April 2021 - Hinweis zu Go esdiensten und Veranstaltungen - Evangelische Kirchengemeinde Mariendorf

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April 2021 - Hinweis zu Go esdiensten und Veranstaltungen - Evangelische Kirchengemeinde Mariendorf
April 2021

Hinweis zu Go�esdiensten und Veranstaltungen      Seite 20
April 2021 - Hinweis zu Go esdiensten und Veranstaltungen - Evangelische Kirchengemeinde Mariendorf
Inhalt
   Andacht zu Ostern                                          3
   Monatslied                                                 5
   Aus dem Gemeindekirchenrat                                 8
   Christine Bishop schrieb ein Mutmachbuch                  10
   Seit 1700 Jahren feiern wir Sonntag                       13
   Mariendorfer Motive                                       16
   #beziehungsweise jüdisch und christlich                   17
   Andachten in Heimen                                       17
   Offene Kirche                                             18
   Gemeindechronik – Freud und Leid                          19
   Gottesdienste und Veranstaltungen                         20
   Kindergottesdienst im Netz                                21
   Eine Ausstellung für die Martin-Luther-Gedächtniskirche   22
   Redewendungen aus der Bibel „ Wer’s glaubt wird selig“    23
   Die Landschaftsgeschichte der Gegend um Mariendorf        24
   Gemeindebrief bestellen                                   28
   Unsere Inserenten                                         30
   Diakonie                                                  33

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Andacht zu Ostern

Der Gang nach Emmaus                                 Schmidt-Ro�luff 1918

Unterwegs nach Emmaus bzw. Un-         beiden - von Jerusalem kommend -
terwegs Richtung Osterfreude           unter die Füße nehmen. Zwölf Kilo-
                                       meter sind nicht besonders impo-
Zwei sind unterwegs. Froh und          nierend. Aber sie tragen schweres
fromm ist ihnen nicht zumute. Sie      Gepäck mit sich: die unverarbeite-
sind auf der Flucht vor dem, was       ten Erlebnisse der zurückliegenden
war. Aber am Ende sitzen die beiden    Tage. Da sind zwölf Kilometer eine
mit Jesus um einen Tisch; und plötz-   Tortur, wenn Seele und Körper strei-
lich wird daraus ein Go�esdienst in    ken. Was ist in Jerusalem gesche-
Emmaus.                                hen? Alle Hoffnungen auf Jesus ha-
                                       ben sich aufgelöst. Die neuesten
Emmaus liegt überall. Zwölf Kilome-    Nachrichten schaffen noch mehr
ter soll der Weg lang sein, den die    Verwirrung. Einige Frauen haben

                                                                     -3-
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Andacht zu Ostern

 sich zur Grabstä�e auf den Weg         genwart haben sie gebeten. Für
 gemacht. Aber sie fanden den           Go�es gute Gaben gedankt. Auf
 Leichnam Jesu nicht. Ein Engel         das Wort der Bibel haben sie ge-
 habe behauptet: Er lebt! Was soll      hört. Brot haben sie gebrochen.
 man damit anfangen?                    Das alles tri� sie ins Herz. Und
                                        ihre Augen werden geöffnet für
 So �ef sind die beiden in Ratlosig-    die Osterfreude.
 keit versunken, dass sie kaum
 merken, wie sich ein Dri�er zu ih-     Das gilt bis heute: Wo in Jesu Na-
 nen gesellt. Die beiden klagen         men das Brot gebrochen wird, da
 ihm ihre Angst und reden ganz          ist ER gegenwär�g. Wo wir sein
 freimü�g über ihre Zweifel. Jesus      Abendmahl halten, da feiern wir
 habe sie en�äuscht, sagen sie.         Go�esdienst mit dem Auferstan-
 Der fremde Mitwanderer deutet          denen. Und wer mit Christus
 den beiden das Geschehen; aber         Go�esdienst feiert, der lässt die
 sie merken nichts. In Emmaus an-       Dinge nicht so, wie sie sind. Er
 gekommen, will er sie verlassen:       macht sich auf den Weg wie die
 sie aber bi�en ihn, doch mit ih-       Jünger in Emmaus. (nachzulesen
 nen einzukehren. Da sitzen sie         bei Lukas Kap. 24)
 nun um den Tisch und - Jesus
 bricht das Brot mit den ahnungs-       Emmaus, das ist der Ort in unse-
 losen Jüngern.                         rem trüben Alltag, wo Go� in un-
                                        ser Haus tri�. Und er lädt uns ein,
 Da werden ihnen plötzlich die Au-      die Spuren des Lebens wieder zu
 gen geöffnet: in diesem Brotbre-       entdecken und ihnen zu folgen.
 chen ist ER selbst in ihrer Mi�e. In   Ich wünsche Ihnen und Ihren Fa-
 Emmaus, diesem unbekannten             milien ein gutes Unterwegs-Sein
 Ort, feiern sie den ersten Go�es-      Richtung Osterfreude!
 dienst mit dem Auferstandenen.
 Sie erleben, was Go�esdienst bis                  Ihr Uli Seegenschmiedt
 heute bes�mmt. Um seine Ge-

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Monatslied
Manchmal feiern wir mi�en im Tag
                                               Text: Alois Albrecht, 1974
    1. Manchmal feiern wir mi�en im Tag ein Fest der Auferstehung.
    Stunden werden eingeschmolzen und ein Glück ist da.

    2. Manchmal feiern wir mi�en im Wort ein Fest der Auferstehung.
    Sätze werden aufgebrochen und ein Lied ist da.

    3. Manchmal feiern wir mi�en im Streit ein Fest der Auferstehung.
    Waffen werden umgeschmiedet und ein Friede ist da.

    4. Manchmal feiern wir mi�en im Tun ein Fest der Auferstehung.
    Sperren werden übersprungen und ein Geist ist da.

„Mi�en im Tag“ heißt es in der ers-    ich es mi�eilen. Meine kleine Feier
ten Strophe unseres Liedes. Mi�en      im eigenen Herzen möchte ich dann
im Alltagsgeschehen ereignet sich      durch Erzählen ausbreiten. Ich lade
etwas, kleine Augenblicke, die eine    andere dazu ein, an meiner kleinen
nachhal�ge Wirkung haben. Blitz-       Freudenfeier durch meine Erzäh-
lichtar�g leuchtet uns plötzlich et-   lung teilzuhaben. Auch nehme ich
was an. Das Licht ist schnell wieder   gerne an einer kleinen Feier im All-
erloschen, aber die Wärme in unse-     tag anderer Menschen teil, die mir
rem Herzen bleibt.                     einen wunderbaren Augenblick
Fallen Ihnen solche Augenblicke ein,   mi�eilen möchten.
die kurz aufleuchten und anhalten-     Das Fest der Auferstehung ist ja ein
de Wärme zurücklassen?                 Fest des Lebens. Und Erlebnisse, die
Manchmal wird daraus auch ein          in unser Herz strahlen, sind Leben.
kleines Fest – mi�en im Alltag.        Das Leben wirklich erleben.
Bei einem Fest geht es hoch her. Ein   Dazu kommt das Fest in der Ge-
Fest feiert man eigentlich nicht al-   meinscha� der Christenheit. Denn
lein. Aber hier können auch ganz       ich fühle mich aufgehoben in einer
private kleine Feiern gemeint sein,    Gemeinscha� der Gläubigen. Auch
die mit nur wenigen Menschen           wenn ich nur einen Bruchteil dieser
sta�inden, die das gleiche empfin-     Menschen kenne, so weiß ich doch,
den oder die eine Freude oder ei-      dass es eine gleiche Freude an der
nen Erfolg mi�eiern können.            Auferstehung, an Lebensaugenbli-
Wenn ich etwas erlebt habe, das        cken gibt.
mein Herz erwärmt, dann möchte         Bei Menschen, die ähnlich fühlen

                                                                     -5-
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Monatslied
wie ich, brauche ich auch nicht so       Logik und System ordnen unser Le-
viel zu erklären.                        ben, machen es übersichtlich und
„Stunden werden eingeschmolzen“          verstehbar. Aber sie sind nicht das
heißt es weiter. Denn Zeit spielt        ganze Leben.
plötzlich keine Rolle mehr. Hek�k        Auferstehung ist nicht Logik und
und Hetze treten zurück. „Nun            System, sondern der Ausbruch dar-
mach schon!“ gilt nicht mehr.            aus. Sie ist der Ausbruch, der uns
„Erspüre es!“ und „Genieße es!“          zeigt, dass da immer noch mehr ist.
gelten jetzt. Nimm andere mit in         Auferstehung trägt uns über unsere
den Augenblick hinein. Stoppe auch       Schwächen und unsere Hilfsmi�el
ihren Lauf für einen Moment der          hinaus.
Teilhabe an Wärme, Freude und Be-        Sie fordert ein großes Vertrauen.
stä�gung.                                Aber dieses Vertrauen wird durch
Nimm andere mit hinein in das            neue Kra� und Zuversicht belohnt.
Glück, das dich erfasst hat. Oder lass   „Und ein Lied ist da.“ Ist nicht ein
dich hineinnehmen in die Glücksge-       Lied viel unbekümmerter als ein
fühle anderer. Lass dich stoppen!        Satz? Trägt es uns nicht viel weiter
Eine wunderbare Nachricht ist ein-       aus dem Alltag heraus?
getroffen. Ein langwieriges Problem      Selbst wenn Worte fehlen, reicht ein
ist gelöst. Ich habe unerwartet Hilfe    LaLa oder ein Summen, um die
bekommen. Ich kann jemandem              Freude der Musik erhalten. Lied und
helfen. Ich kann für jemanden ein        Musik haben eine ganz eigene Aus-
Problem lösen.                           druckskra�, die Grenzen überwin-
„Mi�en im Wort“ geht der Text wei-       det.
ter. „Sätze werden aufgebrochen“         Da gibt es Chor und Solisten. Wir
heißt es in der zweiten Strophe.         können ad libitum singen – wie uns
Worte treten aus dem Zusammen-           der Schnabel gewachsen ist und wo-
hang. Sätze folgen eigentlich einer      von das Herz gerade erfüllt ist.
logischen Abfolge. Doch plötzlich        Das befreit und kann auch der Frei-
bricht dieses System, und dennoch        heit Ausdruck verleihen.
ist ein Sinn da.                         Und „mi�en im Streit“? Kann man
O� fühlen wir etwas, das wir mit un-     da feiern?
serer Sprache gar nicht ausdrücken       Haben Sie es schon einmal erlebt,
können. O� umfasst ein Wort einen        dass man mi�en im Streit lachen
riesigen Zusammenhang.                   muss? Da löst sich der Eifer plötzlich
„Tri� aus der Logik heraus und feie-     auf. Und ein entspannter Friede ist
re mit mir die Freude!“ lautet dann      da.
die Aufforderung an unsere Mit-          Manchmal steht in einem Konflikt
menschen oder an uns.                    plötzlich die Lösung klar vor Augen.
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Monatslied
Keine Ahnung, warum ich das nicht      Und das Wort „Geistesblitz“ meint
gleich erkannt habe, aber ja, so ist   unseren Geist, unser Gehirn, in dem
es. Ja, so machen wir es!              plötzlich etwas freigelegt wurde.
Und wenn wir uns mal wieder in un-     Wir können auf eine Idee, ein Wis-
serem Tun und Handeln verbissen        sen, einen Gedanken zugreifen, der
haben? Wenn wir machen und ma-         vorher verschü�et war.
chen, aber eigentlich nicht weiter     Es bedeutet für uns Chris�nnen und
wissen?                                Christen natürlich aber auch das
Dann gibt es mitunter einen Geis-      Wirken des Geistes Go�es, des Hei-
tesblitz und man kann von Blocka-      ligen Geistes, der uns zur Seite
den bereinigt weitermachen. Wir        springt. Er führt uns weiter voran. Er
können über die Mauer schauen          führt uns aus einem Wirrwarr hin-
und das Ziel wieder sehen. Wir ent-    aus. Und neue Freiheit ist uns ge-
decken jetzt einen begehbaren          schenkt.
Weg.
                                                                  Beate Klein

                                           Ein Bild von der Beisetzung
                                           von Achim Geue

                                           Foto: Nina Escribano

                                                                       -7-
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Aus dem Gemeindekirchenrat
In der letzten Ausgabe des Gemein-      tragfähige Konzepte entwickeln kön-
debriefs ist leider durch einen         nen – wir werden Sie selbstver-
Fehler im Layout-Programm ein Teil      ständlich auf dem Laufenden hal-
des Ar�kels von Frau Flamme-Brüne       ten!
verloren gegangen. Wir holen das
hiermit nach (die Redak�on).
                                        Ganz besonders gespannt waren
                                        wir darauf, endlich Pfarrer Simon
                                        Danner kennen zu lernen, der Pfar-
Liebe Gemeinde,                         rerin Franziska Roeber nachfolgt
                                        und bereits seit dem 1. Januar in un-
die gute Nachricht ist: Der Gemein-     serer Gemeinde im Rahmen seines
dekirchenrat hat sich im Februar        Entsendungsdienstes tä�g ist. Wir
erstmals in diesem Jahr zu einer Sit-   freuen uns sehr, dass er da ist und
zung im Gemeindehaus in der Frie-       sich mit großem Elan in die Arbeit
denstraße getroffen. Natürlich mit      gestürzt hat! Bis auch Sie ihn ken-
großem Abstand und durchgängig          nen lernen können, wird es wohl lei-
mit medizinischer Maske. Und es         der noch ein Weilchen dauern,
gab rich�g viel zu tun. Aber Sie kön-   denn wir haben – und das ist die
nen sich bes�mmt vorstellen, wie        weniger gute Nachricht - schweren
sehr wir uns gefreut haben, einan-      Herzens beschlossen, weiterhin und
der zu sehen!                           bis zunächst zum 11. März (das ist
                                        das geplante Datum unserer nächs-
Als Gast konnten wir Christoph Ha-      ten Sitzung) alle Veranstaltungen
gemann, einen der beiden Kreiskan-      auszusetzen. Das schließt Go�es-
toren, bei uns begrüßen. In den         dienste und Andachten ebenso wie
kommenden Jahren bahnen sich            Treffen und Veranstaltungen aller
aufgrund von verdienten Ruhe-           internen und externen Gruppen
standseintri�en Veränderungen in        und auch unsere geplante Klausur-
der Kirchenmusik hier in der Region     tagung, die sogenannte „Rüste“,
Mariendorf an. Das heißt für uns,       ein. Der Entschluss, weiter im „Lock-
dass wir in Zusammenarbeit mit          down“ zu bleiben, ist uns nicht
den Nachbargemeinden Marien-            leicht gefallen, denn uns geht es ja
dorf-Ost und Mariendorf-Süd eine        nicht anders als Ihnen: Nur allzu
Strategie entwickeln müssen, wie        gerne würden wir Sie wiedersehen,
wir die Kirchenmusik kün�ig über-       mit Ihnen Go�esdienst feiern und
gemeindlich ausrichten können. Wir      unser gewohntes Gemeindeleben
sind guten Mutes, dass wir gemein-      wieder aufnehmen.
sam mit den Kreiskantoren und den
Nachbargemeinden neue Ideen und
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April 2021 - Hinweis zu Go esdiensten und Veranstaltungen - Evangelische Kirchengemeinde Mariendorf
Entwurf für ein Osterlied
Die Erde ist schön,
und es lebt sich leicht im Tal der Hoffnung.
Gebete werden erhört.
Go� wohnt nah hinterm Zaun.
Die Zeitung weiß keine Zeile vom Turmbau.
Das Messer findet den Mörder nicht.
Er lacht mit Abel.
Das Gras ist unverwelklicher grün als der Lorbeer.
Im Rohr der Rakete nisten die Tauben.
Nicht irr surrt die Fliege an tödlicher Scheibe.
Alle Wege sind offen.
Im Atlas fehlen die Grenzen.
Das Wort ist verstehbar.
Wer Ja sagt, meint Ja, und
Ich liebe bedeutet: jetzt und für ewig.
Der Zorn brennt langsam.
Die Hand des Armen ist nie ohne Brot.
Geschosse werden im Flug gestoppt.
Der Engel steht abends am Tor.
Er hat gebräuchliche Namen und
sagt, wenn ich sterbe: Steh auf!
                                                     Rudolf O�o Wiemer

                                                                 -9-
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Chris�ne Bishop schrieb ein Mutmachbuch
Ein Tag, an dem Frank Bishop eine       Woche: der Physiotherapeut.
halbe Stunde im Rollstuhl sitzen
kann, ist für ihn ein guter Tag. Der    Der Tag ist bei den Bishops genau
62-jährige Mariendorfer lebt seit 42    getaktet: Wenn Chris�ne Bishop am
Jahren mit MS. Das ist die Abkür-       Nachmi�ag nach Hause kommt,
zung für Mul�ple Sklerose, einer un-    kocht sie und erzählt ihrem Mann,
heilbaren Krankheit, bei der das        was sie "draußen" erlebt hat, denn
Zentralnervensystem angegriffen         für Frank Bishop ist die Welt auf die
wird. "Der Verlauf ist bei jedem Pa�-   eigenen vier Wände zusammenge-
enten anders, lässt sich nicht vor-     schrump�. Die Krankheit bes�mmt
hersagen", sagt Chris�ne Bishop,        das Leben der beiden, hat sie ge-
seine Ehefrau, die inzwischen so        prägt - wie auch ihren inzwischen
viel über die "Krankheit mit den        30-jährigen Sohn, der in Süd-
tausend Gesichtern" weiß, wie man       deutschland lebt.
nur wissen kann - und trotzdem gibt
es immer wieder Überraschungen.         "Ich habe irgendwann aufgehört zu
                                        zählen, wie o� der Notarztwagen
Chris�ne Bishop betreut       ihren     schon bei uns vor der Tür stand",
Mann, der mit 32 Jahren wegen der       sagt Chris�ne Bishop. Und: "So
Krankheit in Frührente gehen muss-      manches Mal wussten wir nicht, wie
te, weil er kaum noch sehen konnte      und ob es so weitergehen kann mit
und die Motorik zwölf Jahre nach        der Betreuung zu Hause - aber ir-
der Diagnose schwer in Mitleiden-       gendwie ging es dann doch." Denn
scha� gezogen war, seit fast drei       die beiden haben für ihren täglichen
Jahrzehnten zu Hause. Inzwischen        "Hochseilakt" ein sicheres Netz aus
ist er ein absoluter Pflegefall, im-    Familie und guten Freunden, auf de-
mobil und völlig erblindet und hat      ren Hilfe sie sich verlassen können.
den höchsten Pflegegrad 5 erreicht.     Und so ist es für Chris�ne Bishop
                                        möglich, dass sie einmal wöchent-
Morgens um 5 Uhr klingelt bei Bi-       lich beim Volleyballspiel - außer in
shops der Wecker - bis um 7 Uhr         pandemischen Zeiten - abschalten
brauchen die beiden, um in den Tag      und neue Kra� tanken kann.
starten zu können. Was für Chris�ne
Bishop heißt, dass sie sich dann auf    Die wich�gste Kra�quelle aber ist
den Weg zu ihrer Arbeitsstelle bei      für Chris�ne Bishop ihr Mann Frank
der Polizeiverwaltung macht. Die        selbst: "Es ist unglaublich, wieviel
einzige professionelle Unterstüt-       Freude am Leben und an den ganz
zung, auf die die beiden gerne zu-      kleinen Dingen in ihm steckt. Er hat
rückgreifen, kommt zweimal in der       in all' den harten und schweren Jah-
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Chris�ne Bishop schrieb ein Mutmachbuch
ren nie den Mut verloren und stets      sie in ihrem Buch authen�sch, unge-
seinen Humor behalten - das gibt        schminkt, mit einem kleinen Augen-
mir immer wieder Au�rieb. Ich kann      zwinkern - und mit ganz viel Liebe
sagen, dass wir trotz allem glücklich   zu ihrem Mann Frank und dem ge-
sind."                                  meinsamen Leben.

Über das tägliche Leben und Umge-       Sabine Flamme-Brüne
hen mit der Krankheit hat Chris�ne
Bishop ein Buch geschrieben mit
dem Titel "Lachen - Weinen - Pfle-      Chris�ne Bishop: Lachen Weinen
gen" . Wann sie dafür überhaupt         Pflegen - ein Mutmachbuch
Zeit gefunden hat? "Das hat ganz,       ISBN: 978-3-03831-140-9
ganz lange gedauert - sieben Jahre,     12,80 Euro
um genau zu sein", lacht sie. "Ich      Erhältlich im Buchhandel
habe immer dann, wenn ich eine
Nische gefunden habe, etwa wäh-
rend einer Kur, geschrieben - eigent-   Zur Autorin:
lich erst mal nur für mich." Aber ir-
gendwann hat sie in Gesprächen          Chris�ne Bishop wurde 1961 unter
gemerkt, dass ihrer beider Ge-          ihrem Mädchennamen Chris�ne
schichte auch für andere interes-       Storch geboren und ist in der Fritz-
sant ist - und so wurde aus den an-     Werner-Straße aufgewachsen. Ge-
fänglichen No�zen am Ende ein           tau� wurde sie in der Dor�irche
"Mutmachbuch", so der Unter�tel.        von Pfarrer Börner, besuchte als
Das Buch richtet sich nicht nur an      kleines Mädchen regelmäßig und
MS-Erkrankte und ihre Angehöri-         mit Vergnügen den Kindergo�es-
gen, sondern generell an alle, die      dienst in unserer Gemeinde und
mit einem Pflegebedür�igen zu-          wurde 1977 von Pfarrer Messow
sammenleben, "denn das Leben mit        konfirmiert. In den 1980er Jahren
einer Krankheit ist eine physische      hat sie im Kirchenchor unter der Lei-
wie auch eine psychische Herausfor-     tung von Mar�n Neitzel gesungen.
derung - für alle Beteiligten", weiß    Inzwischen gehören Chris�ne und
Chris�ne Bishop.                        Frank Bishop zur Kirchengemeinde
                                        Mariendorf-Süd, sind aber der Hei-
Dass es dabei trotz aller Sorgen,       matgemeinde von Chris�ne Bishop
Nöte und manchmal sogar der             immer herzlich verbunden geblie-
schieren Verzweiflung auch jede         ben.
Menge schöne, bewegende und
lus�ge Momente gibt, davon erzählt                     Sabine Flamme-Brüne
                                                                       - 11 -
Chris�ne Bishop schrieb ein Mutmachbuch

- 12 -
Seit 1700 Jahren feiern wir Sonntag
2021: Seit 1700 Jahren begeht die        den.“ Aber das ist ja irgendwann
Christenheit den Sonntag. Im Jahr        einmal geschehen.
321 erhob Kaiser Konstan�n der           Kann man sich denn wirklich dar-
Große den Sonnentag zum wö-              über streiten, ob es diesen einen
chentlichen Feiertag.                    Tag geben darf oder nicht?
                                         Michael hört Tobias aufmerksam zu.
Unterwegs im Gespräch                    Dann sagt er schließlich: „Siehst du,
                                         so sind nun einmal die Menschen.
Der Tag war lang. Am Abend kehr-         Dem einen ist es eine Freude, und
ten sie erschöp� zu ihrer Hü�e zu-       dem anderen ist es einfach im
rück. Michael und Tobias ha�en sich      Wege, vielleicht sogar läs�g.“
auf der Klassenfahrt besser kennen
gelernt. Sie plauderten miteinander      Und dennoch - der Sonntag kehrt
über die gemeinsamen Erlebnisse.         jede Woche wieder, er lässt sich
Das Wandern war anregend und er-         nicht ausradieren. Im Kalender ist er
holsam gewesen.                          zu finden und behauptet da seinen
                                         Platz.
Michael ist eher ruhig, besonnen         Der Sonntag fängt ja eigentlich
und erfahren. Tobias dagegen mehr        schon am Vorabend an. Davon ist in
neugierig, quirlig und bringt die Din-   der Bibel die Rede. Für uns heißt
ge schnell auf den Punkt.                das: Wenn die Abendglocken
Doch heute Abend da gerät er plötz-      läuten.
lich ins Grübeln. Er fragt fast unver-
mi�elt: Michael, morgen ist Sonn-        Was bedeutet uns doch dieser eine
tag. Ich habe schon manchmal dar-        wunderbare Tag! - Er unterscheidet
über nachgedacht, es heißt: sechs        sich von allen anderen Tagen im Ka-
Tage soll der Mensch arbeiten und        lender der Fes�age. Einerseits kehrt
am siebenten Tag soll er ruhen.          er jede Woche wieder. Er ist der Tag,
Das gibt’s es doch schon lange, die-     an dem die Kirche und die weltweite
sen Sonntag, diese Einteilung in den     Christenheit an die Auferstehung
Rhythmus von Arbeit und Freizeit?        Jesu erinnern.
Woher kommt eigentlich diese
Idee? Ist ja prima – einmal nichts        Andererseits nun gleicht kein Sonn-
tun zu müssen, einfach nur da zu         tag dem anderen. Go� ist kein Ma-
sein und sich seines Lebens zu freu-     thema�ker. Jeder Sonntag hat sein
en.                                      eigenes Bild, seine eigene Wid-
„Wenn es diesen Tag nicht gäbe,          mung. Die Sonntage in der Weih-
müsste man ihn heute noch erfin-         nachtszeit sind die Advents- sonnta-
                                         ge, die in der Passions- und Oster-
                                                                        - 13 -
Seit 1700 Jahren feiern wir Sonntag
zeit sind mit Namen benannt und          Es ist nicht rich�g, wenn man meint,
selbst die Sonntage in der Sommer-       es kommt nur auf den Go�esdienst
zeit, die nach Trinita�s gezählt wer-    an. Es ist der Tag als ganzer, der das
den, haben je ihr eigenes Thema.         Leben reich macht und verändert.
Das christliche Zeitverständnis ist an   Das allgemeine öffentliche Leben
die Erscheinung Jesu, sein Leben         ehrt ihn schließlich auch, indem es
und sein Leiden wesentlich gebun-        die Arbeit ruhen lässt.
den. Der christliche Kalender ist vom    Und wenn wir an die Familie den-
Christusjahr geprägt.                    ken, auch zu Hause herrscht eine
                                         festliche Atmosphäre. Und man be-
Dennoch hat auch das Kirchenjahr         geht den Tag dadurch, dass gewisse
seine Wurzeln und seine Parallelen       Dinge nicht getan werden. Ebenso
im jüdischen Jahr. Der Sabbat, der       ist das Essen am Sonntag ein ande-
siebente Tag der Woche, ist ein heili-   res im Vergleich zu dem Essen an
ger Tag. Denn Go�, der die Welt in       den Wochentagen. Man hat Zeit für-
sechs Tagen erschaffen hat, ruhte        einander, für die Eltern, die Ge-
am siebenten. Er ha�e sein Werk          schwister, die Freunde. An welchen
vollendet. Und er segnete und hei-       Tagen sollte das sonst geschehen?
ligte ihn. So wie Go� ruhte, so darf
auch der Mensch an diesem Tag von        Also der Streit um den Sonntag ist
aller seiner Arbeit ruhen. Der Wech-     wirklich nicht neu. Wenn man sogar
sel von Schaffen und Ruhe ist die        meint, der Sonntag sei so sehr veral-
Spannung, in der sich das ganze Le-      tet, dass man ihn abschaffen sollte,
ben bewegt.                              dann ist das echt sehr schlimm.
Und weißt du, das ist nicht alles.       Die einen sagen: „Re�et den Sonn-
Dieser eine Tag, übrigens, der so        tag!“ Die anderen we�ern und ver-
sehr herausgehoben ist von allen         suchen, ihn irgendwie zu unterwan-
anderen, wird auch in den Zehn Ge-       dern.
boten genannt. Du sollst den Feier-      Doch wir als Kirche meinen, dass der
tag heiligen. Das heißt ja auch, der     Ruhepunkt des einen Tages gerade-
Mensch soll innehalten, aus dem          zu lebensnotwendig ist.
täglichen Einerlei einmal heraustre-     Vielleicht geht es aber nur vorder-
ten und aufatmen.                        gründig um den Sonntag. Einen Ru-
Was das nun alles sein kann, dazu        hetag zu brauchen, wird gewiss nie-
reicht uns jetzt die Zeit nicht.         mand bestreiten.
Auf alle Fälle: Der Sonntag ist auch     Darum geht es, so meine ich, letzt-
der Tag, an dem der Mensch den Se-       lich um den zeitlichen Faktor, um die
gen erfährt.                             Einhaltung des einen Tages zu der-
                                         selben Zeit. Es ist also ein Problem
- 14 -
Seit 1700 Jahren feiern wir Sonntag
der Gemeinscha�, des gesellscha�-       den Sonntag wird auch der Sabbat
lichen Konsenses. Nicht nur die Fa-     erhalten.
milie lebt von diesem Mi�elpunkt
der gemeinsamen Zeit …                  Darum hoffe ich, dass in den vielen
                                        Streitgesprächen, die von Zeit zu
Außerdem denke ich, dass sich in        Zeit ausgefochten werden, die rich-
diesem Tag die Symmetrie des Le-        �gen Argumente dazu führen, dass
bens und der Schöpfung allgemein        der Sinn und der Wert dieses einma-
widerspiegelt. Und wenn dieses          ligen Datums besser verstanden
Gleichgewicht verloren ginge, dann      wird. Es kommt darauf an zu erken-
geht sehr viel mehr verloren, als nur   nen, welcher Segen darin steckt.“
ein gemeinsamer Tag, ein Tag der
Begegnung, ein Tag des gemeinsa-        Tobias ist geradezu verblü� über al-
men Feierns.                            les das, was ihm Michael zur Ant-
                                        wort gegeben hat. Es kam bei ihm
Der ganze Kalender, der diesen im-      so selbstverständlich. Er muss sich
mer wiederkehrenden Rhythmus            auch sehr damit befasst haben.
symbolisiert, gerät dann ins Wan-
ken. Seit den Anfängen           des     -Ja, natürlich. Es wird viel darüber
menschlichen Lebens überhaupt ge-       gesprochen. Es ist ein ganz aktuelles
hört der Kalender zur Kultur.           Thema. Darüber ist es nun wirklich
Und was das Judentum angeht, ist        spät geworden. Bis morgen! Denn
festzustellen, dass es jüdische S�m-    morgen ist Sonntag.
men gibt, die dankbar daran den-
ken, dass es den Sonntag gibt. Durch                          Beate Barwich

                                                                       - 15 -
Mariendorfer Mo�ve

Unter dem Dach der Mar�n-Luther-Gedächtniskirche

                     Das Uhrwerk der Mar�n-Luther-Gedächtniskirche
                                                   Fotos: Klaus Wirbel

- 16 -
#beziehungsweise jüdisch und christlich

Andachten in Heimen

Dienstag,    09.30   DRK-Kliniken Mariendorf   Pfarrer Danner
30.03.2021     Uhr   zwei Andachten
Dienstag,    16.00   Domicil Küterstraße       Pfarrer
06.04.2021     Uhr   Gottesdienst              Seegenschmiedt
Montag,      15.30   Seniorenheim Lerchenweg   Pfarrer Danner
12.04.2021     Uhr   Andachten, etagenweise
Mittwoch,    15.30   DRK-Kliniken Mariendorf   Pfarrer Danner
14.04.2021     Uhr   zwei Andachten

                                                          - 17 -
Offene Kirche
           Offene Mar�n-Luther-Gedächtniskirche
                    Berlin-Mariendorf

Jeden 2. und 4. Freitag ist die
Kirche für Sie geöffnet zur
s�llen Andacht und zum Gebet
von 17.00 – 19.00 Uhr

Am 4. Freitag um 18.00 Uhr
Nagelkreuzandacht in der
Kirche
(Mit Maske, Abstand und
Beachtung    der  Hygiene-
Vorschri�en)
Wir freuen uns auf

                      Offene Dor�irche
                      Berlin-Mariendorf
Die Dor�irche ist am 1. Donnerstag im Monat von 17.00 – 19.00
Uhr und jeden Sonntag von 15.00 – 17.00 Uhr zur s�llen
Andacht und zum Gebet bei Beachtung der Abstandsregel
geöffnet.
Das ist möglich geworden, weil sich Ehrenamtliche für die
Betreuung bereit gefunden haben. Ihnen ein herzliches
Dankeschön!

- 18 -
Gemeindechronik – Freud und Leid
Januar

Unvergessen

An dieser Stelle finden Sie im gedruckten Gemeindebrief die Namen der
verstorbenen Gemeindeglieder. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist
die Veröffentlichung in der Internetversion des Gemeindebriefs nicht
möglich. Die Redak�on bi�et um Ihr Verständnis.

1. Korinther 16,14: Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen.

                                                                    - 19 -
Go�esdienste und Veranstaltungen
Der Gemeindekirchenrat sieht das       •   für musikalische Gruppen mit
Ziel, soziale Kontakte, seelsorgeri-       Gesang oder Blasinstrumenten
sche Betreuung und ak�ves Ge-              sowie Tanz Orien�erung an den
meindeleben auch unter den Bedin-          für Kontaktsportarten vorgese-
gungen der gegenwär�gen Pande-             henen Regelungen
mielage zu ermöglichen. Öffnungs-      •   für gesprächs- und vortragsar�-
schri�e sollen sich aber an den Er-        ge Veranstaltungen Orien�e-
gebnissen der Konferenz von Bun-           rung an den für Gastronomiebe-
deskanzlerin und Ministerpräsident-        triebe vorgesehenen Regelun-
*innen der Länder vom 3. März              gen
2021 orien�eren:                       •   für andere Ak�vitäten Orien�e-
                                           rung an den für Freizeitak�vitä-
Go�esdienste/Andachten in unse-            ten vorgesehenen Regelungen.
ren Kirchen sollen also nur dann
sta�inden, wenn auch Theater etc.      Die Hygienekommission der Kir-
sowie Kinos öffnen. Außerdem wird      chengemeinde wird Gruppen und
derzeit auf die Feier des Abend-       Ak�vitäten einordnen und entspre-
mahls verzichtet.                      chend der aktuellen Inzidenzwerte
                                       zulassen bzw. ablehnen. Ausdrück-
Gemeindeveranstaltungen können         lich gilt die vorgesehene Rückfallre-
nur dann sta�inden, wenn entspre-      gelung (sog. Notbremse). Maßgeb-
chende Öffnungsschri�e auch im         lich ist jeweils der Inzidenzwert für
öffentlichen Bereich gegangen wer-     das Land Berlin.
den. Das bedeutet
                                       Aktuelle Informa�onen unter www
                                       .mariendorf-evangelisch.de

- 20 -
Kindergo�esdienst im Netz

Der Stein der Erinnerung.
Worum geht es im Kindergo�esdienst am Karfreitag?

Der Verlust eines lieben Menschen rollt sich wie ein schwerer Stein vor
unser Herz. Dieser Stein beschwert uns – macht uns traurig. Die Erinnerung
an Jesus, aber auch durch die Erinnerung an Menschen und Tiere in
unserem Leben, leben sie alle weiter. Durch die Erinnerung wird der Stein,
der unser Herz belastet, etwas leichter. Und vielleicht rollen wir durch die
Erinnerungen diesen Stein sogar nach einiger Zeit ganz zu Seite … und
kommen bei Ostern an?

Karfreitag, 2. April ab 10.00 Uhr auf
ts-evangelisch.de und berlin-evangelisch.de

                                                                      - 21 -
Eine Ausstellung für die Mar�n-Luther-Gedächtniskirche
Workshop mit Dr. Chris�an Welzba- lungsmacher. Er ist zusammen mit
cher                                 der Kirchengemeinde daran interes-
                                     siert, aus der Mar�n-Luther-Ge-
Die Kirchengemeinde lädt herzlich dächtniskirche einen Erinnerungs-
zu einem Workshop ein, dessen Ziel ort zu Jochen und Johanna Klepper
die Entwicklung und Gestaltung von sowie den Kirchenkampf zu ma-
Dauerausstellungen in der Mar�n- chen. Chris�an Welzbacher hat
Luther-Gedächtniskirche ist. Gefragt 2016 u.a. „Monumente der Macht.
sind nicht so sehr Diskussionen über Eine poli�sche Architekturgeschich-
die Kirche, sondern „Handlanger“, te Deutschlands“ herausgegeben
die sich zutrauen, im Team die Ge- und wurde für seine Arbeit mehr-
staltung einer Ausstellung umzuset- fach ausgezeichnet.
zen – mit Anregungen und unter
Modera�on von Chris�an Welzba- Termin: WORKSHOP am Donners-
cher.                                tag, 22. April – 18:30 bis max. ca.
                                     21:30 Uhr im Saal des Gemeinde-
Dr. Chris�an Welzbacher ist Kunst- zentrums Friedenstraße 20 mit klei-
historiker und Journalist und arbei- nem Imbiss
tet als u.a. als Autor und Ausstel-

                                                  Foto: Uli Seegenschmiedt

- 22 -
Redewendungen aus der Bibel „ Wer’s glaubt wird selig“
„Das Tausendjährige Reich“ Eine unendlich lange Herrscha�

Es dür�e hinlänglich bekannt sein, dass das „Tausendjährige Reich“ in
Deutschland ganze zwölf (wenn auch verheerende) Jahre gedauert hat.
Deshalb wirkt dieses selbst verliehene E�ke� ziemlich angeberisch. Die
Deutschen waren aber nicht die ersten, die von dermaßen langfris�gen
Perspek�ven gesprochen haben. Die Zahl Tausend stand, wo immer sie
verwendet wurde, für eine unermesslich lange Zeitspanne – tausend Jahre
bedeuten halt eine mit menschlichen Maßstäben nicht fassbare Größe.
Auch in der Offenbarung heißt es daher: „Und ich sah einen Engel vom
Himmel herabfahren, der ha�e den Schlüssel zum Abgrund und eine große
Ke�e in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist
der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre und warf ihn in
den Abgrund und verschloss ihn und setzt einen Siegel oben darauf, damit
er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würde, die tausend
Jahre.“ (O�. 20,1)

Segen und Gebet zum Osterfest
Herr, du bist auferstanden. Seitdem ist nichts mehr unabänderlich.
Die Ostersonne geht auf über meinem Leben, denn du hast den Stein von
meinem Grab gewälzt.
Als ich erkannte, dass der Tod über unsere Erde herrscht, verlor ich die
Hoffnung.
Als ich sah, wie der Mensch sich und andere in den Tod treibt, weinte
mein Herz.
Aber nun weiß ich: an diesem Morgen hast du das Grab verlassen, und der
Tod hat seine Macht verloren.
Du hast meine Sehnsucht nach Leben erhört. Du hast das Seufzen der
Kreatur vernommen.
Du hast mich mit deiner Liebe umfangen, und seitdem ist Leben stärker als
der Tod.

                                                                      - 23 -
Die Landscha�sgeschichte der Gegend um Mariendorf
(Fortsetzung und Schluss)

- 24 -
Die Landscha�sgeschichte der Gegend um Mariendorf
Es gab ein Gaswerk, einen Volkspark und eine Trabrennbahn. Wie Abb 7 zu
entnehmen ist, begann der Bau von Eigenheimsiedlungen nach dem
Vorbild englischer Gartenstädte. Ruhe und Erholung suchende
Großstadtbewohner ließen sich am Rande der Stadt nieder.

7. Seit 1945

Wenn bis zum Kriege weite Teile des südlichen Berlin noch unbebaut
waren, so sollte sich dies danach umso schneller ändern. 1966 wurde die U-
Bahn bis Alt-Mariendorf verlängert. In Lichtenrade und Marienfelde
errichtete man in den 60er und 70er Jahren direkt am Stadtrand stark
verdichtete Großwohnsiedlungen. Die restlichen Felder wurden bald in
Bauland für Einfamilienhäuser bzw. in Gewerbegebiete umgewandelt.

                                                                    - 25 -
Die Landscha�sgeschichte der Gegend um Mariendorf
Daimler und IBM haben noch heute bedeutende Standorte in Marienfelde.
An die Stelle einer agrarisch geprägten Kulturlandscha� ist eine suburbane
Stadtlandscha� getreten, wie sie typisch ist für die Randbezirke des alten
West-Berlin. Nur wenige Meter neben der altehrwürdigen Mariendorfer
Dor�irche tobt der Verkehr der B96. Der Anger selbst ist als
Durchgangsstraße zwischen Britz und Lankwitz vierspurig ausgebaut. Aus
dem dörflichen Idyll, wie es noch vor 150 Jahren war (s. Abb. 8), ist ein
kultur- und iden�tätsarmer Durchgangsstad�eil geworden. So hängt
Tempelhof der Ruf als Kulturwüste an (BUCHHOLZ S.25). Die wenigen
Spuren der landwirtscha�lichen Vergangenheit sind überprägt. Nur wenige
der alten Bauernhäuser sind erhalten geblieben. An ihre Stelle sind
gesichtslose Nachkriegsflachbauten getreten (Abb. 11).

Quellen
BUCHHOLZ, P., 1990: Geschichte der Berliner Verwaltungsbezirke,
Tempelhof, Colloquium Verlag: Berlin

- 26 -
Die Landscha�sgeschichte der Gegend um Mariendorf
DIETRICH, 1973: Richard, Berlin-Mariendorf, in: Gerd Heinrich (Hrsg.),
Berlin und Brandenburg (=Handbuch der historischen Stä�en
Deutschlands, Bd. 10), Stu�gart
GOELDNER, A., 1925: Aus vergangenen Tagen mit besonderer
Berücksich�gung von Berlin-Mariendorf und Umgebung, Berlin
HEIMATMUSEUM Tempelhof: Ständige Ausstellung; Zwischen Felder und
Fabriken; Alt-Mariendorf 43; 12107 Berlin
HORST, F. , HERMANN, J., 1987: Werte unserer Heimat, Akademie-Verlag
Berlin: Berlin
RUIBAR, F. , 1984: Zur Geschichte der Ri�erordenskomturei Tempelhof und
ihrer Dörfer, Eigenverlag: Bonn
SIEFERLE R. et al, 2006: Das Ende der Fläche, Böhlau Verlag, Köln
SPATZ, W., 1912: Der Teltow, T.3: Geschichte der Ortscha�en des Kreises
Teltow, Berlin

Abbildungsnachweis
Abb. 1
HORST, F. , HERMANN, J., 1987: Werte unserer Heimat, Akademie-Verlag
Berlin: Berlin
Abb. 2, 4
Ständige Ausstellung im TEMPELHOF MUSEUM: Zwischen Felder und
Fabriken; Alt-Mariendorf 43; 12107 Berlin
Abb. 5, 6, 9
BUCHHOLZ, P., 1990: Geschichte der Berliner Verwaltungsbezirke,
Tempelhof, Colloquium Verlag: Berlin
Abb. 7, 8
WOLLSCHLÄGER, G., 1988: Chronik Tempelhof Teil 4 Bilder Karten Pläne,
Wort & Bild – Specials, Berlin
Abb. 10
POSTIER, W., 1999: Von Kaiser-Paraden, Traber-Derbys und
Kulturlustgärten, Haude und Spener, Berlin

                                                                 - 27 -
Gemeindebrief bestellen
Der Mariendorfer Gemeindebrief liegt zur Abholung in der Küsterei, in
unseren Gemeinderäumen und unseren Kirchen und vielen Geschä�en
aus. Aber wir senden Ihnen unseren Gemeindebrief auch gerne per Post zu.
Schon seit vielen Jahren erhalten die AbonnentInnen den monatlichen
Gemeindebrief unverändert für einen Vorzugspreis von 10 € / pro Jahr ins
Haus geschickt.
Aufgrund der vielen Teuerungen – nicht nur des Portos – lässt sich dies
nicht mehr halten. So hat sich der Gemeindekirchenrat für eine stufenweise
Anpassung entschlossen. Für das Jahr 2021 wird ein Jahresabo mit 15 € zu
Buche schlagen und mit dem Jahr 2022 noch einmal auf 20 € angehoben,
ohne dass damit die tatsächlichen Kosten vollständig gedeckt sind.
Gemeindekirchenrat und Redak�on hoffen sehr auf Ihr Verständnis und
bedanken sich.
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Bi�e senden Sie den Mariendorfer Gemeindebrief an:

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Ich bin ich bereit, mich für 2021 mit €15,- und ab 2022 mit jährlich €20,-
daran zu beteiligen.

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- 28 -
Verteilstellen für den Gemeindebrief
Außer in den Vorräumen unserer Kirchen,   Bäckerei
den verschiedenen Einrichtungen der       Forddamm 13
Kirche und Diakonie in Mariendorf und
dem Dibeliuss�� können Sie den            Fortunatus-Apotheke
Mariendorfer Gemeindebrief auch hier      Mariendorfer Damm 68
bekommen:
                                          Hildegard-Apotheke
Prospektkästen                            Gersdorfstr. 50
- Friedenstr. 20
- Friedhof Friedenstr. 14                 Physiotherapie
- Alt-Mariendorf Eingang Friedhof         Forddamm 9
- Mar�n-Luther-Gedächtniskirche
                                          Kosme�kstudio Kurek
- Rathausstr. 28
                                          Forddamm 6
In den Seniorenheimen
                                          Park-Apotheke
- Ullsteinstr, 159
                                          Forddamm 6-8
- Eisenacher Str. 70
- Britzer Str. 91                         Gärtnerei am Heidefriedhof
- Domizil, Mariendorfer Damm 148          Reißeckstr. 14
- Friedrich Küter Pflegewohnpark
  Forddamm 6-8                            Villa Morgenröte
- Domicil, Küterstr. 7                    Friedenstr. 29

DRK-Wohnheim                              Zeitungshandlung
Mariendorfer Damm 108                     Mariendorfer Damm 104

Akazien-Apotheke                          Pototzki Steinmetz GmbH
Mariendorfer Damm 73                      Friedenstr. 14 -Friedhof-

ARU
Alt-Mariendorf 39

Bedeutung der Überschri�sfarben im Gemeindebrief

Viole�        Unsere Gemeinde             Blau          Diakonie

Orange        Landeskirche,               Grün         Anzeigen
              Kirchenkreis, Ökumene

Grau          Sons�ges

                                                                       - 29 -
Ich brauche immer häufiger Merkze�el,
                um nichts zu vergessen, Einkaufsze�el,
                  Geburtstagskalender, To-do-Listen
           für Vorhaben der nächsten Wochen. Und doch
            vergesse ich Wich�ges – und fühle mich selbst
         vergessen. Ich danke dir für die Zusage, dass ich auf
                deinem himmlischen Merkze�el stehe.
         Dass du mich nicht vergisst, darauf verlasse ich mich.
                                Amen

                                                     Carmen Jäger

Unsere Inserenten

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Unsere Inserenten

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  Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das Gemeindebüro.
        Wie Sie es erreichen, finden Sie unter Adressen.

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Unsere Inserenten

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Diakonie

Impressum
Herausgeber: Der Mariendorfer Gemeindebrief wird monatlich von der Evangelischen
Kirchengemeinde Mariendorf herausgegeben. Adresse der Gemeinde: Alt-Mariendorf 39,
12107 Berlin.
Inhaltlich verantwortlich gemäß § 18 Abs. 2 MStV: Pfr. Uli Seegenschmiedt

Redak�onsteam: Torsten Görisch (Gö), Gabriela Graf (Gf), Hans-Joachim Oelkers (Oe)
achim.oelkers(at)gmail.com, Klaus Wirbel (KW). Beiträge, die namentlich gekennzeichnet
sind, entsprechen nicht immer der Meinung des Gemeindekirchenrates und der
Redak�on. Ar�kel und Hinweise für den Gemeindebrief können Sie auch an die E–Mail
Anschri� senden: kwirbel(at)aol.com. Ar�kel und Hinweise für unsere Webseite senden
Sie bi�e an seegenschmiedt(at)mariendorf-evangelisch.de
Zur Vermeidung von Spam-Mail haben wir die E-Mail-Adressen nicht exakt aufgeführt.
Bi�e ersetzen Sie oben die Zeichenfolge (at) durch das Zeichen @.

Druck: Gemeindebriefdruckerei, Gr. Oesingen

Redak�onsschluss für die Mai-Ausgabe: 15. April 2021

                                                                               - 33 -
Adressen der Gemeinde

 Gemeindebüro
 Nina Escribano Garcia / Sabine Abert
 Alt-Mariendorf 39                                        Tel.:       7 06 50 05
 12107 Berlin                                             Fax:        7 06 50 06
 E-Mail: gemeindebuero(at)mariendorf-evangelisch.de
 Sprechzeiten:                                      Di + Mi     9.00 - 12.00 Uhr
                                                    Do         17.30 - 19.00 Uhr
 Internet
 www.mariendorf-evangelisch.de

 Dorfkirche (DK)
 Alt-Mariendorf 37, 12107 Berlin

 Mar�n-Luther-Gedächtniskirche (MLGK)
 Riegerzeile 1a, 12105 Berlin, Rathaus-/Ecke Kaiserstraße

 Gemeindezentrum Friedenstraße
 Friedenstraße 20, 12107 Berlin

 Pfarramt
 -      Pfarrer Detlef Lippold                      dienstl. Tel.:     70 20 61 58
        (geschä�sführender Pfarrer)
        E-Mail: pfarrer(at)mariendorf-evangelisch.de
 -      Pfarrer Uli Seegenschmiedt                  dienstl. Tel.      70 20 61 57
        E-Mail: seegenschmiedt(at)mariendorf-evangelisch.de
 -      Pfarrer Simon Danner
        E-Mail: danner(at)mariendorf-evangelisch.de

 Kirchenmusiker
 Friedrich-Wilhelm Schulze                                   Tel.:     703 49 08
 E-Mail: kantor(at)mariendorf-evangelisch.de

 Haus- und Kirchwart
 Michael Krumbach

 Seniorenarbeit
 Antje Kraus-Gutsche                                         Tel.:   70 20 61 56
 E-Mail: senioren(at)mariendorf-evangelisch.de
 Sprechstunde dienstags 12.00 - 13.00

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Adressen der Gemeinde

 Ehrenamtsbeau�ragte
 Corinna Täger                                      Tel.:     7 05 54 63

 Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
 Susanne Werner                                    Tel.:    7 06 24 52
 E-Mail:         jugend(at)mariendorf-evangelisch.de

 Evangelische Kindertagesstä�e Mariendorf
 Rathausstr. 28, 12105 Berlin                       Tel.:       7 06 33 09
 2. Etage                            700 74 167     Fax:       70 07 41 69
 E-Mail:          kita(at)mariendorf-evangelisch.de
 Leitung:         Manuela Keyl
 Bürosprechzeiten:          1. Mi�woch im Monat 09.00 - 11.00 Uhr
                            1. Donnerstag im Monat 17.00 - 18.30 Uhr
 Schließzeiten: 3 Wochen in Sommerferien, zwischen Weihnachten und Neujahr
 Kurator:         Pfr. Detlef Lippold

 Friedhofsverwaltung
 EFBSO Evangelischer Friedhofsverband Berlin Süd-Ost
 Friedhofsbereich Mariendorf
 Sprechzeiten: Mo, Di, Do 10.00 - 14.00 Uhr
                   Fr 10.00 - 13.00 Uhr
 Friedhof Vier Apostel, Rixdorfer Str. 52-57, 12109 Berlin
 Friedhof Alt-Mariendorf II, Friedenstr. 12-14, 12107 Berlin
 Christus-Friedhof, Mariendorfer Damm 225-227, 12107 Berlin
 Tel. 030 / 30 36 37 30
 Fax 030 / 30 36 37 31
 E Mail: info(at)e�so.de             Bi�e ersetzen Sie in den E-Mail-Adressen
 Internet:         www.e�so.de die Zeichenfolge (at) durch das Zeichen @.

 Albrechts Teerofen, Freizeitgelände der Gemeinde
 Anfragen über das Gemeindebüro

 Spendenkonto
 KVA Berlin Mi�e-West,
 Verwendungszweck: KG Mariendorf (+ Zweckbes�mmung)
 IBAN: DE80 1001 0010 0028 0131 00
 BIC: PBNKDEFF Postbank Berlin

                                                                                - 35 -
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