"ASIEN-PAZIFIK-KONFERENZ DIGITAL" DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT - BMWi
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WIRTSCHAFTSPOLITIK „ ASIEN-PAZIFIK- KONFERENZ DIGITAL“ DER DEUTSCHEN WIRTSCH AFT DIE WIRTSCHAFTLICHEN UND POLITISCHEN BEZIEHUNGEN MIT DER REGION SOLLEN WEITER AUSGEBAUT WERDEN 22 S C H L A G L I C H T E R J A N U A R 2 021 Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und APA- A Vorsitzender Joe Kaeser im Gespräch mit Moderator m 19. Oktober 2020 fand die erste „Asien- Bernhard Bartsch (Bertels- Pazifik-Konferenz digital“ (APK digital) statt. mann Stiftung) zur Koopera- Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier tion zwischen Europa und eröffnete die Konferenz in Berlin, die weltweit on- Asien im 21. Jahrhundert bei line übertragen wurde, zusammen mit dem Vor- der Asien-Pazifik-Konferenz am 19.10.2020 sitzenden des Asien-Pazifik-Ausschusses (APA) der Deutschen Wirtschaft, Joe Kaeser. Bundeskanzlerin Angela Merkel übermittelte eine Videobotschaft. Unter den mehr als 800 Teilnehmenden aus Politik und Wirtschaft waren weitere Ministerinnen und Minister sowie Vorstände großer Unternehmen aus Deutschland und der Asien-Pazifik-Region. Die Kon-
WIRTSCHAFTSPOLITIK DEUTSCHER HANDEL MIT DER REGION ASIEN-PAZIFIK 23 ferenz machte deutlich, dass Politik und Wirtschaft in Deutschland die Beziehungen mit der Region Asien-Pazifik weiter ausbauen wollen. Diese ge- S C H L A G L I C H T E R J A N U A R 2 021 420 winnt mit ihren dynamisch wachsenden Märkten AUF und ihren fast fünf Milliarden Menschen ein immer stärkeres globales Gewicht. Für Deutschland und die EU ist die Region ein „wirtschaftliches Kraft- MRD. EURO zentrum“, so Minister Altmaier. PARTNERSCHAFT MIT DER REGION hat sich das Handelsvolumen Deutschlands ASIEN-PAZIFIK WEITER INTENSIVIEREN mit der Asien-Pazifik-Region binnen zehn Jahren verdoppelt. Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und der Asien-Pazifik-Region – dazu zählen Länder wie Japan, China, Südkorea, Australien, Indien und die südostasiatischen ASEAN-Staaten – hat sich in den Trotz des stark gewachsenen Handelsvolumens letzten zehn Jahren auf heute rund 420 Milliarden in den vergangenen Jahren bieten Handelsbezie- Euro pro Jahr verdoppelt (Abbildung). Zum Ver- hungen mit der extrem dynamischen Region noch gleich: Das Handelsvolumen mit den USA betrug ungenutzte Potenziale. Neue politische und wirt- im Jahr 2019 rund 190 Milliarden Euro. schaftliche Kooperationen können diese aus - schöpfen. Die Bundesregierung unterstützt die EU deshalb bei Verhandlungen über weitere Frei- handelsabkommen mit Ländern dieser Region. Australien, Indonesien und Neuseeland könnten die nächsten Länder sein, mit denen die EU Frei- handelsabkommen abschließt. Dies würde neue Marktzugänge für europäische Unternehmen in der Region Asien-Pazifik eröffnen, die der bis
WIRTSCHAFTSPOLITIK „[ … ] W I R W E R D E N I N ZUKUNFT NOCH MEHR, NOCH INTENSIVER ZUSAMMENARBEITEN MÜSSEN, DENN KRISEN LÖ S E N W I R N U R G E M E I N S A M , N IC H T I M A L L E I N G A N G .“ Ende Oktober 2021 amtierende australische Fi- P E T E R A LT M A I E R , B U N D E S M I N I S T E R nanzminister Mathias Cormann auf der APK als das neue „Epizentrum des strategischen Wettbewerbs, aber auch das globale Epizentrum der Wirtschafts- tätigkeit“ bezeichnete. Um deutsche Unternehmen in der Region in terium führt hierzu regelmäßig einen Dialog mit der IN KÜRZE Zukunft breiter aufzustellen und die wirtschaftli- Wirtschaft, um konzeptionelle Überlegungen zu chen Beziehungen zu diversifizieren, sind insbe- Asien-Pazifik weiterzuentwickeln und zusätzliches Es geht um das Erschließen sondere weitere politische und wirtschaftliche Engagement zu fördern. Der japanische Wirtschafts- weiterer Märkte, Allianzen in Zukunftsbranchen wie Künstlicher minister Hiroshi Kajiyama begrüßte auf der APK die 24 aber u. a. auch um Intelligenz, Digitalisierung, Umwelt- und Klima- Absicht der Bundesregierung, die politischen und Transparenz und schutz bzw. erneuerbare Energien erforderlich. wirtschaftlichen Beziehungen zu den Ländern der Rechtssicherheit. Die sogenannten „like-minded“ Partnerländer, die Region auszubauen und zu vertiefen. S C H L A G L I C H T E R J A N U A R 2 021 gemeinsam mit der Europäischen Union einen werte- und regelbasierten multilateralen Ordnungs- ASIEN IST MEHR ALS NUR CHINA rahmen mit der WTO im Zentrum unterstützen, stehen dabei besonders im Fokus. Zur Vertiefung der Der mit Abstand größte Handelspartner der deut- Beziehungen mit der Region insgesamt hat die Bun- schen Wirtschaft in Asien ist China mit einem desregierung am 3. September 2020 die „Leitlinien Handelsvolumen von knapp 206 Milliarden Euro zum Indo-Pazifik“ vorgelegt, die Möglichkeiten für pro Jahr. Bundeskanzlerin Merkel betonte in ihrer die Zusammenarbeit mit Partnern in der Region Videobotschaft, dass derzeit 75 % der deutschen aufzeigen und zu einer künftigen EU-Gesamtstra- Exporte in die Asien-Pazifik-Region nach Ostasien tegie beitragen sollen. Das Bundeswirtschaftsminis- gingen, davon allein die Hälfte nach China. „Ange- sichts dessen bieten sich noch viele Möglichkeiten der Diversifizierung und Erschließung weiterer Märkte in der gesamten Asien-Pazifik-Region“, 206 so Merkel weiter. Wichtig sei dabei, dass die Gleich- behandlung der Unternehmen, Transparenz, Rechts- sicherheit und der Schutz geistigen Eigentums in MRD. EURO diesen Ländern gewährleistet seien. Dies gilt auch für China. Für faire Wettbewerbs- bedingungen ist es entscheidend, dass in China ein Level Playing Field geschaffen wird – mit gleichen Handelsvolumen ist China der größte Handelspartner der deutschen Regeln für alle Unternehmen, ob inländisch oder Wirtschaft in Asien. ausländisch, privat oder staatlich. Ziel der EU-Kom- mission ist daher auch der Abschluss eines ambi- tionierten EU-China-Investitionsabkommens, das den Zugang europäischer Firmen zum chinesischen
WIRTSCHAFTSPOLITIK Markt substanziell verbessert und mehr Wettbe- werbsgleichheit schafft. Die erste „APK digital“ bot eine gute Plattform, um derartigen Reformbedarf, aber auch konkrete Kooperationsmöglichkeiten zu diskutieren. Diese werden sich auch in weiteren Gesprächsformaten und ganz sicher auch in konkreten Projekten der Unternehmen niederschlagen. Die Moderatoren GEMEINSAM DIE WIRTSCHAFTLICHEN Sabrina Netzer (DIHK) und AUSWIRKUNGEN DER CORONA-PANDEMIE Friedolin Strack (BDI) ÜBERWINDEN Nach dem wirtschaftlichen Einbruch aufgrund der Corona-Pandemie stehen derzeit auch in der Asien- Bundesminister Peter Altmaier: „Die Corona-Pan- Pazifik-Region die Zeichen gut für eine Erholung demie hat unsere Volkswirtschaft und auch die der Wirtschaft im Jahr 2021. Die Bewältigung der Volkswirtschaften in der Asien-Pazifik-Region Folgen der Corona-Pandemie bleibt jedoch eine schwer getroffen. Für mich war und ist dabei aber zentrale globale Herausforderung. immer klar: Wir werden in Zukunft noch mehr, noch intensiver zusammenarbeiten müssen, denn Kri- sen lösen wir nur gemeinsam, nicht im Alleingang.“ APA-Vorsitzender Joe Kaeser: „Die Weltwirt- schaft steht vor beispiellosen Herausforderungen – geopolitisch, technologisch und gesellschaftlich. Um ihnen zu begegnen, brauchen wir eine inter- nationale Zusammenarbeit mehr denn je. Fairer und freier Handel mit einer freiheitlichen, multilateralen 25 Grundordnung sind die Fundamente dazu.“ Die Corona-Pandemie hat unter anderem ver- deutlicht, wie anfällig internationale Lieferketten S C H L A G L I C H T E R J A N U A R 2 021 sind. Zeitweise kam es zu erheblichen Lieferunter- brechungen. Solche Störungen gilt es künftig zu vermeiden. Aufgabe der Politik ist es, einen geeigne- ten Rahmen zu setzen, um resiliente und nachhal- tige Lieferketten in offenen Märkten zu ermöglichen. Dazu gehören die Fortentwicklung der Handels- politik, insbesondere durch die Reform der Welthan- delsorganisation (WTO), sowie eine weitere Diversi- fizierung der Handelsbeziehungen. „[…] DIE WELTWIRTSCHAFT STEHT VOR BEISPIELLOSEN HERAUSFORDERUNGEN. MEHR ZUM THEMA […] UM IHNEN ZU Nähere Informationen zur diesjährigen Asien-Pazifik-Konferenz: BEGEGNEN, BRAUCHEN www.apk-digital.com WIR EINE INTERNATIO - Hintergrund-Informationen zur Region NALE ZUSAMMENARBEIT Asien-Pazifik und Themen der APK digital: t1p.de/AsienPazifikKonferenz MEHR DENN JE.“ J O E K A E S E R , A PA-VO R S I T Z E N D E R KONTAKT ULRICH NIEMANN Referat: Japan, Südkorea, Mongolei schlaglichter@bmwi.bund.de
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