Auf der Suche nach Ordnung im Nahen Osten und Nordafrika - Subregionaler und sektoraler Multilateralismus als Chance
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Quelle: © Amr Abdallah Dalsh, Reuters. Multilateralismus Auf der Suche nach Ordnung im Nahen Osten und Nordafrika Subregionaler und sektoraler Multilateralismus als Chance Michael Bauer / Edmund Ratka 60
Multilateralismus hat sich im Nahen Osten und Nordafrika als Ordnungsmodell bislang nicht durchgesetzt. Doch die großen Krisen in der Region kann kein Staat alleine lösen. Gerade auf subregionaler Ebene und in spezifischen Themenfeldern lassen sich multilaterale Kooperationsformate entwickeln. Dies wird in den Bereichen Sicherheit am Persischen Golf, Wirtschaftskooperation im Maghreb und Erdgasförderung im östlichen Mittelmeer deutlich. Europa sollte solche Initiativen unterstützen, die Brücken über die geopolitischen Gräben in der Region schlagen können. Die Frage nach der Zukunft internationaler Ord- Regionale Ordnungsversuche nung trifft mit dem Nahen Osten und Nordafrika und ihr Scheitern eine Region, die im letzten Jahrzehnt ganz beson- ders aus den Fugen geraten ist. Jenseits des innen- Seit dem Ende des Osmanischen Reiches vor politischen Reformdrucks in vielen Ländern, deren einhundert Jahren versuchen sowohl externe Regierungs- und Wirtschaftsmodelle überholt Akteure als auch Staaten und politische Bewe- sind, befindet sich auch die regionale Ordnung im gungen in der Region selbst, ihre Vorstellungen Umbruch. Diese ist derzeit vor allem durch Staats- einer neuen regionalen Ordnung und damit auch zerfall, das oft gewaltsame Aufbrechen identitärer eine bestimmte Form multilateraler Zusammen- Konfliktlinien und das geopolitische Kräftemessen arbeit durchzusetzen. von Regionalmächten gekennzeichnet. Allianz- bildung, Bilateralismus und Hegemonialstreben Den Anfang hierbei machten Frankreich und dominieren die geopolitische Neusortierung im Großbritannien noch während des Ersten Welt- Nahen Osten und in Nordafrika. Doch kein Staat kriegs mit dem berühmt-berüchtigten Sykes- der Region kann seine – teils existenzbedrohlichen – Picot-Abkommen, das eine Aufteilung des Nahen politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Ostens in Interessensphären vornahm. Versuche, Krisen allein lösen. Die fortdauernden regionalen die Staaten der Region nach ihrer Unabhängig- Konflikte binden die dafür nötigen Ressourcen und keit durch Kooptation und/oder Installation haben vor allem den Einfluss externer Akteure von gefügigen Herrschern sowie durch Militär wachsen lassen. Der große multilaterale Wurf ist allianzen wie den Bagdad-Pakt ins westliche dennoch nicht zu erwarten. Multilateralismus Lager einzubinden, scheiterten schließlich. als prinzipienbasiertes und normativ grundiertes Grund war das Aufbegehren des arabischen Nati- Ordnungsprinzip in der Gesamtregion wird jeden- onalismus als Massenbewegung, der zahlreiche falls kurz- und mittelfristig nicht zu erreichen Anhänger gerade auch in den Armeen der arabi- sein. Auch die historische Analyse lehrt, dass schen Länder fand. die großen regionalen Ordnungsentwürfe letztlich gescheitert sind. Aber die betroffenen Der arabische Nationalismus hatte als einigende Staaten könnten in den nächsten Jahren aus Eigen- Ideologie die Unabhängigkeitsbewegungen gelei- interesse heraus multilaterale Kooperations- tet und wurde in den 1950er und 1960er Jahren formate entwickeln oder ausbauen, die sich auf insbesondere vom ägyptischen Staatspräsidenten bestimmte wirtschafts- und sicherheitspolitische Gamal Abdel Nasser in der Form des Panarabis- Problemstellungen fokussieren und auf klei- mus mit über den Nationalstaat hinausreichen- nere geografische Einheiten (wie Golf, Maghreb, den politischen Ambitionen vorangetrieben. Levante) beschränkt bleiben. Nassers panarabisches Projekt etablierte dabei Multilateralismus – Steht die internationale Ordnung vor der Zerreißprobe? 61
als grundlegende Normen einen Antikolonialis- der Stabilität und des gemeinsamen Wohlstands mus und die Ablehnung externer Allianzbildung. durch politische, wirtschaftliche und zivilgesell- Maßgebend war ebenso die Ablehnung Israels schaftliche Partnerschaften im Mittelmeerraum sowie die Unterstützung der Palästinenser und zu errichten. Auch diese Initiative blieb jedoch das zumindest rhetorische Bekenntnis zur fried- hinter den Erwartungen zurück, da sich die arab lichen innerarabischen Konfliktbeilegung inner- ischen Herrscher demokratischen Veränderun- halb der bereits 1945 gegründeten Arabischen gen verweigerten und wirtschaftliche Reformen Liga. Zu diesen Normen hatten sich nahezu alle nur teilweise umgesetzt wurden oder zu sozialen arabischen Regimes zu bekennen.1 Der Panarab- Problemen führten. Stillstand und Rückschritte ismus als Ideologie erwies sich jedoch als zu im bilateralen Nahost-Friedensprozess zwischen schwach, um Nassers Anspruch einer regionalen Israelis und Palästinensern resultierten zudem Ordnung umsetzen zu können und seine politi- in einer Stagnation des multilateralen Barcelona- schen und sozioökonomischen Versprechen zu Prozesses und seines Nachfolgeprojekts, der erfüllen. Insbesondere Saudi-Arabien lehnte 2008 gegründeten Union für das Mittelmeer.5 die säkulare, republikanische und sozialistisch inspirierte Ideologie ab und positionierte sich Auch die amerikanischen Vorstellungen für die als Führer der arabischen Monarchien sowie Errichtung einer demokratischen politischen Ord- als Gegengewicht zu Ägypten. Auch die Führer nung der Region erwiesen sich als wenig tragfä- der Staaten, die Nasser ideologisch näherstan- hig. Nach den Anschlägen des 11. September 2001 den, fürchteten, dass unter dem Deckmantel des wurde die amerikanische Politik des Dual Cont- Panarabismus letztlich eine ägyptische Hege- ainment von Irak und Iran durch eine Strategie monie legitimiert werden sollte, der auch sie abgelöst, in der auf einen extern erzwungenen sich unterordnen müssten. Panarabische Expe- Regimewandel die Demokratisierung folgen sollte. rimente wie die Vereinigung Ägyptens und Syri- Dieser Ansatz kam 2003 im Irak zur Anwendung – ens (1958 bis 1961) scheiterten. Anstelle einer und scheiterte dramatisch. Der irakische Diktator panarabischen Integration konsolidierte sich Saddam Hussein wurde durch eine US-geführte ab den 1970er Jahren ein multipolares Staaten- Invasionsarmee gestürzt. Eine Stabilisierung des system, das etwa im Rahmen der regelmäßigen Landes misslang jedoch und der Irak ist bis heute Gipfeltreffen der Arabischen Liga einen mini- Schauplatz regionaler Machtkämpfe und des Auf- malen institutionellen Rahmen erhielt und mit kommens dschihadistischer Milizen. wechselhaftem Erfolg gemanagt wurde.2 Seit den 1970er Jahren kam es durch Gruppen Die Hoffnung auf eine wie die Muslimbrüder sowie getragen von staat- regionale Demokratisierungs- lichen Akteure wie Saudi-Arabien zu einem all- welle nach dem Arabischen mählichen Erstarken des politischen Islams, der sich gegen die säkularen Herrschaftssysteme Frühling fand mit den Bürger- richtete.3 Die Rückkehr des Religiösen führte kriegen in Syrien und Libyen auf innerstaatlicher und auf regionaler Ebene ein jähes Ende. zu einer weiteren Destabilisierung, die nach der islamischen Revolution im Iran 1979 noch durch die konfessionelle Konfliktlinie zwischen Schiiten und Sunniten verschärft wurde.4 Im Zuge der Massendemonstrationen des sogenannten Arabischen Frühlings 2011 und In den 1990er Jahren initiierte die Europä angesichts der dabei vorgetragenen gemeinsa- ische Union mit dem Barcelona-Prozess einen men politischen und sozioökonomischen For- externen Versuch der Schaffung multilateraler derungen konnte man kurzzeitig den Eindruck Kooperationsformen im Mittelmeerraum. Ziel haben, der Nahe Osten und Nordafrika stünden der Initiative war es, einen Raum des Friedens, vor einer demokratischen Revolution. Doch die 62 Auslandsinformationen 3|2020
Voller Hoffnung: Im Zuge der Massendemonstrationen des sogenannten Arabischen Frühlings 2011 konnte man kurzzeitig den Eindruck haben, der Nahe Osten und Nordafrika stünden vor einer demokratischen Revolution. Quelle: © Dylan Martinez, Reuters. Hoffnung auf eine regionale Demokratisierungs- sich eine Gegenbewegung, an deren Spitze sich welle fand ein jähes Ende in den Bürgerkriegen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Syriens und Libyens. Anstatt einer demokra- Emirate (VAE) setzten, die über regionale Orga- tischen Neuordnung der Region entwickelte nisationen wie den Golfkooperationsrat (GKR) Multilateralismus – Steht die internationale Ordnung vor der Zerreißprobe? 63
sowie bi- und multilaterale Initiativen autoritä- Kooperationsmodellen eine Rolle spielen können – ren Herrschern zur Hilfe eilten. Damit betrieben sei es das Bemühen um das Zurückdrängen exter- sie eine Restauration des Status quo ante und nen Einflusses, wie es während der panarabischen entwickelten sich zu authoritarian centers of gra- Unabhängigkeitsbewegungen im Mittelpunkt vity6. Eine regionale Stabilisierung resultierte stand, oder die Frage nach der Herrschaftslegi- jedoch auch daraus nicht. timation, die der Arabische Frühling prominent auf die Agenda gesetzt hat. Im Folgenden wird Die großen (ideologischen bzw. realpolitischen) aufgezeigt, dass angesichts des Umbruchs in Ordnungsansätze konnten sich zwar nicht dau- der Region multilaterale Zusammenarbeit der- erhaft und gesamtregional durchsetzen, haben zeit vor allem auf geografisch überschaubarer aber einige „Ordnungselemente“ etabliert, die Ebene mit einer kleineren Zahl von Akteuren und bei der gegenwärtigen und künftigen Suche nach politikfeldspezifischer Ausrichtung möglich ist. Hand in Hand: Es war die Sorge vor Iran, die zur Gründung des Golfkooperationsrates führte. Quelle: © Bandar Algaloud, Reuters. 64 Auslandsinformationen 3|2020
Von der Anti-Iran-Allianz zu einem Ölförderung in den USA mittels Fracking und die regionalen Sicherheitsdialog am Golf? strategische Ausrichtung nach Asien veränderten das Kalkül in Washington. Die Golf-Monarchien Es war die Sorge vor einem gemeinsamen empfanden ihrerseits Obamas Befürwortung der Feind, die 1981 zur Gründung des Golfkoope- Demokratiebewegungen des Arabischen Früh- rationsrates führte. Die sechs arabischen Golf- lings 2011 als Affront und befürchteten eine Stär- Monarchien – Saudi-Arabien, Kuwait, Oman, kung Irans durch das Atomabkommen (JCPOA) Bahrain, Katar und die VAE – wollten sich so von 2015. Die Hoffnung gerade der Europäer, aus gegen das iranische Regime wappnen, das dem international verhandelten J CPOA würde sich den Revolutionsexport auf die Fahnen sich sukzessive eine umfassende regional veran- geschrieben hatte. Zwar stellten sie 1984 eine kerte Sicherheitsarchitektur entwickeln, erfüllte bis zu 10.000 Mann starke Eingreiftruppe sich nicht. (Peninsula Shield Force) auf, doch das Bemü- hen um eine Politikkoordination im GKR blieb, US-Präsident Donald Trump änderte mit dem bis auf einige Beschlüsse im Wirtschaftsbe- einseitigen Ausstieg aus dem JCPOA 2018 reich, letztlich begrenzt. Auch mit Blick auf und seiner maximum-pressure-Kampagne die außenpolitische Fragen bestand selten Einig- amerikanische Iranpolitik schließlich grundle- keit. Nachdem Saudi-Arabien und die VAE 2017 gend und suchte dafür den Schulterschluss mit eine bis heute andauernde Blockade über Katar den GKR-Staaten. Doch die USA reagierten verhängten, ist der GKR in seiner Handlungs bemerkenswert zurückhaltend, als Iran (bzw. fähigkeit gelähmt. verbündete Milizen) 2019 mit Anschlägen auf Tankerschiffe und eine saudische Ölanlage (die Alle GKR-Staaten vertrauten stattdessen von vorübergehend die saudische Erdölproduktion Anfang an auf eine externe Macht, welche die Ira- halbierten) das Bedrohungspotenzial für die ner in Schach halten sollte: die USA. Aufbauend Golfstaaten drastisch vor Augen führten. Im auf der schon seit Ende des Zweiten Weltkriegs Zuge der Eskalation der amerikanisch-iranischen bestehenden Sicherheitspartnerschaft mit Riad Auseinandersetzung im Irak zur Jahreswende erhöhte Washington seine militärische Präsenz 2019/2020 (Angriff irantreuer Milizen auf die in der Region seit Ende der 1980er Jahre konti- US-Botschaft und Tötung des iranischen Gene- nuierlich, vor allem in Folge des Golfkrieges 1991. rals Soleimani durch die U SA) entging die Region Das gemeinsame Interesse Washingtons und der nur knapp einem Flächenbrand. Golf-Monarchien an der Eindämmung der bei- den Regionalmächte Irak und Iran sowie an der Sicherung der, für den Ölexport so wichtigen, Auf beiden Seiten des Seehandelswege wurde dabei durchaus erfolg- Persischen Golfs mehren reich umgesetzt. Doch ein kooperatives regio- sich die Bemühungen, nales Sicherheitssystem entstand daraus nicht. Anstelle von multilateraler Zusammenarbeit ver- Spannungen zu reduzieren tieften sich die bilateralen Beziehungen zwischen und einen Kriegsausbruch den USA und den arabischen Golfstaaten, die zu verhindern. sich mit amerikanischen Waffen ausstatteten und Stützpunkte für amerikanische Truppen bereit- stellten. In wichtigen regionalen Fragen – vom arabisch-israelischen Konflikt bis zum Irakkrieg Auf beiden Seiten des Persischen Golfs mehren 2003 – waren Washington und seine Partner am sich vor diesem Hintergrund die Bemühungen, Golf gleichwohl unterschiedlicher Ansicht. Spannungen zu reduzieren und einen Kriegs- ausbruch zu verhindern, den weder die von Während der Amtszeit von Präsident Barack den US-Wirtschaftssanktionen gebeutelten Ira- Obama vertiefte sich die Entfremdung. Die ner noch die mit ihrer eigenen ökonomischen Multilateralismus – Steht die internationale Ordnung vor der Zerreißprobe? 65
Transformation beschäftigten Golf-Monarchien sowie die internationalen Handelswege nicht wollen. Die Coronakrise, die weitere Ressourcen nur für die Anrainerstaaten von gemeinsamem bindet, könnte das Interessenkalkül zugunsten Interesse. Eine solche flexible „Multilateralisie- einer sicherheitspolitischen Deeskalation noch rung“ unter Einbindung mehrerer internatio- verstärken. Positive Signale in diese Richtung naler Garantiemächte könnten das Misstrauen sendeten gerade auch die VAE, die medizinische sowohl zwischen der saudischen und iranischen Hilfsgüter zur Bewältigung der Coronakrise an Achse als auch zwischen Washington und Tehe- Iran lieferten. Auch zu Stellvertreterkonflikten ran reduzieren.8 Neben der im November 2019 mutierte Dauerkrisen wie im Jemen könnten sich lancierten US-geführten Operation Sentinel letztendlich für die Regionalmächte als zu kost- (IMSC), an der unter anderem Großbritannien, spielig erweisen. Abu Dhabi verkündete bereits Australien, Saudi-Arabien, Bahrain und die VAE im vergangenen Jahr seinen Truppenabzug. Riad beteiligt sind, entwickelten mehrere EU-Staaten rief im Zuge der Coronapandemie im April 2020 unter der Führung Frankreichs eine eigene Mis- eine einseitige Waffenruhe im Jemen aus. Zwi- sion (EMASOH), die politisch auch von Deutsch- schen den VAE und Iran hatte es bereits in der land unterstützt wird. Anfang 2020 schickten zweiten Jahreshälfte 2019 mehrere geheime dip- Japan und Südkorea jeweils eigene Marinekräfte lomatische Treffen gegeben. Über pakistanische in die Region, um ihre Handelsflotte zu schüt- und irakische Vermittlung streckten auch die zen. Die bessere – und möglicherweise institu- Saudis ihre Fühler nach Teheran aus.7 tionalisierte – Koordinierung solcher Missionen wäre ein Schritt zu einer möglichst inklusiven Der iranische Präsident Hassan Rohani schlug multilateralen Kooperation im Bereich mariti- seinerseits in einer Rede vor den Vereinten Nati- mer Sicherheit und damit ein erster Baustein für onen im September 2019 eine Hormuz Peace einen regionalen Sicherheitsdialog. Endeavour (HOPE) genannte regionale Dialog- initiative vor. Dabei sollten sich die Anrainer- Das brachliegende Potenzial der staaten des Persischen Golfs unter Beteiligung Wirtschaftskooperation im Maghreb der Vereinten Nationen auf gemeinsame Prin- zipien wie die Achtung nationaler Souveränität Seit Langem wird beklagt, dass der Maghreb als und territorialer Integrität einigen und Mechanis- geografische und kulturelle Subregion sein Inte- men zur friedlichen Konfliktlösung entwickeln. grations- und Kooperationspotenzial nicht aus- In einem ebenfalls im vergangenen Jahr unter- schöpft, gerade auch im wirtschaftlichen Bereich. breiteten Vorschlag für ein „kollektives Sicher- Nur drei bis fünf Prozent ihres Handels betrei- heitskonzept am Persischen Golf “, der auch von ben die fünf Maghreb-Staaten (Mauretanien, China befürwortet wurde, forderte Russland den Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen) unter- Abzug nichtregionaler Truppen aus der Region – einander. Von den ausländischen Direktinvestiti- gemeint sind dabei die USA, die allein in Bahrain, onen in dieser Region ist weniger als ein Prozent Kuwait und Katar noch 30.000 Soldaten statio- intermaghrebinisch. Der damit einhergehende niert haben. Trotz ihres schwindenden Vertrau- Wohlstandsverlust wird auf ein bis fünf Prozent ens in die amerikanischen Sicherheitsgarantien des jährlichen Wachstums pro Land geschätzt.9 werden die arabischen Golfstaaten solch eine Forderung nicht akzeptieren. Nachdem sich die Länder nach ihrer Unabhän- gigkeit von Frankreich (im Falle Libyens von Doch vorstellbar ist, dass durch verschiedene, Italien) in den 1950er Jahren und Anfang der sich gegebenenfalls überlappende regionale 1960er Jahre sehr unterschiedlich entwickelten, Gesprächsformate – mit internationaler Beteili- waren die frühen Einigungsbestrebungen rasch gung – ein GKR-Iran-Dialog entsteht. Die mari- zum Erliegen gekommen. Doch nicht zuletzt time Sicherheit ist mit Blick auf den Öl- und angesichts ökonomischer Schwierigkeiten (aus- Gasexport aus dem Nahen Osten und Nordafrika gelöst durch einen sinkenden Ölpreis und den (der mittlerweile zu 90 Prozent nach Asien geht) Beitritt Spaniens und Italiens zum europäischen 66 Auslandsinformationen 3|2020
Binnenmarkt) gründeten die M aghreb-Staaten Wirtschaftswachstum der letzten fünf Jahre 1989 die Union des Arabischen Maghreb betrug in den Maghreb-Staaten weniger als 2,5 (UMA).10 In deren Charta setzen sie sich eine Prozent, die Jugendarbeitslosigkeit durchschnitt- „gemeinschaftliche Politik“ in den Bereichen lich 25 Prozent.12 Der Verfall der Erdöl- und Erd- Äußeres, Verteidigung, Wirtschaft und Kultur gaspreise stellt das bürgerkriegsgeplagte Libyen sowie die „sukzessive Herstellung“ des freien sowie Algerien vor ungeahnte ökonomische Verkehrs von Personen, Waren, Dienstleistun- Herausforderungen. Die weltweite Krise durch gen und Kapital zum Ziel.11 Doch die anfängliche die Coronapandemie verschärft den wirtschaft- Euphorie zerschellte bald am nationalstaats lichen Druck auf die Maghreb-Staaten zusätzlich. orientierten Handeln der autoritären Regime und Gerade Marokko und Tunesien werden von einer vor allem an den politischen Streitigkeiten zwi- Rezession in der EU, in die sie einen Großteil schen Algerien und Marokko, deren gemeinsame ihrer Waren exportieren (Marokko 60 und Tune- Landgrenze seit 1994 geschlossen ist. Seither sien 80 Prozent), hart getroffen. Zudem arbeiten fand auf Ebene der Staatschefs kein Gipfeltref- in beiden Ländern Hunderttausende in der Coro- fen mehr statt. na-gebeutelten Tourismusbranche (mit einem Beitrag von jeweils rund sieben Prozent zum Bruttoinlandsprodukt). Die C oronapandemie Große Integrationsschritte unterstreicht außerdem die Bedeutung regiona- sind ohne eine algerisch- ler Wertschöpfungsketten, die weniger anfällig für weltweite Krisen sind und die durch eine ver- marokkanische Annäherung besserte intramaghrebinische Wirtschaftskoope- und die dafür nötige Beilegung ration geschaffen werden könnten. des Westsahara-Konflikts nicht zu erwarten. Wie bedrohlich die ökonomische Perspektiv- losigkeit der jungen Gesellschaften für die poli- tische Stabilität dieser Länder sein kann, haben der Arabische Frühling 2011 und auch die Große Integrationsschritte sind ohne eine alge- „Hirak-Proteste“ in Marokko (2016 bis 2017) und risch-marokkanische Annäherung und die dafür Algerien (2019 bis 2020) den Regierenden hin- nötige Beilegung des Westsahara-Konflikts nicht reichend vor Augen geführt. Hinzu kommt, dass zu erwarten. Doch bereits seit einigen Jahren mit Abelmajid Tebboune in Algerien seit Dezem- gewinnen Initiativen für multilaterale Koopera- ber 2019 ein neuer Staatspräsident amtiert, der tion in Bereichen wie Finanzen und Infrastruktur alte außenpolitische Blockaden auflösen könnte zumindest wieder etwas an Dynamik. Basierend und seiner Bevölkerung zudem dringend wirt- auf einem formalen Beschluss der U MA von 1991 schaftliche Erfolgsprojekte präsentieren muss. wurde 2017 in Tunis die Maghrebinische Bank für Investitionen und Außenhandel (BMICE) Gasfelder im östlichen Mittelmeerraum: eröffnet. Mit einem Anfangskapital von 500 regionale Zusammenarbeit statt Millionen US-Dollar ausgestattet soll sie den geopolitischer Konfrontation? intramaghrebinischen Handel befördern und in regionale Projekte investieren. Das Sekretariat In den letzten Jahren wurden im östlichen Mit- der UMA hat jüngst außerdem eine Machbar- telmeerraum erhebliche Erdgasvorkommen ent- keitsstudie für die ebenfalls seit Langem geplante deckt. Besonders große Erdgasfelder befinden transmaghrebinische Eisenbahnlinie erstellen sich innerhalb der israelischen und der ägypti- lassen und will nun Investoren hierfür gewinnen. schen Wirtschaftszonen sowie vor Zypern. Vor der Küste des Gaza-Streifens und des Libanon Der politische Wille, solche Initiativen voran- wurden ebenfalls kleinere Erdgasfelder entdeckt, zutreiben, könnte mit steigendem ökonomi- weitere Vorkommen werden in der Gesamtre- schem Druck zunehmen. Das durchschnittliche gion vermutet. Alle Anrainerstaaten hoffen auf Multilateralismus – Steht die internationale Ordnung vor der Zerreißprobe? 67
erhebliche Wohlfahrtsgewinne durch die Siche- Über die Gründung des Eastern Mediterranean rung ihrer eigenen Energieversorgung und den Gas Forum (EMGF) haben Ägypten, Israel, Jor- Export von Erdgas. Die Vorkommen stellen auch danien, die Palästinensische Autonomiebehörde, eine politische Chance für die Region dar. Zur Griechenland, Zypern und Italien zudem ein Ausbeutung der Felder und für den Export des Erdgases müssen technologische Infrastrukturen geschaffen werden, deren Aufbau und Unterhalt effizienter und kostengünstiger zu betreiben sind, wenn die Länder der Region dabei zusammen- arbeiten. Über einen funktional-ökonomisch begründeten Ansatz zur Kooperation könnte somit auch ein positiver politischer Beitrag zu den regionalen Beziehungen geleistet werden. Eine Reihe bi- und multilateraler Ansätze lässt sich in dieser Richtung beobachten: Die geografisch nächsten Abnehmer für isra- elisches Erdgas sind Jordanien und Ägypten. Jordanien ist auf Energieimporte angewiesen und wird u. a. von Israel durch zwei Pipelines beliefert. Ägypten ist aufgrund entsprechender Vorkommen vor seinen Küsten zwar nicht mehr von Importen abhängig, um seinen steigenden Binnenkonsum zu decken. Das Land hat jedoch in den letzten Jahren erhebliche Kapazitäten zur Verflüssigung von Erdgas aufgebaut, die es selbst nicht ausschöpfen kann. Daher hat es ein Interesse daran, sich als regionaler Exporthub zu etablieren – auch für israelisches Gas.13 Ägypten und Jordanien sind gleichzeitig zwei arabische Staaten, mit denen Israel einen Friedensvertrag hat, wenngleich es sich um einen „kalten“ Frie- den handelt. Schwieriger ist die Situation zwi- schen Israel und dem Libanon, zwischen denen zwar ein Waffenstillstand besteht, die aber keine diplomatischen Beziehungen unterhalten. Doch auch in das israelisch-libanesische Verhältnis könnte aufgrund der Erdgasvorkommen Bewe- gung kommen, da beide Staaten ihre Seegrenze festlegen müssen; die Verhandlungen darüber stehen aber noch am Anfang.14 Schlechte Aussichten: Der Verfall der Erdöl- und Erdgaspreise stellt das bürgerkriegsgeplagte Libyen vor ungeahnte ökonomische Herausforderungen. Quelle: © Esam Omran Al-Fetori, Reuters. 68 Auslandsinformationen 3|2020
multilaterales Forum geschaffen, in dem sie wollen.15 Die Zielsetzungen des E MGF gehen die regionale Kooperation zu Energiefragen über koordinierend-technische Fragen hinaus stärken und einen regionalen Erdgasmarkt und beinhalten Kooperationsansätze, die über samt entsprechenden Infrastrukturen aufbauen nahöstliche Konfliktlinien hinweg reichen. So Multilateralismus – Steht die internationale Ordnung vor der Zerreißprobe? 69
könnten wirtschaftliche Interdependenzen und in der Region ausgebaut.17 Sollen die Erdgasvor- damit gemeinsame Interessen geschaffen wer- kommen die erhofften Wohlfahrts- und Koope- den. Vorschläge zur Entwicklung der Koopera- rationseffekte für die Region entfalten, so gilt es, tion, wie beispielsweise die Einrichtung eines eine drohende militärische Eskalation zu verhin- virtuellen Energiehubs, gibt es zuhauf.16 dern. Einerseits muss Ankara die Versuche einstel- len, durch unilaterale und völkerrechtlich höchst Gleichwohl lassen sich auch Initiativen identi- fragwürdige Schritte Zugriff auf Erdgasfelder zu fizieren, die Impulsen für nahöstliche Koopera- bekommen. Andererseits ist die Frage zu klären, tion entgegenlaufen. Besondere Aufmerksamkeit wie die Türkei als wichtiger Anrainerstaat und erfährt in diesem Zusammenhang die soge- Stakeholder eingebunden werden kann. Besonde- nannte EastMed Pipeline, mit der israelisches res Kooperationspotenzial mit der Türkei besteht Erdgas über Zypern und Griechenland in die EU auch mit Blick auf die Schaffung eines regionalen exportiert werden soll. Die Pipeline würde Israel Erdgasmarkts im Rahmen des EMGF.18 zwar einen direkten Zugang zum europäischen Markt ermöglichen und damit sicherstellen, dass Schlussfolgerungen: die schwierigen Beziehungen zu den regiona- Mit Multilateralismus Probleme lösen len Nachbarn keine Probleme für die Energie exportpolitik darstellen. Doch würden damit die Ansätze für Multilateralismus sind heute im Bemühungen, einen regionalen Erdgasmarkt zu Nahen Osten und Nordafrika durchaus präsent – schaffen, geschwächt und auch der energiewirt- allerdings vorwiegend als Handlungsprinzip im schaftliche Kooperationsbedarf zwischen Israel Sinne von Ad-hoc-Bündnissen, die auf einem und Ägypten würde sinken. Eine weitere Her- geopolitischem Kalkül beruhen, das sich aus einer ausforderung für die Entwicklung der regionalen spezifischen Bedrohungswahrnehmung oder Energiekooperation ist der Ausschluss der Türkei Hegemonialambition speisen kann.19 Dieses Sys- aus dem E MGF und den damit verbundenen tem der wechselnden Allianzen ist gerade ange- Kooperationsinitiativen im Energiesektor. Die sichts der Identitätskonflikte, machtpolitischen Aufnahme sicherheitspolitischer Themen im Grabenkämpfe und heterogenen politischen Sys- EMGF verstärkt die türkische Wahrnehmung, es teme in der Region bisher nicht in der Lage, die handle sich dabei um eine antitürkische Initiative. Grundlagen für eine substanzielle multilaterale Es besteht somit das Risiko, dass vorhandene Ordnung zu schaffen: Einigung auf gemeinsame geopolitische Konfliktlinien verschärft werden. Prinzipien und Vertrauen auf deren Einhaltung. Zugleich sind die sich gegenseitig verstärkenden politischen und sozioökonomischen Krisen die- Bisher stehen wechselnde ser Region für viele Staaten – und ihre Regimes – Allianzen der Einigung existenzbedrohlich geworden. Die Machtwechsel in Tunesien, Ägypten und im Sudan, die Bürger- auf gemeinsame Prinzipien kriege in Libyen, in Syrien und im Jemen während im Weg. der letzten Dekade sowie zuletzt die Proteste 2019 im Iran, im Libanon, im Irak und in Alge- rien führen dies drastisch vor Augen. Kooperation Durch die Entsendung von Marineschiffen zur Steigerung von Sicherheit und Wohlfahrt liegt und die Durchführung von Bohrungen vor der daher im Eigeninteresse der regionalen Akteure. zypriotischen Küste versucht die Türkei, Ansprü- Den Verzicht auf multilaterales Handeln im Sinne che auf einen eigenen Anteil an den Erdgas- des Aufbaus nachhaltiger Kooperationsplattfor- vorkommen durchzusetzen. Die EU lehnt das men wird man sich im Nahen Osten und Nordaf- türkische Vorgehen ab und hat darauf u. a. mit rika schlicht nicht mehr leisten können. Sanktionen reagiert. Frankreich, dessen Energie- konzern Total an der Ausbeutung der Vorkom- Am realistischsten sind die Aussichten für ein men beteiligt ist, hat seine militärische Präsenz solches Unterfangen bei thematisch fokussierten 70 Auslandsinformationen 3|2020
Ansätzen. Dieser Multilateralismus wird ein 1 Zur Rolle Nassers bei der Herausbildung des problemorientierter sein und damit sektoral postkolonialen Staatensystems siehe Hinnebusch, Raymond 2015: The International Politics of the und subregional. Dass sich daraus – ähnlich wie Middle East, Manchester, S. 182 – 183. bei der Europäischen Gemeinschaft für Kohle 2 Ebd. S. 197 – 199. Zur Arabischen Liga als regiona- und Stahl im Nachkriegseuropa – über funktio- les Forum der Bearbeitung von Konflikten siehe nale spillover-Effekte allmählich eine regionale Yassine-Hamdan, Nahla / Pearson, Frederic S. 2014: Arab Approaches to Conflict Resolution. Mediation, Ordnung entwickelt, mag angesichts der unter- Negotiation and Settlement of Political Disputes, schiedlichen politischen Ausgangslagen als London / New York, S. 188 – 202. Vision für eine ferne Zukunft erscheinen. Doch 3 Kepel, Giles 2019: Chaos. Die Krisen in Nordafrika jenseits der konkreten Kooperationsdividende und im Nahen Osten verstehen, München, S. 23 ff. 4 Buchta, Wilfried 2016: Die Strenggläubigen. Funda- würden damit schon heute Brücken über die mentalismus und die Zukunft der islamischen Welt, geopolitischen Konfliktlinien geschlagen, welche München, S. 106 ff. die Region seit Jahren erschüttern und die innere 5 Ratka, Edmund 2014: Deutschlands Mittelmeer Entwicklung vieler Staaten behindern. politik. Selektive Europäisierung von der Mittelmeer- union bis zum Arabischen Frühling, Baden-Baden. 6 Siehe hierzu Kneuer, Marianne / Demmelhuber, Gerade angesichts des nach wie vor bestehen- Thomas / Peresson, Raphael / Zumbrägel, Tobias 2018: den Misstrauens untereinander ist die Einbet- Playing the regional card. Why and how authoritarian tung internationaler Akteure in – sich bestenfalls gravity centres exploit regional organisations, Third World Quarterly 40: 3, S. 451 – 470; Sons, Sebastian / überlappende – Zirkel multilateraler Kooperation Wiese, Inken 2015: The Engagement of Arab Gulf unumgänglich. Für die EU könnte das eine große State in Egypt and Tunsia since 2011. Rationale and Chance sein. Allerdings braucht es in Brüssel Impact, DGAPanalyse 9, 10/2015, in: https://bit.ly/ dazu den Willen, die getroffenen Engagements 33UP6Ea [11.08.2020]. 7 International Crisis Group 2020: The Middle East dann auch selbstbewusst durchzusetzen und between Collective Security and Collective Break- sich nicht in das Spiel der wechselnden Alli- down, 27.04.2020, S. 10, in: https://bit.ly/3gT16tS anzen hineinziehen zu lassen oder dieses gar [03.06.2020]. selbst zu befeuern. Denn es besteht immer auch 8 Coates Ulrichsen, Kristian 2020: Rebalancing Regional Security in the Persian Gulf, Rice Univer- die Gefahr, dass multilaterale Initiativen gegen sity’s Baker Institute for Public Policy, 02/2020, in: bestimmte Akteure geschlossen werden und https://bit.ly/3kvjqLE [03.06.2020]. damit letztlich eine destabilisierende Wirkung 9 Forum tunisien pour les droits économiques et soci- haben. Außerdem sollten die Europäer nicht in aux (F TDES) 2017: Résumé analytique de l’Étude sur le Coút du Non Maghreb, 11/2017, in: https://bit.ly/ eine verkürzte regime-zentrierte Betrachtung 30J4pOv [27.05.2020]; Benlahrech, Ryadh: Maghreb. dieser Region zurückfallen. Vielmehr sollten sie Ce que coûte la désunion, Jeune Afrique, 05.02.2013, darauf hinwirken, dass bei multilateralen Initiati- in: https://bit.ly/3acfMlc [26.05.2020]. ven jenseits der staatlichen Zusammenarbeit, wo 10 Faath, Sigrid 2013: Regionale Kooperation im Maghreb. Nach wie vor eine Fata Morgana, D GAPanalyse 13, immer möglich, auch der Dialog der Gesellschaf- 12/2013, S. 7, in: https://bit.ly/3kAwoHW [27.05.2020]. ten befördert wird. 11 Traité instituant l’Union du Maghreb arabe (Vertrag von Marrakesch), unterzeichnet am 17.02.1989, in: https://bit.ly/31IMl6b [27.05.2020]. 12 Kireyev, Alexei P. et al. 2019: Economic Integration in Michael Bauer ist Referent in der Abteilung Naher the Maghreb. An Untapped Source of Growth, Inter- Osten und Nordafrika der Konrad-Adenauer-Stiftung. nationaler Währungsfonds, Departmental Paper 1, 13.02.2019, S. 11, in: https://bit.ly/340Nfy3 Dr. Edmund Ratka war Referent in der Abteilung [26.05.2020]. Naher Osten und Nordafrika und leitet ab November 13 Zur Diskussion der Interessenstruktur siehe Wolfrum, 2020 das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer- Stefan 2019: Israels widersprüchliche Gasexport Stiftung in Jordanien. politik, SWP-Aktuell 58, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), 10/2019, in: https://bit.ly/3i4vbHf [04.09.2020]. Wolfrum weist auch darauf hin, dass israelisches Erdgas über Ägypten nach Jordanien gelangen kann. Multilateralismus – Steht die internationale Ordnung vor der Zerreißprobe? 71
14 Haboush, Joseph 2019: Resolving the Lebanese- Israeli border dispute. What’s in it for Washington?, Middle East Institute, 24.10.2019, in: https://bit.ly/ 3acZ5pA [07.08.2020]. 15 Al Monitor 2019: Eastern Mediterranean Gas Forum to promote regional energy cooperation, 05.08.2019, in: https://bit.ly/3fKOoMb [07.08.2020]. 16 Tanchum, Michaël 2019: Gas for Peace, Foreign Policy, 28.05.2019, in: https://bit.ly/2CmJ9Vu [07.08.2020]. 17 Die Presse 2019: Frankreich und Zypern schmieden Militärkooperation, 16.05.2019, in: https://bit.ly/ 2DRW8yQ [07.08.2020]. 18 Aydıntaşbaş, Asli et al. 2020: Deep Sea Rivals. Europe, Turkey, and New Eastern Mediterranean Conflict Lines, European Council on Foreign Relations, 05/2020, in: https://bit.ly/2DK3bcW [07.08.2020]. 19 Bauer, Michael et al. 2018: Antagonismen in der Europäischen Nachbarschaft. Die EU, Russland, die Türkei, Iran und Saudi-Arabien ringen um Einfluss in ihrer gemeinsamen Nachbarschaft, Strategien für die Europäische Nachbarschaft #1, Bertelsmann Stiftung, 08/2018, in: https://bit.ly/2Cgb1ub [11.08.2020]; Kausch, Kristina 2020: Tinder-Diplo matie? Infragestellung der Ausrichtung in der Geo- politik des Nahen Ostens, med dialog-Reihe 23, Konrad-Adenauer-Stiftung, 03/2020, in: https://bit.ly/2QWGTI7 [04.09.2020]. 72 Auslandsinformationen 3|2020
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