ATLAS DER KULTURFRAGEN - Expeditionen in den Kanton Schwyz - _957 I.A.M. #117 Bruno Steiner
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Gitzischlössli Geissbützi Unterhasen Mehlbaum Haselbach Chalberloch Kann es sein, dass das Herzland, die Landesmitte, das, was Arth-Goldau; eine innerschweizerische Passage, die mich auspackten und in der Nordwestschweiz die Magnolien- Eseltritt im geografischen und im übertragenen Sinn das Landesin- auf der Schnellstrecke Richtung Süden direkt ins Fremd- bäume regennass trieften, war hier in der Innerschweiz Hundstock nere genannt wird, einem ungeschriebenen Gesetz zufolge sprachige schleuste. noch tiefster Winter: der Wald unterhalb der Etzel-Kulm immer zu den unbekanntesten Regionen eines Landes ge- war schneebehangen; O., meine Begleiterin, und ich trugen Rosslaui Katzenstrick Schwan hört? Vielleicht, weil Landesgrenzen und äussere Konturen Andere Orte im Kanton Schwyz kannte ich nicht. Eine Schneehosen und Skijacken, als seien wir auf eine Expedi- Vogelsang sich per Definition der Sichtbarkeit darbieten (müssen), grosse Ratlosigkeit, Ortlosigkeit und Sprachlosigkeit tion mit unbekannter Laufzeit aufgebrochen. Als wir nach Geisstock der innere Kern gegebener Konturen aber oft verborgen machte sich in mir breit, wann immer ich seine gezackten einem steilen, aber kurzen Anstieg auf 1’098 Metern den Hängst bleibt, sich viel leichter verhüllen und unauffälliger ab- Umrisse auf einer Schweizerkarte vor mir sah. Nur Pfäf- höchsten Punkt des Etzel erreichten, dessen Name sich von schotten kann? fikon SZ kannte ich noch, weil ich immer so aufpassen Eczelin, Etzlin; Elster ableitet, eröffnete sich in blenden- Rinderchruteren Metzg Vogelnest musste, nicht aus Versehen ins falsche Pfäffikon zu fahren, dem Sonnenschein ein Panoramablick auf die Schwyzer Feissenboden In Deutschland kommen mir hierfür der Taunus in den wenn ich eigentlich meine Cousine in Pfäffikon ZH besu- Alpen, und den Zürichsee im Rücken sahen wir auf den Füdlen Sinn, das Harzgebirge oder die kilometerlang sich dahin- chen wollte. Sihlsee herunter, dessen Name mir erst langsam vertraut Rossberg ziehenden hessischen und niedersächsischen Felder. Bei werden sollte. Bärenloch Fuchsenen Frankreich denke ich an die Auvergne. Bei Italien an Natürlich ist dieser Standpunkt subjektiv und peripher. Misthufen Umbrien, das zwar für seine Prosecco-Trauben bekannt Und abgesehen davon, dass es meines Wissens keine Den Serpentinen und Wanderzeichen folgend kamen die Pfannenstöckli ist, aber als einzige italienische Region weder über einen Literatur-, Film- oder Musikfestivals gab, die mich als ersten Bilder, und mit den Bildern kamen die Wortwechsel Schaffärch Meerzugang noch eine Landesgrenze verfügt und damit, Jugendliche nach Schwyz hätten verschlagen können, mit Einheimischen, die Ortstafeln und Namen hiesiger Bärlauf ein Stück weit naturbedingt, in sich selbst verschlossen strengte ich mich auch nicht besonders an, meine Un- Baumarten. Als der Sihlsee langsam in Schatten abtauch- Wolfsbüel und auf sich zurückgeworfen bleibt. kenntnis gegenüber diesem Kanton schnell zu beenden. te erreichten wir Einsiedeln, wo wir die Nacht bei O.’s Zu ausgedehnt schienen mir die Randgebiete, zu verlo- Verwandten verbringen konnten, von denen wir mit war- Schafboden Chruthütte Roggenstöckli Ist es nicht ganz ähnlich mit dem Kanton Schwyz, jenem ckend die Ausrichtung nicht ins Landesinnere, sondern mer Suppe und Hackplätzli empfangen wurden. Böllenstöckli «Ur-»Kanton im Landesinneren, dessen Name sich auf so über die Landesgrenzen hinaus. Was ich damit sagen Chalberweidli leichtfüssige Weise an den des ganzen Landes schmiegt will: zwischen Basel, vielleicht auch, etwas allgemei- Als ich, müde vom Schnee und der Sonne, die uns den gan- Ochsenplätzli und der sich dennoch subtil von diesem absetzt, als würde ner gesagt; zwischen den Randzonen mit ihren Vogesen, zen Weg über den Etzel begleitet hatte, und einer Handvoll hier – in diesem dicht verfugten Berg- und Talgebiet – eine ihrem Bodensee, ihren mehrsprachigen Grenzverläufen neuer Ortsnamen im Gepäck einschlief, war die Distanz Biberstock Biberegg Müsli eigenwillige Miniaturversion der Schweiz existieren, aber einerseits und dem schweizerischen Zentralgebirge an- zwischen Basel und dem Kanton Schwyz; zwischen dem, Hasenmatt eine, die sich stets kleine Abweichungen zum «Original» dererseits liegt manchmal eine ganze Welt. Dass diese was ich für mich die Ränder und das Herzland genannt Gross Tisch erlaubt? Distanz nicht nur eine geografische, sondern auch eine hatte, zwar noch nicht aufgehoben, aber etwas an dieser Milchbüelen politische, kulturelle und mentale ist, stand für mich – Distanz hatte sich eindeutig verschoben, etwas war ins Und doch: so zentral der Kanton Schwyz geografisch, voreilig und gewiss auch voreingenommen – fest, auch Wanken und Schweben geraten. Perfiden Tubenmoos Tierfäderen mythisch und namentlich auch gelegen sein mag: für mich ohne diesen Phänomenen die Namen DEMOKRATIE- Fläschlipass gehörte er von Kindsbeinen an zu den grossen Unbekann- LOCH oder KREUZRÄTSEL geben zu können. Auf der Heimfahrt zurück Richtung Randgebiete blieb Mutzenstein ten der Schweiz, zu einem jener 26 ganzen und halben mir nichts weiter zu tun als Bruno eine Postkarte zu Salzläckiwald Kantone, die für mich mehr Mythos als reale Landschaft Als ich dann, es muss 2017 gewesen sein (und ich beina- schreiben; Bruno, der in Schwyz geboren und aufge- waren. he 23), zum ersten Mal in meinem Leben in den Kanton wachsen und später via Emmenbrücke nach Basel aus- Ochsenalp Amselspitz Gämsch Schwyz fuhr, um dort – 22 Kilometer vom Gotthard-Ba- gewandert ist, und der – ausgerechnet aus der urbanen Chalberstöckli Aufgewachsen in Basel-Stadt, nur fünf Gehminuten vom sistunnel Nordportal und 63 km vom Gotthard Hospiz Peripherie – mit dem ATLAS DER KULTURFRAGEN Vogelwaldtobel Kleinbasler Rheinufer entfernt, waren Deutschland und entfernt – nicht um-, sondern tatsächlich auszusteigen, einen jener sehr seltenen und eigensinnigen Atlasse kre- Horn Frankreich für mich nur einen Katzensprung entfernt. Mit handelte es sich nur um einen Aufenthalt von wenigen iert hat, der – wie Judith Schalanskys Atlas der abgelege- Cholhüttliegg Wolfsprung dem Fahrrad war ich in zehn Minuten in Weil am Rhein Stunden, um im Seehotel Waldstätterhof in Brunnen das nen Inseln – neugierig und unruhig macht, der fasziniert, Bärfallen (D), von dort konnte ich die Brücke nach Hégenheim (F) Familienstück von O.’s Mutter zu sehen. brüskiert, an den richtigen Stellen haarspalterisch, inves- Nasegg nehmen oder über St. Louis (F) zurückspazieren. tigativ oder verträumt ist. Und bei all dem: Linien nach- Fischchrattenbach Beim Gang durch das pechfinstere und beinahe surreal zeichnet, Verbindungen legt, Zahlen in Fragen rückver- Hinterguggern Den Kanton Schwyz aber, jene Zentralregion, die sich anmutende Brunnen zurück zum Bahnhof hatte ich von wandelt, Talfalten aufeinanderschichtet und Lust macht, Waag hinter Zürich ins Alpine erstreckt, jenen Kanton kann- diesem Kanton, ja: von diesem Ort in der Gemeinde In- den Chatzenstrick (1’053 m.ü.M.) bald einmal rückwärts te ich nicht, beziehungsweise nur vom Durchfahren, als genbohl im Bezirk Schwyz und seinen knapp 8’973 hochzusteigen. Abschlacht Hummel Eselweid Landschaft, die zurücktritt vor dem eigentlichen Ziel: auf Einwohner*innen (Wikipedia, Stand 2019) noch immer Hüendermatt dem Weg von Zürich ins Glarus, nach Graubünden oder kaum etwas gesehen – aber eine Nacht in einem der ma- Etzelpass ins Tessin, als ob es eine fixe Definition der Kantone ge- jestätischen Zimmer mit Seeblick hätte ich mir damals Schnabelsberg geben hätte, die als Feriendomizil in Frage kamen oder wie auch heute niemals leisten können. Julia Rüegger (*1994 in Basel) studierte von 2013–2017 Krea- nicht. Warum ich nicht einfach mal in Altendorf oder La- Geissboden Eulen tives Schreiben und Kulturjournalismus, Theaterwissenschaft Obereulen chen ausgestiegen bin, das habe ich mich nie gefragt. Es verstrichen weitere vier Jahre, bis mich im März 2021 und Philosophie in Hildesheim (D) sowie am Schweizerischen Li- Entenbach eine Wanderung von Pfäffikon SZ über den Etzel wieder in teraturinstitut in Biel. Von 2017–2020 absolvierte sie den Master Chüeboden ARTH-GOLDAU, das war ein Name, der für mich lange den Kanton Schwyz führte. Und da endlich, nach über ei- Philosophie und Künste interkulturell in Hildesheim und Madrid. Fleugenberg Zeit wie eine Erfindung klang, wie der fiktive Kunstname nem Vierteljahrhundert schweizerischer Staatsbürgerschaft, Sie schreibt Lyrik, Prosa und Essays und veröffentlichte in diver- für das letzte deutschsprachige Bahnhofsbüffet, bevor es konnte ich mit dieser Gegend, genauer gesagt: mit dem Be- Rinderweidhoren Chratzerlibach sen Anthologien. Seit einem Jahr lebt und arbeitet sie wieder in Bockmattlistock mit dem Zug ins Gotthardmassiv ging. Der letzte Lichtfleck zirk Höfe und dem Bezirk Einsiedeln auf Tuchfühlung ge- Basel und engagiert sich in lokalen Kunst- und Kulturprojekten Gwürz vor einer ganzen Weile Dunkelheit im Tunnel, auch das war hen. Während im Tessin die Menschen ihre Sommerröcke an der Schnittstelle von Förderung und Vermittlung. Gwürzegg Gwürzwald Süferch Ochsenfeld 02
N Freienbach Wangen RETROBALLUNG Lachen Der vom Bund gespiesene Lotteriefonds des Kantons Schwyz Tuggen Feusisberg besteht aus den Sparten Kultur, Denkmalpflege, Sozialwesen, Wollerau Jugend und Erziehung, Gesundheit, Bildung und Forschung, Altendorf Reichenburg Umwelt und Entwicklung sowie Förderung des Sports. Meis- tens wird zudem ein Teil der erhaltenen Beträge im Spar- Galgenen Schübelbach strumpf für «Krisen» zurückgelegt. Die unterstützten Projekte 2008 bis 2019 sind auf der Webseite der Kantonsfinanzen einsehbar. sz.ch/kanton/finanzen/kantonsfinanzen/lotteriefonds. Einsiedeln Vorderthal html/72-210-89-88-3127 In der Sparte Denkmalpflege gibt es in den Jahren 2008 bis 2019 eine grosse Ballung von unterstützten Projekten in der Rothenthurm Gemeinde Schwyz. Dort befinden sich offenbar am meisten erhaltens- und vor allem durch die öffentliche Hand unter- Innerthal stützungswürdige Objekte (102). Obschon es genau dort, wo die «Herrenhäuser» aus der Feudalzeit mit den umliegenden Küssnacht Alpthal Ländereien stehen, nicht an privaten Mitteln fehlen sollte. Sattel Bestätigt sich hier ein ökonomisches Phänomen, gemäss Steinerberg Unteriberg dem die Mittel vor allem dort hinfliessen, wo bereits Kapital vorhanden ist? https://de.wikipedia.org/wiki/Matthäus-Effekt divers Steinen Arth Oberiberg Auch wenn der Lotteriefonds keine «eigenen» Steuergelder aus dem Kanton Schwyz verteilt: Die Vergabe von Geldern, Schwyz die der Kantonsregierung von eidgenössischer Seite zuge- Lauerz sprochen werden zeigt trotzdem auf, wie kulturelle Fragen Ingenbohl mit Politik, Wirtschaft, Geschichte und Soziologie zusammen- Gersau Illgau hängen. Und obwohl die Denkmalpflege bei der Vergabe der Lotteriefonds-Gelder nicht im Bereich der Kultur liegt, ist sie staatsorganisatorisch eng mit der Kultur verknüpft. Die Beträ- Muotathal Morschach ge sind zwar gemessen an den Kantonsfinanzen verhältnis- mässig klein, vermögen jedoch zum Vorschein zu bringen, wo aufgrund der kantonalen Zahlungen die Zentren der kon- servativen Kultur liegen. Riemenstalden Wie können sich zeitgenössische Kulturakteur*innen diese Ret- ro-Kultur-Energien zu Nutze machen und in die finanzpolitische Aufwertung der Gegenwarts-Kultur übertragen? Anteil der Denkmalpflege-Projekte im Kanton Kartengrundlage: https://map.geo.admin.ch Schwyz zwischen 2008 und 2019 mit Unterstüt- 26% zung von Swisslos-Geldern, die der Gemeinde Schwyz zugeordnet sind. #herrenhäuser #tradition #ballenberg #denkmalpflege #retrokultur #oldiedisco #antiquitäten #konservativismus #aristokratie ATLAS DER KULTURFRAGEN SCHWYZ / RETROBALLUNG 03
N EWIGESZUWENIG Swisslos macht glückliche Spieler*innen und zahlt zusätz- lich zur allwöchentlichen Gewinnausschüttung ungefähr 365 Millionen CHF jährlich an die kantonalen Lotterie- und Sport- fonds. Der Reingewinn von Swisslos soll vollumfänglich der Gemeinnützigkeit zugute kommen. In den Geschäftsberich- ten von Swisslos ist zu sehen, dass zwischen 2009 und 2019 insgesamt 94’791’547 CHF in den Kanton Schwyz geflossen sind. swisslos.ch/de/informationen/ueber-swisslos/publikationen/ge- schaeftsberichte/archiv.html Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird ausdrücklich be- tont, dass der Kanton Schwyz keine Steuergelder für Kultur- förderung ausgibt und dass alle Gelder vom Swisslosfonds stammen. Die typisch schwyzerische Spar-Mentalität dringt aber auch in diese Finanzangelegenheit: Denn bei der Ver- gabe der Swisslos-Gelder von total 94’791’547 CHF wurden über die Jahre insgesamt 7.62% zurückbehalten («angeäuf- net»). Durch jährliche Schwankungen in der Einfriertätigkeit entspricht dies unterschiedlich grossen Anteilen, welche so nicht zur Unterstützung des Gemeinwohls eingesetzt wur- den. Im Jahr 2019 waren es beispielsweise sogar 18% der Swisslosgelder, die der gesellschaftlichen Entwicklung vor- enthalten wurden. sz.ch/kanton/finanzen/kantonsfinanzen/lotteriefonds.html/72-210-89-88-3127 Auch wenn 7.62% verschmerzbar erscheinen, ist es als Be- trag eine schöne Stange Geld, die angesichts der steten Klammheit in der Kultur und in weiteren gesellschaftlichen Bereichen dringend benötigt würde: 7’231’186 CHF. Als still- gelegte Reserve für «schlechte Zeiten» bedeutet diese Sum- me eine Vielzahl unerfüllter Träume, verpasster Optionen und nie wiederkehrender Chancen. Gäbe es nicht ganz besonders im Sparkanton Schwyz sinn- vollere Möglichkeiten zur gemeinnützigen und kulturellen In- vestition, anstatt diese Gelder einzufrieren? Anteil der 2019 erhaltenen Swisslos-Gelder, die vom Kanton Schwyz «angeäufnet» wurden. 18% Karte: https://map.geo.admin.ch #eisscholle #eiland #polarmeer #heimat #gebunkert #schwyzeralpen #gletscher #polarlichter ATLAS DER KULTURFRAGEN SCHWYZ / EWIGESZUWENIG 04
#zeitgenössischekultur #kulturförderung #subsidiarität #leitbild #gemeindekultur #mikroskop #promille N #steuerparadies #steuerschlupflöcher #schlankerstaat 0.28% GERSAU* 0.92% KÜSSNACHT* MIKROKULTUR Ohne Kulturgesetz kann der Kanton Schwyz lediglich Swiss- 0.26% ARTH los-Gelder einsetzen und darf keine Steuergelder für die Kul- turförderung verwenden. Im kantonalen Kulturförderleitbild ist 0.54% INGENBOHL das Subsidiaritätsprinzip als Grundlage der Kulturförderung 0.24% aufgeführt. Es meint, dass zuerst private Unternehmende, LAUERZ Vertreter*innen des Mäzenatentums sowie die Gemeinden 0.29% MORSCHACH und Bezirke Kulturförderung betreiben sollen, bevor der Kan- ton subsidiär fördert. Der kantonalen Kulturförderung ist es 0.14% RIEMENSTALDEN deshalb ein grosses Anliegen, dass die Gemeinden Inves- 0.80% STEINERBERG titionen in die Kulturförderung tätigen, hat neben der puren Überzeugungskraft jedoch keine gesetzliche Handhabe, 0.21% STEINEN Kommunale «Kulturförderung» diese von den Gemeinden einzufordern. sz.ch/public/upload/as- beim Durchschnitt aller sets/50130/Kulturförderleitbild%20Kanton%20Schwyz%202020-2024.pdf 0.63% SCHWYZ 30 Gemeinderechnungen 2019. 0.75% SATTEL Bei der Konsultation aller 30 Gemeinderechnungen aus dem Jahr 2019 wird das kulturelle Engagement der Gemeinden 0.11% ILLGAU sichtbar. Diese Rechnungen sind grösstenteils standardisiert 0.38% MUOTATHAL und unter der Sparte «Kultur und Freizeit» werden jeweils die Beträge an Freizeiteinrichtungen aufgeführt (Parks, Sport- 0.07% ALPTHAL 0.47% anlagen, Wanderwege, See- und Hafenanlagen). In der gleichen Sparte ist unter dem Punkt «300 Kulturförderung» 0.37% ROTHENTHURM mehrheitlich das aufgelistet, was vom kantonalen Kulturför- 0.69% OBERIBERG derleitbild den Gemeinden als Kulturförderung übertragen wird. Der Kulturbegriff umfasst dabei auch viele soziokultu- 0.19% UNTERIBERG relle Events in Form von allgemeiner Unterstützung des Ver- einslebens. Ein Vergleich mit absoluten Zahlen wäre wenig aussagekräftig, deshalb wird hier die Kulturförderung in Pro- zent des kommunalen Nettoaufwands aufgeführt. 2.42% Sind sich die 30 Gemeinden ihrer gesellschaftstragenden EINSIEDELN* Verantwortung bewusst, welche ihnen vom Kanton im Be- reich der Kulturförderung und Kulturvermittlung subsidiär übertragen worden ist? 0.27% WOLLERAU Für ein griffiges Subsidiaritätsprinzip sind neben den kul- turtragenden Gemeinden auch stark engagierte Unter- 1.25% FEUSISBERG nehmer*innen wichtig. Weil diese jedoch völlig frei und in 0.40% FREIENBACH eigenem Interesse lokale kulturelle Aktivitäten unterstützen (vorwiegend in der jeweiligen Standort-Gemeinde), gibt es keine offiziellen Zahlen. Ist die unternehmerseitige Kulturförderung (Sponsoring) vor 0.03% INNERTHAL allem eine freiwillige Spende für das Gemeinwohl oder wird 0.10% VORDERTHAL die Kultur dadurch zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor erhoben, so wie es im kantonalen Kulturförderleitbild be- 0.47% ALTENDORF schrieben ist? 0.33% GALGENEN Von den am 1.Januar 2020 in der Schweiz aufgeführten 2202 0.54% LACHEN Gemeinden grenzen deren 27 aus den Kantonen Glarus, Nid- walden, Luzern, St. Gallen, Uri, Zug und Zürich an den Kan- 0.61% WANGEN ton Schwyz. Der Kulturförderungs-Aufwand dieser Nachbar- 0.36% SCHÜBELBACH gemeinden anhand der jeweiligen Gemeinderechnungen mit den Schwyzer Gemeinden zu vergleichen wäre aufschluss- Karte: https://map.geo.admin.ch 0.51% REICHENBURG reich, aber auch mit Vorsicht zu lesen. Denn sämtliche Nach- TUGGEN barkantone kennen ein Kulturfördergesetz (Uri: Gesetz in 0.36% Vernehmlassung), das für die Gemeinden andere Rollen als im Kanton Schwyz vorsieht. *(Einsiedeln, Küssnacht und Gersau bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/kataloge-datenbanken/karten. sind sowohl Gemeinde als auch Bezirk) assetdetail.11407588.html ATLAS DER KULTURFRAGEN SCHWYZ / MIKROKULTUR 05
#kulturistkeinhobby #existenzgrundlage Taschenstatistik Kultur in der Schweiz 2020 (s.13), Bundesamt für Kultur: #abwanderung Kulturausgaben der Kantone und ihrer Gemeinden1 pro Einwohner*in inkl. #kulturverdrängung Lotteriebeiträge2, 2017. Der Kanton Schwyz befindet sich in den Taschen- #peripherie statistiken für Kultur seit 2014 an letzter oder zweitletzter Stelle bei den #bergweh Pro-Kopf-Kulturausgaben der Kantone (Auswahl): #urbanität CHF BS 924.00 TI 395.00 LU 217.00 AG 167.00 UR 149.00 KULTURMILIEU NW 138.00 SZ 108.00 1+2 : bak.admin.ch/bak/de/home/themen/kulturstatistiken.html Bei der Vergabe der spartenübergreifenden Werkbeiträge des Karte: Pendlerströme, in: Eidg. Technische Hochschule Zürich Studio Basel, & Diener, R. (2006). Die Schweiz - ein städtebauliches Portrait. Birkhäuser; Foto der Palette von Stefan Auf der Maur (stefan-aufdermaur.ch): Bruno Steiner, 2021 Kantons Schwyz wird der Lebensmittelpunkt der jeweiligen Kulturschaffenden publiziert. Von den insgesamt 49 Werk- beiträgen, die zwischen 2009 und 2020 vergeben wurden, gingen deren 27 (55.11%) an Schwyzer Kulturschaffende, die ausserhalb des Kantons Schwyz leben und arbeiten. sz.ch/staatskanzlei-departemente/bildungsdepartement/amt-fuer-kultur/ kulturfoerderung/werkbeitraege. html/72-416-387-380-2480-2568-2555 Dort wo eigentlich Offenheit und Neugier für Unbekanntes angemessen wäre, sind Worte wie Enge, Sturheit, dumpfer Finanzprofit, Fremdenskepsis und fehlender Integrationswille für andersartige Lebensmodelle hörbar. Vertrauen auf die ei- genen Stärken und echtes Selbstbewusstsein jedoch würden bedeuten, das Andere willkommen zu heissen, auch wenn N daraus kein unmittelbarer Profit entsteht. Das Abwandern von Kreativität und Wissen ist ein wiederkehrendes Thema im Kanton Schwyz, wenngleich im Verlauf der Jahrhunderte aus unterschiedlichen Motiven. Der Söldnerdienst (auch der un- freiwillige) wird mit Abenteuerlust und vermeintlichem Ruhm begründet oder verklärt und die Auswanderung wegen wirt- schaftlicher Not kann mit kriegerischen Auseinandersetzung oder Hunger einigermassen plausibel dargestellt werden. (Schwyzer Auswanderergeschichte; Auf und davon - und manchmal auch zurück; Schwyzer Heft 97, 2012). schwyzkultur.ch/cq11WD Als Erklärung für die Kultur-Abwanderung im 21. Jahrhundert sind solche Argumente jedoch nicht mehr angebracht. Jetzt ist es die mangelnde Perspektive auf eine wirtschaftliche Existenz im kulturellen Sektor. Die Erwähnung der Kultur als Wirtschaftsfaktor im kantonalen Kulturförderleitbild erweist sich für viele Kulturakteur*innen als Sand in den Augen. Zur Rechtfertigung für die innerkantonal auseinanderdrif- tenden Vorstellungen über die Beschaffenheit des Kantons wird die Hoheit der Gemeinden angeführt, welche es zu respektieren gilt. Auch die Zentrumslosigkeit wird als Pro- blemursache bemüht, um die Uneinigkeit für eine moderne Kulturförderung respektive die Einigkeit dagegen zu er- klären. Die gleichzeitige Nähe zu urbanen Zentren in den Nachbarkantonen hingegen wird als Pluspunkt dargestellt. Das alles vermag jedoch die Abwanderung nicht zu stop- Das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA) stellt mit pen. Bei kritischer Betrachtung bedeutet die kulturpolitische seinem Rechercheportal folgende Zahlen für den Bereich der Visuel- Abwehrhaltung gegenüber zeitgenössischer Kultur gesell- len Künste zur Verfügung: Im Kanton Schwyz mit seinen 159’652 Ein- wohner*innen wohnen 76 Künstler*innen. Die Künstler*innen-Quote in schaftlicher und wirtschaftlicher Ausschluss von kultureller Bezug zur Gesamtbevölkerung beträgt demnach 0.047%. und kreativer Energie. sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx Die öffentliche Hand des Kantons ist durch die passive Inter- pretation von Kulturförderung mitverantwortlich an der Leer- Im Kanton Basel-Stadt mit 201’257 Einwohner*innen (Juli 2020) stelle. Und obwohl dies alles seit Jahrzehnten wohlbekannt wohnen gemäss sikart.ch 424 Künstler*innen. Das sind 0.210% der ist, ändert sich daran nichts und Kulturschaffende mit profes- kantonalen Gesamtbevölkerung und entspricht einer 4.5 mal höhe- ren Künstler*innen-Dichte als im Kanton Schwyz. sionellem Anspruch wandern weiterhin ab. statistik.bs.ch/nm/2020-bevoelkerung-im-juli-2020-pd.html Welche politischen und gesellschaftlichen Interessengruppen profitieren bei der systembedingten Abwanderung von Kultur Die Recherche zur Abwanderung von Künstler*innen anderer Spar- und Engagement? ten (Theater, Musik, Literatur, Film) ist noch ausstehend. ATLAS DER KULTURFRAGEN SCHWYZ / KULTURMILIEU 06
Tuggen 31.6% Wangen Altendorf Lachen32.0% Freienbach 33.4% 30.6% Schübelbach 31.3% N Galgenen 28.9% Wollerau Feusisberg 31.0% 35.8% 35.2% Reichenburg 33.7% Vorderthal Einsiedeln 42.1% 34.4% Rothenthurm Innerthal 41.9% 63.8% Sattel 40.0% Arth Steinerberg Unteriberg Küssnacht 36.3% 35.1% 38.9% 39.1% Alpthal Steinen 40.8% 49.2% Oberiberg 46.9% DEMOKRATIELOCH Schwyz Die Obrigkeit im Kanton Schwyz setzte sich jahrhunderte- 39.9% Lauerz lang mit demokratischen Prozessen (Landsgemeinde) aus- 44.7% einander. Deshalb wird Schwyz manchmal auch als «Wiege Illgau der direkten Demokratie» bezeichnet. In der Gegenwart stellt Ingenbohl 28.2% sich aufgrund der Ausübung des Wahl- und Stimmrechts je- 38.7% Muotathal doch die Frage, wie gut es um den Zustand der Demokratie Gersau 33.8% im Kanton Schwyz bestellt ist. Die Beteiligung an den Wahlen 49.4% Morschach für das Kantonsparlament vom 22. März 2020 zeigt die dürf- 44.1% tige demokratische Mitwirkung am politischen Prozess. Ein- Riemenstalden zig in den Gemeinden Innerthal und Riemenstalden beträgt 51.8% die Wahlbeteiligung über 50%, wohingegen in 10 Gemeinden eine Beteiligung von 33% nicht oder nur knapp erreicht wurde. sz.ch/public/upload/assets/45673/Wahlbeteiligung_KR_2020.pdf Neben den wahlberechtigten Kantonsbürger*innen (105’902) waren 53’750 Menschen aus unterschiedlichen Gründen nicht zu den Wahlen zugelassen. Wenn die eingegangenen 37’869 Wahlzettel auf die 159’652 Menschen bezogen werden, wel- #reichundglücklich che Ende des Jahres 2019 als ständige Wohnbevölkerung #wahlbeteiligung des Kantons Schwyz galten, ergäbe das eine hypothetische #wahlbeteiligungistwichtig Wahlbeteiligung von lediglich 23.7%. Auch wenn sich also nur #demokratie knapp ein Viertel der Wohnbevölkerung an den Wahlen des #demokratisierung Kantonsparlaments beteiligte, wird es selbstverständlich #frauennetzwerk #frauenandieurne als demokratisch gewählt bezeichnet. sz.ch/public/upload/as- #stimmrechtfüralle sets/49407/Zahlenspiegel_20_V3_Internet.pdf #minderheitsregierung Könnte das passive Schweigen der Demokratiemüden und #regierungschwyz der Rückzug ins Private mit der feudalen Vergangenheit zu- #kantonsratschwyz sammenhängen? Weiterhin ist die Frauenvertretung im politischen Alltag auch nach den Kantons- und Regierungsratswahlen 2020 eine Frauenanteil im Kantonsrat ungelöste Thematik. Trotz vorbildlichen und parteiübergrei- nach den Parlaments-Wahlen fenden Wahl-Kampagnen des Frauennetzes Schwyz für eine im März 2020: Erhöhung der Frauenvertretung in Regierung und Parlament Kartengrundlage: https://map.geo.admin.ch verringerte sich der Frauenanteil sogar auf rekordtiefe 9%. 9% frauennetzschwyz.ch/wahlen-2020 Wie macht das demokratisch-politische System im Kanton Schwyz die krasse Untervertretung einer gesamten Gesell- schaftshälfte nach wie vor möglich? ATLAS DER KULTURFRAGEN SCHWYZ / DEMOKRATIELOCH 07
KREUZRÄTSEL «Niemand darf gezwungen werden, einer Religionsgemeinschaft beizutreten oder anzugehören, eine religiöse Handlung vorzuneh- men oder religiösem Unterricht zu folgen. Seit 1848 sind Kirche und Die katholische Kirche nimmt mit ihren Bildern und Ritualen traditionellerweise und mit grosser Selbstverständlichkeit N Staat auf Bundesebene getrennt». In diesem Zusammenhang ist der Kanton Schwyz mit dem Kreuz im Wappen besonders gefordert. Denn für die Integration verschie- öffentlichen Raum ein und vermag damit das kulturelle Ver- dener Glaubensrichtungen können staatlich-religiöse Verflechtungen ständnis im Kanton Schwyz seit Generationen zu prägen. Die durchaus irritierend wirken. natürlich scheinende Allianz zwischen Kirche und Staat ver- swissinfo.ch/ger/trennung-von-kirche-und-staat_genf-stimmt-ue- mittelt ein Bild von offiziellem Zusammengehören und agiert ber-umstrittenes-laizitaetsgesetz-ab/44733826 in vielerlei Verflechtungen. Auf den ersten Blick mag es er- staunen, dass sich 2019 lediglich 56.1% der über 15 Jahre alten Einwohner*innen als dieser Glaubensrichtung zugehörig bezeichneten. Erst im Vergleich zu den 34.5% der sich ge- samtschweizerisch zum Katholizismus zählenden Menschen wird die einflussreiche Stellung verständlich, in welcher sich die katholische Kirche im Kanton Schwyz befindet. In welcher Form engagiert sich der Staat für den interreligiösen Austausch und die Integration aller Einwohner*innen auf dem sensiblen Gebiet von Glauben und Religion? Neben den statistisch erfassten offiziellen Glaubensrichtun- gen existieren weitere starke Glaubens-Strömungen, von denen besonders jene im Bereich von Natur- und Aberglaube (Wätterschmöckerszene, Sagenkult) wichtig sind. Die Hin- wendung zu Naturphänomenen und Mystik ist zwar sehr populär, im Grunde jedoch ein Widerspruch zum monotheisti- schen Glaube an den einen Gott. Dazu kommt das eigenartig gierig wirkende Bekenntnis an den materiellen und steuer- optimierenden Wettbewerb, der beinahe schon sakrosankte Züge aufweist. Bringt die katholische Kirche diese eigenartige Toleranz auf, weil es dabei um die Wahrung von Einfluss und Macht geht? Die brutalen Kriegsaktivitäten auf europäischen Schlachtfel- dern während des jahrhundertelangen Söldnertums stehen am Anfang des Schwyzer Reichtums. Der Kriegsprofit des feudalen Landadels ist bis heute ein wichtiger Faktor für soziale Ungleichheit, wurden doch damals die Verluste so- zialisiert, die Gewinne jedoch privatisiert. Bis zur Niederlage im Sonderbundskrieg 1848 wurde die «von Gott gegebene Freiheit» nur den auserwählten Regenten zugestanden. Uni- verselle Menschenrechte wurden negiert, was auch die ka- tholische Kirche mitspielte. Wie das katholische Predigen von Nächstenliebe mit der menschenverachtenden Ausbeutung und Unterdrückung zusammengehen kann, bleibt dabei ein Geheimnis. Geht mit dem Glorifizieren der «prachtvollen Patrizierhäuser» die Hoffnung einher, die vernichtende Brutalität, die hinter diesem Reichtum steckt, vergessen machen zu können? #katholisch Die katholische Kirche könnte zur Überwindung des Stolzes #reformiert auf den mehr als fragwürdigen Reichtum im Kanton Schwyz #christlich #jüdisch sowie zur Aufarbeitung der feudalen Altlasten eine viel offener #islamisch interpretierte Rolle ausüben. Auch die Kleriker haben Anteil an #atheistisch Karte: Osmanische Karte 1895, www.zumbo.ch/maps/navigate/164/karte.jpg der nach wie vor patriarchalischen Gesellschaftsordnung. #interreligiös Wirkt sich der Einfluss der frauen-ausschliessenden katholi- #osmanisch schen Kirche bis heute auch auf den verschwindend geringen Gründe für allfällige Ungenauigkeiten werden mit folgenden Stichworten angegeben: Frauenanteil im Schwyzer Kantonsparlament aus? «Vertrauensintervall», Datenschutz, Extrapolation aufgrund sehr wenigen Beobachtungen. Jüdische: < 4 Pers. Zahlen zu Glaubensgemeinschaften und Religionszugehörigkeit der über 15 Jahre alten Bevölkerung im Jahr 2019 Andere (1.3%) Ohne religiöse Evangelisch- Unbekannte / Zugehörigkeit - katholische Kanton Schwyz: sz.ch/kanton/wirtschaft/wirtschaftsdaten/16-kultur-medien-informationsgesellschaft-sport.html/72-210-94-1966-1947 reformierte Islamische christliche Gesamte Schweiz: bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/sprachen-religionen/religionen.gnpdetail.2021-0098.html Römisch Andere Quelle: Bundesamt für Statistik - Strukturerhebung mt, 26.1.21 KANTON SCHWYZ 56.1% 11.3% 4.4% 4.3% 21.8% 134’575 Personen GESAMTE SCHWEIZ 34.5% 28.5% 4.7% 2.7% 27.6% 5’377’741 Personen reformierte Evangelisch- Andere Islamische Jüdische: 0.2% Ohne religiöse - katholische Römisch Andere (1.8%) Unbekannte / christliche Zugehörigkeit ATLAS DER KULTURFRAGEN SCHWYZ / KREUZRÄTSEL 08
AGRIKULTUR #aelplerleben #zalp #schwyzeralpen Mit Geld lässt sich vieles regeln. Die Sicherstellung der physi- #schwyztourismus #schlafenimheu schen Nahrungsgrundlage hat im Kanton Schwyz hohe Prio- #burezmorge rität. Im kantonalen Aufgaben- und Finanzplan 2020–2023 sind #schweizer_bauernkalender auf Seite 81 bei den Ziffern 37 und 47 unter «Durchlaufende N #schweizer.bauern Beiträge» die Direktzahlungen vom Bund aufgeführt, welche #schwyzerbäuerinnenvereinigung durch die kantonale Kasse fliessen und vom Amt für Landwirt- #direktzahlungen schaft an die einzelnen Bauernbetriebe feinverteilt werden. Es #bauernlobby #Viehausstellung handelt sich dabei um jährlich rund 80’000’000 CHF. sz.ch/pu- #Braunvieh blic/upload/assets/42792/AFP%202020-2023_FINAL_20190924.pdf #Landwirtschaft #Burefyrtig Aufgrund welcher Förderkriterien diese Mittel in welche Be- #Sennenchilbi triebe gelangen, ist für Aussenstehende nicht auf Anhieb ver- ständlich. Beim Amt für Landwirtschaft (Volkswirtschaftsde- partement) werden unter Verweis des Datenschutzes keine detaillierten Zahlen zu diesem Leistungsauftrag veröffentlicht und auch keine Betriebe namentlich aufgeführt. Das entspricht in etwa der Handhabung bei der Vergabe der Swisslos-Gelder im gemeinnützigen Bereich, wo neben den Namen der Emp- fänger*innen auch keine Beträge genannt werden. sz.ch/unternehmen/landwirtschaft-veterinaerwesen/adresse-afl.html/72- 443-4445-2097 Im Zahlenspiegel der Schwyzer Kantonalbank (in Zusammen- arbeit mit dem Amt für Wirtschaft Kanton Schwyz) sind auf Sei- te 14 Eckpunkte zur Landwirtschaft aufgeführt. Im Jahr 2018 wurden total 1’558 landwirtschaftliche Betriebe gezählt (1990 waren es 2’325, minus 32.9%), im Gegensatz dazu stieg der Geflügelbestand von 53’762 (1990) auf 222’084 (2018), was einer Zunahme von 313.1% entspricht. szkb.ch/pub/ueber-die-szkb/publikationen/zahlen-und-fakten Die landwirtschaftliche Nutzungsfläche im Kanton Schwyz ist kartografisch wunderbar erfasst und visuell ansprechbar umgesetzt. Ein Aspekt, welcher die Komplexität anschaulich herunterzubrechen vermag und auch für die Kulturförderung Vorbild sein könnte, erscheint bei den Geokategorien unter «landwirtschaftliche Kulturflächen 2020», «Perimeter LN und Sömmerungsflächen». map.geo.sz.ch/s/ot5qyt Karte: Triangulation primordiale de la Suisse, 1826–1837; https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Triangulation_primordiale.png Der Anstieg der «Direktzahlungen Sömmerungen Kanton Mit der Aufstockung von Investitionen in der Grössenordnung der Söm- Schwyz» zeigt, wie ab 2014 markant mehr in die Höhenlagen merungsbeiträge könnte auch die kulturelle Abwanderung reduziert / Sömmerungsflächen investiert wurde. Der Gedanke, dass werden. Für die institutionelle Förderung von 6 kantonalen Kulturzent- die öffentliche Hand die finanziellen Bemühungen dort inten- ren verschiedener Sparten (Theater, Musik, Kunst, Literatur, Film) wür- siviert, wo die Nahrungsgrundlage, der wirtschaftliche Nutzen de eine Subventions-Erhöhung von 153.5% bedeuten, dass die total 6 individuellen Jahresbudgets von 3’127’035 CHF auf 4’800’000 CHF an- und die damit zusammenhängende gesellschaftliche Wohl- gehoben würden. Das ist im Jahr 2021 rein hypothetisch zu betrachten, fahrt als gefährdet gilt, ist vorbildlich. Dass damit erst noch da es keine kantonal geförderten Kulturzentren gibt, welche als Wirt- die Abwanderung reduziert werden kann, macht das Ganze schaftsfaktor ebenso zur touristischen Attraktivität beitragen könnten noch viel elementarer und sinnvoller. wie dies gut gepflegte landwirtschaftliche Höhenlagen im Stand sind. Sind auch bei der immateriellen Nahrungsgrundlage Investi- 8 Mio tionen der öffentlichen Hand denkbar, damit die kulturell-ge- 7.24 7.18 7.14 7.23 7.37 sellschaftlichen Verluste durch Abwanderung minmiert wer- 7 Mio 6.85 den können? 6.54 6 Mio 5 Mio 4.28 4.25 4.26 4 Mio 3 Mio Anteil der Direktzahlungen vom Bund, der via kan- Die markante Aufstockung der Investitionen an die Höhen- tonalem Verteilschlüssel bei den Landwirtschafts- 100% 2 Mio lagen ergibt sich einerseits aus der Erhöhung der Sömme- betrieben ankommt. rungsbeiträge, andererseits aus den zusätzlichen «Biodiver- 1 Mio sitätsbeiträgen» und «Landschaftsqualitätsbeiträgen». Quelle: Volkswirtschaftsdepartement Kt. SZ, Amt für Land- Biodiversitätsbeiträge Landschaftsqualitätsbeiträge wirtschaft; sz.ch/unternehmen/landwirtschaft-veterinaerwe- Sömmerungsbeitrag 2011 2013 2014 2016 2018 2020 sen/adresse-afl.html/72-443-4445-2097 ATLAS DER KULTURFRAGEN SCHWYZ / AGRIKULTUR 09
N Sch a ff h RAUMSONDIERUNG aus en Aus der Geschichte des Kantons Schwyz ist nicht zu entneh- men, dass sich die gebirgsgewohnten Einwohner*innen im Frauenfel Handels- und Durchgangskanton Schwyz von topografischen Unebenheiten in ihrem Freiheitsbedürfnis hätten bremsen Bas el lassen. Zudem ist die Mobilität durch den mit der schweiz- d weiten Motorisierung verglichenen Motorisierungsgrad im Win Kanton Schwyz am zweithöchsten von allen Kantonen. tert atlas.bfs.admin.ch/maps/13/de/15840_3503_164_3114/24787.html hur Ba de en n Hier geht es nun trotz der sehr hohen Individual-Motorisie- all .G St rung um die Reisezeiten mit dem ÖV. Das Beispiel setzt Zü ric die Ortschaft Reichenburg im Bezirk March ins Zentrum, h( ge Aarau og von dem aus sich die virtuell elastische Kantonsgrenze ver- r.) ell schiebt. Dank des online-Fahrplans von sbb.ch sind die Rei- nz pe Ap sezeiten nach Orten innerhalb und ausserhalb des Kantons ÖV mit Eisenbahn und Bus problemlos zu ermitteln. -St rec Zür Ra 2:30 ke ich pp 1:0 , ers 2:00 it Die beiden innerkantonalen Orte Riemenstalden und Bisist- 8 wi l-J eiseze on 1:30 Min . ÖV-R hal rücken durch die Reisezeit viel weiter von der eigentlichen a pro K reis 30 1:00 geografischen Lage weg. Die Reise nach Riemenstalden (2:50) und Bisisthal (2:54) erfordert Planung und ist für einen Solothurn Pfäffik on (SZ 0:30 ) Spontanbesuch nicht sehr attraktiv. Tatsächlich ist es viel ein- Zug REICHENBURG facher nach Zürich (1:08), St.Gallen (1:22) oder selbst Luzern (1:45) zu reisen. Sogar die geografisch weit entfernteren Orte wie Stans (2:14), Chur (1:13), Frauenfeld (2:05) oder gar Bel- gr.) r.) n (geo ogr.) linzona (2:52) rücken durch die Reiseverbindung näher an og c hache (ge Merlis h (ge Reichenburg heran als viele schwyzerische Ortschaften. brücke nt rum Emmen 2:30 :36 / Ze e: 1 ost nbac Luzern recke c k t tre zP Die temporäre Kantonsteilung in den 1830er Jahren konnte V-S Glar r.) arze Z), Ö au V-S chwy og (S e r s , Ö en ge nach einem halben Jahr trotz viel langsameren Kommunika- S us ach G um Schw ntr n( lisch Ze Mer lde tionsmitteln gerade noch rückgängig gemacht werden. Eine s t / sta thal, Po Einheit ist der Kanton Schwyz jedoch nicht geworden. Wer yz en chw em ns Bisis Bern t a S von Reichenburg in den Kantonshauptort möchte (Schwyz, Ri S Post / Zentrum) und dabei 1:36 (für die einfache Hinfahrt) und für die Retourfahrt gesamthaft die doppelte Lebenszeit inves- n tiert (3:12) fragt sich vielleicht, ob es nicht attraktiver wäre, mit rne rf Sa Ch do ur Alt nur minimem Mehraufwand ein Abenteuer nach Paris, Gare de Lyon zu wagen (4:47). Was ist dran am Mythos der geografischen Unüberwindlichkei- ten im eigentlich kleinräumigen Kanton Schwyz, an der Zent- rumslosigkeit und der damit einhergehenden Zusammenhalts- losigkeit bei fundamental gesellschaftlichen Fragen? Und auf welcher politischer-Ebene könnte etwas dafür unter- nommen werden, dass die Gemeinsamkeiten wachsen?, 4 #reichenburg 2:5 ke #reisezeit rec St #distance V- ), Ö #verkehrsweg SZ #zielorte n( lde #kartografie sta #transportpublic en em #öffentlicherverkehr Ri #topografia 2:54 #kantonschwyz Von den 26 Ganz- und Halbkantonen der Schweiz sind ecke Auf tausend Einwohner*innen gibt es Bellinzona, ÖV-Strecke 2:52 im Kanton Schwyz 651 Personenwa- deren 11 Binnenkantone, so wie es Julia Rüegger im ein- tr V-S gen. Einzig der autoverrückte Kanton leitenden Text zu diesem ATLAS DER KULTURFRAGEN ), Ö -Re nze ze: Zug zählt pro tausend Einwohner*in- beschreibt. Der grosse Kanton Bern gehört genauso dazu . (SZ ÖV ista ren ten nen noch mehr (698). Der Schweizer wie der Kanton Schwyz sowie AI, AR, FR, GL, LU, NW, OW, ise n der e D nsg zei ach Durchschnitt liegt bei 541. UR und ZG. ng ktiv nto b Kartengrundlage: https://map.geo.admin.ch zen n d u ff e K a war Der Kanton Schwyz grenzt an 7 andere Kantone und liegt we d e he Sch damit in der Rangliste mit den meisten Nachbarkantonen An g un misc hinter dem Kanton Bern an zweiter Stelle (11 angrenzen- thal, a dur rzerru h-dyn de Kantone). Bisis n Ve stisc Ela Bellinzona (geogr.) ch ATLAS DER KULTURFRAGEN SCHWYZ / RAUMSONDIERUNG 10
Bei abstrakten Flächenvergleichen wird oft das Der aus Einsiedeln stammende Filmemacher Karl Saurer Fussballfeld hinzugezogen. Ein Fussballfeld misst (1943–2020) schlug mit «Ahimsa» und «Raja’s Reise» filmi- nach empfohlener Größe der UEFA 105m x 68m sche Brücken nach Indien, seiner kolonialen Vergangenheit und ist demzufolge 7’140m2 gross. und eindrücklichen Demokratisierungs-Bewegungen. Auf einem km2 (1’000’000m2) finden somit gut 140 artfilm.ch/rajas-reise Fussballfelder Platz (140.05). schwyzkultur.ch/Z3N9Re Im Kanton Schwyz hat jede Einwohner*in 4/5 der Fläche eines Fussballpatzes als Lebensraum zur Verfügung. Im Kanton Uri kann sogar jede Einwohner*in einen Lebensraum von mehr als 4 Fussballfeldern be- anspruchen. In Mumbai hingegen leben auf der Grösse eines UEFA-standardisierten Fussballfeldes 217 Men- schen, was beinahe 20 Fussballteams auf einem einzigen Fussballfeld enspricht. Wenn alle Einwohner*innen des Kantons Schwyz auf den 8.46km2 der Gemeinde Wangen Wohnen würden, wäre das mit der Bevölkerungsdichte in Karten: Mediationskarte, CARTE PHYSIQUE ET POLITIQUE DE LA SUISSE, 1803-1813; https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Schweiz_Mediation.jpg; https://goo.gl/maps/hJSKCVx41joPzUXa9; https://map.geo.admin.ch Mumbai mit seinen 30’510 Einwohner*innen / km2 annähernd vergleichbar. Um den Vergleich präzise N PLATZFRAGEN durchzuführen wären sogar nur 7.84km2 erlaubt. Die Invasion der revolutionären französischen Truppen war für viele Teile der Schweiz eine einschneidende Erfahrung. Je nach politischem Lager (oder auch: gesellschaftlichem Mumbai Stadt Stand) war es ein positives oder negatives Ereignis, in den Fläche: 603.4 km2 Einwohner*innen: 18’410’000 meisten Fällen jedoch ein existenziell Wichtiges. Dement- Dichte: 30’510 / km2 sprechend wird der damalige Einmarsch entweder als Fran- zosenbelagerung oder aber als Franzosenbefreiung bezeich- net. Die Ereignisse um das Jahr 1800 herum führten in die Mediationszeit und ein halbes Jahrhundert später letztlich zur Gründung des schweizerischen Bundesstaats (1848). Auch im Kanton Schwyz scheint die Auseinandersetzung mit fremden Menschen im eigenen Land besonders nach- haltig präsent geblieben zu sein. Könnte das mit ein Grund sein, dass man auch gut 200 Jahre Kanton Schwyz später nicht gern fremde Menschen im Land hat und sich ge- Fläche: 907.9 km2 nerell schwer tut mit der Integration von «Anderen»? Einwohner*innen: 159’100 Dichte: 175 / km2 Ein unter Armut leidender Auswanderungskanton ist der Kan- ton Schwyz längst nicht mehr, und auch die Zuwanderung hält sich stark in Grenzen. Die politische Mitte-Rechtspartei (SVP) ist zwar die stärkste Macht, als Propaganda kann die Überfremdung jedoch nicht mehr benutzt werden, da die in- ländische Bevölkerung seit Jahrzehnten eine überwältigende und stabile Mehrheit bildet: 1970: 92’072 Einwohner*innen (Inländer*innen: 88.31%) Jeden Tag migrieren ca. 1’000 Menschen nach Mumbai, 1980: 97’354 Einwohner*innen (Inländer*innen: 90.55%) was in 365 Tagen der zehnfachen Einwohner*innenzahl des Kantons Uri entspricht. 1990: 111’964 Einwohner*innen (Inländer*innen: 87.21%) studyrocket.co.uk/revision/gcse-geography-b -edexcel/ 2000: 128’704 Einwohner*innen (Inländer*innen: 84.21%) an-urbanising-world/population-in-mumbai 2020: 161’481 Einwohner*innen (Inländer*innen: 78.17%) sz.ch/public/upload/assets/8941/VZ_Wohnbev_1970_2000.pdf sz.ch/public/upload/assets/51490/Wohnbevölkerung%202020.pdf Im Kanton Uri mit seinen 36’433 Einwohner*in- nen ist die Bevölkerungsdichte 5 x kleiner als im Kanton Schwyz. Verteilt auf die 1’076.3 km2 ergeben sich knapp 34 Einwohner*innen / km2.. #kantonschwyz #einwohnerkontrolle #dichtestress #bevölkerungsdichte #weltvermesserer #kartografie #mapping #mumbai ATLAS DER KULTURFRAGEN SCHWYZ / PLATZFRAGEN 11
KULTURLOBBY B a c k lis t_ 9 5 7 In d e p e n d e n t A rt Ma g a z in e : 0 1 _ S h o o tin g P ra d a Ma rfa N zern 0 2 _ S c u lp tu re Z o n e lu alle 0 3 _ C re me nsth 0 4 _ P u rp le H e a rt #ku lluzern eater rluzern Das Kuturfördergesetz als Rechtsgrundlage zur Finanzie- 0 5 _ Gra s D u P o rc ! h #kk ernert rcheste gazin rung von institutionalisierten Kulturprojekten mit professio- 0 6 _ Ic h D a s B ild Ic h S e h e #luz fonieo lturma zern 0 7 _ T h e C a mp s au nellen Strukturen fehlt im Kanton Schwyz und ist der Haupt- 0 8 _ C h in a c h a irs erkl #sin 1dasku eumlu 0 9 _ Ve ra , Ve ra rud #04 nstmus en # # ope grund dafür, weshalb die Kulturpolitik weiterhin im Dunkeln 1 0 _ D ie Mu s e u ms ma s c h in e umb #ku kuemm #to scha rnh stattfindet. Die öffentliche Hand auf Kantonsebene darf 11 _ C o mp o s itio n u se #ak # n us au 1 2 _ OG N e u n 1 3 _ MQ E tc #m ... #k shed halle pie szür keine Steuergelder für Kulturinstitutionen aufwerfen und die 1 4 _ Ma i I A m ... ns ha zü lhau ich u subjektbezogene Kulturförderung (für individuelle Akteur*in- 1 5 _ C h a rta 2 0 1 6 tha lle rich sz 1 6 _ Ma n ife s te n 1 us ür ich nen) wird mit Swisslos-Geldern bestritten. Äusserungen und 1 7 _ Ma n ife s te n 2 zu 1 8 _ 4 Ma l 4 ric h Studien zum Kulturleben im Kanton Schwyz belegen seit den 19_H 2 O iz 2 0 _ To mto mto m 1970er Jahren das Bedürfnis nach mehr Kulturraum. Das we 2 1 _ A c t On : h Aktionskomitee Schwyz Kultur (aksk.ch) vermag diese Be- ns alsc 2 2 _ Z o rte n 2 3 _ P ro v v is o rio rsta entr dürfnisse in einer Allianz von Politik und Kultur aktuell aufzu- 2 4 _ A e th e ra #ku age sz 2 5 _ Gre y n zeigen und ist damit auch an der Öffentlichkeit präsent. ... sthaus äsl rhau 26_Dear Andy zug aksk.ch/umfrage-zu-schwyzer-kulturraeumen-deckt-handlungsbedarf-auf 27_B Bunker #ch eratu 2 8 _ R e mma h 2 9 _ C o lo r X #lit 3 0 _ E in ma c h E n d e Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft sprechen vom 3 1 _ 5 2 ° 2 9 ‘ 5 7 ‘‘ N , 1 3 ° 2 5 ‘ 5 ‘‘ E wichtigen «Wirtschaftsfaktor Kultur» und vom Standortvorteil 3 2 _ P a in tin g 3 3 _ C o le ma n & C o : durch die vielfältige Kulturlandschaft, ohne dass dies jedoch 3 4 _ S o le 3 5 _ Iz mir.... im zeitgenössischen Kulturbereich wahrnehmbar wäre. Ähn- 3 6 _ S p la t! lich wie die Tourismusförderung wäre auch die Kulturför- 3 7 _ D u c k ta p e 3 8 _ Go ld derung letzlich Wirtschaftsförderung. Alle involvierten und 3 9 _ T h e Glo c a l R e v is ite d 40_Südsee potentiellen Partner wissen darum, es fehlt einzig noch am 4 1 _ E x -H ib it 4 2 _ Ve rd ic h tu n g politischen Willen, dies auch umzusetzen. 4 3 _ Mu s e u m1 Das politische Versäumnis, die Kultur als Wirtschaftsfaktor 44_Kauf Hof 4 5 _ L e ib n itz im Kulturförderleitbild nicht nur zu benennen sondern auch #k 4 6 _ 5 Yo u n g A rtis ts un 4 7 _ B o ta n ic u s S o lfa ta ra zu fördern, lässt einen kompletten Wirtschaftszweig brach- stz 4 8 _ 2 In 9 F t #thea rkunsturi eu liegen. Konsum von Kultur ist zwar sowohl für die Wirtschaft 4 9 _ S ta ff On ly gh 5 0 _ S .A .N . S w is s A rt N e w s au als auch für die Kultur wichtig. Für einen Kreislauf der Kultur, #haus töne 5 1 _ R e mix sra teruri 5 2 _ F ic tio n , Tru s t In F ic tio n für die Kultur als Wirtschaftsfaktor und für das Heranwachsen fü pp #alpen 5 3 _ U n d e rlin e ers eines Kulturmilieus innerhalb des Kantons Schwyz würden 5 4 _ R e p la c e d L a n d s c a p e wi 5 5 _ T V-Mirro r l jedoch noch weitere Aspekte wie z.B. kontinuierliche Kul- 56_Road Bear 5 7 _ Mu rd o tur-Produktionsstätten dazugehören. 5 8 _ C o rn e rs #kunsthausglarus Wie können sich Kultur-Akteur*innen trotz abwanderungsbe- 5 9 _ P e in tu re Av e u g le 6 0 _ C a ro lin e , C a tte la n a n d S c h a w k y dingter Verstreutheit (Diaspora) noch besser vernetzen, die 6 1 _ C J .d a s P ro je k t. 6 2 _ Mo n u me n te Anliegen von der Basis her sichtbar machen und die Bevölke- 6 3 _ R in g R in g 6 4 _ o fff rung für kontextualisierte Kulturfragen sensibilisieren? 6 5 _ P.S . 6 6 _ S o mme rk o lle k tio n 67_hEULEN Ob die öffentliche Hand mit einem Kulturfördergesetz in ab- 6 8 _ F e n e s tra 6 9 _ S ile n t C e lin g s , R o u n d e d Gro u n d s sehbarer Frist gesellschaftlich-kulturelle Entwicklungen an- 7 0 _ C h o n g q in g kurbeln wird, ist aufgrund der regierungsrätlichen Antwort 7 1 _ P a v illo n S k u lp tu r C u b e N a g e l H a u s 7 2 _ B a rb iz o n vom 27. April 2021 auf das «Postulat P 8/20: Kantonale Kul- 7 3 _ Qu a rtie r D e s R ê v e s 7 4 _ Mo n o p o l turförderung weiterentwickeln» mehr als fraglich. 75_Poaceae sz.ch/public/upload/assets/53225/290_2021_Postulat_8_20_Kantona- 7 6 _ Va la n d ra ‘s II Ga s & Gro c e rie s 7 7 _ T h e B lin d Wo ma n le_Kulturförderung_weiterentwickeln.pdf 7 8 /7 9 _ L iv e In Yo u r H e a d 8 0 _ A rte mis s 8 1 _ L ittle P ro p h e c ie s Viel wahrscheinlicher werden es stattdessen weitsichtige 8 2 _ L in g u a 8 3 _ a k tu e lle s : Persönlichkeiten aus der Privatwirtschaft sein, die in strategi- 8 4 _ Ma g ma # 2 8 5 _ im L o t a ls o b n ic h ts w ä re Der Regierungsrat und das Kantonsparlament befürworteten im Jahr 2005 scher Zusammenarbeit mit Kulturakteur*innen eine zukünftige 8 6 _ P e rfe c tio n is th e S ta rt das Kulturförderungsgesetz, die stimmberechtigten Einwohner*innen lehnten Win-Win Situation ermöglichen. In diesem Zusammenhang 8 7 _ D o c u me n ts es an der Urne jedoch knapp ab. Gesamthaft fehlten lediglich 778 Stimmen 8 8 _ B la c k Me lo d y zur Annahme. Nur schon ein JA bei allen «Ausser Betracht fallenden Stimm- könnten alle bestehenden Kontakte und Netzwerke zwischen 8 9 _ To u c ma R 90_Rosebud zettel» hätte für eine Mehrheit gereicht und der Kanton Schwyz hätte jetzt ein Kreativwirtschaft, Medienunternehmen, Ausbildungsstätten, 9 1 _ A n g e ls Of T h e C h a mp 9 2 _ d ix D e s s in s Kulturfördergesetz! Institutionen aus den Nachbarkantonen und verwandten 9 3 /9 4 _ U -Tu rn In mehreren Gemeinden fand das Kulturförderungsgesetz sogar eine Branchen nützlich sein. Wenn es gelingt, das enorme wirt- 9 5 _ L itte Ig e l 9 6 _ H a v a n a C lu b JA-Mehrheit: Altendorf, Arth, Freienbach, Feusisberg, Ingenbohl, Küssnacht, schaftliche Kapital im Kanton Schwyz mit dem Kreativpoten- 9 7 _ D o p p e lte r F o k u s Lachen, und Wollerau. tial vertraut zu machen und für Synergien zu gewinnen, könn- 9 8 _ Wh e n I A m Gro w n U p 9 9 _ Ta g u n d N a c h t fre ih a lte n Detaillliertes Ergebnis der kant. Volksabstimmung vom 5. Juni 2005 betreffend ten plötzlich neue Wege der Kulturförderung möglich werden. 1 0 0 _ To w n -H o 1 0 1 _ (N o )_ Va c a n c y das Kulturförderungsgesetz (Staatskanzlei Schwyz, Redaktion Amtsblatt): Wer wird das vernachlässigte Potential der zeitgenössischen 1 0 2 _ Willk o mme n Z u rü c k , Ob e rs t P fy ffe r! 1 0 3 _ S ie mp re E s 2 6 > Stimmberechtigte: 91’207 Kultur entdecken, mit Investitionen zum Leuchten bringen 0 0 A _ C -Ov e r: > Eingelangte Stimmzettel: 53’806 (Stimmbeteiligung 58.99%) und dementsprechend auch an den angenehmen Seiten des 1 0 4 _ B N /L F /F M/C P 1 0 5 _ L ie d e r o h n e Wo rte Kartengrundlage: https://map.geo.admin.ch > JA: 25’483 (47.36%) «Wirtschaftsfaktors Kultur» teilhaben können? 1 0 6 _ S y n th e tic C o ffe e > Ausser Betracht fallende Stimmzettel (leer): 908 (1.69% ) 1 0 7 _ R a y e d Ma d e 1 0 8 _ L ‘In c o n tro > Ausser Betracht fallende Stimmzettel (ungültig): 1’154 (2.15%) 109_XXO > NEIN: 26’261 (48.80%) 00B_Best Boy 11 0 _ in e ffig ie Tite l fü r A lle s mö g lic h e 111 _ D e a r Giu lia 0 0 C _ B Y OD 0 0 D _ 1 6 B ild e r 00E_10oZ 11 2 _ K _ rie n /re in _ S 11 3 _ D D MMY Y Y Y 11 4 _ C a p tu re d B lu e JA: 25’483 47.36% 48.80% NEIN: 26’261 11 5 _ A lp h a b e te 50% 0 0 G_ Ga b rie l R d 11 6 _ C o ro n a P ro to k o ll C h iffre n 2 0 2 0 # 11 7 e n ts ta n d in Z u s a mme n a rb e it mit B ru n o S te in e r. u p c o min g : 11 8 _ H id in g F a c e s ATLAS DER KULTURFRAGEN SCHWYZ / KULTURLOBBY 12
ATLAS DER KULTURFRAGEN Expeditionen in den Kanton Schwyz Konzept und Realisation: Bruno Steiner Einleitender Text: Julia Rüegger 1. Auflage 2021, Druck:Triner Media + Print, Schwyz DANK: Paul Buckermann Stephan Wittmer Judith Brusa Jürg Fassbind Mirjam Brodbeck Martin Blum Julia Rüegger Nicole Boillat Francesca Petrarca und an alle Zahlen-Lieferant*innen brunost.ch brunosteiner.ch #brunosteiner.brunost kulturfragen.ch b@brunost.ch Digitalversion: kulturfragen.ch/ATLAS Herausgeber _957: Stephan Wittmer 957.ch 957@957.ch #redaktion957 REDAKTION _957_Independent Art Magazine Karte: https://map.geo.admin.ch Himmelrichstrasse 4 CH - 6003 Luzern ISSN:2296-3057 CHF 15 N
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