ARBEITSFORMEN UND RITU ALE DER GRUNDSCHULE - NETZWERK 12 "ANSCHLÜSSE IN DER DORTMUNDER NORDST ADT SICHERN "

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ARBEITSFORMEN UND RITU ALE DER GRUNDSCHULE - NETZWERK 12 "ANSCHLÜSSE IN DER DORTMUNDER NORDST ADT SICHERN "
Netzwerk 12 „Anschlüsse in der Dortmunder Nordstadt sichern“:
     Arbeitsformen und Rituale der Grundschule

                                  Eine Empfehlung
                                      für den Übergang
ARBEITSFORMEN UND RITU ALE DER GRUNDSCHULE - NETZWERK 12 "ANSCHLÜSSE IN DER DORTMUNDER NORDST ADT SICHERN "
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ARBEITSFORMEN UND RITU ALE DER GRUNDSCHULE - NETZWERK 12 "ANSCHLÜSSE IN DER DORTMUNDER NORDST ADT SICHERN "
Inhalt

Arbeitsformen und Rituale der Grundschule
Eine Empfehlung für den Übergang
  Das Projekt		                         04
  Einleitung		                          05

Einstieg in den Tag
Zugehörige Rituale
  Begrüßung		                           06
                                             Kapitel 1
  Morgenkreis		                         07
  Tagesplan		                           08
  Datum			                              08
  Geburtstage		                         09

Unterrichtsorganisation und Methode
Zugehörige Rituale
  Meldekette		                          10
                                             Kapitel 2
  Redeball		                            11
  Ruhezeichen		                         12
  Sitzkreisbildung		                    12
  Bewegungspausen                       13
  Aufräummusik		                        13

Soziale Teilhabe und Verantwortung
Zugehörige Rituale                           Kapitel 3
  Klassenrat		                          14
  Klassendienste		                      15
  Stopp-Regel		                         15
  Verstärkersystem		                    16

Darüber hinaus
Zugehörige Rituale
  Gefühlsbarometer                      20
                                             Kapitel 4
  Meeting Point		                       21
  3-Finger-Reflexion                    21

Impressum

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ARBEITSFORMEN UND RITU ALE DER GRUNDSCHULE - NETZWERK 12 "ANSCHLÜSSE IN DER DORTMUNDER NORDST ADT SICHERN "
Arbeitsformen und Rituale der Grundschule
    Eine Empfehlung für den Übergang

    Das Projekt „Schulen im Team- Übergänge gemeinsam gestalten“ wird getragen durch die Stiftung
    Mercator und das Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der Technischen Universität
    Dortmund in Kooperation mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-
    Westfalen.
    Die Stadt Dortmund beteiligt sich seit 2009 an „Schulen im Team“. In der ersten Projektphase (2009-
    2013) stand bei 41 Schulen in neun schulformübergreifenden Netzwerken die Weiterentwicklung des
    Fachunterrichts und die Stärkung der fachlichen und sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und
    Schüler im Mittelpunkt. In der zweiten Phase (2011-2015) richtet sich der Fokus auf die gemeinsame
    Gestaltung und engere Verzahnung des Übergangs von der Grundschule zur weiterführenden Schule.
    Das Netzwerk 12 ist eines von drei Netzwerken die sich hier engagieren. Darüber hinaus führt das
    ehemalige „Netzwerk 9“ seine Arbeit aus der ersten Projektphase als „Netzwerk 13“ fort. Insgesamt 33
    Schulen engagieren sich somit dafür, den Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule
    in Dortmund weiter zu verbessern.
    Seit der ersten Projektphase hat das Regionale Bildungsbüro im Fachbereich Schule der Stadt
    Dortmund die Projektleitung inne. Das Regionale Bildungsbüro berät, begleitet und unterstützt die
    Netzwerke bei ihrer Arbeit.
    Die vorliegende Broschüre wurde im Rahmen dieses Projektes erstellt. An der Erarbeitung waren
    Kolleginnen und Kollegen folgender Dortmunder Netzwerkschulen (Netzwerk 12) beteiligt:
     -   Libellen-Grundschule,
    -    Lessing-Grundschule,
    -    Anne-Frank-Gesamtschule,
    -    Gertrud-Bäumer-Realschule,
    -    Helmholtz-Gymnasium,
    -    Schule am Hafen

     Das Projekt

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ARBEITSFORMEN UND RITU ALE DER GRUNDSCHULE - NETZWERK 12 "ANSCHLÜSSE IN DER DORTMUNDER NORDST ADT SICHERN "
Die vorliegende Broschüre entstand im Rahmen des Projektes „Schulen
im Team – Übergänge gemeinsam gestalten“ im Netzwerk 12. Zwei
Grundschulen (Lessing-Grundschule, Libellen-Grundschule) und vier
weiterführende Schulen (Anne-Frank-Gesamtschule, Gertrud-Bäumer-
Realschule, Helmholtz-Gymnasium, Schule am Hafen) haben sich hier
vernetzt, um die Anschlussfähigkeit im Übergang von der Grundschule
in die weiterführende Schule in der Dortmunder Nordstadt zu
unterstützen. Zu diesem Ziel soll die vorliegende Zusammenstellung
                                                                              Einleitung
von Arbeitsformen und Ritualen in der Grundschule einen wichtigen
Beitrag leisten.

Das Netzwerk 12 ermittelte zunächst mit einem detaillierten Fragebogen
an allen Grundschulen der Dortmunder Nordstadt, welche Arbeitsformen
und Rituale jeweils in den Schulen angewendet werden. Die hier
dargestellten Methoden bilden somit zum Einen den „kleinsten
gemeinsamen Nenner“ der Methoden in allen Grundschulen der
Dortmunder Nordstadt, zum Anderen ergänzte das Netzwerk 12 die
Zusammenstellung um einige konsensual als wichtig empfundene
Arbeitsformen und Rituale. Langfristiges Ziel des Netzwerkes 12 und
dieser Broschüre ist es, auf der Ebene der beteiligten Lehrkräfte durch
enge Kooperation Transparenz herzustellen, Austausch zu ermöglichen
und nachhaltige Übergangsgestaltung umzusetzen. Auf der Ebene der
Kinder soll durch die Weiterführung von Bewährtem und Bekanntem
ein Orientierungsrahmen gegeben werden, der die Fortsetzung der
erworbenen Kompetenzen unterstützt. Diese haben sich insbesondere
in den Bereichen der transparenten Unterrichtsgestaltung, des
strukturierten Tagesablaufs, der Förderung von Sozialkompetenz und
der Reflexion des eigenen Lernprozesses bewährt. Die Lehrerinnen und
Lehrer der weiterführenden Schulen erhalten damit Anregungen und
können so auf bekannte Rituale aufbauen, sie klassen- und
schülerabhängig nutzen und weiterführen.

Rituale geben Kindern in den verschiedenen Übergängen unseres Bildungssystems Sicherheit, sind
gemeinschaftsbildend und integrierend. Sie strukturieren Raum und Zeit und können u. a. eine schnellere
Konzentration auf die inhaltlichen Aspekte von Unterricht ermöglichen. Hierbei ist es von großer Bedeutung, dass
die Kinder einbezogen und alle Regeln und Rituale flexibel an die Bedürfnisse der Lerngruppe angepasst werden,
damit sie ihre förderliche Wirkung behalten. Rituale sind nur so gut wie die Ziele, die sie unterstützen sollen.
Wir hoffen, dass wir mit dieser Broschüre einen weiteren konkreten Schritt zu mehr konstruktivem Austausch
gehen und den Schülerinnen und Schülern der Nordstadt mehr Anschlussfähigkeit ermöglichen.

                                                                                                               5
ARBEITSFORMEN UND RITU ALE DER GRUNDSCHULE - NETZWERK 12 "ANSCHLÜSSE IN DER DORTMUNDER NORDST ADT SICHERN "
EinstiEG in den tag
    Kapitel 1

     -    Gemeinsamer Einstieg in den Tag

     -    Die SuS persönlich wahrnehmen

     -    Erstes Redebedürfnis aufnehmen

     -    Rituale als Orientierung, Strukturierung und Transparenz für die SuS

         zugehörige
             rituale
                                                           Begrüßung
                                                             Es gibt viele Möglichkeiten, die Schüler persönlich
                                                             oder als Klasse zu begrüßen, z.B:
                                                             -    Persönlicher Händedruck oder Abschlag an
                                                                  der Tür
                                                             -    Kreis: Alle fassen sich an und ein Händedruck
                                                                  wird still von Kind zu Kind weitergegeben,
                                                                  anschl. „Angekommen, Guten Morgen
                                                                  Kinder!“
                                                             -    Morgenlied

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ARBEITSFORMEN UND RITU ALE DER GRUNDSCHULE - NETZWERK 12 "ANSCHLÜSSE IN DER DORTMUNDER NORDST ADT SICHERN "
Morgenkreis
 -   Montags z.B. gemeinsamer Sitzkreis
 -   Berichten zum Wochenende, Aussicht auf die
     Woche geben usw.
 -   Täglich z. B. Themen wie Zahl des Tages, Wort
     des Tages, Gespräch über das Datum,
     Tagesplan klären, besondere Ereignisse
     besprechen...

                                                     7
Tagesplan
                                                           Im Sinne der Transparenz, Klarheit und Sicherheit ist
                                                           der Tagesplan visualisiert und wird zu Unterrichts-
                                                           beginn jeweils von einem Kind vorgestellt.

    Datum
     -   Vollständig ein- und vorstellen durch ein Kind
     -   Zeitaspekte wiederholen und festigen
         (gestern, vorgestern, morgen, übermorgen,
         Nachbarwochentage, Monat im Jahreskreis,
         Jahreszeit)

8
Geburtstage
 Jede Klasse sollte gemeinsam festlegen, welche
 Rituale bei jedem Geburtstagskind durchgeführt
 werden.
 -    Geburtstagslied
 -    Hochleben lassen mit Stuhl
 -    Kerze auf dem Tisch
 -    Hausaufgabengutschein

                                                  9
Unterrichtsorganisation und Methode
     Kapitel 2

      -    Vereinfachen einen überschaubaren, geregelten und gerechten Unterricht

      -    Strukturieren zeitliche und räumliche Abfolge auf vertraute Weise

      -    Optimieren den Wechsel der Sozialformen

          zugehörige
              rituale

     Meldekette
      Die Meldekette ist eine Methode, die Beiträge von
      Schülern aneinanderreiht. Nicht der Lehrer ruft
      Kinder auf, sondern diese wählen sich untereinan-
      der. Regel: Jeder Junge wählt ein Mädchen, jedes
      Mädchen einen Jungen.

10
Redeball
 Um ständige Zwischenrufe zu vermeiden und Kin-
 der für Gesprächsregeln zu sensibilisieren, bekommt
 ein Schüler vom Lehrer den Redeball (weicher Stoff-
 ball o.ä.) zugeworfen und damit das alleinige
 Rederecht. Nach seinem Beitrag wirft der Schüler
 den Ball zum Lehrer zurück.
 Im Sitzkreis kann auch ein schöner „Redestein“
 weitergegeben werden, damit auch visuell sichtbar
 ist, wer gerade reden darf.

                                                       11
Ruhezeichen durch die Lehrkraft
     -   Klangstab
     -   Klangschale
     -   Handzeichen
     -   ein Finger auf den Mund und
         andere Hand hochheben
     -   Rückwärtszählen von 10-0
     -   Licht ausmachen
     -   Zuhörknoten (Arme verschränken)...

                                              Sitzkreisbildung
                                                Möglichkeiten, einen Sitzkreis möglichst schnell,
                                                ruhig und geordnet zu bilden:
                                                -    Tischweise, feste Reihenfolge mit den Kindern
                                                     abgesprochen
                                                -    Alphabetisch nach Klassenliste, jeder ruft
                                                     seinen Nachfolger auf

12
Bewegungspausen
                                                        Im Sinne der bewegten Schule helfen Bewegungs-
                                                        pausen während des Unterrichts insbesondere
                                                        jüngeren Schülern sehr dabei, sich zu entspannen,
                                                        neu zu motivieren und anschließend wieder besser
                                                        zu konzentrieren.
                                                        -    Immer wieder neue Ideen für Bewegungs-
                                                             pausen im Unterricht findet man z.B. auf der
                                                             Internetseite:
                                                             www.mehr-bewegung-in-die-schule.de.
                                                        -    Das Angebot an Literatur und CDs zum Thema
                                                             ist vielfältig.
                                                        -    Praktische Möglichkeit: Bewegungsbox mit
                                                             Karteikarten in allen Klassen (erstellt durch
                                                             eine Arbeitsgruppe im Kollegium)

Aufräummusik
 Um das Ende einer Arbeitsphase zu signalisieren,
 spielt der Lehrer eine bestimmte Musik, bei der die
 Schüler aufräumen und im Anschluss daran leise an
 ihrem Platz sitzen sollen.
 -     Ein beliebiges Lied wird als Aufräummusik
       festgelegt.
 -     CD mit ruhiger klassischer Musik hat sich
       ebenfalls bewährt.
                                                                                                        13
Soziale Teilhabe und Verantwortung
     Kapitel 3

      -    Zur Entwicklung und Förderung der Sozialkompetenz

          zugehörige
              rituale

Klassenrat
     Der Klassenrat findet wöchentlich einmal mit einer
     Klassenratssitzung und festen Strukturen und
     Regeln statt. Idealerweise ist die Stunde fest im
     Stundenplan verankert.
     Es werden Angelegenheiten der Klassengemein-
     schaft und des Schullebens thematisiert und proto-
     kolliert. Die Schüler werden zu Mitverantwortung
     und Mitgestaltung angeregt. Ihnen wird ein
     Rahmen geboten, in dem sie sich zuhören, Konflikte
     bewältigen sowie Empathie gegenüber anderen
     lernen und erleben können.
     Möglichkeiten der Dokumentation: Beschwerde-
     buch (Sammlung während der Woche), Klassen-
     briefkasten bzw. Kummerkasten, Protokollbuch zum
     Festhalten der Inhalte und Beschlüsse.

14
Stopp-Regel
 Die Stopp-Regel ist ein Werkzeug und ein Kommu-
 nikationstraining für Schüler, mit dem sie sich
 selbst um ihre Konflikte kümmern können, Nein
 sagen lernen und sich abgrenzen können. Sie
 fördert den Respekt vor den Grenzen der anderen.
 Man verzichtet auf jede Gegengewalt, wenn man
 verletzt oder angegriffen wird, gibt ein lautes
 Stopp-Signal (kann auch optisch mit einer
 Stopp-Karte unterstützt werden) und sagt dem
 anderen, was er tun soll, z.B.: „Stopp, ich will das
 nicht…, hör auf…!“ Erst wenn der andere weiter-
 macht, holt man sich die Hilfe eines Lehrers.

                                                        Klassendienste
                                                         Zur Entwicklung eines frühen Verantwortungs- und
                                                         Pflichtbewusstseins übernehmen die Kinder
                                                         Aufgaben für die Klassengemeinschaft – die
                                                         Klassendienste. Diese werden gemeinsam gewählt
                                                         (freiwillige Übernahme, Zufallsprinzip, alphabetisch
                                                         Reihenfolge, o. Ä.) und in einem festgelegten Zeit-
                                                         raum, z. B. in einer Woche von den Kindern ausge-
                                                         führt. Vor jedem Wechsel der Klassendienste sollte
                                                         über die Zuverlässigkeit der Dienstausführung
                                                         reflektiert werden, um das Verantwortungsgefühl
                                                         zusätzlich zu stärken. Zur Motivation kann auch eine
                                                         Belohnung in Aussicht gestellt werden.
                                                         Die Klassendienste und die entsprechend zugeteil-
                                                         ten Kinder werden in der Klasse für alle visualisiert,
                                                         damit allen Kindern die Zuständigkeit deutlich wird.
                                                         Für die Dienste kann man verschiedene Karteikarten
                                                         erwerben oder Vorlagen im Internet finden. Die zu-
                                                         geteilten Kinder können mit Namen, Foto, Klammer
                                                         etc. visualisiert werden.

                                                                                                             15
Verstärkersystem
     Verstärkersysteme unterstützen den Schul- und
     Unterrichtsalltag aller Beteiligten und ermöglichen
     den Lehrenden die...
     -    Förderung und Stärkung positiven Verhaltens
     -    Entwicklung von Sozialkompetenzen
     -    Individuelle (nonverbale) Rückmeldung über
          Verhalten
     -    Prävention von Unterrichtsstörungen
     -    Belohnung erwünschten und Sanktionierung
          unerwünschten Verhaltens

                                                           Es gibt verschiedene Formen und
                                                           Ausprägungen der Verstärkung. In der
                                                           Grundschule haben sich mehrheitlich
                                                           bewährt:
                                                           -   Ampelsystem
                                                           -   gelbe/rote Karte
                                                           -   Tokensystem (Punkte, Sternchen, Federn,
                                                               Smileys, Murmeln, etc.)
                                                           -   Ampel-Sternchen-System
                                                               (kombinierte Variante)

16
Beispiel:
                                           AMPEL-STERNCHEN-SYSTEM

                                                 für einen individuellen Aufbau von Sozialkompetenzen

                                                 zur einheitlichen Verstärkung in allen Klassen

                                                 mit klar festgelegten Konsequenzen/Maßnahmen der
                                                 Sanktionierung

Funktion der Ampel
 Die Ampel gliedert sich gemäß ihrer Farben in
 folgende Verhaltensstufen:

    grün             = 		           			             =        gutes Verhalten

    gelb             = 		        			                =        1. Verwarnung

    rot              = 		          			              =         2. Verwarnung

                                                                                                        17
Alle SuS haben eine eigene Klammer, die zu Beginn
     des Unterrichtstages stets auf grün hängt. Damit ha-
     ben alle SuS täglich die gleiche Ausgangslage zum
     Sammeln von Sternen bzw. eine neue Chance zur
     positiven Verhaltensänderung. Bei Unterrichtsstö-
     rungen liegt es im Ermessen der Lehrkraft, wann die
     1. Verwarnung erfolgt.

     Im Regelfall wird störendes Verhalten kleinschrittig
     signalisiert:
     -    1. Ermahnung (Daumen zeigen, Name an die
          Tafel schreiben)
     -    2. Ermahnung (2 Finger zeigen, Strich hinter
          den Namen schreiben)
     -    1. Verwarnung, also Klammer auf die gelbe
          Ampel.

     Dadurch wird den SuS Raum gegeben, ihr störendes
     Verhalten zu reflektieren. Führt dies zum Erfolg, also
     zu störungsfreiem Verhalten der SuS, kann die Klam-
     mer nach einer gewissen „Beweispflicht“ wieder auf
     grün gesetzt werden.
                                                              Funktion der Sternchen
     Im anderen Fall erfolgt nach weiterer Störung trotz         Das Sternensammeln stellt die Belohnung positiven
     1. Verwarnung sofort die 2. Verwarnung, also Klam-          Verhaltens dar. Es knüpft in erster Linie an die Ver-
     mer auf die rote Ampel. Dies ist nun die allerletzte        haltensstufen der Ampel an, kann aber auch unab-
     Chance für die SuS ihr Verhalten zu ändern. Eine ers-       hängig eingesetzt werden.
     te Konsequenz wird trotzdem bereits aufgezeigt, in-
     dem sie einen gesammelten Stern abgeben müssen.             Ziel ist es, 10 Sterne für gutes Verhalten zu sammeln,
                                                                 um sich damit einen „goldenen Stern“ zu verdienen,
     Sollte nach der 2. Verwarnung immer noch keine              der für eine Belohnung steht.
     Besserung des Verhaltens eintreten, erfolgt mit der
     abschließenden 3. Verwarnung der Ausschluss vom
     Unterricht mit der Verweisung in den Trainingsraum.
     Nach zweimaligem Besuch im Trainingsraum wer-
     den zusätzlich die Eltern der SuS per Brief über das
     Verhalten informiert.
                                                              Foto/Name des Kindes                       goldener Stern

18
Die Zeiträume zum Vergeben von Sternen werden
von der Lehrkraft individuell festgelegt und variie-
ren je nach Jahrgangsstufe:

In Jahrgang 1, insbesondere zu Beginn der Schul-
zeit, kann das Verhalten der SuS nach jeder Stunde
reflektiert werden, um ihnen die Bedeutung und Re-
levanz von gutem Verhalten unter Einhaltung der
Klassenregeln zu zeigen. D.h. alle SuS, die sich auf
der grünen Ampel befinden, bekommen einen
Stern, alle die auf gelb sind, bekommen keinen
Stern und alle die auf rot sind, verlieren einen
Stern. Entsprechend werden alle SuS nach jeder Re-
flexion wieder auf grün gesetzt, um eine neue Chan-
ce zur positiven Verhaltensänderung zu bekommen.

Später in Jahrgang 1 sowie in Jahrgang 2 wird das         Beispiele für „Extrasterne“:
Verhalten nach jeder Doppelstunde reflektiert. In         -    20 Minuten ruhiges und konzentriertes
den Jahrgängen 3/4 reicht die Reflexion des gesam-             Arbeiten
ten Schultages.                                           -    sehr verantwortungsvolle Ausübung von
Unabhängig von der Ampel kann die Sternenverga-                Klassendiensten
be beispielsweise auch für bestimmte Situationen,         -    Lesekönig bei Antolin
besondere Anlässe oder Arbeitsphasen verwendet            -    Übernahme von Gemeinschaftsaufgaben,
werden.                                                        z.B. Spieletonne usw.

       Einlösen der Belohnung „goldener Stern“
          Jede Klasse legt in gemeinsamer Vereinbarung individuelle Formen der Belohnung fest,
          die eingelöst werden können.
          Beispiele: Hausaufgabengutschein, Spielstunde, Computerstunde, kleines Geschenk, usw.
          Darüber hinaus können in gemeinsamer Übereinstimmung die goldenen Sterne auch für
          größere Klassenaktionen gesammelt werden. D.h. die individuell verdienten goldenen
          Sterne der SuS können statt der Einlösung einer Belohnung in einem Klassentopf gesam-
          melt und bei Erreichen einer bestimmten Anzahl für beispielsweise Ausflüge, Eis essen,
          Kino usw. eingelöst werden.

                                                                                                       19
Darüber hinaus
     Kapitel 4

      -    Was wir auch noch besonders mögen und daher zur
           Anregung noch mit hinein genommen haben…

          zugehörige
              rituale

Gefühlsbarometer
     Mit dem Gefühlsbarometer erzählen einzelne SuS
     kurz, wie sie sich heute fühlen und warum. Der
     eigene Name (auf einer Klammer) wird zu dem
     entsprechenden Gefühl an das Gefühlsbarometer
     geklammert. So kann man zum Schluss gut überbli-
     cken, wem es nicht gut geht und dass man sich
     heute um ihn besonders kümmern kann. Eignet sich
     also besonders für den Einstieg nach der Begrü-
     ßung. Kann man aber auch als Abschluss nutzen, um
     zu sehen, wie der Schultag für den Einzelnen war.

20
Meeting-Point
 Diese kooperative Lernform fördert das sprachliche
 Handeln und den Austausch der Schüler unterein-
 ander. Es werden mehrere „Treffpunkte“ in der Klasse
 eingerichtet, die für die Schüler durch Piktogramme
 sichtbar sind. Je nach Situation oder Aufgabenstel-
 lung treffen sich die Schüler an den Meeting Points
 und planen, besprechen oder tauschen sich aus (z.B.
 Aufgaben abfragen, Ergebnisse vergleichen usw.).
 Dabei treffen die Schüler auf immer neue Gesprächs-
 partner und unterstützen sich gegenseitig beim Ler-
 nen.

3-Finger-Reflexion
  Mit dem Ziel der Selbsteinschätzung zeigen die
  Schüler mit drei Fingern, in welchem Maße das
  abgefragte Ziel erreicht wurde. Diese Methode nach
  Norm und Kathy Green dient der Reflexion fachli-
  cher, methodischer oder sozialer Ziele. Die drei
  Finger stellen dabei eine Abstufung dar, die je nach
  Situation unterschiedliche Bedeutung hat.

  Wenn alle Schüler beispielsweise über den Stand
  ihrer Arbeit reflektieren sollen, kann die Abstufung
  wie folgt aussehen:
  -     1 Finger – noch am Anfang
  -     2 Finger – mittel
  -     3 Finger – fast fertig

  Oder wenn der Lehrer einen schnellen Überblick
  über die Einschätzung (Meinung usw.) der Schüler
  haben möchte:
  -    1 Finger – schlecht/nicht einverstanden
  -    2 Finger – mittel/mir egal
  -    3 Finger – gut/einverstanden

                                                         21
Impressum

Redaktion / Ansprechpartner
     Lessing-Grundschule
     Andreas Patzer
     Barbara Konetzny
     Telefon: 0231 825410
     Email: Lessing-Grundschule@stadtdo.de

Koordination / Ansprechpartnerin
     Stadt Dortmund - Regionales Bildungsbüro
     Dr. Anne Maute
     Telefon: 0231 5029751
     Email: rbb@stadtdo.de
              amaute@stadtdo.de

Gestaltung / Druck:
     tamioe - visuelle Kommunikation
     www.tamioe.de

     Stand: März 2015

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