Wer steht noch auf Europa? - Thema im Mai 2019: Die Zeit

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Wer steht noch auf Europa? - Thema im Mai 2019: Die Zeit
Kostenloses Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe II

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Diese Arbeitsblätter sind ein kostenloser Service für
die Oberstufe und erscheinen jeden ersten Donnerstag
im Monat. Sie beleuchten ein Thema aus der ZEIT oder
von ZEIT ONLINE, ergänzt durch passende Arbeitsanre-
gungen zur praktischen Umsetzung im Unterricht.

Thema im Mai 2019:
Wer steht noch auf Europa?
Die größten Europa-Fans, so heißt es immer, findet man in der jungen Generation. Aber ist das wirklich
so? Der Autor des hier vorgestellten Artikels wollte dies nachprüfen und befragte junge Wählerinnen
und Wähler in Deutschland, Polen, Großbritannien und Frankreich. Das Ergebnis hat ihn verblüfft.
Europabegeisterte hat er nur in Deutschland angetroffen. Offenbar, so sein Fazit, kann nur die privi-
legierte Mittelschicht die EU ins Herz schließen. In »abgehängten« Regionen steht man der Union viel
skeptischer gegenüber. Welche Folgen hat dieser Befund für die EU-Politik und die Europawahlen?

In dieser Unterrichtseinheit positionieren sich Ihre Schülerinnen und Schüler zur EU. Sie diskutieren,
inwieweit sie sich mit Europa identifizieren können, besprechen Aspekte der europäischen Integration
und erörtern Argumente, sich an den Wahlen zum Europaparlament zu beteiligen. Mithilfe ihrer sozialen
Netzwerke halten Ihre Schülerinnen und Schüler Kurzinterviews mit EU-Ausländerinnen und -Ausländern
ab, um ein Stimmungsbild zu ermitteln. Auf dieser Grundlage entwickeln sie eine Stärken-Schwächen-
Analyse und eine To-do-Liste für ein zukünftiges Europa.

           Inhalt:
           2 Einleitung: Thema und Lernziele
           3 Arbeitsblatt: Eigentlich finden nur wir Deutschen Europa richtig geil
           8 Internetseiten zum Thema
»ZEIT für die Schule«-Arbeitsblätter | Wer steht noch auf Europa?                                       2

Einleitung: Thema und Lernziele
Darf’s ein bisschen mehr Europa sein – oder eher weniger? Zwei gegenläufige Tendenzen prägen derzeit
die Debatte über Europa. Auf der einen Seite die EU-Gegner, ein neuer Nationalismus und der Brexit, auf
der anderen Seite Reformpläne für ein stärkeres Europa mit gemeinsamer Migrationspolitik, Verteidigung,
Terrorbekämpfung und einheitlicheren Sozialstandards. Paradoxerweise steigt die Identifikation und Zu-
stimmung zur EU und den europäischen Werten – obwohl nationalpopulistische Parteien an Zulauf gewin-
nen. Europa polarisiert immer stärker.

Einer Umfrage des Europaparlamentes zufolge denken mehr als zwei Drittel der EU-Bürgerinnen und -Bür-
ger, dass die EU-Mitgliedschaft ihrem Land eher Vorteile bringt. Das ist der höchste Zustimmungswert zur
EU seit 1983. Der Befragung zufolge sind Studierende, also junge Wählerinnen und Wähler, die größten
EU-Fans. Was verständlich ist, denn für sie steht besonders viel auf dem Spiel: Erasmus-Aufenthalte und
Reisefreiheit oder länderübergreifende Jobangebote im europäischen Binnenmarkt beim Start in den Be-
ruf. Doch ausgerechtet die Jungwählerinnen und -wähler sind ausgesprochen wahlfaul. In Deutschland lag
die Wahlbeteiligung der 21- bis 24-Jährigen bei den Europawahlen 2014 bei 35 Prozent. Zum Vergleich:
In der Altersgruppe der 60- bis 70-Jährigen wählten 58 Prozent (Bundesdurchschnitt 2014: 48 Prozent).
Möglicherweise ist ja die Wahlmüdigkeit der Jugend ein Grund dafür, dass der EU die Fürsprecher abhan-
denkommen. Oder wählen sie nicht, weil sie doch nicht so auf die EU stehen, wie Umfragen es nahelegen?

Florian Prokop, der Autor des Artikels, der in diesem Arbeitsblatt vorgestellt wird, reiste nach Frankreich,
Großbritannien, Deutschland und Polen, um schlaglichtartig junge Europäer zu befragen, was ihnen an
Europa liegt. Sind die Jungwählerinnen und -wähler in Frankreich so begeisterte EU-Fans wie ihr Präsident
Macron? Lebt der europäische Gedanke in Großbritannien noch? Kann man in Polen unter der PiS-Regie-
rung überhaupt offen über Politik sprechen?

Das Ergebnis verblüffte den Autor: Je städtischer und je wohlhabender eine Region ist, desto eher können
sich die Menschen mit der EU identifizieren – oder zumindest pragmatisch arrangieren. Im ländlichen Raum
und in Stadtvierteln mit hoher Arbeitslosigkeit ist die Euro-Skepsis verbreiteter. Richtige Europa-Fans fand
Prokop jedoch nur in Deutschland. Offenbar, so seine Bilanz, muss man von der EU profitiert haben oder
zur privilegierten Mittelschicht gehören, um Pro-Europäer zu sein. Heißt das nun im Umkehrschluss, dass
hauptsächlich die Deutschen von der EU profitieren? Welche Schlussfolgerungen für die EU-Politik und die
Wahlbeteiligung der jungen Generation könnte man daraus ziehen?

In den Aufgaben zum Arbeitsblatt beantworten die Schülerinnen und Schüler zunächst jene Fragen, die
der Autor bei seiner Europa-Tour gestellt hatte. Sie diskutieren dessen Thesen und nehmen den Artikel
als Vorbild, um in ihren eigenen Netzwerken ein »EU-Barometer« zu ermitteln. Der zweite Teil der Aufga-
ben thematisiert die im Mai 2019 stattfindende Wahl zum Europaparlament. Die Schülerinnen und Schüler
diskutieren Gründe, die für und gegen eine Wahlbeteiligung sprechen, erstellen eine Stärken-Schwächen-
Analyse sowie eine To-do-Liste für die EU und ermitteln anhand des Wahl-O-Mats der Bundeszentrale für
politische Bildung ihre eigene Parteipräferenz.
»ZEIT für die Schule«-Arbeitsblätter | Wer steht noch auf Europa?                                      3

     Arbeitsblatt
     Eigentlich finden nur wir Deutschen Europa richtig geil
     Unser Autor reiste zwei Wochen durch drei europäische Länder und sprach mit vielen jungen
     Menschen über ihr Verhältnis zur Europäischen Union. Dabei lernte er: Die größten EU-Fans gibt
     es offenbar in Deutschland.

     Was liegt Menschen meiner Generation noch an Europa? Das war die Frage, die meine Reise durch Frank-
     reich, Großbritannien und Polen leiten sollte. Zwei Wochen war ich unterwegs. Ich wollte vor der Präsi-
     dentschaftswahl mit jungen Franzosen und Französinnen sprechen. In Großbritannien war ich, um heraus-
     zufinden, wie sehr der europäische Gedanke noch im Brexit-Land existiert. In Polen ist mit der PiS-Partei
5    eine nationalistische und europaskeptische Partei an der Macht. Wie sehr identifizieren sich die jungen
     Menschen dort mit der EU?

     Ich sprach unter anderem mit Menschen in der Rassemblement National-Hochburg Hénin-Beaumont, in
     der englischen Küstenstadt Hastings oder dem polnischen Ort Wrocław (Breslau). Ich lernte dabei drei
10   Dinge – und eins davon hat mich ziemlich überrascht.

     1. Großstädter*innen finden Europa ganz gut – auf dem Land spielt die EU keine Rolle oder wird
     abgelehnt

15   In London machte ich mir zur Aufgabe, auf dem Campus der London School of Economics and Political
     Science wenigstens eine*n Brexit-Befürworter*in zu finden. Ich fand: niemanden. Das war zu erwarten.
     Was ich nicht erwartet habe: wie wenig sich die Londoner Studierenden dennoch mit Europa identifizier-
     ten. Die emotionalste Antwort auf den Brexit, die ich bekam, gab mir Bobby: »Der Brexit hat mich sehr
     traurig gemacht. Ich musste so vielen europäischen Freunden in die Augen schauen und ihnen sagen: Tut
20   mir leid.« Ob sich die Brit*innen eher als Europäer*innen oder eben als Brit*innen sähen? Ein Großteil mei-
     ner Interviewpartner*innen fand die Frage befremdlich. Die Antwort: eher als Brit*innen.

     Auch unter Franzosen und Französinnen hörte ich eher pragmatische EU-Bekenntnisse. »Ich finde es wich-
     tig, dass wir Franzosen in der EU bleiben, damit wir uns gegenseitig schützen können«, sagte mir Marie
25   aus Roubaix vor der Wahl. Von der EU-Leidenschaft von Macron ließ sie sich allerdings nicht anstecken.
     Wie viele Wähler*innen in Frankreich wählte sie den neuen Präsidenten nicht, um ihre Liebe für Europa
     auszudrücken, sondern schlicht, damit Le Pen nicht gewinnen würde.

     Für die Menschen, die Le Pen favorisierten, ist die Europäische Union hingegen kein Thema. »Für uns Fran-
30   zosen hat die Migrationskrise oberste Priorität. Ein Referendum über den Austritt Frankreichs aus der EU
     wird keine Mehrheit bekommen. Viele wollen, dass Frankreich in der EU bleibt«, sagte mir Elea aus dem
     kleinen Ort Hénin-Beaumont.
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     »Wir brauchen die EU nicht. Wir waren schon immer ein Inselstaat und sind großartig auch ohne die Euro-
     päische Union«, verriet mir John, ein arbeitsloser Zimmermann aus Hastings. Der 19-jährige Anthony hat
35   durch die EU-Osterweiterung nur Nachteile erfahren. Er sagte mir: »Wir sollten unabhängig bleiben. Es
     kommen so viele Polen nach Hastings und nehmen uns die Häuser und die Arbeit weg. Es ist schwierig für
     mich, Jobs zu finden. Es gibt keine Hoffnung, kein Geld, kein gar nichts.«

     2. Wer die Hashtags #instatravel und #studyabroad benutzen kann, mag Europa
40

     John und Anthony haben es wahrscheinlich schwer, Hastings überhaupt zu verlassen. Der Ort, in dem sie
     wohnen, war früher sicher mal ein schöner Urlaubsort, heute hat er sich verändert: Die Arbeitslosenquote
     liegt bei sieben Prozent, an der örtlichen Apotheke stehen die Menschen Schlange an der Methadon-Aus-
     gabe. Bereits vormittags sind viele Menschen jeden Alters, denen ich begegnete, betrunken oder bekifft.
45   Es gibt keine Arbeit für John und Anthony – und es ist ihre Realität, dass mit der EU-Osterweiterung 2004
     Pol*innen in ihre Heimat kamen und ihre Jobs für weniger Geld angenommen haben. Was haben die bei-
     den effektiv von der EU?

     Auch im französischen Hénin-Beaumont ist die Arbeitslosigkeit hoch. Alane, der Hundeführer werden will,
50   aber keine Arbeit findet, hat Le Pen gewählt. »Le Pen wird als Erstes die Grenzen schließen. Sie will Arbeit
     für die Jungen schaffen, bevor neue Migranten nach Frankreich kommen. Mit Macron wird weiterhin das
     Geld regieren. Die Reichen bekommen immer alles und die Armen nichts.« Dass das eine einfache Lösung
     ist und die Arbeitslosigkeit in Hénin-Beaumont auch nicht gesunken ist, seit der Front National im Oktober
     2014 bei den Landkreiswahlen die absolute Mehrheit errang – geschenkt.
55

     Wer Europa gut findet, hat seine Privilegien bereits erfahren. Wer beispielsweise dank Erasmus-Jahr in
     einem anderen Land der EU leben konnte, der findet Europa gut. Wer vernetzt ist und Familie in Amster-
     dam, Freund*innen aus Portugal und Arbeitskolleg*innen aus Frankreich hat, steht zu Europa. So ging es
     allen Studierenden in London, die ich fragte, oder jungen Pol*innen, die in der Grenzstadt Słubice wohnen
60   und in Deutschland studieren.

     3. Eigentlich finden nur wir Deutschen Europa so richtig geil

     »Natürlich als Pole!«, war Szimons Antwort auf meine Frage, ob er sich eher als Pole oder als Europäer
65   sieht. Er fand die Frage ziemlich lächerlich, denke ich. In Polen über Politik zu reden ist äußerst schwierig,
     aber das Bekenntnis, Pole zu sein, geht den meisten dennoch leicht über die Lippen.

     Anders sind da wir Deutschen. An der Europa Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) traf ich Sophie. Sie
     sagte mir: »Ich bin stolz, Europäerin zu sein, und finde es überhaupt nicht mehr zeitgemäß, Deutsche sein
70   zu müssen.« Nur meine deutschen Interviewpartner*innen bekannten sich so leidenschaftlich zu Europa.
     Auch die proeuropäische – und zuweilen als inhaltslos kritisierte – Bewegung »Pulse of Europe« fand in
     Deutschland ihren Anfang.
»ZEIT für die Schule«-Arbeitsblätter | Wer steht noch auf Europa?                                        5

     Woran liegt das? Vielleicht gefällt uns unsere gefühlte Vorreiterrolle ganz gut. Vielleicht wissen wir, dass
     wir wirtschaftlich stark von der EU profitieren. Vielleicht liegt es auch daran, dass es uns Deutschen auf-
75   grund unserer Vergangenheit schwerer als anderen fällt, uns auf unsere Nation zu berufen. Kommt uns ein
     Europa, auf das wir stolz sein können, nicht wie gerufen?

     Und jetzt?

80   Die EU nützt der privilegierten Mittelschicht. Menschen, die schon länger alleingelassen wurden, hat Euro-
     pa nichts zu bieten. Darin liegt jedoch der Schlüssel, um Europa auch den Menschen ans Herz zu legen, die
     bisher nicht profitieren. Macron und Merkel versicherten gerade, dass sie ein sozialeres Europa wollen. Wie
     genau das aussehen soll, verrieten sie bisher nicht. Vielleicht könnte eine europäische Arbeitslosenversi-
     cherung helfen, vielleicht ein gemeinsames europäisches Bafög. Sicher ist, dass die EU anfangen muss, mit
85   all ihren Bürger*innen zu sprechen.

     Florian Prokop, ze.tt, https://ze.tt/eigentlich-finden-nur-wir-deutschen-europa-richtig-geil

     Aufgaben
     Einstieg

     1. Fragen zur eigenen europäischen Identität beantworten

          a) Vervollständigen Sie die folgenden Sätze:
             • Europa bedeutet für mich …
             • Ich schätze an der EU …
             • Meine Kritik an der EU richtet sich an …

          b) Sehen Sie sich in erster Linie als Deutscher/Deutsche (andere Nationalität) oder als Europäer/
             Europäerin?

          c)    »Dexit«: Sollte Deutschland aus der EU austreten? (Begründung)

          d) Wie sollte die EU der Zukunft aussehen? Schildern Sie in Stichpunkten Ihre Vision von Europa:
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Aufgaben zum Artikel

2. Das Textverständnis klären
   a) Lesen Sie den Artikel, und markieren Sie Begriffe oder Passagen, die Sie nicht verstehen.
      Recherchieren Sie Hintergrundinformationen dazu. Klären Sie insbesondere folgende Bezüge:
      • PiS-Partei (Zeile 4, 64)
      • Rassemblement National/Marine Le Pen (Zeile 8, 29, 50–54)
      • Präsident Macrons »EU-Leidenschaft« (Zeile 25)
      • Bewegung »Pulse of Europe« (Zeile 71)
   b) Erläutern Sie folgende Bilanz des Autors:
      »Wer Europa gut findet, hat seine Privilegien bereits erfahren« (Zeile 56).
      Diskutieren Sie diese These in Hinblick auf die Überschrift des Artikels:
      »Eigentlich finden nur wir Deutschen Europa richtig geil«.
   c) Diskutieren Sie, welche Schlüsse man daraus für die künftige EU-Politik ziehen könnte.

3.   Eine eigene Umfragen abhalten und eine Galerie mit Zitaten zur EU gestalten
     a) Befragen Sie in Kleingruppen mindestens drei Personen aus dem EU-Ausland nach ihrer Hal-
        tung zur EU. Suchen Sie in Ihren Netzwerken nach geeigneten Interviewpartnern. Sie können als
        Grundlage die Fragen aus dem Einstieg nutzen. Sammeln Sie dabei aussagekräftige Zitate für
        Aufgabe b). Halten Sie für die spätere Auswertung und Besprechung Ihrer Ergebnisse auch Alter,
        Lebensumstände und Wohnort der Befragten fest.
     b) Entwerfen Sie ein Wandplakat mit den aussagekräftigsten Zitaten aus Ihrer Befragung. Lassen
        Sie dabei um jedes Zitat genügend Platz für Anmerkungen.
     c) Stellen oder hängen Sie das Plakat in der Schule auf, und rufen Sie dazu auf, die Zitate zu kom-
        mentieren. Diskutieren Sie nach Abschluss des Experiments, welche Europastimmung in den
        Kommentaren deutlich wird.
     d) Schreiben Sie zum Abschlusss einen eigenen Text nach dem Muster des vorliegenden Artikels.

Aufgaben zur Europawahl

4. Gründe erörtern, Wählen zu gehen
Die Beteiligung an den Wahlen zum Europäischen Parlament ist geringer als bei nationalen Wahlen zum
Bundestag (in Deutschland 48 Prozent Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2014 und 76 Prozent bei der
Bundestagswahl 2017). Manche Wahlberechtigte nehmen bewusst nicht an den Wahlen teil, um ihren
Protest gegen die EU-Politik auszudrücken. Vervollständigen Sie den unten stehenden Satz, und nutzen
Sie Ihre Antworten als Grundlage für eine Diskussion zum Thema: »10 Gründe, (nicht) wählen zu gehen!«
Nehmen Sie dabei einfach an, Sie seien wahlberechtigt, falls Sie es (noch) nicht sind.

»Ich gehe (nicht) wählen, weil … «
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3. Eine SWOT-Analyse für die EU erstellen
   Erstellen Sie eine SWOT-Analyse für die EU, indem sie Stärken (Strenghths), Schwächen (Weaknes-
   ses), Chancen (Opportunities) und Gefahren (Threads) für die EU in einer Tabelle zusammenfassen.
   Analysieren Sie die Tabelle, und entwickeln Sie daraus Ideen für eine Zukunftsstrategie der EU. Sie
   können hierfür Argumente aus Aufgabe 3. nutzen

    Stärken                                            Schwächen

    Chancen                                            Gefahren

4. Eine To-do-Liste für die EU verfassen
   Arbeitslosigkeit, soziale Gerechtigkeit, Einwanderung, Terrorbekämpfung, Umweltschutz, Daten-
   schutz und vieles mehr: Die Bürgerinnen und Bürger der EU benennen in Umfragen unterschiedliche
   Themen, mit denen sich das neue EU-Parlament vorrangig beschäftigen sollte. Bilden Sie Kleingrup-
   pen, und erstellen Sie eine Liste mit den Top-Ten-Aufgaben und Themen, die Ihrer Ansicht nach das
   neue EU-Parlament ab 2019 vorrangig diskutieren und dafür Lösungsansätze entwickeln sollte.
   Ermitteln Sie ein Ranking in Ihrer Klasse, und vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit einer europaweiten
   Umfrage im Juni 2018.
   Europäisches Parlament, Demokratie in Bewegung – ein Jahr vor der Europawahl,
   http://www.europarl.europa.eu/at-your-service/files/be-heard/eurobarometer/2018/eurobarometer-2018-de-
   mocracy-on-the-move/report/de-one-year-before-2019-eurobarometer-report.pdf

5. Den Wahl-O-Mat als Entscheidungshilfe für die Europawahl nutzen
   Der Wahl-O-Mat zur Europawahl 2019 ist ein Frage-und-Antwort-Tool, das zeigt, welche Partei der
   eigenen politischen Position am nächsten steht.
   Link: Bundeszentrale für politische Bildung,
   https://www.bpb.de/politik/wahlen/wahl-o-mat
   (Freischaltung des Links zur Europawahl am 3. Mai 2019)
   Als App: https://www.bpb.de/shop/multimedia/mobil/149163/wahl-o-mat-app
   a) Notieren Sie im Vorfeld, welche Partei Sie am ehesten bei der Europawahl wählen würden
       (immer angenommen, Sie sind wahlberechtigt).
   b) Beantworten Sie die Fragen zum Wahl-O-Mat, und notieren Sie, welche Parteipräferenz die Soft-
       ware für Sie errechnet. Vergleichen Sie das Ergebnis mit Ihrer ersten Einschätzung aus a).
   c) Ermitteln Sie im Anschluss, welche Parteien in Ihrer Klasse die meisten Stimmen auf sich vereini-
       gen konnten. Diskutieren Sie, welche politische Richtung dadurch die meisten Anhänger finden
       würde.
   Linktipp für die Orientierung innerhalb der Parteienlandschaft:
   Landeszentrale für politische Bildung Baden-Würrtemberg,
   https://www.europawahl-bw.de/parteien_europawahl.html
»ZEIT für die Schule«-Arbeitsblätter | Wer steht noch auf Europa?                                                                  8

           Internetseiten und Bücher zum Thema:
           Wer steht noch auf Europa?

  ze.tt: Junge Menschen aus ganz Europa gründen erste gesamteuropäische Partei
  https://ze.tt/junge-menschen-aus-ganz-europa-gruenden-erste-paneuropaeische-partei

  ZEIT ONLINE: »Die Bürger sind der Union voraus«
  https://www.zeit.de/2019/18/hartmut-kaelble-eu-europa-buerger-beziehung

  ZEIT ONLINE: Bleib cool, Europa
  https://www.zeit.de/2019/18/europawahl-wahlkampf-parteien-nationalismus-populismus-eu

  Europäisches Parlament: Eurobarometer-Umfrage »Demokratie in Bewegung«
  http://www.europarl.europa.eu/at-your-service/de/be-heard/eurobarometer/eurobarometer-2018-de-
  mocracy-on-the-move

  Europäisches Parlament: Diesmal wähle ich!
  www.diesmalwaehleich.eu

  Explainity-Erklärvideo: Europawahl 2019 einfach erklärt
  https://www.youtube.com/watch?v=efCMww6dBZc

  Bundeszentrale für politische Bildung: Europawahl 2019
  https://www.bpb.de/politik/wahlen/europawahl-2019

                                                                              Das kostenlose ZEIT-Angebot für Schulen
                                                                              Die Unterrichtsmaterialien für das Schuljahr 2018 / 19
                                                                              »Medien verstehen« und »Schule, und was dann?«
                                                                              sowie DIE ZEIT für drei Wochen im Klassensatz können
                                                                              Sie kostenfrei bestellen. Alle Informationen unter:

                                                                              www.zeit.de/schulangebote

IMPRESSUM
Projektleitung: Franziska Sachs, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG,
Projektassistenz: Jannike Möller, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG,
didaktisches Konzept und Arbeitsaufträge: Susanne Patzelt, Wissen beflügelt
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