Stahlmarkt Länderkontingent entlastet die - Branche Seite 6 - Baublatt

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                  AKTUELLE INFORMATIONEN FÜR DIE SCHWEIZER BAUBRANCHE        22. Februar 2019   Nr. 8   CHF 12.50

Stahlmarkt                                              Hanfstein
Länderkontingent                                        Scheinbarer Abfall
entlastet die                                           wird zu neuem
Branche Seite 6                                         Baumaterial Seite 10

                                  ung
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                                                                                                     Jahre

                                                                                                     1959 – 2019

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                                                                                    Jahre

                                                                                   1959 – 2019

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Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019
                                                      tä g li c h e
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                                                                                                                                                       BRANCHE
Bild: Ben Kron

                                                                                                                            Elisabethenkirche in Basel
                                                                                                                            Achtung, Einsturzgefahr!   5
                                                                                                                            Stahlmarkt
                                                                                                                            Leichte Entspannung,
                                                                                                                            aber keine Entwarnung 6
                                                             Gestaltet                                                      Streetart im Geisterdorf
                                                             Der Bau- und Gestaltungs-                                      Kunst kann Doel nicht retten 8
                                                             experte Lorenzo Gregori setzt

                                                                                                                                                                        Bild: agracier, CC BY-SA 3.0, Wikimedia.org
                                                             auf mineralische, biozidfreie
                                                             Putze. Eines seiner Vorzeige­
                                                             objekte ist der EM2N-Neubau
                                                             in der Zürcher Greencity (Foto),
                                                             der als Meilenstein der
                                                             Putzarchitektur gilt. SEITE 18

                                                                                                Bild: Basler & Hofmann AG
                                                                                                                                                        PRAXIS
                                                                                                                                 BAUMATERIALIEN / BAUVERFAHREN

                                         Geschult                                                                            Baustoff Hanfstein
                                                                                                                             Der Alleskönner vom Acker 10
                         Die Digitalisierung bietet
                     bereits heute Vorteile in der                                                                           Fassade und Putz
                      operativen Bauausführung.                                                                              Der Mann fürs Oberflächliche 18
                 Doch zum Durchbruch von BIM
                                                                                                                             Wärmedämmung für Holzhäuser
                 & Co. auf der Baustelle braucht
                                                                                                                             Brandschutz aus Altpapier   24
                  es vor allem eines: überzeugte
                     Mitarbeiter und Partner. Ein                                                                            Digitalisierung auf der Baustelle
                   neues Kursangebot vermittelt                                                                              Vorteile statt Vorurteile         26
                 Digitalisierungswissen und hilft
                         Ängste und Widerstände                                                                             Industriedenkmal 
                             abzubauen. SEITE 26                                                                            Die verwunschenen Kohle-Inseln
                                                                                                                            von Nagasaki                  30

                                                                                                                                                    MANAGEMENT
Bild: zvg

                                                                                                                            Chefsache: Markus Mettler
                                                                                                                            «Vertrauen, getrauen, betrauen» 34

                                                                                                                            Im nächsten Baublatt                 36

                                                             Gefragt                                                                                    SERVICE
                                                             «Vertrauen, getrauen,                                          Bauprojekte                           38
                                                             betrauen»: So lautet der
                                                             wichtigste Führungsgrundsatz                                   Baugesuche                            40
                                                             von Markus Mettler, CEO                                        Baubewilligungen                      56
                                                             der Halter AG. In der neuen                                    Bauarbeitsvergaben                    70
                                                             Interview-Serie «Chefsache»
                                                                                                                            Amtliche Infos                        71
                                                             nimmt er Stellung zu Fragen
                                                             rund um das Thema Führung.                                     Stellenmarkt                          73
                                                             SEITE 34                                                       Rätsel, Impressum                     74

                 Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019                                                                                                       baublatt  3  
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BRANCHE

                                                                                                                                                                                  spruchsberechtigt, wie das BFE am Donnerstag
Bild: Tici23, Public domain, Wikimedia Commons / Redaktion Stefan Gyr

                                                                                                                                               Am Lago Ritom (hinten) ist ein
                                                                                                                                             neues Wasserkraftwerk geplant.       mitteilte. Die zugesicherte Beitragssumme von
                                                                                                                                                                                  101,2 Millionen Franken entspreche 34 Prozent
                                                                                                                                                                                  der anrechenbaren Investitionskosten. Die drei
                                                                                                                                                                                  Grosswasserkraftanlagen produzieren künftig ins-
                                                                                                                                                                                  gesamt 423,1 Gigawattstunden. Zudem werde
                                                                                                                                                                                  eine insgesamt verbesserte Steuerbarkeit der
                                                                                                                                                                                  Energieproduktion erzielt, schreibt das BFE. Das
                                                                                                                                                                                  durchschnittliche Verhältnis der Mehrproduktion
                                                                                                                                                                                  zum Investitionsbeitrag entspreche 75 Rappen
                                                                                                                                                                                  pro Kilowattstunde.
                                                                                                                                                                                     Seit dem Inkrafttreten des revidierten Energie-
                                                                                                                                                                                  gesetzes am 1. Januar 2018 werden neue sowie
                                                                                                                                                                                  wesentlich zu erweiternde oder zu erneuernde
                                                                                                                                                                                  Grosswasserkraftanlagen mit Investitionsbeiträ-
                                                                                                                                                                                  gen gefördert. Der Beitragssatz beträgt für Neu-
                                                                                                                                                                                  anlagen und erhebliche Erweiterungen maximal
                                                                                                                                                                                  35 und für erhebliche Erneuerungen maximal
                                                                                                                                                                                  20 Prozent der anrechenbaren Investitionskos-
                                                                        Energie
                                                                                                                                                                                  ten. Für die Investitionsbeiträge stehen jährlich

                                                                        Millionen für Grosswasserkraft                                                                            rund 50 Millionen Franken aus dem Netzzu-
                                                                                                                                                                                  schlagsfonds zur Verfügung. Dieser wird durch
                                                                                                                                                                                  den Netzzuschlag finanziert, den die Verbraucher

                                                                        D    as Bundesamt für Energie (BFE) hat drei
                                                                             Betreiberfirmen Investitionsbeiträge von ins-
                                                                        gesamt 101,2 Millionen Franken für Grosswasser-
                                                                                                                             die zur Verfügung stehenden Mittel vollständig
                                                                                                                             ausgeschöpft. Gemäss Prüfung sind die drei
                                                                                                                             Grosswasserkraftanlagen Robbia / Repower AG,
                                                                                                                                                                                  pro konsumierte Kilowattstunde bezahlen. Das
                                                                                                                                                                                  Förderinstrument Investitionsbeiträge ist bis 2030
                                                                                                                                                                                  befristet. Der nächste Stichtag für die Einreichung
                                                                        kraftwerke zugesprochen. Damit hat die Behörde       Ritom / Ritom SA und Mottec / Gougra SA an-          von Gesuchen ist der 30. Juni 2020. (sda / bb)

                                                                          Der Wolf, das Pferd und die Kuh                                                                                                     Kolumne
                                                                                                                             Schweizer Kiesunternehmer erzielen dank ihren       cyclingplätzen und Deponien stehen. Diese Nähe
                                                                                                                             diversifizierten Rohstoffquellen europaweit die     ist aber erforderlich, um erkennen zu können,
                                                                                                                             höchsten Recyclingquoten.                           ob und – wenn ja – welches Recycling respek-
                                                                          Martin Weder ist                                       Nicht alle Behörden erkennen aber im Unter-     tive welche Entsorgung nachhaltig sinnvoll ist.
                                                                          Direktor des                                       nehmer den erfolgreichen «Karren-Zieher». Im        Der Unternehmer soll sich deswegen auch in
                                                                          Fachverbands der
                                                                          Schweizerischen Kies-                              Rahmen der Vollzughilfen zu der Verordnung          Zukunft im Bereich «Schliessen der minerali-
                                                                          und Betonindustrie                                 über die Vermeidung und Entsorgung von Ab-          schen Stoffkreisläufe» einbringen können. Wir
                                                                          (FSKB).                                            fällen (VVEA) sollen beispielsweise künftig nicht   plädieren deswegen dafür, dass die Unterneh-
                                                                                                                             mehr die Unternehmer, sondern die Behörden          men im Versorgen und Entsorgen der Bauwirt-
                                                                                                                             entscheiden, wann und wie Rückbaustoffe und         schaft mit mineralischen Rohstoffen weiterhin

                                                                          M     anche Leute halten den Unternehmer für
                                                                                einen räudigen Wolf, den man totschlagen
                                                                          müsse. Andere sehen in ihm eine Kuh, die man
                                                                                                                             Aushub zu verwerten sind. Das aktuelle unter-
                                                                                                                             nehmerische Verwertungsgebot, das den Unter-
                                                                                                                             nehmer auffordert, Rückbaumaterialien und
                                                                                                                                                                                 wie das Pferd den Karren ziehen dürfen und die
                                                                                                                                                                                 Behörden sich mehr darauf konzentrieren, dass
                                                                                                                                                                                 das Pferd möglichst wirksam den Karren zie-
                                                                          ununterbrochen melken könne. Nur wenige            Aushub falls möglich zu verwerten, soll trotz       hen kann, und weniger darauf, dass die Kuh für
                                                                          erkennen in ihm das Pferd, das den Karren          seinem positiven Leistungsaus-                                     die Finanzierung der Bürokratie
                                                                          zieht.» Winston Churchills Zitat hat auch heute    weis durch ein bürokratisches                                      ununterbrochen gemolken wird.
                                                                          noch seine Berechtigung.                           Kaskaden-Obligatorium ersetzt                                          Bezogen auf die mineralische
                                                                             Seit den frühen 90er-Jahren ziehen bei-         werden. Churchills «Karren-Zieher»                                 Rohstoffversorgung und -entsor-
                                                                          spielsweise verschiedene innovative Schweizer      sollen totgeschlagen werden.                                       gung bedeutet dies, dass die
                                                                          Unternehmen im Bereich «Schliessen der Stoff-      Dafür wird der Unternehmer in                                      Unternehmen weiterhin auf der
                                                                          kreisläufe» den Karren. Frühzeitig haben sie er-   Zukunft noch stärker aufgefordert,                                 Basis der Eigenschaften der
                                                                          kannt, dass sich Kies mehrfach rückbauen und       über Steuern und Abgaben den für                                   Rückbaustoffe und des Aushubs
                                                                          rezyklieren lässt und unser Gebäudepark so-        den Vollzug des Obligatoriums be-                                  entscheiden dürfen, ob, wann
                                                                          mit eine wichtige zusätzliche Rohstoffquelle       nötigten Verwaltungsapparat zu finanzieren.         und wie die einzelnen Stoffe verwertet werden.
                                                                          darstellt. Sie investierten riesige Beträge, um        Diese behördlichen Vorschläge verkennen,        Ich bin überzeugt, so gewinnen alle – die Be-
                                                                          möglichst bald in die Lage zu kommen, die ent-     dass die Pulte der Behörden zu weit weg von         hörden, die Unternehmer, die Gesellschaft und
                                                                          sprechenden Technologien zu beherrschen. Die       den Baustellen, Kiesgruben, Steinbrüchen, Re-       die Nachhaltigkeit. ■

                                                                        4  baublatt                                                                                                                         Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019
Stahlmarkt Länderkontingent entlastet die - Branche Seite 6 - Baublatt
Elisabethenkirche in Basel                                                                                                                                      Gegen Quote für erneuerbares Gas
                                                                                                                                                                Die Basler Regierung will keine Quote für

Achtung, Einsturzgefahr!                                                                                                                                        erneuerbares Gas im Netz des kantonalen
                                                                                                                                                                Versorgers IWB. Sie lehnt eine SP-Motion mit
                                                                                                                                                                dieser Forderung ab. Sie begründet ihre Ab-

D     er Turm der Basler Elisabethenkirche befin-                                                                                                               lehnung mit hohen Kosten, da in der Schweiz

                                                                                                         Bild: Norbert Aepli, CC BY 2.5, Wikimedia Commmons
      det sich in einem schlechten Zustand. Es                                                                                                                  nur sehr teuer und mit zusätzlichen Anlagen
bestehe die Gefahr, dass Sandsteinelemente ab-                                                                                                                  ausreichend Biogas für den Basler Bedarf her-
brechen, in die Tiefe fallen und dort Menschen                                                                                                                  zustellen wäre. Zudem wären Zertifikate für
ernsthaft gefährden, meldet die «BZ Basel». Auf                                                                                                                 grünes Gas primär im Ausland erhältlich.
Empfehlung von Fachingenieuren sei der Turm                                                                                                                     Grünes Gas sei auch regulatorisch benachtei-
für die Öffentlichkeit gesperrt worden. Münster-                                                                                                                ligt und darum preislich unattraktiv.  (sda)
baumeister Andreas Hindemann hat gemäss dem
Bericht am vorhandenen Sandstein Schäden fest-                                                                                                                  Bosshard übernimmt Bruma
gestellt, «die exponentiell zunehmen». Alle drei                                                                                                                Die Zuger Bossard-Gruppe kauft in Deutschland
Monate würden spezialisierte Kletterer Baustel-                                                                                                                 zu. Das auf industrielle Verbindungs- und Mon-
lenkontrollen und Sicherungsmassnahmen durch-                                                                                                                   tagetechnik spezialisierte Unternehmen über-
führen. Demnächst soll die Turmpyramide mit                                                                                                                     nimmt die Bruma Schraub- und Drehtechnik
Netzen umspannt werden, damit keine Steine her­                                                                                                                 GmbH mit Sitz in Velbert in der Nähe von Düs-
unterfallen können. Selbst die Kirchenglocken                                                                                                                   seldorf. Mit der Übernahme baue man die Prä-
werden nicht mehr geläutet, um die Baumasse                                                                                                                     senz im Geschäft mit Spezialteilen für die Auto-
nicht in Schwingung zu versetzen.                                                                                                                               industrie weiter aus, teilt Bossard mit. Zum
    Der Sandstein an der Elisabethenkirche habe                                                                                                                 Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.(sda)
nicht die gleiche Qualität wie zum Beispiel jener
am Basler Münster, wird Hindemann zitiert. Er sei                                                                                                               Alte Deponie La Pila wird saniert
in sich schlechter gebunden und deshalb scha-        Die Elisabethenkirche wurde 1857 bis 1864 erbaut.                                                          Für die Sanierung der ehemaligen Deponie La
densanfälliger. Die letzten Restaurierungen wur-                                                                                                                Pila vor den Toren der Stadt Freiburg liegen
den vor rund 25 Jahren durchgeführt. Jetzt wird      Ausstattung ein Zeugnis des Historismus dar. Die                                                           vier Varianten auf dem Tisch. Der Bund hat sich
laut dem Bericht an einem Sanierungskonzept          von Christoph Merian und Margarethe Merian-                                                                für die Variante eines teilweisen Aushubs der
und der Finanzierung gearbeitet. Daran könnten       Burckhardt gestiftete Kirche wurde von 1857 bis                                                            Deponie mit Kosten von 110 bis 195 Millionen
sich neben der evangelisch-reformierten Kirche       1864 erbaut. Die Sanierungskosten werden auf                                                               Franken ausgesprochen. Die Altlastensanierung
Basel-Stadt auch der Kanton, die Denkmalpflege       13,2 Millionen Franken geschätzt. Restauriert                                                              ist seit Jahren ein Thema. In den Jahren 2016
und der Bund beteiligen. Die Elisabethenkirche       werden soll dabei die ganze Kirche – dies in                                                               und 2017 wurden Zusatzuntersuchungen durch-
gilt als die bedeutendste neugotische Kirche der     Etappen, damit der Betrieb der Offenen Kirche                                                              geführt, um zu klären, wie sich die Sanierungs-
Schweiz und stellt gleichzeitig in Architektur und   Elisabethen aufrechterhalten werden kann. (bb)                                                            massnahmen auf die Saane auswirken. (sda)

Fachhochschul-Campus

Gericht spricht Biel umstrittene Parzelle zu
E   in Immobilienbesitzer und die Stadt Biel lie-
    gen sich wegen der Enteignung einer Parzelle
für den Bau des Bieler Fachhochschul-Campus
                                                     enhäusern, die sich auf der fraglichen Parzelle
                                                     befinden. Entscheidend für das Recht der Stadt
                                                     auf Enteignung der Parzelle ist laut dem Gericht
                                                                                                                                                              ungsordnung hervorging, wurde 2013 an der
                                                                                                                                                              Urne angenommen. Zudem befindet sich die Par-
                                                                                                                                                              zelle in einer Zone für öffentliche Nutzung. Nicht
in den Haaren. Derzeit obenauf im Ringkampf          das Vorhandensein einer Zone mit Planungs-                                                               Gegenstand des Verfahrens war das Enteignungs-
liegt die Stadt Biel. Das geht aus einem Urteil      pflicht. Diese Zone, aus der später eine Überbau-                                                        verfahren an sich, das noch hängig ist. (sda)
des bernischen Verwaltungsgerichts hervor. Um-
stritten ist ein Entscheid des Vizepräsidenten der
                                                                                                                                                                                                                   Bilder: Pool Architekten

                                                                                                                                                                                Der geplante Neubau auf dem
kantonalen Enteignungsschätzungskommission.                                                                                                                                    Fachhochschul-Campus in Biel.
Er entschied im vergangenen Oktober, die Stadt
Biel werde im November 2018 vorzeitig Besitze-
rin der Liegenschaft. Mit einer Appellation gegen
diesen Entscheid ist der Immobilienbesitzer nun
beim kantonalen Verwaltungsgericht abgeblitzt.
   Es hat entschieden, dass die Stadt Biel per
15. März dieses Jahres Besitzerin der Parzelle
wird, die es zum Bau des Campus Biel der Ber-
ner Fachhochschule braucht. Ab diesem Datum
wird die Stadt somit Vermieterin von 20 Mietwoh-
nungen in zwei zusammengebauten Mehrfamili-

Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019
Stahlmarkt Länderkontingent entlastet die - Branche Seite 6 - Baublatt
Bild: Worldsteel, Posco
Stahlmarkt

Leichte Entspannung,
aber keine Entwarnung
Im Zollstreit ist die Stahlbranche zwischen die Fronten geraten. Die Massnahmen der EU brachten die
Hersteller vor allem im Güteraustausch mit europäischen Ländern in eine schwierige Lage. Seit Anfang
Monat hat sich die Situation etwas entspannt. Doch Unsicherheiten bleiben bestehen.
Von Stefan Schmid

A
        nfang Februar ist Bewegung in den Zoll-       Globalquote mit Nebenwirkungen                       ser Länder Kontingentmengen wegschnappen
        streit gekommen, nachdem im März letz-        Die EU leitete in der Folge eine Untersuchung ein,   können. Die Drittstaaten werden alle gleich be-
        ten Jahres die USA Importe von Stahl- und     um abzuklären, inwiefern die US-Zölle innerhalb      handelt und mit Zusatzzöllen bestraft, sobald die
Aluminiumprodukten mit Schutzzöllen belegt hat-       des Kontinents beim Stahlmarkt zu veränderten        vorgegebene Importschwelle überschritten wird.
ten. Im Visier hatten die USA mit den protek-         Materialflüssen führen und sich daraus Markt-        Mit der Massnahmen hat die EU die Umlenkungs-
tionistischen Massnahmen vor allem China. Des-        störungen und Preisverzerrungen ergeben. Um          ströme im Gefolge der US-Zölle vorerst blockiert.
halb waren in einer ersten Phase Kanada, Me-          die eigenen Hersteller vor Importen zu schützen,
xiko, Australien, Argentinien, Brasilien und die EU   sehen die Regeln der World Trade Organisation        Justierung der Kontingentierung
bis zum 1. Mai 2018 provisorisch von den Zöllen       (WTO) in diesem Fall die Möglichkeit von Mass-       Durch stark ansteigenden Stahleinfuhren aus
ausgenommen. Südkorea erhielt als einziges            nahmen vor in Form von temporären Schutz-            Drittstaaten in die EU könnten die Globalkontin-
Land eine dauerhafte Ausnahme für Stahl-              zöllen oder Einfuhrkontingenten vor. Die EU          gente aber rasch ausgeschöpft sein. Aufgrund
produkte. Das Ausnahmeprovisorium wurde für           musste schliesslich mit Schutzmassnahmen re-         der provisorischen Massnahmen waren laut An-
die Ländergruppe bis am 1. Juni verlängert, sollte    agierten, da die Gefahr bestand, dass Produ-         gaben des Verbands der schweizerischen Ma-
danach aber definitiv eingeführt werden. Auf ver-     zenten aus China, Indien und Russland wegen          schinen-, Elektro- und Metallindustrie (Swiss-
schiedene Produktkategorien von Stahl (Section        der US-Zollschranken mit den Stahllieferungen        mem), in der Schweiz die Kontingente jeweils bei
232) verhängten die USA einen Zollzuschlag von        vermehrt nach Europa ausweichen und damit            sechs von acht Produktkategorien schnell aufge-
25 Prozent, bei Aluminiumprodukten von zehn           Preise und Margen unter Druck setzen könnten.        braucht. In den Kategorien Betonstahl, Walzdraht
Prozent. Zwar wurden die Zölle mit der nationa-          Die EU weitete im Juli letzten Jahres deshalb     und bei Hohlprofilen wurden die Kontingente so-
len Sicherheit begründet, dienten aber wohl dem       ihre provisorischen Schutzmassnahmen mit ei-         gar zu 100 Prozent erreicht. Beim Stahlwerk Ger-
Schutz des Heimmarkts. Von den Massnahmen             ner Dauer von maximal 200 Tagen auf diese Län-       lafingen reichten bei Stäben, Ringen und Walz-
in Mitleidenschaft gezogen wurden in der Schweiz      der aus. Sie erlaubte Einfuhren aus diesen Dritt-    draht im Dezember und im Januar die Kontin-
alle Produktkategorien, auch Bewehrungsstahl.         staaten bei einer Reihe von Produktkategorien        gente nicht mehr aus, sodass das Werk nicht
Direkt betroffen war zwar der Handel mit den USA,     nur noch im Rahmen globaler Importquoten. Die        mehr exportieren konnte.
für die Schweizer Stahlbranche ist jedoch der Gü-     kontingentierten Mengen richteten sich nach den          Die EU hat die Globalkontingente nun durch
teraustausch mit europäischen Ländern viel wich-      durchschnittlichen Importen der letzten drei         länderspezifische Kontingente ersetzt. Als
tiger. 98 Prozent des Stahls importiert die Schweiz   Jahre. Volumen von Stahleinfuhren, die über          Massstab für die Festlegung der Kontingent-
aus der EU, 95 Prozent der Exporte gehen dort-        den Kontingenten lagen, wurden mit einem Zoll        mengen pro Land und Produktgruppe dient neu
hin. Deshalb war entscheidend, wie die EU auf         von 25 Prozent belegt. Der Nachteil von Global-      der Durchschnitt der Importe in die EU der Jah-
die protektionistischen Interventionen reagierte.     quoten besteht darin, dass Stahlexporteure die-      re 2015 bis 2017. Das Jahreskontingent der

6  baublatt                                                                                                                         Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019
Stahlmarkt Länderkontingent entlastet die - Branche Seite 6 - Baublatt
BRANCHE

Schweizer Stahlproduzenten liegt fünf Prozent         Zurückhaltung, wobei für die EU der Schutz der       ist für die USA, das Handelsbilanzdefizit abzubau-
über diesem Durschnitt. Seit Anfang Februar           eigenen Industrie im Vordergrund stand und           en. Die amerikanische Regierung will dieses redu-
gelten die EU-Schutzzölle definitiv bis 2021. Die     weniger die Absicht, der Schweiz zu schaden.         zieren, da sie es als Wachstumsbremse ansieht.
länderspezifischen Quoten und die Liberalisie-        Die Bemühungen um eine Ausnahmeregelung
rungszuschläge von jeweils fünf Prozent haben         haben offenbar Früchte getragen, denn auch die       Zölle für mehr Wachstum?
beim Stahlwerk Gerlafingen wieder zu mehr Kon-        EU will laut eigenen Angaben die «etablierten        Noch im letzten Jahr war das Handelsdefizit das
tinuität im Geschäft geführt. Seit Anfang Februar     Handelsströme» erhalten.                             fünfte Mal in Folge gestiegen, im Oktober sogar
sind Exporte wieder möglich.                             Eine Ausnahme von den Zöllen erwirken wollte      auf den höchsten Stand seit zehn Jahren. Vor
    Insgesamt haben aber sowohl die länder-           die Schweiz auch mit den USA. Für die Klage vor      allem das politisch heikle Handelsminus gegen-
spezifischen und globalen Kontingente im Markt        der WTO wäre ein Streitschlichtungsverfahren in      über China erhöhte sich auf einen Rekordwert.
zu einer Preisstabilisierung geführt. Zudem hat       Frage gekommen, etwa auch im Verbund mit             Der Saldo zwischen Einfuhren und Ausfuhren war
das Vorgehen der EU zur Konsequenz, dass es                                                                in den USA letztmals 1975 positiv. Der Grund
auch künftig weniger Raum für billige Importe                                                              ist, dass vor allem der amerikanische Staat in der
aus Ländern ausserhalb der EU geben wird, vor                                                              Vergangenheit über seine Verhältnisse Schulden
allem türkische Stahlwerke werden weniger nach                                                             anhäufte, weil die Nation mehr investierte als zu
Europa exportieren können.
                                                          Länderspezifische und                            sparen. Wenn nationale Ersparnisse für Investi-
    Nach den jüngsten Entscheidungen zeichnet               globale Kontingente                            tionen nicht ausreichen, müssen die Zusatzin-
sich im Zollstreit für die Schweizer Stahlbranche        bringen eine Preisstabili-                        vestitionen fremdfinanziert werden, wobei auch
eine Entspannung ab. Dadurch kann die Versor-                                                              die Stärke des Dollars sowie der Wechselkurs
gung mit Bewehrungsstahl langfristig gewährleis-           sierung in den Markt.                           zu berücksichtigen sind. Entsteht ein Bedarf nach
tet werden, zumal die Stahlwerke in der EU in den                                                          Devisen und ein Überangebot an inländischer
letzten Jahren ihre Produktionskapazität erwei-                                                            Währung, kann dies zu einer Abwertung führen,
tert haben. Auch die Auslastung der Stahlwerke                                                             die einen positiven Effekt auf die Exporte hat,
dürfte mit der länderspezifischen Lösung wieder       anderen Ländern. Schutzzölle gegenüber den USA       da das Ausland Güter günstiger importieren
besser werden. Allerdings bestehen nicht für alle     kamen für die Schweiz aber nicht in Frage, weil      kann. Schliesslich ergibt sich auf diese Weise
Produktkategorien eine länderspezifische Quote.       lediglich Preiserhöhungen bei Stahlprodukten die     allmählich ein Ausgleich der Handelsbilanz.
    Aufgrund von vielfältigen Verflechtungen der      Folge gewesen wären und sich die USA dadurch             Weltweit ist der Stahlmarkt von einem Über-
Schweiz mit den europäischen Ländern müssen           wohl nicht allzu sehr hätten beeindrucken lassen.    angebot geprägt. Die in den letzten zehn Jahren
auch bei Fabrikationsprozessen Regelungen ge-         In der Schweiz wären im schlimmsten Fall Stüt-       weltweit aufgebaute Produktionskapazität stellt
funden werden, beispielsweise wenn Metallteile        zungszahlungen für die Industrie oder Anmeldun-      vor allem die exportorientierten Schwellenländern
für einen Prozessschritt in ein EU-Land ausge-        gen von Stahlkäufen zur Diskussion gestanden.        vor grosse Herausforderungen. Insgesamt kommt
führt und für die Endmontage vor einer Wieder-        Die Branche hat positiv auf die länderspezifische    die Schweizer Stahlbranche dem Vernehmen nach
ausfuhr importiert werden.                            Regelung reagiert, zumal die Kontingentmengen        mit den Kontingenten beim Bewehrungsstahl gut
                                                      beim Bewehrungsstahl gewisse Spielräume öff-         zurecht – zumindest schmerzen sie nicht mehr
Erfolgreiche Verhandlungen                            nen, wenn auch die Lage bei den veredelten           so sehr wie das mit dem bisherigen Zollregime
Diesen Frühling will die EU-Kommission eine Zwi-      Stahlprodukten für die Autoindustrie als schwie-     der Fall war. ■
schenbilanz ziehen und allenfalls weitere Anpas-      riger eingeschätzt wird. Grundsätzlich ist man in
sungen am Zollregime vornehmen. Vorgesehen            der Branche der Ansicht, dass protektionistische
ist, dass ab Juli dieses Jahres die Kontingent-       Massnahmen wie Handelshemmnisse, Import-
mengen um zusätzliche fünf Prozent erhöht
werden. Denn vor allem in Wachstumsphasen von
                                                      zölle oder die Kontrolle von Warenflüssen die
                                                      Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bremsen.
                                                                                                             Stahlwerke
Volkswirtschaften könnten die Kontingente für             Trotz der leichten Entspannung kann noch           Der Stahlausstoss in der Schweiz beträgt
einzelne Länder nicht ausreichen. Gemäss Staats-      keine Entwarnung geben werden, wie die Aus-            pro Jahr 1,2 bis 1,3 Millionen Tonnen, wo-
sekretariat für Wirtschaft Seco müssen «diese         sagen amerikanischer Regierungsvertreter bei           bei der Anteil von Bewehrungsstahl bei etwa
Kontingente genügend gross ausgestaltet sein,         der Münchner Sicherheitskonferenz von letzter          40 Prozent liegt. Die beiden grössten
damit der bilaterale Handel uneingeschränkt           Woche zeigen. Wieder führten die USA die Be-           Schweizer Stahlproduzenten sind das Stahl-
weitergeführt werden kann». Allerdings hat sich       drohung der nationalen Sicherheit ins Feld, die-       werk in Gerlafingen und Swiss Steel in
                                                                                                             Emmenbrücke. Das zur Beltrame Group ge-
die Konjunktur in der Eurozone sowie jene der         ses Mal durch europäische Autos. Das US-Han-
                                                                                                             hörende Stahlwerk Gerlafingen beliefert vor
Konjunkturlokomotive Deutschland abgekühlt.           delsministerium hat dazu einen Prüfbericht er-
                                                                                                             allem die Bauwirtschaft und Industrieunter-
    Der Status als Drittland führte dazu, dass auch   stellt und diesen dem Präsidenten übergeben.
                                                                                                             nehmen in der Schweiz und Europa. Als Teil
Schweizer Stahlprodukte von den Zusatzzöllen          Trump hat nun 90 Tage Zeit, ob er auf Basis des
                                                                                                             des Stahlkonzerns Schmolz + Bickenbach
betroffen waren. Bereits kurz nach Inkrafttreten      Berichts Zölle von bis zu 25 Prozent auf Autoim-
                                                                                                             stellt Swiss Steel Spezialprodukte für beson-
der US-Zölle war der Bundesrat wegen der Aus-         porten einführen will. Die amerikanische Auto-         dere Einsätze her.
wirkungen des Zollstreits in Brüssel vorstellig       branche spricht sich wegen der Preissteigerungen          Insgesamt beträgt der Wert der Stahl-
geworden, um zu erreichen, dass die Schweiz von       und der negativen Auswirkungen auf die Investi-        exporte rund 1,1 Milliarden Franken. Die
allfälligen Schutzmassnahmen der EU ausge-            tionen gegen Zölle aus. Die nationale Sicherheit       Stahlexporte machen etwa ein Prozent der
nommen wird. Trotz enger wirtschaftlicher Ver-        ist ein dehnbarer Begriff, wenn es um wirtschafts-     Güterausfuhren der Schweiz aus.         (sts)
flechtungen stiess man aber auf eine gewisse          politische Interventionen geht. Zweck der Zölle

Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019                                                                                                                baublatt  7  
Stahlmarkt Länderkontingent entlastet die - Branche Seite 6 - Baublatt
Pavillon der Serpentine Galleries

  Sommerliche
 Schieferhöhle
M      it Zaha Hadid hatte alles angefangen: 2000
       war sie die erste eines illustren Reigens von
Architekten, die mit dem Design des temporären
Sommerpavillons der Serpentine Galleries be-
auftragt worden sind. Nach ihr waren unter an-
derem Peter Zumthor, Herzog & de Meuron, Bjarke
Ingels oder Francis Kéré für das Museum in den
Londoner Kensington Gardens tätig. Dieses Jahr
ist Junya Ishigami die Ehre zuteil geworden: Der
japanische Architekt hat ein Gebilde aus Schiefer
entworfen, dass aus dem Rasen zu wachsen
scheint und gleichzeitig an ein Dach erinnert. Un-
ter seiner sanft ansteigenden Fläche befindet
sich eine Höhle, die als «Hort der Einkehr» ge-
dacht ist. «Mein Entwurf spielt mit unseren Pers-
pektiven der gebauten Umgebung vor dem Hin-
tergrund einer natürlichen Landschaft», sagt
Ishigami über sein Projekt. Es sei «ein Versuch,
traditionelle Architektur mit modernen Methoden
und Konzepten zu ergänzen» und so eine «noch
nie dagewesene Landschaft» zu schaffen.
    Bevor Ishigami 2004 sein eigenes Büro grün-
dete, hatte er für SANAA gearbeitet. 2010 hat er
in Venedig für sein Werk den goldenen Löwen der
Architektur Biennale erhalten. Ishigami ist be-
kannt für beinahe unwirklich anmutende und oft
minimalistische Bauten, die sich in ihrer Umge-
bung aufzulösen scheinen und an Landschaften,
Wälder oder Wolken erinnern.                  (mai)

Streetart im Geisterdorf

Kunst kann Doel nicht retten
                                                       S    eit bald Jahrzehnten zieht sich das Ende von Streetart-Werke, die sich über Mauern und ver-
                                                            Doel hin: Bereits 1999 war das Dorf von rammelte Fenster ziehen oder an Wänden hinter
                                                       den Behörden zum Abbruch freigegeben worden. wucherndem Grün hervorlugen. Die Palette ist
                                                       Dies, um für den nahegelegenen wachsenden Ha- gross: psychedelisch-bunte Bilder, überdimen-
                                                       fen von Antwerpen Platz zu                                              sionierte Tiere wie Ratten,
                                                       schaffen. Proteste konnten                                              Vögel und Hasen oder düste-
                                                       das Ende bislang hinaus-
                                                       zögern. Aber mittlerweile
                                                                                     LINKTIPP                                  re Schablonengraffiti. Dass
                                                                                                                               das Dorf zur Leinwand
                                                                                       Auf baublatt.ch/doel
                                                       dürfte es kaum mehr zu                                                  mutiert ist, verdankt es der
                                                                                       sehen Sie eine Bilderstrecke.
                                                       verhindern sein. Denn im                                                Gruppe «Doel 2020». Ihre
                                                       Laufe der Zeit sind laut Me-                                            Mitglieder hatten die Idee,
                                                       dienberichten bis auf 20 Einwohner alle ausge- den Ort zu retten, indem sie Streetart-Künstler
                                                       zogen. Der Ort ist verwaist und seine Bauten ver- einluden, sich auf Doels Bauten zu verewigen. Sie
                                                       fallen zusehends. Trotzdem sind in den letzten sind zwar gekommen, aber es hat offenbar nichts
                                                       Jahren immer wieder Touristen und Kunstinteres- genutzt. Denn während auf Instagram Bilder aus
                                                       sierte nach Doel gepilgert. Grund sind die vielen Doel Likes sammeln, verfällt der Ort weiter.(mai)

8  baublatt                                                                                                                         Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019
Stahlmarkt Länderkontingent entlastet die - Branche Seite 6 - Baublatt
BRANCHE

                                                                                                                                                                                     Immobilienwerbung

                                                                                                                                                                                     Andermatt ist
                                                                                                                                                                                     «kleines» Kino
                                                                                                                                                                                     D    ie Menschen, die in Andermatt zu Hause
                                                                                                                                                                                          sind, und die Faszination des Ortes ist
                                                                                                                                                                                     Thema der zwölfteiligen Videoserie «Mystic

                                               Bilder: Junya Ishigami + Associates / Kecko, Flickr, CC / manfredrichter, Pixabay / loranger, Flickr, CC / Redaktion: Silva Maier
                                                                                                                                                                                     Mountains». Hinter den Kurzfilmen steckt die
                                                                                                                                                                                     Andermatt Swiss Alps AG von Samih Sawiris,
                                                                                                                                                                                     der auch darin zu Wort kommt. «Die Kraft
                                                                                                                                                                                     dieser Granitberge», schwärmt er. «Man kann
                                                                                                                                                                                     sie spüren, wenn man von Göschenen nach
                                                                                                                                                                                     Andermatt hinauf kommt.» Sawiris erinnert
                                                                                                                                                                                     sich, wie er von Andermatt im Gespräch mit
                                                                                                                                                                                     dem Schweizer Botschafter erfahren hatte,
                                                                                                                                                                                     der ihm erzählte hatte, dass die Armee das
                                                                                                                                                                                     Dorf verlässt. Dass keiner vorhabe, ein so
                                                                                                                                                                                     grosses Stück Land zu nutzen, das nur eine
                                                                                                                                                                                     Stunde von Zürich und eineinhalb Stunden
                                                                                                                                                                                     von Mailand liege, habe er sich nicht vor-
                                                                                                                                                                                     stellen können. – Mit den dokumentarisch an-
                                                                                                                                                                                     gehauchten Videos bewirbt Andermatt Swiss
                                                                                                                                                                                     Alps den Ort und zeichnet gleichzeitig den
                                                                                                                                                                                     starken Wandel Andermatts der letzten Jahre
                                                                                                                                                                                     nach. Die Filme sollen nach und nach in den
                                                                                                                                                                                     Sozialen Medien gestreut werden.  (mai)
                                                                                                                                                                                     Erste drei Folgen auf www.andermatt-swissalps.ch/
                                                                                                                                                                                     andermatt/mystic-mountains

Strassenbelag aus ausgedienten Autoreifen

Unterwegs auf alten Pneus
J   edes Jahr landen Millionen von Pneus auf dem
    Müll oder sie rotten in Lagern vor sich. Öko-
logischer ist es, sie für die Herstellung von
                                                                                                                                                                                   Weg gefunden, wie sich solches verhindern lässt.
                                                                                                                                                                                   Sie haben im Rahmen einer Untersuchung fest-
                                                                                                                                                                                   gestellt, dass Mischungen aus gemahlenem Rei-
Kautschukasphalt zu verwenden. Deshalb ist der                                                                                                                                     fenkautschuk mit besonderen Polymeren – Trans-
Gummi ausgedienter Reifen in rund der Hälfte der                                                                                                                                   Isopren oder Polybutadien – im Verhältnis 3 : 1
Bundesstaaten der USA Bestandteil von Asphalt-                                                                                                                                     mit Asphalt die besten Ergebnisse lieferten. Bei
mischungen. Solchem Strassenbelag wird eine                                                                                                                                        solchen Gemischen ist die Dichte des gemahle-
bessere Leistung als herkömmlichem Asphalt                                                                                                                                         nen Reifenkautschuks geringer und sie ähneln
nachgesagt, ebenso, dass er kostengünstig und                                                                                                                                      damit Asphalt. Das heisst, der Gummi setzt sich
umweltfreundlich ist.                                                                                                                                                              im Verlauf der Zeit nicht ab und das Material ist
    Allerdings haben derartige Beläge zwei Nach-                                                                                                                                   formbeständiger. Und kann es laut den Forschern
teile, die ihren Einsatz einschränken: Sie neigen                                                                                                                                  einfacher verarbeitet werden. Zudem seien die
dazu, sich im Laufe der Zeit in Gummi- sowie                                                                                                                                       Polymeradditive billiger, heisst es in der Medien-
Bitumenschicht zu trennen, und sie verformen                                                                                                                                       mitteilung des ACS. Im Vergleich zu herkömm-
sich relativ schnell. Wissenschaftler von der Ame-                                                                                                                                 lichem Asphalt könnten etwa 7 bis 10 Prozent der
rican Chemical Society (ACS) haben nun einen                                                                                                                                       Ausgaben eingespart werden.             (mai/mgt)

                                                                                                                                                                                                                          baublatt  9  
Stahlmarkt Länderkontingent entlastet die - Branche Seite 6 - Baublatt
PRAXIS

   Bau eines Hauses mit Hanfsteinen im
   Südtirol: Das Material dämmt Temperatur
   und Schall, reguliert Feuchtigkeit und
   Klima, reinigt die Luft, hält Schimmel und
   Schädlinge fern – und sein Rohstoff lässt
   sich auf jedem Rübenacker anbauen.

Baustoff Hanfstein

Der Alleskönner vom Acker
Aus Nutzhanf lassen sich nützliche Dinge herstellen: Lebensmittel, Medikamente, Kleider.
Und aus Hanfschäben, dem Abfall dieser Produktion, ein Baustein, dessen positive Eigenschaften
nachhaltig verblüffen.
Von Ben Kron

D
       ie Weltbevölkerung wächst ungebremst,          Häuser und Infrastrukturen bauen und erhalten,     Materialien und Dehnungen. Daraus ergeben sich
       und auch die Belastung der Umwelt nimmt        und sie muss neue Baupraktiken finden, da die      über kurz oder lang Schwachpunkte mit Kondens-
       weiter zu. Die Politik denkt und handelt       konventionellen Methoden unhaltbar werden.         wasserbildung, Schimmel, Bakterien. Die durch-
aber vorwiegend im Sinne kurzfristiger, wirtschaft-   Diese greifen auf problematische Materialien       schnittliche Nutzungsdauer eines Hauses in
licher Bilanzen, weshalb keine griffigen interna-     und Praktiken zurück, oder wie es der Wiener       Europa beträgt etwa 30 Jahre, danach ist es
tionalen Klimaschutz-Abkommen möglich sind.           Architekt Dietmar Steiner formuliert: «Wir bauen   Sondermüll, da sich unter anderem die einzelnen
    Doch gerade in der Wirtschaft selbst wächst       den grössten Sondermüll der Baugeschichte.»        Schichten kaum mehr voneinander lösen lassen.
die Einsicht, dass nachhaltige Lösungen gefragt                                                          Und die Energie, die bei der Produktion und Ent-
sind, um das Leben auf dem Planeten lebenswert        Spareffekt verpufft                                sorgung eines Gebäudes verbraucht wird, ver-
zu erhalten. Das gilt auch für die Baubranche:        Heutzutage ist es üblich, bei Neubauten mit        ursacht dabei weit mehr CO2-Ausstoss, als man
Diese muss für die wachsende Anzahl Menschen          vielen Schichten zu arbeiten, mit verschiedenen    in der Lebensdauer sparen kann.

10  baublatt                                                                                                                      Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019
Deshalb werden alte Materialien und verges-           Schönthaler, dessen Familie seit 1964 ein Ge-
                                                             sene Techniken wiederentdeckt: Wir bauen ver-         schäft mit Baustoffen betreibt, musste drei Jahre
                                                             mehrt mit Holz, stellen Stahlersatz aus Bambus-       lang probieren, mischen, Misserfolge erzielen und
                                                             fasern her, dämmen Gebäude mit Stroh, Jute,           von vorne beginnen, bis er die richtige Mischung
                                                             Kokos oder Schafwolle und ersetzen energiefres-       und Trocknung gefunden hatte, um die Bausteine
                                                             sende Klimaanlagen durch bioaktive Lehmputze.         produzieren zu können. Hierfür werden die Hanf-
                                                             Auch Dämmstoffe aus Hanffasern sind bei uns           schäben mit besonderen Naturkalken und Mi-
                                                             auf dem Vormarsch (siehe «Hanf als Dämmstoff»,        neralien gemischt, in einer Ziegelmaschine in
                                                             Seite 14).                                            Formen gepresst und luftgetrocknet. Heraus
                                                                                                                   kommen Hanfsteine in diversen Stärken, die nach
                                                             Einstreu für Kleinnager                               einem Monat Trocknungszeit verbaut werden
                                                             Bei der Gewinnung dieser Hanffasern bleiben die       können. «Die Produktion benötigt zwar eine gros-
                                                             holzigen Anteile der Pflanze, die Schäben, übrig.     se Maschine, ist wegen der natürlichen Trock-
                                                             Dieser wurde bisher meist als Einstreu für Meer-      nung aber äusserst schonend für die Umwelt.»
                                                             schweinchen und Hamster genutzt. Der Südtiro-
                                                             ler Bauberater Werner Schönthaler hat dieses          Zwei Hektar für ein Haus
                                                             scheinbare Abfallmaterial nun aber zu einem Bau-      Das gilt auch für den Anbau der Pflanze selbst.
                                                             stoff entwickelt, indem er es mit Kalk kombiniert.    «Hanf wächst wie Unkraut», weiss Werner
                                                             Kalk kannten schon die alten Römer als lang-          Schönthaler, «rund 50 Mal schneller als Holz und
                                                             lebigstes aller Bindematerialien, und Hanf ist eine   auf einer Höhe bis 1900 Meter. Die Pflanze rege-
                                                             der ältesten Nutzpflanzen der Welt. «Durch sein       neriert den Boden, ist äusserst robust, braucht
                                                             schnelles Wachstum enthält der Hanf viel Sili-        weder Dünger noch Pestizide. Und ein Feld von
                                               Bilder: zvg

                                                             zium, was sich optimal mit dem Naturkalk ver-         zwei Hektaren reicht, um daraus das Material
                                                             bindet, mineralisiert und so zu einem Stein wird.»    für ein Haus zu gewinnen.» FORTSETZUNG AUF SEITE 12

   Der Hanfstein in Nahaufnahme. Am Ende seiner Nutzung lässt sich der Baustoff auf denkbar einfache Weise rezyklieren:
   das Naturmaterial ist kompostierbar.

Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019                                                                                                                        baublatt  11  
PRAXIS
Bild: zvg

            Befestigung der Hanfsteine mit herkömmlichen Wanddübel-Systemen in Flims: Das Vorzeigeobjekt «Café Lieto» in Flims wurde seinerzeit sogar
            in der Pendlerzeitung «20 Minuten» vorgestellt. Das Café ist seit Ende letzten Jahres offen und sehr gut besucht.

            Warum aber soll man überhaupt mit dem Hanf-          reicht man einen U-Wert von 0,18, was dem          Weiter haben Hanfsteine die Eigenschaft, Wärme
            stein bauen, der mehr Kosten verursacht als          höchsten Klimahausstandard entspricht. Mit         zu dämmen, zu speichern und zu reflektieren.
            herkömmliche Baustoffe? Zum einen verleiht die       45 Zentimetern erreicht man Passivhausstandard.    «Dadurch bringen sie behagliche Wärme im Win-
            Hanffaser dem Baumaterial beeindruckende             Die Steine widerstehen zudem Temperaturen          ter und Kühle im Sommer. Sie dämmen Schall
            bauphysikalische Eigenschaften: Wer mit Hanf-        von über 650 Grad Celsius und sind schwer ent-     und regulieren die Raumakustik. In der Wirkung
            steinen baut, kann auf jede Dämmung verzich-         flammbar. Auch Insekten oder Nagetiere beissen     auf die Raumluft sind Hanfsteine dem Lehm sehr
            ten: Mit einer Mauerdicke von 40 Zentimetern er-     sich an ihnen die Kiefer und Zähne aus.            ähnlich. Sie nehmen die Luftfeuchtigkeit auf,
                                                                                                                    durch den hohen PH-Wert des Kalks wird die Luft
                                                                                                                    gereinigt und desinfiziert und wieder an den Raum
                                                                                                                    abgegeben.» Die Folge ist eine reine Raumluft
Bild: zvg

                                                                                                                    mit Regulation der Luftfeuchtigkeit, bei der man
                                                                                                                    sich behaglicher fühlt.

                                                                                                                    Natürliche Klimaanlage
                                                                                                                    Der Hanfstein neutralisiert des Weiteren Gerüche,
                                                                                                                    und durch die Kondensationsenergie, also das
                                                                                                                    Aufnehmen und Abgeben der Luftfeuchtigkeit,
                                                                                                                    entsteht eine natürliche Klimaanlage, die im
                                                                                                                    Winter Wärme und im Sommer Kühle freisetzt,
                                                                                                                    ganz ohne den Einsatz von Energie und Technik.
                                                                                                                        Ein weiterer Pluspunkt ist die Wiederverwert-
                                                                                                                    barkeit des Materials: Hanfsteine können nicht
                                                                                                                    nur kompostiert, sondern komplett als Baumate-
                                                                                                                    rial wiederverwendet werden, bilden also einen
                                                                                                                    «Cradle to Cradle»-Kreislauf. Die Ökobilanz des
                                                                                                                    Materials schliesslich ist atemberaubend: Be-
                                                                                                                    rechnet man gemäss Norm alle Einflüsse von der
                                                                                                                    Produktion bis zur Entsorgung akribisch, erzielt
                                                                                                                    der Hanfstein eine CO²-Bilanz von minus 60 Pro-
                                                                                                                    zent. Man spart mit dem Bau eines Hanfhauses
            Hanfstein-Produktion: Das in der Pflanze reichlich vorhandene Silizium verbindet sich mit dem           also mehrere Tonnen Kohlendioxyd. Kommt der
            beigefügten Kalk ideal.                                                                                 Hanf von einem naheliegenden Feld, verbessert

            12  baublatt                                                                                                                     Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019
sich die ohnehin sehr gute Ökobilanz des Baus

                                                                                                                                                                Bild: Archiv Baublatt
noch einmal erheblich.
   Was den Stein als Material interessant macht,
denn die Normen und Labels gehen immer stär-
ker in Richtung emissionsarmer und naturnaher
Bauweise. So wird die EU mit den «Nearly zero-
energy buildings» ab 2020 bei jedem Bau die
Produktion und Entsorgung der Materialien in die
Ökobilanz einberechnen. In den skandinavischen
Ländern ist dies heute vorgeschrieben. «Bauten
mit Hanf-Kalk werden dem Anspruch heute schon
gerecht», unterstreicht Werner Schönthaler.

Wiederentdeckung in Mitteleuropa
Neben der Südtiroler Firma haben auch andere
den Hanf als Baumaterial wiederentdeckt. «In
Frankreich wird seit rund 20 Jahren mit Hanf
gebaut, in Belgien seit 15, in Zentralitalien seit
etwa 10», weiss Schönthaler. «Und in Südeuropa
wird sehr viel mit Hanf gebaut. Aber neue Ma-
terialien brauchen immer Zeit, bis sie von der
Allgemeinheit angenommen werden.» Im Bauge-
werbe gehe man von zehn Jahren aus, bis etwas
Neues angenommen wird. «Nach meiner Er-
fahrung dauert es im Berggebiet und in engen            Hanf lässt sich auf Höhen von bis zu 1900 Metern anbauen, wächst sehr schnell, benötigt weder Dünger
Tälern ein wenig länger ...» FORTSETZUNG AUF SEITE 14   noch Pestizide und verbessert erst noch den Boden für die anschliessende Fruchtfolge.

                                                                                                                                                                Bild: Archiv Baublatt

Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019                                                                                                               baublatt  13  
PRAXIS

                                                                                                                                                                 Bilder: zvg
Die fertige Hanfstein-Wand in Flims vor dem Verputzen. Die klimaregulierenden und luftreinigenden Eigenschaften des Baustoffs wirken sich auf den späteren
Betrieb der Gaststätte äusserst positiv aus.

Doch es gibt schon jetzt eine Reihe von Vorzeige-    aufmüpfigen Gemeinde Mals, die sich gegen            Ferienort Flims derzeit eine Hanfbar: Der Süd-
Bauten mit Hanfstein. In Italien hat die «Casa di    den Willen der Landesregierung selbst das Güte-      tiroler Bauplaner Roland Mall nutzt die nachhal-
Luce» den «Green Building Award» gewonnen, im        siegel «pestizidfrei» verliehen hat.                 tigen Steine für den Bau des «Café Lieto», des-
Südtirol hat der Biobauer Alexander Agethle ein         In der Schweiz wurde in Flims ein mit Hanf-       sen Bau letztes Frühjahr begann. Auf einem Fun-
bemerkenswertes Wohnhaus errichtet, in jener an      Kalk saniertes Haus preisgekrönt (siehe «Preis       dament aus Beton verbaut man hier total acht
Biobauern und sonstigen Öko-Pionieren reichen,       für Hanf-Kalk-Putz», Seite 16). Dazu entsteht im     Kubikmeter Ziegel.          FORTSETZUNG AUF SEITE 16

 Produktion der Hanfziegel in Eyrs:
 Dank Lufttrocknung wird nur wenig
 Energie benötigt mit entsprechend
                                                                                                            Hanf als Dämmstoff
 geringen Emissionen.                                                                                       Bereits seit längerem bekannt und erprobt
                                                                                                            ist Hanf als Dämmstoff. Hierfür werden in-
                                                                                                            des die langen Hanffasern verwendet, wel-
                                                                                                            che auch zu Textilien und ähnlichen Pro-
                                                                                                            dukten verarbeitet werden.
                                                                                                                Hanf ist hierbei einer von mehreren bio-
                                                                                                            logischen Rohstoffen, neben Jute, Schaf-
                                                                                                            wolle, Kork und Kokosfasern. Die mit Soda
                                                                                                            gegen Feuer und Schädlinge imprägnierten
                                                                                                            Hanffasern werden zu Vliesen gekämmt, un-
                                                                                                            ter Zugabe von zehn Prozent einer Stütz-
                                                                                                            faser aus Maisstärke, und die Vliese über-
                                                                                                            einander gelegt, um die gewünschte Stärke
                                                                                                            der Dämmmatte zu erhalten.
                                                                                                                Hanf als Dämmstoff verfügt neben seiner
                                                                                                            eigentlichen isolierenden Funktion über eine
                                                                                                            Reihe weiterer positiver Eigenschaften, ana-
                                                                                                            log zum Hanfstein.                      (bk)

14  baublatt                                                                                                                         Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019
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PRAXIS

Ein spezielles Projekt hat Schönthaler für den                Schönthaler selbst hat in Südtiroler Dorf Tschen-   nachhaltigen Baustoff Hanfstein zu werben, der
Sommer geplant: «Im Juli bauen wir mit Schwei-                gls den Hot Castelatsch mit Hanfsteinen gebaut      direkt neben der Fabrik auf dem Acker wächst.
zer Freunden im Monviso Institute im Piemont ein              und bewohnt ihn heute selbst. Hier hat er für ei-   Das rasche Umschwenken auf solche ökologi-
Null-Kilometer-Haus: Hier kommt der Hanf vom                  nen weiteren Hanfrohstoff Verwertung gefunden:      sche Techniken und Materialien ist für ihn eine
Feld nebenan direkt in die Wände.» Das italieni-              Er entwickelte eine eigene Kosmetiklinie, die       dringende Notwendigkeit: «Wir müssen rasch
sche Monviso Institute ist nach eigener Beschrei-             auf der Verwendung von Hanföl basiert. Doch         umdenken und handeln. Und wir müssen uns
bung ein Gebirgs-Labor «für Forschung, Lehre                  wie er zugibt, verbringt er viel zu wenig Zeit      wieder natürlichen Materialien und Abläufen
und Unternehmertum in Nachhaltigkeit, Transfor-               auf dem idyllischen Hof im Vinschgau: Werner        zuwenden. Die Zukunft wird grün sein – oder
mationen und System-Design».                                  Schönthaler ist viel unterwegs, um für seinen       sie wird nicht mehr sein!» ■

            Preis für Hanf-Kalk-Putz
            An einen felsigen Hügel geschmiegt, im Ortsteil   Putz insgesamt genügend Flüssigkeit zur Carbo-      Hanfsteinen, Feuchtigkeit und Temperatur im
            Las Caglias im Engadiner Ferienort Flims Wald-    natisierung hat. Dieser chemische Prozess, mit      Innern des Gebäudes: Selbst an den heisses-
            haus, steht ein 1959 erbautes Apartmenthaus,      dem Kohlendioxyd der Luft, verleiht der Fassade     ten Sommertagen ist keine zusätzliche Kühlung
            dessen Sanierung mit Hanf und Kalk einen Preis    eine widerstandfähige Aussenhaut.                   erforderlich.
            errang. Antje Brückner und Ursula Raymann von        Weil die nassen Hanfschäben beim Aus-               Die mineralische Einbindung der Hanfschä-
            der Zürcher Farbkanzlei GmbH kamen beim           trocknen an Volumen verlieren, entsteht hinter      ben verleiht den Hanf-Kalk-Baustoffen zudem
            letztjährigen Appli-tech-Innovationswettbewerb    dieser Schicht eine grosse Anzahl kleiner Luft-     ein günstiges Brandverhalten: Sie gelten als
            «Farbe, Putz, Dämmung» mit ihrer Lösung auf       räume. Diese erhöhen den Dämmwert der               nicht brennbar. Daneben sind sie beständig
            den zweiten Rang.                                 Fassade und verringern die Gefahr von Ab-           gegenüber Ungeziefer und umweltverträglich,
               Sie dämmten das Gebäude aussen mit einer       platzungen, wenn die Fasern nass werden und         da die Herstellung aus überwiegend nachwach-
            acht Zentimeter starken Kalk-Hanf-Schicht als     aufquellen. Insgesamt haben die Aussen- und         senden Rohstoffen einen geringen Stoff-und
            Dämmputz, der einen halben Meter tief in den      Zwischenwände aus Hanf, Zement und Kalk             Energieverbrauch von der Herstellung bis zum
            Boden gezogen wurde. Dabei wurden die Hanf-       nicht nur eine gute Dämmwirkung. Die Bauweise       Rückbau erfordert. Und auch hier gilt: Das
            fasern vor dem Verputzen genässt, so dass der     reguliert auch, ähnlich wie bei Schönthalers        Material ist komplett rezyklierbar.      (bk)
Bild: zvg

Paletten mit fertigen Hanfsteinen warten auf ihren Einsatz: Das Material muss sich in der Baubranche erst noch durchsetzen, was in der Regel mindestens
zehn Jahre dauert.

16  baublatt                                                                                                                               Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019
se:
                                                                             g r ü  ne Oa
                                                                          e                  te
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                                                           r              su                   n
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                                       r t e

            a r t i g e        für Ga iardina.ch
                                      n. g

e i n z i g          b n  is
                               Sinne

           n er  l e
Ga   r t e
                                                                                                   52394
PRAXIS
Bild: Ben Kron

  Fassade und Putz

  Der Mann fürs Oberflächliche
  Als Bau- und Gestaltungsexperte hat sich Lorenzo Gregori den letzten zehn Millimetern von
  Gebäudeflächen verschrieben: Das Potenzial dieser letzten, aber entscheidenden Schicht will er
  den Planern und Architekten näherbringen und propagiert es in seinem Online-Blog.
  Von Ben Kron

  A
         uf den ersten Blick wirkt der Tea-Room im    Leu + Partner Bau AG und ein Verfechter natür-        Abziehbild. Gregori berät als CTO Bauherrn und
         Zürcher Kreis 6 gemütlich und einladend.     licher, biozidfreier Oberflächen. «In diesen          Investoren allgemein bei der Farbenwahl und
         Auch der Kaffee in dem nicht namentlich      Räumen wurde die Oberfläche schlicht mit einem        Materialgestaltung in der Architektur. «Was ich
  genannten Lokal schmeckt akzeptabel. Doch           unangenehmen Farbton und einer simplen, acryl-        mache, ist kurz gesagt Design für Architektur.»
  durch die Augen von Lorenzo Gregori gesehen         haltigen Dispersion bemalt. Das Ganze ist kom-        Er hilft bei Fragestellung zur Fassadenarchitek-
  gibt es an der Lokalität einiges zu bemängeln.      plett geistlos und optisch nicht ansprechend.» Die    tur- und Gestaltung, zur Innen- und Aussenwär-
  Gregori ist Bau- und Gestaltungsexperte in De-      Farbklänge blieben diffus, erläutert er weiter, und   medämmungen, zu Farben und Verputzen sowie
  sign für Architektur, Material und Technik, Chief   das Erdölderivat im Bindemittel der Farbe bilde       Mineraldesign. «Ich berate, devisiere und konzi-
  Technical Officer (CTO) sowie Teilhaber bei der     nach dem Trocknen eine Schicht wie bei einem          piere Fassaden- und Verputzsysteme für die In-

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Bild: Ulrike Nitzschke
                                                                                         Das rund 220 Meter lange Gebäude der EM2N-Architekten
                                                                                         in der Zürcher Greencity: Die Fassade gilt als Meilenstein
                                                                                         der Putzarchitektur und zeichnet sich durch konsequentes
                                                                                         Mineraldesign, Biozidfreiheit und Nachhaltigkeit aus (Bild
                                                                                         links). Lorenzo Gregori berät eine Besucherin der Sonder-
                                                                                         ausstellung «Die letzten 10 Millimeter» an der letztjährigen
                                                                                         «appli-tech» (Bild oben).

                                                                                                               Wunsch, eine solche Qualität auch heute zu re-
                                                                                                               alisieren. Das wiederum spornt den Erfindergeist
                                                                                                               an: Mit welchen Materialien und Techniken lässt
                                                                                                               sich das Gesehene reproduzieren?» An dieser
                                                                                                               Stelle wird aus Gregori der Tüftler im Labor, der
                                                                                                               über unzählige Musterplatten seinem Ziel näher-
                                                                                                               zukommen versucht. «Seit meiner Lehrzeit als
                                                                                                               Maurer habe ich mich dieser symbiotischen
                                                                                                               Wechselwirkung zwischen Projekt, Produkt, De-
                                                                                                               sign und Handwerk verschrieben.»

                                                                                                               Kein Designerjob in der Schweiz
nen- und Aussenräume mit dem Fokus auf Mine-            nen. Insgesamt gibt es zehn Parameter, die man         Nach der Maurerlehre bildete sich Lorenzo Gregori
raldesign, Biozidfreiheit und Nachhaltigkeit.» Das      auf den letzten zehn Millimetern verändern kann.       als Hochbauzeichner weiter und absolvierte ein
Credo des 50-Jährigen: «Ein Innen- und Aussen-          «Da wartet ein Fundus von Möglichkeiten zur            Designstudium in Mailand. «Schon als Jugend-
raum ist von höchster Qualität, wenn Architektur        Kreation von Oberflächen auf seine Wiederentde-        licher war ich von Architektur, Produktdesign und
und das Oberflächendesign eine physikalische,           ckung, sowohl für Innen- wie für Aussenräume.»         Street Art, also Graffiti, begeistert und wollte in
funktionale und farbliche Einheit bilden.»                  Seine Eingebungen erhält Renzo Gregori auf         diese Richtung arbeiten.» Doch als er in die
                                                        seinen vielen Reisen, auf denen er seiner Leiden-      Schweiz zurückkehrte, fand sich kein Designer-
10 Parameter für 10 Millimeter                          schaft zur Fotografie frönt. «Ich bin immer auf der    job, weshalb er die Ausbildung zum Bauführer
Sein Ziel sei es, in schöne Oberflächen nicht           Suche nach schönen Anblicken und Lösungen,             Hochbau absolvierte und in die Baubranche ein-
sichtbare Werte mit einzubauen. «Mörtel zum Bei-        die mich für meine Arbeit inspirieren. Dabei streife   stieg, genauer in die Putz- und Farbenindustrie.
spiel hat stets eine spezifische Sieblinie, also eine   ich mit Vorliebe durch historischen Stadtviertel.»     «Hier bin ich rasch und eindeutig im Metier der
gewisse Materialzusammensetzung. Allein mit der         Sieht der Gestaltungsexperte zum Beispiel eine         Farben, Verputze und Fassadengestaltung ge-
Sieblinie und der Wahl des Bindemittels kann ich        Fassade, deren Material in Jahrzehnten oder gar        landet und habe im Bereich Fassaden beraten
den Baustoff steuern und seine Qualität steigern.       einem Jahrhundert mit Charme und Würde ge-             und gestaltet. Dieses Thema zieht sich seither
Ich habe harten oder weichen Mörtel, der gegen-         altert ist, ohne ihre Funktionen einzubüssen, dann     wie ein roter Faden durch meine Tätigkeiten.»
über Dampf offen oder geschlossen ist, ich ver-         ist er Feuer und Flamme. «In der Gründerzeit finde         Gregori schreibt über seine Arbeit und das
ändere das Kolorit und den Farbklang.» Auch lässt       ich solche Fassaden und einen Fundus an Erfah-         Thema Putz auch den Blog «Die letzten 10 Milli-
sich mit Zuschlagstoffen experimentieren oder           rungen: Damals sind die ersten Silikatfarben zum       meter» (www.l10mm.ch), analog zur SIA-Norm
mit der Behandlung der Oberflächen, wodurch             Einsatz gekommen. Und die Fassaden wecken in           242 «Verputz- und Trockenbauarbeiten», worin
Muster, Strukturen und eine Tiefe entstehen kön-        mir ein Gefühl der Nostalgie, gepaart mit dem          die Mindestschichtstärke für einen Innengrund-

Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019                                                                                                                        baublatt  19  
PRAXIS

Rotes Glas im Aussenputz: Für diese Fassade an einem Mehrfamilienhaus im Zürcher Seefeld liess sich Gregori von einem Besuch auf der Glasbläserinsel
Murano bei Venedig inspirieren.

putz mit 10 Millimeter angegeben ist. «Für mich     dabei denke ich natürlich auch an mein Team von      messen wird, muss man die Architekten und Bau-
sind beim Verputz und der Fassade die Funktio-      Handwerkern, das die Lösung umsetzen muss.           herren für diese Aspekte der Materialwahl und
nen das Wichtigste. Es sind die nicht sichtbaren    Für sie muss die Aufgabenstellung möglichst          Gestaltung sensibilisieren. «Wir leben in einer
Werte, die physikalischen und technischen und       unkompliziert sein.»                                 schnellen Welt, in der alles sofort produziert wer-
daran angedockt das gute Design.» Sein Putz soll        Zentral bei seiner Beratung ist die Überzeu-     den muss. Eine Fassade sollte also rasch trock-
also sowohl die Wünsche des Bauherrn erfüllen       gungsarbeit: Da der Fassade und ihrer Materia-       nen. Stattdessen sollte man für einen Moment in-
als auch die eigenen Qualitätsvorstellungen. «Und   lisierung oft nur gerige Aufmerksamkeit beige-       nehalten und sich überlegen, was sich allein
                                                                                                         mit Mörtel und Farbe alles machen lässt.» Doch
                                                                                                         im Alltag sei diese Übezeugungsarbeit schwierig:
                                                                                                         «80 Prozent der Meinungsbildner haben keine
                                                                                                         Meinung zum Thema Fassadenmaterial, obwohl
                                                                                                         sie eine Entscheidung fällen müssen.» Also würden
                                                                                                         sich diese für das entscheiden, was sie bereits
                                                                                                         kennen. «Gute Gestaltung wird so manchmal tor-
                                                                                                         pediert von Leuten, die kein Feingefühl haben.»

                                                                                                         Bauhumanismus
                                                                                                         Für den Innenraum bezeichnet Gregori seinen An-
                                                                                                         satz als Bauhumanismus: «Was muss ein Baustoff
                                                                                  Bei der Ober-          bringen, damit der Mensch sich in einem Raum
                                                                                  fläche dieses          wohlfühlt und der Bauherr zugleich eine nachhal-
                                                                                  Mehrfamilien-          tige und hochwertige Qualität erhält?» Denn wir
                                                                                  hauses in Zürich
                                                                                  wurde der              Menschen verbringen heute 60 bis 80 Prozent
                                                                                  Fassadenputz           unserer Zeit in geschlossenen Räumen. Deshalb
                                                                                  mit einem Werk-        sucht er Oberflächen, welche den Menschen ein
                                                                                  zeug aufgeraut.        Wohlbefinden ermöglichen. «Das sind wichtige
                                                                                  Es handelt sich        Werte, die durch Materialisierungen erreicht wer-
                                                                                  nicht um eine
                                                                                  Arbeit von             den können, aber oft zu wenig Beachtung finden.»
                                                                                  Gregori, sondern       Für viele seiner Entwürfe lässt der Designer zum
                                                                                  um eines der           Beispiel alte Kalkputztechniken wieder aufleben.
                                                                                  vielen guten           «Mich interessieren Qualitäten wie Langlebigkeit
                                                                                  Beispiele, die         oder Nachhaltigkeit. Und natürlich will ich biozid-
                                                                                  der Putzexperte
                                                                                  für seinen Blog        und rodentizidfreie Materialien verwenden.»
                                                                                  fotografisch              Doch wer solche Materialien einsetzt, muss ih-
                                                                                  dokumentiert.          nen die nötige Zeit einräumen. «Ich sage es dem

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Bilder: zvg
Auf der Suche nach der idealen Mischung: Musterplatten aus dem Labor von Lorenzo Gregori, bei denen er versucht, neue Lösungen für
die Fassadengestaltungen zu finden, die sich in der Ästhetik und Materialwahl aber an historischen, bewährten Beispielen orientieren.

                                                                                                             Putzforschung
                                                                                                             Für seine mineralischen Putze muss Lorenzo
                                                                                                             Gregori in der Schweiz noch viel Überzeu-
                                                                                                             gungsarbeit bei Planern und Entscheidungs-
                                                                                                             trägern leisten. Doch inzwischen ist in
                                                                                                             Sachen Putz im Ansatz eine Renaissance
                                                                                                             auszumachen, vor allem bei Neubauten. An
                                                                                                             der Hochschule Hildesheim forscht Pro-
                                                                                                             fessor Markus Schlegel über Putze und er-
                                                                                                             klärt dessen zunehmende Bedeutung: «Der
                                                                                                             Werkstoff passt in unsere Zeit. Themen wie
                                                                                                             Natürlichkeit, Vertrautheit, aber auch der
                                                                                                             Wunsch nach lokalen Werkstoffen und Tra-
                                                                                                             ditionen, nach subtilen Strukturen statt
                                                                                                             glatten Screens oder medialen Flächen, ge-
                                                                                                             winnen immer mehr an Bedeutung.»
                                                                                                             Schlegel will, analog zu den Bemühungen
                                                                                                             Gregoris, einen fundierten, interdisziplinären
                                                                                                             Dialog in Gang setzen. «Unsere Fragen sind:
                                                                                                             Warum hat der für unseren Kulturraum typ-
                                                                                                             ische Werkstoff Putz als fugenlose Flächen-
                                                                                                             gestaltung in den vergangenen 20 bis 30
                                                                                                             Jahren so massiv an Flächenanteil bei
                                                                                                             Neubauten eingebüsst? Was bedeutet das
                                                                                                             für Stadtbilder und kulturelle Codierungen?»
                                                                                                             Daneben wirft die Forschung in Hildesheim
                                                                                                             auch einen Blick in die Zukunft und einer
                                                                                                             möglichen Weiterentwicklung. «Wie muss
                                                                                                             ein Werkstoff der Zukunft aussehen und
                                                                                                             was muss Putz leisten, damit er für die
                                                                                                             Interpretation von innovativen Neubauten
                                                                                                             und die kreative Weiterentwicklung von Be-
Wohnzimmer mit dunkelbraunem Innenputz: Die hochwertige Oberfläche macht die dunkle Farbe                    standsbauten akzeptiert wird?»            (bk)
angenehm. Sie vereint Funktionalität mit gutem Design im Dienst des Wohlbefindens der Benutzer.

Nr. 8, Freitag, 22. Februar 2019                                                                                                                baublatt  21  
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