Aktiv im Job mit Rheuma - Patientenratgeber zum Thema Ausbildung, Studium und Beruf.

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Aktiv im Job mit Rheuma - Patientenratgeber zum Thema Ausbildung, Studium und Beruf.
Aktiv im Job mit Rheuma.
Patientenratgeber
zum Thema Ausbildung, Studium und Beruf.
Aktiv im Job mit Rheuma - Patientenratgeber zum Thema Ausbildung, Studium und Beruf.
Inhalt
Arbeiten mit Rheuma       04
Rheuma und Ausbildung     08
Rheuma und Berufsalltag   14

                          Liebe Patienten,
                          dem Beruf nachzugehen dient nicht nur zum
                          Erwerb des Lebensunterhaltes. Vielmehr wird der
                          eigene Job für viele Menschen zum erfüllenden
                          Lebensinhalt, der Raum zur Selbstverwirklichung
                          bietet. Man wird körperlich und geistig gefordert,
                          steht in Kontakt zu Mitmenschen und kann seine
                          persönlichen Stärken ausleben.
                          Besonders bewusst werden diese Aspekte den
                          Menschen, die feststellen, dass sie an einer
                          chronischen Krankheit leiden, wie z. B. einer
                          chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkran-
                          kung und diese in Ihren Alltag eingreift. Plötzlich
                          erscheint es nicht mehr als selbstverständlich,
                          den Beruf auszuüben, dem man schon so lange
                          nachgeht. Junge betroffene Menschen zweifeln,
                          ob der Traumjob nicht ins Unerreichbare gerückt
                          ist. Doch Rheuma in all seinen Formen ist heute
                          sehr effektiv behandelbar. Nur in den wenigsten
                          Fällen widerspricht der Krankheitsverlauf einer
                          Berufstätigkeit und die Patienten bleiben bis ins
                          klassische Rentenalter aktiv.
                          In dieser Broschüre erhalten Sie jede Menge
                          wertvolle Ratschläge für Ihren Berufsalltag als
                          Rheumatiker.
                          Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!
                          Ihr Pfizer-Team
Aktiv im Job mit Rheuma - Patientenratgeber zum Thema Ausbildung, Studium und Beruf.
Arbeiten mit Rheuma.
                                       Der Karriere steht nichts im Weg ...

                                       Rheumatiker haben einiges zu bieten
                                       Rheumatische Erkrankungen werden heute meist in einem sehr frühen Stadium
                                       diagnostiziert und können mit modernen Behandlungstherapien, insbesondere durch
                                       Biologika, äußerst effektiv behandelt werden. Das führt vor allem dazu, dass die
                                       meisten von Rheuma betroffenen Menschen ein ganz normales Leben führen
                                       können. Sie können z. B. aktiv sein, Familien gründen und natürlich auch ihrem
                                       Beruf nachgehen. Und das oft bis ins Rentenalter hinein.
                                       In den meisten Fällen fühlt sich die erkrankte Person so fit, dass die Kollegen nicht
                                       einmal merken, dass sie es mit einem Rheumatiker zu tun haben. Viele Rheuma-
                                       Patienten zeigen sich zudem deutlich motivierter dabei, ihre persönliche Chance auf
                                       dem Arbeitsmarkt zu nutzen und wollen keinesfalls benachteiligt werden. Denn sie
                                       sind sich der Bedeutung ihres Berufsalltags für das Leben vollends bewusst:
                                       Dieser dient nämlich nicht nur zum Aufbringen des Lebensunterhalts, sondern auch
                                       als Lebensinhalt und trägt einen erheblichen Beitrag zur Selbstbestätigung und
                                       -verwirklichung bei.

     „Meine Erkrankung hindert
       mich nicht an meinem Beruf –
       im Gegenteil. Ich arbeite mit
       Pflanzen und habe täglich
       Kontakt zu anderen Menschen.
       Das gibt mir Kraft.“

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04                                                                                                 Arbeiten mit Rheuma
Aktiv im Job mit Rheuma - Patientenratgeber zum Thema Ausbildung, Studium und Beruf.
In welchen Branchen kann ich arbeiten?
Ob Handwerk, Industrie, Verwaltung, Forschung oder Kultur: Rheumatiker können sich
heute in jedem Arbeitsbereich zu Hause fühlen. Je nach Form der Erkrankung gibt es
natürlich mehr oder weniger geeignete Berufe. Wer an Muskel- oder Gelenkerkran-
kungen leidet, sollte mit dauerhaft schwerer körperlicher Belastung verbundene Tätig-
keiten naturgemäß meiden.
Bei kleinen krankheitsbedingten Hindernissen im Berufsalltag helfen oft schon margi-
nale Änderungen der Arbeitsbedingungen. Eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten oder
ein ergonomisch angepasster Arbeitsplatz im Büro bewirken in vielen Fällen leicht
Abhilfe. Derartige Maßnahmen werden auch von den Integrations- und Arbeitsämtern
unterstützt, sodass der Arbeitgeber die Kosten nicht allein tragen muss.

                                                                                        „Als ich von meinem Rheuma
                                                                                          erfuhr, dachte ich, ich könnte
                                                                                          meinen Traumberuf als Chemiker
                                                                                          nicht ausüben. Heute weiß ich:
                                                                                          Wenn man nur will, findet man
                                                                                          als Rheumatiker in jeder Branche
                                                                                          seinen Platz.“

Allgemein gilt, dass die meisten Berufe
durchaus für Rheumatiker geeignet sind.
Wie bei allen Menschen stehen die
eigenen persönlichen Fähigkeiten und
Interessen bei der Wahl im Vordergrund.

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6                                                                                                                            Arbeiten mit Rheuma
Aktiv im Job mit Rheuma - Patientenratgeber zum Thema Ausbildung, Studium und Beruf.
Rheuma und Ausbildung.
                                         Als junger Rheumatiker durchstarten ...

                                         Den richtigen Berufseinstieg finden
                                         Die Entscheidung für einen passenden Beruf ist für viele junge Menschen nicht ein-
                                         fach. Bei Rheuma-Patienten spielt neben den persönlichen Interessen auch noch der
                                         gesundheitliche Zustand eine tragende Rolle. Doch generell unterscheidet sich das
                                         Vorgehen bei der Berufswahl nicht maßgeblich von denen gesunder Jugendlicher.

                                         Tipps für die Berufswahl
                                          O
                                           rientieren Sie sich nicht an Berufsbildern: Überlegen Sie sich z. B., was Ihnen
                                           Spaß macht, wo Ihre Stärken und auch Ihre Schwächen liegen, ob Sie lieber im
                                           Büro oder im Freien, im Team oder allein arbeiten möchten.
                                          D
                                           er passende Schulabschluss: Mit einem höheren Abschluss steigen nicht nur
                                           die Chancen auf dem Arbeitsmarkt, auch die Auswahl wächst. So können körper-
                                           lich enorm belastende Berufe vermieden werden. Klug ist jedoch nicht, wer sich
                                           deshalb in der Schule überlastet, sondern wer das Beste aus seinen Möglich-
                                           keiten schöpft.
                                          W
                                           ie ist Ihr Gesundheitszustand? Schaffen Sie für sich selbst Klarheit, wie
                                           belastbar Sie sind. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Rheumatologen. Er kann
                                           Ihnen zuverlässige Auskunft und praktische Tipps geben.
                                          Lassen Sie sich beraten: Fachmännische Informationen rund um das Thema
                                            Berufswahl erhalten Sie z. B. im Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für
                                            Arbeit (BiZ) in Ihrer Nähe oder auf Job- und Ausbildungsmessen. Viele Betriebe
                                            veranstalten zudem einen „Tag der offenen Tür“, bei dem man in den Berufsalltag
                                            hineinschnuppern kann.
                                          E
                                           rfahrungen sammeln: Die meisten Unternehmen bieten Praktika an, die tiefe
     „Durch meine rheumatische            Einblicke in verschiedenste Arbeitsbereiche ermöglichen. Das kann bei der
       Erkrankung weiß ich, wie wich-      Entscheidung für den richtigen Beruf sehr hilfreich sein.
       tig Details sind, um eine große
       Sache funktionieren zu lassen.
       Das hilft mir auch in meiner
       Berufsausbildung.“
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Aktiv im Job mit Rheuma - Patientenratgeber zum Thema Ausbildung, Studium und Beruf.
Effektiv bewerben
Bewerbungen von Rheumatikern müssen im Prinzip nicht anders aussehen als von
gesunden Menschen. Ob die Erkrankung im Bewerbungsschreiben erwähnt wird,
bleibt voll und ganz dem Bewerber überlassen. Im Gespräch muss das Rheuma nur
angesprochen werden, wenn dadurch die Ausübung der beruflichen Tätigkeit
beeinträchtigt wird.
Rheumatiker sollten neben den generellen Richtlinien zur Bewerbung besonders darauf
achten, sich als potenzieller Arbeitnehmer und nicht als Erkrankter zu präsentieren.
Die Chancen auf eine Einladung zum Gespräch erhöhen sich erfahrungsgemäß erheb-
lich, wenn in der schriftlichen Bewerbung nicht auf das Rheuma eingegangen wird.

TIPP
Wenn Sie im Bewerbungsgespräch                                                         Unterstützung für Auszubildende
die Frage nach einer Behinderung oder
                                                                                       Rheumaerkrankte junge Menschen, die Probleme beim Finden eines Ausbildungsplatzes
einer chronischen Erkrankung gestellt
                                                                                       haben, können bei der Bundesagentur für Arbeit oder den Integrationsämtern kompe-
bekommen, müssen Sie darauf nicht
                                                                                       tente Hilfe finden. Angeboten werden z. B. die folgenden Leistungen:
wahrheitsgemäß antworten. Laut
allgemeinem Gleichstellungsgesetz                                                        Beratung und Unterstützung bei der Berufswahl und Stellensuche
                                                                                        
(AGG) sind derartige Fragen nicht
                                                                                        Förderung für den Ausbilder
mehr zulässig.
                                                                                         Berufsfindungsmaßnahmen
                                                                                        
                                                                                        Ausbildung in einem Berufsbildungswerk (BBW)
                                                                                        Förder- oder berufsvorbereitende Lehrgänge
                                                                                        R
                                                                                         heumagerechte Ausstattung des Ausbildungsplatzes
                                                                                         (z. B. Stehhilfen, ergonomischer Arbeitsplatz etc.)
                                                                                         Übernahme von Kosten für Umzüge oder weite Arbeitswege
                                                                                        

                                                                                       Um die Reha-Berufsberatung für Erstausbildung der Bundesagentur für Arbeit bean-
                                                                                       spruchen zu können, müssen in der Regel eine amtsärztliche Untersuchung und ein
                                                                                       psychologischer Test absolviert werden. Außerdem sind einige der Leistungen nur
                                                                                       beziehbar, wenn der Förderungsempfänger einen Schwerbehindertenausweis besitzt
                                                                                       (siehe Seite 16). Die Finanzierung begleitender Hilfen muss bereits im Voraus der
                                                                                       Anschaffung beantragt und bewilligt werden.

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Aktiv im Job mit Rheuma - Patientenratgeber zum Thema Ausbildung, Studium und Beruf.
Mit Rheuma studieren                                                                        Nachteilsausgleiche und Unterstützungen für Studenten
Ein erfolgreiches Studium erhöht die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Für Rheumatiker           H
                                                                                              ärtefallantrag: Das Studium kann ohne Wartezeit begonnen werden, wenn
ist die Studienzeit häufig unbeschwerter als der Arbeitsalltag, da der Alltag meist           nachgewiesen wird, dass ein Beginn zum späteren Zeitpunkt gesundheitsbedingt
flexibel eingeteilt werden kann und krankheitsbedingte Fehlzeiten nur selten entschuldigt     nicht mehr möglich ist.
werden müssen. Allerdings bestehen für Studenten auch keinerlei Ansprüche auf Arbeits-
                                                                                             A
                                                                                              ntrag auf Verbesserung der Durchschnittsnote: Wenn ein Schulgutachten belegt,
losenunterstützung oder Erwerbsminderungsrente.
                                                                                              dass die Krankheit oder Behinderung Auswirkungen auf die Abiturnote hatte
                                                                                              (z. B. durch häufige Fehlzeiten), kann die Durchschnittsnote im Einzelfall hochge-
                                                                                              stuft werden. Ebenso kann die Wartezeit verkürzt werden, wenn z. B. aus gesund-
                                                                                              heitlichen Gründen ein Schuljahr wiederholt werden musste.
                                                                                             Freie Wahl des Studienortes: Wurde einer der o. g. Anträge bewilligt, kann der
                                                                                               Studienort selbst ausgesucht werden.
                                                                                             A
                                                                                              n vielen Hochschulen gelten zudem gesonderte Zulassungsregelungen für
                                                                                              Bewerber mit Behinderungen.
                                                                                             W
                                                                                              ährend des Studiums können Studierende mit Behinderungen oder
                                                                                              chronischen Krankheiten Nachteilsausgleiche beantragen: z. B. längere
                                                                                              Bearbeitungszeiten von Klausuren oder Hausarbeiten.

                                                                                                                               INFO
                                                                                                                               Um chronisch Kranken oder Menschen mit
                                                                                                                               Behinderungen eine möglichst komplikationsfreie
                                                                                                                               Studienzeit zu ermöglichen, bieten deutsche
                                                                                                                               Hochschulen sogenannte Nachteilsausgleiche
                                                                                                                               und Unterstützungen an.

                                               „Obwohl ich in meinem Studium
                                                 mehr lernen muss als in der
                                                 Schule, empfinde ich die Zeit
                                                 als unbeschwerter. Ich kann mir
                                                 mein Pensum selbst einteilen
                                                 und bin nicht an feste Strukturen
                                                 gebunden.“
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Aktiv im Job mit Rheuma - Patientenratgeber zum Thema Ausbildung, Studium und Beruf.
Rheuma und Berufsalltag.
                                        Wertvolle Tipps für Ihr Arbeitsleben ...

                                        Auf den folgenden Seiten finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten für Ihren
                                        Arbeitsalltag als Rheumatiker. Auch in schwierigen Zeiten haben Sie so schnell eine
                                        Lösung parat.

                                        Muss ich meinem
                                        Arbeitgeber oder meinen
                                        Kollegen erzählen, dass ich
                                        Rheuma habe?
                                        Nein, das müssen Sie nicht. Bedenken Sie allerdings, dass ein offener
                                        Umgang mit Ihrer Krankheit viele Situationen erleichtert. Wenn sie lange beruflich
                                        belastbar bleiben möchten, sind zwischenzeitliche Schonmomente unvermeidlich.
                                        Und das lässt sich deutlich besser meistern, indem Sie Unterstützung von Kollegen
                                        annehmen. Stellen Sie auch klar, dass Sie Ihre Krankheit nicht vorschieben möchten,
                                        um bestimmte Arbeiten nicht machen zu müssen.
                                        Unvermeidlich ist Offenheit natürlich, wenn Sie auf eine rheumagerechte Ausstattung
                                        Ihres Arbeitsplatzes angewiesen sind. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten
                                        Sie Ihren Arbeitgeber auch über den genauen Grund informieren, falls Sie krankheits-
                                        bedingt häufiger fehlen oder am Morgen nicht pünktlich erscheinen können.

     „Als Lehrerin bin ich oft viele
       Stunden auf den Beinen. Seit
       ich meinem Schulleiter und den
       Kollegen von meiner Erkran-
       kung berichtet habe, fühle ich
       mich nicht mehr unwohl, wenn
       ich mich zwischendurch aus-
       ruhen muss.“
14
Aktiv im Job mit Rheuma - Patientenratgeber zum Thema Ausbildung, Studium und Beruf.
Brauche ich einen Schwerbehindertenausweis?                                         Welche Fördermöglichkeiten kann ich nutzen?
Ein Schwerbehindertenausweis bringt sowohl für betroffene Arbeitnehmer als auch     Rheumatiker im Berufsleben können auf eine Vielzahl von betrieblichen Fördermöglich-
für Arbeitgeber einige Entlastungen mit sich. Als Inhaber eines solchen Ausweises   keiten zurückgreifen, die durch die Arbeits- und Integrationsämter, die Reha-Träger und
profitiert man von einem besonderen Kündigungsschutz, fünf Tagen mehr Urlaub und    die Berufsgenossenschaften zur Verfügung gestellt werden. So werden vom Integrations-
der Befreiung von Überstunden.                                                      amt z. B. Kostenzuschüsse für die behindertengerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes
                                                                                    geleistet. Weiterhin erhalten Arbeitgeber Zuschüsse und Darlehen zur Anpassung der
Dazu kommt, dass private und öffentlich-rechtliche Arbeitgeber mit mindestens
                                                                                    betrieblichen Räumlichkeiten an die Bedürfnisse der erkrankten Mitarbeiter.
20 Mitarbeitern laut Gesetz mindestens 5 % der Belegschaft mit Schwerbehinderten
besetzen müssen. Ansonsten ist eine Ausgleichsabgabe fällig.
Zur Unterstützung können Arbeitgeber finanzielle und sachliche Leistungen, wie
Gehaltszuschüsse, Arbeitsassistenz oder die Kostendeckung für den behinderten-
gerechten Umbau des Arbeitsplatzes, in Anspruch nehmen.
Allerdings bringt ein Schwerbehindertenausweis auch einen entscheidenden Nachteil
mit sich: Wenn Sie sich beruflich neu orientieren wollen oder müssen und während
des Bewerbungsprozesses nach dem Ausweis gefragt werden, müssen Sie wahrheits-
gemäß antworten – auch wenn die Behinderung keine Einschränkung für
die auszuübende Tätigkeit darstellt.

TIPP
                                             Weitere Informationen zu
Ob ein Schwerbehindertenausweis
                                             den Themen Schwerbehinderung und
sinnvoll ist oder nicht, sollte im Voraus
                                             Reha finden Sie in unserer Broschüre
gründlich abgewogen werden.
                                             „Rheuma und Sozialrecht“ aus dieser
                                             Informationsreihe.

                                                                                    Wann kann ich Reha-Leistungen in Anspruch nehmen?
                                                                                    Gerade nach Phasen mit starken Krankheitsaktivitäten sind Leistungen zur medizinischen
                                                                                    Rehabilitation sinnvoll, um wieder voll und ganz im Beruf durchstarten zu können.
                                                                                    Eine Rehabilitationsmaßnahme kann in der Regel alle vier Jahre in Anspruch genommen
                                                                                    werden, bei medizinischer Notwendigkeit (z. B. bei schweren Funktionsstörungen)
                                                                                    auch öfter. Die Rehabilitation dauert meist drei Wochen und kann in begründeten
                                                                                    Fällen verlängert werden.

16                                                                                                                                         Rheuma und Berufsalltag
Aktiv im Job mit Rheuma - Patientenratgeber zum Thema Ausbildung, Studium und Beruf.
Ich möchte eine Umschulung machen,                                                      Wann habe ich Anspruch auf die Erwerbsminderungsrente?
an wen kann ich mich wenden?                                                            Wenn eine berufliche Leistung z. B. aufgrund einer schweren krankheitsbedingten
Einige wenige Berufe, z. B. solche, die mit schweren körperlichen Belastungen           Leistungsminderung nicht mehr durchgeführt werden kann, besteht Anspruch auf
verbunden sind, lassen sich nicht mit einer rheumatischen Erkrankung vereinbaren.       Erwerbsminderungsrente. Diese ist vom Alter völlig unabhängig.
In diesen Fällen ist eine Umschulung sinnvoll. Informationen dazu finden Sie entweder   Voraussetzung zum Bezug ist, dass der Empfänger vor Eintritt eine Wartezeit von
bei Ihrem Arbeitgeber (wenn Sie eine interne Umschulung planen) oder bei der            fünf Jahren hinter sich hat. Dazu zählen vor allem Beitragszeiten. In Sonderfällen
Bundesagentur für Arbeit.                                                               (z. B. bei jungen Menschen) kann die Wartezeit auch vorzeitig erfüllt sein. Zudem
    www.arbeitsagentur.de                                                              muss der Empfänger in den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderungsrente
                                                                                        mindestens drei Jahre Pflichtbeiträge geleistet haben. Bei jungen Menschen gelten
                                                                                        auch hier gesonderte Regelungen.
                                                                                        Bevor die Erwerbsminderungsrente gezahlt wird, müssen alle Anstrengungen zur
                                                                                        Beibehaltung der beruflichen Leistungsfähigkeit entweder erfolglos gewesen oder
                                                                                        die Erfolglosigkeit von vornherein absehbar sein.

                                                                                        INFO
                                                                                        Möglich sind sowohl eine teilweise als auch
                                                                                        eine volle Erwerbsminderungsrente.

                                             „In meinem Beruf als Lagerist             Rheuma und Selbstständigkeit – lässt sich das vereinbaren?
                                               musste ich viele körperlich              Wenn Sie sich stark genug fühlen, um eine selbstständige Tätigkeit zu ergreifen, sollten
                                               belastende Arbeiten durch-               Sie nicht zögern. Beachten Sie aber, dass Selbstständige die Erwerbsminderungsrente
                                               führen. Doch auch mit Rheuma             nur erhalten, wenn sie die erforderlichen Pflichtbeiträge in die gesetzliche Rente
                                               kann ich weitermachen: Jetzt             eingezahlt haben (s. o.). Das Risiko der Berufsunfähigkeit sollte daher unbedingt privat
                                                                                        abgesichert werden.
                                               sitze ich z. B. öfter auf dem
                                               Gabelstapler.“
18                                                                                                                                               Rheuma und Berufsalltag
In unserer neuen Info-Broschüren-Reihe erfahren
Sie alles über ein Leben mit Rheuma.

  Was ist eigentlich Rheuma?                      Stress und Rheuma.
	Die wichtigsten Informationen vom             	Stress tut nicht gut – hier finden
  Krankheitsbild bis hin zur Diagnose             Sie Ratschläge und Tipps für einen
  und den Therapiemöglichkeiten für               gelasseneren Umgang mit stressigen
  Sie zusammengefasst.                            Situationen.

  Unterwegs mit Rheuma.                           Rheuma und Sozialrecht.
	Dem Alltag entfliehen – warum nicht als       	Lesen Sie, welche Gesetze Ihnen als
  Rheuma-Patient? Was vor einigen Jahren          Rheumatiker den Rücken stärken und
  als unmöglich galt, ist heute kein Problem.     wie Sie den richtigen Ansprechpartner
  Packen Sie Ihre Koffer und los geht’s!          zu Ihrem Problem finden.

	Essen und Trinken mit Rheuma.                   Rheuma und Rauchen.
	Auch wenn die Ernährung die Rheuma-           	Die Broschüre informiert ausführlich über
  Erkrankung nicht direkt beeinflusst – ein       die Konsequenzen von Rheuma und
  ausgewogener Genuss stärkt den Körper,          Rauchen und gibt viele Tipps für ein
  hält fit und macht Spaß.                        gesundes Leben ohne Zigaretten.

  Leben und Lieben mit Rheuma.                    Rheuma und Angehörige.
	Geteiltes Leid ist halbes Leid: Wir           	In unserem Ratgeber für Angehörige
  geben Ihnen Tipps für eine gesunde              finden Partner, Familienmitglieder und
  Partnerschaft trotz Krankheit.                  Freunde alle Informationen, die sie
                                                  über die Erkrankung wissen sollten.

  Familienleben mit Rheuma.                       Rheuma und Gewicht.
	Ein Familienleben mit Rheuma –                	Wie wirkt sich Übergewicht auf rheuma-
  hier finden Sie Tipps zu den Themen             tische Erkrankungen aus? Die Antwort
  Schwangerschaft, Kinder und                     auf diese Frage und noch vieles mehr
  Enkelkinder.                                    lesen Sie in dieser Broschüre.

  Rheuma und Lebensqualität.                      Leben mit Rheuma.
	Wer sagt eigentlich, dass sich das ganze      	Als Rheumatiker sollte man wissen, wer
  Leben nur um die Krankheit drehen               einem im Alltag und im Ernstfall unter die
  muss? Entdecken Sie die Möglichkeiten           Arme greift. Alle Infos dazu finden Sie in
  rund um das Thema Genuss.                       diesem Ratgeber.

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                                                                     Montag – Freitag 8:00 – 18:00 Uhr
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