AUF DEM WEG ZUM SMART STORE - Umfrage und Untersuchung der EHI im Auftrag von Panasonic Business Europe
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Digitalisierung des Handels: AUF DEM WEG ZUM SMART STORE Umfrage und Untersuchung der EHI im Auftrag von Panasonic Business Europe
Whitepaper Panasonic 2019 zur EUROCIS2019 Inhalt Vorwort.….….….….….….….….….….….….….….….….….….….….….….….….…. 3 Die Digitalisierung des Handels .….….….….….….….….….….….….….….…. 4 Bedeutung des Ladengeschäftes im Omnichannel-Handel.….….….….…. 6 Digitale Verkaufstechnologie.….….….….….….….….….….….….….….….….…. 8 Bestandsmanagement.….….….….….….….….….….….….….….….….….….… 10 Smart-Store Matrix .….….….….….….….….….….….….….….….….….….….… 11 Fazit und Investitionsverhalten.….….….….….….….….….….….….….….….… 12 Vorwort Die Digitalisierung des Handels ist im vollen dem operative Prozesse optimal digitalisiert und Gange, die frühere Trennung in online und stati- automatisiert werden, gestaltet sich oftmals als onär scheint weitgehend überwunden und der beschwerlich und äußerst komplex. Einzelhandel entwickelt kanalübergreifende Omnichannel-Konzepte. Innerhalb der letzten Ziel des Whitepapers ist es, anhand der aktuellen Jahre hat zudem die allgemeine technologische EHI-Studie „IT-Trends im Handel“ und weiterer Entwicklung weiter an Dynamik zugenommen. Grundlagenstudien des EHI aufzuzeigen, welche Mit der wachsenden Relevanz von Themen wie IoT Themenfelder zu berücksichtigen sind und die und künstlicher Intelligenz eröffnen sich für den Diskussion um eine sinnvolle und notwendige Handel neue Möglichkeiten und Perspektiven der strategische (Neu)ausrichtung der Digitalisie- Gestaltung einer Digitalisierungsstrategie. rung unter Berücksichtigung der strategischen Rolle des Ladengeschäftes anzuregen. Den Geschäften kommt als Smart Stores dabei eine besondere Rolle zu, in der Technologie, Marco Atzberger Ladenbau, und Personal Warenwelten inszenie- ren und den Kunden begeistern sollen. Doch der Mitglied der Geschäftsleitung Weg zum vernetzen Store, in dem gleichermaßen EHI Retail Institute die Kunden über personalisierte und intelligente digitale Services angesprochen werden und in 3
Whitepaper Panasonic 2019 zur EUROCIS2019 Die Digitalisierung des Handels Die aktuellen Marktzahlen des HDE zum Jahr gewachsen sind, so die Ergebnisse der aktuel- 2018 weisen ein Wachstum des gesamten Einzel- len EHI-Studien zum E-Commerce in D-A-CH. handels einschließlich Online um 2% von 512,8 Offenbar profitieren diejenigen Unternehmen Mrd. EUR auf 523,1 Mrd. EUR auf. Treiber ist dabei am meisten, denen es gelingt, ihren Kunden ein der Online-Handel mit einem Wachstum von 9,7% ganzheitliches, nahtloses Einkaufserlebnis über auf 53,4 Mrd. EUR, allerdings entfällt der Löwen- alle Kanäle zu bieten. Kein Wunder, dass immer anteil des Umsatzes mit 469,7 Mrd. nach wie vor mehr Online-Shops eigene Geschäfte eröffnen. auf den stationären Handel, also knapp 90%. Im Idealfall verweisen die einzelnen Kanäle aufei- nander und entfalten im Zusammenspiel so im Eine Gesamtbetrachtung des Handels unter- Omnichannel-Handel ihre maximale Wirkung. schlägt dabei allerdings die Bedeutung die der Online-Handel in einzelnen Branchen erreicht Damit das traditionelle Geschäft auch weiterhin hat, wie Buch, Spielwaren oder Unterhaltungs- seine herausragende Bedeutung nicht verliert, elektronik. In Branchen wie dem Lebensmittel- benötigen Verbraucher mehr denn je zusätzliche handel, aber auch durchaus Möbel, zeigt sich eine Anreize, um einen Laden zu betreten und dort nur langsame Entwicklung, zumindest derzeit. einzukaufen. Das besondere Kauferlebnis am PoS wird wettbewerbsentscheidend. Attraktive Ein ähnlicher Trend wie im deutschen E-Com- Geschäfte sind demzufolge das beste Mittel im merce-Markt zeichnet sich auch für Österreich Wettbewerb – online und offline. und die Schweiz ab. Der Handel will branchen- übergreifend seine Aktivi- Wachstum im deutschen Einzelhandel täten in den Bereichen Dynamik im Online-Markt, Volumen nach wie vor stationär digitale Services ausbau- en, und die Digitalisie- Umsatz im deutschen Einzelhandel 2017 und 2018 rung des PoS ist damit als Entwicklungsfeld fest definiert. Allerdings befin- +9,7 % den sich nach wie vor viele Unternehmen in einer Phase der Orientierung angesichts der Vielzahl +1,2 % innovativer Technologien, die das Einkaufen am PoS und im Internet wahlweise einfacher, schneller oder einfach nur unterhaltsa- mer gestalten sollen. Quelle HDE, 2019 Zumindest der große, filia- Für alle drei Länder ist festzustellen, dass Online- lisierte Einzelhandel hat laut der zur EUROCIS shops, die ihren Kunden über mehrere Touchpo- 2019 veröffentlichten EHI – Studie „IT-Trends im ints begegnen, im Durchschnitt am stärksten Handel“ bereits zu 25% Erfahrungen mit innova- 4
Whitepaper Panasonic 2019 zur EUROCIS2019 Neue Technologien Konkrete Planungen für das Unternehmen Quelle: EHI Studie : IT –Trends im Handel (2019) tiven Technologien wie Location Based Services, faktor, die Einbettung in die Unternehmensstra- Internet of Things und Robotics gesammelt, bei tegie, die richtige Rolle der Filiale, die Auswahl Künstlicher Intelligenz und Chatbots steht man in der Services, die Mitnahme der Mitarbeiter vor konkreten Planungen. Allerdings ist die Verfüg- Ort und schließlich der Kundennutzen müssen barkeit von Technologie alleine kein Erfolgs- allesamt passen, soll die Digitalisierung gelingen. 5
Whitepaper Panasonic 2019 zur EUROCIS2019 Bedeutung des Ladengeschäftes im Omnichannel-Handel Mit der Verknüpfung von stationärem und heute wichtige Serviceleistungen stationärer Online-Geschäft, die Synergien nutzt und für Ladengeschäfte im Rahmen von Omnichan- den Kunden beide Welten zusammenfasst, wird nel-Konzepten. Digitale Anwendungen und sich allerdings das Geschäftsmodell stationärer Omnichannel-Services müssen jedoch für den Einzelhandel grundlegend verändern, auch wenn Kunden am PoS sichtbar sein und verständlich der weitaus größte Teil der Umsätze nach wie vor dargestellt werden. Wichtig ist zudem auch ein auf das stationäre Geschäft entfällt. Der Online- einheitlicher Marktauftritt: der Kunde muss off- und online (Webshop, App, Social Media und Omnichannel-Service-Set bei Onlineshops im Ladengeschäft) Nur Click & Collect unter den Händlern wirklich etabliert das gleiche Marken- bild vorfinden. Anzahl Onlineshops Die Ladenplanung von morgen wird sich mehr als bisher mit neuen Technologien und digitalen Entwick- lungen auseinan- dersetzen müssen. Gleichzeitig muss die bisherig kreativ-kon- zeptionelle, klassi- sche Planungsar- beit weiter gestärkt werden. Hier geht es Quelle: „Omnichannel-Commerce 2018“ (EHI Retail Institute) Untersuchungsbasis waren die zunehmend um die größten 1.000 Online-Shops, davon 526 mit stationären Aktivitäten Schaffung von unter- haltsamen Erlebnis- Shop muss auf die Fläche gebracht werden, denn welten mit Community-Charakter, denn mit der die eigenen Handelsflächen bieten die größte Verschmelzung von klassischem Retail, Gastro- Chance zur Vermarktung. Zumal sich heraus- nomie, Kunst und Unterhaltung entstehen immer gestellt hat, dass Online-Shops offenbar dort mehr hybride Orte, deren Kunden und Gäste ganz besonders gut funktionieren, wo es auch statio- neue Erwartungen an ein modernes Handelsge- näre Läden gibt. schäft haben. Es überrascht daher nicht, dass im Bereich der Konkret heißt dies, dass Warenhäuser und Unter- Omnichannel-Services zunehmend ein Umden- nehmen aus Textil-, Schuh- und Sportfachhandel ken hin zu einer flexiblen Touchpoint-Betrach- wie aber auch aus Fachhandelsbranchen wie Deko, tung beginnt, Aktivitäten im Bereich der digita- Einrichten, Schmuck oder Buch ihre Ware jetzt len Services und damit in Richtung Omnichannel viel aufmerksamkeitsstärker in Szene setzen. In deutlich ausgeweitet werden. Vor allem Click + der Tat wird mehr inszeniert statt präsentiert mit Collect, Instore-Return und Instore-Order sind oft sehr persönlich anmutenden Einrichtungs- 6
Whitepaper Panasonic 2019 zur EUROCIS2019 gegenständen und sonstigen Alltagsobjekten. dem Lebensmittelhandel sowie Drogerie- und Diese erlebnisreichen Warenpräsentationen sind Baumärkte und der Sporthandel vertreten diese es, die im Kunden den Wunsch wecken, Dinge zu Ansicht. In Lebensmittel- und Drogeriemärkten berühren und Produkte auszuprobieren, mithin handelt es sich dabei vor allem um Warenkunde das physische Markenerlebnis am PoS unmittel- einschl. der Information zu Inhaltsstoffen sowie bar in den Vordergrund rücken. im Food-Handel zusätzlich auch zu Herkunft, Verarbeitung oder besonderen Qualitätsaus- Ein verändertes Shopperverhalten verbunden mit zeichnungen insbesondere bei Frischware. In Erwartungen der Kunden an ein modernes Unter- den übrigen Handelsbranchen werden digitale nehmen sind aus Sicht der Befragten wesent- Medien vor allem zur Information über Materi- liche Gründe, digitale Medien einzusetzen. Aus al, Technik und Funktionalität von Produkten Sicht von über der Hälfte der Befragten tragen genutzt. sie damit zum Image eines innovativen Handels- unternehmens bei, das mit der Zeit geht und auch Insbesondere in jenen Unternehmen, wo die technologisch stets auf dem neuesten Stand Informationsvermittlung über PoS-Medien eine ist. Diese Einschätzung wird von den befragten hohe Bedeutung genießt, werden diese auch Händlern noch weit stärker vertreten, wenn es als Unterstützung für das Verkaufspersonal im sich um das Angebot von Omnichannel-Services Verkaufsprozess betrachtet. Insgesamt nennen handelt. 42 Prozent der Befragten dies als Grund, digita- le Techniken im Verkauf einzusetzen. Insbeson- Die Vermittlung zusätzlicher Informationen, dere bei Unternehmen aus dem Fashion- und insbesondere zu Sortimenten und Produkten, Lifestyle-Handel erfolgt zudem eine emotionale die nicht unmittelbar an ein Verkaufsgespräch Aufladung der Ware über Unterhaltungsangebote gebunden sein müssen, ist für 72 Prozent der wie Musikvideos, Fashion Shows und Imagefilme, Händler mit digitaler Verkaufstechnik in ihren auch in Verbindung mit externen, z.B. lokalen Läden ein wesentlicher Grund, diese Medien Angeboten je nach Standort, die über die Screens einzusetzen. Vor allem Unternehmen aus im Geschäft abgespielt werden. Omni-Channel-Services und Digitale Verkaufstechnologien Warum werden diese eingesetzt bzw. angeboten? N= 4; Mehrfachnennungen möglich * Bezogen auf Handelsunternehmen, die Click + Collect und/oder Click + Reserve anbieten Quelle HDE, 2019 7
Whitepaper Panasonic 2019 zur EUROCIS2019 Digitale Verkaufstechnologie Weitgehend etabliert erscheinen inzwischen Konzepts und folgen einer genauen Vorgabe, wo Bildschirme und Videowalls, die in unterschied- wie viele Bildschirme mit welchen Inhalten zu lichen Größen inzwischen bei rund zwei Dritteln platzieren sind. der Befragten in ihren Geschäften zu finden sind. Berücksichtigt man noch jene Unterneh- Darüber hinaus gibt es bei einigen Unterneh- men mit Instore-TV, das sich oft ähnlicher Inhalte men frei stehende Terminals auf der Verkaufs- und Technik bedient, setzen über 80 Prozent der fläche, an Aufzügen, Rolltreppen oder sonstigen befragten Händler heute digitale Medien in dieser Aufgängen, die vor allem als Wegeleitsysteme Form ein. Dabei geben allerdings 16 Prozent der oder (interaktive) Servicepunkte dienen. Bereits Befragten an, dass es sich hierbei noch um Tests vorhandene Terminals können zudem als zusätz- handelt oder der Einsatz ohnehin nur an ausge- liche Plattform zur Verknüpfung von Online- und wählten Standorten vorgesehen ist. stationärem Geschäft eingesetzt werden. Weniger verbreitet sind bislang Bildschirme oder Recht verbreitet ist inzwischen der Einsatz von Videowalls in den Schaufenstern der Geschäf- Tablets als digitalen Assistenzsystemen mit te. In den meisten Fällen handelt es sich dabei 40 Prozent der Befragten vor allem aus dem um Testinstallationen bzw. einen von vornher- Textil-, Schuh- und Sportfachhandel, wobei ein ein zeitlich begrenzten Einsatz an ausgewählten Drittel dieser Händler die Nutzung der Tablets Standorten. Lediglich in drei Unternehmen aus ausschließlich für das Verkaufspersonal vorsieht. dem Nonfood-Handel, darunter ein Warenhaus- Neben Informationen zum Produkt erhalten betreiber, sind Screens im Schaufenster Teil des die Mitarbeiter darüber einen Zugang zu kanal- Digitale Verkaufstechnologien im Handel Was ist im Einsatz? Was ist geplant? Was kommt vorerst nicht? Implementierungsgrad digitaler Verkaufstechnologien Quelle : EHI Studie : Ladenbau – Monitor 2017, Seite 56) 8
Whitepaper Panasonic 2019 zur EUROCIS2019 übergreifenden Informationen (Verfügbarkei- jetzt auf den Displays abgebildet werden, mit ten, Preise, Lieferbedingungen) und können auf deren Hilfe der Verbraucher zusätzliche Informa- Wunsch direkt im Store eine Webshopbestellung tionen über seine Smartphone-App abrufen kann, für den Kunden durchführen. z.B. über Inhaltsstoffe. Schließlich gehören noch Elektronische Regal- Vor allem in Branchen, in denen häufig Preisak- etiketten (Electronic Shelf Labels – ESL) zu jenen tionen stattfinden, wie im Lebensmittelhandel, Technologien, die sich in jüngster Zeit verstärkt rechnet sich der Einsatz der Technologie sehr durchgesetzt haben. Durch die technologische schnell. Es sind daher in erster Linie Unterneh- Weiterentwicklung inden letzten Jahren konnten men aus dem Food-Handel, die ESL zumindest große Fortschritte bei der Lesbarkeit, der punktuell einsetzen oder sich gegenwärtig auch Darstellung und beim Energieverbrauch gemacht noch in der Testphase befinden. werden. Auch Barcodes bzw. QR-Codes können 9
Whitepaper Panasonic 2019 zur EUROCIS2019 Bestandsmanagement Eine der grundlegenden Voraussetzungen für die an, Informationen aus dem E-Commerce-Kanal Umsetzung einer Smart-Store-Strategie ist eine automatisiert im Bestandsmanagement ihrer weitreichende Bestandstransparenz über alle Filialen zu berücksichtigen, weitere 23 Prozent Vertriebskanäle hinweg – online wie offline. Für planen dies für die kommenden Jahre. Somit ist die Filialen bedeutet dies, dass Omnichannel-Ser- die wichtige Voraussetzung der Bestandstrans- vices wie Click & Reserve und Click & Collect oder parenz bei einem großen Teil der Panelteilnehmer das Anlegen von Online-Wunschlisten seitens bereits erfüllt. der Kunden automatisiert im Bestandsmanage- ment der Filialen Berücksichtigung finden. Ein Am häufigsten werden heute und in den nächs- praktisches Beispiel dazu: Wird online eine Click ten beiden Jahren Click & Collect-Prozesse im & Reserve ausgelöst, ist es zunächst zwingend Bestandsmanagement der Filialen berücksich- erforderlich, dass der Kunde möglichst in Echtzeit tigt, gefolgt von Click & Reserve und der Anzeige die korrekten Filialbestände angezeigt bekommt. von Filialbeständen in Online-Wunschlisten. Es In der Filiale muss das Personal entsprechend zeigt sich, dass der Handel bei der Implemen- informiert und die Reservierung in den Filial- tierung von Omnichannel-Services gerade in systemen vermerkt werden. Der Königsweg ist den letzten Jahren deutlich aufgerüstet hat und dann, dass Filialbestände in Echtzeit auf Regal- häufig inzwischen auch über eine integrierte und oder Warenträgerebene abgebildet werden. Dies vernetzte Bestandssteuerung verfügt. ist zum Beispiel durch den Einsatz sogenannter „Smart Shelves“, mit Sensoren ausgestatteter Die Abbildung der Filialbestände in Echtzeit Regale möglich. auf Regal-/Warenträgerebene hingegen findet bisher kaum statt. Lediglich 5 Prozent der Unter- Die Frage nach der automatisierten Synchroni- nehmen gaben an, dazu technisch bereits in der sierung der Bestandsdaten der Filialen mit im Lage zu sein, weitere 5 Prozent planen, dies in Web-Kanal ablaufenden Omnichannel-Prozessen naher Zukunft zu sein. Eine Realtime-Abbildung bildete daher auch den Einstieg in die Handels- der Bestände auf Einzelproduktebene ist auf befragung dieses Whitepapers. 59 Prozent der verschiedene Weise denkbar: Regalsensoren, die beteiligten Handelsunternehmen gaben dabei Nutzung der RFID-Technologie, hochauflösen- de HD-Kameras oder der Werden Daten aus dem E-Commerce-Kanal im Einsatz von Robotern sind Bestandsmanagement Ihrer Filialen berücksichtigt? einige Möglichkeiten. Die wenigsten Firmen verfü- gen jedoch bereits über eine adäquate techno- logische Infrastruktur. ja Dies könnte sich aller- Geplant (in den nächsten zwei Jahren) dings in den kommenden nein Jahren rapide ändern – wie schnell das geschieht, hängt nicht zuletzt auch von der preislichen Entwicklung der Anwen- Quelle : EHI Whitepaper Smart Store (2018) dungen ab. 10
Whitepaper Panasonic 2019 zur EUROCIS2019 Smart-Store Matrix Neben digitalen Verkaufshilfen und Anwendungen aus dem Bestandsmanagement, prägen auch neue Applikationen zum Customer Tracking und Communication, für Instore-Operations und Smart Devices für Mitarbeiter das neue technologische Spielfeld im Geschäft. Die hier aufgeführte Smart-Store-Matrix soll dem Leser einen Überblick über den Status quo und Potentiale einzelner Anwendungen geben, wie sie von IT-Leitern im Handel eingeschätzt werden. Die Horizontale symbolisiert dabei den derzeitigen technologischen Reifegrad auf einer Skala von 1 (niedrig) bis 10 (hoch), während die Vertikale nach derselben Systematik die aktuelle Investitionsre- levanz aufzeigt. Durch die Größe der Kreise wird das Zukunftspotential abgebildet. Die Definition des Zukunftspotentials resultiert dabei aus Expertengesprächen mit einigen Studienteilnehmern sowie der Einschätzung der Autoren der Studie. Smart-Store Matrix 10 Anwendungen der Produkt- IoT-fähige Geräte Click & informationen Rubrik im Store Collect Bestandsmanagement (QR-Code) Automatisierte Customer Tracking Benachrichtungen Mitarbeiter Anwendungen der Echtzeit-Kommunikation Personalisierung Rubrik Customer Reifegrad Technologie Kunden im Store mit Kunden Tracking and Communication 5 Click & Reserve Vollautomatisiertes Intelligente Umkleiden Anwendungen der Store-Konzept Rubrik Instore Kundeninformation Operations auf Smart Home Instore Navigation Mitarbeiter- Device Roboter für Echtzeit-Abbildung Produktinformationen Anwendungen der Instore-Prozesse (Bilderkennung) der Bestände Rubrik Smart Devices für Mitarbeiter 0 0 5 10 Investitionsrelevanz Größe der Blasen zeigt erwartetes Potenzial der Händler an Quelle : EHI Es lässt sich festhalten, dass der Handel derzeit, was die Umsetzung von Smart-Store-Konzepten angeht, sich inmitten einer Konzeptions- und Ausbauphase befindet, wobei die Implementierung von Omnichannel-Prozessen oder das Ausrüsten der Mitarbeiter mit leistungsfähigen Mobile Devices sind vielfach bereits weit fortgeschritten. In sehr frühem Stadium sind die Einführung individualisierter und personalisierter Kundenservices, die meisten Firmen befinden sich hier aber noch in einem sehr frühen Stadium. Die Instore-Kommunikation mit dem Kunden über Chatbots oder Messenger steckt noch in den Kinderschuhen, könnte sich aber in den kommenden Jahren stark ausweiten, da gerade im Bereich der KI die höchste Dynamik zu beobachten ist. Typische IoT-Anwendungen wie Smart Shelves sind bisher kaum im Einsatz, das Interesse seitens des Handels ist jedoch groß. 11
Whitepaper Panasonic 2019 zur EUROCIS2019 Fazit und Investitionsverhalten Natürlich ist die Digitalisierung des Einzelhan- Customer Tracking and Communication, Instore dels zunächst eine durch die technologischen Operations und Smart Devices sind so vielfältig Möglichkeiten angestoßene Entwicklung, aber sie und entwickeln sich so schnell weiter, so dass die lässt sich nicht nur in einer technischen Dimen- Lösung die gestern nicht passte, morgen bereits sion lösen. Vor Allem ist die Eröffnung eines sinnvoll einzusetzen ist. Online-Shops keine Lösung der Digitalisierungs- frage, sondern nur ein Schritt auf dem Weg zu Die Anforderungen schlagen sich auch in den einem integrierten Omnichannel-Handel. Investitionsbudgets der Händler wieder. Während in 2015 der Siegeszug des E-Commerce zu einer Dabei gilt es nicht nur durch eine Aufrüstung gewissen Schockstarre geführt hatte, und der der IT-Infrastruktur im Ladengeschäft online stationäre Handel unsicher war ob und wie zu und stationär zu integrieren, sondern es ist auch investieren sei und daher die Budgets eher einfror, notwendig die Technik im Geschäft nahtlos einzu- kündigten Ende 2018 zwei Drittel der befragten fügen, so dass der heute anspruchsvolle Endkun- IT-Chefs der großen Einzelhandelsketten an, ihre de ein ganzheitliches, anregendes und zum Kauf IT-Budgets anzuheben. inspirierendes Einkaufserlebnis hat. Damit dies gelingt, ist erst das „Warum?“ zu klären, bevor ein Budgets, die nicht nur in Online-Aktivitäten Omnichannel - Service angeboten und technisch sondern im Gegenteil, größtenteils in Projekte umgesetzt wird. Dabei ist durchaus ein iteratives fließen mit dem das Ladengeschäft fit gemacht Vorgehen zu empfehlen, denn die Anwendun- wird für einen nahtlos integrierten, digitalen und gen aus den Bereichen Bestandsmanagement, stationär inspirierenden Omnichannel-Handel. IT-Budgets Einschätzung zur Entwicklung des absoluten IT-Budgets und Durchschnittswerte in Prozent vom Nettoumsatz Nennungen in Prozent/ Durchschnittswerte in Prozent vom Nettoumsatz Quelle: EHI Studie IT Trends im Handel (2019) 12
Whitepaper Panasonic 2019 zur EUROCIS2019 „Die Vermittlung zusätzlicher Informationen, insbesondere zu Sortimenten und Produkten, die nicht unmittelbar an ein Verkaufsgespräch gebunden sein müssen, ist für 72 Prozent der Händler mit digitaler Verkaufstechnik in ihren Läden ein wesentlicher Grund, diese Medien einzusetzen.“ Claudia Horbert, EHI Retail Institute „Das Thema Echtzeitabbildung von Einzelbeständen ist hochspannend für uns. Mit hochauflösenden Kameras und Bilderkennung ist technisch bereits viel möglich.“ Roman Melcher, Geschäftsführer dm-drogerie markt GmbH + Co. KG „Click & Reserve ist interessant, aber aufgrund Boutique-Größen unserer Filialen für uns nicht unproblematisch. Die Gefahr ist, dass Ware dann zu schnell nicht mehr im Laden verfügbar ist, weil alle Artikel reserviert sind.“ Daniel Gehring, COO Orsay GmbH 13
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