Altersgerechte Umfelder in Europa - Indikatoren, Monitoring und Bewertungen

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Altersgerechte Umfelder in Europa - Indikatoren, Monitoring und Bewertungen
Altersgerechte Umfelder in Europa
Indikatoren, Monitoring und Bewertungen
Altersgerechte Umfelder in Europa - Indikatoren, Monitoring und Bewertungen
Document number: WHO/EURO:2020-1088-40834-55193

© Weltgesundheitsorganisation 2020

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Age-friendly environments in Europe: Indicators, monitoring and assessments. Copenhagen: WHO Regional Office for Europe; 2018.“

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Vorgeschlagene Zitierung: Altersgerechte Umfelder in Europa Indikatoren, Monitoring und Bewertungen. Kopenhagen: WHO-Regional-
büro für Europa; 2020, Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0 IGO.

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Altersgerechte Umfelder in Europa - Indikatoren, Monitoring und Bewertungen
Altersgerechte Umfelder in Europa
Indikatoren, Monitoring und Bewertungen
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Zusammenfassung
Konzepte zur Schaffung altersgerechterer Umfelder haben innerhalb der Europäischen Region und weltweit eine
mächtige Bewegung in Gang gesetzt, an der sich eine wachsende Zahl von Städten und Gemeinden, lokalen Behörden
und Gebietskörperschaften beteiligt. Diese Veröffentlichung untersucht den Beitrag von Informationssystemen,
Indikatoren, Monitoring und Bewertungen zum Erfolg und zur Nachhaltigkeit altersgerechter politischer Initiativen. Es
werden die Möglichkeiten aufgezeigt, um sich ein umfassendes Bild von der Situation älterer Menschen und ihrer Lebens-
qualität zu verschaffen, und es wird versucht, die Frage zu beantworten, wie diese effektiv kommuniziert werden können.

Diese Veröffentlichung basiert auf den Erfahrungen aus bestehenden altersgerechten Initiativen in Europa und den
verschiedenen Arten und Weisen, in denen diese durch Messung, Monitoring und maßgeschneiderte Kommunikations-
instrumente wie Profile für gesundes Altern und kommunale Informationssysteme unterstützt werden. Dazu zählen
partizipative Ansätze zur Evaluation von Kommunen gemeinsam mit älteren Menschen und Bottom-up-Initiativen zur
Sammlung und zur Weitergabe von Informationen, die ältere Menschen dabei unterstützen, aktiv und engagiert in ihren
Kommunen zu bleiben und somit weiterhin die Dinge zu tun, die ihnen wichtig sind.

Schlüsselwörter
URBAN HEALTH
AGEING
AGE
HEALTH STATUS INDICATORS
QUALITY OF LIFE
SOCIAL SUPPORT
EUROPE

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        DK-2100 Kopenhagen Ø, Dänemark
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Inhaltsverzeichnis
Liste der Kästen, Abbildungen und Tabellen                                                       v
Danksagung                                                                                      vi
1. Einführung                                                                                   1
    Altersgerechte Umfelder schaffen                                                             2
    Altersgerechtigkeit innerhalb eines vierstufi gen Politikmodells bewerten                     4
    Übersicht über dieses Instrument und seine Verwendung                                        6
2. Ein Rahmen für Indikatoren für die Altersgerechtigkeit von Städten                           7
    Das Konzept des bedarfsgerechten Umfelds                                                     8
    Abdeckung der Altersgruppen und Defi nition der Altersgrenzen                                 9
    Beschränkungen des Rahmens und der Indikatorenlisten                                         9
    Ein Schnellbewertungsinstrument für das Monitoring politischer Prozesse                      9
3. Indikatoren pro Bereich                                                                     10
    Indikatoren und Messmethoden auswählen                                                     11
    Bereich 1: Außenräume                                                                      13
    Bereich 2: Verkehr und Mobilität                                                           16
    Bereich 3: Wohnen                                                                          18
    Bereich 4: Soziale Teilhabe                                                                20
    Bereich 5: Soziale Inklusion und Nichtdiskriminierung                                      22
    Bereich 6: Bürgerschaftliches Engagement und Beschäftigung                                 23
    Bereich 7: Kommunikation und Information                                                   26
    Bereich 8: Kommunale Dienstleistungen und Gesundheitsleistungen                            28
4. Gesundheitsergebnisse und soziale Ergebnisse für ältere Menschen                            31
    Indikatoren für Gesundheitsergebnisse und soziale Ergebnisse                               31
    Chancengleichheit messen                                                                   32
                                                                                                       iii
5. In Erhebungen und Forschungspartnerschaften investieren                                     33
6. Beobachtungsstellen zur öffentlichen Gesundheit und zu Maßnahmen des öffentlichen Sektors:
   von der lokalen bis zur europäischen Ebene                                                  35
    Kernfunktionen von Beobachtungsstellen                                                     35
    Beispiele für nationale thematische Beobachtungsstellen                                    36
    Europäische Beobachtungsstellen zu aktivem und gesundem Altern                             39
7. Partizipative Bewertungen und Datensammlungen                                               40
    Fokusgruppen und Gemeinschaftsforen                                                        40
    Vancouver-Protokoll                                                                        41
    Partizipative Erfassung von Aktiva                                                         41
    Photovoice                                                                                 42
8. Pro le für gesundes Altern: Erfassung des Status quo                                        42
    Bevölkerungsprofi                                                                           43
    Sozioökonomisches Porträt: Anfälligkeiten und Stärken                                      44
    Gesundheits- und Sozialsysteme                                                             45
Quellenangaben                                                                                 46
Anhang 1. Globaler Leitfaden zur Messung der Altersgerechtigkeit von Städten                   52
    Maße für Chancengleichheit                                                                 52
    Ergebnisse in Bezug auf altersgerechte Umfelder                                            52
    Inklusives soziales Umfeld                                                                 52
    Auswirkungen auf das Wohlbefinden                                                           52
    Lebensqualität                                                                             52
Anhang 2. Europäische und andere internationale Datenquellen zu regionalen und städtischen
             Alterungstrends                                                                   53
    Bevölkerungsabteilung der Vereinten Nationen                                               53
    Regionale und städtische Statistiken von Eurostat                                          48
    Quellenangaben                                                                             48

                                                                                          Außenräume
Altersgerechte Umfelder in Europa - Indikatoren, Monitoring und Bewertungen
Liste der Kästen, Abbildungen
     und Tabellen
     Kästen
     Kasten 1. Schlüsselbegriffe im Zusammenhang mit altersgerechten Umfeldern                                          2
     Kasten 2. Ein vorgeschlagenes Instrumentarium für altersgerechte Indikatoren, Monitoring und Bewertungen          7

     Abbildungen
     Abbildung 1. Acht Bereiche für altersgerechte Maßnahmen                                                           3
     Abbildung 2. Modell der Prinzipien und Schritte zur Schaffung altersgerechter Umfelder                             4
     Abbildung 3. Ein Rahmen für die Auswahl von Indikatoren für die Altersgerechtigkeit von Städten                   8
     Abbildung 4. Das Webportal von Public Health England zum Profil für produktives gesundes Altern                   37
     Abbildung 5. Das Webportal von DataShine für Volkszählungsdaten auf Gebietsebene                                 38
     Abbildung 6. Index Aktives Altern: Bereiche und Indikatoren                                                      39
     Abbildung 7. Karte rollstuhlgerechter Orte von Wheelmap.org                                                      41

     Tabellen
     Tabelle 1. Indikatoren für Bereich 1: Außenräume                                                                 14
     Tabelle 2. Indikatoren für Bereich 2: Verkehr und Mobilität                                                      17
     Tabelle 3. Indikatoren für Bereich 3: Wohnen                                                                     19
     Tabelle 4. Indikatoren für Bereich 4: Soziale Teilhabe                                                           21
     Tabelle 5. Indikatoren für Bereich 5: Soziale Inklusion und Nichtdiskriminierung                                 23
iv   Tabelle 6. Indikatoren für Bereich 6: Bürgerschaftliches Engagement und Beschäftigung                            24
     Tabelle 7. Indikatoren für Bereich 7: Kommunikation und Information                                              27
     Tabelle 8. Indikatoren für Bereich 8: Kommunale Dienstleistungen und Gesundheitsleistungen                       29
     Tabelle 9. Ergebnisindikatoren: Gesundheit und Wohlbefinden älterer Menschen                                      32

     Danksagung
     Die Entwicklungt dieser Veröffentlichung profitierte von den Beiträgen einer Reihe von Experten und Kommentatoren.
     Die Diskussionen auf der Tagung zur fachlichen Überprüfung des Projekts „Altersgerechte Umfelder in Europa“ (Age-
     friendly Environments in Europe – AFEE) am 13. November 2014 in Brüssel (Belgien) gaben wichtige Impulse. Mitglieder
     der Arbeitsgruppe Gesundes Altern des Gesunde-Städte-Netzwerks der Europäischen Region unterstützten ihre
     Ausarbeitung während des AFEE-Projekts. Messung, Monitoring und Indikatoren für altersgerechte Initiativen standen
     auch bei den Tagungen der Arbeitsgruppe Gesundes Altern in Kuopio (Finnland) im Juni 2015 und in Udine (Italien) im
     März 2016 auf der Tagesordnung.

     Besonderer Dank gilt den folgenden externen Experten, die Kommentare und Anregungen gegeben haben: Furio Honsell,
     Stefania Pascut und Gianna Zamaro (Federführende Stadt Udine der Arbeitsgruppe Gesundes Altern (Italien)), Rodd Bond
     (Netwell Centre, Dundalk (Irland), Geoff Green (Sheffield Hallam University) und Asghar Zaidi (University of Southampton).

     Manfred Huber war der Hauptautor dieser Publikation, unterstützt von Josephine Jackisch, beide im WHO-Regionalbüro
     für Europa. Die Autoren sind dankbar für Kommentare und Beiträge von Casimiro Dias, Ivo Rakovac und Enrique Loyola
     Elizondo sowie für die Ermutigung und Unterstützung von Gauden Galea, Direktor der Abteilung Nichtübertragbare
     Krankheiten und Gesundheitsförderung im gesamten Lebensverlauf, alle im WHO-Regionalbüro für Europa. Das AFEE-
     Projekt profitierte auch von seiner engen Zusammenarbeit mit dem Projekt AFE-INNOVNET (Innovationsnetzwerk für
     altersgerechte Umfelder) (2013–2015).

     Altersgerechte Umfelder in Europa. Ein Handbuch mit Bereichen für politische Maßnahmen
Altersgerechte Umfelder in Europa - Indikatoren, Monitoring und Bewertungen
1. Einführung
Das Interesse von Städten und Gemeinden in Europa an der Gründung und Aufrechterhaltung politischer Initiativen
zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens älterer Bürger durch Investitionen in bessere altersgerechte
räumliche und soziale Umfelder sowie Umfelder für die Erbringung von Dienstleistungen ist beispiellos. Diese Initiativen
fanden auf verschiedenen Ebenen statt, von Nachbarschaftsinitiativen bis zu stadtweiter Planung und koordinierten
Maßnahmen auf Kreis-, Bezirks- und anderen Ebenen der Lokalverwaltung.

Aus bestehenden Initiativen wurde viel über Erfolgsfaktoren und Herausforderungen für eine nachhaltige Umsetzung
gelernt (WHO, 2017; WHO-Regionalbüro für Europa, 2020a). Eine wichtige Erkenntnis ist, dass partizipative altersgerechte
Bewertungen von Städten und Gemeinden und die Verwendung von Indikatoren, um Veränderungen zu verfolgen,
wichtige Instrumente sind, die zum Erfolg altersgerechter politischer Initiativen beitragen. Die Einführung und Auswahl
verschiedener Messinstrumente für altersgerechte Evaluationen und das Monitoring von Fortschritten können jedoch
ressourcenintensiv sein und bedürfen einer fundierten Planung.

Diese Publikation beschreibt die Instrumente, die Städte und Gemeinden für die Aufgaben der Selbstbewertung,
der Festlegung von Zielvorgaben und des Monitoring einsetzen können, und erläutert die Auswahl grundlegender
Indikatoren, um Veränderungen im Zeitablauf zu verfolgen. Sie baut auf jüngeren Fortschritten bei der Entwicklung
von Indikatoren auf der globalen Ebene (WHO, 2015a) und auf einer Reihe nationaler und europäischer Initiativen auf.
Indikatoren für altersgerechte Umfelder sind noch ein relativ junges Feld von Praxis und Forschung. Dies spiegelt zum Teil
auch Lücken bei der Beobachtung der Trends aktiven und gesunden Alterns auf regionaler und nationaler Ebene wider
(WHO, 2015b).

Andererseits profitiert diese Veröffentlichung von zwei wichtigen neueren Entwicklungen in Europa, die zur Klärung
                                                                                                                             1
und Standardisierung des Feldes altersbezogener Statistiken in Europa beigetragen haben. 2016 veröffentlichte
die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) eine Reihe allgemeiner Empfehlungen für
altersbezogene Statistiken in Europa (UNECE, 2016a). Darüber hinaus wird der Indikatorensatz des Indexes Aktives
Altern – einer gemeinsamen Initiative der Europäischen Kommission und der UNECE – (Zaidi und Stanton, 2005; Zaidi
et al., 2016; Europäisches Netzwerk für Sozialpolitik, 2016) zunehmend relevant für die Auswahl und den Aufbau von
Indikatorensystemen, auch für die Verwendung auf der lokalen Ebene.

Diese Veröffentlichung bietet eine Zusammenfassung neu entstandener nationaler, europäischer und internationaler
Orientierungshilfen im Bereich altersgerechter Indikatoren und altersbezogener Statistiken, aus denen Kommunal-
verwaltungen Anregungen für die Entwicklung ihres eigenen Instrumentariums von Indikatoren, Bewertungs-
instrumenten und Informationssystemen ziehen können. Es werden anschauliche Beispiele und Erfahrungen aus
einer Reihe altersgerechter Initiativen in Europa und darüber hinaus vorgestellt. Dabei dient sie als Wegweiser zu
Instrumenten, die von europäischen und internationalen Initiativen und Projekten (WHO-Regionalbüro für Europa,
2008; AFE-INNOVNET, 2015; WHO, 2015a; UNECE 2016a; 2016b; Zaidi und Stanton, 2015) sowie auf der nationalen Ebene
(Ontario Seniors’ Secretariat, 2013; Public Health Agency of Canada, 2015) entwickelt wurden.

Diese Arbeit ist das Ergebnis des Projekts Altersgerechte Umfelder in Europa 2013–2016 (Age-friendly Environments in
Europe – AFEE), das gemeinsam vom WHO-Regionalbüro für Europa und der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales
und Integration der Europäischen Kommission geleitet wurde. Es steht Seite an Seite mit den Veröffentlichungen
Schaffung altersgerechter Umfelder in Europa. Ein Instrument für Kommunalpolitiker und Planer (WHO-Regionalbüro für
Europa, 2020a) und Altersgerechte Umfelder in Europa. Ein Handbuch mit Bereichen für politische Maßnahmen (WHO-
Regionalbüro für Europa, 2020b), die den politischen und empirischen Hintergrund und den analytischen Rahmen liefern,
auf denen es aufbaut.

Ziel dieser Veröffentlichung ist es, diese durch stärker technisch ausgerichtete Informationen über die verschiedenen
Messinstrumente und Kommunikationsmittel zu ergänzen, die von Städten und Kommunalverwaltungen entwickelt
wurden, um die Altersgerechtigkeit von Wohnbezirken und Kommunen zum Zwecke von Interessenvertretung, Planung
    und Monitoring zu bewerten. Ein Überblick über die verschiedenen Arten der Nutzung von Indikatoren, Bewertungen,
    Monitoring und Informationssystemen und ihre Rolle während des gesamten politischen Prozesses altersgerechter
    Initiativen wird in der Veröffentlichung Schaffung altersgerechter Umfelder in Europa. Ein Instrument für Kommunalpolitiker
    und Planer (WHO-Regionalbüro für Europa, 2020a) beschrieben. Diese Publikation ergänzt die praktischen Schritte und
    gibt einen Überblick über die konkreten verfügbaren Bewertungsinstrumente. Im Mittelpunkt steht eine Modellliste von
    Indikatoren, die Städte erstellt haben oder die von internationalen Messinitiativen vorgeschlagen wurden.

    Dies ist der erste Versuch einer so umfassenden Synthese in Europa. Sie berücksichtigt auch Leitlinien, die an anderer
    Stelle entwickelt und bewertet wurden (Government of South Australia, 2012; Ontario Seniors’ Secretariat, 2013; Public
    Health Agency of Canada, 2015; Orpana et al., 2016).

    Altersgerechte Umfelder schaffen

    Die politische Verpflichtung zur Schaffung altersgerechter, unterstützender Umfelder ist zu einem zentralen Element von
    Strategien und Aktionsplänen für aktives und gesundes Altern in Europa und weltweit geworden (WHO-Regionalbüro für
    Europa, 2012; EIP AHA, 2015; WHO, 2016). Der Weltbericht der WHO über Altern und Gesundheit (2015b) erläutert ausführlich,
    warum altersgerechte Umfelder für die Verwirklichung der Ziele aktiven und gesunden Alterns unerlässlich sind. In Kasten 1
    werden einige Schlüsselbegriffe vorgestellt, die in diesem Bericht verwendet werden.

     Kasten 1. Schlüsselbegriffe im Zusammenhang mit altersgerechten Umfeldern
     Aktives Altern ist ein Prozess, in dem die Chancen auf Gesundheit, Teilhabe und Sicherheit mit dem Ziel der
     Lebensqualität im Alter vor Augen optimiert werden.
2    Altersgerechte Umfelder (beispielsweise zu Hause oder in der Kommune) fördern gesundes und aktives Altern,
     indem sie intrinsische Kapazität während des gesamten Lebensverlaufs aufbauen und erhalten und bei einer Person
     mit einem bestimmten Kapazitätsniveau eine größere Funktionsfähigkeit ermöglichen.
     Gesundes Altern ist der Prozess der Entwicklung und Erhaltung der Funktionsfähigkeit, die ein Wohlbefinden im
     Alter ermöglicht.
     Lebensqualität ist die Wahrnehmungen von Personen über ihre Lebenssituation im Kontext des Kultur- und
     Wertesystems, in dem sie leben, und in Bezug auf ihre Ziele, Erwartungen, Normen und Anliegen. Es handelt sich
     um ein weitreichendes Konzept, das in komplexer Weise die physische Gesundheit von Personen, ihren psychischen
     Zustand, den Grad ihrer Unabhängigkeit, soziale Beziehungen, persönliche Überzeugungen und die Beziehung zu den
     wichtigsten Merkmalen der Umwelt einbezieht. Im Alter wird die Lebensqualität von Personen wesentlich durch ihre
     Fähigkeit bestimmt, Autonomie und Unabhängigkeit zu bewahren.
     Universelles Design bezieht sich auf die Gestaltung von Produkten, Umfeldern, Programmen und Dienstleistungen,
     die für alle Menschen so weit wie möglich nutzbar sind, ohne dass Anpassungen oder spezielle Designs erforderlich
     sind. Es sollte Hilfsmittel für bestimmte Gruppen von Menschen mit Behinderungen nicht ausschließen, wenn dies
     erforderlich ist (Vereinte Nationen, 2006; WHO, 2015b).
     Unterstützende Umfelder für Gesundheitsschutz/gesundheitsförderliche Umfelder bieten den Schutz
     vor gesundheitlichen Bedrohungen und ermöglichen es den Menschen, ihre Fähigkeiten auszuweiten und ihr
     gesundheitliches Selbstvertrauen zu entwickeln. Sie schließen ein, wo Menschen leben, ihre örtliche Gemeinschaft,
     ihre Wohnung, und wo sie arbeiten und spielen, einschließlich ihres Zugangs zu Gesundheitsressourcen und
     Möglichkeiten der Befähigung.
     Zugänglichkeit beschreibt, inwieweit ein Umfeld, eine Dienstleistung oder ein Produkt den Zugang von so vielen
     Menschen wie möglich gestattet, insbesondere von Menschen mit Behinderungen (WHO, 2011; 2015b).
     Zugänglichkeitsstandards definieren ein Qualitätsniveau, das als Norm akzeptiert wird. Der Grundsatz der
     Zugänglichkeit kann gesetzlich oder vertraglich vorgeschrieben und dann nach internationalen oder nationalen
     Vorschriften, Standards oder Kodizes, die verbindlich oder freiwillig sein können, im Detail festgelegt werden.
     Quelle: WHO (2015b: Glossar)
In den letzten zehn Jahren hat die WHO-Veröffentlichung Global age-friendly cities: a guide (nachfolgend „globaler
Leitfaden der WHO“ (WHO, 2007a)) als methodischer Bezugspunkt für die Bewegung zur Schaffung altersgerechter
Umfelder gedient – einer Bewegung, die seitdem dynamisch gewachsen ist. Der Leitfaden von 2007 entwickelte in
Zusammenarbeit mit 33 Städten weltweit einen Rahmen von acht Bereichen für altersgerechte Maßnahmen. Dieses
Projekt basierte auf der Methodik des Vancouver-Protokolls (WHO, 2007b), das acht Bereiche oder wichtige Handlungs-
felder aus der Sicht älterer Menschen identifizierte, die sich auf drei Cluster verteilen (Abbildung 1).

Abbildung 1. Acht Bereiche für altersgerechte Maßnahmen

                                                                                                                            3

Quelle: WHO-Regionalbüro für Europa (2020a).

Alle drei Cluster stehen in oft komplexen Wechselbeziehungen zueinander (WHO-Regionalbüro für Europa, 2020b).
Politische Maßnahmen, die sich auf die zentralen Themen eines Bereichs konzentrieren, erbringen oft auch Nutzen in
anderen Bereichen und unterstützen entsprechende Aspekte altersgerechter Umfelder. Sie erbringen auch wichtigen
wechselseitigen Nutzen mit gesunden Städten und kommunalen Aktivitäten allgemein und haben andere Synergien,
insbesondere über generationsübergreifende Aktivitäten und „lebenswerte“ Wohnbezirke für alle Generationen (Jackisch
et al., 2015).

Aufgrund seiner breiten Anwendung in altersgerechten Initiativen auf der ganzen Welt wurde der acht Bereiche um-
fassende Rahmen des globalen Leitfadens der WHO in zahlreichen veröffentlichten Forschungsarbeiten untersucht (siehe
beispielsweise die Vergleiche in Lui et al. (2009) von Rahmen mit alternativen Klassifizierungen von Kernpunkten). Mehrere
Sichtungen der Literatur zielen darauf ab, diese empirische Forschung zusammenzufassen, um festzustellen, ob der
    Rahmen mit acht Bereichen für die Zwecke, für die er konzipiert wurde, noch ausreichend ist. Nach dem übereinstimmen-
    den Befund jüngerer Zusammenfassungen hat die Forschung bestätigt, dass der Rahmen weiterhin zweckmäßig ist
    (Steels, 2015; Moulaert und Garon, 2016; Plouffe et al., 2016).

    Während des AFEE-Projekts wurden unter Verwendung des Rahmens in einem größeren Versuch vorhandene
    Praxisbeispiele aus Europa den einzelnen Bereichen zugeordnet, um die Methodik und die Konzepte des ursprünglichen
    globalen Leitfadens der WHO zu aktualisieren und ihn an den europäischen Kontext anzupassen. Diese Überprüfung
    bestätigte den Nutzen und die Gültigkeit des Rahmens im europäischen Kontext. Er wurde deshalb mit kleinen
    Änderungen der Bezeichnungen und der Definitionen der Bereiche beibehalten, während das Spektrum und die
    Unterkategorien der politischen Maßnahmen in jedem Bereich umfassend aktualisiert wurden (WHO-Regionalbüro für
    Europa, 2020b).

    In den folgenden Kapiteln wird diskutiert, wie Indikatoren einzelnen Bereichen zugeordnet werden können, ergänzt
    durch übergreifende Maße von Langzeitergebnissen, denen in der Regel Maßnahmen in mehreren Bereichen oder
    breitere Determinanten von Gesundheit zugrunde liegen.

    Altersgerechtigkeit innerhalb eines vierstu gen Politikmodells bewerten

    Eines der Ziele des AFEE-Projekts war die Entwicklung eines praktischen Instruments für die Umsetzung politischer
    Maßnahmen als Ergänzung zum AFEE-Handbuch (WHO-Regionalbüro für Europa, 2020b). Dieses politische Instrument
    (WHO-Regionalbüro für Europa, 2020a) schlägt ein Modell von vier Phasen des politischen Prozesses vor, das 20 Schritte
    und fünf übergreifende Handlungsprinzipien umfasst (Abbildung 2).

    Abbildung 2. Modell der Prinzipien und Schritte zur Schaffung altersgerechter Umfelder
4
      SICH ENGAGIEREN UND VERSTEHEN                                                             STRATEGISCH PLANEN
      - Einen Ausschuss/eine Arbeitsgruppe bilden                                   - Partner hinter einer gemeinsamen
      - Eine partizipative Bewertung durchführen                                                          Vision vereinen
      - Ein Ausgangsprofil erstellen                       HANDLUNGS-              - Stärken und Schwächen analysieren
      - Die Ergebnisse verbreiten                          PRINZIPIEN                        - Eine umfassende Strategie
      - Das Engagement der Politik sichern       - Beteiligung älterer Menschen                                entwickeln
                                                         - Schwerpunkt                             - Zustimmung sichern
                                                    auf Chancengleichheit              - Verantwortlichkeiten definieren
                                                     - Sektorübergreifende
      EVALUIEREN                                                                            HANDELN UND UMSETZEN
                                                        Zusammenarbeit
      - Partnerschaften eingehen                                                             - Einen Aktionsplan erstellen
                                                     - Lebensverlaufansatz
      - Fortschritte überwachen                                                                 - Pläne beraten und ältere
                                                    - Ebenenübergreifende
      - Ergebnisse evaluieren und Wirkungs-                                                          Menschen beteiligen
                                                        Politiksteuerung
        analysen durchführen                                                             - Unterstützung und Ressourcen
      - Maßnahmen aufrechterhalten und verbessern                                                                 sichern
      - Sich mit anderen austauschen (auf nationaler und ggf.                          - Einen operativen Plan umsetzen
        internationaler Ebene)                                                    - Erfolgreiche Maßnahmen ausweiten
    Quelle: WHO-Regionalbüro für Europa (2020a).

    Die wichtige Rolle von Bewertungen, Profilen und Indikatoren für gesundes Altern beim Monitoring und bei der
    Bewertung politischer Initiativen ist ein gemeinsames Thema der Prinzipien und Schritte, die den zentralen politischen
    Wegweiser des AFEE-Politikinstruments bilden. Im Rahmen des Modells von Abbildung 2 – beginnend mit „Sich
    engagieren und verstehen“ über „Strategisch planen“ bis zu „Handeln und umsetzen“ sowie „Evaluieren“ – sind die
    Aufgaben der Bewertung, Messung und Verwendung von Indikatoren in verschiedenen Phasen des politischen Prozesses
    relevant.
Während der Phase Sich engagieren und verstehen führen viele Kommunen eine partizipative Bewertung durch, oft
mit einem methodisch gemischten Ansatz, der umfasst, sowohl Informationen aus Verwaltungsdaten und Statistiken zu
überprüfen als auch über Fokusgruppen, Forschungsspaziergänge und andere partizipative Methoden unmittelbar aus
den Ansichten älterer Menschen und anderer Gruppen zu lernen. Manche Kommunen haben bereits in diesem Stadium
die verfügbaren Erkenntnisse analysiert und ein umfassendes und systematisches Profil für gesundes Altern erstellt, um
die öffentliche Debatte über die Prioritäten für altersgerechte Maßnahmen zu unterstützen, die oft auf einem von der
WHO vorgeschlagenen Kernthemenkatalog (WHO-Regionalbüro für Europa, 2008; siehe auch Kapitel 8) basieren.

Im Idealfall bilden Kernindiaktoren die Grundlage einer gründlichen Analyse der Stärken und Schwächen als Teil des
Entscheidungsprozesses in der Phase Strategisch planen. Dies kann umfassen, Informationslücken zu ermitteln
und zu planen, wie diese mittel- und langfristig geschlossen werden können. In der Phase Handeln und umsetzen
beinhaltet die Operationalisierung eines strategischen Plans, Zielvorgaben für die erwarteten Ergebnisse festzulegen
und Indikatoren auszuwählen, die es ermöglichen, die Fortschritte bei der Verwirklichung dieser Ziele zu messen (WHO-
Regionalbüro für Europa, 2020a). In dieser Phase werden die Einsatzmittel und Ressourcenkosten detaillierter ausgearbei-
tet. Für Zielindikatoren werden Ausgangswerte bewertet; wenn Datenlücken bestehen oder die Messung schwierig ist,
werden Strategien zur Lösung von Problemen diskutiert.

Der politische Prozess und die Relevanz geeigneter Maßnahmen während der Evaluationsphase werden in WHO-
Regionalbüro für Europa (2020a: Kapitel 6) ausführlich beschrieben und werden in dieser Publikation weiter ausgeführt. In
dieser Phase des Prozesses der Umsetzung politischer Handlungskonzepte kann die Verwendung von Indikatoren dazu
beitragen, die politische Unterstützung für weitere Maßnahmen aufrechtzuerhalten, indem sie Erfolge veranschaulicht,
aber auch Richtungen für Anpassungen in zukünftigen Aktionsplänen aufzeigt. Die Planung von Umfang und Zweck von
Aktivitäten zugunsten von Evaluationen, die in dieser Phase durchgeführt werden, kann ein entscheidender Erfolgsfaktor
für die Nachhaltigkeit eines Aktionsplans sein (WHO-Regionalbüro für Europa, 2020a).

Das Modell in Abbildung 2 listet die folgenden Schritte für ein erfolgreiches Handeln in dieser Phase auf:
                                                                                                                            5

•   Partnerschaften eingehen;

•   Fortschritte überwachen;

•   Ergebnisse evaluieren und Wirkungsanalysen durchführen;

•   Maßnahmen aufrechterhalten und verbessern;

•   sich mit anderen austauschen (auf nationaler und gegebenenfalls internationaler Ebene).

Partnerschaften mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind besonders relevant, wenn Monitoring
und Evaluation es erfordern, Umfragen in der Kommune zu konzipieren und durchzuführen, eine systematische
Bestandsaufnahme der verfügbaren Evidenz vorzunehmen oder Evidenz aus verschiedenen Quellen abzugleichen (siehe
Kapitel 5). Solche Institutionen können auch eine leitende Funktion bei der Zusammenführung anderer Evaluations-
rahmen übernehmen, einschließlich der Konzeption partizipativer Bewertungsinstrumente (siehe Kapitel 7).

Die Schritte, um Prozesse kontinuierlich zu überwachen sowie Ergebnisse zu evaluieren und Wirkungs-
analysen durchzuführen, umfassen die Definition der zu messenden Ziele und die Auswahl der Indikatoren (siehe
Kapitel 3).

Regelmäßige Überprüfungen von Plänen und Zielen unterstützen die Aufgabe, Maßnahmen aufrechtzuerhalten und
auf der Grundlage von Erkenntnissen zu verbessern. Zu diesem Zweck müssen Indikatoren auf den lokalen Kontext
von Aktionsplänen zugeschnitten sein und auf Veränderungen im Zeitverlauf reagieren. Die wirksame Kommunikation
von Zielen und Indikatorenwerten an die Öffentlichkeit kann entscheidend sein, um die politische Unterstützung
aufrechtzuerhalten.
Die Verwendung von Indikatoren, um zugunsten internationaler Austauschprozesse (wenn nicht gar Vergleiche) von
    erfolgreichen Aktivitäten in nationalen und internationalen Netzwerken zu lernen, steht noch am Anfang,
    könnte aber in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Beispielsweise war der Austausch über Profile für gesundes Altern
    für manche Städte ein einflussreiches Kommunikationsinstrument und trug dazu bei, andere zu inspirieren (WHO-
    Regionalbüro für Europa, 2020a).

    Altersgerechte Initiativen mit europäischen Indikatorsystemen zu verknüpfen, unterstützt auch die Kommunikation
    zwischen lokalen Initiativen und dem fünfstufigen Ansatz der europäischen Ausweitungsstrategie der Europäischen
    Innovationspartnerschaft für aktives und gesundes Altern (EIP AHA, 2015; EIP AHA, 2017). Wo alternative Indikator-
    instrumente zur Verfügung standen, um bestimmte Elemente zu definieren, wurde die Definition des Indexes Aktives
    Altern als bevorzugte Wahl vorgeschlagen.

    Übersicht über dieses Instrument und seine Verwendung

    Die Zielgruppe dieser Veröffentlichung ähnelt derjenigen für die Publikation Schaffung altersgerechter Umfelder in Europa.
    Ein Instrument für Kommunalpolitiker und Planer (WHO-Regionalbüro für Europa, 2020a): politische Entscheidungsträger,
    Seniorenorganisationen, Planer und Forscher, die sich für die Verbesserung der Altersgerechtigkeit lokaler Behörden von
    der kommunalen bis zur regionalen Ebene einsetzen.

    Diese ergänzende Veröffentlichung bietet eine Zusammenfassung der aktuellen Literatur und praktischer Leitlinien,
    die für Lokalbehörden in Europa und anderen Teilen der Welt entwickelt und von diesen genutzt werden, um das
    Monitoring und die Bewertung altersgerechter Initiativen durchzuführen, wobei der Schwerpunkt auf der Auswahl und
    Verwendung von Indikatoren liegt. Sie sollte zusammen mit den beiden Hauptveröffentlichungen des AFEE-Projekts
    (WHO-Regionalbüro für Europa, 2020a; 2020b) gelesen werden, die die Konzepte und die empirische Grundlage sowohl
    der acht Bereiche für politische Maßnahmen als auch des politischen Prozesses zur Schaffung altersgerechter Initiativen
6   erläutern. Den Lesern wird auch empfohlen, diese Publikation zusammen mit der WHO-Veröffentlichung Measuring the
    age-friendliness of cities: a guide to using core indicators (WHO, 2015a) zu nutzen.

    Kasten 2 gibt einen Überblick über ein reichhaltiges Instrumentarium für Indikatoren, Monitoring und Bewertung, das
    altersgerechte Initiativen auf kommunaler Ebene berücksichtigen sollten, und verweist den Leser auf das jeweilige Kapitel
    in dieser Veröffentlichung. Wie viel in jedes dieser Instrumente investiert wird, hängt vom lokalen Kontext ab.

    Zu den Faktoren, die berücksichtigt werden sollten, zählen die folgenden:

    •   Wirkungskreis und Potenzial einer Initiative, Strategie oder eines Aktionsplans (beispielsweise das abgedeckte
        geografische Gebiet und verfügbare Ressourcen);

    •   statistische Kapazität, Infrastruktur und anfängliche Datenverfügbarkeit;

    •   Partner an Hochschulen und Forschungseinrichtungen;

    •   die geplante/projektierte Laufzeit der Maßnahmen – beispielsweise kann das Ziel darin bestehen, eine permanente
        Informationsinfrastruktur für die Kommunalverwaltung und die öffentliche Kommunikation einzurichten, die auch die
        zukünftige Politikentwicklung unterstützen soll;

    •   inwieweit neue Datenerhebungen dazu bestimmt sind, in einer Lebensverlaufsperspektive breiteren politischen
        Zwecken zu dienen, einschließlich aller Altersgruppen der Bevölkerung.

    Nach den Kapiteln, in denen die Einzelheiten dieser Instrumente beschrieben werden, enthält Anhang 1 die Liste
    der Indikatoren aus der Veröffentlichung Measuring the age-friendliness of cities: a guide to using core indicators (WHO,
    2015a). Anhang 2 enthält einen kurzen Leitfaden zu europäischen und internationalen Quellen von demografischen
    Kontextinformationen für regionale und städtische Daten über das Altern.
Kasten 2. Ein vorgeschlagenes Instrumentarium für altersgerechte Indikatoren, Monitoring und
 Bewertung

 Das AFEE-Toolkit schlägt eine Reihe von Instrumenten vor, die Städte/Kommunen entwickeln und nutzen können:

 •   eine begrenzte Zahl ausgewählter Indikatoren zur Unterstützung der Planung und des Monitoring altersgerechter
     Initiativen auf verschiedenen Ebenen der Kommunalverwaltung (Kapitel 3), die auf dem in Kapitel 2 skizzierten
     Rahmen aufbauen;

 •   ein Instrument zur raschen Bewertung von Politikprozessen, das in Kapitel 2 kurz vorgestellt und in der
     Veröffentlichung „Schaffung altersgerechter Umfelder in Europa. Ein Instrument für Kommunalpolitiker und Planer“
     (WHO-Regionalbüro für Europa, 2020a) näher beschrieben wird;

 •   ein System von Ergebnismaßen und Maßen für Chancengleichheit zur Erfassung des sozioökonomischen
     Kontexts einer kommunalen Initiative zur Überwachung langfristiger Trends mit Verbindungen zu nationalen
     und subnationalen altersbezogenen Statistiken und zu neu entstehenden europäischen Indikatorensystemen,
     insbesondere dem Index Aktives Altern (Kapitel 4);

 •   maßgeschneiderte Erhebungsinstrumente, soweit angemessen und abhängig von den verfügbaren Ressourcen
     (Kapitel 5), um die in den Kapiteln 3 und 4 beschriebene Messung von Indikatoren zu unterstützen;

 •   ein Informationssystem zur Analyse von Variationen und Ungleichheiten auf einer geografischen Skala unterhalb
     der städtischen Ebene (Kapitel 6);

 •   Bewertungen, die eine partizipative Informationssammlung umfassen (Kapitel 7);                                          7
 •   eine Veröffentlichung des Profils für gesundes Altern zur Erstbewertung und für einen drei- bis fünährigen
     Folgeprozess, sowohl für die Planung und Kommunikation als auch für die Zusammenführung von Informationen
     aus den in den Kapiteln 3–7 beschriebenen Quellen (Kapitel 8).

2. Ein Rahmen für Indikatoren
für die Altersgerechtigkeit
von Städten
Diese Publikation folgt dem Rahmen für die Auswahl altersgerechter Indikatoren, die im Rahmen eines globalen Projekts
des WHO-Zentrums für Gesundheitsentwicklung in Kobe (Japan) entwickelt wurden, das unter dem Titel Measuring the
age-friendiness of cities: a guide to using core indicators (WHO, 2015a) veröffentlicht wurde. Dieser Leitfaden schlägt ein
Modell vor (Abbildung 3), das eine häufig angewandte logische Abfolge von Einsatzmitteln zu Leistungen, Ergebnissen
und Auswirkungen darstellt (wobei die Auswirkungen als langfristige Veränderungen der Gesundheit und des
Wohlbefindens älterer Menschen definiert sind).

Die Konzepte von Einsatzmittel-, Leistungs- und Ergebnisindikatoren und mögliche Antworten auf die Frage, wie
diese für den Kontext altersgerechter Bereiche politischer Maßnahmen charakterisiert werden können, wurden in
der Veröffentlichung Measuring the age-friendliness of cities: a guide to using core indicators (WHO, 2015a) ausführlich
beschrieben. Kapitel 3 erläutert, wie Indikatoren für die acht Bereiche altersgerechter Maßnahmen ausgewählt werden
    (siehe Abbildung 1). Dabei liegt der Schwerpunkt auf Einsatzmittel, Leistungs- und (Zwischen-)Ergebnisindikatoren.
    Kapitel 4 behandelt grundlegende sozioökonomische Kontextinformationen für lokale Initiativen und langfristige Trends
    von Gesundheit und Wohlbefinden sowie Indikatoren für Chancengleichheit, die im Rahmen von Abbildung 3 als
    Wirkungsindikatoren verstanden werden.

    Das Konzept des bedarfsgerechten Umfelds

    Das Konzept des bedarfsgerechten Umfelds ist von zentraler Bedeutung für die Gestaltung politischer Initiativen für
    altersgerechte Umfelder (WHO-Regionalbüro für Europa, 2020b). Es analysiert, inwieweit die Fähigkeiten älterer Menschen
    mit den Merkmalen ihrer Umfelder übereinstimmen.

    Auf dem Konzept des bedarfsgerechten Umfelds basieren andere altersgerechte Ansätze wie Fußgängerfreundlichkeit,
    lebenswerte Gemeinschaften und universelles Design (Ontario Seniors’ Secretariat, 2013). Das Konzept des bedarfs-
    gerechten Umfelds ist deshalb einer der Ansätze, die bei der Auswahl der Indikatoren für altersgerechte Bewertungen
    als Orientierungshilfe dienen sollten, wobei sowohl die Bedürfnisse als auch die Ansprüche älterer Menschen berück-
    sichtigt werden sollten, einschließlich derjenigen, die sich aus Bewertungen auf der Grundlage von Eigenangaben und
    Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität einerseits und Indikatoren für Umweltmerkmale andererseits ergeben.

    Abbildung 3. Ein Rahmen für die Auswahl von Indikatoren für die Altersgerechtigkeit von Städten

     Ressourcen und                  Interventionen zur             Bei der Schaffung eines          Als Ergebnis von
     Strukturen, die als             Schaffung eines                 altersgerechten Umfelds         Verbesserungen in
8    wichtige befähigende            altersgerechten Umfelds        erzielte kurz-/mittel-          einem altersgerechten
     Faktoren wirken                                                fristige Veränderungen          Umfeld erzielte lang-
                                     Räumliches Umfeld                                              fristige Veränderungen
      Politisches Engage-            Raumplanung und              Räumliches Umfeld
     ment auf hoher Ebene            Bodennutzung                    Fußgängerfreund-              Gesundheit
      Zusammenarbeit                 Gestaltung öffent-            lichkeit
     von mehreren Gruppen            licher Räume und                Zugänglichkeit von            Wohlbe nden
     von Akteuren                    Gebäude                        öffentlichen Räumen,
      Übernahme von                  Wohnraum-                    Gebäuden und
     Verantwortung durch             gestaltungs- und               Verkehrsmitteln
     ältere Menschen                 -kostenoptionen                 Erschwinglichkeit
      Finanzielle und                Beförderungs-                von Wohnraum
     personelle Ressourcen           konzepte                        Sicherheit

                                     Soziales Umfeld                Soziales Umfeld
                                      Kultur- und Freizeit-         Ehrenamtliche Tätig-
                                     programme                      keit
                                      Öffentlichkeits- und           Beteiligung an Ent-
                                     Überzeugungsarbeit             scheidungsprozessen
                                      Gesundheits-                  Wirtschaftliche
                                     und Sozialfürsorge-            Sicherheit
                                     leistungen                      Positive soziale Ein-
                                      Beschäftigungs- und          stellung gegenüber
                                     Geschäftsmöglichkeiten         dem Altern und älteren
                                                                    Erwachsenen
                                                                     Zugängliche Infor-
                                                                    mationen und Dienst-
                                                                    leistungen

    Quelle: WHO (2015a).
Abdeckung der Altersgruppen und De nition der Altersgrenzen

Internationale Datenbestände zu höheren Altersgruppen beziehen sich in der Regel auf Personen ab 60 oder 65 Jahren.
Für die Planung und das Monitoring altersgerechter Umfelder berücksichtigen gesundheitsbezogene und sozio-
ökonomische Beobachtungsstellen von Kommunalbehörden häufig jedoch auch die sogenannten „jungen Alten“ ab
50 oder 55 Jahren. In den Empfehlungen der UNECE für altersbezogene Statistiken wird ebenfalls vorgeschlagen, über
Bevölkerungsdaten nach jeweils fünf Jahre umfassenden Altersgruppen, beginnend bei 55 Jahren, bis hin zur Gruppe der
ab 85-Jährigen Bericht zu erstatten (UNECE, 2016a). Für andere Indikatoren wie beispielsweise die Lebenserwartung wird
eine Berichterstattung in Zehnjahresintervallen empfohlen: 55, 65, 75 und 85 Jahre. Für alle Indikatoren ist es unerlässlich,
nicht nur nach Altersgruppen, sondern auch nach Geschlecht zu differenzieren.

Beschränkungen des Rahmens und der Indikatorenlisten

Der Umstand, dass sowohl die Indikatorenliste als auch die genaue Operationalisierung vieler Indikatoren auf den Bedarf,
den Kontext und die Datenverfügbarkeit lokaler Behörden zugeschnitten sein müssen, beschränkt die Vergleichbarkeit
zwischen Gebietskörperschaften innerhalb von Ländern und zwischen Kommunen über nationale Grenzen hinweg.
Obwohl in vielen Fällen der Einsatz gemeinsam genutzter oder ähnlicher Instrumente vorgeschlagen wird – ebenso wie
die Herstellung von Verknüpfungen mit neu entstehenden nationalen und internationalen Indikatorsystemen (wie dem
Index Aktives Altern (UNECE, 2016b)) –, sind der Austausch von Indikatoren und vergleichende Bewertungen altersgerech-
ter Zielbereiche ein relativ junges Unterfangen. Es ist zu hoffen, dass diese Veröffentlichung dazu beitragen wird, diese
Praxis in Europa zu unterstützen.

Es sei auch darauf hingewiesen, dass sich der hier vorgestellte Indikatorenrahmen häufig auf Einsatzmittel sowie inter-
mediäre Leistungen oder Ergebnisse konzentriert. Er bietet keinen Rahmen für die ökonomische Bewertung einzelner
altersgerechter Initiativen. Für diesen letztgenannten Ansatz siehe beispielsweise das im Rahmen des Innovations-
netzwerks für altersgerechte Umfelder (AFE-INNOVNET) entwickelte Instrument für soziale, wirtschaftliche und ökologi-
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sche Auswirkungen (SEE-IT) (Bond et al., 2015) und den Monitoring- und Bewertungsrahmen für die EIP AHA (MAFEIP)
(Boehler et al., 2015).

Es war nicht Aufgabe des AFEE-Projekts, eine einheitliche Indikatorenliste zu erstellen oder ein neues europäisches
Erhebungsmodul mit detaillierten individuellen Indikatordefinitionen oder Erhebungsfragen zu erarbeiten. Stattdessen
wird hier die Wiederverwendung bestehender Instrumente und deren selektive Verwendung vorgeschlagen.

Die hier vorgeschlagenen Indikatorlisten wurden mit allen 53 Mitgliedstaaten der Europäischen Region der WHO
im Hinterkopf zusammengestellt, wenngleich die Umsetzung einer Reihe von ihnen in Umfeldern mit breiterer
Datengrundlage einfacher sein könnte und die Quellen für die 28 Länder der Europäischen Union (EU), die für die
Erstellung des Indexes Aktives Altern verwendet werden, besondere Aufmerksamkeit erhalten.

Es wurde auch versucht, die Situation sowohl städtischer als auch überwiegend ländlicher Kommunen und Lokal-
behörden abzudecken, für die viele Herausforderungen für ältere Menschen und ihre Familien ähnlich sind. Die
Anpassung von Schwerpunktthemen und die Operationalisierung maßgeschneiderter Datenbestände für ländliche und
abgelegene Gebiete sind derzeit jedoch noch weniger gut untersucht. Aus diesen Gebieten gibt es weniger praktische
Beispiele als aus Ballungszentren (Menec et al., 2015; Federal/Provincial/Territorial Ministers Responsible for Seniors, 2008).

Ein Schnellbewertungsinstrument für das Monitoring politischer Prozesse

Zusätzlich zum Monitoring der im folgenden Kapitel beschriebenen Indikatoren empfand eine Reihe von Städten selbst
durchzuführende kommunale Schnellbewertungen politischer Prozesse zur Verbesserung der Altersgerechtigkeit als
nützlich. Diese bauen auf den im Modell von Abbildung 2 vorgeschlagenen Hauptschritten auf. Eine entsprechende
Checkliste enthält Anhang 1 der Veröffentlichung Schaffung altersgerechter Umfelder in Europa. Ein Instrument für
Kommunalpolitiker und Planer (WHO-Regionalbüro für Europa, 2020a), die auch Beispiele dafür enthält, wie Städte und
Gemeinden Herausforderungen in jeder Phase des politischen Prozesses angegangen sind.
Das Schnellbewertungsinstrument kann bei der Bewertung des aktuellen Stands der Planung von Maßnahmen für
     Aktionspläne und der Ressourcenmobilisierung für die Umsetzung sowie bei der Verfolgung der Fortschritte im
     Zeitablauf hilfreich sein. Werden Städte miteinander verglichen, kann es die einzelnen Erfolgsfaktoren, um altersgerechte
     Politikinitiativen zu etablieren und aufrechtzuerhalten, und deutlich machen, wie sie zukunftsfähig gemacht werden
     können.

     3. Indikatoren pro Bereich
     Dieses Kapitel enthält eine Liste von Indikatoren für jeden der acht Bereiche, die aus fünf grundlegenden Leitfäden
     zusammengetragen wurden:

     •   der globalen Indikatorenliste der WHO in der Veröffentlichung Measuring the age-friendliness of cities: a guide to using
         core indicators (WHO 2015a): Kernindikatoren [WHO MAFC Kern] und ergänzende Indikatoren [WHO MAFC ergänz];

     •   dem Index Aktives Altern (UNECE, 2016b) [IAA];

     •   Profilen für gesundes Altern, die unter Verwendung von Leitlinien der WHO erstellt wurden (WHO-Regionalbüro für
         Europa, 2008) [PgA 2008];

     •   der Veröffentlichung Age-friendly communities evaluation guide: using indicators to measure progress der kanadischen
         Gesundheitsbehörde (2015) [AFC-CAN];

10   •   Standard-Indikatordefinitionen aus der Veröffentlichung Recommendations on ageing-related statistics, hauptsächlich
         für demografische und sozioökonomische Kontextvariablen [UNECE 2016].

     Die Abkürzungen in eckigen Klammern werden verwendet, um in den Tabellen innerhalb des Kapitels die jeweilige
     Quelle zu kennzeichnen; wo die Indikatoren in der Originalquelle nummeriert sind, wird die entsprechende Nummer
     ebenfalls angegeben.

     In der Spalte „Messung und Datenquellen“ werden die folgenden europäischen Erhebungen vorgeschlagen, um
     Referenzpunkte zu liefern, die bei der Erstellung des Indexes Aktives Altern verwendet werden (diese werden in Kapitel 5
     weiter erörtert):

     •   Europäische Sozialstudie

     •   Arbeitskräfteerhebung der Europäischen Union

     •   Gemeinschaftserhebung zur IKT-Nutzung von Eurostat

     •   Statistik der Europäischen Union über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC).

     Die Indikatoren aus den ersten drei Datenquellen wurden alle während ihrer Entwicklung mit einer Reihe von Ländern
     oder Gebietskörperschaften im Rahmen von Pilotversuchen getestet. Die vierte Quelle basiert auf einer umfassenden
     Sichtung verfügbarer Datenquellen und Indikatoren, die in einer großen Anzahl von Kommunen in Kanada verwendet
     wurden. Für die fünfte Quelle, die Themen und Indikatoren abdeckt, die ursprünglich für Statistiken auf nationaler/
     regionaler Aggregationsebene vorgeschlagen wurden, bietet diese Veröffentlichung eine dreistufige Staffelung nach
     Datenverfügbarkeit und Stufe der (nationalen) Entwicklung in Europa (siehe Kapitel 6).

     Wo in der globalen Indikatorenliste der WHO Indikatoren vorgeschlagen wurden, die auch im Index Aktives Altern (IAA)
     enthalten sind, werden die Definitionen aus den ursprünglichen Quellen angegeben. Alle 22 Indikatoren aus dem IAA
wurden somit in den Modellindikatorensatz dieses Kapitels aufgenommen. Eine Reihe von Pilotprojekten veranschaulicht,
wie der IAA auf subnationaler Ebene umgesetzt werden kann (UNECE, 2016b; UNECE und Europäische Kommission, 2016).
Diese liefern umfangreiche zusätzliche praktische Informationen für die Verknüpfung von der lokalen und subnationalen
mit der nationalen und internationalen Ebene, was für die Umsetzung von Indikatoren auf lokaler Ebene relevant ist.

Die im Folgenden vorgeschlagenen Indikatoren wurden außerdem mit Listen von Indikatoren aus zwei Quellen verglichen,
die Vergleiche zwischen Kommunen in den Vereinigten Staaten von Amerika veröffentlichen und ähnliche Ansätze für die
acht Bereiche des AFEE-Handbuchs verwenden: Indikatoren für lebenswerte Kommunen zugunsten von nachhaltigem
Altern an Ort und Stelle und dem Livable Community Index der AARP (Harrell, 2015; Harrell et al., 2014; AARP Public Policy
Institute, 2016). Ein etwas anderer Ansatz mit dem Fokus auf ein breites Spektrum von Lebensqualitätsbereichen wurde
für den vom Milken Institute veröffentlichten Index der „besten Städte für erfolgreiches Altern“ gewählt. 2017 deckte
dieser Vergleich 381 statistische Gebiete in den Vereinigten Staaten ab (Chatterjee and King, 2014).

Indikatoren und Messmethoden auswählen

In den Indikatorentabellen der folgenden Abschnitte werden verschiedene Datenquellen und Messmethoden vorge-
schlagen. Aufgrund begrenzter Datenverfügbarkeit können diese erforderlich sein, aber auch, um die Indikatoren an den
lokalen Kontext anzupassen – insbesondere in Fällen, in denen die Messung für eine Reihe von Themen sehr kontext-
spezifisch sein wird.

Eine wichtige Informationsquelle sind Programminventare, worunter im weitesten Sinne eine Sichtung verfügbarer
Informationen über bestehende Programme und altersgerechte Maßnahmen – sowohl öffentliche als auch private –
verstanden wird. Um Schätzungen für Indikatorwerte zu erhalten, muss ein Programminventar alle verfügbaren Programme
auflisten und Informationen nach genau definierten Kriterien extrahieren, beispielsweise Programmziele, Zielgruppe
(beispielsweise Altersgruppe der älteren Menschen), Ort (geografische Reichweite), Anzahl der Nutznießer und verfügbare
Ressourcen (bezahltes Personal und ehrenamtlich Tätige, Finanzierung, geografische Reichweite).
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Daten aus administrativen Quellen und routinemäßig gesammelte statistische Daten werden in vielen Fällen für die
Konstruktion lokaler indirekter Variablen für verschiedene Themen vorgeschlagen. Wie bei Informationen aus Programm-
inventaren können administrative Quellen wertvolle Einblicke in die Leistungsabdeckung der Zielgruppe sowie den
Zugang zu Infrastruktur, Ausgaben und Finanzierungsquellen liefern. Es besteht jedoch eine wahrscheinliche einseitige
Tendenz zur Nutzung öffentlich verwalteter Aktivitäten und Einrichtungen, auch wenn ein Statistikauftrag gleichfalls die
Datenerhebung über Aktivitäten des privaten Sektors umfasst. Wenn die Berichtspflicht auf der nationalen Ebene geregelt
ist, könnten einheitliche Informationen über geografische Gebiete hinweg verfügbar sein, die eine vergleichende Analyse
ermöglichen. Die Messung der Qualität von Dienstleistungen oder des Ausmaßes, in dem sie den Bedürfnissen und
Erwartungen älterer Menschen und ihrer Familien entsprechen, ist oft nur sehr begrenzt möglich; hier müssen andere
Informationsquellen einschließlich Erhebungen bei den Nutzern einbezogen werden.

Für detailliertere und umfassendere Bewertungen können Befragungen älterer Menschen erforderlich sein (siehe
Kapitel 5). In anderen Fällen wird empfohlen, auf der nationalen/subnationalen Ebene verfügbare Bewertungs-
instrumente als Quellen zu verwenden, beispielsweise zur Messung der Einhaltung von (nationalen) Zugänglichkeits-
normen, universellen Gestaltungsprinzipien oder anderen Empfehlungen, die für die Schaffung altersgerechterer
Umfelder relevant sind. Diese werden zunehmend verfügbar, beispielsweise in der Form von Normen und Leitfäden mit
Checklisten zur Bewertung der Zugänglichkeit von öffentlichen oder privaten Gebäuden. Zusammengesetzte Werte
können dann die entsprechenden Indikatoren liefern.

Ein Schlüsselprinzip der Planung altersgerechter Maßnahmen und Politikkonzepte sind partizipative Ansätze, die ältere
Menschen, ihre Familien, nichtstaatliche Organisationen und andere Akteure direkt in die Bewertung und Messung der
Altersgerechtigkeit in der Kommune einbeziehen. Die partizipative Sammlung und Bewertung von Informationen
sind flexibel in der Art und Weise, wie Informationen gesammelt werden und ermöglichen es, Lücken mit narrativen Daten
zu schließen, wenn quantitative Messungen kostspielig sind oder die Definition von Indikatoren derzeit unterentwickelt
ist (siehe Kapitel 7 für weitere Einzelheiten).
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