Allianz für Entwicklung und Klima - Kompensationszahlungen kleiner und mittlerer deutscher Unternehmen für CO2-Emissionen
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Studie | Kompensationszahlungen deutscher KMU STUDIE Allianz für Entwicklung und Klima Kompensationszahlungen kleiner und mittlerer deutscher Unternehmen für CO2-Emissionen
Studie | Kompensationszahlungen deutscher KMU Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung 6 Summary 7 1. Einleitung 8 2. Methodischer Ansatz der Befragung und erhobene Daten 10 2.1 Erhebungsmethode 10 2.2 Überblick über die Daten 11 3. CO2-Kompensationen der kleinen und mittleren Unternehmen 14 3.1 Kenntnisse und bisherige Erfahrungen 14 3.2 Gründe und Barrieren 18 3.3 Gewünschte Ausgestaltung der Klimaschutzprojekte 23 3.4 Zukünftige Aktivitäten 26 4. Schlussfolgerungen 27 5. Quellen 28 3
Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Kleine und mittlere Unternehmen in der Stichprobe nach Sektoren 9 Abbildung 2: Kleine und mittlere Unternehmen in der Stichprobe nach Alter 10 Abbildung 3: Durchschnittliche Jahresumsätze in den letzten drei Jahren 10 Abbildung 4: Kenntnisse über und bisherige Durchführung von CO2-Kompensationen 11 von kleinen und mittleren Unternehmen Abbildung 5: Wie hoch ist nach Ihrer Einschätzung Ihr Wissen darüber, wie 12 CO2-Kompensationen funktionieren? Abbildung 6: ür welche der folgenden Arten von selbst verursachten CO2-Emissionen F 13 hat ihr Unternehmen in den letzten drei Jahren von 2018 bis 2020 schon einmal kompensiert? (Mehrfachauswahl möglich) Abbildung 7: Wie hat Ihr Unternehmen CO2-Kompensationen in den letzten drei Jahren 13 von 2018 bis 2020 durchgeführt? (Mehrfachauswahl möglich) Abbildung 8: Nach welchem Standard hat Ihr Unternehmen CO2-Kompensationen 14 durchgeführt? (Mehrfachauswahl möglich) Abbildung 9: Wie wirksam sind nach Ihrer Einschätzung CO2-Kompensationen, 15 um das Klima zu schützen? Abbildung 10: Relevanz unterschiedlicher Gründe für CO2-Kompensationen 17 Abbildung 11: Relevanz unterschiedlicher Barrieren gegen CO2-Kompensationen 19 Abbildung 12: Wie stark sollten die folgenden Klimaschutzprojekttypen im Rahmen 21 von CO2-Kompensationen unterstützt werden? Abbildung 13: Wie stark sollten im Rahmen von CO2-Kompensationen Klimaschutz- 21 projekte in den folgenden Regionen unterstützt werden? Abbildung 14: C O2-Kompensationen dienen nicht nur dem globalen Klimaschutz, 22 sondern können zusätzlich auch weitere Auswirkungen in der Region der Klimaschutzprojekte haben. Für wie wichtig halten Sie die folgenden Auswirkungen? 23 Abbildung 15: Bereitschaft zur Durchführung von CO2-Kompensationen in der Zukunft Tabellen- und Textboxverzeichnis Textbox 1: Qualitätsstandards für CO2-Kompensationen 14 Textbox 2: Wahrgenommene Bedeutung des Klimawandels und Maßnahmen 20 4
Studie | Kompensationszahlungen deutscher KMU Abkürzungsverzeichnis CCBA Climate, Community & Biodiversity Alliance CDM CER Clean Development Mechanism Certified Emission Reductions CO2 Kohlenstoffdioxid EU-ETS Emissionshandelssystem der Europäischen Union GS CER Gold Standard Certified Emission Reductions GS VER Gold Standard Verified Emission Reductions IETA International Emissions Trading Association KMU Kleinste, kleine und mittlere Unternehmen SC Social Carbon VCS Verified Carbon Standard WWF World Wide Fund for Nature WZ 2008 Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008 | 5
Zusammenfassung Auf europäischer, aber auch nationaler Ebene wurde die Die erhobenen Daten zeigen, dass das Thema CO2-Kompen- wichtige Rolle von Unternehmen aus energieintensiven sationen bereits in vielen kleinen und mittleren Unterneh- Sektoren für die Erreichung der nationalen Ziele des men angekommen ist. So haben die Befragten mehrheitlich Pariser Klimaabkommens bereits mit verschiedenen regu- schon einmal von CO2-Kompensationen gehört und in etwa latorischen Maßnahmen adressiert (z.B. EU-ETS, Kli- einem Viertel der befragten Unternehmen wurden in der maschutzprogramm 2030). Kleine und mittlere Unterneh- Vergangenheit schon einmal CO2-Emissionen kompensiert. men in Deutschland sind von diesen Maßnahmen dage- Als wichtigste Gründe für die Durchführung von CO2-Kom- gen überwiegend nicht betroffen, wenngleich sie mit pensationen werden die Verantwortung gegenüber der freiwilligen Maßnahmen zur Reduktion oder aber Kom- Umwelt und künftigen Generationen sowie moralische pensation ihrer CO2-Emissionen zu einer global nachhal- Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft genannt. Als tigen Entwicklung sowie zur Erreichung nationaler und wichtigste Barrieren werden eine größere Verantwortung internationaler Klimaziele beitragen können. CO2-Emis- größerer Unternehmen für den Klimawandel, fehlende sionen können z.B. durch den freiwilligen Kauf von Emis- unternehmensinterne Richtlinien sowie Schwierigkeiten sionszertifikaten (aus dem EU-ETS) oder durch sogenannte bei der Durchführung von CO2-Kompensationen genannt. CO2-Kompensationen (d.h. Zahlungen an Non-Profit-Or- Bezüglich der Ausgestaltung der Klimaschutzprojekte fin- ganisationen zur Finanzierung von Klimaschutzprojekten) det sich unter den befragten Entscheidungsträgerinnen ausgeglichen werden. Damit helfen Unternehmen auch bei und Entscheidungsträgern eine leichte Neigung zu lokalen der Erreichung weiterer globaler Nachhaltigkeitsziele im Projekten, die sich auf den Wald- und Moorschutz sowie Rahmen der Agenda 2030, indem die Klimaschutzprojekte Aufforstung konzentrieren. Auch Projekte in Entwicklungs- z.B. zu höheren Haushaltseinkommen und einer Verbes- ländern werden von einer großen Mehrheit der Befragten serung der Luftqualität in Entwicklungs- und Schwellen- unterstützt, bei denen neben der Klimaschutzwirkung ins- ländern beitragen. besondere eine Verbesserung der lokalen ökologischen und Während CO2-Kompensationen auf Individualebene be- sozialen Situation als wichtiger Nebeneffekt betrachtet reits vielfach wissenschaftlich untersucht wurden, ist über wird. Mit Blick auf die Zukunft geben etwa die Hälfte der CO2-Kompensationen von kleinen und mittleren Unterneh- befragten Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungs- men vergleichsweise wenig bekannt. Aus diesem Grund träger an, dass die Durchführung von CO2-Kompensationen wurde in der vorliegenden Studie eine breit angelegte geplant ist und ein weiteres Viertel der Befragten ist sich Befragung von Entscheidungsträgerinnen und Entschei- diesbezüglich unsicher. Es besteht damit ein beträchtliches dungsträgern aus 538 kleinen und mittleren Unternehmen Potential, kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland in Deutschland durchgeführt. Dabei wurde insbesondere für CO2-Kompensationen zu gewinnen. nach Kenntnissen über und bisherigen Erfahrungen mit Der vorliegende Bericht wurde von der Initiative Allianz für CO2-Kompensationen, möglichen Treibern (z.B. Reputa- Entwicklung und Klima („Die Allianz“) unterstützt, die im tionssteigerungen) und Barrieren (z.B. Intransparenz des Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit Mechanismus) für die Durchführung von CO2-Kompensa- und des globalen Klimaschutzes freiwillige, nichtstaatliche tionen sowie der Bereitschaft für zukünftige CO2-Kompen- Klimaschutzmaßnahmen umsetzen und skalieren möchte. sationen in den Unternehmen gefragt. 6
Studie | Kompensationszahlungen deutscher KMU Executive summary At the European, but also at the national level, the impor- The data show that the topic of CO2 offsets has already tant role of companies from energy-intensive sectors for arrived in many small and medium-sized companies. The achieving the national goals of the Paris Climate Agreement majority of respondents have already heard of CO2 offset- has already been addressed by various regulatory meas- ting and about a quarter of the companies surveyed have ures (e.g. EU-ETS, Climate Protection Program 2030). Small already offset CO2 emissions in the past. Responsibility and medium-sized enterprises in Germany, on the other towards the environment and future generations as well hand, are predominantly not affected by these measures, as moral obligations towards society are cited as the most although they can contribute to globally sustainable devel- important reasons for carrying out CO2 offsetting. A greater opment and the achievement of national and international responsibility of larger companies for climate change, lack climate targets by taking voluntary measures to reduce or of internal company guidelines, and difficulties in imple- offset their CO2 emissions. CO2 emissions can be offset, menting CO2 offsets are cited as the most important bar- for example, through the voluntary purchase of emissions riers. certificates (from the EU ETS), or so-called CO2 offsets In terms of the design of climate protection projects, deci- (i.e. payments to non-profit organizations to finance cli- sion-makers tend to support local projects that focus on mate protection projects). Companies can therefore help forest and peatland protection and reforestation. Projects to achieve other global sustainability goals under the 2030 in developing countries are also endorsed by a large major- Agenda, for example, by ensuring that climate protec- ity of respondents, where, in addition to the climate pro- tion projects contribute to higher household incomes and tection effect, an improvement in the local ecological and improved air quality in developing and emerging countries. social situation is seen as an important Co-Benefit. Looking While carbon offsets at the individual level have been to the future, around half of the decision-makers surveyed widely studied scientifically, relatively little is known about state that there are plans to implement carbon offsets, and carbon offsets by small and medium-sized enterprises. For a further quarter of respondents are unsure about this. this reason, a broad survey of decision-makers from 538 There is thus considerable potential for attracting small and small and medium-sized enterprises in Germany was con- medium-sized enterprises in Germany to CO2 offsetting. ducted in the present study. In particular, decision-mak- This report was supported by Development and Climate ers were asked about knowledge of and previous experi- Alliance initiative (“The Alliance”), which aims to implement ence with carbon offsets, possible drivers (e.g. reputation and scale voluntary, non-governmental climate protection enhancement) and barriers (e.g. lacking transparency of the measures as part of international development cooperation mechanism) for implementing carbon offsets, as well as and global climate protection. willingness to implement carbon offsets in their compa- nies in the future. 7
1. Einleitung Die Erreichung der internationalen und nationalen Klima- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, CO2-Kompensationen ziele ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und erfordert durchzuführen. So ist es in manchen Fällen schon möglich, Beiträge aus dem privaten Sektor, insbesondere von Unter- direkt bei der Buchung einer bestimmten Tätigkeit (z.B. nehmen. Existierende Politikmaßnahmen wie das Emis- einer Flugbuchung) anzugeben, dass man die durch die sionshandelssystem der Europäischen Union (EU-ETS) Tätigkeit entstandenen CO2-Emissionen kompensieren zielen daher insbesondere auf Industriezweige mit hohen möchte. In diesem Fall kommt es zur Zahlung eines ent- Emissionen an Kohlenstoffdioxid (CO2), Stickoxid oder sprechenden Aufpreises. Alternativ kann man sich z.B. an perfluorierten Kohlenwasserstoffen ab (vgl. Europäische spezialisierte Anbieter von CO2-Kompensationen wenden, Kommission, 2016). Während damit natürlich die emis- um durchgeführte Tätigkeiten im Nachhinein bzw. vorab sionsintensivsten Bereiche und Unternehmen adressiert zu kompensieren. Eine Hilfestellung können hier von ver- werden, sollte nicht übersehen werden, dass auch andere schiedenen Institutionen vergebene Standards sein, die Sektoren zu der Erreichung der Klimaziele beitragen kön- Aus-kunft darüber geben, inwieweit die unterstützten Pro- nen. Insbesondere kleinste, kleine und mittlere Unterneh- jekte einen zusätzlichen, dauerhaften Beitrag zu einer nach- men (KMU) sind vom EU-ETS typischerweise nicht betrof- haltigen Entwicklung liefern. fen, machen aber 99,4% aller Unternehmen in Deutschland Es ist allerdings wenig darüber bekannt, inwieweit kleine aus (vgl. Statistisches Bundesamt, 2020).1 und mittlere Unternehmen in Deutschland ihre selbst Kleine und mittlere Unternehmen können eigene Kli- verursachten CO2-Emissionen kompensieren. Dement- maschutzmaßnahmen durchführen und sind von der im sprechend ist ebenfalls nicht klar, welche Gründe kleine Januar 2021 eingeführten Bepreisung von CO2-Emissionen und mittlere Unternehmen dazu bewegen bzw. davon aus fossilen Brennstoffen betroffen. Darüber hinaus können abhalten, derartige Kompensationszahlungen zu tätigen. sie aber auch über sogenannte (freiwillige) CO2-Kompen- Ziel der vorliegenden Studie ist es daher, auf Basis von neu sationszahlungen bzw. CO2-Kompensationen zum Schutz erhobenen Daten die derzeitige Situation von CO2-Kom- des Klimas beitragen. Ziel dieser Kompensationszahl- pensationen in kleinen und mittleren Unternehmen in ungen ist es, von den Unternehmen selbst verursachte Deutschland empirisch darzustellen und Implikationen für CO2-Emissionen, die z.B. durch Dienst- und Geschäftsrei- relevante Akteure abzuleiten. Dazu werden insbesondere sen, Logistikleistungen oder Energieverbrauch entstanden die folgenden fünf Fragen betrachtet: sind, auszugleichen. Der Ausgleich erfolgt durch die finan- • Über welche Kenntnisse und konkrete Erfahrungen zielle Unterstützung von Klimaschutzprojekten. Das kön- verfügen kleine und mittlere Unternehmen in Bezug auf nen beispielsweise Wiederaufforstungsprojekte, Energie- CO2-Kompensationen? effizienzmaßnahmen oder Projekte zum Ausbau erneu- erbarer Energien sein. Häufig werden solche Projekte in • Aus welchen Gründen kompensieren kleine und mittlere Entwicklungsländern durchgeführt. Diese Projekte haben Unternehmen ihre selbst verursachten CO2-Emissionen dann oft weitere positive Nebeneffekte (Co-Benefits), (nicht)? da sie zur Verbesserung der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Lage in der Region der Klimaschutzpro- jekte beitragen können. 1 Nach der Definition der EU-Kommission gelten Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten, einem Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro und einer Bilanzsumme von bis zu 43 Millionen Euro als KMU. 8
Studie | Kompensationszahlungen deutscher KMU • Welche Klimaschutzprojekte werden von Entscheidungs- Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre! trägerinnen und Entscheidungsträger in kleinen und mitt- Der vorliegende Bericht wurde von der Allianz für Entwick- leren Unternehmen präferiert? lung und Klima („Die Allianz“) unterstützt. Die Allianz ist • Welche aus CO2-Kompensationen resultierenden posi- eine Initiative, die im Rahmen der internationalen Entwick- tiven Nebeneffekte werden in kleinen und mittleren lungszusammenarbeit und des globalen Klimaschutzes frei- Unternehmen präferiert? willige, nichtstaatliche Klimaschutzmaßnahmen umsetzen und skalieren möchte. Bislang unterstützen bereits mehr • Was lässt sich in Bezug auf zukünftige CO2-Kompensa- als 900 Unternehmen, öffentliche Institutionen, zivilge- tionen von kleinen und mittleren Unternehmen erwarten? sellschaftliche Organisationen und Privatpersonen die Alli- Diese Fragen werden im dritten Kapitel dieser Studie anz, bzw. assoziieren sich mit den Zielen und dem Ansatz untersucht und beantwortet. Der nächste Abschnitt gibt einer Klimaneutralität, wie sie mittelfristig im PA angestrebt zunächst einen Überblick über den methodischen Ansatz wird. Die Allianz für Entwicklung und Klima möchte ihre der Befragung sowie die dabei erhobenen Daten. Das vierte Unterstützer über die Entwicklungen und Möglichkeiten Kapitel schließt mit einer Zusammenfassung, Schlussfol- informieren und den Ausbau des freiwilligen Engagements gerungen und einem Ausblick. für den Klimaschutzfördern. 9
2. Methodischer Ansatz der Befragung und erhobene Daten 2.1 Erhebungsmethode Die Daten für die vorliegende Untersuchung stammen aus Deutschland. Die Unternehmen haben dementspre- einer Befragung von Entscheidungsträgerinnen und Ent‑ chend aktuell mindestens 10 und höchstens 249 Mit- scheidungsträger in kleinen und mittleren Unternehmen arbeiter und einen Umsatz von mindestens 2 und höchstens (nach der Definition der Europäischen Kommission) mit 50 Millionen Euro im Jahr 2020. Bezüglich der Beschäftigten- Hauptsitz in Deutschland. Die Unternehmen haben dement- zahl und des Umsatzes ist hierbei zu beachten, dass sich im sprechend aktuell mindestens 10 und höchstens 249 Mit- Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie innerhalb der Unter- arbeiter und einen Umsatz von mindestens 2 und höchstens nehmen signifikante Verschiebungen ergeben haben. Klein- 50 Millionen Euro im Jahr 2020. Bezüglich der Beschäftigten- stunternehmen (d.h. Unternehmen mit weniger als zehn zahl und des Umsatzes ist hierbei zu beachten, dass sich im Beschäftigten) werden bewusst nicht betrachtet. Zum Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie innerhalb der Unter- einen ist bei Unternehmen dieser Größe davon auszugehen, nehmen signifikante Verschiebungen ergeben haben. Klein- dass sie aufgrund begrenzter finanzieller und personeller stunternehmen (d.h. Unternehmen mit weniger als zehn Kapazitäten deutlich weniger bzw. seltener CO2-Kom- Beschäftigten) werden bewusst nicht betrachtet. Zum pensationen durchführen. Zum anderen konzentrieren einen ist bei Unternehmen dieser Größe davon auszugehen, sich Kleinstunternehmen stark auf einzelne Sektoren.2 dass sie aufgrund begrenzter finanzieller und personeller In Anbetracht der begrenzten Fallzahl der Studie würde Kapazitäten deutlich weniger bzw. seltener CO2-Kom- die Einbeziehung dieser Unternehmen daher die Beantwor- pensationen durchführen. Zum anderen konzentrieren tung der oben genannten Forschungsfragen erschweren. sich Kleinstunternehmen stark auf einzelne Sektoren.2 Aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung der Befragung auf In Anbetracht der begrenzten Fallzahl der Studie würde CO2-Kompensationen wurden zudem ausschließlich Ent- die Einbeziehung dieser Unternehmen daher die Beantwor- scheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger befragt, tung der oben genannten Forschungsfragen erschweren. die grundsätzlich über wichtige umwelt- und/oder nach- Aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung der Befragung auf haltigkeitsrelevante Maßnahmen in ihrem Unternehmen CO2-Kompensationen wurden zudem ausschließlich Ent- (z.B. Entwicklung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsstra- scheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger befragt, tegien, generelle Energieeffizienzmaßnahmen, Umwelt- die grundsätzlich über wichtige umwelt- und/oder nach- management) informiert sind. haltigkeitsrelevante Maßnahmen in ihrem Unternehmen (z.B. Entwicklung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsstra- Die Befragung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Befra- tegien, generelle Energieeffizienzmaßnahmen, Umwelt- gungsinstitut Psyma+Consulting GmbH (Psyma) im Feb- management) informiert sind. Die Daten für die vorlieg- ruar und März 2021. Psyma war dabei insbesondere für ende Untersuchung stammen aus einer Befragung von die Programmierung des Fragebogens, die Rekrutierung Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in der befragten Personen aus dem Meinungsplatz-Panel3 kleinen und mittleren Unternehmen (nach der Defini- sowie die Durchführung der Befragung verantwortlich. Der tion der Europäischen Kommission) mit Hauptsitz in verwendete Fragebogen wurde am Fachgebiet Empirische 2 Etwa 41% aller Unternehmen in Deutschland sind Kleinstunternehmen aus den Sektoren Baugewerbe, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. Dazu zählen auch Einzelunternehmen. 10
Studie | Kompensationszahlungen deutscher KMU Wirtschaftsforschung der Universität Kassel unter Lei- orte). Darüber hinaus wurde erfasst, inwieweit Klima- und tung von Prof. Dr. Andreas Ziegler entwickelt. Die Stich- Umweltthemen, aber auch Arbeitnehmer- sowie Sozialbe- probenziehung erfolgte als geschichtete Zufallsauswahl lange für kleine und mittlere Unternehmen relevant sind aus dem Meinungsplatz-Panel entlang der Kriterien Unter- und in den unternehmerischen Aktivitäten berücksichtigt nehmensgröße und Unternehmensumsatz. Neben initialen werden. Das Kernstück des Fragebogens war allerdings Screening-Fragen zur Gewährleistung, dass die befragten der Teil, der zur Beantwortung der oben aufgeführten Personen auch der gewünschten Zielgruppe angehören, Forschungsfragen in Bezug auf CO2-Kompensationen in erfasste der Fragebogen zunächst typische Unternehmen- Kapitel 3 ausgewertet wird. scharakteristika (z.B. Sektoren, Größe, Kennzahlen, Stand‑ 2.2 Überblick über die Daten Charakteristika der Entscheidungsträger*innnen cherweise mehrere Personen für derartige Entscheidungen Insgesamt nahmen 991 Personen zwischen dem 26.02.2021 Verantwortung. Die befragten Entscheidungsträgerinnen und dem 10.03.2021 an der Befragung teil. Dabei wurden und Entscheidungsträger sind dabei mehrheitlich leitende 700 Interviews komplett abgeschlossenen. Von den 700 Angestellte (65,24%). Zudem sind jeweils etwa 14% der komplett abgeschlossenen Interviews wurden noch einmal befragten Personen Geschäftsführer*innen oder Inhaber- 162 ausgeschlossen, da die jeweiligen Unternehmen wegen *innen und Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder (5,95%). eines höheren Umsatzes in 2020 oder einer höheren aktuel- len Mitarbeiterzahl nach Definition der EU-Kommission als Charakteristika der Unternehmen große Unternehmen gelten. Damit können 538 Interviews Abbildung 1 zeigt unter Verwendung der Klassifikation der für die nachfolgende Auswertung verwendet werden. Die Wirtschaftszweige von 2008 (WZ 2008), in welchen Sek- befragten Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungs- toren die betrachteten Unternehmen tätig sind. Insge- träger sind überwiegend männlich (58,36%) und durch- samt zeigt sich eine ausgeglichene Verteilung der Unterneh- schnittlich etwa 43 Jahre alt. Etwa 42% der befragten Per- men auf die erfassten Sektoren. Unternehmen aus dem sonen sind für wichtige unternehmensweite Entscheidung- Sektor verarbeitendes Gewerbe bzw. Herstellung sind am en mit weitgehenden Investitions- oder Steuerungsbef- häufigsten vertreten (13,75%), gefolgt von den Sektoren ugnissen (z.B. in den Bereichen Organisation, Koordination Baugewerbe (9,29%), Information und Kommunikation oder Planung zentraler Aktivitäten) alleinig verantwortlich. (8,36%) sowie Gesundheits- und Sozialwesen (7,81%).4 Demnach tragen in den betrachteten Unternehmen übli- 3 Im Panel sind insgesamt etwa 20.000 Unternehmen aus verschiedensten Sektoren mit weniger als 250 Mitarbeitern vertreten. 4Weitere Sektoren sind: Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (5,20%), Erziehung und Unterricht (5,20%), Verkehr und Lagerei (4,46%), Öffentli- cher Dienst (3,90%), Gastgewerbe (3,72%), Kunst, Unterhaltung und Erholung (2,97%), Grundstücks- und Wohnungswesen (2,42%), Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (2,23%), Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei (1,86%), Energieversorgung (1,30%), Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen (1,30%), Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden (0,56%) sowie exterritoriale Organisationen und Körperschaften (0,37%). 11
stellte (65,24%). Zudem sind jeweils etwa 14% der be- Sozialwesen (7,81%).4 Abgesehen vom unterrepräsen- fragten Personen Geschäftsführer*innen oder Inha- tierten Sektor Handel, Instandhaltung und Reparatur ber*innen und Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglie- von Kraftfahrzeugen kommen die Anteile für die übri- dern (5,95%). gen Sektoren den in offiziellen Statistiken ausgewiese- nen Anteilen nahe (Institut für Mittelstandsforschung Charakteristika der Unternehmen Bonn, 2012). 42,94% der Unternehmen bieten sowohl Abbildung 1 zeigt unter Verwendung der Klassifikation Produkte als auch Dienstleistungen an. Ausschließlich der Wirtschaftszweige von 2008 (WZ 2008), in welchen Dienstleistungen werden von 39,78% der Unternehmen Sektoren die betrachteten Unternehmen tätig sind. Ins- angeboten. Die verbleibenden Unternehmen (17,29%) Abgesehen gesamt zeigtvom sich unterrepräsentierten Sektor Handel, eine ausgeglichene Verteilung der Ausschließlich Dienstleistungen werden von 39,78% der bieten ausschließlich Produkte an. Sie wurden durch- Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen kom- Unternehmen angeboten. Die verbleibenden Unternehmen Unternehmen auf die erfassten Sektoren. Unterneh- schnittlich vorausschließlich knapp 35 Jahren gegründet undwurden haben men die Anteile für die übrigen Sektoren den in offiziel- (17,29%) bieten Produkte an. Sie men aus dem Sektor verarbeitendes Gewerbe bzw. Her- durchschnittlich len Statistiken ausgewiesenen Anteilen nahe (Institut für durchschnittlich voretwa vier knapp 35Standorte 5 einschließlich Jahren gegründet des und haben stellung sind am häufigsten Mittelstandsforschung Bonn,vertreten (13,75%), 2012). 42,94% gefolgt der Unterneh- durchschnittlich Hauptsitzes. etwa vier Standorte einschließlich des 5 von men den Sektoren bieten Baugewerbe sowohl Produkte (9,29%), als auch Information an. Dienstleistungen Hauptsitzes. und Kommunikation (8,36%) sowie Gesundheits- und Abbildung 1: Kleine und mittlere Unternehmen in in der der Stichprobe Stichprobenach nachSektoren Sektoren Komm Verarbeitendes Gewerbe bzw. Herstellung von Waren 13,75% Baugewerbe bzw. Bau Information und Kommunikation 9,29% 42,01% Gesundheits- und Sozialwesen Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und 8,36% technischen Dienstleistungen Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 7,81% Erbringung von sonstigen Diensleistungen 5,20% 6,88% Sonstige Sektoren 6,69% Anzahl der Unternehmen = 538 Anzahl der Unternehmen = 538 Jahr 2020 kategorisiert. Demnach beinhaltet die Stich- probe mehrheitlich mittlere Unternehmen (57,25%). Die Größe der betrachteten Unternehmen wurde anhand der sind deutlich seltener vertreten. Die durchschnittlichen Mitarbeiter*innenzahl und des Umsatzes im Jahr 2020 kate- Kleine Unternehmen Jahresumsätze sind zu der kleinen 32,75% vertreten. Unternehmen in denDer An- Jahren Die GrößeDemnach gorisiert. der betrachteten beinhaltetUnternehmen die Stichprobewurde an- mehrheitlich 2018, 2019 und 2020 belaufen sich auf 2,87, 3,11 bzw. 2,80 hand der Unternehmen mittlere Mitarbeiter*innenzahl undKleine (57,25%). des Umsatzes im Unternehmen Millionen Euro (siehe Abbildung 3). Die entsprechenden sind zu 32,75% vertreten. Der Anteil an Frauen an den Be- Jahresumsätze der mittleren Unternehmen in diesen Jahren schäftigten beträgt durchschnittlich 41,02%. Abbildung 2 betragen 15,08, 16,52 bzw. 15,39 Millionen Euro. An diesen 4 Weitere Sektoren sind: Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltver- zeigt, dass das Durchschnittalter der Beschäftigten in den Zahlen wird ersichtlich, dass die Umsätze im ersten Jahr der Dienstleistungen (5,20%), Erziehung und Unterricht (5,20%), Verkehr schmutzungen (1,30%), Bergbau und Gewinnung von Steinen und Unternehmen und überwiegend Lagerei (4,46%), 34 bis(3,90%), Öffentlicher Dienst 49 Jahre beträgt. Betriebe Gastgewerbe Corona-Pandemie Erden (0,56%) sowie 2020 im Vergleich exterritoriale zum Vorjahr Organisationen generell und Körperschaf- (3,72%), Kunst, Unterhaltung und Erholung (2,97%), Grundstücks- mit einem geringeren Durchschnittsalter, d.h. unter 34 Jahre, ten (0,37%). deutlich niedriger ausfallen. und Wohnungswesen (2,42%), Erbringung von Finanz- und Versi- 5Nach Ausschluss der drei Unternehmen mit den meisten Standor- cherungsdienstleistungen(2,23%), Land- und Forstwirtschaft sowie ten, um eine Verzerrung der Anzahl der Standorte durch Ausreißer Fischerei (1,86%), Energieversorgung (1,30%), Wasserversorgung, zu verringern. 9 Nach Ausschluss der drei Unternehmen mit den meisten Standorten, um eine Verzerrung der Anzahl der Standorte durch Ausreißer zu verringern. 5 12
teil an Frauen an den Beschäftigten beträgt durch- 2,80 Millionen Euro (siehe Abbildung 3). Die entspre- schnittlich 41,02%. Abbildung 2 zeigt, dass das Durch- Studie chenden | Kompensationszahlungen Jahresumsätze deutscher KMU der mittleren Unternehmen in schnittalter der Beschäftigten in den Unternehmen diesen Jahren betragen 15,08, 16,52 bzw. 15,39 Millio- teil anüberwiegend Frauen an den Beschäftigten 34 bis beträgt 49 Jahre beträgt. durch-mit ei- Betriebe 2,80 Millionen nen Euro.Euro (siehe Abbildung An diesen Zahlen wird3).ersichtlich, Die entspre-dass die schnittlich 41,02%. Abbildung nem geringeren 2 zeigt, dassd.h. Durchschnittsalter, dasunter Durch- 34 Jahre, chenden Jahresumsätze Umsätze im erstender Jahrmittleren Unternehmen 2020 der Corona-Pandemie in im schnittalter der Beschäftigten sind deutlich in denDieUnternehmen seltener vertreten. durchschnittlichen diesenVergleich Jahren betragen 15,08,generell zum Vorjahr 16,52 bzw. 15,39niedriger deutlich Millio- aus- überwiegend 34 bis 49 Jahresumsätze derJahre beträgt. kleinen Betriebe in Unternehmen mit ei-Jahren den nen Euro. An diesen Zahlen wird ersichtlich, dass die fallen. nem geringeren 2018, 2019Durchschnittsalter, und 2020 belaufend.h. sichunter 34 Jahre, auf 2,87, 3,11 bzw. Umsätze im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 im sind deutlich seltener Abbildung Abbildung vertreten. Kleine 2:2:Kleine Die durchschnittlichen undmittlere und mittlere Unternehmenininder Unternehmen Vergleichnach derStichprobe Stichprobe zum Vorjahr Alter generell deutlich niedriger aus- nachAlter Jahresumsätze der kleinen Unternehmen in den Jahren fallen. 100%und 2020 belaufen sich auf 2,87, 3,11 bzw. 2018, 2019 Anzahl der Unternehmen = 538 Abbildung 2: Kleine und mittlere Unternehmen in der Stichprobe nach Alter 76,21% 80% 100% 60% Anzahl der Unternehmen = 538 80% 76,21% 40% 60% 16,54% 20% 7,25% 40% 0% Bis 34 Jahre Über 34 Jahre bis 49 Jahre Über 49 Jahre 20% 16,54% 7,25% Abbildung 3: Durchschnittliche Jahresumsätze in den letzten drei Jahren 0% Bis 34 Jahre €20.000.000 Über 34 Jahre bis 49 Jahre Über 49 Jahre Abbildung 3: Durchschnittliche Jahresumsätze in den letzten drei Jahren Abbildung 3: €15.000.000 Durchschnittliche Jahresumsätze in den letzten drei Jahren €10.000.000 €20.000.000 €5.000.000 €15.000.000 €- €10.000.000 2018 2019 2020 Kleine Unternehmen (230 Unternehmen) Mittlere Unternehmen (308 Unternehmen) €5.000.000 €- 2018 2019 2020 Kleine Unternehmen (230 Unternehmen) Mittlere Unternehmen (308 Unternehmen) Anzahl der Unternehmen = 538 3. CO2-Kompensationen der kleinen und mittleren Unternehmen 3.1 Kenntnisse und bisherige Erfahrungen 3. CO2-Kompensationen der kleinen und mittleren Unternehmen 10 3.1 Kenntnisse und bisherige Erfahrungen 10 13
3. CO -Kompensationen der kleinen und mittleren Unternehmen Studie: KompUnter 2 3.1 Kenntnisse und bisherige Erfahrungen Die befragten Entscheidungsträgerinnen und Entschei- die Anteile an Unternehmen, die CO2-Kompensationen Die befragten dungsträger haben Entscheidungsträgerinnen mehrheitlich (58,92%) schon und Entschei- einmal an fürUnternehmen, die COEmissionen selbst verursachte 2 -Kompensationen für selbst in den letzten ver- drei dungsträger von haben mehrheitlich CO2-Kompensationen (bzw. CO(58,92%) schon einmal 2-Offsetting) ge- ursachte Jahren vonEmissionen 2018 bisin2020 den bzw. letztenvordrei Jahren 2018 von 2018 bis durchgeführt von CO2-Kompensationen (bzw. CO2-Offsetting) gehört. 2020 bzw. vor 2018 durchgeführt haben. Insgesamt zeigt hört. Von diesen Befragten schätzen 35,65% ihr Wissen haben. Insgesamt zeigt sich eine zunehmende Anzahl Von diesen Befragten schätzen 35,65% ihr Wissen über sich eine zunehmende Anzahl an CO2-kompensierenden über die die Funktionsweisevon Funktionsweise vonCOCO-Kompensationen 2-Kompensationen als als eher an CO2-kompensierenden Unternehmen Unternehmen über die letzten Jahre. Haben überin die denletz- Jahren 2 eher oder sehr hoch ein, während 27,13% ihr Wissen alsals oder sehr hoch ein, während 27,13% ihr Wissen niedrig ten Jahre. Haben in den Jahren vor 2018 noch vor 2018 noch lediglich 14,68% der Unternehmen schon lediglich niedrig bewerten (siehe Abbildung 4). Insgesamt verfü-somit bewerten (siehe Abbildung 4). Insgesamt verfügen einmal 14,68%selbst verursachte COschon der Unternehmen 2 -Emissionen einmal kompensiert, selbst verur- so etwa gen 60% somit aller60% etwa befragten Entscheidungsträgerinnen aller befragten Entscheidungsträ- und stieg der sachte COAnteil in den drei Jahren von 2018 bis 2020 auf 2-Emissionen kompensiert, so stieg der Anteil Entscheidungsträger über gar kein oder lediglich niedri- 21,56%. Insgesamt haben damit 23,79% der Unternehmen gerinnen und Entscheidungsträger über gar kein oder in den drei Jahren von 2018 bis 2020 auf 21,56%. Insge- ges Wissen über CO2-Kompensationen. Diese Ergebnisse bis 2020 schon einmal CO2-Kompensationen durchgeführt. lediglich niedrigesdass verdeutlichen, Wissendasüber ThemaCO2-Kompensationen. CO2-Kompensationen samt Im haben zu Vergleich damit 23,79% Daten der Unternehmen aus früheren bis 2020 Haushaltsbefragungen Diese Ergebnisse bereits in vielenverdeutlichen, dass das Thema kleinen und mittleren CO2- in Unternehmen schon zeigt einmal sich damit,CO 2-Kompensationen dass Unternehmen häufigerdurchgeführt. Im CO2-Kompen- Deutschland angekommen ist, wenngleich der Kompensationen bereits in vielen kleinen und mittleren Wissens- sationen durchgeführt haben sowie dass der Wissensstand Vergleich zu Daten aus früheren Haushaltsbefragungen stand noch immer eingeschränkt ist. über den Mechanismus deutlich höher ist (vgl. z.B. Schwir- Unternehmen in Deutschland angekommen ist, wenn- zeigt sich damit, dass Unternehmen häufiger CO2- plies und Ziegler, 2016; Lange et al., 2017). Das schlägt gleich sich offensichtlich der Wissensstand aucheingeschränkt noch immer auf das Ausmaß ist.derar- Kompensationen durchgeführt haben sowie dass der tiger Kompensationen nieder. Abbildung 5 zeigt die Anteile Wissensstand über den Mechanismus deutlich höher ist Das schlägt sich offensichtlich auch auf das Ausmaß (vgl. z.B. Schwirplies und Ziegler, 2016; Lange et al., derartiger Kompensationen nieder. Abbildung 5 zeigt 2017). Abbildung Abbildung 4:4: WieWie hoch hoch istist nach nach Ihrer Ihrer Einschätzung Einschätzung IhrIhr Wissen Wissen darüber, darüber, wiewie COCO -Kompensationen funktionieren? 2-Kompensationen 2 funktionieren? 60% Anzahl der Unternehmen = 317 40% 32,49% 27,13% 29,02% 20% 6,62% 4,73% 0% Sehr niedrig Eher niedrig Bin unentschieden Eher hoch Sehr hoch Anzahl der Unternehmen = 317 Abbildung 14 5: Bisherige Durchführung von CO2-Kompensationen von kleinen und mittleren Unternehmen
Studie | Kompensationszahlungen deutscher KMU Abbildung 5: Bisherige Durchführung von CO2-Kompensationen von kleinen und mittleren Unternehmen 100% 80% 73,61% 65,43% 60% 40% 21,56% 20% 14,68% 11,71% 13,01% 0% CO₂-Kompensationen in den Jahren vor 2018 CO₂-Kompensationen in den letzten drei Jahren von 2018 durchgeführt bis 2020 durchgeführt Ja Nein Weiß nicht AnzahlAnzahl der Unternehmen = 538 = 538 der Unternehmen Welche CO2-Emissionen werden kompensiert? Gesamtheit der aus der Unternehmensaktivität ent- Welche CO2-Emissionen werden kompensiert? (37,07%) standenenundEmissionen Dienstreiseninnerhalb mit Fernbussen eines (32,76%) bestimmtenkom- Abbildung 6 zeigt, welche Arten von selbst verursach- Abbildung 6 zeigt, welche Arten von selbst verursachten pensiert. Die Gesamtheit der aus der Unternehmensaktiv- Zeitraums wird nur von einer kleinen Minderheit kom- tenCOCO-Emissionen 2-Emissionenin inden den letzten letzten drei drei Jahren Jahrenvon von2018 2018 bis ität entstandenen Emissionen innerhalb eines bestimmten 2 pensiert (7,76%). In der Kategorie „Andere“ (2,59%) ge- bis2020 2020vonvon den den Unternehmen schon schoneinmal einmalkompen- kompensiert Zeitraums wird nur von einer kleinen Minderheit kompen- worden sind.sind. Die6 Die befragten Entscheidungsträgerinnen ben die Unternehmen insbesondere an, Emissionen ausdie Entscheidungsträge- und siert (7,76%). In der Kategorie „Andere“ (2,59%) geben 6 siert worden befragten Entscheidungsträger konnten dabei auchdabei mehrere speziellen Produktionsprozessen zu kompensieren. Be- rinnen und Entscheidungsträger konnten auchKate- Unternehmen insbesondere an, Emissionen aus speziellen gorien nennen. Es zeigt sich, dass überwiegend einzelne Produktionsprozessen zu kompensieren. trachtet man darüber hinaus Betrachtet lediglich diejenigen man Unter- mehrere Kategorien nennen. Es zeigt sich, dass über- Aktivitäten kompensiert werden. Am häufigsten werden darüber nehmen, die aus Flügen resultierende Emissionen kom-aus hinaus lediglich diejenigen Unternehmen, die wiegend einzelne Emissionen Aktivitäten durch kompensiert werden. den Energieverbrauch Am bzw. (49,14%) Flügen resultierende Emissionen kompensieren, zeigt sich, pensieren, zeigt sich, dass durchschnittlich 49,24% aller häufigsten werden Emissionen Logistikleistungen durch den der Unternehmen Energiever- (47,41%) kompen- dass durchschnittlich 49,24% aller getätigten Flüge dieser siert. (49,14%) Dahinterbzw.folgen Kompensationen getätigten Flüge dieser Unternehmen in den Jahren brauch Logistikleistungen dervon Autofahrten Unterneh- Unternehmen in den Jahren 2018 bis 2020 kompensiert für Dienst- und Geschäftsreisen (45,69%) und Emis- 2018 bis worden 2020 sind. kompensiert Insgesamt wurdenworden sind. Insgesamt in den befragten Unterneh- men (47,41%) kompensiert. Dahinter folgen Kompen- sionen durch Dienst- und Geschäftsreisen mit Flugzeugen men in den wurden Jahren in den 2018 bis befragten 2020 6,82% inaller Unternehmen dengetätigten Jahren sationen von Autofahrten für Dienst- und Geschäftsrei- (40,52%). In etwas geringerem Ausmaß werden Emissionen Flüge kompensiert. 2018 bis 2020 6,82% aller getätigten Flüge kompensiert. senfür(45,69%) und Emissionen die Nutzung durch Übernachtungsstätten verschiedener Dienst- und Ge- schäftsreisen mit Flugzeugen (40,52%). In etwas gerin- gerem Ausmaß werden Emissionen für die Nutzung verschiedener Übernachtungsstätten (37,07%) und 6 Um sicherzustellen, dass alle Befragten (also auch Befragte ohne Vorkenntnisse von CO -Kompensationen) ein einheitliches Verständnis von CO -Kom- Dienstreisen mit Fernbussen (32,76%) kompensiert. Die 2 2 pensationen haben, wurde allen Befragten folgender Informationstext nach den Fragen zu Kenntnissen über CO -Kompensationen gezeigt: „Auto 2 fahren, fliegen, heizen oder der Verbrauch von Strom verursachen den Ausstoß (bzw. die Emission) des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2). Mit Emis- sionsrechnern kann herausgefunden werden, wie stark das Klima durch die eben genannten Aktivitäten belastet wird und was es kostet, eine ver- gleichbare Menge CO2 an einer anderen Stelle wieder einzusparen. Dies geschieht z.B. durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten wie Auf- 6 Um sicherzustellen, dass alle Befragten (also auch Befragte ohne herausgefunden werden, wie stark das Klima durch die eben ge- forstung, Bau von Anlagen im Bereich Erneuerbare Energien, Maßnahmen zur Erhöhung nannten der Energieeffizienz Aktivitäten oderwas belastet wird und ähnliches. Diesen es kostet, Ausgleich von eine vergleich- Vorkenntnisse von CO2-Kompensationen) ein einheitliches Ver- CO2-Emissionen nennt man CO2-Kompensationen.” bare Menge CO2an einer anderen Stelle wieder einzusparen. Dies ständnis von CO2- Kompensationen haben, wurde allen Befragten folgender Informationstext nach den Fragen zu Kenntnissen über geschieht z.B. durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten CO2-Kompensationen gezeigt: „Auto fahren, fliegen, heizen oder der wie Aufforstung, Bau von Anlagen im Bereich Erneuerbare Energien, Verbrauch von Strom verursachen den Ausstoß (bzw. die Emission) Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz oder ähnliches. Die- des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2). Mit Emissionsrechnern kann sen Ausgleich von CO2-Emissionen nennt man CO2-Kompensatio- nen.” 15 12
Studie: KompUnter Abbildung 4: Für welche der folgenden Arten von selbst verursachten CO2-Emissionen hat ihr Unternehmen in den Studie: KompUnter letzten drei Jahren von 2018 bis 2020 schon einmal kompensiert? (Mehrfachauswahl möglich) Abbildung Abbildung Für welche 4: welche 4: Für der folgenden der folgenden Arten vonArten selbstvon selbst verursachten verursachten COhat CO2-Emissionen -Emissionen hat ihr ihr Unternehmen Unternehmen in in den 2 den letzten letzten drei drei Jahren Jahren von Für von 2018 bis 2018 2020 Emissionen bis schon durch 2020 einmal den schon einmal kompensiert? Energieverbrauch kompensiert? möglich) (Mehrfachauswahl Ihres (Mehrfachauswahl möglich) 49,14% Unternehmens Für Emissionen durch Für Emissionen Logistikleistungen durch (Versand) den Energieverbrauch Ihres für Ihr Unternehmens 49,14% 47,41% Unternehmen Für Emissionen durch Logistikleistungen (Versand) für Ihr Für Emissionen durch Autofahrten Unternehmen (inkl. Mietwagenfahrten) für 47,41% 45,69% Dienst- und Geschäftsreisen Für Emissionen durch Autofahrten (inkl. Mietwagenfahrten) für 45,69% Dienst- und Geschäftsreisen Für Emissionen durch Flüge für Dienst- und Geschäftsreisen 40,52% Für Emissionen durch Flüge für Dienst- und Geschäftsreisen 40,52% Für Emissionen durch Aufenthalte in Hotels oder anderen 37,07% Übernachtungsstätten während Für Emissionen durch Aufenthalte Dienst- in Hotels und oder Geschäftsreisen anderen 37,07% Übernachtungsstätten während Dienst- und Geschäftsreisen Für Emissionen durch Fernbusfahrten für Dienst- und Für Emissionen durch Fernbusfahrten für Dienst- und 32,76% Geschäftsreisen 32,76% Geschäftsreisen Für alle Emissionen Ihres Unternehmens innerhalb eines Für alle Emissionen Ihres Unternehmens innerhalb eines 7,76% Zeitraums Zeitraums 7,76% Andere Andere 2,59% 2,59% 0% 20% 40% 60% Anzahl der Unternehmen = 116 0% 20% 40% 60% Anzahl der Unternehmen = 116 Anzahl der Unternehmen = 116 Wie kompensieren Unternehmen ihre CO2-Emissionen? lich geringerem Ausmaß zahlen die Unternehmen di- Wie kompensieren Unternehmen ihre CO2-Emissionen? lich geringerem Ausmaß zahlen die Unternehmen di- Wie kompensieren Unternehmen rekt an Klimaschutzprojekte ihre CO2-Emissionen? projekte (42,24%)(42,24%) oder kompensie- oder kompensieren Kommentiert Emis-sionen direkt bei [H6]: Rückmeldun Abbildung 7 zeigt, dass die betrachteten Unternehmen Fragestruktur mit “Andere” würden w rekt ren Emissionen an Klimaschutzprojekte direkt bei von der Buchung (42,24%) von bestimmten oder kompensie- Komme COAbbildung Abbildung 7 zeigt, 7 zeigt, dassdass die betrachteten die betrachteten 2-Kompensationen in den letzten drei Jahren von Unternehmen Unternehmen der Buchung bestimmten Aktivitäten wie Flugbuchun- gerne beibehalten, haben sie aber aus Fragestru CO -Kompensationen in den letzten drei Jahren vonAktivitäten 2018 ren genwieEmissionen (33,62%). direkt(33,62%). Flugbuchungen Lediglichbei0,86% der Buchung Lediglich der von bestimmten Unternehmen nutzen Kommentiert [H7R6]: gerne bei CO 20182-Kompensationen bis 2 2020 überwiegend inmithilfe den letzten drei Jahren von von entsprechen- bisAnbietern 2020 überwiegend mithilfe von entsprechenden 0,86% der andere Anbie- Unternehmen Aktivitäten nutzen Möglichkeiten,andere umMöglichkeiten, wie FlugbuchungenCO2-Emissionen (33,62%). zu kompen- Lediglich Kommen 2018 bis 2020 überwiegend mithilfe vonInentsprechen- den durchgeführt haben (70,69%). deut- tern durchgeführt haben (70,69%). In deutlich geringerem sieren. um CO2-Emissionen zu kompensieren. 0,86% der Unternehmen nutzen andere Möglichkeiten, den Anbietern Ausmaß durchgeführt zahlen haben (70,69%). die Unternehmen direkt anIn deut- Klimaschutz- um CO2-Emissionen zu kompensieren. Abbildung 5: Wie hat Ihr Unternehmen CO2-Kompensationen in den letzten drei Jahren von 2018 bis 2020 durchge- führt? (Mehrfachauswahl möglich) Abbildung 5: 5: Abbildung Wie hathat Wie IhrIhr Unternehmen Unternehmen CO2CO -Kompensationen 2 in den -Kompensationen in letzten drei Jahren den letzten von 2018 drei Jahren vonbis 2020 2018 bisdurchge- 2020 durchgeführt? (Mehrfachauswahl führt? (Mehrfachauswahl möglich) Durch die Einschaltung möglich) eines Anbieters von CO₂- 70,69% Kompensationen (z.B. atmosfair, myclimate) Durch die direkte Zahlung an ein Klimaschutzprojekt 42,24% Durch die Einschaltung eines Anbieters von CO₂- 70,69% Kompensationen (z.B. atmosfair, myclimate) Durch die direkte Buchung bei einer bestimmten Tätigkeit, z.B. 33,62% bei einer Flugbuchung Durch die direkte Zahlung an ein Klimaschutzprojekt 42,24% Andere 0,86% Durch die direkte Buchung bei einer bestimmten Tätigkeit, z.B. Anzahl der Unternehmen = 116 bei einer Flugbuchung 0% 20% 40% 60%33,62%80% 100% Andere 0,86% 13 Anzahl der Unternehmen = 116 0% 20% 40% 60% 80% 100% Anzahl der Unternehmen = 116 13 16
Studie | Kompensationszahlungen deutscher KMU Abbildung 8 verdeutlicht, dass den Unternehmen über- Carbon Standard + Climate, Community & Biodiversity Abbildung 8 verdeutlicht, dass den Unternehmen überwieg- mate, Community & Biodiversity (27,34%), Verified Car- wiegend bekannt ist, nach welchem Standard (siehe (27,34%), Verified Carbon Standard (25,78%) und Veri- end bekannt ist, nach welchem Standard (siehe beisteh- bon Standard (25,78%) und Verified Carbon Stand + Social beistehende Textbox) ihre CO2-Kompensationen erfol- fied Carbon Stand + Social Carbon (25,00%). Etwas sel- ende Textbox) ihre CO2-Kompensationen erfolgen. Am häu- Carbon (25,00%). Etwas seltener werden Emissionen nach gen. Am häufigsten (39,84%) werden dabei nach dem tener werden Emissionen nach Plan Vivo (10,94%) kom- figsten (39,84%) werden dabei nach dem Clean Develop- Plan Vivo (10,94%) kompensiert. 20,31% der Unterneh- Clean Development Mechanism Certified Emission Re- pensiert. 20,31% der Unternehmen, die CO2-Emissio- ment Mechanism Certified Emission Reductions-Standard men, die CO2-Emissionen kompensieren, wissen nicht, nach ductions-Standard durchgeführt. Danach folgen CO2- nen kompensieren, wissen nicht, nach welchem Stan- durchgeführt. Danach folgen CO2-Kompensationen nach welchem Standard ihre Kompensationen erfolgen. Kompensationen nach Gold Standard (30,47%), Verified dard ihre Kompensationen erfolgen. Gold Standard (30,47%), Verified Carbon Standard + Cli- Abbildung Abbildung6: Nach welchem 6: Nach Standard welchem hat Ihr Unternehmen Standard CO2-Kompensationen hat Ihr Unternehmen durchgeführt? (Mehrfachaus- CO -Kompensationen durchgeführt? 2 wahl möglich) (Mehrfachauswahl möglich) Clean Development Mechanism Certified Emission Reductions 39,84% (CDM CER) Gold Standard, d.h. Gold Standard Certified Emission Reductions (GS CER) oder Gold Standard Verified Emission 30,47% Reductions (GS VER) Verified Carbon Standard (VCS) + Climate, Community & 27,34% Biodiversity Standard (CCBS) Verified Carbon Standard (VCS) 25,78% Verified Carbon Standard (VCS) + Social Carbon (SC) 25,00% Weiß nicht 20,31% Plan Vivo 10,94% Andere 0,00% Anzahl der Unternehmen = 128 0% 20% 40% 60% Anzahl der Unternehmen = 128 Textbox 1: Qualitätsstandards für CO2-Kompensationen Kommentiert [H8]: GS wurde z erwähnt Die Qualitätsstandards zur CO2-Kompensation dienen der Zertifizierung von Klimaschutzprojekten. Im Fokus steht die Textbox 1: Qualitätsstandards für CO2-Kompensationen Umsetzung der gesetzten Ziele hinsichtlich der dauerhaften Einsparung von Treibhausgasemissionen. Dabei dienen diese Standards vorrangig dazu, die vollständige Transparenz der Klimaschutzprojekte herzustellen. Zu den wichtigsten Standards zählen der Gold Standard, verschiedene Verra-Standards und der Standard des Clean Development Mecha- Die Qualitätsstandards zur CO2-Kompensation dienen der Zertifizierung von Klimaschutzprojekten. Im Fokus nism (CDM) der UNFCCC. Neben den Klimawirkungen können auch Nachhaltigkeitsaspekte oder das Monitoring von steht die Zusatznutzen in Umsetzung derZusatzstandards Projekten durch gesetzten Ziele hinsichtlich berücksichtigt der dauerhaften werden, zum Beispiel mit Einsparung von Treibhausgasemissionen. dem Gold Standard for the GlobalDabei Goals dienen (GS4GG),diese Standards den Climate, vorrangig Community dazu, die vollständige and Biodiversity Transparenz der Standards (CCBS-Zertifikaten) oderKlimaschutzprojekte den CDM-Projek- herzustel- len. ten, die Zudem nach denCDM-Sustainable-Development-Tool wichtigsten Standards zählen der Gold Standard, Zusatznutzen verschiedene zertifiziert haben. Verra-Standards und der Standard des Clean Development Mechanism (CDM) der UNFCCC. Neben den Klimawirkungen können auch 14 Nachhaltig- keitsaspekte oder das Monitoring von Zusatznutzen in Projekten durch Zusatzstandards berücksichtigt werden, zum Beispiel mit dem Gold Standard for the Global Goals (GS4GG), den Climate, Community and Biodiversity Standards (CCBS-Zertifikaten) oder den CDM-Projekten, die nach dem CDM-Sustainable-Development-Tool Zusatznutzen zertifiziert haben. 17
Studie: KompUnter 3.2 Gründe und Barrieren 3.2 Gründe Aus welchen und Barrieren Gründen kompensieren Unternehmen eher oder sehr wirksamen Mechanismus für den Klima- ihre selbst verursachten CO2-Emissionen (nicht)? Ein schutz ansehen, während eine Minderheit von 24,91% Aus welchen Gründen kompensieren Unternehmen ihre nismus für den Klimaschutz ansehen, während eine Min- möglicher Beweg- bzw. Hinderungsgrund ist, inwieweit der Befragten CO2-Kompensationen als eher oder selbst verursachten CO2-Emissionen (nicht)? Ein mögli- derheit von 24,91% der Befragten CO2-Kompensationen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger cher Beweg- bzw. Hinderungsgrund ist, inwieweit Ent- alsüberhaupt eher odernicht wirksamnicht überhaupt einschätzt. wirksam Dieeinschätzt. Einschätzun-Die CO 2-Kompensationen als scheidungsträgerinnen wirksames und Mittel zum Klima- Entscheidungsträger CO2-Kom- gen unterscheiden Einschätzungen sich dabei deutlich unterscheiden zwischen sich dabei Perso- deutlich zwi- pensationen schutz als Abbildung ansehen. wirksames9Mittel zumdiesbezüglichen stellt die Klimaschutz anse- schen nen, Personen, die Erfahrungen die Erfahrungen in der Durchführung in der Durchführung von COvon2- hen. Abbildung 9 stellt die diesbezüglichen Einschätzungen insgesamt sowie getrennt nach Einschätzung- Perso- CO -Kompensationen Kompensationen 2 gesammelt haben, und gesammelt haben, und PersonenPersonen en insgesamt sowie getrennt nach Personen mit und ohne ohne diese Erfahrungen. Die Wirksamkeit wird dabei von nen mit und ohne Erfahrungen in der Durchführung von ohne diese Erfahrungen. Die Wirksamkeit wird dabei Erfahrungen in der Durchführung von CO2-Kompensationen erfahrenen Personen deutlich höher eingeschätzt (67,19%) CO 2-Kompensationen gegenüber. gegenüber. Es wird deutlich, dass Es wirdder 49,82% deutlich, Befragten alsvon vonerfahrenen Personen Personen ohne deutlich in Erfahrungen höher eingeschätzt der Durchführung dass 49,82% der Befragten CO2-Kompensationen als eherCO oder 2 -Kompensationen sehr wirksamen als Mecha- von(67,19%) als von Personen CO2-Kompensationen ohne Erfahrungen in der (44,39%). Durchführung von CO2-Kompensationen (44,39%). Abbildung7: Abbildung Wiewirksam 7:Wie wirksamsind sindnach nachIhrer IhrerEinschätzung EinschätzungCO CO2-Kompensationen, um das Klima zu schützen? 2-Kompensationen, um das Klima zu schützen? 60% 53,13% 41,64% 40% 38,05% 25,28% 26,34% 21,88% 19,76% 20% 17,29% 14,06% 9,38% 9,51% 7,62% 8,18% 6,34% 1,56% 0% Insgesamt Bereits CO₂-Kompensationen Noch keine CO₂-Kompensationen durchgeführt durchgeführt Überhaupt nicht wirksam Eher unwirksam Bin unentschieden Eher wirksam Sehr wirksam Anzahl der Unternehmen = 538 Anzahl der Unternehmen = 538 18 15
Studie | Kompensationszahlungen deutscher KMU Neben einer positiven Einschätzung der Wirksamkeit kön- mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger nen ein allgemeines unternehmerisches Verantwortungs- ohne Erfahrungen. Es zeigt sich, dass die Verantwor- gefühl bzw. moralische Verpflichtung gegenüber Umwelt, tung gegenüber der Umwelt bzw. zukünftigen Genera- Erde, zukünftigen Generationen bzw. der Gesellschaft tionen sowie moralische Verpflichtungen gegenüber der weitere Gründe für die Durchführung von CO2-Kompen- Gesellschaft von weit mehr als der Hälfte der Befragten in sationen sein. Damit verbunden kann der konkrete Wunsch beiden Gruppen als wichtigste Gründe für CO2-Kompensa- bestehen, spezielle Projekte (z.B. soziale Projekte, Tech- tionen genannt werden. Für die übrigen Gründe unterschei- nologieprojekte) oder politische Ziele wie das Pariser Kli- det sich die Reihenfolge der wichtigsten Gründe zwischen maabkommen zu unterstützen. Aber auch wirtschaftliche beiden Gruppen mitunter deutlich. So geben Entschei- Beweggründe können eine Rolle spielen. Hierzu zählen die dungsträgerinnen und Entscheidungsträger mit Erfahrun- Erhöhung der Motivation der Beschäftigten, zunehmender gen an, dass die Unterstützung neuer grüner Technologie- öffentlicher Druck oder Reputationsziele und damit ver- projekte sowie von Projekten mit positiven sozialen Aus- bunden Wettbewerbsvorteile bzw. bessere Marktchancen. wirkungen und eine Erhöhung der Motivation der Beschäf- Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in tigten (alle etwa 70%) wichtige Gründe für die Durchführung Unternehmen mit Erfahrungen in der Durchführung von von CO2-Kompensationen darstellen. Dagegen geben CO2-Kompensationen wurden daher gefragt, wie wichtig Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger ohne die oben genannten Gründe für CO2-Kompensationen in Erfahrungen den Erhalt staatlicher Unterstützung (52,55%) ihren Unternehmen sind. Dementsprechend wurden Per- als nächstwichtigen Grund an. Besonders stark untersc- sonen ohne Erfahrungen in diesem Bereich gefragt, wie heidet sich die Bewertung der Wichtigkeit eines Beitrages wichtig derartige Gründe für CO2-Kompensationen in ihren zum Pariser Klimaabkommen, das von Entscheidung- Unternehmen wären. strägerinnen und Entscheidungsträger ohne Erfahrung- en als am wenigsten wichtiger Grund (37,24%) genannt Abbildung 10 stellt dar, welcher Anteil dieser Personen- wird. Wettbewerbsvorteile, eine Erhöhung der Reputation gruppen die einzelnen Gründe als eher oder sehr wichtig sowie zunehmender öffentlicher Druck spielen in beiden einschätzt. Insgesamt bewerten Entscheidungsträgerin- Gruppen eine geringfügig weniger wichtige Rolle. nen und Entscheidungsträger mit Erfahrungen alle auf- geführten Gründe im Durchschnitt als wichtiger verglichen 19
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