAHNEN - CJ Die Jurabahnen sind ein wichtiger touristischer Akteur in der Region und für die Freizeitmobilität. Sie betreiben die Linie von Porrentruy nach Bonfol. Diese Eisenbahnlinie ist ein Eckpfeiler des Projekts und Teil seiner Geschichte. CJ ist offen für jede Möglichkeit, die Anzahl der Züge auf der Strecke Porrentruy-Bonfol (LPB) zu erhöhen. Durch den Erschliessungsvertrag arbeiten sie mit dem Kanton Jura in dieser Hinsicht zusammen, indem sie aktiv am Direktionsausschuss der „LPB-Projektgruppe“ (deren Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 10 / 52
Sekretär Herr Alain Beuret ist) und als Stakeholder am nächsten Bahnfest teilnehmen. Von Frühjahr 2021 an bis 2022 werden umfassende Sanierungsarbeiten an der Bahnstrecke durchgeführt. Dann wird auch der Bahnhof in Bonfol renoviert. Ausser Betrieb befindliche Züge werden am Bahnhof Bonfol abgestellt. Das Projekt sieht vor, in einem dieser Züge aussergewöhnliche Unterkünfte einzurichten. CJ bietet verschiedene touristische Angebote hauptsächlich in den Franches-Montagnes – z.B. Scooter-Verleih, Rent-a-Bike- Station in Saignelégier. In Zusammenarbeit mit Traction werden auch historische Lokomotiven betrieben. www.la-traction.ch TECHNOPARC CISA Industriekeramik wurde mit den Fabriken von Joseph Vogt, Albert Vogt und César Piquerez ab 1914 in Bonfol ansässig. Am 06. Juli 1950 wurde die Céramique Industrielle SA (CISA) gegründet und 1960 um eine neue Halle erweitert. Nach der Insolvenz im Jahr 1999 wurden die Fabrikgebäude der Céramique Industrielle SA Bonfol verkauft1. Heute wird das Gelände von der Technoparc CISA SA verwaltet, deren Direktor Marcel Pheulpin ist. Auf dem Gelände befinden sich die Büros der Pheulpin-Unternehmen (MP Bois, Marcel Pheulpin Generalbauunternehmen und Cisa Parc, www.mpheulpin.com), 2 Escape Games (https://enigmatic.ch/), eine Kfz-Werkstatt, sowie diverse, von Unternehmen, Handwerkern und Privatpersonen angemietete Räumlichkeiten (insgesamt 38 Mieter). Um diese Industriegebäude in aussergewöhnlichem Masse aufzuwerten, wird in diesen Räumlichkeiten ein Projekt für einen Indoor-Freizeitpark für Kinder der Firma Cisa Parc entwickelt. Jüngst wurde ein Veranstaltungsraum für Seminare, Konzerte und Events mit einer Kapazität von bis zu 300 Personen eingerichtet. Ein Beherbergungsprojekt zur Unterbringung von Gruppen (Jugendherberge) befindet sich im Bau. Dank der Cafeteria können auch Wanderer bewirtet werden. MP Bois nutzt die Eisenbahn und ist der einzige Betreiber, der Holzfasern für den Bau von Platten in Menznau (LU) liefert. VEREIN "DE CHOUETTES VERGERS POUR DEMAIN" Dieser gemeinnützige Verein, der sich aus rund zehn Dorfbewohnern und Menschen aus der Region zusammensetzt, allesamt Ehrenamtliche, pflanzte vor etwa fünfzehn Jahren einen Obstgarten mit Hochstammobstbäumen und einer von vielen Tieren als Lebensraum genutzten Hecke (https://www.vergerbonfol.ch/). Ziel ist es, die Natur und die Umgebung des Dorfes, das vor einigen Jahrzehnten von Obstbäumen umgeben war, wiederherzustellen. Die Vereinsaktivitäten bestehen in der Erhaltung der natürlichen Flora (Obstgarten, der ein Netzwerk mit anderen ökologisch bedeutenden Strukturen wie Blumenwiesen, Hecken, Ruderalflächen, grossen, freistehenden Bäumen oder anderen ökologischen Bestandteilen der Umgebung bildet) und ihrer Tierarten wie Steinkauz, Hermelin oder Gartenrotschwanz. Trockenmauer, Insektenhotel, Vogelhäuschen für Spatzen und Steinkauze sind bereits angelegt worden. Unter den Obstbäumen des Obstgartens befinden sich regionale Sorten. Es wurden verschiedene Kurse und Präsentationen durchgeführt, beispielsweise zum Pflanzen und Beschneiden von Obstbäumen. Ein Teil der Apfelproduktion wird als Tafelobst konsumiert, der grösste Teil jedoch wird zur Herstellung von Apfelsaft verwendet. Ein Exsikkator ermöglicht das Trocknen der Früchte. Je nach Erntemenge der Damaszenerpflaume wird der kantonale Obstbrand (Damassine AOP) hergestellt. Schliesslich werden die kleinen Früchte (Johannisbeeren und schwarze Johannisbeeren) zu Marmeladen und Gelees verarbeitet. BEHERBERGER LA ROSELIÈRE Auf dem Gelände der alten Töpferei Bregnard bietet La Roselière 4* Zimmer an Diese liegen 500 Meter vom Bahnhof entfernt, direkt an den Weihern, in ruhiger Lage, inmitten der Natur. Zwei Ferienwohnungen können wöchentlich oder am Wochenende (mindestens 2 Nächte) gemietet werden. Im Jahr 2019 wurde La Roselière mit einem Swimmingpool ausgestattet, um seinen Gästen mehr Annehmlichkeiten zu bieten (www.la-roseliere.ch/index.php/fr). Anfang Januar 2020 gab Frau Vanespen gegenüber Jura Tourismus bekannt, dass sie die Vermietung ihrer Wohnungen aus gesundheitlichen Gründen einstellen, den Wellnessbereich jedoch weiterhin vermieten wird. BCBF Das freundliche Bed & Breakfast „Bonne Crèche BonFol“ verfügt über einen großen Garten und liegt auf einem Hügel am Rande des Dorfes. Es bietet einen atemberaubenden Blick auf die Weiher und das Jura-Gebirge. Dieser großartige Ort für Erholung und Entspannung umfasst 5 Doppelzimmer (www.bcbf.ch). 1 „Chronologie des Jura von der Römerzeit bis heute“ (www.chronologie-jurassienne.ch/fr/004-ALPHABET/Industries/Diverses/Ce-ramique-industrielle-SA--Bonfol.html). Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 11 / 52
GASTRONOMIE DAS RESTAURANT GRÜTLI Dieses historische Restaurant ist eine echte Institution in Bonfol, die weit über die Grenzen des Jura hinaus bekannt ist. Als lokale Spezialität wird gebratener Karpfen geboten - ein lokales Produkt dieses Grenzgebietes, das sich bis in den Sundgau im benachbarten Frankreich erstreckt. DAS CAFÉRESTAURANT LE FÉDÉ Als Treffpunkt hat diese Café-Bar Anfang 2019 ihre Pforten wiedereröffnet. Mittags und abends wird ein Familienmenü angeboten. Ein Schlafsaal für Gruppen und ein Speisesaal sind ebenfalls vorhanden. ROUTEN, PFADE UND SPAZIERWEGE DIE WEIHERROUTE Drei Wanderwege mit 1,8 bis 9 km Länge sind mit Lehrtafeln über die Besonderheiten des Waldes, der Weiher, der Flora und Fauna versehen und laden Naturliebhaber ein, die Bonfol - Weiher mit dem Fahrrad oder zu Fuss zu erkunden. Die Seen wurden Ende des 15. Jahrhunderts auf Ersuchen der Fürstbischöfe von Basel angelegt, um ein Biotop für Karpfen, Hechte und Schleien zu schaffen und so die Speisetafel zu erweitern. Der auf dem gesamten Gebiet befindliche Lehmboden ermöglichte dank seiner praktisch undurchlässigen Eigenschaften den Bau von Weihern. Die Weiherlandschaft ist seit 1962 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Sie ist auch im Bundeslandschaftsinventar registriert. Aufgrund der biologischen Besonderheiten des Gebiets wächst in der Nähe ein Sumpf-Erlenhain mit Seggen (Carici elongatae- Alnetum glutinosae), ein sehr seltener Waldverbund. Es handelt sich um einen Amphibienlaichplatz von nationaler Bedeutung. Der alte Weiher Pré de l'Essert ist ein Tiefmoor von nationaler Bedeutung. Dieses Milieu ermöglicht die Vermehrung, Sommerung und Überwinterung mehrerer gefährdeter Amphibienarten, wie beispielsweise des Kammmolches (Triturus cristatus). In den Weihern leben zahlreiche wirbellose Wasser- und Sumpfwirbellose, darunter verschiedene Arten von Wasserkäfern und Libellen wie der Zweifleck (Epitheca bimaculata), eine seltene, vom Aussterben bedrohte Art. Die Uferbereiche sind von vielen seltenen hygrophilen Pflanzen besiedelt, wie dem akutblättrigen Teichkraut (Potamogeton acutifolius), einem bedrohten Hydrophyten, der Gewässer mit Unterwasservegetation (Potamion) besiedelnde Bohemian und die Zypergras-Segge (Carex bohemica), eine kleine Segge, die den schlammigen Boden trockener Teiche besiedelt und zur kleinen einjährigen Schlammflur (Nanocyperion) gehört, einer sehr seltenen Vegetation, deren Entwicklung vom regelmäßigen Austrocknen abhängig ist. Der Corbery-Bach beherbergt eine bestimmte wirbellose Fauna und insbesondere mehrere emblematische Arten von Eintags- und Köcherfliegen. Das Grosse Mausohr (Myotis myotis), eine vom Aussterben bedrohte Fledermaus, und der in der Schweiz sehr seltene Mittelspecht (Dendrocopos medius) schätzen die Hohlräume morscher Bäume in diesen Laubwäldern2. DIE CORBERY-ROUTE (www.bonfol.ch/files/Parcours%20Corbery_1.jpg). DER KILOMETER-0-PFAD Von 1871 bis 1914 war Pfetterhouse das Dorf der drei Grenzen. Im Herbst 1914 legten die Franzosen den Startpunkt der Front an der Schweizer Grenze in Largin fest. Die Grenzmarkierung Nr. 111 wurde dann zum Nullkilometer der Westfront. Die Gemarkung der drei Mächte, wo sich die Grenzen Frankreichs, der Schweiz und Deutschlands treffen, wird zu einer Touristenattraktion und zu einem Ort internationaler Geselligkeit. Auf dem Kilometer-0-Pfad kann man auf einer 7,5 km langen Route in flachem und bewaldetem Gelände die verschiedenen Überreste der drei Fronten entdecken: Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz. Die Route kann in beide Richtungen bewandert werden. https://www.j3l.ch/fr/V1749/sentier- du-km-0. Der Freundschaftsverein des Kilometer-0 arbeitet mit diesem Entdeckungspfad daran, diesen Ort voller Geschichte und Symbolik bekanntzumachen und zu fördern. Die durchgeführten Arbeiten haben es ermöglicht, mehrere frei zugängliche und sichere Betonkonstruktionen an der Front wiederherzustellen. Es ist auch möglich, in Begleitung eines professionellen Reiseleiters die Route des Largin-Pfades zu begehen. DIE FINNENBAHN Dies ist eine 500 m lange Schleife im Wald, die mit einer dicken Schicht Holzspänen bedeckt ist und sich ideal zur Begehung eignet. Diese Route ist mit 9 Spielgeräten ausgerüstet, die die Kraft, das Gleichgewicht und die Wahrnehmung des eigenen 2 Bundesamt für Umwelt, Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung IFP, IFP 1101 Teiche von Bonfol und von Vendlincourt, www.bafu.admin.ch/bln (aufgerufen am 23.10.2019) Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 12 / 52
Körpers fördern und mehr oder weniger schwierig auszuführen sind (Hängekäfig, Platten, Teufelsbrücke, Tarzanseil, Hängebrücke über den Fluss, Balancierbalken, Balancierseil, horizontale Leiter). Diese Geräte sind frei zugänglich. Die Strecke ist täglich geöffnet und kostenfrei. Kleine Kinder müssen von Erwachsenen begleitet werden. Die ganze Route dauert ungefähr eine Stunde. Sie kann jederzeit verkürzt werden. INTERPRETATIONSPFAD UND DESSEN MARKIERUNGEN Der Bonfol-Interpretationspfad liefert Wissenswertes im Interesse aller und weckt die Fantasie im Hinblick auf die verborgenen und ungewöhnlichen Orte des Dorfes (Gassen, Treppen usw.). Besucher können den Symbolen der verschiedenen roten, grünen oder schwarzen Kröten folgen. BARFUßPFAD Dieser Pfad ist kostenfrei und ermöglicht es Wanderern, über verschiedene Materialien zu laufen, und die Farben, Strukturen, Wandlungen und Verwendungszwecke von Ton im Laufe der Zeit zu entdecken. AUCH ONLINE-SPAZIERGÄNGE MÖGLICH Mit der SNUKR-App (www.snukr.com) kann ein jeder Mensch weltweit die Sehenswürdigkeiten einer Region entdecken bzw. sich anzeigen lassen. Die Besonderheit dieser App besteht darin, dass man damit beim Besuch einer Stadt eine Reiseroute nach eigenen Wünschen erstellen kann. Auf dem Bildschirm des Smartphones wählt man einen oder mehrere Filter aus: Gassen, Uhrmacherkunst, Architektur, Treppen usw. und Snukr schlägt dann eine Route zu Sehenswürdigkeiten vor. REITWEGE Besucher können die Ajoie entdecken, indem sie das Reitwegenetz mit seinen fast 70 km nutzen. Der noch als Geheimtipp geltende Reittourismus wird im Rahmen des Agrotourismusprojekts „Marguerite“ weiter ausgebaut. Der Reithof Pré Boquai in Bonfol bietet Reitstunden für alle Niveaus, begleitete und unbegleitete Spaziergänge und Kutschfahrten (https://www.facebook.com/ecurie.dupreboquai). WEITERE PRODUKTE ESCALE BONFOL GOURMETKORB MIT LOKALEN ERZEUGNISSEN Neben dem korbförmigen Regionalautomaten am Bahnhof bietet Escale Bonfol Körbe mit lokalen Erzeugnissen an. Es ist geplant, den Automaten an die Alte Post in der Nähe des neuen Tourismusempfangsbereichs umzuplatzieren. 2 BEOBACHTUNGSHÜTTEN FÜR TEICHBESUCHER Ihr Zweck besteht in der Beobachtung von Fauna und Flora. WOHNMOBIL TERMINAL Ermöglicht das Stationieren mit Wohnmobilen, die in Europa immer zahlreicher werden. Das touristische Angebot des Dorfes bietet den Besuchern eine Vielzahl von Aktivitäten und Produkten in verschiedenen Bereichen: Natur und Umwelt, Spiel und Unterhaltung, lokale Produkte, Geschichte und Kulturerbe usw. Sie bilden einen reichen touristischen Mikrokosmos, der gerade vorgestellt wurde. Letzterer kann eine durch das LAND ART-Projekt und die damit verbundenen geplanten Freizeitaktivitäten (die nachfolgend beschrieben werden) in Bonfol eine neue Dynamik entstehen lassen, um Besucher anzuziehen. Diese werden in der Lage sein, in Vorbereitung des LAND ART-Projekts mit bestehenden Dienstleistern zusammenzuarbeiten und Synergien mit dem touristischen Angebot zu erzielen. Die Menschen können ihren Beitrag zum Aufbau leisten, indem sie aktiv an Workshops, Kursen und Projekten teilnehmen. ANDERE NAHE GELEGENE SEHENSWÜRDIGKEITEN Die Ajoie und Porrentruy sind reich an einzigartigen Sehenswürdigkeiten. Kultur, Natur, Uhrmacherei und Mobilität... hier einige der vielen Möglichkeiten: Historische Stätten (mittelalterliches Porrentruy und Belle Epoque), ergänzt mit geführten Stadtrundfahrten und Circuit Secret, Ausstellungsräume (POPA, Hôtel Dieu oder PIRE), Terroir mit Früchten und Destillation (Brennereien und Ô Vergers d'Ajoie) und ihre Gastronomie (St. Martin und viele Restaurants), Natur mit Paläontologie, natürlichen und botanischen Stätten (JURASSICA Museum, Botanischer Garten und etwas weiter entfernt die Höhlen von Réclère) und Uhrmacherei (Uhrmacher- Stiftung und Rundgang der Uhrmacherei), sportliche Betätigung mit der neuen Kunsteisbahn, die künftig 11 Monate im Jahr geöffnet sein wird, Wander- und Radwege sowie die Softmobilitätsroute „Tal der Dinosaurier“ zwischen Porrentruy und Réclère. Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 13 / 52
F) KONTEXT GESCHICHTE DER DEPONIE 1800-1900: Höhepunkt Bonfol war nach Porrentruy die bevölkerungsmäßig zweitgrösste Gemeinde der Ajoie, als die der Töpferei von Produktion von Töpfergeschirr zwischen 1800 und 1900 ihren Höhepunkt erreichte. Ungefähr Bonfol fünfzig Familien lebten von dieser Aktivität und ungefähr zwanzig Öfen wurden gezählt. Schon 1951 nutzte CISA („Céramique Industrielle SA“), ein Unternehmen, das Bodenplatten 1951: Industriekeramik herstellt, Rohstoffe des Dorfes, indem es Ton aus einer Grube extrahierte. 19603 reichte die Qualität des Bonfol-Tons nicht mehr aus und die Extraktionskosten waren zu hoch, sodass CISA beschloss, den Ton aus Deutschland zu beziehen. Chemie- und Pharmaunternehmen hatten damals Interesse daran, das durch den Abbau von Ton entstandene Loch mit ihren Industrieabfällen zu füllen, da die Tonschichten als undurchlässig gelten. Dank der Vergütung der Basler Chemie für die Entsorgung 1961-1976: ihrer Abfälle in die durch den Tonabbau entstandenen Vertiefungen konnte CISA seine Arbeitsplätze Deponie chemischer sichern und seinen Betrieb in Bonfol weiter fortsetzen. Die Gemeinde erhielt den grössten Teil dieser Abfälle Vergütung. Die geologischen Eigenschaften des Tons sollten die Wasserdichtigkeit der Senke sicherstellen. Dies war der Fall, doch war die Lehmschicht nicht so fest wie angedacht, da Wasser in die Senke einsickerte und diese immer wieder überlief. Damaligen Einschätzungen zufolge sollte eine Tonschicht über die alte, aufgefüllte Grube sowie die Aufforstung der beiden betroffenen Hektaren 1981: Eindringen von ausreichen, um die Deponie und Hinterlassenschaften dauerhaft abzudecken. Nach dem Eindringen Wasser und Austritt von Wasser, was 1981 zum ersten Mal beobachtet wurde, wurden jedoch Schadstofflecks von Schadstoffen, festgestellt. Das Abflusswasser färbte sich mehrmals gelb und machte sich im Rosersbach in regelmässige Pfetterhouse im benachbarten Frankreich sichtbar. Durch die Abdeckung der Deponie konnte Standortüberwachung Wasser eindringen und Sickerwasser abfliessen. 1973 brach ein Feuer aus, das Dampf- und Geruchsemissionen freisetzte. Angesichts der Vorfälle wurden die Umgebung der Deponie und das dort befindliche Wasser ständig analysiert und der Standort mehrfach aufgebessert: Das BCI installierte ein Entwässerungssystem, das von 1986 bis 1995 in Betrieb war. 2000: Vom Kanton Jura Im Jahr 2000 ordneten die Republik Frankreich und der Kanton Jura dem Betreiber, der Chemie angeordnete Sanierung Basel (Basler Chemische Industrie - BCI), die Dekontamination und vollständige Sanierung der Industriedeponie Bonfol (DIB) an. Zwischen 1961 und 1976 wurden dort insgesamt 114 000 Tonnen Abfall gelagert. Bernische Industrie sowie auch lokale Unternehmen und in geringerem Masse auch die Armee nutzten das Gelände. Unter dem Druck von Umweltverbänden (einschliesslich Greenpeace, die das Gelände besetzten), des Kantons Jura und des Bundes, das Inkrafttreten der Verordnung über die Sanierung verschmutzter Gebiete (1998) anzuerkennen, machte sich BCI an die Arbeit. Um die Fässer mit den Chemieabfällen weg zu bringen, mussten die alte Eisenbahnlinie (Bonfol- 2000-2016: Dannemarie) um über 700 Meter ausgebaut, eine neue Zubringerstrasse zur Deponie gebaut, das Dekontamination Land geräumt, Kanalisationsrohre zur Wasserzufuhr und Abfuhr von Brauchwasser verlegt, des Standorts Stromleitungen verlegt und eine hermetische Aushubhalle aus 2200 Tonnen Baumetall installiert werden. Ein ferngesteuerter Bagger diente als Werkzeug, um kontaminierten Boden und Abfall bis zu einer Tiefe von zehn Metern auszugraben. Der kontaminierte Boden wurde in Containern gelagert und dann zur Aufbereitung per Bahn nach Deutschland und Belgien sowie in die Schweiz und in die Niederlande abtransportiert. Nach der Verbrennung wurde der inerte Abfall wiederum in einem Endlager aufbewahrt. Eine Explosion, bei der ein Arbeiter verletzt wurde, ereignete sich im Juli 2010 und verzögerte die Sanierungsarbeiten um 9 Monate. Am 02. September 2016 waren alle Abfälle und kontaminierten Böden mit einem Gesamtvolumen 2016: Standort von 220 000 Tonnen ausgegraben. Was für einen Zeitraum von 5 Jahren vorgesehen war, sollte bereinigt schließlich 16 Jahre (2000-2016) dauern. Diese vom Kanton streng kontrollierte Sanierung wurde von Beobachtern als beispielhaft beschrieben und in 4 Veröffentlichungen, Filmen und auf der 3 Industriedeponie Bonfol, erfolgreiche Sanierung, 17 Jahre Arbeit, aus Sicht verschiedener Akteure, Friedrich Reinhardt Verlag, 2017, S.20 4 Luigi Jorlo (übersetzt aus dem Italienischen von Olivier Pauchard), „SANIERTE DEPONIE - Bonfol, das Ende eines chemischen Alptraums“, SwissInfo.ch, 05.10.16, [ONLINE], https://www.swissinfo.ch/deu/d%C3%A9charge-assainie_bonfol-das-Ende- eines-chemischen-Alptraums/42472006, aufgerufen am 17.09.2019. Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 14 / 52
Website www.bci-info.ch/History?lang=fr über ihre Chronologie ausführlich dokumentiert. Allerdings beantragte die Basler Chemie 2008 beim Kanton Jura eine Entscheidung über die Kostenverteilung. Die im Jahr 2018 getroffene Entscheidung deckt nicht alle Kosten für die Basler Chemie. Der Bund wird daher über den Fonds zur Sanierung kontaminierter Standorte (OTAS-Fonds) höchstwahrscheinlich auch einen noch nicht ermittelten Teil der Kosten tragen müssen. GEDÄCHTNIS - WIEDERHERSTELLUNG - BILDUNG Die Revitalisierung und Sanierung des Geländes, die auf Initiative des Vereins Escale Bonfol als Aufwind für die „LAND ART-Projekt“ bezeichnet wird, wurde von einer Bürgerbewegung geführt, die sich für die Gemeinde Bonfol dank Aufwertung des Geländes einsetzte. Es ist klar, dass in Bezug auf die Geschichte des Ortes eine des „LAND ART- Erinnerungspflicht besteht, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu vergessen. Dieses LAND ART- Projekts“ Projekt ist sowohl für das Dorf Bonfol als auch für das BCI eine Gelegenheit, ihren Ruf wiederherzustellen, der über Jahrzehnte hinweg durch die Deponie und ihre Verschmutzung beschädigt wurde. Frankreich, nur wenige hundert Meter vom Standort entfernt, litt ebenfalls unter negativen externen Effekten der alten DIB. Ein Architekturprojekt, das von dem Angebot Der Tourismus des Ortes ist ein Weg, um die Revitalisierung des Dorfes Bonfol sicherzustellen und touristischer Aktivitäten das Gelände zu einem Ort nationaler und internationaler Attraktivität zu machen. Zu diesem Zweck begleitet wird wurden konkrete Möglichkeiten zur Aufwertung und zum Betrieb des Standorts in Betracht gezogen (in Bezug auf Sehenswürdigkeit, Analyse von Gruppenreisen, Mobilität, Tourismusangebote, Marketingreflexion). Das von Mario Botta geleitete Architekturprojekt wird pädagogisch wertvolle und zukunftsorientierte Botschaften vermitteln. Nachhaltige, ungewöhnliche und innovative touristische Aktivitäten in Bezug auf Mobilität und Unterkunft sollen eine grosse Anzahl von Besuchern anziehen. IN ÜBEREINSTIMMUNG MIT DEM REGIONALEN MASTERPLAN BELFORT MONTBELIARD BÂLE BASEL DELÉMONT MOUTIER BIEL & PÔLES URBAINS DU PLATEAU LA CHAUX-DE- FONDS Abbildung 1 : Auszug PDC RCJU, kantonales Leitkonzept des Jura in seiner geografischen Dynamik. Die Reflexion der touristischen Entwicklung des Gebiets geht Hand in Hand mit dem neuen regionalen Masterplan in Bezug auf die wirtschaftliche / touristische Entwicklung, der im Distrikt Nationales Angebot, Porrentruy gemäss dem kantonalen Masterplan erstellt wird. das Teil des regionalen Masterplans ist Der Kanton Jura besitzt ein Leitkonzept für die Planung seines Territoriums (siehe Abbildung 1, Seite 15). Der Standort wird vom TGV-Bahnhof Méroux-Belfort und der Nähe des Flughafens Mulhouse- Basel sowie europäischer Softmobilitätsrouten wie Euro Vélo 6 und FrancoVeloSuisse profitieren. Fondation „Mémoire, Art et Forêt – Bonfol“ – LAND ART-Projekt - Dezember 2020 15 / 52
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